Magen-Darm erkrankungen bei Hunde und Katzen
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Magen-Darm erkrankungen bei Hunde und Katzen
"Magen-Darm-Erkrankungen (gastrointestinale Erkrankungen) umfassen alle Krankheiten, die die Verdauung, die Aufnahme und den Transport von Futterbestandteilen im Magen und/oder Darm beeinträchtigen. Die ungestörte Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen ist für Ihren Vierbeiner außerordentlich wichtig, damit es Gewebe aufbauen und erneuern kann, so dass für alle lebenswichtigen Funktionen die notwendige Energie geliefert wird. Beim Transport von Futtermitteln durch Magen und Dünndarm werden die komplexen Futterbestandteile durch Verdauungssäfte in Einheiten gespalten, die klein genug sind, um die Darmwand zu passieren. Dieser Vorgang wird als Verdauung bezeichnet. Nachdem die Nährstoffe vom Körper aufgenommen sind, werden verbleibende Nahrungsbestandteile in den Dickdarm transportiert, wo ihnen das restliche Wasser entzogen wird und sie schließlich als Kot ausgeschieden werden. Wenn die normalen Verdauungsprozesse gestört sind, wird sich das bei Ihrem Tier als Durchfall äußern. Wasser und Nährstoffe werden vom Körper nicht in ausreichender Menge aus dem Darm aufgenommen. Dies führt zu großen Ausscheidungsmengen und zu Durchfall. Bei Katzen und Hunden mit schwerem Durchfall besteht wegen dieses Flüssigkeitsverlustes die Gefahr des Austrocknens. Erkrankungen des Darms mit dem klinischen Symptom des Durchfalls können sowohl durch Erkrankungen des Dünndarms als auch des Dickdarms hervorgerufen werden. Nicht selten sind beide Abschnitte an der Erkrankung beteiligt. Man unterscheidet zum Einen nach der Dauer: akute chronische (länger als 14 Tage) wiederkehrende Durchfallerkrankungen und zum Anderen je nach auslösender Ursache: Infektiöse Darmerkrankungen (Bakterien, Viren, Pilze) Bei diesen akuten, entzündlichen Durchfallerkrankungen kommt es nun zur Störung dieses Systems, das sich mit Resorption (Flüssigkeitsaufnahme aus dem Darm) und Sekretion (Flüssigkeitsabgabe in den Darm) im Gleichgewicht befindet. Darmerkrankungen durch Parasiten (Spul-, Haken-, Peitschen-, Bandwürmer, Protozoen wie z.B. Giarden). Wurmbefall im Darm kann vor allem bei Welpen zu Darmproblemen führen. Durch den Wurmbefall kommt es nicht nur zu einem zum Teil nicht erheblichen Blut- und Nährstoffverlust, sondern auch zur Darmreizung, die sich je nach Abwehrlage in mehr oder weniger starkem Durchfall äußert. Auch hier wird Ihr Tierarzt, anhand einer Kotuntersuchung die vorhandenen Parasiten identifizieren und im Anschluss gezielt entwurmen und behandeln kann. Regelmäßiges Entwurmen beugt diesem Problem vor. www.vetdiscount-tiershop.de, der Online-Shop für tiergerechte Produkte Seite 1 von 3 Vergiftungsbedingte Erkrankungen (z.B. durch Spritzmittel auf den Feldern. Viele Hunde fressen die jungen Getreidehalme mit großem Appetit und erkranken daran) Nicht entzündliche Darmerkrankungen durch z.B. Pankreasinsuffizienz (die Bauchspeicheldrüse produziert keine oder nicht genügend ihrer Verdauungsenzyme), Allergien, Fütterungsfehler (z.B. zuviel Grillreste) oder Stress. Nicht entzündliche Durchfälle sind im wesentlichen auf Fütterungsfehler zurückzuführen und "osmotisch" bedingt, d.h. hier wurden mit der Nahrung osmotisch aktive ("wasserbindende") Stoffe aufgenommen, die eine Flüssigkeitsansammlung im Darm auslösen, die nicht resorbiert werden kann. Ursächlich kommen hierfür unvermittelter Futterwechsel, zuviel Futter, zuviel Kohlenhydrate, verdorbenes, verunreinigtes, auch zu kaltes oder zu fettreiches Futter in Frage. Auch durch chemische Substanzen und Gifte wie z.B. Insektizide kann es zu einer erhöhten Sekretion der Darmdrüsen und/oder zu einer verminderten Resorption an den Darmzotten kommen. Nicht zu unterschätzen sind auch "nervös-" bzw. "stressbedingte" Durchfälle, denn Tieren schlagen Prüfungsangst oder Wettkampfstress genauso auf den Magen-Darm-Trakt wie uns Menschen. Auch Aufenthalte in Tierpensionen, die Hektik bei Hundeausstellungen oder lange Autofahrten in den Urlaub, oft verbunden mit abruptem Klimawechsel, können zu diesen Durchfällen führen, die auf eine "nervös" gesteigerte Darmmotorik zurückzuführen sind. Symptome gastrointestinale Erkrankungen richtig erkennen Sollten Sie eines der nachstehenden Symptome bemerken, konsultieren Sie bitte Ihren Tierarzt/Tierärztin, da gastrointestinale Störungen im Frühstadium einfacher zu behandeln sind. Diagnose In den meisten Fällen reichen die klinischen Symptome aus, damit Ihr Tierarzt/Tierärztin eine Diagnose stellen kann. Manchmal müssen zusätzlich Kot und Blut untersucht und, falls angezeigt, weiterführende diagnostische Verfahren eingeleitet werden. Hierzu zählen Röntgenaufnahmen, Endoskopie sowie im schlimmsten Fall eine chirurgische Öffnung der Bauchhöhle. www.vetdiscount-tiershop.de, der Online-Shop für tiergerechte Produkte Seite 2 von 3 Fütterungshinweise bei MagenMagen-Darm Erkrankungen Achten Sie auf frühe Anzeichen einer Erkrankung und zögern Sie nicht, Ihren Tierarzt/Tierärztin zu konsultieren. Die Ernährung spielt hier eine entscheidende Rolle in der Behandlung von Erkrankungen des MagenDarmtraktes. Geben Sie ihren Vierbeiner eine hochverdauliche Schonkost. Neben fertigen Magen-DarmDiäten für Hunde und Katzen, die es als Dosen- oder Trockenfutter gibt, kann man diese Diät auch gut selbst kochen: ca. 2/3 gekochter Reis, ersatzweise Kartoffeln oder Kartoffelpüree, ca. 1/3 Hüttenkäse, Magerquark oder mageres Hühnchenfleisch, evtl. etwas selbstgekochte, ungewürzte Fleischbrühe. Auch die Zugabe eines mit Schale geriebenen Apfels hat sich bewährt. Die Diät sollte in kleinen Portionen, mehrmals täglich gefüttert werden, um den Darm nicht zu überlasten. Geben Sie Ihrem Tier keine Abfälle oder Futterreste. Lassen Sie Ihren Hund im Freien keine herumliegenden Abfälle fressen. Verwenden Sie keine rezeptfreien Medikamente wie stuhlfestigende Präparate, da diese für Haustiere grundsätzlich ungeeignet sind. Abgesehen von einer Magen-Darm-Diät ist bei Durchfällen aller Art das Füttern von Futterergänzungsmitteln (z. B. Canikur®) sinnvoll, die den Elektrolytverlust durch den Durchfall ausgleichen und somit gleichzeitig dem erhöhten Wasserverlust entgegenwirken (Rehydration). Canikur enthält zusätzlich sogenannten "Adsorbentien", die als Schleimhautschutz dienen ("Abdichten" der geschädigten Darmschleimhaut), gleichzeitig aber auch schädliche Abbauprodukte, Bakterien und Toxine "aufsaugen" und somit inaktivieren. Zucker, der auch in Canikur enthalten ist, dient zum einen als Energielieferant und zum anderen auch die Rückresorption von Wasser unterstützt. Sprechen Sie vor jedem Futter- oder Medikamenten-Wechsel mit Ihrem Tierarzt/Tierärztin. Druckversion (PDF) zurück zum Shop www.vetdiscount-tiershop.de, der Online-Shop für tiergerechte Produkte Seite 3 von 3