Behörden-Test_ Krebs erregende Stoffe in fast allen Kondomen

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Behörden-Test_ Krebs erregende Stoffe in fast allen Kondomen
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29. Mai 2004
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BE H Ö R D E N - TE S T
Krebs erregende Stoffe in fast allen
Kondomen
Zahlreiche Kondomsorten enthalten einer Untersuchung
zufolge krebserregende Substanzen. Das Chemische und
Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart fand bei einem
Test in 29 von 32 getesteten Kondomen so genannte NNitrosamine.
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Die als krebserregend
eingestuften Stoffe würden bei
Schleimhautkontakt leicht aus
dem Gummimaterial herausgelöst,
teilte das Amt mit. Sie könnten
aus Substanzen entstehen, die bei
der Herstellung von Kondomen
zugefügt werden, um dem Gummi
DDP
die nötige Elastizität zu verleihen.
Kondom-Produktion:
Nach Ansicht des Amtes besteht
Zahlreiche Gummis enthalten
"dringend Handlungsbedarf seitens
Krebs erregende Substanzen
der Hersteller". Die Produzenten
seien aufgefordert, die Abgabe an N-Nitrosaminen zu
minimieren und dies "bei der Qualitätskontrolle entsprechend
zu überprüfen".
Die gefundenen Gehalte an N-Nitrosaminen seien zwar "nicht
akut gesundheitsbedrohlich", doch die Belastung des Körpers
mit Krebs erregenden Stoffen sei "unnötig und vermeidbar",
sagte Laborleiter Werner Altkofer dem ZDF. "Wenn man
Kondome mehrmals täglich verwendet, gehen natürlich viel
mehr von diesen krebserregenden Stoffen auf den Körper
über."
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Bereits 1999 sei das Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte zu der Auffassung gelangt, dass die aus
Kondomen herauslösbaren und in die Haut eindringenden
Nitrosamine im ungünstigsten Fall etwa ein Tausendstel der
Menge ausmachten, die täglich über Nahrung aufgenommen
werde, erklärte das Ministerium.
Die Stuttgarter Wissenschaftler hatten allerdings bei einem
Kondom mit Schokoladengeschmack N-Nitrosamine im
Verhältnis von 660 Nanogramm zu einem Kilogramm
gemessen. Dies sei eine Konzentration, die 60 Mal höher sei
als beispielsweise die für Babyschnuller zugelassenen Werte,
sagte Altkofer. Der Erotik-Konzern Beate Uhse reagierte auf
die Studie bereits unmittelbar nach Bekanntwerden und nahm
die am stärksten belasteten Kondome mit Schokogeschmack
aus seinem Sortiment.
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Die gefährlichen Stoffe können nach Angaben Altkofers aus
Substanzen entstehen, die bei der Herstellung der Kondome
zugefügt werden, um dem Gummi die nötige Elastizität zu
verleihen. Die Bildung von N-Nitrosaminen könne aber
verhindert werden, indem der Hersteller die Rezeptur
verändere, betonte der Wissenschaftler. Dass dies durchaus
möglich sei, habe die Studie eindeutig bestätigt, denn bei drei
Produkten eines Herstellers sei keine Abgabe der Krebs
erregenden Substanzen festgestellt worden.
Der Experte forderte das Bundesgesundheitsministerium auf,
rechtsverbindliche Grenzwerte für die Nitrosaminabgabe von
Kondomen festzulegen. Bei seinen Untersuchungen habe er
den Grenzwert für Babyschnuller mit 10 Nanogramm pro
Kilogramm Gummi herangezogen, sagte Altkofer.
Auch der Beate-Uhse-Konzern verlangte, europäische Normen
und Grenzwerte bei Kondomen zu schaffen, "um keine
Unsicherheit bei den Kunden aufkommen zu lassen". Das
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte will sich
den Angaben zufolge mit den betroffenen Herstellern in
Verbindung setzen und diese "zur Optimierung ihrer Produkte
auffordern".
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