Der Stolz der Portfolios

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Der Stolz der Portfolios
TITEL & THEMEN | Piemont
Nebbiolo, wohin das Auge reicht: Weinberge in der Langhe
Der Stolz der Portfolios
Die neben der Toskana ruhmreichste italienische Weinregion bewegt die Gemüter
der Importeure und Großhändler. Sie erachten das Piemont unisono als unersetzbar für
Profilierung und Renommee eines Italien-Portfolios. Ein Marktüberblick.
D
ie einzelnen Konsortien des Piemont managen ihre Herkünfte
mit Weitsicht und marktorientiert,
was zu einer grundsätzlich stabilen Lage
im Wein-Piemont geführt hat. Das Konsortium Barolo, Barbaresco, Alba, Langhe,
und Roero etwa schützt seine zwölf Herkunftsbezeichnungen seit 2009 unter anderem durch Beschränkungen von Neuanlagen, die der damals frisch nominierte
Konsortiumspräsident Pietro Ratti als erste
Amtshandlung eingeführt hatte. In diesem
Jahr wurde die erlaubte Quote in der DOCG
Roero Arneis von 25 auf 15 Hektar herabgesetzt, weil sich die Produktionsmenge in
wenigen Jahren fast verdoppelt hat und sich
2013 Lagerbestände angesammelt haben.
Promotion bleibt eines der Hauptthemen
der Konsortien. Über 7,6 Mill. Euro stehen
40
WEINWIRTSCHAFT 22|13
dem gesamten Sektor im Wirtschaftsjahr
2013/2014 für die Absatzförderung in Drittländern zur Verfügung. Ein Jahr vorher waren es noch 10,4 Mill. Nach einer Analyse
der Bank Intesa Sanpaolo stieg der Weinexportumsatz der Gebiete Langhe, Roero und
Monferrato im 1. Halbjahr 2013 um 10,7
Prozent gegenüber der Vorjahresperiode
und beläuft sich auf über 500 Mill. Euro.
Warten aufs Christkind
Der Jahreszuwachs müsste noch höher liegen: Die Hauptverkaufszeit des wertvollsten Batzens der insgesamt 13 Mill. Flaschen Barolo liegt zwischen Oktober und
Dezember. Dementsprechend gelassen ist
Andrea Ferraro, Direktor des Schutzkonsortiums für Barolo & Co.: »Mit dem Barolo-Jahrgang 2008, der zusammen mit dem
2009er auf dem Markt ist, liegen wir zurzeit rund 7 Prozent im Rückstand, aber die
Hochsaison steht ja erst an. Der Fassmarkt
steht nicht unter Druck. Die Lagerbestände sind gesunken und der Liter Barolo kostet im Schnitt 7 Euro, Barbaresco wird zwischen 3,50 und 4,00 Euro gehandelt.« Das
Konsortium ist mit der »Erga Omnes« ausgestattet, hat also das Alleinrecht über die
Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Herkünfte, wofür auch Nicht-Mitglieder ihren Obolus entrichten müssen.
250.000 Euro gab es in den letzten vier Jahren aus, um Barolo und Barbaresco weltweit in Markenregister einzutragen. Allein
diese beiden Herkünfte sind über 250 Mill.
Euro wert. Auf der ProWein 2014 wird das
Konsortium mit 70 Weingütern ausstellen,
weitere Aktivitäten sind im nächsten Jahr
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Stabile Lage
Rebflächen und Flaschenproduktion
ausgewählter Herkünfte des Piemont
auf deutschem Terrain nicht geplant. Dafür geht es mit den Zuschüssen der EU-Absatzförderung und dem Exportkonsortium
»Piemont – Land of Perfection« nach Moskau, Hongkong, China und Brasilien.
Showtime
In diesem Mai weihte das Konsortium das
neue Buyer-Event »Grandi Langhe« ein, das
nun im Zweijahres-Rhythmus stattfinden
soll. Rund 250 mit Wein handelnde Menschen aus 18 Ländern wurden eingeladen,
um drei Tage die Anbaugebiete von Barolo,
Barbaresco, Diano d’Alba, Dogliani, Roero
und Roero Arneis zu besuchen und an Degustationen teilzunehmen. 230 Aussteller
waren involviert, über 600 Weine präsent.
Deshalb fand die traditionelle Jahrgangspräsentation Nebbiolo Prima, die das Konsortium gemeinsam mit dem Kellereiverbund Albeisa veranstaltet, eine Woche später erstmals ohne Händler und nur mit internationalen Journalisten statt, was die Organisation erheblich erleichterte. Die Journalisten waren sich diesmal sogar in einigen Punkten einig: Der 2010er Barbaresco
überzeugte die Mehrheit dank seiner Ausgewogenheit, der Qualität der Tannine, einer reifen und süßen, aber nicht überreifen
Frucht. Die Weine sind elegant, oft saftig
und zugänglich. Er wird nicht ewig halten,
da die Struktur weniger opulent ausgefallen
ist. Dafür kann er neue Fans gewinnen, denen Barbaresco sonst zu knochig erscheint.
Herausragende Exemplare, um nur einige
zu nennen: Currà von der Cantina del Glicine, Gallina und Valeirano von La Spinetta – Rivetti, Ovello Vigna Loreto von Albino Rocca, Coparossa von Bruno Rocca, Asili von Ca’ del Baio, Gallina und Santo Stefano vom Castello di Neive. Der Barolo 2009,
»Mit dem BaroloJahrgang 2008 liegen wir
zurzeit rund 7 Prozent im
Rückstand, aber die
Hochsaison steht ja erst an.
Andrea Ferraro, Direktor des Schutzkonsortiums
Frucht extremer Temperaturen sowohl im
Winter als auch im Sommer, kam sehr uneinheitlich daher. Einen roten Faden, der
beim Barbaresco spürbar war, liefert er
Rebfläche (Hektar)
Herkunft
2012
+/– % 12/11
Barolo
Barbaresco
Roero
Dogliani (vereinigt)
Dolcetto di Diano d’Alba
Roero Arneis
Barbera d’Alba
Nebbiolo d’Alba
Dolcetto d’Alba
Langhe (alle Herkünfte)
Verduno Pelaverga
Alba
Gesamt
1.977
702
186
1.000
269
747
1.597
665
1.391
1.190
18
3
9.744
4%
3%
2%
–4%
–3%
7%
–4%
0%
–5%
5%
–1%
–27%
0%
Produktion 1.000 Fl.
Herkunft
2012
+/– % 12/11
Barolo
Barbaresco
Dogliani (vereinigt)
Dolcetto di Diano d’Alba
Roero Arneis
Barbera d’Alba
Nebbiolo d’Alba
Dolcetto d’Alba
Langhe (alle Herkünfte)
Verduno Pelaverga
Roero
Alba
Gesamt
13.236
4.367
4.747
1.188
5.708
11.795
3.982
9.126
11.943
147
709
24
66.971
2%
2%
–7%
10%
3%
0%
–0%
5%
0%
3%
–3%
–13%
1%
nicht. Die positivste Überraschung waren
ausgerechnet die Barolos aus Serralunga
d’Alba. Sie gelten als besonders streng und
kraftvoll, waren aber die verführerischsten
des Jahrgangs. Die kleine Unterzone Castiglione Falletto konnte ebenfalls überzeugen, und die Weine aus Barolo glänzen mit
gehobener Durchschnittsqualität, während
über La Morra am meisten gemeckert wurde: zuviel Holz, überreife Frucht. Unter der
folgenden Auswahl der 2009er Top-Barolos sind natürlich auch Spitzenweine aus La
Morra zu finden: Bussia von Parusso, Ceretta und Prapò, aber auch der Barolo del
Comune di Serralunga von Ettore Germano,
Villero von Oddero, Cerretta Vigna Bricco
von Elio Altare, Prapò von Ceretto, Le Rocche del Falletto von Bruno Giacosa, Sarmassa von Brezza, Brunate von Macarini, Brunate – Le Coste von Giuseppe Rinaldi, Margheria von Massolino, Vigna Lazzairasco
von Guido Porro, Bricco delle Viole von Vajra, die beiden Crus Vigna Gancia und Vigna
Conca von Mauro Molino, Obertos Vigne-
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TITEL & THEMEN | Piemont
to Rocche, Voerzios Rocche dell'Annunziata Torriglione, der Monfalletto von Cordero
di Montezemolo und der »normale« Barolo von Pio Cesare. Eine Menge prominenter Erzeuger wie Gaja oder Giacomo Conterno stellen ihre Weine nicht auf der Nebbiolo Prima ein. Nur deshalb fehlen sie bei
den Empfehlungen.
Anton Rössner, Ariane
Abayan: »Wir liegen
mit unserem PiemontSegment 2013 bisher
bei einem Plus von 14
Prozent«
Weiß schlägt Rot
DIE 100 WEINE DES JAHRES
IMPORTEUR / AGENTUR
2012
Willi Breuer,
Vinissimo: »Im letzten
Jahr konnten wir die
Absätze von Marchesi
di Grèsy um ein Viertel
steigern«
FOTO: RALF ZIEGLER/WW
Die Genossenschaftskellerei Araldica liegt
in der Provinz Asti, verfügt über 1.000
Hektar Rebland und setzt jährlich rund 25
Mill. Euro um. Ihr Export-Berater Claudio
Gambarotto, einst bei Cavit im Trentino tätig, arbeitet in Deutschland hauptsächlich
mit Saffer in München für den LEH sowie
mit der Neustadter Agentur Zeter für Horeca und Fachhandel zusammen. Die größten Erfolge erzielt Araldica hierzulande mit
den klassischen Piemonteser Weißweinen.
Araldicas Gavi di Gavi La Monetta ist Saffers
Renner im Piemont-Portfolio. 2012 steigerte sich der Absatz um weitere zehn Prozent
und kratzt nun an der Marke von 100.000
Flaschen. »Im vergangenen Jahr haben wir
in Deutschland mehr Weißweine als Rotweine verkauft, was uns selbst überrascht«,
berichtete Claudio Gambarotto. »Im Fachhandel gab es eine Superresonanz für den
Cortese. Er ist zwar der günstigste unter
den Piemonteser Weißweinen, aber harmonisch, gefällig, frisch und besser als so mancher Soave.« Cortese ist auch die Rebsorte
der Gavi-Produktion. Araldica hat sogar mit
dem Asti Spumante zugelegt, was schon
eine stramme Leistung ist, denn diese Typologie hat in Deutschland reichlich an Attraktivität verloren. Die Europa-Exportzahlen sind nicht tiefer in den Keller gerutscht,
weil Russlands historischer Faible für süßen Sekt ordentliche Zuwächse beschert.
Die Baisse von Asti Spumante und Moscato d’Asti im einst boomenden Amerika hat
viele Gründe. »In den USA hat sich ein großer Markt für einfachen Moscato entwickelt.
Der Moscato d’Asti ist nicht mehr wettbewerbsfähig. Der Typus des amerikanischen
Moscato-Konsumenten ist ein 35-jähriger
Cola-Light-Trinker, der sich mit Süßem auskennt, aber nicht mit Weinen. Wir haben
ähnliche Phänomene auch schon mit dem
Lambrusco in den USA oder mit Liebfrau-
ALLEGRINI
ANTICHI BORGHI
ARNALDO CAPRAI
BASILISCO
BERLUCCHI
CACCIA AL PIANO
CANTINA BOLZANO
CANTINA DI MONTALCINO
CANTINA TOLLO
CASTELLI DEL DUCA
CONTINI
CORTE GIARA
DA VINCI
DI MAJO NORANTE
DONNAFUGATA
FALESCO
FANTINEL
FEUDO ANTICO
FONTANAFREDDA
GAROFOLI
milch in Großbritannien erlebt. Im Moscato suchen sie nicht den Wein, sondern die
Süße. Weinkenner haben ein Problem mit
dem Moscato, weil er nicht bei Tisch getrunken wird und weder vorher noch nachher passt. Er sieht ihn nicht in der Kategorie
Wein«, führt der Exportexperte aus. »Der
Asti Spumante hat einmal das Problem,
dass er zu stark an Weihnachten gebunden ist, und außerdem hat er Konkurrenz
bekommen. Es sind eine Menge neuer süßer Schaumweine auf dem Markt, beispielsweise aus Malvasia. Auf den neuen Märkten hat er allerdings großen Erfolg. Chinesen und Koreaner lieben die Extreme, bei
Asti und Moscato die Süße und beim Barolo das Tannin.« Barolo und Barbaresco gehören nicht zum Kerngeschäft von Araldica, weil nur wenige Mitglieder Rebflächen
in der Langhe besitzen. Barbera ist ihre rote
Hauptsorte.
Barbera d’Asti hat Nase vorn
»Barbera d’Asti ist der repräsentativste
Wein Norditaliens, vergleichbar mit der Position des Chianti in Mittelitalien. Er hat
von Haus aus wenig Tannin und viel Frucht.
Die ertragsschwachen Klone halten auch
seine Säure im Zaum. Als Schankwein für
die Gastronomie löst er die Ära der schlichten Merlots und Montepulcianos ab, weil er
trotz annehmbarer Preise mehr Komplexität mitbringt. Der moderne Konsument
weiß das zu schätzen«, so Claudio Gambarotto. Eine Eloge auf den Barbera d’Asti
hält auch Antonio Stopper, Geschäftsführer
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von Stoppervini in Lugano. »Das Preis-Leiszent seiner Weine im Ausland. Das Untungs-Verhältnis des Barbera d’Asti ist dem
ternehmen setzt in Deutschland, seinem
des Barbera d’Alba überlegen. Das merkt
größten Exportmarkt, auf ein kapilares
man besonders im gehobenen Bereich. Ein
Netz regionaler Großhändler. Im LEH sind
Spitzen-Barbera aus dem Asti-Gebiet steht
die Weine zum Beispiel bei Edeka und Glofür rund 15 Euro im Regal, eine vergleichbus zu finden. »Wir suchen keine weiteren
bare Qualität aus Alba kostet wesentlich
Partner für den LEH, denn wir können mit
mehr«, sagt Stopper. Die Barbera-Produkden Preisen der großen Abfüller nicht mittion in der Langhe,
halten. Stattdessen
also im Alba-Gekonzentrieren wir
biet, hat sukzessive
uns auf die Pro»Im vergangenen Jahr
abgenommen. Der
duktionserhöhung
haben wir in Deutschland
Zusatz »Alba« sugunserer Toplinie
geriert dem VerTerre da Vino Agrimehr Weißweine als
braucher eine hohe
cole, die derzeit 1,5
Rotweine verkauft, was
Grundqualität, weil
Mill. Flaschen der
sein Kopf sie mit
Gesamtproduktiuns selbst überrascht«
Barolo und Baron ausmacht«, erClaudio Gambarotto, Araldica
baresco verbindet.
klärt Export ManaDas ist aber genau
ger Claudio Basso.
der Knackpunkt. Die wenigsten Produzen»Wir wollen unsere Präsenz vor allem im
ten haben Barbera in herausragenden LaHoreca-Kanal stärken.«
gen stehen lassen, wenn sie dort den wesentlich einträglicheren Barolo anbauen
Deutschland: Positiv
konnten. 126.372 Hektoliter Barbera d’AlNach einem 2012er Umsatzplus von 12 Proba wurden 2012 produziert, im Asti-Gebiet
zent zieht der deutsche Markt 2013 weiter
waren es 223.057 Hektoliter.
an. »Bisher sind es rund 7 Prozent, aber
wir rechnen bis zum Jahresende mit weiterem Zuwachs, da wir in den Monaten
Horeca statt LEH
Oktober und November 30 Prozent unseSo ist dann auch ein Barbera d’Asti Superes Jahresumsatzes erwirtschaften. Gavi di
riore DOCG der Flagschiff-Wein der groGavi und Barbera d’Asti sind unsere meistßen Kellerei Terre da Vino, die allerdings
verkauften Weine. Roero Arneis entwickelt
in Barolo angesiedelt ist. »La Luna e i Falò«,
sich in Süddeutschland sehr gut, im Norbenannt nach dem letzten Roman des pieden ist es schwieriger. Vor zwei, drei Jahren
montesischen Schriftstellers Cesare Pavese,
haben wir das Rezept für unseren Langhe
der in Deutschland mit dem Titel »Junger
Nebbiolo La Malora geändert und dem einst
Mond« erschien, kostet im deutschen Hanreinsortigen Nebbiolo 15 Prozent angedel etwa 11 Euro. 300.000 Flaschen der Getrocknete Barbera-Trauben beigesetzt, um
samtproduktion von 5 Mill. fallen auf »La
ihn weicher zu machen. Das hat dem AbLuna e i Falò«. Terre da Vino ist 22 Mill.
verkauf einen guten Impuls gegeben. BarEuro Umsatz schwer und verkauft 55 Pro-
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TITEL & THEMEN | Piemont
FOTO: CONSORZIO DI TUTELA BAROLO BARBARESCO ALBA LANGHE E ROERO
Premiere für Händler: die Grandi
Langhe mit Verkostungen in den
Anbaugebieten von
Barolo, Barbaresco,
Diano d’Alba, Dogliani, Roero und
Roero Arneis
baresco und Roero wird allerdings kaum
nachgefragt«, informiert Basso.
Beim Hamburger Weinland Ariane Abayan
hat sich zwar die Anzahl der Partner aus dem
Piemont verringert, dafür ist mit Prunotto ein Highlight aus dem Antinori-Portfolio hinzugekommen. »Weil Prunotto bisher
keine Tiefendistribution in der Gastronomie beschert war, hat das Weingut noch ein
Riesenpotenzial«, sagt Abayan-Geschäftsführer Anton Rössner, »wir haben den Umsatz in diesem Jahr schon verdoppeln können. Trotz des Wegfalls der Campari-Kellerei Serafino liegen wir mit unserem Piemont-Segment 2013 bisher bei einem Plus
von 14 Prozent. Prunotto haben natürlich
auch die fantastischen Bewertungen geholfen, und wir sind mit unseren Kunden in
die Kellerei gereist.«
Brand Ambassador hatte mit dem »Osca«
einen spritzigen Sommerdrink auf Moscato-Basis erfunden, der in der Gastronomie
als Alternative zu Sprizz und Hugo sensationellen Anklang fand.
Nicht nur bei Weinland Ariane Abayan ist
das Piemont nach der Toskana die zweitstärkste Region im Umsatzranking, sondern auch bei Superiore.de, dem aktivsten
auf Italien konzentrierten Online-Anbieter.
»Der interessierte Weinliebhaber nimmt das Piemont
und seine Weine als echte
›Blue Chips‹ wahr«
Stephan Pellegrini
Internet wird professioneller
Die Internet-Händler seien inzwischen
sehr professionell geworden und extrem
schnell über Topbewertungen informiert,
die sie sofort an ihre Kunden mailen würden: »Das pusht den Verkauf von Luxus-Barolos.« Selbst das Weingut Cordero di Montezemolo, seit fast 20 Jahren bei Abayan unter Vertrag, generiert noch Zuwächse. Das große Rennen macht jedoch auch
in Hamburg der Barbera, von dem Rössner über 200.000 Flaschen absetzt, gefolgt vom Gavi, der vor allem dank des historischen Weinguts La Scolca 180.000 Flaschen zum Piemont-Gesamtabsatz von einer halben Million beiträgt. Das Verkaufsverhältnis zwischen Arneis und Gavi liegt
bei 1:7. Dank eines kleinen Geniestreichs
konnten die Hamburger 2013 den Moscato d’Asti-Absatz verfünffachen: Prunottos
Er bietet 317 Artikel von 23 Weingütern an.
Seine Top-Five-Seller sind die Spitzenweingüter Sandrone, Vietti, Elio Cogno, Bruno
Giacosa und die Barbera-Fürsten Braida.
Vinissimo in München nahm im Sommer 2012 den Barolo-Produzenten Giovanni Rosso in sein Sortiment auf und startete
den Deutschlandvertrieb praktisch bei Null.
»Rosso ist ein typischer Barolista, der das
Angebot von Marchesi di Grèsy sehr gut ergänzt. Im Mittelpunkt stehen seine ausgezeichnet bewerteten Einzellagen La Serra
und Cerretta, dazu gesellt sich nun auch die
Vigna Rionda, von der manche sagen, sie
sei der Romanée Conti des Piemont«, informiert Geschäftsführer Willi Breuer, der insgesamt rund 80.000 Flaschen aus dem Piemont über den Markt verteilt. Mit Marchesi di Grèsy führt Vinissimo nicht nur ein re-
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nommiertes und sehr aktives Weingut, sondern auch eine der wenigen Barbaresco-Kellereien, die auf dem deutschen Markt Anklang finden. Dank des vielseitigen Weinangebots geht die Absatzkurve ungewöhnlich hoch nach oben. »Im letzten Jahr konnten wir die Absätze von Marchesi di Grèsy
um ein Viertel steigern. In diesem Jahr sind
die Verkäufe in den ersten neun Monaten
sogar noch etwas positiver. Das Wachstum
schließt sowohl die Weißweine Sauvignon
und Chardonnay als auch Moscato d’Asti und natürlich die Roten mit ein. Mit der
Entwicklung sind wir sehr zufrieden, zumal der Zuwachs sowohl von bestehenden
Kunden als auch von Neukunden kommt«,
sagt Breuer. Für Schwung im stabilen Gavi-Geschäft sorgt eine neue Einstiegsqualität seines Partners Morgassi Superiore.
»In diesem Jahr brachte Morgassi Superiore mit dem ›Passo‹ einen jüngeren und frischeren Gavi di Gavi auf den Markt. Gleichzeitig wurden die Ausstattungen geändert.
Die Akzeptanz dieses Weines ist sehr gut,
während der klassische Gavi di Gavi ›Tuffo‹
weiter seine Freunde behält. Auch mit diesem Gespann erreichen wir neue Kunden.«
Starker Neuzugang
Die Augsburger Handelsgesellschaft Deuna bewies wiederum mit ihrem jüngsten
Piemont-Zugang Mauro Molino aus La
Morra eine glückliche Hand. Mauro Molino hat tolle 2009er Barolos vorgelegt, und
Deuna kann dem Fachhandel nun nicht
nur vier Barolo-Preisklassen anbieten, son-
Dieses Jahr nur für Journalisten:
die Nebbiolo Prima
dern auch gute Dolcettos und Barberas. Besonders stark wird der geschmeidige und
mit rund 10 Euro UVP günstige Dimartina
Langhe Rosso nachgefragt, eine Cuvée aus
50 Prozent Barbera, 40 Prozent Merlot und
10 Prozent Nebbiolo.
Stephan Pellegrini aus Landau arbeitet seit
fast zehn Jahren erfolgreich mit den vier
Privatweingütern des mächtigen Piemonteser Abfüllers Gianni Martini: La Toledana, Lo Zoccolaio, Villa Lanata und La Doria.
Dass Gianni Martini die notwendigen Mittel besitzt, um seine Herzensbetriebe hochklassig zu besetzen und zu pflegen, steht
außer Frage. »Alle Weine von Gianni Marti-
nis Weingütern haben ein sehr gutes Image
und nutzen weniger die Strahlkraft der Appellation oder der Rebsorte. Wir verkaufen
den ›Toledana‹ (= Gavi di Gavi), den ›Suculé‹
(= Barbera d´Alba), den ›Baccanera‹ (= Rosso Langhe DOC) oder den ›Renoir‹ (= Pinot
Nero DOC) und die Kunden nutzen ebenfalls diese Termini«, erklärt Stephan Pellegrini. Die beiden Bestseller des Sortimentes sind der »Toledana« Gavi di Gavi (ca.
12,50 € EVP) mit 35.000 Flaschen und diesmal kein Barbera, sondern der »Baccanera« Rosso Langhe (14,95 € EVP) mit 45.000
Flaschen. Bei beiden Weinen hat laut Information von Pellegrini der Fachhandel dazu
beigetragen, dass Kunden diese Weine in
der Gastronomie nachfragen. Eine weitere
Besonderheit: Der höherwertige und auch
deutlich teurere Gavi di Gavi verkauft sich
sehr viel besser als der einfache Gavi La Doria. »Wir wissen nicht warum, wir vermuten es liegt an der super Qualität und an
der sehr gut wiedererkennbaren Ausstattung der Flasche«, meint Pellegrini. Generell ist er mit dem stabilen Absatz von rund
160.000 Flaschen aus dem Piemont zufrieden. »Die Weine sind weniger geeignet
für Aktionen oder für preisliche Promotionen, aber der interessierte Weinliebhaber
nimmt das Piemont und seine Weine als
echte ›Blue Chips‹ wahr und impliziert automatisch ein hohes Qualitäts-Niveau. Dafür ist er dann auch bereit über die berühmte 10-Euro-Schwelle zu springen«, schließt
Pellegrini und trifft damit die Einschätzung
seiner Kollegen. 
Veronika Crecelius