Suchmaschinenmarketing effizient einsetzen

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Suchmaschinenmarketing effizient einsetzen
DOSSIER SUCHMASCHINENMARKETING
IN KOOPERATION MIT DOT PULSE
Suchmaschinenmarketing effizient
einsetzen
Im Onlinemarketing tauchen immer wieder schnelllebige Hypes auf. Neben Banner vermochte sich einzig
das Suchmaschinenmarketing als wirkungsvolles Onlinemarketing-Instrument nachhaltig zu etablieren.
Wohl vor allem, weil damit die günstigsten Kontakte und Conversions im Web gewonnen werden. Imre Sinka
Ziele mit Messwerten verbinden
Voraussetzung für ein effizientes Suchmaschinenmarketing und eine aussagekräftige
Analyse sind eindeutige Ziele in Verbindung
mit monetären Messwerten. So zum Beispiel
der CPO (Cost Per Order) für Verkaufs- oder
Lead-Ziele, der CPA (Cost Per Action) für
Traffic-­Ziele, der ROAS (Return On Advertising
Spending) für Branding-Ziele und schliesslich
der ROI (Return On Investment). Das Ziel ist
die Vorgabe zur Strategiewahl, wie zum Beispiel die Conversion-, Branding- oder TrafficStrategie. Diese Strategien können sich erst
dann wirkungsvoll entfalten, wenn sie sowohl
die Suchmaschinenoptimierung der Website
als auch die Werbung in den Suchmaschinen
(Adwords) berücksichtigen.
Die Conversion-, Branding- und
Traffic-Strategie
Neben der Keyword-Evaluation bildet die
Suchmaschinenoptimierung nach wie vor
die elementare Basis des Erfolgs im Suchmaschinenmarketing. Sie stellt sicher, dass eine
Website unter relevanten Keywords breit abgestützt in den Suchresultaten gefunden wird.
Die Positionen in den organischen Suchresultaten können nur bedingt kontrolliert werden
und die Platzierungen sind nicht garantiert.
Besucher zu tiefstmöglichen Kosten auf die
Website verweisen. Idealerweise berücksichtigt eine Suchmaschinenmarketing-Kampagne alle drei aufgeführte Strategien, um über
die Verstärkung des Branding, die Erhöhung
der Aufmerksamkeit und die Intensivierung
der Kontakte mehr Conversion zu erzielen.
Bildquelle: stock.xchng
Die meisten Websitebetreiber setzen heute
Suchmaschinenmarketing ein und messen
den Erfolg ausschliesslich aufgrund der gewonnenen Positionen beziehungsweise der Anzahl
Klicks. Das ist ein Fehler, da der Qualitätsfaktor ignoriert wird. Erst das Besucherverhalten
offenbart die wahre Qualität einer Position
in den Suchresultaten oder eines Klicks. Die
Post-Click-Resultate zeigen, wie viele Pages der
Besucher aufruft, wie lange er auf der Website
verweilt und über welche Einstiegspunkte ­eine
Conversion entsteht. Da jede ­Verweisseite,
­jedes Keyword, jeder Text und jede Position
einen unterschiedlichen Einfluss auf das Besucherverhalten hat, müssen die Resultate sorgfältig analysiert werden und die gewonnenen
Erkenntnisse in die Ausrichtung der Kampagne
und Verteilung der Mittel einfliessen.
Darum ist der zielgenaue Einsatz von Adwords
unumgänglich, um spezifische Branding-,
Conversion- oder Trafficziele zu erreichen.
Wer im Web Produkte verkaufen oder
Leads generieren will, richtet sein Suchmaschinenmarketing auf Conversion aus und
wählt hierzu Keywords und Anzeigentexte
mit einer hohen Affinität zum Kaufentscheid.
Nach einer intensiven Optimierungsphase
werden nur noch Keywords und Anzeigen
geschaltet, die Verkäufe oder Leads zum definierten CPO generieren. Die ConversionStrategie wird im Suchmaschinenmarketing
am häufigsten angewendet.
Wer sein Branding in Suchmaschinen
aufbauen will, benötigt eine hohe Reichweite.
Diese wird durch eine breite Präsenz in den
organischen Suchresultaten (Long Tail), sowie mit flächendeckenden Adwords-Kampagnen erreicht. Der Approach von Adwords­Kampagnen ist informativ, die Aufforderung
zum Klicken fällt weg. Weil Adwords-Kampagnen nach Klicks abgerechnet werden, sind
bei dieser Strategie die Einschaltkosten tief.
Das Branding in den Suchresultaten gewinnt
an Bedeutung, da immer mehr Brands hier
um Beachtung buhlen.
Wer möglichst viele Besucher auf seine
Website bringen will, setzt auf eine TrafficStrategie. Der Suchmaschinen-Traffic wird
mit günstigen Keywords maximiert, die Interessenten ansprechen und so den Erstkontakt
zur Marke herstellen. Ziel dieser Optimierung
ist es, die Keywords zu finden, die qualifizierte
Keine oberflächlichen Analysen
Die oberflächliche Betrachtung der Suchmaschinenmarketing-Resultate deckt das Optimierungspotenzial nicht auf, da jede verweisende Website, jedes Keyword und jeder Text
unterschiedliche Post-Click-Resultate erzielt.
Darum ist eine vertiefte Analyse der einzelnen Kampagnenelemente notwendig, um
den Mitteleinsatz, die Keywords, die Texte
sowie die Klickkosten zu justieren. Die Analyse- und Justierungsarbeiten erfordern, neben Zeit und Geld, den Einsatz der richtigen
Instrumente sowie Erfahrung im Interpretieren der Resultate. Je höher die Investitionen
ins Suchmaschinenmarketing, desto höher
der Nutzen der Justierungen. Die Frequenz
ist vom Konkurrenzumfeld, den Nachfrageschwankungen und dem Kundenverhalten
abhängig. Je nach Umfang der Kampagne ist
überdenken, ob das Inhouse-Handling effi­
zienter ist als ein Outsourcing.
Ein professionelles Suchmaschinenmarketing vermittelt interessante Einblicke ins Konsumentenverhalten. Unter anderem, welche
Themen den Konsumenten ansprechen, welche Argumente ziehen, um ihn als Kunden zu
gewinnen. Frei zugängliche Datenbanken sowie kostengünstige Instrumente unterstützen
die Analyse der Post-Click-Resultate. Um eine
entsprechende SuchmaschinenmarketingStrategie aufzusetzen, ist es nie zu spät.
Imre Sinka
ist Geschäfts­
führer und Inhaber
der Dot Pulse
Web­-Agentur AG
in ­Zürich.
www.dotpulse.ch
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DOSSIER SUCHMASCHINENMARKETING
E-WHATEVER
IN KOOPERATION MIT DOT PULSE
Nachhaltige Suchmaschinen­
optimierung
Ihre neuste, schönste und aktuellste Website hat keine Daseinsberechtigung, wenn sie in Suchmaschinen
nicht unter den relevanten Suchbegriffen gefunden wird. Und diese Begriffe gehen weit über den Firmenoder Markennamen hinaus. Paul Summermatter
Okay – das mag jetzt vielleicht etwas absolut sein. Aber dennoch: Die meisten Inhalte – kommerziell wie informativ – müssen erst einmal gefunden werden. Einer
Studie von Forester Research zufolge entdecken 80 Prozent der User neue Websites
durch Such­maschinen, und 70 Prozent aller
Online­transaktionen entstehen aus einer
Suchanfrage heraus. Grund genug, sich um
eine breite Positionierung des eigenen Angebots in Suchmaschinen zu kümmern.
Eine Website hat nicht nur die Homepage
als Einstiegspunkt, sondern so viele Einstiegspunkte, wie es einzelne Seiten gibt. Jede Kategorie, jedes Produkt oder jede angebotene
Dienstleistung kann ein Einstiegspunkt sein.
Das Ziel einer nachhaltigen Suchmaschinenoptimierung (SEO) sollte die maximale
Erweiterung dieser Einstiege sein (siehe Abbildung) und nicht die Optimierung auf 5, 10
oder 15 vordefinierte Suchbegriffe über einen
vertraglich vereinbarten Zeitraum.
Die Kriterien für gute Positionen in Suchmaschinen sind grösstenteils bekannt. Unzählige Fachbücher, Blogs und Videobeiträge sind
verfügbar und zahlreiche Fachspezialisten
am Markt. Die Marketingabteilung weiss, dass
vermehrt online und damit ins Suchmaschinenmarketing investiert werden sollte, doch
tut sie sich häufig mit der Umsetzung oder
Wahl eines Partners schwer. Dabei gibt es einige wichtige Kriterien zu beachten. Vor einer
Vergabe von Web- oder SEO-Projekten empfiehlt sich deren vertiefte Beurteilung.
Was macht nachhaltige Suchmaschinenoptimierung aus?
Zuerst einmal ist die Erkenntnis wichtig, dass
Suchmaschinenoptimierung ein fortlaufender Prozess und kein einmaliges Projekt
ist. Über die Ebenen Technik, verweisende
Links und Inhalte wird dieser Prozess geführt
und zieht sowohl interne, als auch externe
Massnahmen nach sich. Zahlreiche Tools erleichtern die Arbeit und ermöglichen es, die
einzelnen Schritte zu verifizieren. Doch bis
die Massnahmen zu greifen beginnen und
die Positionen merklich steigen, vergehen
oft Wochen, ja sogar Monate. Der Aufwand
einer nachhaltigen Optimierung seitens des
Auftraggebers ist nicht zu unterschätzen, und
zum Aufbau des internen Know-hows sollte
ein erfahrener SEO-Spezialist hinzugezogen
werden.
Die Wahl des richtigen ContentManagement-Systems
Neue Webauftritte werden heutzutage meist
mit einem Content-Management-System
(CMS) erstellt. Mit der Wahl dieses Systems
wird der Grundstein für einen suchmaschinenfreundlichen Webauftritt gelegt. Bekannte
Anforderungen wie individuelle Titles, Descriptions, korrekte Auszeichnung der Texttitel,
sprechende URLs, Bild-Tags, XML-Sitemaps
und vieles mehr werden von vielen Systemen
und insbesondere von Open-Source-Lösungen
wie Typo3, Wordpress oder Drupal über zahlreiche frei erhältliche Module abgedeckt. Für
grosse Portale ist es unumgänglich, die entsprechenden Inhalte automatisiert über solche Erweiterung zu setzen. Die für das Kerngeschäft strategisch wichtigen Seiten sollten
jedoch individuell und abgestimmt auf die Bedürfnisse der Kunden entwickelt werden.
Nicht jedes Webprojekt kann mit einem
von sich aus suchmaschinenfreundlichen
CMS umgesetzt werden. Die Anzahl neuer Webprojekte, die die SEO-Basiskriterien
nicht erfüllen, ist erstaunlich. Oft sind es die
Projekte mit Eigenentwicklungen, deren individuelle Anpassung mit weiteren Kosten verbunden sind. Die Lesbarkeit für den Crawler
und vollständige Indexierung sollten zum
Standard gehören. Nicht selten sind Betreiber
von Websites schon kurz nach dem Relaunch
enttäuscht, wenn sie von einem SEO-Spezia­
listen darüber aufgeklärt werden, dass die
neue Website zwar schön ist und die Features
ansprechend umgesetzt wurden, aber leider
die Kriterien für gute Suchmaschinenpositionen nicht berücksichtigt wurden.
se Webauftritte schon fast unverzichtbar geworden. Sie sollen dem User einen Mehrwert
bieten und machen aus dem Webbesuch ein
Erlebnis. Die Techniken zur Optimierung solcher Inhalte für Suchmaschinen haben sich
wesentlich verbessert. Ein Betreiber einer
Fullflash-Seite muss sich aber bewusst sein,
dass nach wie vor nicht ebenbürtige Resultate erreicht werden können, wie bei einer auf
textbasierter Auszeichnungssprache (HTML/
XHTML) erstellten Webseite. Aus der Sicht
einer nachhaltigen Suchmaschinenoptimierung werden multimediale Inhalte idealerweise in textbasierte Webauftritte integiert.
Es lohnt sich, nur dort Flash zu verwenden,
wo es aufgrund der gewünschten Animation
notwendig ist.
Domain und Hosting frühzeitig
festlegen
Zur Ebene Technik gehören weitere Faktoren wie die Wahl des Hoster beziehungsweise die Leistungsfähigkeit des Servers
(Ladezeiten) und dessen physischer Ort (IPAdresse). Weiter ist die Wahl des DomainNamens ein wichtiger Entscheid, dem zu
Beginn ein grosser Stellenwert beigemessen
werden sollte. Kann ein Domain-Name mit
einem Hauptkeyword gefunden werden?
Ist es sinnvoll, für jedes Land eine ToplevelDomain zu haben? Arbeitet man besser mit
einer Subdomain oder mit einer einzelnen
Domain und Verzeichnissen pro Land? Wird
solchen Fragen bei neuen Projekten nicht
genügend Bedeutung geschenkt, ist es im
Nachhinein oftmals ein mühsames Unterfangen, bestehende Strukturen zu ändern.
Ein Domainwechsel ist nur mit sehr viel Aufwand umsetzen.
Paul Summermatter
ist Projektleiter
Suchmaschinenmarketing bei der
Multimediale Inhalte gezielt einsetzen
Flash, Videos oder andere multimediale Inhalte sind stark verbreitet und für zeitgemäs-
Dot Pulse Web­Agentur AG.
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dabei die Evaluation der richtigen Keywords
vorausgehen muss, versteht sich von selbst.
Mithilfe von Tools können Suchvolumen und
Mitbewerberdichte der einzelnen Begriffe in
Erfahrung gebracht und Synonyme gefunden
werden. Texte müssen so auf die wichtigen
Keywords und damit die Kundenbedürfnisse abgestimmt werden. Für den Schweizer
Markt sind sprachspezifische Gegebenheiten
zu berücksichtigen.
Eine Website hat nicht nur die Homepage als Einstiegspunkt, sondern so viele Einstiegspunkte, wie es einzelne Seiten gibt. Das Ziel einer nachhaltigen Suchmaschinenoptimierung sollte die maximale Erweiterung dieser Einstiege sein.
Bildquelle: Dot Pulse
Links – Währung der Suchmaschinen?
Bereits zum dritten Mal in Folge befragte das
amerikanische Unternehmen Seomoz über 72
Experten aus unterschiedlichen Ländern zum
Thema Rankingfaktoren. Die Ergebnisse wurden im August 2009 publiziert. Danach stammen die Top 5 positiv und negativ beeinflussenden Rankingfaktoren vorwiegend aus dem
Bereich der Linkpopularität (siehe Kasten).
Zweifelsohne ist Linkbuilding ein wichtiges
Instrument für ein gutes Ranking. Für eine
nachhaltige Positionierung einer Website und
deren Angebote reicht diese Disziplin jedoch
nicht aus. In den vergangenen Jahren haben
viele SEO-Spezialisten den Aufbau der Linkpopularität stark fokussiert. Unterschiedliche
Strategien werden dabei verfolgt: Für den einen sind nur Links von Seiten mit einem hohen Pagerank wertvoll, für andere nur solche
ohne «nofollow», und einigen wiederum sind
möglichst viele Links wichtig. Es gibt zahlreiche Verzeichnisse und Linkfarmen, wo
man sich eintragen kann oder es besser doch
nicht tut. Für den Laien ist es schwer zu entscheiden; denn jede Strategie führt wohl auch
zu unterschiedlichen Resultaten.
Genannte Strategien haben eines gemeinsam: Sie tragen dem natürlichen Linkwachstum einer durchschnittlichen Website kaum
Rechnung. Eine gute Linkpopularität wächst
langsam und beständig. Es verweisen sowohl
Seiten mit einem hohen, als auch Seiten mit
einem niedrigen Pagerank. Zu einem natürlichen Linkaufbau gehören mitunter Links
aus Foren, Blogs oder sozialen Netzwerken
wie Twitter. Also auch Links, die als «nofollow» gekennzeichnet sind und dadurch von
Suchmaschinen nicht verfolgt werden.Links
allein sind nicht die Währung für gute Positionen – und schon gar nicht deren Anzahl.
Die Mechanismen von Suchmaschinen zur
Erkennung von Spam sind darauf ausgerichtet, Auffälliges zu erkennen. In Bezug auf das
Linkbuilding ist es also wichtig, nicht kurzfristig aufzufallen, sondern ein fortlaufendes
Wachstum anzustreben. Bekanntlich fällt alles auf, was nicht dem Durchschnitt oder eben
einem natürlichen Wachstum entspricht.
Nicht selten führt einseitiges Linkbuilding zu
keiner Verbesserung der Positio­nierung oder
bei zu aggressivem Vorgehen sogar zur Abstrafung durch Suchmaschinen.
Individueller, attraktiver Content ist
von grosser Bedeutung
Nachdem technische Kriterien vermehrt zum
Standard werden und an Bedeutung verlieren
und Links zwar wichtig, aber nicht das Allerheilmittel für eine nachhaltige Optimierung
sind, bleiben nur die Inhalte. Dies bestätigen
auch die zahlreichen Interviews, Blogbeiträge
und Videos von Matt Cutts (Head of Google’s
Webspam Team). Es kristallisiert sich immer
wieder heraus, dass individueller und attraktiver Content von grosser Bedeutung ist. Dass
Kundenorientierter Content – die
Herausforderung für SEO
Die Contenterstellung wird in den kommenden Jahren die Herausforderung im SEO sein.
Insbesondere auch im Hinblick auf das immer besser entwickelte Semantic Web. Dabei
geht es nicht nur um den eigenen Inhalt, sondern auch um weiterführende Informationen
auf externen Seiten. Es gilt für den User einen
Mehrwert zu schaffen. Dies scheint auch logisch, denn Google bleibt nur dann erfolgreich, wenn der User für seine nächste Suche
wieder Google verwendet. Der User kehrt aber
nur so lange zurück, wie er mit den Suchresultaten sein Informationsbedürfnis zufriedenstellend decken kann. Dieses Bedürfnis kann
nur über Inhalte gedeckt werden. Weiter ist es
eine Frage der Zeit, bis User entscheiden, welche Inhalte gut oder schlecht sind.
Kundenorientierter Content ist damit aus
langfristiger Sicht das nachhaltigste Instrument für die Suchmaschinenoptimierung
einer Website. Umso wichtiger ist es, dass
ein Content Manager über die Relevanz der
Suchmaschinen sensibilisiert ist und damit
die suchmaschinenfreundliche Erstellung
von Content intern sichergestellt wird. Ein
Copy and Paste der Broschürentexte genügt
nicht. Mit der zunehmenden Anzahl an
Websites wird es künftig noch schwerer, ein
Angebot zu positionieren. Deshalb ist jede
einzelne Seite des Webauftritts ein möglicher
Einstiegspunkt, und diese Einstiegspunkte
müssen gefunden werden.
Seomoz-Studie 2009
Positive Faktoren
Negative Faktoren
– Keywords im Anchortext (Verweistext
– Cloaking: böswilliges/absichtliches
externer Links)
– Externe Linkpopularität (Anzahl und
Qualität)
Verstecken von Inhalten
– Linkbuilding über bekannte Link Broker
beziehungsweise bezahlte Links
– Vielfalt der verlinkenden Quellen
– Links auf als Spam eingestuften Seiten
– Keywords im Page Title
– Cloaking über User Agent (Browser)
– Vertrauenswürdigkeit der eigenen
– Regelmässige Unerreichbarkeit der
Domain in Bezug auf die Entfernung
Seite (Server downtime)
(Linkstruktur) von einer vertrauens-
Detaillierte Informationen unter:
würdigen Domain
www.dotpulse.ch/ranking
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DOSSIER SUCHMASCHINENMARKETING
IN KOOPERATION MIT DOT PULSE
«Marketing- und Konsumentensprache in Einklang bringen»
Seit 2008 investiert der Hersteller von Haushaltsmaschinen Schulthess verstärkt in die Optimierung
seiner Website auf Suchmaschinenfreundlichkeit. Die Netzwoche sprach mit der Leiterin Marketing
und PR des Unternehmens über den Erfolg dieser Massnahme. Interview: Christian Weishaupt
ketinggründen über einen längeren Zeitraum
hinweg gewisse Begriffe verwendet wurden,
die aber von den Konsumenten kaum je genutzt werden. Wo wir solche fanden, haben
wir sie durch die gängigeren Begriffe ersetzt
– sowohl online als auch in unseren Produkt­
dokumentationen. Wir versuchen also, die
Marketingsprache mit der Konsumenten­
sprache in Übereinstimmung zu bringen.
Frau Koch, seit wann ist Suchmaschinenmarketing für Schulthess ein Thema,
und was gab den Ausschlag für diese
Aktivitäten?
Suchmaschinenmarketing ist bei uns bereits
seit längerem ein Thema. Wir hatten vor der
Zusammenarbeit mit Dot Pulse auch bereits
mit einem anderem Dienstleister für Suchmaschinenoptimierung zusammengearbeitet, allerdings nur punktuell. Insgesamt war
diese Zusammenarbeit im Übrigen nicht zufriedenstellend. Im Jahr 2008 haben wir uns
des Themas dann intensiver angenommen.
Was war das primäre Ziel bei der Zusammenarbeit mit Dot Pulse?
Es ging primär darum, eine suchmaschinenfreundliche Website zu gestalten mit dem
Ziel, auf entsprechende Suchen hin so weit
vorn als möglich bei Suchresultaten angezeigt
zu werden. Wir haben in der Zusammenarbeit
mit Dot Pulse viel gelernt, etwa, wie die Website zu gestalten ist, wo welcher Text zu stehen hat und so weiter. Zu dem Prozess gehört
neben der Analyse der eigenen Website auch,
diejenige der Mitbewerber unter die Lupe zu
nehmen sowie die Analyse der Suchmaschinen und deren Funktionsweisen selbst. Aufgrund dieser Erkenntnisse konnten wir unsere Site dann entsprechend optimieren.
Was wäre denn so ein typischer banaler
Fehler, den man bei der Erstellung einer
Website begehen kann?
Ungünstig ist es beispielsweise, wichtige Text­
inhalte als grafische Elemente anzuzeigen,
denn damit können Suchmaschinen nichts
anfangen. So hatten wir bei uns etwa die Titel
von Texten als Grafik vorliegen. Dies wurde
inzwischen geändert.
Setzen Sie parallel auch Adwords ein?
Ja. Zwar sind wir ein Hersteller von Investitionsgütern, verkaufen aber selbst nicht über
das Internet. Wir setzen beim Verkauf ausschliesslich auf den Fachhandel. Wir nutzen
Adwords aber als zusätzliches Branding und
verstehen diesen Kanal heute quasi als zusätzliche Inseratekampagne, um stärker präsent zu sein.
Sieht man auch Schulthess-Banner?
Wieso sind Sie die Optimierung nicht
inhouse angegangen, sondern mit einem
Dienstleister?
Daniela Koch ist Leiterin Marketing und
PR bei Schulthess.
Kaum. Wir haben mit Bannern keine guten
Erfahrungen gemacht. Obwohl wir im Frühling 2008 auf einer Internetplattform für Eigenheimbesitzer geworben hatten, wo eine
kaufkräftige Klientel unterwegs ist, hatten
wir nicht den erhofften Return. Der Einsatz
von Adwords ergibt für uns mehr Sinn und ist
effektiver.
Lassen Sie Erkenntnisse des Besucherverhaltens, die Sie aus dem Suchmaschinenmarketing ziehen, in Ihr Marketing
und Ihre Werbung einfliessen?
Hier stehen wir noch ziemlich am Anfang,
lernen aber permanent dazu. So war es für
uns zum Beispiel interessant, in Erfahrung zu
bringen, mit welchen Begriffen die Besucher
unserer Website nach bestimmten Produkten
suchen. Diese Erkenntnisse konnten wir auch
in unsere Prospekte einfliessen lassen. Mittels
Suchmaschinenoptimierung liess sich die Frage beantworten, ob wir wirklich in der Konsumentensprache unterwegs sind. Und wir
mussten feststellen, dass dies nicht immer der
Fall war. Ein Beispiel sind die Begriffe Wäschetrockner und Tumbler. In der Schweiz wird
zu etwa 50 Prozent das Wort Tumbler für das
entsprechende Gerät benutzt. Entsprechend
arbeiten wir nun auch bei den Adwords nicht
mehr bloss mit dem Begriff Wäschetrockner.
Daneben gab es andere Beispiele, wo aus Mar-
Dafür gibt es zwei Hauptgründe. Zum einen
verfügen wir nicht über die nötigen Ressourcen, um das inhouse machen zu können.
Unsere Marketingabteilung ist dafür zu klein.
Zum anderen fehlt uns ganz klar das entsprechende Know-how. Auch hier fehlen die Ressourcen, dieses komplett inhouse aufzubauen. Aber natürlich lernen wird gerade in der
Zusammenarbeit mit einem externen Spezialisten viel dazu und können uns in diesem
Bereich weiterentwickeln.
Was kostet eine solche Suchmaschinenoptimierung?
Das möchte ich im Detail nicht sagen, nur so
viel: Es hat uns weniger als eine halbe Anzeigenseite in einer Publikumszeitschrift gekostet. Und es hat sich definitiv gelohnt – allein
schon wegen der Erkenntnisse, die wir über
die Konsumenten und ihr Verhalten haben
gewinnen können.
Sie arbeiten mit Dot Pulse zusammen. Wie
funktioniert die Zusammenarbeit?
Wir haben mit Dot Pulse sehr gute Erfahrungen
gemacht. Die Agentur war in der Lage, uns als
Kunden sehr schnell zu verstehen und sich in
unsere Situation hineinzufühlen. Es hat wirklich Spass gemacht, das Projekt mit Dot Pulse
durchzuziehen, es lief zügig und professionell.
Ist die Suchmaschinenoptimierung als
abgeschlossenes Projekt anzusehen oder
eher als Prozess, der immer weitergeht?
Beides. Die Suchmaschinenoptimierung ist
als Projekt vorerst abgeschlossen, hat aber
zum einen Folgeprojekte nach sich gezogen
und mündet zum anderen in Prozesse, die
weiterlaufen werden.
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