Ein Bier, so duftend wie ein Hopfengarten

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Ein Bier, so duftend wie ein Hopfengarten
»Ein Bier, so duftend wie ein Hopfengarten«
»A Beer with a Flavor like a Hop Garden«
Hohenthann/Hallertau - Wer von der ehemaligen bayerischen Herzogstadt Landshut aufbricht, das Isartal nordwestlich Richtung Rottenburg zu verlassen, erreicht schon nach
wenigen Kilometern das tertiäre Hügelland der Hallertau,
dem größten Hopfenanbaugebiet der Welt. Auf die ersten
Hopfengärten trifft man rund um Hohenthann, einem kleinen Ort mit 3 800 Einwohnern. Eher ländlich geprägt und
wenig spektakulär. Im Ortszentrum dann die Überraschung:
Hier dominieren Herrenhaus, Brauerei und das dazugehörige Bräustüberl mit Biergarten der Schlossbrauerei Hohenthann. Beim Anblick des gepflegten Ensembles bekommt
man eine Vorstellung, welche herausragende Rolle diese Brauerei in der
Geschichte des Ortes gespielt haben
muss.
Der junge Brauereibesitzer Johannes
Rauchenecker hat zu einem ganz besonderen Anlass eingeladen: Wohl zum ersten Mal in der 147-jährigen Geschichte
der Brauerei wird an diesem hochsommerlichen Augusttag ein Bier mit Grünhopfen gebraut, das 1. Hohenthanner
„Hopfen-Pils“. Mit der Aroma-Sorte
„Hallertauer Mittelfrüher“, deren frische
Reben direkt aus dem nahen Hopfengarten nun hier vorm Herrenhaus des
„Zupfens“ harren – mit der Hand versteht sich. Eingeladen hat der Ur-Ur-Ur-Enkel des Brauereigründers Gäste, die einen besonderen Bezug zum Hopfen
haben: die gerade gewählte Hopfenkönigin Veronika
Springer, den Geschäftsführer des Deutschen Hopfenpflanzerverbandes, Otmar Weingarten, die „Hopfenbotschafterin“ Elisabeth Stiglmaier und natürlich den Hohenthannner
Bürgermeister Peter Dreier.
Bevor sich das Quintett ans Zupfen macht, um die „Hopfenkirm“ (= ein Korb, der früher als Maß diente) mit den
edlen Dolden zu füllen, erzählt Rauchenecker über das Vorhaben, dessen Ausgang völlig offen sei, „weil wir das noch
nie gemacht haben!“ Ein besonders aromatisch gehopftes
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HOPFENRUNDSCHAU INTERNATIONAL 2011/2012
Hohenthann/Hallertau - Traveling out of the Isar valley to the
northwest from the former Bavarian duchy of Landshut towards
Rottenburg, you will soon reach the Tertiary hills of Hallertau, the
world's largest hop growing area. The first hop gardens can be
found in the vicinity of Hohenthann, a small municipality with a
population of 3,800. The first impression is that of a rather rural,
unspectacular place. However, the situation is quite different in the
town center, which is dominated by the manor, brewery, and the
associated pub and beer garden of Schlossbrauerei Hohenthann.
The well-kept setting gives an idea of the outstanding role that this
brewery must have played in the history of this town.
Young brewery owner, Johannes Rauchenecker, has extended an
invitation on a very special occasion: For the first time in the brewery's 147-year history, a beer is to be brewed with green hops on
this sunny August day, the first Hohenthann “Hopfen-Pils”. The
hops that are used for this beer belong to the aroma variety “Hallertauer Mittelfrüher”, whose fresh vines wait to be picked by hand
directly from the close-by hop garden in front of the manor. The
brewery founder's great-great-great-grandson has invited guests
with a special link to hops: Veronika Springer, the newly elected
hop queen, Otmar Weingarten, Director of the Association of German Hop Growers, “hop ambassador” Elisabeth Stiglmaier, and of
course Hohenthann's mayor, Peter Dreier.
Bier soll das „Hopfen-Pils“ werden, so versprechen Braumeister und Inhaber unisono. Die 33 Bittereinheiten, die das
Bier – den Berechnungen nach – aufweisen wird, sollen ein
einzigartiges Bouquet entfalten: „Beim Öffnen der Flasche
wird der ganze Raum nach Hopfengarten duften!“ Nur einmal im Jahr, eben zum Auftakt der Hopfenernte, wird es das
Hohenthanner Hopfen-Pils geben. 60 Hektoliter werden
gebraut. Ob Reservierungen angenommen werden, ist nicht
bekannt. „Wenn’s aus is, is aus“, heißt es in Hohenthann.
Solange der Vorrat reicht, eben. Und die 600 Träger Bier sollten sich leicht verkaufen lassen, da waren sich die anwesenden Experten einig. Allein der Neugier wegen.
Drei Mal wird das Hopfen-Pils gehopft. Das erste Mal an
diesem Tag von Braumeister und Hopfenkönigin, die Korb
für Korb in den Sudkessel kippen, dass es gerade so schäumt.
Das zweite Mal dann zur Hälfte der Kochung, wenn die
Gäste dieses Tages nicht mehr vor Ort sind. Und schließlich
ein drittes Mal, wenn der Aromahopfen dem kalten Bier bei
der Lagerung zugegeben wird. „Hopfenstopfen“ heißt dies
im Fach-Jargon. Ein Verfahren, bei dem das Bier ein besonderes Hopfenaroma erhält, weil die Inhaltsstoffe nicht verkochen. Irgendwie logisch. Man erinnert sich an ein Bonmot
des bayerischen Star-Kochs Alfons Schuhbeck: „In einer
Küche, in der es gut riecht, ist nichts mehr im Essen.“ Etwa
5,2 Prozent Alkohol soll das Hopfen-Pils aufweisen, wenn es
im November – nach rund 8 Wochen Gärung und Lagerung
– ausgeschenkt wird.
Wer sich für die Hopfenspezialität aus Hohenthann interessiert, der sei auf die Homepage der Brauerei verwiesen. Dem
historischen Moment angemessen wird auf der Webseite der
Brauerei ein „Brau-Tagebuch“ geführt, das Besucher über
das Werden des Bieres auf dem Laufenden hält.
von
Alexander Herzog, Fotos Rainer Lehmann
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Herausgeber issued by: Verband Deutscher Hopfenpflanzer e. V., Kellerstr. 1,
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Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten, Ludwigstr. 2, D-80539 München,
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Schriftleitung Executive Editor: Otmar Weingarten, Verband Deutscher Hopfenpflanzer e. V. · [email protected]
Erscheinungsort place of publication: Wolnzach, Auflage circulation: 10 000
Druck print: Druckhaus Kastner, Wolnzach
Erscheinungsweise publication dates: einmal jährlich als Sondernummer der
Hopfenrundschau Once a year, as a special issue of the Hopfenrundschau
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Teilhaber am Verlag. Nachdruck der Artikel nur mit Genehmigung des
Herausgebers.
Before the group starts picking hops in order to fill their hop baskets
with the exquisite cones, Rauchenecker talks about the project whose
results are yet to be seen “because we've never done it before!” The
brewmaster and the owner agree that the „Hopfen-Pils” will be a special aromatically hopped beer. The 33 bitter units that the beer is predicted to have are to unfold a unique aroma: “When you open the bottle, the whole room will turn into a hop garden!” Hohenthann
“Hopfen-Pils” will only be available once a year, at the start of the
hop harvest. The brewing volume is 60 hl (51 barrels). We do not
know whether reservations are accepted. “When it's finished, it's finished”, is what they say in Hohenthann. In other words, as long as it
lasts. And the 600 crates of beer will doubtless sell out quickly, as the
attending experts agree, even if only out of curiosity.
The hop pilsner is hopped three times: The first time today by the
brewmaster and the hop queen, who empty basket after basket into the
wort kettle, making it foam. The second time will be half through the
boiling, when today's guests are already gone. And finally the third
time, when the aroma hops will be added to the cold beer during storage. Specialists call this process “dry hopping”. This process gives the
beer a special hop aroma, because the ingredients are not boiled. Logical, isn't it? You might be reminded of what Bavarian chef, Alfons
Schubeck, once said: “In a kitchen with a pleasant aroma, there is
nothing left in the food.” When it is served in November, after about
eight weeks of fermentation and storage, the hop pilsner will have an
alcohol content of approximately 5.2 percent by volume.
If you are interested in the hop specialty from Hohenthann, please
visit the brewery's home page. In view of the historical significance, a
“brewing log” keeps Web site visitors up to date on the progress of
the beer production up to the bottling. This is, without doubt, a date
today's guests will not forget, as they have been promised a crate of
beer to try. By Alexander Herzog, photographs: Rainer Lehmann
w w w. h o h e n t h a n n e r. d e
w w w. h r - i n t e r n a t i o n a l . i n f o
Verbreitung circulation: Versand weltweit an Hopfeneinkäufer und Bierbrauer
sowie national an alle Abonnenten der monatlich erscheinenden deutschsprachigen Hopfenrundschau. Über alle Messestände des Verbandes Deutscher
Hopfenpflanzer e. V. und den Verband mittelständischer Privatbrauereien e. V.
Despatched to hop purchasers and beer brewers worldwide as well as nationwide to all
subscribers of the German-language editions of the Hopfenrundschau. Further distributed: via the German Brewers Association and the Association of Independent
Breweries.
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