China-News 03/2014

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China-News 03/2014
MBL China News
03/2014
#03
China News
März 2014
Politik
Konjunktur
Veranstaltungen
Literatur
Sonstiges
Branchen
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Automobil
Maschinenbau
Luftfahrt/Raumfahrt
Bau/Infrastruktur/Chemie/Healthcare
Erneuerbare Energien/Umwelt/Landwirtschaft/Nahrung
Konsumgüter/IT/Telekommunikation/Logistik
Finanzen
Rohstoffe/Energie
»Umweltschutzprogramme rücken jetzt in den Mittelpunkt unserer Politik. ….. Wir betreiben jetzt eine aktive Umweltschutz- und Energiesparpolitik und hoffen auf Unterstützung«.
Fu Ying, Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses, zitiert nach HB vom 03.02.2014
I. Politik
Im Jahr 2014 stehen in China mehrere sensible Jubiläen im Kalender: am 04. Juni jährt sich zum 25. Mal das TiananmenMassaker; politisch heikel wird auch der 60. Jahrestag der ersten Verfassung, die am 20. September 1954 erlassen wurde. 50
Jahre ist es im Oktober her, dass die Volksrepublik ihre erste
Atombombe zündete. Vor 120 Jahren schließlich brach der
neun Monate dauernde erste chinesisch-japanische Krieg aus.
Die chinesischen Behörden haben in dem verschärften Kampf
gegen die Korruption im Zusammenhang mit den laufenden
Ermittlungen gegen den ehemaligen Chef der Nationalen Sicherheit Zhou Yongkang einem Zeitungsbericht zufolge nun
auch den Sicherheitschef der Hauptstadt Peking festgenommen. Er stehe im Verdacht, die mutmaßlichen Vergehen seines
ehemaligen Dienstherrn unterstützt zu haben. Mit den Ermittlungen gegen Zhou Yongkang wird erstmals gegen ein (ehemaliges) Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros vorgegangen (SpiegelOnline vom 22.02.2014).
Polizisten haben in China Hunderte entführte Babys gerettet
und fast 1100 Personen festgenommen. Die Beschuldigten sollen die Kleinkinder im Internet zum Kauf angeboten haben
(SpiegelOnline vom 28.02.2014).
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Die Volkszeitung, das zentrale Blatt der Kommunistischen Partei
wirft dem Westen vor, Russland im Zusammenhang mit aktuellen Situation in der Ukraine mit einer Haltung zu begegnen, die
deutlich mache, dass man mental noch den Zeiten des Kalten
Krieges verhaftet zu sein (SpiegelOnline vom 27.02.2014).
China und Taiwan, die erst seit den 90er Jahren halboffizielle
Beziehungen unterhalten, haben in Nanjing die ranghöchsten
Regierungsgespräche seit 1949 aufgenommen. Taiwans Minister für Festlandsfragen, Wang Yu-Chi, sagte, das Hauptziel des
Treffens sei es, „das gegenseitige Verständnis zu befördern“
(SpiegelOnline vom 11.02.2014).
Präsident Obama hat zum dritten Mal in seiner Amtszeit den
Dalai Lama getroffen; wie bei den vorherigen Treffen hat auch
dieses Mal die chinesische Regierung angekündigt, dass der
Empfang im Weißen Haus die Beziehungen zwischen China und
den USA „schwer schädigen“ werde (SpiegelOnline vom
22.02.2014).
Laut Spiegel wurde im Vorfeld des G20-Gipfels in Sankt Petersburg im September 2013 von chinesischen Geheimdiensten offenbar ein Spionageangriff auf die Bundesregierung unternommen; die Angriffe von nachrichtendienstlichen Urhebern
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Thema des Monats:
Fly East – Chinas Luftfahrtbranche im
Aufwind
Der Luftfahrtsektor im 12. Fünf-Jahresplan
Im derzeit geltenden 12. Fünf-Jahresplan (2011-2015) hat die
chinesische Regierung unter der Überschrift „Foster and develop strategic emerging sectors“ der Luftfahrtindustrie eine
Schlüsselrolle zugewiesen: Die „High-End equipment manufacturing industry“ wurde als eine der sieben strategischen
Schlüsselsektoren definiert, die sich besonderer staatlicher
Unterstützung und Förderung erfreuen. Es wird zunächst
ausdrücklich besonderes Augenmerk auf die „Entwicklung
von Ausrüstung für die Luftfahrt“ zu legen. Die einschlägige
heimische Industrie soll sich um die Etablierung von Fertigungsplattformen für die Herstellung von Fracht- und Verkehrsflugzeugen, für die Produktion von Flugzeugen für die
Allgemeine Luftfahrt und von Helikoptern kümmern. Außerdem soll eine flächendeckende Infrastruktur vor allem für die
Navigation aufgebaut werden.
In Kapitel 12 ist festgelegt, dass das inländische Luftverkehrsnetz durch den Bau ausreichend vieler nationaler Zubringer-Flughäfen so erweitert wird, dass eine optimale Anbindung an das internationale Flugnetz gewährleistet werden kann. Speziell wird fixiert, dass in Peking ein neuer Flughafen zu bauen ist; die Flughäfen in Guangzhou, Nanjing,
Changsha, Haikou, Harbin, Nanning, Lanzhou und Yinchuan
sollen erweitert werden.
Schließlich soll die Allgemeine Luftfahrt gefördert werden
und ein effizientes „new generation“ Luftfahrtkontrollsystem
entwickelt und etabliert werden, um den Luftraum optimal
nutzen zu können. Im Interesse der regionalen Entwicklung,
insbesondere zur Unterstützung der staatlichen Forderung,
auch den Westen Chinas zu entwickeln, wird am Ende noch
einmal die Bedeutung des Ausbaus des Luftverkehrs betont.
Rege M&A- und Kooperationsaktivitäten
Die Umsetzung der politischen Direktiven begann in allen
Segmenten sehr schnell: Nahezu alle relevanten internationalen Flugzeughersteller haben in China Kooperationen und
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eigene Fertigungseinrichtungen etabliert. Auf chinesischer Seite wird hart daran gearbeitet, mit der C919 möglichst bald ein
eigenes Passagierflugzeug in die Luft zu bringen. Im Transaktionsgeschäft stechen vom wertmäßigen Volumen der Erwerb
der auf Flugzeugfinanzierung spezialisierten International
Lease Finance Corporation durch New China Trust Co. (4,2 bn
US$) sowie die 10%-ige Beteiligung am Londoner Flughafen
Heathrow durch die China Investment Corporation (726 mn
US$) hervor; kein Geheimnis ist, dass der Shenzen Airport
gerne eine Beteiligung am Athener Flughafen erwerben würde. Erwähnenswert sind auch die Beteiligung der HNCA an
dem luxemburgischen Fracht-Carrier Cargolux durch die HNCA
für 231 mn US$ und der Kauf des US-amerikanischen Serviceunternehmens Timco Aviation Services durch die Hongkong Aircraft Engineering Co Ltd. für knapp 390 mn US$.
General Aviation im Fokus
Gemessen an der Anzahl der Transaktionen rückt die General
Aviation immer mehr in den Vordergrund, und zwar sowohl
auf der Hersteller- wie auch auf der Zulieferantenseite. Innerhalb der letzten fünf Jahre sind vollständig oder mit einzelnen Produktreihen Cirrus Industries (US), Emivest (US), Glasair
Aviation LLC (US), Xtreme GmbH (D), Enstrom Helicopter Corporation (US), EPIC Aircraft (US), Mooney Aviation (US), FACC
(A), Technify Motor (USA) Ltd., Extra (D), Superior Airparts Inc.
(US) und Thielert Aircraft Engines (D) in chinesischen Besitz
übergegangen.
Wie geht es weiter?
Mit der schnell voranschreitenden Öffnung des unteren Luftraums in China wird der Bedarf nach Fluggerät, Infrastruktureinrichtungen, Flugschulen, Maintenance- und Serviceeinrichtungen weiter rasant ansteigen. Wir erwarten deshalb auch
zukünftig eine starke Investitionsdynamik in dieser Branche,
und zwar inbound und outbound; die Anzahl grenzüberschreitender Akquisitionen in allen Subsegmenten wird deshalb zunehmen.
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aus China wurden abgewehrt (Handelsblatt vom 17.02.2014).
Auf dem chinesischen Neujahrsempfang für 500 Gäste der chinesischen community in Paris hat Staatspräsident Hollande angekündigt, die Wirtschaftsbeziehungen Frankreichs zu China
weiter zu stärken und sein Land noch weiter für chinesische Investitionen zu öffnen. Bei dem anstehenden Besuch von Präsident Xi Jinping in Frankreich werde es Gelegenheit geben, entsprechende weitergehende Vereinbarungen zu treffen (ChinaDaily vom 21.02.2014).
II. Wirtschaftspolitik/Konjunktur
*)
Dez
Jan-Nov
y/y
Inflationsrate
2,5%
GDP Wachstum
%
Einkaufsmanager-Index
- manufacturing
51,0
- non manufacturing
54,6
Industrieproduktion
Einzelhandel
FDI into China
FDI outbound (non
financial)**)
Exporte
4,3%
Importe
8,3%
Handelsbilanzsaldo 25,6 bn US$
Handel mit
- EU
- USA
*) jeweils Veränderung ggü. Vorjahresmonat
**) service and construction
Jan
Jan-Jan
y/y
2,5%
2,6%
50,5
53,4
%
10,76 bn US$
7,23 bn US$
10,6%
10%
31,87 bn US$
16,1%
47,2%
%
%
14%
14,6%
8,8%
Chinas Banken haben im Januar so viele Kredite ausgezahlt wie
seit vier Jahren nicht mehr und damit die Furcht vor einer Abkühlung der Konjunktur gedämpft; die Kredite beliefen sich insgesamt auf umgerechnet 160 Milliarden Euro. Parallel sind die
faulen Kredite in den Büchern der Banken im vierten Quartal
2013 auf den höchsten Stand seit September 2008 gestiegen
(Handelsblatt vom 17.02.2014).
Die Zentralbank von China reagiert auf den jüngsten Kreditboom und hat die Banken auf Geldentzug gesetzt. Mitte Februar kassierte die Notenbank 5,8 Milliarden Euro aus dem Geldmarkt ein. Zusätzlich begab sie Anleihen an Banken heraus und
erhielt im Gegenzug Geld von den Instituten, um die Geldmenge zu verringern (Handelsblatt vom 19.02.2014).
Peking hat im Januar US-Staatsanleihen im Wert von knapp 50
Milliarden US$ verkauft, so viel wie seit gut zwei Jahren nicht
mehr (Handelsblatt vom 21.-23.02.2014).
In Qingdao wurde eine Pilotzone für die Etablierung von Dienstleistern aus dem Bereich des Wealth-Managements eingerichtet; parallel dazu werden die Kontrollrechte zum Schutz der Investoren gestärkt (ChinaDaily vom 14.02.2014).
Der neueste zählte zum Stichtag der Festlegung der Reichen-
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Rangliste 457 Milliardäre in China, 41 mehr als noch im vergangenen Jahr. Der Reichste der Volksrepublik ist Wang Jianlin,
Chef des Multikonzerns Wanda, mit 25 Milliarden auf Platz 26
in der Welt. 90 chinesische Milliardäre sind in offizieller politischer Funktion tätig, sei es als Delegierte des Nationalen Volkskongresses oder als Mitglied der Konsultativkommission, die
dem Parlament zuarbeitet (Süddeutsche Zeitung vom
26.02.2014).
Huawei hat die zweite Auflage der von dem Unternehmen in
Auftrag gegebenen Studie „Deutschland und China - Wahrnehmung und Realität“ vorgestellt. Danach halten inzwischen
57 Prozent der Deutschen die Wirtschaftsbeziehungen zu China
für genauso wichtig wie jene zu den USA; 27 Prozent schätzen
die Beziehungen zu China sogar als bedeutsamer ein. 93 Prozent der befragten Führungskräfte deutscher Unternehmen
werfen chinesischen Unternehmen Wirtschaftsspionage vor. 78
Prozent meinen, Chinas Firmen kopierten weiterhin zumeist
westliche Technik. Chinas Image ist aber besser als das Indiens
und Russlands (Handelsblatt vom 19.02.2014).
III. Unternehmens-/Branchennachrichten
1. Automobil
Der weltgrößte Automarkt China ist im Januar schwächer als
erwartet gewachsen. Der Absatz von Personenwagen legte im
Vergleich zum Vorjahresmonat nur um sieben Prozent auf 1,8
Millionen Einheiten zu (Automobilwoche vom 13.02.2014).
Der Generalsekretär des Verbands der Chinesischen Automobilindustrie (CAAM) hat sich gegen Pläne der Regierung gewandt,
die Kappungsgrenze der Beteiligungsquote für ausländische
Automobilhersteller in China, die derzeit immer noch bei 50%
liegt, zu lockern; der Verband sieht darin eine Gefahr für die
einheimischen Brands (www.reuters.com vom 21.02.2014).
Der VW-Konzern setzte in China im Monat Januar erstmals
mehr als 300.000 Fahrzeuge ab (Automobilwoche vom
14.02.2014).
Daimler verkaufte im Januar in China mit 24.199 Autos 45%
mehr Mercedes-Benz PKW als vor einem Jahr (Handelsblatt
vom 05.02.2014). BMW setzte 36.500 Fahrzeuge in China ab;
das sind 20% mehr als im Vorjahr (Automobilwoche vom
05.02.2014).
Aston Martin musste 17.000 ihrer Fahrzeuge (75% aller seit
2007 gefertigten Autos) in die Werkstätten beordern (davon
1.094 in China), weil ein Plastikhebel des Gaspedals brechen
und das Unfallrisiko erhöhen könnte. Angeblich beruht die Aktion darauf, dass ein Zulieferer aus China nicht erlaubte Billigteile anstelle des Originalmaterials eingesetzt hatte (Handelsblatt vom 07.-09.02.2014).
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Der Aufsichtsrat von Peugeot (PSA) hat der vorgesehenen Kapitalerhöhung zugestimmt. Insgesamt sollen PSA rund drei Milliarden Euro frisches Kapital zufließen. Nach Abschluss aller Kapitalmaßnahmen werden – neben institutionellen Investoren mit
56% - Dongfeng, der französische Staat und die Familie Peugeot
jeweils 14% der Anteile halten. Mit dem dem Unternehmen zufließenden Geld soll unter anderem ein viertes Werk in China
gebaut werden (Handelsblatt vom 19.02.2014).
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Chinesische Konkurrenten werden dem deutschen Maschinenbau immer gefährlicher. Das zeigt eine aktuelle Studie der Impulsstiftung des VDMA. Der Untersuchung zufolge besetzen
chinesische Unternehmen nicht mehr nur das untere Segment
mit Billigmaschinen. Der Präsident des VDMA sieht akuten
Handlungsbedarf; nach seinen Worten dürfen sich die deutschen Hersteller „nicht an die Spitze der Technologiepyramide
abdrängen lassen“ (Die Welt vom 18.02.2014).
Nach Ansicht eines Sprechers des chinesischen Ministerium für
Industrie und Informationstechnologie muss der Automobilsektor in China restrukturiert und effizienter gemacht werden und
die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten gestärkt werden;
noch sei man auf die Zusammenarbeit mit ausländischen Herstellern angewiesen (ChinaDaily vom 19.02.2014).
Der Produktionschef von Qoros Alexander Wortberg berichtet
über einen stabilen Produktionsanlauf; seit November wird die
Händler-Erstausstattung produziert. Bezüglich Qualität und Volumen sei man im Plan (Automobil-Produktion vom
05.02.2014).
Der chinesische Autohersteller Geely führt den ukrainischen
Markt an, der im Januar um 4,3% auf 10.950 Einheiten gewachsen ist. Geely steigerte einen Absatz um 44,26% und hält mit
1.356 Autos einen Marktanteil von 12,4% (ChinaDaily vom
05.02.2014).
Die Reste des insolventen kalifornischen Elektroautobauers Fisker gehen in chinesische Hände über (vgl. China-News 03 und
04/2013 und 02/2014). Ein Richter stimmte dem Verkauf zu;
der Autozulieferer Wanxiang war mit 149,2 Millionen US$ als
Höchstbietender aus einer Auktion hervorgegangen (Automobilwoche vom 18.02.2014).
Die Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig (NZWL), ein Automobilzulieferer mit 440 Mitarbeitern, der Baugruppen für Doppelkupplungsgetriebe produziert, begibt eine Anleihe über 25 Millionen
Euro, von denen 15 Millionen Euro für den Bau eines neuen
Werks nach China fließen sollen. NZWL macht rund 70% seines
Umsatzes mit Volkswagen (Handelsblatt vom 14.-16.02.2014).
Bosch Mahle Turbo Systems (BMTS) hat ein 100% Tochterunternehmen in China gegründet, um in Shanghai Turbolader für
kleine Benzinmotoren zu bauen. Die Produktion in der neuen
Fabrik soll Ende 2014 mit einer Kapazität von einer Million Turboladern pro Jahr beginnen (Handelsblatt vom 12.02.2014).
2.
GEA trennt sich von seiner Wärmetauschersparte und will die
Erlöse in die Prozesstechnik für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie investieren. Angesichts einer steigenden Weltbevölkerung seien die mittelfristigen Wachstumsaussichten in
diesen Bereichen besonders gut. Zu ihren Top-Umsatzländern
zählt GEA die USA und China noch vor Deutschland (Handelsblatt vom 18.02.2014).
3. Luftfahrt/Raumfahrt
Chinas größter Billigflieger Spring, der bereits über40 A320 Maschinen verfügt, will seine A320 Flotte ausbauen; Ziel sei es, bis
zu 30 weitere Flugzeuge zu bestellen. Etwa die Hälfte der Bestellung soll auf den sparsamen Typ A330 neo entfallen. Die Finanzierung des etwa drei Milliarden schweren Deals soll aus
den Emissionserlösen des noch in diesem Jahr geplanten Börsengangs erfolgen (http://de.reuters.com vom 19.02.2014).
AVIC Xi´an Aircraft Industry (Group) Co Ltd. hat aufgrund eines
Signalfehlers im Meldesystem für die Landeklappen des einzigen in China gebauten Regionaljets, des Xinzhou-60, bis zur
endgültigen Aufklärung der auf einem Inlandsflug aufgetauchten Fehlfunktion sämtliche Maschinen dieses Typs gegrounded
(ChinaDaily vom 26.02.2014).
Maschinenbau
erwartet aufgrund des weltweiten Trends zur roboterbasierten Automatisierung vor allem in China eine weiter
steigende Nachfrage, wie das Unternehmen anlässlich der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen zum Geschäftsjahr 2013 verkündete (Presseveröffentlichung vom 12.02.2014).
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4. Bau/Infrastruktur/Chemie/Healthcare
Die China Railway Group, der in Hongkong gelistete Arm der
staatseigenen China Railway Engineering Corporation hat sich
darum beworben, sich an der Finanzierung und dem Bau von
Abschnitten des britischen HS2-Highspeed Eisenbahnnetzes im
Raum Birmingham beteiligen zu dürfen, insbesondere an der
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Verbindung zum Flughafen Birmingham (www.ft.com vom
08.01.2014). China ist außerdem in erfolgversprechenden Verhandlungen mit Kalifornien, Laos, Myanmar, Thailand, Malaysia, Serbien, Ungarn, Rumänien, Singapur, Australien, der Türkei, Iran und Pakistan. An dem Erfolg des chinesischen Zugsystems, an dem viele internationale Firmen über Lizenzgebühren
partizipieren, sind auch deutsche Zulieferanten beteiligt; so hat
beispielsweise Knorr Bremse kürzlich einen Großauftrag über
eine halbe Milliarde Euro zur Ausstattung von 545 neuen Zügen
an Land gezogen (Handelsblatt vom 25.02.2014).
Bewohner Pekings kritisierten im Internet, dass kein „roter“
Alarm ausgelöst wurde, obwohl der Wetterbericht drei Tage
Smogwetter vorausgesagt hatte. Bei „Rot“ bleiben Schulen und
Teile der Verwaltung geschlossen und die Hälfte der fünf Millionen Autos Pekings muss stehen bleiben (Automobilwoche
vom 23.02.2014).
Die französische Alstom SA hat den Auftrag zur Lieferung von
speziell für China entwickelten Traktionssystemen für 550
Waggons der U-Bahnen von Chengdu und Xi´an gewonnen; die
Systeme dienen dazu, Beschleunigungs- und Bremsverhalten zu
verbessern, um eine größere Zugfrequenz zu ermöglichen. Die
Komponenten werden von der Shanghai AlstomTransport
Electrical Equipment Co in Shanghai gefertigt (ChinaDaily vom
14.02.2014).
Adidas will sich von den Megafabriken in Asien verabschieden
und plant Mini-Fabriken in jenen Ländern, in denen ihre Kunden sitzen. Der wichtigste Grund ist der starke Anstieg der Löhne in China; ein weiterer Grund sind die zahllosen Handelshemmnisse z.B. in Brasilien und Argentinien, aber auch in der
EU. So müssen die Hersteller für jedes Paar Sportschuhe, das in
China hergestellt wurde, an der brasilianischen Grenze 14 US$
Strafzoll entrichten (Handelsblatt vom 20.02.2014).
Nicaraguas Präsident Ortega und der chinesische Unternehmer
Wang Jing haben Pläne zum Bau einer Alternative für den Panamakanal bekräftigt (siehe schon China-News 08/2013). Danach sollen im Dezember 2014 die Arbeiten zum Bau des
höchst umstrittenen etwa 250 Kilometer langen Kanals beginnen (Süddeutsche Zeitung vom 11.02.2014).
Durch eine erweiterte Kooperation mit dem chinesischen Partner Hisense will der Fernsehgerätehersteller LOEWE schon im
Jahr 2016 seinen Umsatz gegenüber dem Jahr 2012 vervierfacht
haben ; LOEWE erhalte durch die Kooperation Zugang zu neuesten TV-Technologiekomponenten und zu den Absatzmärkten in
Asien; im Gegenzug bietet LOEWE Zugang zu seiner Gerätesoftware (Süddeutsche Zeitung vom 05.02.2014). Ob und inwieweit diese Absicht nach dem unerwarteten Rückzug der
neuen Investoren, die LOEWE aus der Insolvenz übernommen
hatten, noch Gültigkeit hat, bleibt abzuwarten (Handelsblatt
vom 25.02.2014).
Bayer verstärkt sein Pharmageschäft mit der Übernahme des
chinesischen Herstellers freiverkäuflicher Medikamente, Dihon
Pharmaceutical Group. Dihon erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 123 Mio Euro; einen Kaufpreis wurde nicht genannt (www.finanzen.net vom 27.02.2014).
5. Erneuerbare Energien/Umwelt/
Landwirtschaft/Nahrung
Das bislang in Deutschland wenig bekannte Unternehmen aus
der zweiten Reihe der chinesischen Solarunternehmen, Znshine, setzt nicht auf ein großes zentrales Werk in China, sondern
auf viele dezentrale Werke in den wichtigsten Absatzmärkten,
so u.a. in Japan und in Südafrika; das nächste Werk soll in Südamerika entstehen. Das Unternehmen kam 2013 auf einen Gesamtumsatz von rund 350 Millionen US$ und beschäftigt 750
Mitarbeiter (Handelsblatt vom 11.02.2014).
China verschärft seinen Kampf gegen die Wasserverschmutzung. Dafür sollen umgerechnet 240 Milliarden € bereitgestellt
werden, wie das Umweltministerium berichtet. Mit dem Geld
sollen Klär- und Wiederaufbereitungsanlagen für Schmutzwasser gebaut werden mit dem Ziel, die Wasserqualität um zunächst 30 bis 50 Prozent zu verbessern (Handelsblatt vom
19.02.2014).
Die Hauptstadt der Provinz Hebei, Shijiazhuang, hat wegen
Smog-Alarms ein Fünftel der Autos von den Straßen verbannt.
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6. Konsumgüter/IT/
Telekommunikation/Logistik
Zum Ende Mailänder Fashion Week hat die italienische Modemarke Krizia mitgeteilt, dass sie von dem führenden chinesischen Modelabel Shenzen Marisfrolg Fashion Co Ltd. übernommen worden ist (Handelsblatt vom 26.02.2014).
Die chinesische Shandong Ruyi Technology Group Co Ltd. ist
mit 51% bei dem deutschen Herrenausstatter Peine GmbH aus
Wilhelmshaven eingestiegen (www.presseportal.de vom
28.01.2014).
7. Finanzen
Die China Banking Regulatory Commission hat neue Regeln zur
Sicherstellung der Liquidität der Banken erlassen, die am 01.
März in Kraft treten sollen. Danach müssen Banken bis zum Ende des Jahres 2014 eine sog. liquidity coverage ratio von 60%,
ab dem Ende des Jahres 2018 eine ratio von 100% einhalten;
die Kennzahl misst das Verhältnis liquider Mittel zum NettoCash-outflow während einer 30-Tage-Periode
(http://online.wsj.com vom 19.02.2014).
Die Deutsche Bank will ihren Platz beim Londoner Goldpreisfixing verkaufen, weil sie sich aus dem entsprechenden Rohstoffgeschäft zurückziehen will. Nachfolge-Favorit ist die südafrika-
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nische Standard-Bank; da diese Bank die Mehrheit ihrer Kapitalmarktsparte, die in London angesiedelt ist, an die Industrial
and Commercial Bank of China (ICBC) abgeben will, wäre China
als Nummer eins der weltweiten Goldnachfrage in Zukunft auch
indirekt am Goldpreisfixing beteiligt (www.aktiencheck.de vom
19.02.2014).
Der chinesische Yuan gewinnt weiterhin im Vergleich zu anderen Währungen international stark an Bedeutung; auch Anleger
interessieren sich zunehmend für die chinesische Währung, weil
sie an die langfristige Wachstumsgeschichte Chinas glauben
(Süddeutsche Zeitung vom 17.02.2014):
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Der zu Bertelsmann gehörende Zeitschriftenverlag Gruner+Jahr erwägt angeblich einen Rückzug aus China. Der Medienkonzern soll nach einem Käufer für den G+J Anteil von
rund 50% an dem chinesischen Partner Boda Ausschau halten
(Handelsblatt vom 17.02.2014).
Im Jahr 2013 sind 413.900 Chinesen zum Studium ins Ausland
gegangen (+3,58% ggü. Vorjahr); im gleichen Zeitraum sind
353.500 Studenten aus dem Ausland in die Heimat zurückgekehrt (+29,53%). 356.499 ausländische Studenten aus 200 verschiedenen Ländern wurden in 2013 in chinesischen Bildungseinrichtungen gezählt (ChinaDaily vom 22.02.2014).
Der englische Spitzenfußballclub Arsenal London konnte Huawei bis zum Ende der Saison 2015/16 als Sponsor gewinnen.
Huawei wird der offizielle Smartphone Partner des Vereins.
Dadurch erhält das Unternehmen Zugang zur Kundenkartei des
Clubs und seinen digitalen Social-media-Plattformen. Huawei
will durch den Deal seine Sichtbarkeit auf den lukrativen europäischen Märkten steigern (ChniaDaily vom 11.02.2014).
Der schwedische Fußballnationalspieler Niklas Backmann
wechselt von AIK Stockholm in die erste chinesische Liga zu
Dalian Aerbin (www.transfermarkt.at vom 18.02.2014).
Allerdings ist der Renminbi nach dem 17.02. an sieben aufeinanderfolgenden Tagen um insgesamt 1% gegenüber dem US
Dollargefallen – nach einem Anstieg um 35% seit Juli 2005 (ChinaDaily vom 26.02.2014).
Junge Chinesen meiden zunehmend klassische Geldhäuser und
erledigen ihre Geldgeschäfte lieber per Smartphone. Der Zahlungsdienstleister Alipay, Tochtergesellschaft der weltweit
größten Handelsplattform Alibaba, hat den US-Platzhirsch
Paypal im Mobilgeschäft bereits weit hinter sich gelassen. Im
vergangenen Jahr hat Alipay mit einer Kundenbasis von mittlerweile 300 Millionen Menschen mobile Überweisungen im
Wert von 110 Milliarden Euro abgewickelt, Paypal rund 20 Mrd.
Euro. (Handelsblatt vom 11.02.2014).
8. Rohstoffe/Stahl/Energie
Die weltweite Nachfrage nach Gold ist im Jahr 2013 vor allem
aufgrund verringerter Inflationsängste auf ein Vierjahrestief gefallen. Während die Anleger aus Goldfonds und vergleichbaren
Anlageprodukten große Mengen Gold abzogen, ist die vor allem
aus China kommende Nachfrage nach Anlagegold in Form von
Barren und Münzen und für Schmuck deutlich gestiegen; dies
hat sogar dazu geführt, dass chinesische Anleger zum Jahresende pro Unze etwa 25 Dollar mehr bezahlt haben, als es dem
Weltmarktpreis entsprach (Handelsblatt vom 19.02.2014).
IV. Sonstiges
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Der Franzose Alain Perrin ist neuer chinesischer Teamchef. Zuletzt waren die Chinesen vom Spanier Jose Antonio Camacho
betreut worden, der nach der verpassten WM-Qualifikation
entlassen worden war (www.transfermarkt.at vom
26.02.2014).
V. Veranstaltungen/Delegationsreisen
Am 16. und 17. Mai finden in Köln wieder die „Chinese Talent
Days“ statt. Bei der Veranstaltung sollen 50 bis 60
Unternehmen etwa 1400 bis 1600 chinesische Kandidaten
treffen. Diese Mal werden deutsche Unternehmen zunehmend
die Recruiter ihrer chineschen Tochtergesellschaften zur Messe
schicken (Automobilwoche vom 18.02.2014).
Das Chinaforum Bayern veranstaltet am 31.03.2014 um 08:45
in Nürnberg einen Breakfast-Vortrag unter dem Thema
„Zwischen China GAAP und Wirtschaftskriminalität –
Interkulturelles Rechnungswesen in China“. Den Vortrag hält
Stuart Lindley, Rechnungsprüfer und Head of German Services
bei IFM Consulting Ltd., Beijing. Anmeldung unter
www.chinaforumbayern.de.
Für die Zeit vom 28.05. – 01.06. 2014 plant die Kunst- und
Antquitätenmesse Fine Art Asia - neben Hongkong – eine
zweite Ausgabe auf dem chinesichen Festland; die neue Messe
soll unter dem Namen Guardian Fine Art Asia (GFAA) in
Shanghai stattfinden. Das Angebot soll sich von asiatischen und
europäischen Antiken über Juwelen, Silber, Antiquitäten bis zu
klassischem europäischen Design und chinesischer
Tuschmalerei des 20. Jahrhunderts erstrecken (Handelsblatt
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vom 28.02.2014).
VI. China-Literatur:
Xuewu Gu: Die große Mauer in den Köpfen – China, der Westen und die Suche nach Verständigung, Edition Körber-Stiftung,
120 S. (erscheint am 31.03.2014).
Chen Guangcheng: Der barfüßige Anwalt: Mein Kampf für Gerechtigkeit in China, Rowohlt Verlag, 352 S. (erscheint am
07.03.2014).
Zheng Chen: Interkulturelle Kommunikation aus chinesischer
Perspektive, Verlag Peter Lang (Frankfurt), 278 S.
Felix Lee: Macht und Moderne – Chinas großer Reformer –
Deng Xiaoping – Die Biographie, Rotbuch-Verlag, 304 S. (erscheint am 04. März 2014)
PS in eigener Sache:
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