03 Bergrekorde

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03 Bergrekorde
Bergrekorde
03 – Berggebiete
Bergrekorde
Die Rekorde der Berge und Rekorde um die Berge
Arbeitsauftrag:
Ziel:
Rekorde der Berge nachschauen
Aufgaben lösen
Texte von Reinhold Messner lesen und Stimmung
beschreiben.
Karten studieren
Textstimmung erfassen
Nacherzählen von Texten
Bergmemory spielen
Material:
Arbeitsblätter
Berg-Memo
Sozialform:
EA
Kleingruppen
Sitzkreis
Zeit:
30 Minuten
Zusätzliche Informationen
Information 1: Sch sollen das krasse der Rekordjagd verstehen,
Bergregionen sind gefährlich, auch für die Bewohner, nicht nur für
Extrembergsteiger …
Information 2: Kartenstudium und selber suchen der Berge ist zentral
Weiterführende Ideen
Idee 1: Aufsatz „Eine Bergwanderung“
Idee 2: Film „Mount Everest“
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Bergrekorde
03 – Berggebiete
Bergrekorde
Bergrekorde die Jagd nach Ruhm
Die höchsten Berge der Welt: Die Achttausender
Die Achttausender sind die höchsten Berge der Welt. Insgesamt gibt es
vierzehn dieser Berge - und alle befinden sich in Asien.
Acht von ihnen sind im Himalaja, dem höchsten Gebirge der Welt, zu
finden. Der Traum vieler Bergsteiger ist es, alle Achttausender zu
besteigen. Der Extrembergsteiger Reinhold Messner war der erste
Mensch, der das tatsächlich geschafft hat.
Der Himalaya ist eines der jüngsten Gebirge der Erde. Es ist entstanden
durch das Aufeinanderstossen der Kontinentalplatten des asiatischen
Kontinents im Norden und des indischen Subkontinents im Süden.
Erst vor etwa 600 000 Jahren kam die Zeit der grössten Hebungen von
7000 bis 8000 m; es entstand der heutige Himalaya-Hauptkamm. Und das
Gebirge wächst weiter, pro Hundert Jahre um einen Meter. Eines Tages
wird der Mount Everest ein 9000-er sein.
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03 – Berggebiete
Bergrekorde
Der höchste Achttausender ist der Mount Everest im Himalaja. Er wird
auch "Dach der Welt" genannt. Es gibt immer wieder Bergsteiger, die den
Berg bezwingen wollen.
Zum Himalaya gehören das Karakorum und Hindukush und auch die
Berge im Osten bis zum Durchbruch des Brahmaputra. Der Gebirgszug hat
eine Länge von etwa 2500 km. Das nordwestliche Ende liegt bei 72 °
östlicher Länge und 37 ° nördlicher Breite.
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Bergrekorde
Viele, die es versucht haben, sind gescheitert. Manche von ihnen sind
dabei sogar gestorben.
Die erste Besteigung, die bekannt ist, war am 29. Mai
1953. Da wurde für den Neuseeländer Edmund Hillary
und Sherpa Tenzing Norgay der Traum wahr. Sie
wählten die Südroute, die von Nepal auf den Gipfel
führt.
Der Berg hat seinen Reiz für die Bergsteiger nie
verloren. Viele Menschen wollten "die Ersten" sein und
haben so immer neue Rekorde aufgestellt:
Reinhold Messner (der erste Bezwinger
aller 14 Achttausender) war der auch erste
Mensch, der den Everest im Alleingang
und ohne Sauerstoff bestieg.
Die erste Frau auf dem Mount Everest war
die Japanerin Junko Tabei. Sie erreichte
1975 den Gipfel.
Alison Hargreaves aus Grossbritannien
war 1994 die erste Frau, die den Mount
Everest allein und ohne
Sauerstoffmaske (als 33-jährige)
bestieg.
Der erste behinderte Mensch auf dem
Mount Everest war Tom Whittaker. Bei
einem Autounfall hatte er sein rechtes
Bein verloren.
Evelyne Binsack ist die erste Schweizer
Frau, die den Mount Everest bezwungen
hat. Inzwischen hat sie eine fantastische
Expedition zum Südpol absolviert.
Evelyne Binsack
Jedes Jahr werden alte Rekorde gebrochen und neue aufgestellt. Immer
wieder geht es darum, wer den Mount Everest am schnellsten oder am
häufigsten zu besteigen oder wer die längste Zeit auf dem Gipfel ohne
Sauerstoffmaske verbringen kann.
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Die Schweiz und ihre Bergrekorde
Es ist unmöglich, sich eine Schweiz ohne Berge vorzustellen. Die Berge
machen nicht nur rund einen Drittel der Schweizer Fläche aus, sondern
besitzen auch aus historischer und geopolitischer Hinsicht eine grosse
Wichtigkeit. Wirtschaftlich gesehen sind die Berge nicht wegzudenken, da
sich der grösste Teil des Schweizer Tourismus in den alpinen Regionen
abspielt.
Die Schweiz ist stolz auf ihre Berge und dies wegen mehrerer Gründe.
Nirgends in Europa ist die Dichte der über 4000-er grösser als in der
Schweiz.
48 Gipfel übersteigen 4000 m ü.M.!
Aufgabe:
• Suche auf der Weltkarte den „Himalaya“ und seine 8000er!
• Finde 4 der 14 berühmten 8000er!
• Finde die 10 höchsten Berge der Schweiz auf der Landkarte!
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Rekorde bei uns:
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Die höchste Bahnstation von Europa: auf 3454
m ü.M., Jungfraujoch, Kanton Bern.
Steilste Stanseilbahn der Welt: Gelmerbahn
mit 106% Steigung (Grimselgebiet, BE).
Höchste Bahnstation von Europa: auf 3454 m
ü.M., Jungfraujoch (Kanton Bern).
Die höchst gelegene Brauerei von Europa: in
Monstein auf 1600 m ü.M., (GB).
Das höchst gelegene Tram von Europa: auf
2222 m ü.M. in Zermatt (Wallis).
Längster freistehender Personenlift Europas:
Hammetschwandlift mit einer Länge von 153
m, Bürgenstock (Nidwalden).
Die steilste Zahnradbahn der Welt: PilatusBahn mit 48% Steigung (Luzern).
Die steilste Postautostrecke in Europa: Die
Strecke von Tschingelalp nach Griesalp mit 28% Steigung, Kiental
(Berner Oberland).
Der längste Gletscher Europas: Der grosse Aletschgletscher mit 23
km Länge, im Aletschgebiet (Wallis).
Juf in Graubünden (2'126 m ü.M.) ist die höchste
ständig bewohnte Siedlung in Europa.
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Nr
Top 40: Die höchsten Berge der Schweiz
m.ü.M.
1.
Dufourspitze/Monte Rosa (VS)
4634
2.
Nordend (VS)
4609
3.
Zumsteinspitze (VS)
4563
4.
Signalkuppe (VS)
4554
5.
Dom/Mischabel (VS)
4545
6.
Liskamm (VS)
4527
7.
Weisshorn (VS)
4506
8.
Täschhorn (VS)
4491
9.
Matterhorn (VS)
4478
10.
Parrotspitze (VS)
4432
11.
Dent-Blanche (VS)
4357
12.
Ludwigshöhe (VS)
4341
13.
Nadelhorn (VS)
4327
14.
Grand Combin (VS)
4314
15.
Lenzspitze (VS)
4294
16.
Finsteraarhorn (BE)
4274
17.
Stecknadelhorn (VS)
4241
18.
Castor (VS)
4228
19.
Zinalrothorn (VS)
4221
20.
Hohberghorn (VS)
4219
21.
Alphubel (VS)
4206
22.
Rimpfischhorn (VS)
4199
23.
Aletschhorn (VS)
4195
24.
Strahlhorn (VS)
4190
25.
Dent d'Hérens (VS)
4171
26.
Breithorn (VS)
4165
27.
Jungfrau (BE)
4158
28.
Bishorn (VS)
4153
29.
Mönch (BE)
4099
30.
Pollux (VS)
4092
31.
Schreckhorn (BE)
4078
32.
Roccia Nerra (VS)
4075
33.
Obergabelhorn (VS)
4063
34.
Piz Bernina (GR)
4049
34.
Fiescherhorn (BE)
4049
36.
Gross Grünhorn (VS)
4044
37.
Lauteraarhorn (BE)
4042
38.
Dürrenhorn (VS)
4035
39.
Allalinhorn (VS)
4027
40.
Weissmies (VS)
4023
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03 – Berggebiete
Bergrekorde
Reinhold Messner
Er ist Schriftsteller,
Bergbauer und
Abgeordneter der
Grünen Italiens
zum Parlament der
EU in Straßburg
und Brüssel. Der
Südtiroler ist der
erste Mensch, dem
die Besteigung aller
14 Achttausender
gelungen ist.
Der Nanga Parbat war der Erste in dieser langen Serie, mit der Messner
zum Weltstar wurde. Höhen und Tiefen: Bei dieser ersten Expedition
seines Lebens (1970) starb sein Bruder Günther bei der gemeinsamen
Überschreitung des Nanga Parbat. Dazu schrieb Messner später:
Lest den folgenden Text von Reinhold Messner:
„Wenn ich an meine vielen Expeditionen nach Pakistan denke, dann sind
mir zahlreiche Menschen nach vielen Jahren noch in sehr positiver
Erinnerung. – Lange war nichts zu spüren vom so genannten "Heiligen
Krieg", der nun Teile Süd- und Südwest-Asien erschüttert. Die höchsten
Gebirge Pakistans und Chinas sind davon noch immer weitgehend
verschont, wenn gleich das Kampfgetöse in Afghanistan die gesamte
Region immer stärker verunsichert.
Auf dem Nanga Parbat liegt das
Schlüsselerlebnis meines Lebens nun
schon lang zurück. Dabei erfuhr ich
ein weiteres Dasein, das auf zwei
Ebenen des Bewusstseins abläuft.
Die Überschreitung von 1970 - von
Süden nach Nordwesten – war mehr
als ein Übergang im geografischen
Sinn. Es war eine Überschreitung
vom Diesseits ins Jenseits, vom
Leben zum Tod, vom Tod zum
Leben. Eine Woche war ich damals
auf dem Berg allein. Ohne Trost,
ohne Hoffnung, ohne Geschichte
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ging ich talwärts. Auch heute noch, im Rückblick, sehe ich mich als
Betroffener und Beobachter dieser Tragödie. Als wäre ich durch mehrere
Stufen meines Bewusstseins gegangen, bleibt das Überleben auf dem
Nanga Parbat in mir lebendig wie ein intimes Wechselspiel von Dabei-Sein
und Weit-weg-Sein. Im Gipfelbereich, nur noch vom Überlebenstrieb
gesteuert, sah ich mich häufig von außen. Als wäre mein Geist von
meinem Körper getrennt. Wie aus äußeren Sinnesreizen und der Sorge um
das Überleben Angst wird, wie der Mensch zwischen Durchkommen und
Umkommen reagiert, das ist mein Thema.
Trotz mehr Know-How und besserer Technologie ist es bis heute auf dem
Nanga Parbat niemandem gelungen, den Weg von meinem Bruder
Günther und mir durch die Rupal-Wand zu wiederholen. Obwohl es ein
Dutzend Versuche dazu gegeben hat. Es gab auch immer wieder
Tragödien. Es ist trotz allem Unsinn vom "Fluch" des Nanga Parbat zu
sprechen. Wenn er zum "Schicksalsberg" geworden ist, dann nicht, weil
ein Dämon ihn beherrscht. Nein, einfach deshalb, weil er so unendlich viel
größer ist als wir Menschen. 1978 habe ich den Nanga Parbat dann – acht
Jahre nach dem Tod meines Bruders Günther – ein zweites Mal bestiegen.
Allein und über eine neue Route. Es bleibt die kühnste Tour meines
Lebens.
2000 ist mir eine Erstbegehung in der
Nordflanke des Nanga Parbat
gelungen: im Alpinstil, mit ein paar
Freunden aus Südtirol. Bei dieser Tour
im Jahr 2000 war mein Bruder Hubert
dabei, ein Arzt, mit dem ich auch das
Inlandeis von Grönland der Länge
nach - von Norden nach Süden durchquert habe. Wir wussten, nur
gemeinsam Verantwortung tragen,
gemeinsam hungern und frieren
schafft Gemeinsamkeit. Es tat nach
diesen vielen Jahren gut, meinem noch
lebenden Bruder Hubert diesen Berg
zu zeigen, einen erhabenen, an dessen
Flanken ich mir noch immer verloren
vorkomme.
Mit fortschreitendem Alter bin ich in
meinen Bewegungen vorsichtiger, in
den Zielen bescheidener und in der
Wahl von Kameraden anspruchsvoller
geworden.“
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