SCHUFA | Zahlungsverkehrsfragen.de

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http://www.zahlungsverkehrsfragen.de/grundlagen/schufa
Zahlungsverkehrsfragen.de
Antworten auf Fragen rund um den Zahlungsverkehr
SCHUFA
Die Schufa
Eine Institution, über die immer wieder mit ungesundem Halbwissen geschimpft wird, ist die Schufa, die Schutzgemeinschaft für
allgemeine Kreditsicherung. Warum das auch und gerade im Internet passiert, wo die Schufa mittlerweile eine recht informative Website
für Verbraucher hat, ist mir unklar, aber neben dem Verweis auf die Schufa hier nochmal ein paar zusammenfassende Worte.
Was speichert die SCHUFA und wie kommt sie an die Daten?
Ist es schlecht, einen SCHUFA Eintrag zu haben? Nein, es ist eigentlich völlig normal. Die SCHUFA speichert nämlich nicht nur Meldungen
über Probleme mit Kunden, sondern auch allgemeine Informationen, also beispielsweise die Existenz eines Girokontos, einer Kreditkarte
oder die Existenz/Höhe/Laufzeit eines Ratenkredits. Deren Beurteilung (positiv, neutral oder negativ) ist Sache des abfragenden
Vertragspartners, nicht der SCHUFA. Über die gespeicherten Merkmale, Speicherdauer etc. gibt die SCHUFA auch Auskunft auf ihren
Seiten, die SCHUFA FAQ sind dabei ein ganz guter Einstieg..
Die SCHUFA erhält ihre Daten von den angeschlossenen Vertragspartnern, die je nach Branche und Vertragsart verpflichtet sind,
unterschiedliche Informationen in den SCHUFA Datenpool zu melden. Der Kunde stimmt dieser Datenübermittlung zu (also bei der
nächsten Vertragsunterschrift das Kleingedruckte bitte genau lesen). Vertragspartner sind zum Beispiel Kreditinstitute, Versandhändler,
Kreditkarten- und Leasingfirmen, Versorgungsunternehmen.
Die SCHUFA selber kann die Korrektheit der gemeldeten Daten nicht überprüfen, sondern ist hier auf die korrekte Ein- und Ausmeldung
durch die Vetragspartner angewiesen. In der Praxis kann es schonmal passieren, daß durch Versäumnisse bei den Vertragspartnern alte
oder schlimmstenfalsl falsche Daten gespeichert sind. Eine Selbstauskunft kann hier Klarheit schaffen. Wer dort falsche Daten findet,
sollte sie bei der SCHUFA reklamieren, so daß eine Berichtigung oder Sperrung der Daten erfolgen kann.
Was steht in einer SCHUFA Auskunft?
Das kommt darauf an, wer die Auskunft einholt. Banken beispielsweise erhalten alle Informationen über andere gemeldete Merkmale von
Banken, sie erfahren aber nicht, das man bei Versandhäusern Kunde ist oder ob man einen Handyvertrag hat. Informationen aus diesen
Branchen werden erst dann mitgeteilt, wenn es zu Leistungsstörungen (Mahnverfahren wegen nicht gezahlter Rechnung, Eintragung im
Schuldnerverzeichnis des Amtgserichts) kommt. Ebenso erfahren Handyanbieter, Warenhäuser und Vermieter nicht, was man für
Bankbeziehungen unterhält sondern auch nur, wenn es zu Leistungsstörungen kommt.
Wer wissen möchte, was die SCHUFA über einen selber gespeichert hat, kann entweder vor Ort kostenlos Auskunft erhalten oder eine
schriftliche, kostenpflichtige, Selbstauskunft anfordern, auch online auf meineschufa.de. Theoretisch soll das auch elektronisch mit dem
neuen Personalausweis klappen, wenn der Leser, die Ausweis-App und die Website dann mal zusammen funktionieren. Den Score, wie
die Vertragspartner ihn erhalten, muß man gesondert anfordern, er ist nicht Teil der Selbstauskunft. Zumindest in der online einsehbaren
Auskunft steht mittlerweile ein allgemeingehaltener Scorewert drin.
Wer schonmal eine Wirtschaftsauskunft aus dem angelsächsischen Raum gesehen hat, wird sich nicht mehr über die ziemlich allgemein
gehaltenen SCHUFA Auskünfte aufregen. Dort stehen zB auch die Limite und Inanspruchnahmen von Kreditkarten in der Auskunft, es
erfolgt ein Eintrag wenn die Kreditkarte mal ein paar Tage zu spät abbezahlt wurde etc., dagegen sind die deutschen Verhältnisse völlig
harmlos!
Erhalte ich bei einer Rücklastschrift oder nicht bezahlter Telefonrechnung einen negativen SCHUFA-Eintrag?
Nein. Die SCHUFA kennt hierfür kein Meldemerkmal. Erst wenn ein Mahnverfahren eingeleitet und der Forderung nicht widersprochen
wurde erfolgt ein Eintrag (ebenso dann, wenn es zur Insolvenz kommt, ein SCHUFA Mitglied den Betrag als uneinbringlich meldet etc.,
aber dem geht erstmal das Mahnverfahren voraus). Wer also Probleme mit geplatzten Lastschriften oder nicht bezahlten Rechnungen
hat, sollte diese bereinigen, bevor es zum Mahnverfahren kommt, dann erfolgt keine SCHUFA-Meldung.
Wem so etwas häufiger passiert, sollte seine finanziellen Verpflichtungen überprüfen und ggf. Hilfe, zum Beispiel von der
Schuldnerberatung, in Anspruch nehmen.
Praktisches Beispiel: Eine Selbstauskunft, die der Kunde erhält, mit allen bei der SCHUFA gespeicherten Daten (Schufa Beispiel PDF
1MB). Im Vergleich dazu die Auskunft über den gleichen Kunden, den eine Bank erhält. Man sieht hier den Unterschied im Umfang und
Detailierungsgrad der herausgegebenen Informationen.
Was ist der SCHUFA Scorewert, wird er durch Selbstauskünfte negativ beeinflußt?
25.09.2014 17:33
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Der Score (oder genauer gesagt, die Scores, denn es gibt über ein Dutzend, verschiedene für unterschiedliche Branchen) der SCHUFA
sollen Auskunft darüber geben, wie für einen Kunden die Wahrscheinlichkeit ist, daß es in nächster Zeit zu Zahlungsproblemen oder
anderen Vertragsstörüngen kommt. Da die SCHUFA natürlich keine Kristallkugel hat, bedient sie sich hier ihres eigenen Datenbestands
und versucht durch statistische Methoden zu ermitteln, wie sich Kunden mit gewissen Merkmalen in der Vergangenheit verhalten haben
und diese Erkenntnisse in eine Prognose umzuwandeln. Die genaue Ermittlung des Scores und welche Daten dabei wie einfließen,
veröffentlicht die SCHUFA nicht.
Wer wissen möchte, wie der eigene SCHUFA Score aussieht, kann diesen, getrennt oder zusammen mit einer Selbstauskunft, dort
ebenfalls anfordern.
Wie alle statistischen Verfahren verallgemeinert natürlich auch dieses stark und ein Vertragspartner sollte diesen Zahlenwert bzw. die
Note nur als einen Baustein seiner Bonitätsbeurteilung nutzen.
Früher muß es wohl so gewesen sein, daß das häufige Einholen einer Selbstauskunft den Scorewert verschlechtert hat. Nach Aussagen
der SCHUFA ist dies schon seit einiger Zeit nicht mehr so, auch wenn sich gegenteilige Meinungen hartnäckig im Internet halten. Ebenso
gibt es mittlerweile ein eigenes Merkmal zur Konditionsabfrage bei Krediten, so daß sich zB nicht durch mehrere aufeinanderfolgende
Kreditanfragen bei der Suche nach einer Hausfinanzierung der Score von Bankbesuch zu Bankbesuch verschlechtert.
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