Der Stolz der Portfolios
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Der Stolz der Portfolios
TITEL & THEMEN | Piemont Nebbiolo, wohin das Auge reicht: Weinberge in der Langhe Der Stolz der Portfolios Die neben der Toskana ruhmreichste italienische Weinregion bewegt die Gemüter der Importeure und Großhändler. Sie erachten das Piemont unisono als unersetzbar für Profilierung und Renommee eines Italien-Portfolios. Ein Marktüberblick. D ie einzelnen Konsortien des Piemont managen ihre Herkünfte mit Weitsicht und marktorientiert, was zu einer grundsätzlich stabilen Lage im Wein-Piemont geführt hat. Das Konsortium Barolo, Barbaresco, Alba, Langhe, und Roero etwa schützt seine zwölf Herkunftsbezeichnungen seit 2009 unter anderem durch Beschränkungen von Neuanlagen, die der damals frisch nominierte Konsortiumspräsident Pietro Ratti als erste Amtshandlung eingeführt hatte. In diesem Jahr wurde die erlaubte Quote in der DOCG Roero Arneis von 25 auf 15 Hektar herabgesetzt, weil sich die Produktionsmenge in wenigen Jahren fast verdoppelt hat und sich 2013 Lagerbestände angesammelt haben. Promotion bleibt eines der Hauptthemen der Konsortien. Über 7,6 Mill. Euro stehen 40 WEINWIRTSCHAFT 22|13 dem gesamten Sektor im Wirtschaftsjahr 2013/2014 für die Absatzförderung in Drittländern zur Verfügung. Ein Jahr vorher waren es noch 10,4 Mill. Nach einer Analyse der Bank Intesa Sanpaolo stieg der Weinexportumsatz der Gebiete Langhe, Roero und Monferrato im 1. Halbjahr 2013 um 10,7 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode und beläuft sich auf über 500 Mill. Euro. Warten aufs Christkind Der Jahreszuwachs müsste noch höher liegen: Die Hauptverkaufszeit des wertvollsten Batzens der insgesamt 13 Mill. Flaschen Barolo liegt zwischen Oktober und Dezember. Dementsprechend gelassen ist Andrea Ferraro, Direktor des Schutzkonsortiums für Barolo & Co.: »Mit dem Barolo-Jahrgang 2008, der zusammen mit dem 2009er auf dem Markt ist, liegen wir zurzeit rund 7 Prozent im Rückstand, aber die Hochsaison steht ja erst an. Der Fassmarkt steht nicht unter Druck. Die Lagerbestände sind gesunken und der Liter Barolo kostet im Schnitt 7 Euro, Barbaresco wird zwischen 3,50 und 4,00 Euro gehandelt.« Das Konsortium ist mit der »Erga Omnes« ausgestattet, hat also das Alleinrecht über die Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Herkünfte, wofür auch Nicht-Mitglieder ihren Obolus entrichten müssen. 250.000 Euro gab es in den letzten vier Jahren aus, um Barolo und Barbaresco weltweit in Markenregister einzutragen. Allein diese beiden Herkünfte sind über 250 Mill. Euro wert. Auf der ProWein 2014 wird das Konsortium mit 70 Weingütern ausstellen, weitere Aktivitäten sind im nächsten Jahr www.weinwirtschaft.de Ǧ ǣ Stabile Lage Rebflächen und Flaschenproduktion ausgewählter Herkünfte des Piemont auf deutschem Terrain nicht geplant. Dafür geht es mit den Zuschüssen der EU-Absatzförderung und dem Exportkonsortium »Piemont – Land of Perfection« nach Moskau, Hongkong, China und Brasilien. Showtime In diesem Mai weihte das Konsortium das neue Buyer-Event »Grandi Langhe« ein, das nun im Zweijahres-Rhythmus stattfinden soll. Rund 250 mit Wein handelnde Menschen aus 18 Ländern wurden eingeladen, um drei Tage die Anbaugebiete von Barolo, Barbaresco, Diano d’Alba, Dogliani, Roero und Roero Arneis zu besuchen und an Degustationen teilzunehmen. 230 Aussteller waren involviert, über 600 Weine präsent. Deshalb fand die traditionelle Jahrgangspräsentation Nebbiolo Prima, die das Konsortium gemeinsam mit dem Kellereiverbund Albeisa veranstaltet, eine Woche später erstmals ohne Händler und nur mit internationalen Journalisten statt, was die Organisation erheblich erleichterte. Die Journalisten waren sich diesmal sogar in einigen Punkten einig: Der 2010er Barbaresco überzeugte die Mehrheit dank seiner Ausgewogenheit, der Qualität der Tannine, einer reifen und süßen, aber nicht überreifen Frucht. Die Weine sind elegant, oft saftig und zugänglich. Er wird nicht ewig halten, da die Struktur weniger opulent ausgefallen ist. Dafür kann er neue Fans gewinnen, denen Barbaresco sonst zu knochig erscheint. Herausragende Exemplare, um nur einige zu nennen: Currà von der Cantina del Glicine, Gallina und Valeirano von La Spinetta – Rivetti, Ovello Vigna Loreto von Albino Rocca, Coparossa von Bruno Rocca, Asili von Ca’ del Baio, Gallina und Santo Stefano vom Castello di Neive. Der Barolo 2009, »Mit dem BaroloJahrgang 2008 liegen wir zurzeit rund 7 Prozent im Rückstand, aber die Hochsaison steht ja erst an. Andrea Ferraro, Direktor des Schutzkonsortiums Frucht extremer Temperaturen sowohl im Winter als auch im Sommer, kam sehr uneinheitlich daher. Einen roten Faden, der beim Barbaresco spürbar war, liefert er Rebfläche (Hektar) Herkunft 2012 +/– % 12/11 Barolo Barbaresco Roero Dogliani (vereinigt) Dolcetto di Diano d’Alba Roero Arneis Barbera d’Alba Nebbiolo d’Alba Dolcetto d’Alba Langhe (alle Herkünfte) Verduno Pelaverga Alba Gesamt 1.977 702 186 1.000 269 747 1.597 665 1.391 1.190 18 3 9.744 4% 3% 2% –4% –3% 7% –4% 0% –5% 5% –1% –27% 0% Produktion 1.000 Fl. Herkunft 2012 +/– % 12/11 Barolo Barbaresco Dogliani (vereinigt) Dolcetto di Diano d’Alba Roero Arneis Barbera d’Alba Nebbiolo d’Alba Dolcetto d’Alba Langhe (alle Herkünfte) Verduno Pelaverga Roero Alba Gesamt 13.236 4.367 4.747 1.188 5.708 11.795 3.982 9.126 11.943 147 709 24 66.971 2% 2% –7% 10% 3% 0% –0% 5% 0% 3% –3% –13% 1% nicht. Die positivste Überraschung waren ausgerechnet die Barolos aus Serralunga d’Alba. Sie gelten als besonders streng und kraftvoll, waren aber die verführerischsten des Jahrgangs. Die kleine Unterzone Castiglione Falletto konnte ebenfalls überzeugen, und die Weine aus Barolo glänzen mit gehobener Durchschnittsqualität, während über La Morra am meisten gemeckert wurde: zuviel Holz, überreife Frucht. Unter der folgenden Auswahl der 2009er Top-Barolos sind natürlich auch Spitzenweine aus La Morra zu finden: Bussia von Parusso, Ceretta und Prapò, aber auch der Barolo del Comune di Serralunga von Ettore Germano, Villero von Oddero, Cerretta Vigna Bricco von Elio Altare, Prapò von Ceretto, Le Rocche del Falletto von Bruno Giacosa, Sarmassa von Brezza, Brunate von Macarini, Brunate – Le Coste von Giuseppe Rinaldi, Margheria von Massolino, Vigna Lazzairasco von Guido Porro, Bricco delle Viole von Vajra, die beiden Crus Vigna Gancia und Vigna Conca von Mauro Molino, Obertos Vigne- 'LHVH:HLQHÀQGHQ6LH LQ'HXWVFKODQGH[NOXVLYEHL ZZZLQWHUZLQHGHSRWGH www.weinwirtschaft.de &6,QWHUQDWLRQDO:LQH'HSRW*PE+ 'URVVHOZHJ3DSHQEXUJ 7HO LQIR#LQWHUZLQHGHSRWGH TITEL & THEMEN | Piemont to Rocche, Voerzios Rocche dell'Annunziata Torriglione, der Monfalletto von Cordero di Montezemolo und der »normale« Barolo von Pio Cesare. Eine Menge prominenter Erzeuger wie Gaja oder Giacomo Conterno stellen ihre Weine nicht auf der Nebbiolo Prima ein. Nur deshalb fehlen sie bei den Empfehlungen. Anton Rössner, Ariane Abayan: »Wir liegen mit unserem PiemontSegment 2013 bisher bei einem Plus von 14 Prozent« Weiß schlägt Rot DIE 100 WEINE DES JAHRES IMPORTEUR / AGENTUR 2012 Willi Breuer, Vinissimo: »Im letzten Jahr konnten wir die Absätze von Marchesi di Grèsy um ein Viertel steigern« FOTO: RALF ZIEGLER/WW Die Genossenschaftskellerei Araldica liegt in der Provinz Asti, verfügt über 1.000 Hektar Rebland und setzt jährlich rund 25 Mill. Euro um. Ihr Export-Berater Claudio Gambarotto, einst bei Cavit im Trentino tätig, arbeitet in Deutschland hauptsächlich mit Saffer in München für den LEH sowie mit der Neustadter Agentur Zeter für Horeca und Fachhandel zusammen. Die größten Erfolge erzielt Araldica hierzulande mit den klassischen Piemonteser Weißweinen. Araldicas Gavi di Gavi La Monetta ist Saffers Renner im Piemont-Portfolio. 2012 steigerte sich der Absatz um weitere zehn Prozent und kratzt nun an der Marke von 100.000 Flaschen. »Im vergangenen Jahr haben wir in Deutschland mehr Weißweine als Rotweine verkauft, was uns selbst überrascht«, berichtete Claudio Gambarotto. »Im Fachhandel gab es eine Superresonanz für den Cortese. Er ist zwar der günstigste unter den Piemonteser Weißweinen, aber harmonisch, gefällig, frisch und besser als so mancher Soave.« Cortese ist auch die Rebsorte der Gavi-Produktion. Araldica hat sogar mit dem Asti Spumante zugelegt, was schon eine stramme Leistung ist, denn diese Typologie hat in Deutschland reichlich an Attraktivität verloren. Die Europa-Exportzahlen sind nicht tiefer in den Keller gerutscht, weil Russlands historischer Faible für süßen Sekt ordentliche Zuwächse beschert. Die Baisse von Asti Spumante und Moscato d’Asti im einst boomenden Amerika hat viele Gründe. »In den USA hat sich ein großer Markt für einfachen Moscato entwickelt. Der Moscato d’Asti ist nicht mehr wettbewerbsfähig. Der Typus des amerikanischen Moscato-Konsumenten ist ein 35-jähriger Cola-Light-Trinker, der sich mit Süßem auskennt, aber nicht mit Weinen. Wir haben ähnliche Phänomene auch schon mit dem Lambrusco in den USA oder mit Liebfrau- ALLEGRINI ANTICHI BORGHI ARNALDO CAPRAI BASILISCO BERLUCCHI CACCIA AL PIANO CANTINA BOLZANO CANTINA DI MONTALCINO CANTINA TOLLO CASTELLI DEL DUCA CONTINI CORTE GIARA DA VINCI DI MAJO NORANTE DONNAFUGATA FALESCO FANTINEL FEUDO ANTICO FONTANAFREDDA GAROFOLI milch in Großbritannien erlebt. Im Moscato suchen sie nicht den Wein, sondern die Süße. Weinkenner haben ein Problem mit dem Moscato, weil er nicht bei Tisch getrunken wird und weder vorher noch nachher passt. Er sieht ihn nicht in der Kategorie Wein«, führt der Exportexperte aus. »Der Asti Spumante hat einmal das Problem, dass er zu stark an Weihnachten gebunden ist, und außerdem hat er Konkurrenz bekommen. Es sind eine Menge neuer süßer Schaumweine auf dem Markt, beispielsweise aus Malvasia. Auf den neuen Märkten hat er allerdings großen Erfolg. Chinesen und Koreaner lieben die Extreme, bei Asti und Moscato die Süße und beim Barolo das Tannin.« Barolo und Barbaresco gehören nicht zum Kerngeschäft von Araldica, weil nur wenige Mitglieder Rebflächen in der Langhe besitzen. Barbera ist ihre rote Hauptsorte. Barbera d’Asti hat Nase vorn »Barbera d’Asti ist der repräsentativste Wein Norditaliens, vergleichbar mit der Position des Chianti in Mittelitalien. Er hat von Haus aus wenig Tannin und viel Frucht. Die ertragsschwachen Klone halten auch seine Säure im Zaum. Als Schankwein für die Gastronomie löst er die Ära der schlichten Merlots und Montepulcianos ab, weil er trotz annehmbarer Preise mehr Komplexität mitbringt. Der moderne Konsument weiß das zu schätzen«, so Claudio Gambarotto. Eine Eloge auf den Barbera d’Asti hält auch Antonio Stopper, Geschäftsführer JACOPO BIONDI SANTI LA MERIGGIA LEONARDO DA VINCI LIBRANDI MACULAN MEDICI ERMETE POGGIO AL TESORO POGGIO POLLINO SAN LEONINO SAN POLO SERAFINI & VIDOTTO SUAVIA TENUTA IL GREPPO TERRE DE‘ PRIORI TORREVENTO TRE ROSE VAL DI SUGA VILLA MATILDE VISCONTI VITICOLTORI PONTE GES Generalagentur Sorrentino • Exclusive Vertretungen GmbH & Co. KG • Annenheider Allee 97 • D-27751 Delmenhorst Telefon: +49 (0)42 21 916450 • Fax: +49 (0)42 21 9164543 • www.ges-sorrentino.de • E-Mail: [email protected] Fordern Sie unverbindlich unsere Preisliste an! Nur für Wiederverkäufer! Aktuell bei Ardau im Angebot! Drei Dauerbrenner von Barolo-Vergleichsverkostung auf der diesjährigen Nebbiolo Prima DINASTÍA VIVANCO & CRIADORES DE RIOJA jetzt vom 1.11.-15.12.2013 zum Sonderpreis einkaufen! statt 4,29 &* Aktionspreis: 3,22 &* ›CASTILLO DE CLAVIJO CRIANZA TINTO‹ Art.-Nr. ES 10 36 05 von Stoppervini in Lugano. »Das Preis-Leiszent seiner Weine im Ausland. Das Untungs-Verhältnis des Barbera d’Asti ist dem ternehmen setzt in Deutschland, seinem des Barbera d’Alba überlegen. Das merkt größten Exportmarkt, auf ein kapilares man besonders im gehobenen Bereich. Ein Netz regionaler Großhändler. Im LEH sind Spitzen-Barbera aus dem Asti-Gebiet steht die Weine zum Beispiel bei Edeka und Glofür rund 15 Euro im Regal, eine vergleichbus zu finden. »Wir suchen keine weiteren bare Qualität aus Alba kostet wesentlich Partner für den LEH, denn wir können mit mehr«, sagt Stopper. Die Barbera-Produkden Preisen der großen Abfüller nicht mittion in der Langhe, halten. Stattdessen also im Alba-Gekonzentrieren wir biet, hat sukzessive uns auf die Pro»Im vergangenen Jahr abgenommen. Der duktionserhöhung haben wir in Deutschland Zusatz »Alba« sugunserer Toplinie geriert dem VerTerre da Vino Agrimehr Weißweine als braucher eine hohe cole, die derzeit 1,5 Rotweine verkauft, was Grundqualität, weil Mill. Flaschen der sein Kopf sie mit Gesamtproduktiuns selbst überrascht« Barolo und Baron ausmacht«, erClaudio Gambarotto, Araldica baresco verbindet. klärt Export ManaDas ist aber genau ger Claudio Basso. der Knackpunkt. Die wenigsten Produzen»Wir wollen unsere Präsenz vor allem im ten haben Barbera in herausragenden LaHoreca-Kanal stärken.« gen stehen lassen, wenn sie dort den wesentlich einträglicheren Barolo anbauen Deutschland: Positiv konnten. 126.372 Hektoliter Barbera d’AlNach einem 2012er Umsatzplus von 12 Proba wurden 2012 produziert, im Asti-Gebiet zent zieht der deutsche Markt 2013 weiter waren es 223.057 Hektoliter. an. »Bisher sind es rund 7 Prozent, aber wir rechnen bis zum Jahresende mit weiterem Zuwachs, da wir in den Monaten Horeca statt LEH Oktober und November 30 Prozent unseSo ist dann auch ein Barbera d’Asti Superes Jahresumsatzes erwirtschaften. Gavi di riore DOCG der Flagschiff-Wein der groGavi und Barbera d’Asti sind unsere meistßen Kellerei Terre da Vino, die allerdings verkauften Weine. Roero Arneis entwickelt in Barolo angesiedelt ist. »La Luna e i Falò«, sich in Süddeutschland sehr gut, im Norbenannt nach dem letzten Roman des pieden ist es schwieriger. Vor zwei, drei Jahren montesischen Schriftstellers Cesare Pavese, haben wir das Rezept für unseren Langhe der in Deutschland mit dem Titel »Junger Nebbiolo La Malora geändert und dem einst Mond« erschien, kostet im deutschen Hanreinsortigen Nebbiolo 15 Prozent angedel etwa 11 Euro. 300.000 Flaschen der Getrocknete Barbera-Trauben beigesetzt, um samtproduktion von 5 Mill. fallen auf »La ihn weicher zu machen. Das hat dem AbLuna e i Falò«. Terre da Vino ist 22 Mill. verkauf einen guten Impuls gegeben. BarEuro Umsatz schwer und verkauft 55 Pro- statt 6,99 &* Aktionspreis: 5,24 &* ›CASTILLO DE CLAVIJO RESERVA TINTO‹ Art.-Nr. ES 10 36 06 Dinastía Vivanco: Weingut des Jahres 2013 »Guía Gourmets 2013« statt 7,49 &* Aktionspreis: 5,62 &* ›DINASTÍA VIVANCO CRIANZA TINTO‹ Art.-Nr. ES 10 39 01 Gerne senden wir Ihnen kostenlose Muster zu! * = ab Lager (zzgl. 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Beim Hamburger Weinland Ariane Abayan hat sich zwar die Anzahl der Partner aus dem Piemont verringert, dafür ist mit Prunotto ein Highlight aus dem Antinori-Portfolio hinzugekommen. »Weil Prunotto bisher keine Tiefendistribution in der Gastronomie beschert war, hat das Weingut noch ein Riesenpotenzial«, sagt Abayan-Geschäftsführer Anton Rössner, »wir haben den Umsatz in diesem Jahr schon verdoppeln können. Trotz des Wegfalls der Campari-Kellerei Serafino liegen wir mit unserem Piemont-Segment 2013 bisher bei einem Plus von 14 Prozent. Prunotto haben natürlich auch die fantastischen Bewertungen geholfen, und wir sind mit unseren Kunden in die Kellerei gereist.« Brand Ambassador hatte mit dem »Osca« einen spritzigen Sommerdrink auf Moscato-Basis erfunden, der in der Gastronomie als Alternative zu Sprizz und Hugo sensationellen Anklang fand. Nicht nur bei Weinland Ariane Abayan ist das Piemont nach der Toskana die zweitstärkste Region im Umsatzranking, sondern auch bei Superiore.de, dem aktivsten auf Italien konzentrierten Online-Anbieter. »Der interessierte Weinliebhaber nimmt das Piemont und seine Weine als echte ›Blue Chips‹ wahr« Stephan Pellegrini Internet wird professioneller Die Internet-Händler seien inzwischen sehr professionell geworden und extrem schnell über Topbewertungen informiert, die sie sofort an ihre Kunden mailen würden: »Das pusht den Verkauf von Luxus-Barolos.« Selbst das Weingut Cordero di Montezemolo, seit fast 20 Jahren bei Abayan unter Vertrag, generiert noch Zuwächse. Das große Rennen macht jedoch auch in Hamburg der Barbera, von dem Rössner über 200.000 Flaschen absetzt, gefolgt vom Gavi, der vor allem dank des historischen Weinguts La Scolca 180.000 Flaschen zum Piemont-Gesamtabsatz von einer halben Million beiträgt. Das Verkaufsverhältnis zwischen Arneis und Gavi liegt bei 1:7. Dank eines kleinen Geniestreichs konnten die Hamburger 2013 den Moscato d’Asti-Absatz verfünffachen: Prunottos Er bietet 317 Artikel von 23 Weingütern an. Seine Top-Five-Seller sind die Spitzenweingüter Sandrone, Vietti, Elio Cogno, Bruno Giacosa und die Barbera-Fürsten Braida. Vinissimo in München nahm im Sommer 2012 den Barolo-Produzenten Giovanni Rosso in sein Sortiment auf und startete den Deutschlandvertrieb praktisch bei Null. »Rosso ist ein typischer Barolista, der das Angebot von Marchesi di Grèsy sehr gut ergänzt. Im Mittelpunkt stehen seine ausgezeichnet bewerteten Einzellagen La Serra und Cerretta, dazu gesellt sich nun auch die Vigna Rionda, von der manche sagen, sie sei der Romanée Conti des Piemont«, informiert Geschäftsführer Willi Breuer, der insgesamt rund 80.000 Flaschen aus dem Piemont über den Markt verteilt. Mit Marchesi di Grèsy führt Vinissimo nicht nur ein re- www.weinwirtschaft.de nommiertes und sehr aktives Weingut, sondern auch eine der wenigen Barbaresco-Kellereien, die auf dem deutschen Markt Anklang finden. Dank des vielseitigen Weinangebots geht die Absatzkurve ungewöhnlich hoch nach oben. »Im letzten Jahr konnten wir die Absätze von Marchesi di Grèsy um ein Viertel steigern. In diesem Jahr sind die Verkäufe in den ersten neun Monaten sogar noch etwas positiver. Das Wachstum schließt sowohl die Weißweine Sauvignon und Chardonnay als auch Moscato d’Asti und natürlich die Roten mit ein. Mit der Entwicklung sind wir sehr zufrieden, zumal der Zuwachs sowohl von bestehenden Kunden als auch von Neukunden kommt«, sagt Breuer. Für Schwung im stabilen Gavi-Geschäft sorgt eine neue Einstiegsqualität seines Partners Morgassi Superiore. »In diesem Jahr brachte Morgassi Superiore mit dem ›Passo‹ einen jüngeren und frischeren Gavi di Gavi auf den Markt. Gleichzeitig wurden die Ausstattungen geändert. Die Akzeptanz dieses Weines ist sehr gut, während der klassische Gavi di Gavi ›Tuffo‹ weiter seine Freunde behält. Auch mit diesem Gespann erreichen wir neue Kunden.« Starker Neuzugang Die Augsburger Handelsgesellschaft Deuna bewies wiederum mit ihrem jüngsten Piemont-Zugang Mauro Molino aus La Morra eine glückliche Hand. Mauro Molino hat tolle 2009er Barolos vorgelegt, und Deuna kann dem Fachhandel nun nicht nur vier Barolo-Preisklassen anbieten, son- Dieses Jahr nur für Journalisten: die Nebbiolo Prima dern auch gute Dolcettos und Barberas. Besonders stark wird der geschmeidige und mit rund 10 Euro UVP günstige Dimartina Langhe Rosso nachgefragt, eine Cuvée aus 50 Prozent Barbera, 40 Prozent Merlot und 10 Prozent Nebbiolo. Stephan Pellegrini aus Landau arbeitet seit fast zehn Jahren erfolgreich mit den vier Privatweingütern des mächtigen Piemonteser Abfüllers Gianni Martini: La Toledana, Lo Zoccolaio, Villa Lanata und La Doria. Dass Gianni Martini die notwendigen Mittel besitzt, um seine Herzensbetriebe hochklassig zu besetzen und zu pflegen, steht außer Frage. »Alle Weine von Gianni Marti- nis Weingütern haben ein sehr gutes Image und nutzen weniger die Strahlkraft der Appellation oder der Rebsorte. Wir verkaufen den ›Toledana‹ (= Gavi di Gavi), den ›Suculé‹ (= Barbera d´Alba), den ›Baccanera‹ (= Rosso Langhe DOC) oder den ›Renoir‹ (= Pinot Nero DOC) und die Kunden nutzen ebenfalls diese Termini«, erklärt Stephan Pellegrini. Die beiden Bestseller des Sortimentes sind der »Toledana« Gavi di Gavi (ca. 12,50 € EVP) mit 35.000 Flaschen und diesmal kein Barbera, sondern der »Baccanera« Rosso Langhe (14,95 € EVP) mit 45.000 Flaschen. Bei beiden Weinen hat laut Information von Pellegrini der Fachhandel dazu beigetragen, dass Kunden diese Weine in der Gastronomie nachfragen. Eine weitere Besonderheit: Der höherwertige und auch deutlich teurere Gavi di Gavi verkauft sich sehr viel besser als der einfache Gavi La Doria. »Wir wissen nicht warum, wir vermuten es liegt an der super Qualität und an der sehr gut wiedererkennbaren Ausstattung der Flasche«, meint Pellegrini. Generell ist er mit dem stabilen Absatz von rund 160.000 Flaschen aus dem Piemont zufrieden. »Die Weine sind weniger geeignet für Aktionen oder für preisliche Promotionen, aber der interessierte Weinliebhaber nimmt das Piemont und seine Weine als echte ›Blue Chips‹ wahr und impliziert automatisch ein hohes Qualitäts-Niveau. Dafür ist er dann auch bereit über die berühmte 10-Euro-Schwelle zu springen«, schließt Pellegrini und trifft damit die Einschätzung seiner Kollegen. Veronika Crecelius