Jubel über Löwen-Rekord
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Jubel über Löwen-Rekord
P.b.b., GZ 02Z031577 W, nicht retournieren Bureau de Poste A-2380 Perchtoldsdorf (Autriche), Taxe percue ∙ Sendung zur ermäßigten Gebühr ∙ Envoi à taxe réduite WWW.HORIZONT.AT 20. Juni 2014 o 25 N 3,15 Euro Die österreichische Wochenzeitung für Werbung, Medien & Marketing Musik für Marken Philip Ginthör, D-A-CHChef von Sony Music Entertainment, im Gespräch Unternehmen Seite 6 Brotlose Kunst Datenjournalismus-Experte Mirko Lorenz im HORIZONT-Interview Medien Seite 12 Print in Bewegung Ein Dossier beleuchtet, was den heimischen Magazinmarkt bewegt Dossier Seite 17 HORIZONT Jubel über Löwen-Rekord Elf Cannes Lions holen sich heimische Agenturen bis Mittwoch – DDB Tribal schafft Gold in Kategorie Press Die Cannes Lions 2014 sind schon jetzt – zu Redaktionsschluss dieser Aus gabe am Mittwochnachmittag – ein Rie senerfolg für manche Werber aus Öster reich. Ganze elf Löwen verbuchen hei mische Agenturen in diesem Jahr – Stand Mittwoch –, legen damit einen Rekord jahrgang vor und beweisen, dass sich Mut auszahlt, wurden in diesem Jahr doch um über 50 Arbeiten mehr einge reicht als noch 2013. Der große hei mische Gewinner ist zur Halbzeit des Festivals DDB Tribal Wien mit sechs Trophäen in Bronze und einer in Gold für die „McDonald’s Breakfast“-Kampa gne im Auftrag von McDonald’s Austria, die die Jury in der Kategorie Press, tradi tionell eine der Königskategorien, über zeugte. Lukas Grossebner, Executive Creative Direktor bei DDB Tribal Wien, zeigt sich überwältigt über die sieben Löwen und vor allem den Gold-Gewinn darunter: „Niemand von uns hat damit gerechnet, vor allem in einer Königs Das größte Außenwerbenetz Österreichs: 27.441 Werbeflächen im besten Qualitätsnetz. Quelle: EPAMEDIA, 27.441 OSA Medien Q1/2014 TEL: +43/1/534 07-0 www.epamedia.at disziplin wie Print. Vier Monate Arbeit mit McDonald’s und den Art Directors Michael Nagy und Peter Mayer haben sich absolut ausgezahlt.“ Am selben Mittwoch wurde außer dem Jung von Matt/Donau ausgezeich net: mit Silber in der Kategorie Design für das „Down-Syndrome Festival“ im Auftrag der I Dance Company und mit gleich zwei Bronze-Trophäen im Cy ber-Bereich für das Projekt „Long Dis tance Art“ im Auftrag von Wien Touris mus. Volkmar Weiss, Geschäftsführer bei Jung von Matt/Donau, in einer ers ten Stellungnahme: „Die beiden ausge zeichneten Projekte zeigen, dass man auch mit echten Arbeiten, die nicht nur für den Wettbewerb erstellt wurden, in ternational punkten kann. Unsere Phi losophie geht damit auf – sich nicht auf Awards zu konzentrieren, um mit Schein-Kreation zu punkten, sondern den Nachwuchs zu fördern, der für echte Kunden sichtbare und ausge zeichnete Kreation macht. Besonders stolz sind wir natürlich auf den Silber nen Löwen in Design. Cannes ist die WM der Kreativszene. Dort im Finale zu sein und den Silbernen Löwen mit nach Hause zu nehmen, ist großartig. Danke an unsere tollen Kunden und das Ver trauen in uns.“ Was bisher geschah Schon am zweiten Festival-Tag konnte DDB Tribal Wien mit gleich vier bronze nen Löwen in der Kategorie Outdoor Agenturen Hofmann wechselt von D,M&B zu Y&R Young-&-Rubicam-Chef Sebastian Bayer holt sich Top-Kreativen an Bord Sebastian Bayer, seit Kurzem der neue CEO von Young & Rubicam Vienna und Nachfolger von Luigi Schober (siehe auch Titelgeschichte der HORI ZONT-Ausgabe 14/2014), setzt einen ersten personellen Akzent für die Neuausrichtung der Agentur, die zuletzt durch einige massive Etatver luste gebeutelt wurde: Alexander Hofmann, derzeit noch Creative Di rector bei Demner, Merlicek & Berg mann, wird der neue Chief Creative Officer bei Young & Rubicam Vienna. Das bestätigt Bayer mit spürbarer Freude gegenüber HORIZONT. Am 1. August wird Hofmann seinen rdentlich abräumen. Zwei o fach wurde dabei die Kampa gne „Park Assist“ für Volks wagen gewürdigt, jeweils ein Preis ging außerdem an die Zusammenarbeit mit Mc Donald’s Austria und das Projekt „McCafé“ sowie die Offensive „Wärme spenden“, die für die Caritas kreiert wurde. Unmittelbar nach dem Vierfach-Gewinn, noch ehe der Gold-Gewinn und zwei weitere Bronzene in der Kategorie Press bekannt wa ren, meinte Grossebner von DDB Tribal Wien: „Die Löwen sind für mich in ers ter Linie Bestätigung dafür, dass ich mit einem großartigen Team aus guten und motivierten Leuten arbeiten darf, und auch dafür, dass der Weg, den wir mit DDB bestritten haben, nicht gänzlich falsch gewesen sein kann. Wir glauben daran, dass gute Gedanken eine noch bessere Umsetzung verdienen, und sind dafür zum Glück belohnt worden.“ Grund zum Feiern hat auch Ogilvy & Mather Vienna, die sich seit dieser Woche einen weiteren Löwen in die Vitrine stellen dürfen. Mit einer silber nen Media-Trophäe zeichnete die Jury die Kampagne „The Grand Theft“, zu Deutsch „Der große Diebstahl“ aus, die für die Modellbauausstellung von Reed Exhibition Wien verwirklicht wurde. Gerd Schulte-Doeinghaus, Executive Creative Director bei Ogilvy, freut sich DDB Tribal Wien holte sich in der Kategorie Press mit der „McDonald’s Breakfast“Kampagne für McDonald’s Austria einen goldenen und einen bronzenen Löwen. © DDB Tribal Wien darüber, nach dem Lego Stratos-Jump im vergangenen Jahr wieder einen sil bernen Preis mit heim nehmen zu dür fen: „Für einen Kreativen ist ein Löwe in Cannes immer noch die härteste Währung, und unsere Erfolge in Cannes machen uns gerade für junge Talente interessant. Das sieht man auch daran, dass schon seit zwei Jah ren in Folge der CCA Junior of the Year von Ogilvy stammt – auch eine Aus zeichnung, über die ich mich persön lich wirklich sehr gefreut habe. Auch bei der Messe Reed werden heute die Korken knallen. Ohne das Team der Modellbaumesse um Silvia Vogel wäre dieser Erfolg undenkbar. Ein Kunde braucht nämlich schon ein wenig Mut, den Deutschen einfach mal die Zug spitze zu klauen und sie nach Öster reich zu entführen. Schön, dass dieser Mut belohnt worden ist.“ Zwei junge Löwinnen, Doris Christina Steiner und Pepita Adelmann von Ketchum Publico nämlich, setzten au ßerdem ein Zeichen für den heimi schen Kommunikationsnachwuchs und holten sich den dritten Platz der Young Lions PR-Competition. „Wir sind total überwältigt, dass wir erst mals für Österreich einen Young- Lions-Preis holen konnten, vor allem, nachdem die Konkurrenz – insbeson dere aus Japan, Deutschland oder der Slowakei – so hart war. Ich denke, dass vor allem die internationale Erfah rung, die wir bei Ketchum Publico ge sammelt haben, uns sehr geholfen hat“, meint Doris Christina Steiner über die Arbeit, die im Auftrag des UN Office on Drugs and Crime Bewusst sein für das Thema Menschenhandel schaffen sollte. Wer Cannes kennt, weiß, → Fortsetzung auf Seite 15 Werbedruck. Der ergibt sich aus der Anzahl der Werbemaßnahmen multi pliziert mit den Listenpreisen. Rabatte oder auch die Produktionskosten von Werbung bleiben dabei unberücksich tigt. Die Angaben des Finanzministe riums wiederum lassen sich den ein zelnen Werbekanälen nicht zuordnen – und Onlinewerbung wird dadurch erst gar nicht erfasst. Denn die ist von der fünf Prozent hohen Abgabe be kanntlich „befreit“. Die Österreichische Post AG will sich mit den genannten Erhebungen künftig nicht mehr zufrieden geben – und prä sentierte am 18. Juni nun eine eigene Studie zum Werbemarkt in Österreich. Walter Hitziger, Vorstand Brief, Werbe post & Filialen der Österreichischen Post AG, drückte diese Unzufriedenheit bei der Präsentation in der Unterneh menszentrale im dritten Wiener Ge meindebezirk so aus: „Die Erhebungen sind teilweise widersprüchlich – auch wenn man sie mit den eigenen Umsät zen vergleicht.“ Die Studie selbst nennt sich zwar zurückhaltend „Dialogmar keting Report 2014“ – erfasst aber den gesamten Werbemarkt in Österreich. Die Untersuchung, die Marketmind im Auftrag der Post von Jänner bis März dieses Jahres durchgeführt hat, setzt dort an, wo die Werbeinvestments ent stehen – bei den Auftraggebern. 501 Un ternehmen aus den Branchen Indust rie, verarbeitendes Gewerbe, Handel, Bauwesen, Dienstleistungen und Han del ab einer Größe von zehn Mitarbie tern haben die Mitarbeiter von Mind take telefonisch befragt. „Die größeren Unternehmen sind im Sample stärker vertreten als die kleinen“, erläuterte Ge reon Friederes, Geschäftsführer von Marketmind. W arum? Weil sie auch das Gros der Werbespendings liefern. Oder um es in Zahlen auszudrücken: Drei Prozent der Unternehmen generieren die Hälfte des → Fortsetzung Seite 2 Werbemarkt Dienst in der Rotenturmstraße bei Young & Rubicam Vienna antreten und dort auf Tom Krutt folgen. Es ist nicht das erste Mal, dass Hofmann bei Young & Rubicam Vienna werkt, zählt die Agentur doch bereits zu den be ruflichen Stationen Hofmanns – nebst Engagements bei Lowe London (als Financial Controller wohlgemerkt), Ammirati Puris Lintas, GGK Wien und BBDO Austria. Bei Demner, Merli cek & Bergmann heuerte Alexander Hofmann im Jahr 2006 zunächst als Texter und Konzeptionist an. Im hochdekorierten (Dream-)Team von Francesco Bestagno arbeitete Hof mann zuletzt für Kunden wie bob, Mini, Wiener Zucker oder Meinl. 2012 fungierte Hofmann als Juror beim Eu robest Festival in den Kategorien Out door und Radio. Eine Stellungnahme aus der Lehargasse, dem Agentursitz von Demner, Merlicek & Bergmann, steht noch aus. sl Sechs Milliarden Euro echtes Geld Post präsentiert künftig jährlich eigene Studie zum heimischen Werbemarkt Die Werbebilanz und das Werbebaro meter von Focus Media Research, der Wifo-Werbeklimaindex, die Berech nungen des Fachverbandes Werbung und der Marktkommunikation der WKO, die auf der Werbeabgabe fußen – man könnte meinen, dass es, was die Höhe und die Entwicklung der Werbeausgaben in Österreich betrifft, wahrlich genug Erhebungen und Pro gnosen gibt. Doch bei näherem Hinse hen offenbaren all diese Studien er hebliche Unschärfen, die einerseits in der Art der Erhebung, anderseits auch in der Zahlenbasis ihre Ursache ha ben. Focus erhebt bekanntlich den Aktuell Marketing · Werbung · Medien ‚Textilzeitung‘ im neuen Online-Kleid Wo die Wirtschaft in Werbung investiert Klassische Medien 3.256 Mio. € gesamt Dialogmarketing Print 1.046 Mio. € gesamt Dialogmarketing online 457 Mio. € gesamt Aktivitäten mit Eventcharakter 1.198 Mio. € gesamt Quelle: Dialogmarketing Report 2014, Bildcredit: Photocase/stm ← Fortsetzung von Seite 1 Sechs Milliarden Euro echtes Geld Werbevolumens. Doch kommen wir auf die Ergebnisse dieser doch recht opulenten Studie zu sprechen. Demnach investierten Österreichs Unternehmen im Vorjahr sechs Milliarden Euro in Werbung. Netto, wie Friederes betont. Dieser Wert ist zwar verwunderlich, weil Focus mit seinen Bruttozahlen (Werbedruck) auf etwa vier Milliarden Euro kommt. Aber auch leicht erklärt. Hitziger: „Die Zahlen geben an, was die Unternehmen wirklich kostet – sie umfassen also auch die Produktionskosten.“ Die Aufteilung zeigt einmal mehr die Werbemarktmacht von Print. Mit über 1,7 Milliarden Euro ist es mit Abstand der wichtigste Werbekanal. In klassische Werbung wurden 2013 insgesamt fast 3,3 Milliarden Euro gesteckt. Der Report unterscheidet Dialogmarketing Print und Dialogmarketing Online – und meint mit Letzterem den gesamten Online-Werbemarkt. Den beziffern die Befragten mit etwa 460 Millionen Euro. Dialogmarketing Print (unad ressierte Werbesendungen, Flugblätter, Kataloge, aber auch Kunden- und Mitgliederzeitungen sowie Zeitungsbeilagen) sind mit 1,05 Milliarden mehr als doppelt so „schwer“. Marketingakti vitäten mit „Eventcharakter“ ließ sich Österreichs Wirtschaft im Vorjahr fast 1,2 Milliarden Euro kosten. Dazu zählen Messen, Events und Sponsoring, aber auch POS-Aktivitäten. Handel als aktivster Werber Wohl auch wegen des harten Konkurrenzkampfes, der für so manchen Player ruinös ist, ist der Handel der aktivste Werber. 64 Prozent der gesamten Werbeausgaben gehen auf sein Konto. Gemeinsam mit dem Tourismus ist der Handel auch jene Branche, die die Vielfalt der Werbekanäle am stärksten nützt. Die Untersuchung zeigt auch, dass größere Unternehmen mehr in klassische Werbung investieren – kleinere präferieren hingegen Online- Dialogmarketing und Events. Lediglich Außenwerbung erscheint auch kleineren Betrieben aus dem Strauß an klassischen Werbemöglichkeiten attraktiv. Die Befragten wollten wissen, wer denn nun die Werbemaßnahmen konzipiert und durchführt: externe Dienstleister oder das Unternehmen selbst. Hier offenbart sich durchaus Potenzial für Österreichs Werbeagenturen. Denn 44 Prozent wickeln die Gestaltung und die Produktion von Werbung und Marketing selbst ab. „Man muss natürlich Walter Hitziger, Post AG: „Der Report zeigt, dass die direkte Kundenansprache im Vormarsch ist.“ © Post AG berücksichtigen, dass wir auch viele kleine Unternehmen befragt haben“, sagt Marktforscher Friederes. Und kleinere Unternehmen würden einfach auch aus Kostengründen die Werbung selbst in die Hand nehmen. Spannender als eine Momentaufnahme des Werbemarktes sind natürlich die Trends, die auch Rückschlüsse auf die Zukunft zulassen. Dies soll der Dialogmarketing Report auch liefern. „Wir möchten die Untersuchung einmal im Jahr durchführen“, verspricht Hitziger. Ihm sei dabei wichtig, dass die Messmethoden dabei über mehrere Zeiträume gleich bleiben. „Lieber falsch und vergleichbar als richtig und nicht vergleichbar“, bringt es Hitziger auf den Punkt. Denn ob ein Eurobetrag nun zu 100 Prozent stimme, sei nicht so wichtig wie die Vergleichbarkeit mit den Vorperioden. „Nur so lassen sich Entwicklungen herauslesen, und auf die kommt es letztendlich an“, erläutert Hitziger. Gesicherte Trends kann also frühestens der Dialogmarketing Report 2015 liefern. Die Studienautoren fragten ihr Gegenüber aber auch, welche Entwicklungen sie für die Zukunft ausmachen. „Die Klassik leidet, Online boomt – allerdings wachsen dort auch nicht mehr die Bäume in den Himmel, so wie das früher der Fall war“, sagt Post-Vorstand Hitziger. Den Werbungtreibenden wird in Zukunft auch der direkte Draht zum Kunden wichtiger. Fast 60 Prozent der Werbeverantwortlichen gehen von einer steigenden Bedeutung des Dialogmarketings aus – des gedruckten und des digitalen wohlgemerkt. Social Media, mobile Marketing, das der Report übrigens noch als „Stiefkind“ bezeichnet, und auch klassische Internet-Bannerwerbung werden zu legen. Detail am Rande: Der Katalog erlebt offensichtlich bald eine Renaissance. Jedes vierte Unternehmen will heuer mehr für dieses Medium ausgeben als im Vorjahr. Der Report selbst ist unter www.post.at/dialogmarketing-report abrufbar und wurde in einer Auflage von 10.000 Stück gedruckt. Er enthält nicht nur interessantes Zahlenmaterial, das die Studie lieferte, sondern auch Experteninterviews (Petra Hauser, Geschäftsführerin der Mediaagentur m edia.at, Thomas Auböck, Leiter Marketing und Vertrieb Geschäftskunden der Österreichischen Post AG, und Kai Hudetz, Geschäftsführer des Institutes für Handelsforschung in Köln) und Fallbeispiele aus der Welt des Dialogmarketings. rs HORIZONT No 25 Kurz und bündig Medientage: Call für Cases textilzeitung.at wurde nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich runderneuert Nach intensiver Arbeit an inhaltlichem Konzept und Grafik ist es am 23. Juni nun so weit: die Österreichische Textilzeitung, ein Magazin des Manstein Verlags, geht mit ihrem „New Face“ online und präsentiert sich ab diesem Sommer nicht nur optisch in neuem Gewand. Auch in Sachen Content hat sich einiges getan: Neu ist vor allem eine übersichtliche Aufteilung der Ressorts. Interessierte und Modeexperten können online nun aktuelle Nachrichten aus Kategorien wie Handel, Industrie, Messen, Stores oder auch Society abrufen. Zudem gibt es unter der Rubrik „Fashion Review“ regelmäßig Kolumnenartikel der ÖTZ-Redakteure zu lesen. Unterstützt wird das neue ContentRepertoire von einer großen Vielfalt an Bildern. Die Rubrik „Kollektionen“ lebt von der Bildsprache. Zum Saisonwechsel wird es die neuen Kollektionen der Marken exklusiv online zum Durchklicken geben. red Erstmals finden die Österreichischen Medientage (16. bis 17. September 2014) auf dem Campus der Wirtschaftsuniveristät Wien statt, konkret im Learning Center von Zaha Hadid. Auch inhaltlich gibt es neue Formate und Akzente – etwa für den „Mobile Afternoon“ am Nachmittag des 17. September. Hier bittet der Manstein Verlag Sie, auf Neudeutsch die Crowd, um Hilfe. Gesucht sind fünf zukunftsweisende Case Studies zu den Themen: Mobile Advertising, Mobile Messaging, Mobile Payment, Mobile Gaming und Mobile Innovation Services. Ideen, Hinweise und Bewerbungen bitte an [email protected]. Martin Lammerhuber geht Der Prokurist und Marketingleiter der NÖN und BVZ verlässt im besten Einvernehmen das Niederösterreichische Pressehaus. Martin Lammerhuber will sich nach 14 Jahren beruflich neu orientieren. Das zentrale Marketing, das Lammerhuber noch bis Ende August dieses Jahres verantwortet, umfasst alle Stufen aller enthaltenen Bereiche, vom klassischen Marketing über Kooperationen, Verkaufsförderung, Promotion und Produktmarketing bis hin zum Einsatz neuer Medien. © NÖ Pressehaus 02 Babyboom bei Puls 4 Optisch und inhaltlich viel Neues gibt’s unter www.textilzeitung.at. Gleich vier Moderatorinnen des Privatsenders Puls 4 bekommen demnächst Nachwuchs. Jeannine Mik („Koch mit! Oliver“) hat sich bereits in den Mutterschutz verabschiedet. Gundula Geiginger (News-Anchorwoman bei „Guten Abend Österreich“), Amira Awad (News-Sendungen auf Puls 4, ProSieben Austria und Sat.1) und Isabella Richtar (Puls 4-News) werden ihr demnächst folgen. So funktioniert die HORIZONTplus-App 1 Aktualisieren Sie die HORIZONTplus-App (oder laden Sie diese für Android und iOS herunter) und starten Sie die App. 2 Zielen Sie auf ein mit dem HORIZONTplusIcon markiertes Bild. 3 Genießen Sie Zusatzinhalte (Videos, Internetlinks, Umfragen). Hallo! Hey! https://medienzukunftspreis.submit.to 20. Juni 2014 Aktuell Marketing · Werbung · Medien 03 21. HORIZONT Soccer Cup am 27. September Das Fußball-Kleinfeldturnier für die Kommunikationsbranche findet heuer an einer neuen Location statt – Anmeldungen sind ab sofort möglich Der mittlerweile 21. HORIZONT Soccer Cup findet heuer am 27. September statt. Neu ist dieses Jahr, dass das beliebte Fußball-Kleinfeldturnier für die gesamte Kommunikationswirtschaft nicht wie in den vergangenen Jahren auf den Trainingsplätzen des Ernst-HappelStadions stattfindet, sondern ins Sportcenter Donaucity (22. Bezirk, Wien) umzieht. Für den Location wechsel sprechen zahlreiche Parkmöglichkeiten sowie eine gute Erreichbarkeit und ganzjährig benützbare Garderoben. Wie gewohnt, kann nur eine begrenzte Anzahl an Mannschaften teilnehmen – nämlich maximal 40 Teams. Teilnahmeberechtigt sind Mitarbeiter – auch Freelancer oder geringfügig Beschäftigte – von Agenturen oder Unternehmen. Um zu gewährleisten, dass auch kleinere Agenturen/Unternehmen teilnehmen können, sind Spielgemeinschaften von bis zu vier Firmen möglich. Eine Mannschaft besteht aus fünf Spielern und einem Tormann, es kann beliebig oft gewechselt werden, maximal sind fünf Wechselspieler zugelassen. Im Mannschaftskader dürfen keine aktiven Verbandsspieler oder V ereinsfußballer aufscheinen. Ausgenommen sind Objektiv 2014: fünf Fotografen gekürt Preis für Pressefotografie ging zweifach an StandardFotograf Matthias Cremer Matthias Cremers Foto von Michael Spindelegger vor einer angekritzelten Tafel mit Matheformeln wurde zum Gesamtsieger, Kategoriesieger Wirt schaft und Bild des Jahres gekürt. Nicht zuletzt, weil es großartig „Spindelegger und das Budgetloch“ verbildlichte. Der mit insgesamt 24.000 Euro dotierte Wettbewerb um die besten Pressebilder des Jahres wurde zum neunten Mal von der APA und Canon vergeben. Heuer gab es 507 Einreichungen von 153 Fotografen, alle Aufnahmen sind in österreichischen Medien erschienen. Zu den Kategoriesiegern wurden folgende Fotografen und ihre Bilder und Fotoserien gekürt: Kunst und Kultur: „Engel von Taksim“ von Jan Hetfleisch, Innen- und Außenpolitik: „Ernst Strasser vor Gericht“ von Matthias Cremer, Chronik: „Deutsche am Wiener Opernball“ von Andreas Tischler, Sport: „Geschafft …“ von Leonhard Foeger und Fotoserie: „Bok o Bok – Homophobie in Russland“ von Fabian Weiß. bis Kategoriesieger Kunst/Kultur: Jan Hetfleisch machte diesen Schnappschuss während der Proteste am Taksim-Platz in Istanbul. Erschienen in der Tiroler Tageszeitung. © J. Hetfleisch pieler, die an einer SeniorenmeisterS schaft teilnehmen oder in einer Hobbyliga spielen. Weiters dürfen auch keine Spieler eingesetzt werden, die in den letzten drei Jahren (Stichtag 31. 12. 2011) in einem offiziellen Bewerbsspiel eingesetzt wurden. Außerdem gibt es eine Legionärsregelung: Es darf ein „prominenter“ Legionär pro Mannschaft mitspielen. Dieser darf jedoch ebenfalls in den letzten drei Jahren nicht aktiv gespielt haben. Die Anmeldegebühr beläuft sich auf 980 Euro (zuzüglich 20 Prozent Mehrwertsteuer). Infos zum Event des Vorjahres gibt es unter horizontsoccercup.at. Anmeldungen sind ab sofort möglich und an Franz-Xaver Kupsky von der Event-Abteilung des Manstein Verlags per Mail an f.kupsky@manstein. at erbeten. red 2013 hat Laola1.at den Soccer Cup gewonnen – hier mit der zweitplatzierten Mannschaft von Fabian Design – Cosmix Studios nach einem spannenden Finalspiel. © E. Kessler ÜBEN SIE IHR GEWINNERLÄCHELN. BIS 20. JULI BEI DEN ORF AWARDS EINREICHEN UND TOP SPOT, WERBEHAHN ODER ONWARD GEWINNEN. ALLE INFOS AUF WWW.ENTERPRISE.ORF.AT/WETTBEWERBE 04 Kommentar Meinungen & Standpunkte Jenseits des HORIZONT Dahingesagt Gar nicht. Körperbetontes Marketing In Europas Kreativhauptstadt London sind die Marketer, nun, besonders kreativ. Mitarbeiter des Start-ups TransferWise ließen kürzlich sehr medienwirksam die Hüllen fallen, um für mehr Transparenz und gegen Kleingedrucktes am Bankensektor zu demons trieren. Neo-Investor Sir Richard Branson, der selbst am liebsten mit PR-Stunts wirbt, dürfte der StraßenStrip gefallen haben. Mirko Lorenz, Datenjournalist und Director der Data Jour nalism Awards des Global Editors Network auf die Frage, wie man Geld mit Datenjournalismus verdient (Seite 12) Der John Connor der Intellektuellen © TransferWise Kommentar Sebastian Loudon Es war eine dieser Nachrichten, die sich wie eine Schockwelle ihren Weg durch die Öffentlichkeit bahnt – wuchtig, schnell und in alle Richtungen: Frank Schirrmacher war einem Herzinfarkt erlegen. Dann kamen die Nachrufe und erst mit ihnen kam die Trauer und das Bewusstsein um den eigentlichen Verlust. Die Nekrologe auf Schirrmacher – von Mathias Döpfner über Sascha Lobo bis Armin Thurnher – zählen zum Besten, was man in der jüngeren Vergangenheit in deutschsprachigen Zeitungen lesen konnte, und man ist versucht zu sagen: Frank Schirrmacher hat posthum den deutschen Journalismus zu Höchstleistungen angetrieben. Auch im Web war die Betroffenheit groß und authentisch. Dabei wurde der FAZ-Herausgeber noch vor wenigen Jahren ob seiner differenziert-kritischen Haltung zu den Segnungen der Digitalisierung verhöhnt. Das Verb „schirrmachern“ stand gar als Synonym für fortschrittsfeindliches Alarmieren. Davon ist nichts mehr übrig. Spätestens seit den Snowden-Enthüllungen und dem prononcierten Umdenken des obersten Internet-Erklärers Sascha Lobo, verschwanden Hohn und Zynismus in Richtung Schirrmacher. Im Gegenteil: Gerade in den vergangenen Wochen und Monaten wurde er durch die von ihm kuratierten Debatten zu Google oder NSA-Skandal zu einem intellektuellen John Connor, jenem Helden aus der „Terminator“-Filmreihe, der die Menschen in ihrem verzweifelten Kampf gegen die Maschinen anführt. Schirrmacher war kein abgebrühter Krieger, sehr wohl aber ein inbrünstiger Warner. Mit Frank Schirrmacher verliert der mitteleuropäische Kulturkreis den Dirigenten und Taktgeber einer bewussten und kritischen Debatte über die tief greifenden Folgen der globalen Digitalisierung. Sein Tod reißt eine Lücke, die – was Bildung, Talent und Leidenschaft betrifft – derzeit niemand zu füllen vermag. Bei den Medientagen 2010 legte Schirrmacher einen denkwürdigen Vortrag hin. Auch in diesem Jahr hatte er – gemeinsam mit Sascha Lobo – sein Kommen zugesagt. Wir werden ihn vermissen. Und nicht nur dort. Sebastian Loudon ist Herausgeber von HORIZONT. © Michalski Liebe Leser! Diese HORIZONT-Ausgabe ging am 20. Juni 2014 in den Versand. Sollten Sie das Heft nicht zeitgerecht im Briefkasten vorfinden, wenden Sie sich bitte an das zuständige Postamt. HORIZONT No 25 Mehr als Lions und ein Sonnenbrand © K. Michalski Editorial Birgit Schaller, stellvertretende Chefredakteurin M eer, Sonne, Cannes. Das Kino im Kopf juchzt. Luxuriöse Boulevards, glamouröse Partynächte und feinsandige Buchten am blau glitzernden Meer ziehen vorbei. Aber halt, weit gefehlt. Einerseits bedeuten stolze glänzende Löwen Werbern auch heute noch die Welt, andererseits kann das Festival an der Côte d’Azur viel mehr. Es entführt uns in die Zukunft. Lions-Festival-CEO Phil Thomas ist zu danken, dass heuer das Silicon Valley mit einer Delegation zu Gast ist, und nächstes Jahr wird es erstmals die Kategorie „Data & Insights“ geben. „Investoren, Start-ups, Technologen beginnen sich zu interessieren“, tut er stolz in unserem deutschen Schwesternblatt kund. Thomas strauchelt erst ein wenig, als er von der Journalistin damit konfrontiert wird, ob Google nicht Interesse an den Lions bekundet hätte. „Vielleicht gibt es Leute, die meinen, Google sei ein guter Besitzer für uns“, meint er ausweichend. Aber nehmen wir auf einem zukunftsweisenden Cannes-Podium Platz, übrigens sponsored by YouTube. Hier wird deutlich: Auch die Technologieriesen haben erkannt, dass nur Kreativität und Geschichten uns Menschen im Herzen berühren. Unter dem Titel „The Art of Storytelling“ parlieren Jeffrey Katzenberg, CEO Dreamworks Animation, und Eddy Moretti, CCO Vice Worldwide, über ihre neuesten Innovationen und Kooperationen: Beide bieten seit Kurzem News-Channels auf YouTube mit jeweils eigenem Dreh. „YouTube Nation“, produziert von DreamWorks, nutzt als „Madagascar“- … und dann gibt’s gar keine Paywall Kommentar Jakob Steinschaden Ich darf mich an dieser Stelle als einer jener vermeintlich 17.000 Unterstützer outen, die die Crowdfunding-Kampagne von Krautreporter mit 60 Euro unterstützt haben. Wie viele andere nicht komplett von dem Projekt überzeugt, das ein Online-Magazin gänzlich ohne Werbung finanzieren will, wollte ich der Idee dann doch eine Chance geben. Mir fehlte eine Nullnummer, in der man sich einmal ansehen konnte, was man später für ein Jahr lang abonniert. Immerhin fünf Euro pro Monat und „Shrek“-Macher erstklassig gscriptetes Hollywood-Storytelling. „Vice News“ ist die neueste Umsetzung des in Kanada in den 90ern in Print gestarteten Unternehmens, das inzwischen digital first agiert. „Vice News“ will dem jungen User auf Augenhöhe begegnen, sei es mit aufrüttelnden Dokus wie zur Ukraine oder coolen Inhalten zu Musik, Sport und Lifestyle. „We are CNN for the new generation“, lacht Moretti und Es geht um krerückt sein Marative Geschichten, kenzeichen, den schwarzen Hut, nicht um algorithmenzurecht. Dabei getriebene Inhalte. werden Menschen weltweit in Sendungen und deren Gestaltung eingebunden. Katzenberg wie Moretti erklären unisono: „Es geht um Menschen, kreative journalistische Geschichten, nicht algorithmengetriebenen Content.“ Die Abonnentenzahlen der Channels geben ihren Machern recht. D-ie Konkurrenz für klassische Medien formiert sich. Hier spricht die Zukunft. Sich ein wenig Inspiration zu holen, wäre durchaus klug. Österreich ist ohnehin ein Markt, der es recht gemütlich angeht. Da bleibt etwas Zeit, um sich fit zu machen. Meine Empfehlung: Ab nach Cannes 2015. Da gibt es was zu holen. Mehr als Lions oder einen Sonnenbrand. Es ist die noble Blässe der Grand-Auditoriumsbesucher, die zur Zier wird, wenn sie vom nächsten upcoming Star(t-up) oder Innovationsschub etablierter Medien kündet. zahlt man, um vier bis fünf Hintergrundberichte und Reportagen pro Tag auf einer auch für Mobilgeräte optimierten Webseite (nein, keine Apps) lesen zu können. Hier liegt der Hund begraben: Denn Krautreporter wird gar keine Bezahlschranke bekommen, die sicherstellt, dass nur die zahlenden Unterstützer die Storys lesen dürfen und alle anderen nur Tweets, Facebook-Posts oder Anrisstexte als Gustomacher auf das Bezahl-Produkt serviert bekommen. Nein, wer genauer nachsieht, wird feststellen, dass Krautreporter ab September (siehe auch Bericht auf Seite 14) ein frei zugängliches Online-Magazin ins Netz stellen wird. Als 60-Euro-Mitglied soll man vielmehr mit Premium-Funktionen wie Podcasts oder Zugang zu e inem Kommentarsystem abgespeist werden. Nun besteht die Gefahr, dass Unterstützer enttäuscht sind, weil andere den von ihnen bezahlten Content gratis bekommen, während sie mit Zusatzfunktionen, die sich vielleicht gar nicht brauchen, bedacht werden. Wenn Krautreporter in einem Jahr die zweite Crowdfunding-Runde macht, könnte sich dieses Modell negativ auswirken. Viele werden darauf warten, dass die anderen zahlen, um den Content selbst gratis zu bekommen. Jakob Steinschaden ist HORIZONT-Redakteur und Autor zweier Bücher. © Stephan Boroviczeny Protect me from what I want Kontrolle und Freiheit bilden heute keinen Gegensatz mehr, schreibt der Medien- und Kommunikationsphilosoph Byung-Chul Han, einer der faszinierendsten Denker heute, in seinem demnächst erscheinenden Buch. „Die Bewohner des digitalen Panoptikums kommunizieren intensiv miteinander und entblößen sich freiwillig. So bauen sie aktiv mit am digitalen Panoptikum. Die digitale Kontrollgesellschaft ist nur möglich dank freiwilliger Selbstausleuchtung und Selbstentblößung.“ Die Freiheit wird womöglich nur eine Episode gewesen sein. Han ortet eine neue Macht. „Sie ist eine smarte Macht mit freiheitlichem, freundlichem Aussehen, die anregt und verführt und nicht androht und verordnet. Die smarte Macht liest und wertet unsere bewussten und unbewussten Gedanken aus … ihre besondere Effizienz rührt daher, dass sie nicht durch Verbot und Entzug, sondern durch Gefallen und Erfüllen wirkt.“ Ein Kapitalismus des Like, die perfekte digitale Psychopolitik. Big Data weiß, was wir in Zukunft wollen, weil wir ihm sagen, was wir in Zukunft möchten. Offenheit gibt es nicht mehr. Offenheit ist aber konstitutiv für Freiheit. Han spricht ein Problem an, das die radikale Bedrohung des Big Data und des neuen Herrschaftswissens ist. Web und die globale Wissensvernetzung sind nicht technologische Gefahr, die Monopole des Wissens, die entstehen, nicht nur eine neue Form eines zügellosen Kapitalismus und das Ende des freien Wettbewerbs. Sie sind das Ende der individuellen Freiheit und Selbstbestimmung. Es geht vor allem um eine politische Dimension. Nur auf politischer Ebene kann den Giganten wie Google, Amazon und Co., den sozialen Netzkraken wie Facebook und Co. begegnet werden. Solange sich Politik weiter aus dem Politischen verabschiedet und zum Management des Alltags verflüchtigt, zur Gestion und Verwaltung von Zuständen, wird sie diesem digitalen Panoptikum nichts entgegenzusetzen haben. Sondern hinter allem hinterherhecheln, reparieren, was ausfällt, die schwindende Macht verwalten und so tun, als ob sie Interessen der Bürger verfolge. Informationelle Selbstbestimmung ist wesentlicher Teil der Freiheit. Das ist es, was Politik zu garantieren und wofür sie einzustehen hat. Politik muss das digitale Panoptikum zerschlagen. Darüber müsste die politische Klasse debattieren. Und nicht kleingeistig über Steuergesetze, Leistungsschutz- und Urheberrechte, die im digitalen Zeitalter nicht mehr reparabel sind oder über Drosselung von Bandbreiten, Strafen für illegale Downloads et cetera. Solange Politik dem Mythos der totalen Transparenz erliegt und glaubt, durch Schutzgesetze das Individuum zu retten, tut sie exakt das Gegenteil: Sie entmündigt, verkommt zum Büttel derjenigen, die totale Datenhegemonie fordern und macht sich selbst überflüssig. Wo Freiheit nur mehr durch eine unendliche Kette von Reglementierungen zu sichern scheint, wird sie zum Gegenteil ihrer selbst. Mit informationeller Selbstbestimmung hat das nichts mehr zu tun. Weil wir gar nicht mehr wissen, was Selbstbestimmung ist. Dann aber war Freiheit wirklich nur eine Episode. [email protected] 20. Juni 2014 Aktuell Marketing · Werbung · Medien 05 ,Kaufzeitungen sind etwas Besonderes‘ Verlegerverband VÖZ präsentiert aus der Dentsu-Aegis-Studie ‚Mediennutzung und politisches Interesse‘ drei Botschaften: (Kauf-)Printmedien für politisch Interessierte am relevantesten, Werbung in Print am wenigsten abgelehnt, Zahlungsbereitschaft online wächst mit Relevanz „Es freut mich, dass diese Ergebnisse aus einer Studie kommen, die eine Mediaagentur durchgeführt hat – da hört man sonst anderes.“ Gerald Grünberger, Geschäftsführer des Verlegerverbands VÖZ, sagt’s mit Genugtuung: „Mediennutzung und politisches Interesse in Österreich“ lautet der Titel der Studie, Dentsu Aegis Network, die von Grünberger erwähnte Mediaagentur, hat dazu repräsentativ 1.500 Österreicher befragt und VÖZ-Präsident Thomas Kralinger sowie Director Business Intelligence Georg Gartlgruber, Dentsu Aegis, präsentierten am 17. Juni in den Räumlichkeiten des VÖZ in der Wipplingerstraße ein 24-seitiges Exzerpt (Download auf www.voez.at). Zur Erinnerung: Die damalige Aegis Media Austria lieferte mit der Teilveröffentlichung von Ergebnissen ihrer „Consumer Connection Study (CCS)“ im Jänner/Februar 2013 dem Verlegerverband „neuen Zündstoff in der Debatte Kauf versus Gratis“ – das war der Titel des HORIZONT-Covers im Jänner 2013 (siehe HORIZONT 4 bis 7/ 2013). Die CCS ist die Onlinebefragung von 3.000 Österreichern zu ihrem Mediennutzungsverhalten bis auf Titel und Senderebene. Bei der nunmehr vierten Auflage, die Aegis Media im vierten Quartal 2013 durchführte, wurden von Aegis im Auftrag des VÖZ aus der Gesamtheit der 3.000 Befragten 1.500 Personen zu der Zusatzstudie „Mediennutzung und politisches Interesse“ befragt. Kaufzeitungen etwas Besonderes „Warum machen wir so eine Studie?“, fragt VÖZ-Präsident Thomas Kralinger rhetorisch, um selbst zu antworten: „Weil Kaufzeitungen etwas ganz Besonderes sind, einen Mehrwert bieten.“ Und mit Mehrwert spielt Kralinger nicht nur auf den Public-Value-Bericht des (Kaufzeitungs-)Verlegerverbands an, sondern reflektiert mutig darüber, „was alles messbar ist“ und über den Begriff Qualität, der „für jeden einen besonderen Wert“ habe. Aber: Man könne dem Begriff Qualität, der näher am Gefühlsbereich liege, durchaus näherkommen. Qualitäten, die der Verlegerpräsident für „seine“ Kaufzeitungs mitglieder in Anspruch nimmt, sieht Kralinger durch die Aegis-Studie im Vergleich zu Gratisprintmedien, Radio und TV erfüllt: So ergebe sich eindeutig aus der Studie, dass „politisch Interessierte“ (Kauf-)Tageszeitungen und -magazinen eine besonders herausragende Informationsfunktion zuordnen. „Die Politik – und ich sage das auch in Richtung Presseförderung – sollte Kaufzeitungen stärker als Plattform zur Information politisch Interessierter nutzen.“ Das ist Kralingers Botschaft Nummer eins. „Wir können nun belegen“, ergänzt Gerald Grünberger, und das sei auch beim Thema Presseförderung von B edeutung, „ein Kontakt ist nicht gleich ein Kontakt, es gibt Differenzierungen.“ „Print ist nicht gleich Print, Kaufzeitungen wirken anders als Gratiszeitungen, insbesondere in den Kriterien ,informativ‘ und ,glaubwürdig‘.“ (Kauf-)Zeitungen würden „intensiver und stärker“ wahrgenommen, die Bindung sei höher und jeder zweite politisch Interessierte (52 Prozent) bewerte den Kontakt mit Kaufzeitungen positiv und war dabei „voll aufmerksam“ (im Vergleich: 41 Prozent der Gesamtbevölkerung). Die Werte für Gratiszeitungen lauten 31 Prozent (politisch Interessierte) und 29 Prozent (Gesamtbevölkerung – siehe Stu- „Werbung in Printtiteln stört weniger, Informationen sind wertiger und werden besser erinnert als am Screen“: VÖZGeschäftsführer Gerald Grünberger, VÖZ-Präsident Thomas Kralinger, Georg Gartlgruber, Director Business Intelligence Dentsu Aegis Network. © VÖZ/Biach die Seite 21). Nachsatz: „Das sollte der Politik zu denken geben und etwas wert sein.“ Werbung in Print wirksamer Botschaft Nummer zwei: „Werbung in Printmedien wird im Medienvergleich am wenigsten abgelehnt“, liest Thomas Kralinger aus der Dentsu-Aegis-Network-Studie. „Der Vorbehalt, Zeitung und Print sind antiquiert, stimmt so nicht!“ Printmedien würden als „flexibles Produkt“ erlebt, ähnlich variabel nutzbar wie Smartphone oder Tablet. Dem „Lesen am Papier versus Bildschirm“ widmet die Studie eine Fragebatterie mit elf Items (siehe Studie Seite 17): Der Aussage gemäß „Man kann flexibel und überall lesen“ stimmen demnach 70 Prozent für Papier (und nur 46 Prozent für Bildschirm); der Aussage „Werbung stört nicht“ stimmen für Papier 51 Prozent der Befragten (für Bildschirm knapp 20 Prozent) zu. Das sei nur logisch, ergänzt Georg Gartlgruber: Lesen am Screen sei „flüchtiger, aber für einen schnellen Überblick gut“, während „Werbung in Printtiteln weniger stört“, es seien „Informationen wertiger“ und „auch besser erinnert“ als am Screen. Die Qualität eines (Medien-) Kontaktes hänge einmal von der Nutzungssituation – Uhrzeit, Wochentag, Motiv der Nutzung und Funktion, die dem Medium zugeordnet wird (lean back oder lean forward) – ab, erläutert Gartlgruber: Nach vier Jahren CCS-Studie wisse er, dass bei den Kriterien „objektiv, glaubwürdig, unabhängig, informativ“ die „Tageszeitungen sehr gut“ abschneiden (im Vergleich zu TV und Radio und insbesondere zu sozialen Netzwerken). Für Werbung heiße das, sagt Gartlgruber, dass ein als qualitativ und glaubwürdig erlebter Werbeträger – allesamt Eigenschaften, die (Kauf-)Tageszeitungen besonders zugeschrieben werden – diese Qualität auf die Werbung sozusagen „abstrahlt“ und das Werbemittel mit erhöhter Aufmerksamkeit rechnen kann. Es gehe bei der Platzierung von Werbemitteln um „Aufmerksamkeit und Interesse“, auf die das Werbemittel je nach medialem Umfeld trifft. Was Thomas Kralinger zum Appell führt: „Werbung auf Papier wird hier zulande unter ihrem Wert gehandelt. Es gibt genügend Gründe, um Kaufzeitungen und -magazine als Werbeträger nicht zu unterschätzen.“ Zahlungsbereitschaft steigt, aber … Schließlich Botschaft Nummer drei: Die Bereitschaft des Lesers, auch für Onlineangebote der (Kauf-)Tageszeitungen zu bezahlen: Die steigt zwar, analysiert Kralinger, „aber ist ausbaufähig“. Rund 20 Prozent bekunden Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Webangebote, „da könnte keine Plattform ein Geschäftsmodell aufbauen“, sagt Kralinger. Die Gruppe der 30- bis 49-Jährigen sei eine Art Lost Generation mit der geringsten Zahlungsbereitschaft ge meinsam mit den Älteren ab 50 Jahren. Aber die 15- bis 29-Jährigen seien zu 23 Prozent bereit, für Online-Inhalte auch zu zahlen. „Wenn das Angebot stimmt und die Inhalte interessieren, also relevant sind“, analysiert Gartlgruber. Bei „passendem Onlineangebot“ geben 31 Prozent der Befragten an, zahlen zu wollen. Allerdings verweisen 83 Prozent auf ausreichend Gratisangebote im Netz, weshalb sie keine Zahlbereitschaft hätten (Studie Seite 2). Politisches Interesse „Wir werden die Ergebnisse der Studie natürlich auch den politischen Entscheidungsträgern vorlegen“, kündigt Gerald Grünberger an. Immerhin geben 41 Prozent oder 2,4 Millionen Österreicher zwischen 15 und 64 Jahren an, „politisch interessiert“ zu sein, gut drei Viertel halten es für „wichtig, wählen zu gehen“, gut zwei Drittel wollen „Hintergründe von politischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Themen“ kennen. Das höchste politische Interesse weisen (Kauf-)Zeitungsleser auf – Social-MediaUser sind politisch weniger interessiert als die Nutzer anderer Medien. VRM-Generalsekretär Dieter Henrich nimmt als Zuhörer die Studie gelassen: Der Vergleich Kauf-Gratis beziehe sich auf zwei Tageszeitungen – und seine Mitgliedsmedien als regionale (Gratis-)Wochenzeitungen bedienten vor allem regionale und lokale Interessen, nicht die bundesweite Politik. Der VÖZ läutet mit der Dentsu-Aegis-Studie eine neue Runde im qualitativen Wettstreit der Mediengattungen ein. hs ÖBB RAIL AD 2014 Der Kreativ-Werbepreis der ÖBB In den Kategorien Zug, Bus, Bahnhof, Dialog & Interaktion und Innovation wird das beste Projekt in Real und Vision gekürt. Gewinnen Sie Out-of-Home Werbezeit im Gesamtwert von € 100.000,-. Eine Expertenjury und ein Online-Voting ermitteln die Sieger. Alle Informationen auf oebb-railad.at BIS 07. 07. 2014 HEN EINREIC D N U NEN! GEWIN presented by Einreichfrist bis einschließlich 07. Juli 2014. Die Teilnahme ist kostenlos. Teilnahmeberechtigt sind alle werbetreibenden Unternehmen, Werbeagenturen und Mediaagenturen für ihre Auftraggeber, jeweils mit Sitz in Österreich. 06 Unternehmen Marken · Märkte · Marketing HORIZONT No 25 Partner-Brand für Pharrell Williams, sondern gehen umgekehrt vor. Wir schauen uns ein Unternehmen an, und analysieren anhand von detaillierter Marktforschung, welcher Künstler zu dieser Marke passt. menarbeit ist der beste Weg, denn Musik kann das zentrale Element einer Kampagne sein, ist aber eben nicht das einzige. ,Wir sehen uns als Partner für Marken‘ Philip Ginthör ist CEO von Sony Music Entertainment in Deutschland, Österreich und der Schweiz – Im HORIZONTInterview spricht er über die blühende Zusammenarbeit mit der werbetreibenden Wirtschaft, die Gefahr von Google und das Potenzial von Conchita Wurst HORIZONT: Sie haben im März in e inem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung YouTube beziehungsweise Google massiv kritisiert, was den Umgang mit urheberrechtlich geschützten Inhalten angeht. Seitdem haben Sie viele Mitstreiter, unter anderem Springer-Chef Mathias Döpfner … Philip Ginthör: Als Inhalte-Industrie müssen wir klarmachen, dass es gewisse Grenzen geben muss. Google ist ein sehr willkommener Partner, mit dem wir hoffen, weiter wachsen zu können. Eine Partnerschaft impliziert, dass beide Seiten mit ihrem Geschäftsmodell erfolgreich sein können. Unser Geschäftsmodell setzt voraus, dass wir Künstler und Kreative für ihre Leistung fair bezahlen können. Wenn Google sagt, dass ihnen Copyrights wichtig sind, ist es für mich schwer verständlich, warum bei einer Google-Suche noch immer illegale vor legalen Links gelistet werden. HORIZONT: In Deutschland verhandeln YouTube und GEMA immer noch über faire Anteile der Künstler an den Werbeeinahmen von YouTube. Wie ist der Stand? Ginthör: Wir sitzen nicht am Verhandlungstisch, aber wissen, dass beide Seiten um eine Lösung bemüht sind. Ich hoffe im Interesse der Künstler, dass es bald zu einer Lösung kommt, denn dass es in Deutschland kein sinnvolles Geschäftsmodell für eine Partnerschaft zwischen Musikverklagen und YouTube gibt, schadet allen. Inzwischen hat das Thema rund um Google eine politische Dimension erreicht und dem wird sich auf anderen Ebenen der europäischen Politik angenommen. HORIZONT: Abseits dieser Front – was liegt derzeit ganz oben auf Ihrem Schreibtisch? Ginthör: Das sind wie immer: Demos von neuen Künstlern und die neuesten Alben im Markt. Denn es ist und bleibt unser Kerngeschäft und unsere Hauptaufgabe, immer auf der Suche nach dem nächsten Talent, nach dem nächsten Hit zu sein. HORIZONT: Man hat den Eindruck: Auch im Mainstream ist mehr Platz für anspruchsvollere Lieder. Täuscht das? Ginthör: Wir erleben eine neue Vielfalt im Radio und im Fernsehen – und vor allem im Netz. Heutzutage sind Qualität und Reichweite alles andere als ein Widerspruch. HORIZONT: Ist das der Niedergang des Mainstreams und kommt die totale Fragmentierung? Ginthör: Die Vielfalt – auch im Mainstream – nimmt zu. Nischen werden relevanter. Spezielle Subgenres sprießen … Früher waren Menschen viel mehr darauf fokussiert, was ihnen vorgeschlagen wurde. Der Mainstream ist letztlich ein Ergebnis der Angebotskultur. Wir leben aber in einer Zeit, in der sich der Musikmarkt von einem Angebots- zu einem Nachfragemarkt bewegt. HORIZONT: Künstler verdienen vor llem am Geschäft mit Live-Auftritten. a Ist das bei den Labels mittlerweile auch der Fall? Ginthör: Sony ist 2006 als eines der ersten großen Musiklabels ins Live-Geschäft eingestiegen. Das gehört mittlerweile längst zu unserem Kerngeschäft als breit aufgestelltes EntertainmentUnternehmen. Was wir zuletzt ausgebaut haben, ist die gezielte Kooperation mit Marken. HORIZONT: Wie funktioniert das denn genau? Ginthör: Nichts hat so eine kommunikative Kraft wie Musik. Das ist natürlich eine riesige Chance für Marken, die nach sehr starken individuellen Plattformen für ihre Kommunikation suchen. Da gibt es ein enormes Potenzial für unsere Künstler und uns. Wir sehen uns hier als auf Musik spezialisierter Dienstleister für Marken. Wir haben Marketingspezialisten an Bord, die die kommunikativen Bedürfnisse von Marken analysieren und ihnen maß geschneiderte Kooperationen vor schlagen. Wir suchen also nicht eine Philip Ginthör (Jahrgang 1975) verantwortet die Geschäfte von Sony Music Entertainment in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 420 Mitarbeitern. Der Hit des Jahres ist für ihn klarerweise „Happy“ von Sony-Künstler Pharrell Williams. © René Prohaska HORIZONT: Und die Künstler spielen da mit? Ich erinnere mich an den Protestbrief von Wir-sind-Helden-Sängerin Judith Holofernes, als sie von Jung von Matt eingeladen wurde, für die Bild-Zeitung Werbung zu machen … Ginthör: Jedem Künstler steht es vollkommen frei, ob er mit einer Marke zusammenarbeiten möchte oder nicht. Es gibt welche, die das generell ablehnen und solche, die ganz genau wissen, was sie machen würden und was nicht. Das reicht von der Verwendung eines Musiktitels für einen Werbespot bis zu einem kompletten Endorsement-Programm samt Privatgig. Auf die Wünsche des Künstlers nehmen wir absolute Rücksicht, weil sich nur so ein authentisches Testimonial entwickelt. Wir haben zum Beispiel in Österreich mit den Seern für die Lidl-Kampagne ein viel beachtetes Beispiel vorgelegt. Und Pharrell Williams macht mit der O2-Kampagne vor, dass der Künstler nicht an Credibility einbüßt, wenn es von beiden Seiten her passt. Für die weltweite Kampagne der neuen CKlasse von Mercedes-Benz haben wir aktuell den Song „Changes“ von Faul lizenziert. Unser Portfolio ist groß: Von den Fantastischen Vier zu den Wiener Philarmonikern, von Andrea Berg bis Beyoncé. HORIZONT: Arbeiten Sie hier vor allem mit Agenturen oder direkt mit den Unternehmen? https://medienzukunftspreis.submit.to Ginthör: Das ist ganz unterschiedlich. Wir haben einen eigenen Bereich der mit Unternehmen und Marken genau dies macht. Eine symbiotische Zusam- HORIZONT: In Österreich wurde z uletzt wieder die Frage einer verpflichtenden Quote für heimische Musik auf Ö3 diskutiert. Wie stehen Sie dazu? Ginthör: Ein Sender wie Ö3 ist auch dafür zuständig, dass es in Österreich eine lokale Vielfalt an Künstlern gibt. Eine gesetzliche Quote würde das Pferd aber von hinten aufzäumen und wäre nicht sinnvoll. Schauen Sie sich die Playlist von Ö3 an: Die österreichischen Künstler, die ein für den Mainstream relevantes Repertoire haben, und davon gibt es heute deutlich mehr als vor fünf Jahren, finden ohnehin auf Ö3 statt. HORIZONT: Wie erleben Sie Conchita Wurst? Ginthör: Man muss einfach stolz sein auf Conchita Wurst. Nicht nur als Österreicher, sondern als Musikschaffender und Teil der Kreativwirtschaft. Da ist ein weiter Wurf gelungen, und die nächsten Monate werden zeigen, als was sich dieses Phänomen mit diesem ungeheuren Potenzial tatsächlich etablieren wird. In dieser Rolle als globale Ikone für Gleichberechtigung liegt eine unglaubliche Kraft. HORIZONT: Was haben Sie selbst schon unternommen, um sie unter Vertrag zu bekommen? Ginthör: (lacht) Über Vertragsverhandlungen reden wir nicht, aber ich glaube, jeder, der im Entertainmentbusiness ist, würde sich freuen, mit ihr zusammenzuarbeiten. Sie ist im Moment auf dem Erdball Österreichs Topstar Nummer eins. Interview: Sebastian Loudon 20. Juni 2014 Unternehmen Marken · Märkte · Marketing 07 ‚Digital Champion‘ für Medienkompetenz Eine Initiative der EU-Kommission hat die DigiTalks-Gründerin Meral Akin-Hecke zur österreichischen Botschafterin der neuen Plattform WerdeDigital.at gemacht Kurz und bündig Herzog leitet Austropapier © Austropapier/Herzog Gabriele Herzog ist seit Juni neue Geschäfts führerin von Austropapier, der Interessen vertretung der Österreichischen Zellstoff- und Papierindustrie. Sie folgt als Geschäftsführerin Oliver Dworak nach. Zuletzt war Herzog bei der Esterházy-Gruppe als Geschäftsführerin schwerpunktmäßig für die Neuausrichtung der Rumänien-Aktivitäten mit Waldbewirtschaftung und Holzvermarktung sowie für die Leitung des eigenen Forstgutes verantwortlich. rin Meral Akin-Hecke, gestartet. Sie fungiert als Botschafterin der Digitalen Agenda der EU-Kommission und wurde auf Ersuchen der EU-Kommissarin Neelie Kroes vom österreichischen Bundeskanzleramt bestellt. Die Digitale Agenda hat es sich unter an derem zum Ziel gesetzt, innovative ITProjekte in den Bereichen Ausbildung oder E-Government voranzutreiben. Akin-Heckes Aufgabe ist es vor allem, junge Leute für die Erlernung digitaler Skills und das Gründen neuer Unternehmen zu begeistern. Auf der WebPlattform soll nun eine Landkarte entstehen, auf der sämtliche Bildungsangebote für digitale Medienkompetenz abgebildet werden. Ab sofort können Angebote unter WerdeDigital.at eingereicht werden. red Meral Akin-Hecke soll als „Digital Champion“ Österreichs möglichst viele Junge für digitale Ausbildungsangebote begeistern. © Georg Stefanik Wiener Campus: Lernen und Freizeit unter einem Dach Slam Tour mit Zukunftsthemen Seit zwölf Jahren steht die spark7 Slam Tour für ein schulisches WorkshopPionierprojekt in Österreich. Ab Herbst gibt es drei neue Schwerpunkte: Die Slam Future Tour ist inhaltlich nach den Karrierebedürfnissen der achten und neunten Schulstufe ausgerichtet. Als Partner aus der Wirtschaft werden Lehrlingsbetriebe angesprochen. Slam Karriere ist der neu initiierte Rahmen zur Vorstellung von Weiterbildungs i nstituten bei künftigen Maturanten, und bei den Slam Talks können Unternehmen in direkte Kommunikation mit der Jugend treten. Aus für Buchclub Das deutsche Medienunternehmen Bertelsmann schließt bis Ende 2015 das deutschsprachige Buchclub-Geschäft. Damit ziehe man die Konsequenzen aus der seit Jahren rückläufigen wirtschaftlichen Entwicklung des Buchclubs in Deutschland, Österreich und der Schweiz, teilte die Bertelsmann-Tochter DirectGroup mit. Der 1950 gegründete „Club Bertelsmann“ war einst einer der Wachstumsmotoren des Konzerns. In Deutschland gibt es noch 52 von einst rund 320 Filialen. Derzeit hat der deutsche Buchclub knapp eine Million Mitglieder. P8 Hofherr ab Herbst in Linz Die von Georg Hofherr 1999 in Innsbruck gegründete Agentur für Marketing und PR, P8 Hofherr, eröffnet im Herbst eine Dependance in Linz. Schon jetzt hat P8 neben der Innsbrucker Zentrale Standorte in Wien (seit 2006) und Salzurg (seit 2011). Die Agenden für Kunden in Südtirol werden anstatt vorübergehend von Bozen aus mittlerweile wieder in Innsbruck wahrgenommen. P8 Hofherr hat aktuell 30 Mitarbeiter. Lernen und Freizeit. Individuelle Förderung und Arbeiten in unterschiedlichen Kindergruppen. Das Wiener Campus-Modell, wo Kindergarten-, Schul- und Freizeitpädagogik zusammengefasst werden, macht’s möglich. In den nächsten Jahren wird Wien elf dieser neuen multifunktionalen, ganztägig und ganzjährig geführten Bildungseinrichtungen haben. Künftig wird es am „Campus plus“ auch altersgemischte Bereiche geben, wo Kinder von null bis zehn Jahren den Tag miteinander verbringen. Infos zum Wiener Campus: www.schulbau.wien.at Bezahlte Anzeige Dossiers über den digitalen Wandel, digitale Kompetenzen für die Arbeitswelt oder ein Handbuch fürs Web 2.0. Diese und andere Informationen sind seit Beginn der Woche auf der Webseite werdedigital.at zu finden. Die WissensPlattform sieht sich als „Österreichs Offensive, um die digitale Kluft zu schließen“ und wurde von Österreichs „Digital Champion“, der Unternehme- 08 Unternehmen Marken · Märkte · Marketing HORIZONT No 25 Vorlesen statt fernsehen Österreichweite Plakataktion für Vorlesen startet Ende Juni und wird von Kinderärzten, dem Familienministerium und Epamedia unterstützt „Nicht das zehnte iPhone, nicht ein dritter Fernseher – nein, Zeit! Das ist es, was Kinder heutzutage vermissen. Amen“, schließt Folke Tegetthoff sein langes Plädoyer für das Vorlesen. Tegetthoff ist Kinderbuchautor, Initiator der geschichtenbox.com und vor allem selbst Vater von vier Kindern. Mit einer groß angelegten Plakataktion startet Ende Juni das Projekt „Kinderärzte machen mobil: Vorlesen und Erzählen stärkt die Gesundheit“. Epamedia stellt dafür österreichweit 5.000 Plakatstellen zur Verfügung. Es ist die Die drei Plakatsujets der österreichweiten Aktion „Kinderärzte machen mo bil: Vorlesen und Erzählen stärkt die Gesundheit“. © Lili Schagerl erste öffentliche Plakataktion zum Thema Vorlesen. Dadurch soll das Bewusstsein bei Eltern dafür geweckt werden, wie wichtig es ist, sich durch Vorlesen direkt mit dem Kind zu beschäftigen. Die drei Plaktsujets mit den Raben wurden von der Designerin Lili Schagerl gestaltet. geschichtenbox.com ist eine Website, auf der rund 4.000 Geschichten angeboten werden, die Kindern vorgelesen werden können. Die Geschichten können dort je nach Alter, Interesse des Kindes und Dauer ausgewählt werden BE ADAPTIVE OR #FAIL Unsere Wirklichkeit ist zunehmend geprägt von Technologie und Echtzeit-Analyse. Dieses Diktat des Real Time fordert blitzschnelles Anpassen. Daher heißt unser roter Faden für das Programm 2014 „Be adaptive or #fail“. 3. und 4. Juli, Wien Wir sehen die erodierenden Erlösmodelle bei den Medien und Agenturen und wie sie versuchen, ihre Rollen neu zu definieren. Werbetreibende werden Hersteller gefragter Inhalte und umgehen die Vertriebskanäle der traditionellen Medienhäuser. Jetzt Tickets sichern! www.werbeplanung.at/summit Hotline +43 800 900 97 70 facebook.com/werbeplanung.at Kongresspartner #wpsummit14 Wir werfen einen genauen Blick auf die Digitalisierung von allem. Das Internet schafft neue Beziehungen, während es selbst davor steht, neu geschaffen zu werden. Virtuelles Geld etabliert sich, während alte Modelle des Verdienens erodieren. Mensch und Maschine verbinden sich innig, während Zeit und Ort bedeutungslos werden. Wir stellen die Fragen und zeigen die Chancen für Ihr Geschäft. Verbandspartner TVTHEK und stammen von rund 160 meist bekannten Kinderbuchautoren. Sie sollen ausgedruckt oder vom Tablet vorgelesen werden. Es gibt auch die Möglichkeit, sich täglich zu einer bestimmten Uhrzeit E-Mails mit neuen Geschichten schicken zu lassen. Man bekommt um 18 Uhr eine Nachricht. Ping. Betreff: „Anna wartet schon sehnsüchtig auf deine Geschichte.“ „Nur 30 Prozent aller Kinder zwischen drei und acht Jahren bekommen regelmäßig vorgelesen“, sagt Tegetthoff. „67 Minuten verbringen sie mit Fernsehen. Täglich. 60 Minuten wird ihnen erzählt. Im Monat. 85 Prozent der Kinder sitzen alleine vor dem Fernseher.“ Er erzählt mit den Zahlen eine Geschichte des Projekts. „Seit dem Start des Projekts vor vier Jahren sind rund 1,8 Millionen Geschichten mit einer durchschnittlichen Lesedauer von drei Minuten heruntergeladen worden. Das heißt, wir haben in vier Jahren über fünf Millionen Minuten Liebe und Aufmerksamkeit geschenkt.“ Die Aktion von geschichtenbox.com wird zudem von der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) und dem Bundesministerium für Familien und Jugend (bmfj) unterstützt. Kinderärzte schenken dabei ihren kleinen Patienten und deren Eltern Wertkarten für 33 kostenlose Vorlese-Geschichten. Bei jedem Arztbesuch kann man sich aber einen neuen Gutschein abholen. „Leseförderung ist Lebensförderung. Gerade im familiären Bereich liegt dafür große Verantwortung. Wir wollen auch in Zukunft zur nachhaltigen Sensibilisierung des Themas ‚Vorlesen als Teil einer liebevollen Bindung zwischen Kindern und Eltern‘ beitragen“, sagt Sophie Karmasin, Bundesministerin für Familien und Jugend. Auch die Kinderärzte un- Der Kinder buchautor und Inititator von geschichtenbox. com, Folke Tegetthoff. © Christian Jungwirth terstützen das Projekt aus Überzeugung. Langzeitstudien zeigen: Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wurde, werden bessere Leser, haben mehr Fantasie, Problemlösefähigkeit und Sozialfähigkeit. Geschichten für Unternehmen Für Unternehmen bietet die Geschichtenbox im B2B-Bereich ihrer Website eine Kooperation an. Unternehmen können Kunden, aber auch ihren Mitarbeitern die Geschichten zur Ver fügung stellen. Neben dem kinderfreundlichen Design des Blatts mit Autos und Tieren um den Text herum, besteht auch die Möglichkeit eines Brandings. „Viel Spaß beim Vorlesen wünscht Firma X“, kann dann dort stehen. „Besonders Arbeitende haben häufig keine Zeit vorzulesen“, sagt Projektmanagerin der Geschichtenbox, Tessa Tegetthoff. „Die können wir so besser erreichen.“ Unternehmen können dadurch ihr Image verbessern und ihren Mitarbeitern einen besonderen Service bieten. Damit zukünftig auch auf Reisen vorgelesen werden kann, gibt es eine Geschichtenbox-App für iOS. sis Medien Print · TV · Hörfunk · Plakat 20. Juni 2014 Drei Business-Engel für alice-i Formel 1: ‚Red Bulletin‘-Extra in ‚Kleiner Zeitung‘ Runtastic-Gründer Michael und Gabriel Grabner sowie Bernhard Lehner von i5invest beteiligen sich an alice interactive. Die Agentur bietet eine Publishing-Lösung an, die das digitale Publishing und die Verbreitung vereinfacht Für Verlage ist die digitale Welt kein leichtes Feld. Will man dort eine gute Figur machen, sind hohe Investments und laufende Kosten in Kauf zu nehmen. Denn Web- und App-Programmierung kosten gutes Geld. alice interactive, vormals Agentur Codewort, widmet sich schon länger der Aufgabe, diese digitale Produktion einerseits möglichst effektiv und kostenschonend zu gestalten. Andererseits sollen die digitalen Produkte auch möglichst so aussehen wir ihre gedruckten Pendants, kurz: Das Layout soll auch digital etwas hermachen, multimediafähig und Social-Media-tauglich sein. Insbesondere, was den Auftritt am iPad betrifft, hat die Agentur bereits einiges vorzuweisen. Stammen doch die iPadEntsprechungen von Datum, News und profil aus der Feder des alice-i-Teams rund um Marcel Schnellinger. Die Agentur hat nun eine Digital- Publishing-Lösung entwickelt, mit der jede Art von Publikation einfach und zeitsparend digital gestaltet und über alle existierenden digitalen Kanäle verbreitet werden kann. Das Wunderding heißt „pagestrip“ und soll bereits in wenigen Wochen auf der Website www.pagestrip.com erhältlich sein. Die Verlagslösung erstellt Publikationen, die auf HTML5 basieren. Schnellinger erklärt: „Damit können die digitalen Verlagsprodukte nicht nur über die iPad-App, sondern mit gleichem Layout und Funktionen auch im Web, auf Smartphones und auf Facebook verbreitet und konsumiert werden.“ Besonders letztere alice-i-Chef Marcel Schnellinger und CoGeschäftsführer Georg Kaindl: „pagestrip ermöglicht Unternehmen, Verlagen und Agenturen, eigenständig hochwertige digitale Publikationen zu erstellen und zu vertreiben.“ © Alice Interactive ähigkeit ist imponierend. Denn damit F können etwa auch einzelne Seiten eines Magazins über Facebook geteilt werden, wobei diese Seiten dann direkt auf der Facebook-Page zu lesen sind und sich der User nicht vorher mühsam durch klicken muss. „Die Verlage können die Reichweite ihrer Publikationen so maximieren“, erläutert Schnellinger. Wichtige Ergänzung: „Digitale Werbemittel sind sehr einfach integrierbar.“ Ebenso spannend für Medien und auch Werbungtreibende ist, dass die Reichweite der d igitalen Produkte auf den User genau gemessen werden kann. Mediaplaner werden jubeln. Die Produktion selbst ist denkbar einfach und kann auch von Personen, die von Layout und Gestaltung eher wenig Ahnung haben, durchgeführt werden. Denn der pagestrip-Editor „übersetzt“ die aus der Printproduk- tion vorhandenen Inhalte per Drag and Drop in die digitalen Kanäle. „Mit pagestrip verkürzt sich die Produktion von digitalen Publikationen um bis zu 80 Prozent“, schätzt Schnellinger. Investorentrio Team und Produkt konnten bereits potente Geldgeber und Netzwerker überzeugen. Denn die vier Gründer von Runtastic, Florian Gschwandtner, Alfred Luger, Christian Kaar und René Giretzlehner, die beiden Medienmanager Michael und Gabriel Grabner sowie Bernhard Lehner (Partner bei i5invest) haben als Business-Angel-Trio gemeinsam einen sechsstelligen Betrag in die Hand genommen und sich an alice-i beteiligt. „Digital Publishing ist eine für Verlage bisher noch nicht perfekt gelöste Herausforderung. p agestrip hat das Potenzial, dies zu ändern“, ist Mi- Tägliches Red-Bulletin-Extra während des Österreich-GP chael Grabner b egeistert. Grabner ist bekanntermaßen einer, der an Print und seine Weiterentwicklung glaubt. Geschäftsmodell ohne Werbung Lehner findet an pagestrip toll, dass es sich dabei um ein Produkt handelt, bei dem die Finanzierung durch Werbung keine Rolle spielt. Für Start-ups, die in der digitalen Welt reüssieren wollen, ist das eher ungewöhnlich. pagestrip wird es jedenfalls in zahlreichen Versionen geben, „angefangen vom FreemiumModell bis zum Paket für Profis, das auch Beratungsleistungen umfasst“, wie Lehner verrät. pagestrip soll es auch als „Software as a Service“ (SaaS) geben. Gegen eine monatliche Gebühr kann der User dann vom Editor aus auf pagestrip.com digitale Magazine publizieren. Das Freemium-Modell soll die Zielgruppen zum Ausprobieren animieren. Die sehen die Macher von pagestrip und auch die Investoren nicht nur in der Verlagsbranche. Schnellinger: „Das Produkt ist für jeden einsetzbar, der Printprodukte so einfach wie noch nie in die digitale Welt transformieren will oder von Grund auf neu digital publizieren möchte.“ pagestrip selbst ist dabei auch als Plattform konzipiert, auf der ein User unter seinem eigenen Account seine digitalen Produktionen ablegen und zur Lektüre durch andere auflegen kann. Um dorthin zu gelangen, reicht ein Link, etwa in der eigenen E-Mail-Signatur. Und schon wird jedes verschickte Mail ein Reichweitenturbo fürs eigene digitale Medium. rs Von 20. bis 22. Juni findet erstmals nach elf Jahren in der Formel 1 wieder der Große Preis von Österreich statt. Veranstaltungsort ist der Red Bull Ring in Spielberg (Steiermark). Im Zeitraum der Veranstaltung legt Red Bull Media der Kleinen Zeitung in der Steiermark und in Kärnten ein Red-Bulletin-Extra als 16-seitiges Supplement bei. Das Heft erscheint an den drei Veran staltungstagen Freitag, Samstag und Sonntag täglich. Dabei liegen die Auf lagen der Kleinen Zeitung Freitag und Samstag bei je 325.000 Stück und Sonntag bei 382.000 Exemplaren. Normalerweise erscheint The Red Bulletin monatlich und liegt neben der Kleinen Zeitung dem Kurier, der Presse, den Salzburger Nachrichten, dem Standard, der Tiroler Tageszeitung und den Vorarlberger Nachrichten bei. Laut Media-Analyse 2013 liegt The Red Bulletin in der Steiermark bei 21,7 Prozent und in Kärnten bei 16,3 Prozent. Die Kleine Zeitung hingegen erreicht in der Steiermark und in Kärnten fast jeden Zweiten und ist damit in diesen Bundesländern noch vor der Kronen Zeitung (38,5 beziehungsweise 40,8 Prozent) die reichweitenstärkste Tageszeitung. An den drei Tagen des Rennwochenendes werden in dem kleinen Ort in der Steiermark rund 200.000 Formel1-Fans erwartet. Nach einigen Umbauten wurde der frühere „Österreichring“ 2011 in „Red Bull Ring“ umbenannt. Somit hat der Rennstall von Sebastian Vettel nun ein Heimrennen. red █WIE SIE MIT OPTIMIERTEM█ █DIRECT MARKETING█ █MEHR ERREICHEN█ █630 % höherer Response dank Pimp My Campaign█ Das Leiner Sommer-Mailing zeigte, wie der Response eines Mailings mit der Zielgenauigkeit der Kundenansprache steigt. Im Rahmen der Aktion Pimp My Campaign erzielten Dialogexperten in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Post so um 630 % mehr Response im Vergleich zum Vorjahr. Lassen Sie jetzt Ihre Direct Marketing Maßnahmen optimieren: Lesen Sie mehr auf www.pimpmycampaign.at oder fragen Sie Ihren Kundenberater. -10 % * AUF BER REDUZIE EITS R ARTIKELTE AUF HNETE EIC ENNZNMÖBEL K E G TE GAR n█ nmelde █jetzt a PAIGN.AT█ PMYCAM █WWW.PIM PIMP M y Ca 014 % 0 -3 * 09 m p aig n 2 .at campaign y m p m i p . ww w 10 Medien Die Poster-Boys der Crowdfunding-Projekte bei den neuen Medien: Jan-Ernst Pfauth und Rob Wijnberg von De Correspondent. © Walter Henisch Über Geld, Versuch und Irrtum Wie verdient man mit Journalismus künftig Geld? Der Media Innovation Day am 13. Juni versuchte aufzuklären Geschäftsmodelle die funktionieren, ob Paywalls, Crowdfunding oder Mobile Sales, neue Ideen jenseits von traditionellen Anzeigen und Vertriebserlösen: Über Geld spricht man gemeinhin lieber, wenn man es hat, als im umgekehrten Fall. Die zwölf Speaker beim Media Innovation Day des fjum (forum journalismus und medien) am Freitag, dem 13. Juni, im MuseumsQuartier zu Wien waren da nicht anders und hatten allesamt ihre persönlichen Erfolgsgeschichten und Rezepte im Gepäck. Und manche auch zusätzlich jene über ihr einstiges Scheitern. „Mehr als 23 Jahre nach dem ersten Webbrowser müssen wir die Teile des Puzzles neu zusammensetzen“, gab Ken Doctor, Autor und viel gefragter Analyst via newsonomics.com, in Büchern und in Blogs, in der Keynote die Komplexität des Themas vor. „Es braucht neue Ideen und neue Finanzierungsmodelle für die Legacy Media“, sagt er. Doctor wird bevorzugt von Letzterern, also gemeinhin Print-, TVoder Radio-basierten Medienhäusern, zurate gezogen. In Europa zeigte sich etwa der britische Guardian laut Doctor in einer ganzen Artikelserie über die Zukunft von Printmedien pessimistisch, was die künftige Finanzierung von professionellem Journalismus angeht. Beispiele aus den USA könnten vorzeigen, wohin es in Europa geht: Dass etwa Amazon-Gründer Jeff Bezos im Vorjahr die Washington Post gekauft hat, macht laut Ken Doctor durch Einfluss auf die Redaktion einer Premium Brand unter den Tageszeitungen Sinn, und vermutlich weniger durch Gewinne aus dem Betrieb der Tageszeitung mit 500.000 Abonnenten. Und durch die Synergie mit Amazon, wo Hunderttausende Kunden nicht nur jedes Jahr um 100 oder mehr Dollar einkaufen, sondern damit auch der Washington Post Unmengen an Daten über Konsumverhalten und Geschmäcker preisgeben. Für Österreich sieht George Nimeh, Chief Digital Officer des Kurier, die Bezahlkultur für Online-Content noch unterentwickelt. Die eigentliche Her- https://medienzukunftspreis.submit.to Ken Doctor, Medienkonsulent und Analyst, im Talk mit John Paton, dem CEO von Digital First Media. ©Walter Henisch Print · TV · Hörfunk · Plakat HORIZONT No 25 ausforderung sei es aber weniger, die Leute zum Zahlen zu bringen, als vielmehr, gute Inhalte zu finden, für die man gerne bezahle. „Mit einer x-beliebigen Nachricht geht das nicht, es muss schon Unique Content jenseits vom Opinion Content sein.“ Zudem sieht Nimeh den Begriff Paywall als negativ und will lieber von Membership reden. Tageszeitungen erlösten schon zwischen zehn und 25 Prozent ihrer Umsätze digital, Magazine im Schnitt bloß fünf Prozent, ruft Doctor in Erinnerung und sagt: „Print wird zum bloßen Reseller von Information, macht in Europa seit 2007 keine steigenden Umsätze. Die gesamte News Industry hingegen wird 2014 und 2015 wieder wachsen – die Zeitungen aber nicht.“ Reichweiten zu halten, macht daher laut Stefan Plöchinger, dem stellvertretenden Chefredakteur von süddeutsche.de, das Medienhaus schon froh. Man experimentiert aktuell mit kombinierten Bezahlmodellen für Digital und Print, „und wir wissen noch nicht, welches am besten funktioniert“. Im Spannungsfeld zwischen 30 Euro pro Monat und 30 Cent für einen Text gilt es, die loyale Kernleserschaft der Onlineversion auch in Bezahlsystemen bei der Stange zu halten. Die Online-Kernleser der Süddeutschen seien zwar gerade fünf Prozent der gesamten User, das sei aber dennoch ein Vielfaches des entsprechenden Anteils bei den Mitbewerbern. „Die Haltung gegenüber Paid Content entwickelt sich stetig positiv, quer über alle Altersschichten“, so Plöchingers Erfahrung, „wir müssen originell sein, die Leser die Marke spüren lassen, sie beeindrucken und schlauer machen.“ und einem Plus von allein 75 Prozent in den letzten acht Monaten lässt sich allerdings leicht auf klassische Werbung verzichten. Start-ups mit Eigenmarketing Mit mehr Schlauheit dank der Tiefgründigkeit des Content begründen auch Rob Wijnberg und Ernst-Jan Pfauth den Erfolg von De Correspondent. Die Rahmenbedingungen in Holland sind offenbar ideal: Die 20- bis 35-Jährigen würden in Holland bloß 15 Minuten pro Woche in Zeitungen lesen. Die Crowdfunding-finanzierte Website will mit einer gewissen Schlagseite für Nischenthemen zeigen, was in der Welt gut funktioniert: „Von News zu New I nsights“, nennt Rob Wijnberg das Rezept, „für die News, die bloße Nachricht, kann man kein Geld verlangen. Das Web ist perfekt für tiefgründigen Journalismus, der Leser entscheidet, wie weit er in unser Package zu einem Thema eindringen will.“ 18 fixe und 13 freie Journalisten sowie Fotografen auf Honorarbasis werken für die Holländer, die laut eigenen Angaben bloß 400 Euro für Facebook-Ads investierten, aber ansonsten kein MarketingBudget haben. „95 Prozent unserer Einnahmen gehen direkt zurück in den Journalismus“, versichern die Gründer und Chefs von De Correspondent. Die Stars bei neuen Modellen – wie die beiden Holländer oder auch die deutschen Krautreporter – sind ohnehin die besten Verkäufer in eigener Sache. Wijnberg und Pfauth, beide zuvor eher unfreiwillig aus der HandelsbladGruppe geschieden, riefen einst per TV-Show zur Finanzierung ihres Projektes auf, touren durch die Medienund Start-up-Zirkel der Welt, streuen routiniert ihre Pointen. Etwa wenn Wijnberg erzählt, dass man ihn und Pfauth in den USA bei einer Veranstaltung des Kommunismus verdächtigte, weil es beim Correspondent keine Werbung gibt. „Inserate sind ja nichts Böses, aber wir wollen keine Ads, weil Inserenten immer eine gewisse Zielgruppe ansprechen wollen, wir aber keine spezielle haben“, stellt Wijnberg klar. Bei 33.394 zahlenden Mitgliedern (stand 13. Juni) nach eineinhalb Jahren Konvergenz, Versuch und Irrtum Eine Lösung für die Honorierung von Inhalten in seinen Blogs will Richard Gutjahr gefunden haben. Der viel beschäftigte ARD-Journalist und Kolumnist hat dafür gleich ein neues Bezahlsystem mitentwickelt. Via LaterPay kumuliert man geschuldete Cent- Beträge für die konsumierten Artikel. Abgerechnet wird erst, wenn die Grenze von fünf Euro überschritten wird. Der Vorteil dabei sei, dass damit im Vergleich zu anderen Bezahlsys temen die Transaktionskosten in Summe geringer ausfallen. Gutjahr ist auch Krautreporter (siehe Artikel auf Seite 14) und will das Bezahlsystem anderen Bloggern schmackhaft machen. Je nach Aktualität reduziert er den Preis für seine Beiträge im Zeitverlauf. „Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie viel die Leser für einen Artikel zahlen Richard Gutjahr, Journalist, Krautreporter und Start-up- Unternehmer. © Walter Henisch wollen, an dem ich zwei oder drei Tage gearbeitet habe“, erzählt er. Und stellte zur Überraschung fest, dass oft Beiträge, die in wenigen Minuten entstanden sind, dem Leser mehr wert waren als aufwändige und hintergründige Reportagen. Mit der Bezahlung von wenigen Cent darf der User auch Gutjahrs Bilder etwa für den eigenen Blog verwenden oder, wenn er will, auch auf T-Shirts drucken. Der Blogger ist gleichzeitig Journalist, Kommentator, Fotograf und Promotor und erfindet wie im Fall von Gutjahr gleich ein neues Bezahlsystem, das Start-up vermarktet sich gleich selbst. Wenig überrascht, dass diese Konvergenz und Synergie in großen traditionell strukturierten Medienhäusern weit schwerfälliger zu bewältigen ist. Anita Zielina, stellvertretende Chefredakteurin des Stern, kann das nur bestätigen und nennt aus eigener Erfahrung das Problem, der Sales-Abteilung ihres Arbeitgebers zum Beispiel den Verkauf von Native Advertising klarzumachen. „Die Verbindung von Editors und dem Newsroom mit den Verkäufern und dem hauseigenen Development wird immer wichtiger.“ Ähnliches bestätigt auch Grzegorz Piechota, Head of Editorial Development der polnischen Tageszeitung Gazeta Wyborcza: „Am konservativsten im Unternehmen sind die Verkäufer. Bei uns arbeiten an der Entwicklung von neuen Businessmodellen Journalisten mit. Sie sind schon integriert, arbeiteten zuvor eher für sich.“ Die Gazeta band ihre Leser schon in der kommunistischen Zeit Polens stark ein, da erhob man mithilfe der Leser die besten Spitäler des Landes. Als Polen der EU beitrat, generierte die Zeitung aus Informationen der Online-Community etwa die besten Tipps für die Jobsuche innerhalb der EU. „Wir haben aber auch viele Flops produziert,“ gesteht Piechota ein, „die Erfahrungen daraus gaben wir dem ganzen Unternehmen weiter.“ Dass die Gazeta damit in bester Gesellschaft ist, weiß Andy Kaltenbrunner, langjähriger profil-Journalist und heute innovativer Journalismuslehrer und Researcher: „Auch die New York Times hat genug Projekte, die schiefgehen. Aber man erfährt es nicht.“ hk 20. Juni 2014 Medien Print · TV · Hörfunk · Plakat 11 Anita Zielina, stern: „Der Wettbewerbsvorteil von großen, etablierten Medienmarken wie dem stern liegt in der Marke, die über Jahrzehnte Vertrauen aufbauen konnte.“ © Wolf Dieter Grabner ,Blick auf das Übermorgen‘ Medien-Zukunftspreis: Interviewserie mit den Mitgliedern des Zukunftsforums – Anita Zielina, stellvertretende Chefredakteurin des stern, über Innovationsdruck HORIZONT: Die Medienwelt ist einem tief greifenden Wandel unterworfen. Was brauchen Medienmacher heute mehr denn je, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein? Anita Zielina: Mut, Neues auszupro bieren – keine Innovation entsteht ohne Fehlschläge. Keine Angst vor Kontrollverlust. Kreativität zuzulassen, bedeutet auch, sich nicht überall hie rarchisch durchsetzen zu wollen. Ein gesundes Verhältnis zu Veränderung – der rasante Wandel, in dem sich die Branche befindet, ist eine Konstante, an die wir uns gewöhnen sollten. HORIZONT: Und wie lautet hier Ihr persönlicher Befund? Ist davon ausreichend vorhanden? Zielina: Das kann ich weder pauschal verneinen noch bejahen. Was man konstatieren kann: Viele Medienunter nehmen und -unternehmer stecken mittendrin in diesem, auch persönli chen, Veränderungsprozess. Wer ihn meistert, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. HORIZONT: Innovation wird oft nur als Optimierung des Althergebrachten missverstanden. Wie definieren Sie persönlich Innovation, insbesondere bei Medien? Zielina: Es ist eine sehr europäische Definition von Innovation, die im Me dienbereich gelebt wird: Eine Verbes serung des Heute mit einer kurz- bis mittelfristigen Perspektive. Das unter scheidet uns stark von der amerikani Kreatives Talent will, wie der Begriff schon sagt, kreativ arbeiten. schen Definition von ,Disruptive In novation‘: Hier geht es eben genau nicht um die Veränderung im engen Rahmen des heute möglichen, pro fitablen, erfolgreichen Modells, son dern um den Blick auf das Über morgen, das vielleicht ganz anders funktioniert. Beide Innovationsdefi nitionen sind wichtig – die erste, um konstante Produktinnovation voran zutreiben, die andere, um nicht das Schicksal von Nokia oder anderen zu erleiden, die zu sehr im eigenen Saft geköchelt haben. HORIZONT: Die Zukunft der Medien hängt sehr stark auch vom kreativen Nachwuchs ab. Wie kann es Medienunternehmen gelingen, kreatives Talent für sich zu begeistern? Zielina: Kreatives Talent will, wie der Begriff schon sagt, kreativ arbeiten. Re daktionen und Medienunternehmen sind aber oft sehr hierarchisch und konservativ geprägte Gefüge, in denen Kreativität und Experimente nur wenig Platz haben. Das gilt es zu ändern, wenn man junge Talente begeistern und halten will. HORIZONT: Im Gefüge aus Auftraggeber, Agentur und Medium geht es vielfach nur mehr um die günstigsten Konditionen. Wie lassen sich qualitative Gesichtspunkte in der Mediaplanung in den Fokus rücken? Zielina: Der Wettbewerbsvorteil von großen, etablierten Medienmarken wie dem stern liegt in der Marke, die über Jahrzehnte Vertrauen aufbauen konnte. Neben quantitativen Kenn zahlen zählen also vor allem auch qua litative. Ein Wert, den Medien noch stärker als bisher in den Mittelpunkt rücken müssen. Zielina: Der stern ist die intelligente Unterhaltungsmarke der deutschen Medienlandschaft, hoher Qualität ver pflichtet, bildstark und Bewegtbildstark, mit einem hohen Grad an Empa thie und Einfühlungsvermögen, nah dran am Leser und User. Diese Vision gilt es jetzt im Digitalen neu zu erfinden. Der Medien-Zukunftspreis ist eine Initiative des Manstein Verlages. Begleitet wird sie vom Zukunftsforum, dessen Teilnehmer in dieser Interviewserie zu Zukunftsthemen der Branche zu Wort kommen. In diesem Umfeld können Sie Ihre Anzeige auch als Wertanlage sehen. Reichweite und TKP A-Schicht PNEK 3.000 € und mehr* N=123.000 HORIZONT: Welche internationalen Medienunternehmen und/oder -projekte sind für Sie persönlich zukunftweisend? Zielina: Da gibt es ganz unterschiedli che Zugänge und Projekte, aber um nur einige zu nennen: Intelligente TV-Infor mation mit Humor: „The Daily Show“. Erklärjournalismus: Vox. Mobile Be richterstattung: Circa. Fokussierte Markenbildung: Vice. Crowdsourcing/ Crowdfunding: De Correspondent. HORIZONT: Welchen Beitrag kann eine Initiative wie der Medien-Zukunftspreis tatsächlich für die gesamte Branche leisten? Zielina: Ein Gesprächsforum sein, um Innovation in den Kern der Medien debatte zu rücken und über das leidige Jammern endlich hinwegzukommen. HORIZONT: Wie definieren Sie die ukunftsvision für den stern? Z r ichen unte .to Jetzt einre mit b u .s is re kunftsp zu n ie d e m Reichweite % * Vergleichsbasis: angeführte Supplements von überregionalen Qualitäts-Tageszeitungen (Mo – Fr/Sa/So). 35 30 25 Eine perfekte Magazin-Kombi für hochwertige Luxus-Produkte. 20 15 10 5 0 Die neue Kombi aus Schaufenster und deluxe bietet in jeder Hinsicht ein glänzendes Umfeld für Hochwertiges und Exklusives. Denn Ihre Anzeige profitiert von einem außergewöhnlichen Umfeld und einer Spitzenreichweite der Kombi aus „Presse“ und WirtschaftsBlatt bei Bestverdienern. Zum besten TKP. Mehr Infos unter DiePresse-WirtschaftsBlatt.at 320 € 500 € 585 € Schaufenster deluxe Rondo Freizeit Quelle: Media-Analyse 2013; Erhebung: 1/13-12/13; Nettoreichweite in LpA und TKP: Zervice; bei Schaufenster/deluxe-Kombi und Rondo: TKP manuell berechnet; TKP=Seitenpreis/Bruttoreichweite (bei Kombi ohne Bereinigung um Mehrfachkontakte) in Tausend. Die Reichweite unterliegt einer statistischen Schwankungsbreite. Reichweite der Supplements abgeleitet aus der Reichweite des Trägermediums: Schaufenster: „Die Presse”; deluxe: WirtschaftsBlatt; Rondo: „Der Standard“; TKP Quelle: Media-Analy Erhebung: 1/13-12/1 reichweite in LpA un Zervice; bei Schaufe deluxe-Kombi und R TKP manuell berech TKP=Seitenpreis/Bru te (bei Kombi ohne um Mehrfachkontak send. Die Reichweit einer statistischen S kungsbreite. Reichweite der Supp abgeleitet aus der R des Trägermediums: ter: „Die Presse”; de schaftsBlatt; Rondo: „Der Standard“; 12 Medien Print · TV · Hörfunk · Plakat HORIZONT No 25 Daten unter Spannung Beim Global Editors Network Summit in Barcelona wurden zum dritten Mal die Data Journalism Awards (DJA) vergeben. Mirko Lorenz fungierte als Direktor. Im Interview spricht er über die Zukunft dieser journalistischen Ausrichtung Horizont: Herr Lorenz, was verstehen Sie unter Datenjournalismus? warum? Wer beobachtet wen? Welche Agenda steckt dahinter? Mirko Lorenz: Genauer hinschauen, besser erklären. Datenjournalismus übernimmt zunehmend die Verpflichtung, Zahlen und Daten so anzunehmen wie Text. Aus journalistischer Sicht geht es mir darum, dass die vielen quantifizierenden Argumente besser überprüft werden. Horizont: Beweiskraft durch Zahlen – wo bleibt da die Geschichte? Horizont: Aus journalistischer Sicht ist Datenjournalismus also nichts Neues? Lorenz: Nein, allerdings explodieren die Möglichkeiten, wenn Verlage ihre Redaktionen mit Verständnis und Budgets ausstatten. Datenjournalismus ist dann eine große Chance. Um politische oder wirtschaftliche Veränderungen besser bewerten zu können, sind Zahlen und Daten nützlich. Sie helfen, die großen Themen zu durchdringen. Dabei muss man immer beharrlich nachfragen. Wer hat das gezählt und Ad personam Mirko Lorenz arbeitet als Informationsarchitekt, Datenjournalist und Trainer. Mit dem „Datawrapper“ schufen er, Nicolas Kayser-Bril und Gregor Aisch 2012 eine preisgekrönte OpenSource-Software zur Erstellung von Diagrammen. Lorenz arbeitet als freier Journalist für die Deutsche Welle und ist Mitgründer von Journalim++ (Cologne), einer „Agentur für datenbasierte Kommunikation“. Er war heuer Di rektor der Data Journalism Awards des Global Editors Network. Lorenz: Zum Journalismus gehört nicht nur die Kraft des Verbalen, sondern auch die Kraft der Argumentation. Mit Datenjournalismus ein Aha-Erlebnis zu bewirken, ist wichtig und neu, weil Journalisten hier wie selbstverständlich mit Excel-Tabellen und Zahlen arbeiten und damit Geschichten erzählen. Viele haben dies bisher nicht als ihr ureigenes Arbeitsfeld wahrgenommen. Datenjournalismus ist keine Heilslehre, aber auf jeden Fall Ergänzung, Verstärkung, Verdichtung. Horizont: Spielt sich Datenjournalismus nur online ab? Lorenz: Überhaupt nicht. Aber man muss vorsichtig sein, damit man das Feld des Journalismus nicht verlässt und nur noch Programmierer ist. Lorenz: Wir haben hier im Global Editors Network, das die Data Awards vergibt, einen guten Überblick. Wir hatten heuer über 500 Einreichungen. Die Qualität insgesamt war hoch, aber es war nicht alles Gold. Die Spitzen beiträge stammen von Teams, die Rückhalt in den Redaktionen haben. Es ist aber nicht so, dass die New York Times, der Guardian oder die NZZ Millionenbeträge ausgeben. Es gibt ein sehr breites Mittelfeld an Einzelgängern. Diese Beiträge entstanden in der Freizeit, und das finde ich ganz be merkenswert. Das ist nicht immer preiswürdig, aber da opfern weltweit Hunderte von Journalisten ihre Zeit. Datenjournalismus verbreitet sich, mit Schwerpunkt in Europa und Nordamerika. Und Kompetenz ermöglicht Profilierung. Horizont: Also eine Möglichkeit zur Emanzipation von Medienhäusern? © Journalism++ Cologne Lorenz: Mag sein, dass manche Tätigkeiten automatisierbar sind. Daraus allerdings abzuleiten, dass wir gute Schreiber, Fotografen, Filmer und verständige Zahlenerklärer nicht mehr brauchen, halte ich für weit gefehlt. Ich finde es aus Verlagssicht seltsam, in teure Software zu investieren, dabei aber die Förderung und Stärkung der Redaktionen zu vernachlässigen. Ich halte wenig von Roboterjournalismus. Lorenz: Diese besteht schon lange. Als bloggender Journalist brauche ich rein theoretisch nicht mehr die Infrastruktur eines Medienhauses. Natürlich kann man jetzt nicht sagen: Macht alle Einzelblogs, das ist super und das lässt sich vermarkten. Das stimmt so nicht. Im Fall Datenjour nalismus ist Emanzipation deshalb möglich, weil das Profil des Datenerklärers, Wissenschaftlers, Statistikers, des Datenwühlers, in sehr vielen Branchen nachgefragt wird. Beispielsweise für Unternehmen und Kommunen. Datenjournalisten bieten sich Gelegenheiten und sie sind glaub würdig. Horizont: Wer sind die Datenjournalisten von heute? Horizont: Wie sieht es mit dem Einkommen aus? Horizont: Liegt hier die Grenze zwischen Daten- und Roboterjournalismus? Mirko Lorenz, CEO Journalism++ Cologne, Datenjournalist und Direktor der Data Journalism Awards: „Als Datenjournalist verdient man heute noch kein Geld. Man bietet Software an, die bezahlt wird.“ Wir unterstützen Menschen für Menschen mit dieser Gratiseinschaltung. Menschen für Menschen dankt für die Schaltung dieses Gratisinserates. Lorenz: Neulich hat mich ein erfahrener Kollege gefragt: Wie verdient man Geld mit Datenjournalismus? Meine Antwort war: Gar nicht. Denn man bietet eigentlich Software an, und für diese wird heutzutage Geld bezahlt. Weil Software mit einem Zukunftsversprechen verknüpft wird. Der Trick ist: Wir verpacken das Berichten, das Übersicht-Schaffen in technische Kons trukte. Es kann natürlich auch ein Text sein oder ein Video mit erzählerischer Qualität. Gut erklären, begreifbar zu machen, das ist die große Chance. Horizont: Zur wirtschaftlichen Emanzipation werden die neuen technischen Möglichkeiten also mit dem Verkauf von Software? Lorenz: Wenn wir die Geschichte anschauen, sieht man, dass Information immer eine bestimmte Form und Verpackung hat. Wohin es geht, ist oft schwer vorherzusehen. Zum Beispiel unser Datawrapper: Das ist eine Software, mit der Redaktionen und Journalisten leicht und schnell Diagramme erzeugen können. Wir decken damit eine Nische ab, weil wir die Erfordernisse in den Redaktionen kennen und er speziell dafür gebaut ist. F O T O: R . Z I M M e R M A N N / A Z Horizont: Welche Trends sehen Sie im Datenjournalismus? Dein Lebenswerk führen wir gemeinsam weiter. Mehr zur Projekt arbeit von Spendenkonto: Menschen für Menschen: IBAN: AT28 3200 0000 0022 2000, BIC: RLNWAT W W www.youtube.com/ Online spenden: www.mfm.at MenschenFMenschen Lorenz: Tendenz Nummer eins ist: besondere Einsichten und Druck er zeugen, wie das auch bei Wikileaks geschah. Das zweite Trendfeld ist die Bildung von Kollektiven. So sollten Planer, Texter, Erzähler und Programmierer ein Team bilden. Der dritte Trend ist die Abspaltung und betrifft die Verleger. Gute Datenjournalisten können sich die Jobs im Moment aussuchen. Wir hatten mehrere Bewegungen in der Branche, beispielsweise beim Guardian Datablog. So ziemlich jeder, der dort länger als zwei Jahre war, ist mittlerweile bei einem anderen, wahrscheinlich besser zahlenden Medium. Alle Leute wurden abgeworben. Horizont: Wie sehen Sie den Datenjournalismus im deutschsprachigen Raum im Vergleich zu Amerika? Lorenz: Da würde ich fast von Europa reden. In Europa wartet man ab, blickt auf die USA und schaut, ob’s dort funktioniert. In Europa neigt man zu langen Diskursen. Das ist nicht unbedingt schlecht. Man muss nicht alles kritiklos übernehmen. Zum Beispiel die zu starke Orientierung am Kapitalmarkt hat sowohl in Großbritannien als auch in den USA für einen Kahlschlag gesorgt. Das wird überdeckt vom Erfolg innovativer Unternehmen wie Google und Apple. In Europa leisten wir uns mehr Pluralismus, und das ist im Prinzip eine gute Sache. Extreme sind letztendlich nicht die Lösung, denn Google und Apple können schließlich nicht die ganze USA anstellen. Das Wichtigste ist der Mut, neue Wege zu gehen. Horizont: Was tut sich im deutschsprachigen Raum? Lorenz: Im Moment scheint ein sehr individualistischer Ansatz vorherrschend zu sein. Die kleine Gemeinde der Datenjournalisten kennt sich untereinander und ist gut unterwegs. Es gibt Sylke Gruhnwald bei der NZZ, Florian Gossy beim Standard oder Sascha Venohr bei Zeit Online. Horizont: In der Finalrunde der Data Awards waren 13 Länder vertreten: Ist Datenjournalismus ein elitärer Hype? Lorenz: Die Zahl der Teilnehmer ist von über 300 im Vorjahr auf 520 ge stiegen. Wir hatten viele Einreichungen aus Afrika. Was auffällt, ist, dass Asien nicht richtig auftaucht,obwohl sich in Pakistan und Indien einiges bewegt. Horizont: Das heißt, man ist noch am Anfang? Lorenz: Wir sind jetzt in der Phase, in der jeder davon gehört hat, aber kaum jemand es macht. Die Datenmengen werden wachsen, die Software zur Analyse wird sich verbessern. Datenvisualisierung bereichert den Journalismus. Spannend ist, ob jene, die jetzt schon im Datenjournalismus tätig sind, profitieren werden, weil sie immer ein Stück weit die Nase vorn haben. Interview: Birgit Schaller 20. Juni 2014 Agenturen Etats · Kampagnen · Konzeptionen 13 ‚Carrie‘ wirbt für Spar Die Wiener Agentur Wirz konnte ‚Sex and the City‘Star Sarah Jessica Parker für den neuen Clip gewinnen In der neuen TV-Kampagne der Supermarktkette Spar tritt die US-amerikanische Schauspielerin Sarah Jessica Parker auf. Sie wirbt in dem Clip für die Spar-Food-Eigenmarke „enjoy“. Parker ist durch ihre Rolle der New Yorker Sex-Kolumnistin Carrie Bradshaw in „Sex and the City“ weltweit berühmt geworden. In dem einminütigen Video hetzt Parker telefonierend durch Manhattan und wird am Ende mit Essen der Spar-Eigenmarke auf einer Parkbank überrascht. Entwickelt wurde die Kampagne von der Wiener Werbeagentur Wirz. Ihr gelang es auch, den Star mit dem Konzept für die Kampagne von Spar zu gewinnen. In der Presseaussendung heißt es: „Parker ist der Inbegriff des urbanen, modernen Lifestyle und damit die ideale Besetzung der neuen TVKampagne für Spar enjoy – die junge, urbane Food-Marke für den schnellen, unkomplizierten Genuss.“ Vom Beginn der Planung bis zum Release sei rund ein Jahr vergangen, verrät Christoph Bösenkopf, Geschäftsführer der Wiener Agentur Wirz. Drehort für den Spot war der New Yorker Central Park. Die Produktion hätte viele Schaulustige angelockt. Die Fotos des Drehs seien schon bald auf Promi-Portalen und in Magazinen aufgetaucht. Für den Dreh sei ein Produktionstag angesetzt worden, leider aber sei an diesem Tag das Wetter schlecht gewesen. Dank der tollen Arbeit der Crew merke man die besonderen Umstände dem Clip aber nicht an. Alle hätten „sehr professionell gearbeitet“, dadurch sei es überhaupt erst möglich gewesen, die Produktion an nur einem Tag durchzuziehen. „Jeder Handgriff und jede Bewegung saß“, erzählt Bösenkopf. Seiner Agentur Wirz sei es gelungen, einen solchen Megastar zu sehr guten Konditionen, auch im Vergleich mit österreichischen Stars, zu bekommen. Ein wahrer SparStar also. Die Regie des Clips übernahm Arie Posin, der auch sein Team in die Produktion einbrachte. Bösenkopf, Spar-Konzern-Marketingleiter Gerhard Fritsch und das gesamte Produktionsteam waren von Sarah Jessica Parker begeistert – nicht nur wegen ihrer professionellen Performance, sondern auch wegen ihrer sympathischen, bescheidenen und immer freundlichen Art. sis Sarah Jessica Parker ist das neue Testimonial für die Spar-Eigenmarke „enjoy“. Weiterer Star in der Sammlung Es ist nicht das erste Mal, dass der Handelskonzern einen TV-Spot mit Hollywood-Flair versieht. Spar hatte schon zuvor weitere Top-Testimonials für sich gewinnen können. Zum Beispiel: Model Heidi Klum, Moderatorin Mirjam Weichselbraun, Cindy Crawford, Gwyneth Paltrow oder Ex-Bond Pierce Brosnan. Die „Spar enjoy“-Reihe umfasst mittlerweile über 100 Artikel – von diversen Salaten über belegte Weckerl und Kuchen bis hin zu portioniertem Obst und Gemüse. Gerhard Fritsch (Spar), Sarah Jessica Parker (Star), Andrea Preiss und Christoph Bösenkopf (Wirz). © SPAR Andrew Southam FRIEDRICH VDV- Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & Co KG Zamenhofstraße 43-45, 4020 Linz/Austria, Tel.: +43 (0) 732 66 96 27 0, Fax: +43 (0) 732 66 96 27 5 Web: www.friedrichvdv.com, E-Mail: offi[email protected] Der „Sex and the City“-Star beim Videodreh für Spar im New Yorker Central Park. © SPAR Andrew Southam (2) 14 Trending Topics Themen der Woche #Krautreporter #Journi #Handschrift #WM14 #Tesla Social Media · Mobile · Start-ups · Netzpolitik HORIZONT No 25 ‚Krautreporter‘: Ohne Paywall, mit Schönheitsfehlern Zahl der Woche 70 Prozent der deutschen Erstklässler bringen laut Studie der Forscherin Stephanie Müller zu wenig motorische Fertigkeiten für Handschrift mit. App der Woche Google Now Der digitale SmartphoneAssistent (Android, iPhone) bietet zur WM umfangreiche Infos und Statistiken zu allen Spielen. Das Online-Magazin ohne Werbung wird als die Zukunft von Paid Content gehandelt. Doch große Geldgeber, eine nicht vorhandene Paywall und Autoren, die auch für andere Medien arbeiten, zeichnen ein anderes Bild Es war eine schallende Ohrfeige, die Krautreporter da am vergangenen Freitag seinen vielen Zweiflern verpassen konnte: Nach einer Durststrecke legte das Onlinemagazin, dass sich ausschließlich über Abonnenten finanzieren und den „kaputten Onlinejournalsimus“ retten will, ein starkes Finish hin und sprang einige Stunden vor Kampagnenende über die angestrebte 15.000-Unterstützer-Hürde, die man sich selbst auferlegt hatte, um 900.000 Euro für ein Jahr Betrieb zu sammeln. Etwa 17.000 Unterstützerbeiträge à 60 Euro sind es schließlich geworden, macht unterm Strich etwas mehr als eine Million Euro, die Krautreporter nun zur Verfügung stehen. Zumindest theoretisch. Denn Geschäftsführer Philipp Schwörbel und Herausgeber Sebastian Esser waren diese Woche noch dabei, auszurechnen, wie viel Geld ihnen nun tatsächlich, nach Abzug von Mehrwertsteuer, falschen Kreditkartendaten und so weiter, übrig bleibt. Fix ist, dass man mit den Einnahmen das Projekt nun in institutionelle Form (möglicherweise als Genossenschaft) bringen, das Online-Portal programmieren und natürlich die Schreiber bezahlen will. „Den allergrößten Teil des Geldes geben wir natürlich für den Journalismus aus, aber zu Anfang müssen wir auch in die Software investieren“, sagt Krautrepor- ter-Herausgeber Esser zu HORIZONT. Bis Ende September, Anfang Oktober soll die Webseite in „schlanker Ausführung“ stehen, danach will man von der Community geforderte Funktionen nachreichen. Die Community, das sind, möchte man meinen, etwa 17.000 Personen, die jeweils 60 Euro Jahresgebühr für unabhängigen Online-Journalismus abgedrückt haben. Tatsächlich finden sich unter den Geldgebern von Krautreporter aber auch größere Unternehmer und Institutionen. Die Rudolf Augstein Stiftung (Herausgeber des Spiegel) etwa hat 1.000 Mitgliedschaften um 50.000 Euro gekauft, Konstantin DuMont, Sohn des bekannten deutschen Verlegers, kaufte ebenfalls 150 Abos, und eine Münchener Unternehmerin gab 20.000 Euro. „Eine Abhängigkeit von ihnen ist ausgeschlossen, weil das Geld schon vorher geflossen ist“, sagt Esser über jene kritische Stimmen, die Einflussnahme der größeren Unterstützer befürchten. Im Endspurt waren diese Geldgeber wichtig, um über die 15.000er-Grenze zu kommen, und schon zu Beginn der CrowdfundingKampagne hatte man größere Mitgliedschaftspakete geboten. Gar keine Bezahlschranke Punkto Redaktion will sich Krautreporter mit einem kleinen, fest angestellten Sebastian Esser, der Herausgeber von Krautreporter, will mit dem Geld jetzt das Online-Portal entwickeln und angestellte wie freie Schreiber bezahlen. Kernteam von vier bis fünf Personen aufstellen, dazu kommen noch etwa 25 pauschalierte freie Mitarbeiter, die pro Monat zwischen 2.000 und 3.500 Euro brutto verdienen. Unter ihnen finden sich etwa Richard Gutjahr (hauptberuflich beim WDR), Medienjournalist Stefan Niggemeier (Macher des „Bildblog“) oder Videojournalist Tilo Jung („Jung & Naiv“). Ihnen und anderen wird es künftig obliegen, welche Storys die Leser serviert bekommen. „Die Autoren entscheiden, was sie interessiert“, sagt Esser. „Wir haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen grundsätzlich aber eine Mischung aus Relevanz und Unterhaltung.“ Nicht teilnehmen wolle man an den „Meta-Medien-Debatten“, die die deutschsprachige Bloggerszene stark prägen. Was nicht Eingeweihte schließlich überraschen dürfte: krautreporter.de wird keine Paywall bekommen, hinter der nur die zahlenden Mitglieder lesen dürfen. Prinzipiell wird der Content frei verfügbar sein, während die Unterstützer Premium-Features wie Kommentarmöglichkeit, Podcasts, Events, Vorabveröffentlichungen oder Bonusmaterial bekommen. jak journi: Wiener Start-up bringt Blogging-App für Reisende Kopf der Woche Rechtzeitig zur Urlaubszeit positioniert sich die Jungfirma, die zuvor miavia hieß, neu und will mit frischem Logo und Namen Bloggern eine digitale Heimat bieten Elon Musk Der Chef von Tesla Motors erlaubt anderen Autoherstellern, die hauseigenen Patente zu verwenden, um Elektroautos und ETankstellen zu bauen. © E. Musk Reiseberichte in Bild und Text offline festhalten und bei Gelegenheit online publizieren: Das soll die neue App journi Nutzern kostenlos ermöglichen. © Journi Ein digitales Reisetagebuch mit Fotos und Texten gestalten und mit Gleichgesinnten teilen: Das will das ehemalige Wiener Start-up miavia unter neuer Brand und mit neuer Smartphone-App (gratis für iPhone, Android in Arbeit) bieten. Die journi getaufte Software soll prinzipiell kostenlos bleiben, die noch zu etablierenden Einnahmequellen sehen nach jetzigem Plan das FreemiumModell vor: Für Premium-Funktionen wie Videos, Suchfunktion oder mehr Speicherplatz wollen die Macher künftig Geld verlangen. „Uns persönlich gefällt der Gedanke, später mal seine journis auf Knopfdruck in ein Fotobuch zu verwandeln“, sagt Gründer Andreas Röttl über weitere Finanzierungspläne zu HORIZONT. Von anderen Blog-Systemen wie Wordpress oder Tumblr will sich journi abgrenzen. „Wir fokussieren auf das Bedürfnis, dass die User offline arbeiten können und dabei so wenig wie möglich tun müssen“, sagt Röttl. „Das Stichwort ist Automatisierung und Effizienz.“ Als Konkurrenz sieht er Wordpress und Co. aber nicht. So wie Instagram-Bilder sollen journi-Reiseberichte einfach in größere Blogs integriert werden können. Um die neue App bekannt zu machen, setzt das Start-up mit derzeit fünf Teammitglie- dern auf die direkte Ansprache von Reisebloggern wie auch Offline-Aktivitäten: „Wir gehen auf die Straße, reden mit Touristen vor Schönbrunn, gehen in Hostels, um mit Backpackern zu quatschen“, sagt Röttl, der auf virale Verbreitung hofft. „Wenn wir einen User bekommen, bekommen wir durch ihn weitere neue User. Die App ist von Anfang an so gebaut worden, das sie als Multiplikator fungiert.“ Der Markenwechsel zu journi sei notwendig gewesen, weil miavia im so wichtigen englischsprachigen Markt immer falsch ausgesprochen und nicht wie erhofft mit Reisen assoziiert wurde. jak Redaktion Dkfm. Milan Frühbauer (üh) Gerlinde Giesinger (gg) Lana Gricenko (lg, DW 606) Harald Klöckl (hk) Lisa Mang (lm) Dipl.-BW Doris Raßhofer (dodo, DW 602) Simon Schütt (sis) Jakob Steinschaden (jak, DW 610) Herwig Stindl (hs) Anzeigenleitung Martina Hofmann Anzeigenberatung Martin Kaindel (DW 625) Barbara Lindenberger (DW 623) Friedrich VDV Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & Co KG 4020 Linz, Zamenhofstraße 43–45 Anzeigen-Sekretariat Ariane Schlosser (DW 626) Alexandra Ziermann (DW 622) Erscheinungsweise wöchentlich mindestens 46 Mal im Jahr Vertrieb Brigitte Hoffmann (DW 503) Einzelpreis € 3,15 Jahresabo Inland € 104,– (exkl. MwSt.) Jahresabo Ausland € 164,– (exkl. MwSt.) Studentenermäßigung 50 % Impressum HORIZONT Medieninhaber und Verleger Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. DVR-Nr. GZ 02Z031577 W, Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf Internet www.horizont.at Tel. +43/1/866 48-0 Fax +43/1/866 48-100 E-Mail [email protected] Mitglieder des Aufsichtsrats Prof. Hans-Jörgen Manstein (Vorsitz) Klaus Kottmeier Peter Kley Peter Ruß Herausgeber Sebastian Loudon Chefredakteur Rainer Seebacher (rs, DW 613) Firmenbuchnummer FN 62661 z Chefredakteur-Stellvertreterin Mag. Birgit Schaller (bis, DW 628) Geschäftsführung Mag. Dagmar Lang, MBA Art Direction Lisa Weishäupl Redaktionsassistenz Carolin Daiker (DW 607) Ständige freie Mitarbeiter Dr. Walter Braun (br) Mag. Wolfgang Kühnelt (wk) Verlagsleitung Sebastian Loudon Lektorat Katharina Glöckel Angelika Hierzenberger-Gokesch Rocco Prumer Grafisches Konzept section.d/Albert Exergian Elektronische Produktion DTP-Abteilung Manstein Verlag Firma des Herstellers Aboservice Brigitte Hoffmann (DW 503), [email protected] Die Offenlegung gemäß § 25 MedG ist unter www.horizont.at/offenlegung abrufbar. 10 Medien 20. Juni 2014 International Festival of Creativity ← Fortsetzung von Seite 1 ternehmen mit eigenen Cabañas vertreten sind oder in den Gärten der Luxushotels, die nach den Award-Verleihungen zur Partylocation werden. Löwengold für Österreich dass das ehemalige Fischerdorf im gewissen Sinne eine eigene Welt ist. Am Boulevard de la Croisette reiht sich Nobelboutique an Nobelboutique und ein Luxushotel ans andere. Die Reichen und Schönen, oder zumindest die, die davon träumen, es zu sein, flanieren dort den Boulevard entlang. Dass die Stadt nicht nur Sein ist, sondern auch sehr viel Schein, merkt man an dem Reichtum auf Zeit, der hier verkauft wird: Eine 20-minütige Fahrt mit dem Ferrari für 89 Euro etwa oder eine Stunde an einem der privaten Beach Clubs der Hotels, um sich zwischen jenen sonnen zu dürfen, die für die Übernachtung schon einmal einen vierstelligen Bereich hinblättern. Mitte Juni, wenn die Werbelöwen brüllen und rund 11.000 Delegierte aus aller Welt anreisen, wandelt sich Cannes. Man merkt, dass die Stadt in dieser Woche zu einem großen Teil von Kreativ- und Medienschaffenden bevölkert ist – Jutebeutel statt Louis-Vuitton-Taschen, T-Shirts statt Polohemden. Am renommiertesten Werbefestival der Welt kommt jedenfalls keiner vorbei, denn das Festival spielt sich nicht nur im und rund um das Palais des Festival et des Congrès ab, sondern auch am Pier, wo Agenturen und Un- Das Who’s who der Branche Dass die Cannes Lions und ihre Delegierten einen ganz eigenen Spirit mit sich bringen, das merkt man allerdings doch am allermeisten mittendrin im Geschehen, dem Palais des Festival. Die Ausstellungen, Screenings, Seminare, Gespräche und Vorträge sind durchwegs gut besucht, das Pressezentrum ist vor allem in den Nachmittagsstunden voll belegt. Während man bei ähnlichen Veranstaltungen in Österreich, wenn auch in kleinerem Rahmen, immer wieder das eine oder andere gelangweilte Gesicht sieht, sucht man Menschen, die immer wieder auf die Uhr schauen und die Zeit absitzen, hier eher vergebens. Für einen solchen mitreißenden Enthusiasmus sorgt neben der Spannung darauf, wer die begehrten Werbelöwen mit heim nimmt, auch die Riege der internationalen Speaker am Festival, die ihresgleichen suchen. WPP-Gründer und Chief Executive Sir Martin Sorrell, Dick Costolo, der CEO von Twitter, Andrew Deitchman, CEO und Mitbegründer von Mother New York, Pulitzer-Preisträgerin Maureen Dowd, Nick Emery, Global CEO von Mindshare, oder Joanna Coles, Chefredakteurin der Cosmopolitan, sind nur einige der Branchengrößen, die sich sowie Einblicke in ihr Schaffen präsentieren. Spannend auch das Aufgebot an prominenten Persönlichkeiten aus der Entertainment-Branche, die für Vorträge gewonnen wurden. David Hasselhoff etwa sprach gleich an Tag eins des Festivals am Podium über Brand Relevance, wo am nächsten Tag schon Sarah Jessica Parker, unter an- Cannes Lions Print · TV · Hörfunk · Plakat 15 HORIZONT No 20 Silber für Ogilvy & Mather „Der große Diebstahl“ von Ogilvy & Mather Vienna für Reed Exhibitions Wien holte sich in der Kategorie Media einen Silber-Löwen. PR Young Lions Pepita Adelmann und Doris Christina Steiner von Ketchum Publico holten den dritten Platz bei der Young Lions PR-Competition. Bronze für DDB Tribal Wien Die Zusammenarbeit mit McDonald’s Österreich und die Kampagne „McCafé“ war der OutdoorJury einen Bronze-Löwen wert. Silber für Jung von Matt/Donau Für das „Down-Syndrome Festival“ im Auftrag der I Dance Company holt Jung von Matt/Donau einen Silber-Löwen in der Kategorie Design. Bronze für DDB Tribal Wien „Wärme spenden“, die Kampagne für die Caritas, brachte DDB Tribal Wien einen weiteren OutdoorAward in Bronze. derem bekannt als Carrie von „Sex and the City“ für Applaus sorgte – sie sprach darüber, wie die Serie in den Neunzigern das Bild von Frauen in Fernsehserien prägte. Überraschungsgast und Rapper Kanye West hatte am Dienstag wie immer so einiges zu sagen, etwa, dass das Internet und die Technologie die Klassengesellschaft gebrochen haben. Die Cannes Lions 2014 – ein Festival für die Branche, mit der Branche, Enthusiasmus und, wie könnte es in dieser Stadt anders sein, auch ein wenig Glamour. gg Zweimal Bronze für DDB Tribal Wien In der Kategorie Outdoor gleich doppelt ausgezeichnet wurde die VW-Kampagne „Park Assistant“. Kaufkräftig und unterschätzt - Frauen im Internet Informationen, auch Werbung, weiter, wenn sie nützlich oder unterhaltend sind. Frauen sind „Sneazer“, die andere mit einer gute Idee, einem guten Produkt, anstecken können. Frauen sind eine gerne unterschätze Zielgruppe - und das obwohl sie bei einem Großteil der Einkäufe die Entscheidungen treffen! styria digital one Geschäftsführer Alexis Johann erklärt, wie man Frauen im digitalen Zeitalter erreicht und was man bei Online-Werbung beachten sollte. 5 facts about women in the digital world Wie „digital“ sind Frauen heute? Worauf muss man bei digitaler Werbung generell aufpassen? Johann: Digitale Werbung kann an ihrem Erfolg gemessen werden. Darin liegt die Chance, aber auch die Gefahr. Denn gute Werbung drängt sich nicht auf, sondern wird unterbewusst als manifestierter Wunsch wahrgenommen. Damit wirkt erfolgreiche Werbung also indirekt, ohne dass wir sie bemerken. Wer nun bei OnlineWerbung nur auf den messbaren „Klick“ schaut, der übersieht aber das Beste: Dass digitale Mundpropaganda sich in Form von „Gefällt mir“, in Form von E-MailWeiterleitungen und dem „Teilen“ von Information wie ein Virus ausbreiten kann. CE EN FER QU oN E LLE NC N ME : Ö Wo W AP To L U ING S IV KET 2 0 13 MAR • M• N IE L ITKo S E N, 13, B W o MEN E, 20 o F MERC ToMo RRoW, E-CoM 2013 • GR NdS IM AM • TRE EENFIELd oN LINE FoR ARNoLd’S WoMEN’S INSIGHT TE Alexis Johann, Geschäftsführer styria digital one: Frauen sind hochgradig digital, sie stellen 48 Prozent die Hälfte aller Internet-Surfer. Mit dem Smartphone und dem Tablet sind Frauen hoch vertraut, 50 Prozent nutzen es bereits zum Shoppen und ein Drittel zum Vergleichen von Preisen. Warum werden Frauen als Entscheiderzielgruppe immer noch unterschätzt bzw. zu wenig wahrgenommen? Johann: 91 Prozent der Frauen fühlen sich vom Marketing nicht angesprochen und nicht verstanden, besonders wenn die Message Sport, Action und Sex beinhaltet. Aber wird die Botschaft durch Humor, Status, Real-Life und Familienthemen transportiert, wird sie positiv wahrgenommen. In Summe nehmen wir wahr, dass viele Marketer einfach noch nicht auf Frauen als Käufer eingehen! Allerdings sehen wir, dass der Anteil der Buchungen für die Zielgruppe der Frauen von vielen Brands immer stärker zunimmt.! 85% aller Kaufentscheidungen werden von Frauen getroffen 2. 42% haben schon einmal mit ihrem Smartphone eingekauft 53% haben schon einmal mit einem Tablet gekauft 28% nutzen ihr mobiles Endgerät zum Preisvergleich im Geschäft 4. 93% Ernährung 93 % Gesundheit 92% Urlaub 91% Wohnung 89% Bankgeschäfte 65% Neues Auto 48,2% der Internetnutzer in Österreich sind Frauen 1. ABER: 91% der Frauen fühlen sich von Marketern nicht verstanden! Themen, mit denen man Frauen erreicht: Humor, Statussymbole, Prominente, Werte, Familie, Tiere, Real-Life 3. 5. Was Frauen bei digitaler Werbung nicht anspricht: Social Media Ads (48%), Text Ads 59% und Autos, Sport, Action, Sex Was unterscheidet digitale Werbung für Frauen von digitaler Werbung für Männer? Johann: Frauen sind bei 85 Prozent aller Käufe die Entscheider! Digitale Werbung für Frauen kann, wenn sie richtig gemacht ist, besonders effektiv sein. Frauen geben gerne Wie kann sd one Unternehmen helfen Frauen digital tatsächlich zu erreichen? Johann: Mit sd one erreichen Marken mehr Frauen im Web als mit jeder anderen Vermarktungsgemeinschaft. Sie können die Zielgruppe sogar noch schärfen: Mit miss.at erreichen wir die jungen Frauen, mit wienerin.at und gofeminin.at die aufgeschlossenen und mit diva-online.at die besserverdienenden und luxusaffinen. Mit den richtigen Inhalten können Werbekunden in unserem Netzwerk also einen Volltreffer landen. KONTAKT: styria digital one gmbH Alexis Johann, Geschäftsführer we love digital. Bezahlte Anzeige Hainburger Straße 33, 1030 Wien Tel.: +43.1.60117.254 eMail: [email protected] 16 International Marketing · Werbung · Medien Medienkonsum der Wohlhabenden Europas Wie kommunizieren und wie informieren sich Europas Besserverdiener? Ipsos untersuchte Vorlieben in 21 Ländern nach Devices und Art der Medien Im EMS (European Media & Marketing Survey) untersucht das Institut Ipsos seit 1996 das Medienkonsumverhalten der wohlhabendsten 13 Prozent der Bevölkerung. Die jüngste am 11. Juni veröffentlichte Studie belegt den anhaltenden Trend zu digitalen Medien, so Nathalie Sodeike, Managing Director der Ipsos MediaCT in Holland: „Print und TV haben weiterhin für die Wohlhabenden eine große Bedeutung, doch diese Gruppe gibt den künftigen digitalen Weg vor.“ Konkret hat die EMS diesmal speziell untersucht, mit welchen Devices digitale Medien konsumiert werden. Dabei zeigt sich ein weiteres Vordringen von Smartphone und Tablet, das aber nicht zulasten von StandPCs beziehungsweise Laptops geht (siehe Grafik). Bereits 28 Prozent der wohlhabenden Europäer in 21 Ländern verfügen über alle drei. In der Türkei etwa ist die Verwendung des Smartphones mit 82 Prozent der wohlhabenden Bevölkerung im Europavergleich am stärksten. Und schon 37 Prozent dieser Gruppe in der Türkei sind mit allen drei Geräten versorgt, deutlich mehr als der Europa-Durchschnitt von 28 Prozent. Allerdings werden die Europäer in dieser Hinsicht von den reichen Lateinamerikanern getoppt (Ipsos erhebt Daten in 50 Ländern weltweit), dort verfügen 41 Prozent über alle drei Arten Devices der Besserverdiener Quelle: EMS Europe, 21 Countries Stand-PC oder Laptop Smartphone Tablet Alles 2012 2013 2014 94 % 92 % 92 % 44 % 62 % 70 % 11 % 21 % 35 % 8% 16 % 28 % Bei den wohlhabendsten 13 Prozent aus 21 Ländern Europas gibt es laut Ipsos-Studie nach wie vor starke Zuwächse bei Smartphones und Tablets. von Devices. Tablets sind unter den Besserverdienenden in den Niederlanden euopaweit am stärksten im Gebrauch, 54 Prozent besitzen eines. Weitere Ergebnisse der Studie: 27 Prozent der wohlhabenden Europäer konsumieren internationale Printmedien und 82 Prozent informieren sich über internationale TV-Sender, denn: Für 91 Prozent haben Wissenserlangung und bessere Information oberste Priorität beim Medienkonsum. Was sie aber nicht daran hindert, auch Social Media intensiv zu nutzen: 43 Prozent der „oberen 13 Prozent“ der Europäer geben an, mehrmals pro Tag Facebook, Twitter, LinkedIn oder Google+ zu checken.hk Eine neue Angst geht um … Kolumne Walter Braun Es gibt eine neue kulturelle Krankheit mit dem Kunstnamen FoMo (fear of missing out) – die Angst, etwas zu verpassen. Der zeitgenössische Mensch scheint eine dramatische Grundhaltung zu pflegen. Vom Computerstillstand zur Jahrtausendwende bis zum globalen Klimakollaps: Wilde Untergangsszenarien werden heiß gehandelt. Zu diesem Grundgefühl passt der Drang, unablässig das Mobiltelefon zu checken, so, als könnte man Weltbewegendes verpassen. Bei aktuellen psychologischen Erhebungen gaben Befragte häufig an, auf den Verlust ihres Handys mit Panik zu reagieren. Kein Wunder, dass sich viele so gestresst fühlen (und es dann irrtümlich auf die Arbeit schieben). Die Digitalwelt gaukelt uns vor, jede Begierde müsse auf der Stelle befriedigbar sein. Als meine Generation jung war, waren wir froh, alle zwei Monate eine neue LP erwerben zu können. Heutzutage wollen Gourmands sich Musik und Filme und Nachrichten rund um die Uhr reinziehen. Die resultierende seelische Beeinträchtigung ist nicht so harmlos. Eine Sofortbefriedigungskultur unterminiert die wesentlichste Voraussetzung für Erfolg: die Fähigkeit, Belohnungen aufschieben zu können. Für den Handel ist ungezügelte Konsumwut gut, für die charakterliche Entwicklung nicht. Jedem einschießenden Impuls sofort nachzugeben, ist vermutlich ein Grund, warum der Konsum von Fast Food so zugenommen hat. Ein Wissenschafterteam an der Universität von Toronto hat herausgefunden, dass un- HORIZONT No 25 geduldige Esser mit dem Geld ungeduldig sind: Wo Schnellfressbuden auftauchen, gehen die Spareinlagen zurück. Kommen zu dieser Ich-muss-allesauf-der-Stelle-haben-Gier noch ein ausgeprägtes Anspruchsdenken, kultivierte Überempfindlichkeit und Perfektionismus, ist das Desaster vorprogrammiert. Menschen mit dieser Einstellung sind nicht belastungsfähig, können sich daher auch nicht in anspruchsvollen Jobs behaupten. Dem Lebensdruck standzuhalten, ist eine existenzielle Grundanforderung, die nichts mit dem Stand der Ökonomie oder Sozialpolitik zu tun hat. Wenn Belastbarkeit im Österreich von heute als Zumutung empfunden wird, ist es wenig überraschend, dass sich Stresssymptome massiv ausbreiten. In erotischen Beziehungen und in der Kindererziehung fährt am besten, wer perfektionistische Ansprüche aufgibt und sich an die Maxime „gut genug“ hält. In der Welt des Konsums werden wir aber zu einer absurden Oscar-WildeHaltung erzogen: Nur das Beste ist gut genug für mich. Was den Größenwahn fördert. Zudem haben Perfektionisten Angst, Fehler zu begehen, weshalb sie sich vor korrigierenden Rückmeldungen fernhalten. Wir Menschen sind neugierige und getriebene Wesen. Soziale Netzwerke können unsere guten wie unsere fragwürdigen Seiten verstärken. Die beste Medizin gegen die Angst, etwas zu verpassen, ist die philosophische Einstellung: Es ist alles in Ordnung! HORIZONT-Korrespondent Walter Braun berichtet jede Woche aus dem UK über internationale Kommuni kationstrends. © Archiv INSIGHT ARENA Mehr Anzeigen und Leser Drei erfolgreiche Supplements von Tagesund Wochenmedien Seite 19 Klein, aber attraktiv Manche neue Magazine fühlen sich von MediaAgenturen vernachlässigt Seite 22 ,Visitkarte mit 86 Seiten‘ Vice-Magazin: ein MultiChannel-Network ,mit ein bisschen Print‘ Seite 23 Erfolgsrezept Inhalt Corporate Publishing als Content-basierte Produktund Imagepflege Seite 24 HORIZONT DOSSIER DER MAGAZINMARKT ‚Das Abenteuer Tablet fängt gerade erst an‘ technischen Stand der Dinge in einer wirklich atemberaubenden Art und Weise abgebildet haben“, sagt Andreas Eisendle, Geschäftsführer der Bundesländerinnen (Moser Holding). „Nur stellte sich heraus, dass technisch Machbares nicht immer nutzerfreundlich ist und vor allem Mehrwehrt für Leser erzeugt. Der Trend geht daher wieder in die andere Richtung: Bild und Text werden zu großartigem Storytelling verbunden, oft auch unter bewusstem Verzicht auf überbordende Interaktivität.“ Auch Claudia Volak, Verlagsleitung des auto-touring-Verlags, meint: „Es gibt wenig erfolgreiche Umsetzungen für Tablets und mobile Geräte, aber einige vielversprechende Ansätze. Wir glauben, dass ein Produkt für digitale Endgeräte ganz neu gedacht werden muss, das heißt journalistisch, die Art der Informationsaufbereitung aber auch technische Umsetzung müssen zu einem neuen digitalen Lese- und Erfahrungserlebnis werden.“ © Photocase/suze Wegen schlechten Werbegeschäfts hat sich am Markt für digitale Magazine Ernüchterung breitgemacht. Abgeschrieben werden Tablets aber nicht – vielmehr will die Branche weg vom E-Paper „Jeder Verleger sollte sich einmal am Tag hinsetzen, beten und Steve Jobs dafür danken, dass er mit diesem Gerät die Verlagsindustrie rettet.“ Mit dem iPad, schwärmte Axel-Springer-Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner bei seiner Vorstellung 2010, damit habe Apple der kränkelnden Medienwelt einen ganz großen Gefallen getan. „Das iPad startet eine neue Ära“, sagte Döpfner damals. Das Gerät liefere alles, worauf er bisher gewartet habe: „Es visualisiert In- halte in einer sehr emotionalen Weise. Es ist einfach zu bedienen, der Verkaufspreis ist für den Massenmarkt gemacht und es hat ein bereits eingebautes PayModell.“ Datum und Red Bulletin gehörten zu den ersten, die in Österreich sehr ansehnliche Tablet-Magazine brachten, Letztere mit starken Bildern und viel Multimedia. Heute, etwas mehr als vier Jahre später, ist von der einstigen TabletEuphorie jedoch nicht viel übrig ge blieben. Träumte man beim Launch des Apfel-Tablets von multimedialen Magazinen mit interaktiver 3D-Werbung, sieht die Realität heute anders aus. Sogenannte E-Papers, also im Wesentlichen die PDF-Versionen von Printtiteln, beherrschen die App-Stores von Apple und Google. „Nach der ersten Welle der Euphorie haben wir wirklich interessante Experimente im Magazinbereich gesehen. Sports Illustrated oder Wired haben großartige Produkte gebracht, die den Hoffnungsträger Mobile Trotz einiger Ernüchterung will die Branche das Tablet-Geschäft im Besonderen und das Mobile-Geschäft im Allgemeinen aber nicht abschreiben. „Das Abenteuer Tablet fängt gerade erst an“, sagt Malte von Trotha, CFO der Styria Media Group und Ressort vorstand für die Magazingruppe Styria Multi Media. „Wichtiger ist aber, dass sich das eigentliche Abenteuer, nämlich das ‚Abenteuer Medien‘, mit dem Smartphone noch vergrößert hat. Print wird weiterhin – aufgrund seiner Stärke – eine große Bedeutung haben.“ Dass von Trotha gerade im Smartphone-Bereich großes Potenzial sieht, hat übrigens seinen Grund: Die letzten Apple-Finanzzahlen zeigten, dass im zweiten Quartal 2014 um 16 Prozent weniger iPads als im Vergleichszeitraum 2013 verkauft wurden, während das iPhone weiter boomt. Allerdings wachsen die Absätze von Android-Tablets, die Hersteller wie Samsung oder Medion teilweise sehr günstig auf den Markt werfen. Wie gut oder schlecht es digitalen Magazinen in Österreich nun geht, ist → Fortsetzung Seite 18 Das neue Frauenmagazin von uschi Fellner Neu in Ihrer Trafik Glosse Erfolgreich durch fremde Gewässer Zwei der größten WochenmagazinFlaggschiffe haben im Vorjahr sechs beziehungsweise zehn Prozent weniger Exemplare verkauft. Das seit Jahrzehnten führende Jugendmagazin schrumpfte gleich um 30 Prozent. Gewinner waren unter anderem recht neue Spezialtitel zu Kulinarik sowie Landleben und Natur. Kommt Ihnen das bekannt vor? Vielleicht. Es sind einige Ergebnisse der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) für das erste Quartal 2014, also Zahlen aus Deutschland. In Österreich sieht das Bild nicht viel anders aus, es dürfte sich also um einen nur bedingt national beeinflussbaren Trend handeln: Auch hierzulande haben die großen und breiten Dampfer Probleme, im Gewässer der Leser und der Werbewirtschaft ausreichend Fang zu machen. Erfolgreicher sind meist kleine und wendige Beiboote, wie auf den folgenden Seiten zu lesen ist: Die magazinigen Supplements von Tagesund Wochenzeitungen bringen nach wie vor gute Umsätze sowie auch Leserbindung, im anhaltend gefragten Corporate Publishing wildern längst auch große Verlage. In all diesen Gewässern treiben sich Einzelkämpfer oder Neueinsteiger herum, sozusagen als Piraten des Magazinmarktes. Auf internationaler Ebene heißen diese etwa Vice, in Deutschland Eat Smarter oder LandIdee, in Österreich Datum, Servus oder Biorama (obwohl manche darunter von Mediaagenturen kaum beachtet werden). Nur mit digitalen Magazinen stellt sich der kommerzielle Fangerfolg noch nicht so recht ein. Es wäre also Unsinn, zu behaupten – mit welchem Argument auch immer –, dass die Magazinmacher hierzulande per se besser oder schlechter als jene in Deutschland oder irgendwo sonst seien – siehe die eingangs erwähnte Entwicklung. [email protected] 18 Der Magazinmarkt Digitale Strategien HORIZONT No 25 Der ganz große Anteil der Auflagen von Magazinen wird nach wie vor auf Papier gelesen. Manchen ist die Verwendung des iPad am Strand ohnehin zu gefährlich. © Photocase ← Fortsetzung von Seite 17 ‚Das Abenteuer Tablet fängt gerade erst an‘ derzeit aber auf Zahlenbasis nicht zu erfahren. Weder die am Magazinmarkt führende Verlagsgruppe News (profil, News, Format und viele mehr) unter ihrem neuen Geschäftsführer Horst Pirker noch die Styria (Sportmagazin, Motorradmagazin, Wiener, Wienerin und viele mehr) oder andere Verlage wollten oder konnten konkrete Kennzahlen zu Nutzern und Aboumsätzen und Werbeeinnahmen ihrer digitalen Magazine nennen. Bei der Styria befindet sich das digitale Magazingeschäft noch in der „Entwicklungs- und Aufbauphase“ (von Trotha), bei den ÖAMTC-Medien liege man „in allen Bereichen unter den Erwartungen“ (Volak). Auch Media-Analyse (MA) oder die Österreichische Auflagenkontrolle (ÖAK) erheben nicht, wie viele Österreicher zu digitalen Magazinen greifen. Beim großen Nachbarn Deutschland erhebt die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) immerhin bei einigen Wochen- und Monatsmagazinen auch die verkauften E-Paper-Ausgaben (nicht zu verwechseln mit den nicht öffentlichen Paid-Content-Zahlen, die auch Abos von Premium-Apps, In-AppKäufe et cetera beinhalten können). Hier jedenfalls ist Der Spiegel mit fast 47.000 verkauften E-Papern (immerhin 5,4 Prozent der verkauften Auflage) mit Abstand führend. Bei anderen Magazinen wie Focus (0,5 Prozent), Cosmopolitan (0,5 Prozent), GQ (1,3 Prozent), Auto Bild (0,4 Prozent) oder Vogue (0,9 Prozent) dümpeln die E-Paper-Ver- Claudia Volak, Leiterin des auto-touringVerlags. © auto touring Verlag Malte von Trotha, CFO der Styria Media Group und Ressortvorstand der Magazingruppe der Styria. © Styria Kaufkräftiger CEE: Luxus und Hochglanz Wer die finanzkräftige, junge Zielgruppe in CEE sucht, findet sie bei Publicitas Austria. Publicitas Austria – bekannt als internationale Verlagsvertretung und Mediaagentur – bietet mit seinem LifeStyle-&-Luxury Segment am CEEMarkt ein perfektes Umfeld für Anzeigen, die sich an die kaufkräftige und brandaffine Leserschaft richten: Russland – Jung und finanzstark Mit KAK POTRATIT („How to spend It“), der monatlichen Hochglanzbeilage für Luxus, Lifestyle und Fashion zur Wirtschaftstageszeitung „Vedomosti“, erreicht man 16-mal jährlich die jungen, vermögenden Männer ganz KAK POTRATIT („How to spend it“), direkt. Die russische Ausgabe des inTATLER und DEPARTURES RUSSIA ternationalen Lifestyle- und Luxusmain Russland, gazines TATLER ist mit einer Auflage DOLCE VITA, TOP CLASS, CITY von 120.000 Stück in monatlicher LIFE in der Tschechischen Republik Erscheinungsweise ein starkes Luxusoder magazin. Und wer direkt die KartenTWOJ STYL, PANI, WYSOKIE inhaber der American Express CentuOBCASY EXTRA in Polen rion und Platinum-Inhaber erreichen und viele weitere mehr im gesamten möchte, kann DEPARTURES RUSSIA CEE-Raum werden von den jungen, sechsmal im Jahr buchen und erreicht erfolgreichen Männern und Frauen Leser mit überdurchschnittlich hohem regelmäßig gelesen. Einkommen und Bildung. Service und Angebot Das Luxus-&-Lifestyle-Portfolio von Publicitas Austria bietet das perfekte Umfeld für interessante CrossmediaKampagnen mit Specials, Beilagen oder Beiheftern, Sachets, Online, Tablets, Social Media, Eventkooperationen oder Out-of-Home. Publicitas Austria berät und unterstützt Sie bei der Planung und Realisierung von Werbeauftritten in in- und ausländischen Medien. Kontakt/Buchungen: käufe im ganz niedrigen vierstelligen Bereich dahin. Einzig das Apple-Fachmagazin Mac Life, das mit seinen Inhalten sehr nah an der Zielgruppe iPad dran ist, schafft 8,1 Prozent. Schwaches Anzeigengeschäft Dass die Branche ob der ernüchternden Zahlen nun an die Post-Tablet-Ära denkt und wieder rein aufs Print-Geschäft fokussiert, wäre aber auch die falsche Schlussfolgerung. Nach wie vor wittert man Potenzial für digitale Magazine. „Die Zahlungsbereitschaft von mobilen Usern ist grundsätzlich höher als von Usern im stationären Internet. Dies ist eine positive Entwicklung, die wir aber nur dann nützen können, wenn die Kunden für diese Zahlung auch einen wahrnehmbaren Wert erhalten“, sagt etwa von Trotha von der Styria. „Die Zahlungswilligkeit von Menschen ist vorhanden“, meint auch Eisendle von den Bundesländerinnen. „Sie sind bereit, für einen Espresso mehr zu bezahlen als für eine 40-seitige Zeitung. Und das jeden Tag. Die He rausforderung, die sich uns stellt, ist nicht die Form, Technik oder Ausge klügeltheit unserer Verkaufsmodelle. Die Herausforderung lautet nach wie vor, Produkte zu kreieren, die unseren Nutzern ‚schmecken‘ und nach denen ihnen täglich der Sinn steht.“ Dass es Bedarf an der passenden Software gibt, mit der man schmackhafte Digitalmagazine einfach erstellen kann, hat etwa das Wiener Start-up alice interactive erkannt und erst diese Woche frisches Kapital im sechsstelligen Bereich von den Medien-Managern Michael und Gabriel Grabner sowie den Gründern der international erfolgreichen FitnessApp-Schmiede Runtastic erhalten. Um die Digitalmagazine aus der EPaper-Ecke zu holen, sieht die Branche Andreas Eisendle, Geschäftsführer der Bundesländerinnen der Moser Holding. © Moser Holding PUBLICITAS Österreich Mag. Reinhard Himmer Account Director CIS/CEE Telefon: +43 1 211 53 52 [email protected] www.publicitas.com/austria Bezahlte Anzeige Christian Lengauer, Geschäftsführer des Weekend Magazins. © Weekend Magazin aber vor allem am Werbemarkt großen Aufholbedarf. „Statt vielen mit Gimmicks ausgestatteten digitalen Magazinen finden sich vermehrt wieder blätterbare PDFs in den App Stores. Die Werbewirtschaft hat hier leider sehr verhalten reagiert“, sagt Christian Lengauer, Geschäftsführer des Weekend Magazins. „Alle Stückerl spielende E-Magazine sind sehr aufwendig in der Produktion und damit sehr kosten intensiv. Die Werbewirtschaft ist hier nicht auf den Zug aufgesprungen, und daher zahlt es sich nicht aus, digitale Magazine mit allen technischen Spielereien zu produzieren. Blätterbare PDFs sind wieder angesagt.“ Dabei hätte gerade diese Form der Werbung – etwa eine interaktive Anzeige für ein neues Auto, in der der Leser per Touch-Befehl die Farbe ändern kann – sehr hohen Nutzen für den User. „Solange die Werbewirtschaft aber nicht bereit ist, solch innovative Werbeformen zu unterstützen, sprich für die Umsetzung zu zahlen, werden wir leider nur wieder in PDFs blättern dürfen“, sagt Lengauer. „Es gibt aus meiner Sicht kein eigenes Geschäft für digitale Magazine.“ „Offenbar ist die Branche noch nicht kreativ und umsetzungsstark genug. Beispiele aus anderen Ländern wie etwa Norwegen zeigen, dass es hier viel Potenzial gibt und die User anscheinend gerne über neue Formen der Werbung, etwa in Form von Gami fication, angesprochen werden beziehungsweise darauf reagieren“, zeigt sich Styria-Finanzchef von Trotha etwas positiver. „Die Styria beschäftigt sich derzeit jedenfalls intensiv mit diesem Themenkomplex. Als führender Mobile-Vermarkter wollen wir Zeichen für unsere Anzeigenkunden und User setzen.“ Auch Volak vom auto touringVerlag hofft auf ein Umdenken bei den Werbern: „Noch sind weder die Kunden noch die Agenturen auf den Zug aufgesprungen. Unserer Meinung nach führt kein Weg an aufmerksamkeitsstarker, segmentierter und interaktiver Werbung vorbei.“ Dass man den Lesern mittelfristig mehr bieten muss als die erwähnten „blätterbaren PDFs“, ist für Patricio Hetfleisch, dem Geschäftsführer der MoserHolding-Tochter New Media Online GmbH, klar: „E-Paper sind Transit-Produkte, die dem Leser im digitalen Wandel die digitale Nutzung unserer Angebote erleichtern. Doch irgendwann wird dies zu wenig sein, weil es eine Lernkurve gibt, die zunehmend auch beim älteren Publikum sichtbar wird. Gerade am iPad ist das Durchschnittsalter unsere Leser überraschend hoch.“ jak 20. Juni 2014 Der Magazinmarkt Zeitungs-Supplements Die Jagd auf Anzeigen Magazinbeilagen bringen Zeitungen mehr Leser und erweitern das Anzeigen-Umfeld in viele Richtungen. Was Tages- und Wochenzeitungen in diesem Segment bieten Hochglanz-Beilagen sind ein fixer Bestandteil vieler Tages- und auch Wochenzeitungen geworden: Im Kurier findet sich etwa seit 25 Jahren die erfolgreichste unter den Beilagen, freizeit, die Presse enthält das Schaufenster, der Standard hat Rondo … um nur einige zu nennen. Die Vorteile solcher Supplements liegen klar auf der Hand: Sie bringen neue Leserschichten und eröffnen hochwertige Anzeigen-Umfelder, die sich einer Tageszeitung im klassischen Sinne so nicht erschließen. Damit können Tages- und Wochenzeitungen um Anzeigen rittern, die ansonsten nur in Magazinen zu finden sind. HORIZONT hat sich – stellvertretend für das gesamte Segment – bei der Kronen Zeitung, der Presse und der NÖN erkundigt. scheint mittlerweile seit 37 Jahren. Daneben bietet die Presse ihren Lesern mit Luxury Estate, Luxury Living, Die Welt, Kulturmagazin und fahrstil noch mehr Hochglanz-Information. Weiters erscheint der Büroleitfaden der PresseImmobilienredaktion sowie diverse Guides zu Themen wie Schule oder Berufswahl. „Die Kernkompetenz der Presse – anspruchsvoller Inhalt mit Mehrwert – zieht sich wie ein roter Faden auch durch die zahlreichen Supplements der Presse. Ob Kultur, Automobil oder Immobilien – Die Presse bietet mit ihren Supplements jedem die passende Lektüre“, ist sich PresseMarketingleiterin Julia Warnick-Kolar sicher. Auf die Frage nach dem An zeigengeschäft meint sie, dass der Markt wesentlich kurzfristiger geworden ist und sich der Trend in diese Richtung fortsetzt. Ihr zufolge ist die Presse stets für neue Line Extensions offen, die zur Marke passen. Außerdem ergäben sich auch im Bereich Corporate Publishing, in dem die Zeitung bereits tätig ist, immer wieder neue Chancen, wie Warnick-Kolar erklärt. lg Mittels Supplements können Zeitungen ihren Lesern tiefergehende Informationen zu den unterschiedlichsten Themen bieten. ‚Größtes Sonntagsmedium‘ „Mit über drei Millionen Lesern ist die Krone bunt als Ummantelung der Sonntags-Krone nicht nur Österreichs größtes Printmedium am Sonntag, sondern eine Klasse für sich unter den Supplements“, erklärt Mediaprint-Geschäftsführer Gerhard Riedler. Damit ist das Produktportfolio der Kronen Zeitung im Bereich der Supplements aber noch lange nicht ausgeschöpft. Geboten werden insgesamt 360 nationale und regionale Lifestyle-Journale. „Die Krone-Journale erscheinen mit durchschnittlich 24 Seiten Umfang, saison- und anlassbezogen, decken mit ihren unterschiedlichen Themenschwerpunkten alle Lebensbereiche ab und liegen der Kronen Zeitung im jeweiligen Erscheinungsgebiet bei“, konkretisiert Riedler. Außerdem wurden die Krone-Lifestyle-Journale im Vorjahr einem Relaunch unterzogen sowie eine Reihe neuer Titel gelauncht. Der Mediaprint-Chef meint weiter: „Mit ihrer hohen Themenaffinität und ihrer hochwertigen Magazin-Optik bieten sie unseren Werbekunden aus den jeweiligen Bereichen das ideale redaktionelle Umfeld.“ Für den Herbst seien die nationalen Krone-Journale Service Krone, Geld & Kapital Spezial und die Business Krone Wirtschaft in Planung. Das Wichtigste im Fokus. Goodie für Abonnenten Wie Harald Knabl, Geschäftsführer und erster Chefredakteur der NÖN, erklärt, war die wichtigste SupplementGründung für die NÖN jene von Heimat N iederösterreich vor circa eineinhalb Jahren. Inhaltlich liegt der Fokus auf Niederösterreich, es geht unter anderem um Brauchtum, Handwerk, Kultur und Essen. „Heimat Niederösterreich wird nicht der Verschleißauflage beigelegt, sondern ist ein Goodie für unsere 100.000 Abonnenten. Und das hat dazu geführt, dass wir unsere Aboauflage extrem stabil halten können“, so Knabl sichtlich stolz. Ihm zufolge ist das beigelegte Heft für die Abonnenten ein Grund dafür, ein Abo abzuschließen: „Seitdem wir dieses Supplement haben, ist die Abo-Akquisition einfacher geworden.“ Auf die Frage nach neuen Beilagen meint Knabl: „Ich glaube schon, dass wir uns noch ein, zwei Supplements zulegen werden. Ich denke an etwas im Wirtschaftsbereich, aber wir sind da noch mitten in den Überlegungen.“ 37 Jahre ‚Schaufenster‘ Das Lifestyle- und Kulturmagazin Schaufenster liegt jeden Freitag der Gesamtauflage der Presse bei und er- : e p p u r g l e i Z ! u a n e g t k n pu Ihre e i S n e önn u ilage k * punktgena e B n e selektiv te Zielgruppe st erreichen. r e d t i M efinier e Streuverlu d l l e . u desland . individ absolut ohn n u B d n h , Alter u lappen möglic und chlecht F es d nach G , Beihefter un r a b r ie r t * Selek uch Beiklebe A www.autotouring.at Jetzt Beilage buchen unter Tel. +43(0)1 711 99-22700 oder [email protected] 19 20 Der Magazinmarkt Daten und Fakten Die jüngsten Trends am Magazinmarkt Ausgaben für Anzeigen schaltungen nach Marken in Illustrierten/Magazinen Bruttowerbewert (in tausend Euro) laut Focus Media Research eobachtung hat, etwa 40 rückläufige B Werbeumsätze, rund 30 steigende Tendenz und der Rest halte sich recht stabil, was Fessel mit einer Spannweite von minus fünf bis plus fünf Prozent beim Bruttowerbeaufwand definiert. „Mein Eindruck ist“, so Fessel, „dass, je spezifischer die Zielgruppe eines Magazins am Markt ist, dieses umso mehr Kompetenz und Relevanz am Werbemarkt hat.“ Je breiter die Leserschaft eines Produkts angelegt ist, umso mehr andere Medien kommen neben den Magazinen infrage, damit die Werbewirtschaft Breitenwirkung erzielt. Dass daher tendenziell eher große Verlagsgruppen und ihre Magazine Werbegelder verlieren, überrascht kaum. Focus-Zahlen zum Bruttowerbeaufwand in einzelnen Magazintiteln und Verlagshäusern gibt es zwar nicht, doch die Berechnung beziehungsweise Schätzung des Standard zu den Umsätzen gilt am ehesten als zuverlässig. Demnach setzte zum Beispiel die Verlagsgruppe News im Vorjahr 110 Millionen Euro um, zehn weniger als im Jahr zuvor. 2011 78 % 22 % 2010 77 % 23 % 2009 77 % 23 % 2008 76 % 24 % 2007 74 % 26 % 2006 74 % 26 % 2005 74 % 26 % 2004 73 % 27 % 2003 72 % 28% 2002 71 % 29 % 2001 71 % 29 % 2000 67 % 33 % 1999 77 % 23 % 1998 70 % 30 % G enau 15 Jahre dauerte es, bis die eherne Faustregel für Magazine „30 Prozent Anzeigenseiten“ von der Realität auf runde 20 Prozent pulverisiert wurde, also um 33 Prozent sank. Die Erlöse pro Seite dürften in diesem Zeitraum wohl noch stärker als nur um diese 33 Prozent gesunken sein. OMV 2.062 Sky 2.067 3Mobile 1.876 Woman Magazin 1.853 VW 1.830 1.743 Nespresso D ie Stadt Wien war (wie auch 2012) die meistbeworbene Marke in heimischen Magazinen und Illustrierten. Der ORF hingegen hat sein Werbevolumen binnen eines Jahres deutlich reduziert (um 800.000 Euro), war 2012 in dieser Liste noch auf Rang zwei, Ähnliches gilt für die OMV (2012 noch über drei Millionen Euro) Der NewsVerlag bewarb im Vorjahr vor allem Woman, zuvor war es News. Bei den Automarken war diesmal im Gegensatz zum vorangegangenen Jahr, in dem Mercedes und Hyundai unter den Top Ten rangierten, VW am aktivsten. Auswahl nach Reichweite; Zahlen laut jüngster MA und ÖAK: links die Reichweite, rechts die Druckauflage 21 % 2.642 ORF 1998 bis 2013, Quelle: Focus Media Research 2012 79 % 2.862 L’Oreal Kosmetik Reichweiten und Auflagen 20 % 2.961 Nivea Redaktionelle Seiten versus Anzeigenseiten 2013 80 % 3.480 Stadt Wien Illustrierte und Magazine können ihren Anteil am gesamten Bruttowerbeaufwand nicht halten, bleiben aber weiterhin attraktive Partner für die Wirtschaft „Der Trend ist weiter leicht rückläufig, keine Frage, aber es gibt Ausreißer nach oben und nach unten“, macht Klaus Fessel, Management Partner Focus Institut Marketing Research, kein Geheimnis aus der schwierigen Lage der Magazine in Österreich. Beim Bruttowerbeaufwand in denselben gab es im Vorjahr gegenüber 2012 ein Minus von etwa drei Prozent, und das bei einem Plus von 4,1 Prozent am gesamten Werbemarkt. Konkret zeigten von etwa 100 Titeln, die Focus Research in HORIZONT No 25 wöchentlich 964.000 (13 %) 772.000 (10,7 %) 554.000 (7,7 %) 433.000 (6,0 %) 320.744 Die ganze Woche tv-media News profil 201.211 138.520 71.944 zweiwöchentlich 485.000 (6,7 %) 264.000 (3,7 %) Woman Seitenblicke Magazin 141.935 50.086 monatlich 905.000 (12,5 %) 768.000 (10,6 %) 531.793 Red Bulletin** Servus 164.379 591.000 (8,2 %) Geo* 42.000 564.000 (7,8 %) Gusto 448.000 (6,2 %) ORF nachlese 57.424 79.499 330.000 (4,6 %) Autorevue 57.033 314.000 (4,3 %) Schöner Wohnen* 24.000 271.000 (3,8 %) Sportmagazin 36.178 259.000 (3,6 %) Maxima 73.815 258.000 (3,6 %) Wienerin 83.022 Mitglieder- und Gratistitel 1.767.000 (24,5 %) 1.147.000 (15,9 %) 433.000 (6,0 %) 399.000 (5,5 %) auto touring Mitglied 1.053.236 Weekend gratis 641.297 complete Mitglied 328.709 Freie Fahrt Mitglied 343.000 (4,7 %) Skip* gratis 337.000 (4,7 %) Medizin populär Mitglied 198.000 57.806 * Auflage laut Eigenangabe ** Großteils Beilage Der Magazinmarkt Daten und Fakten € 400 350 9.365 200 150 100 1993 1998 2003 2008 2012 2013 r Drucckk le a r t u e n O2 utraler Druer! Jetzt C O2--nneeutrbaelei rBDerugcekr! Jettzztt C ergger! beii B Je CO2 BDerruck e b r le a r t u e Jetzt CO2-n bei Berger! 2013 8.716 2012 7.452 2013 6.786 € 2012 . io 7M 33 • € 250 € in Illustrierten und Magazinen in Illustrierten und Magazinen . io 6M 26 • Anzahl der beworbenen Marken Anzahl der beworbenen Produkte 300 .€ io 4M 15 • as Plus des Vorjahres beim ge samten Werbeaufwand gegen über 2012 lag bei stattlichen 4,1 Pro zent, in absoluten Zahlen wurde daher 2013 die Schallmauer von vier Milliarden Euro überschritten, exakt 4.072.541.000 Euro wurden umge setzt. Der Printmarkt zog von dieser Summe 45,24 Prozent an sich. Doch der Anteil der Magazine und Illus trierten am gesamten Werbeauf wand schrumpfte abermals, und zwar von 8,88 (2012) auf nunmehr 8,27 Prozent. Die Grafik nebenan zeigt, welche Summen davon auf Magazine und Illustrierte abfielen. € D . io 4M 33 • in absoluten Zahlen . io 9M 36 • Bruttowerbeaufwand in Illustrierten/ Magazinen • 34 7M io . 20. Juni 2014 F ür das Branding sind Magazine und Illustrierte nach wie vor begehrte Medien: Sowohl bei der Anzahl der beworbenen Produkte als auch bei jener der beworbenen Marken gab es in diesen Printme dien 2013 ein deutliches Plus gegen über 2012. Dieses war in Magazinen und Illustrierten zudem deutlich höher, als der Zuwachs in den Kate gorien „beworbene Produkte/Mar ken“ im Printsektor insgesamt war. 1.609.346 Ausdruck von Ausdruck von Ausdruck Ausdruck von von Ausdruck von Ausdruck von Gefühlen. Ausdruck von Gefühlen. Gefühlen. Ausdruck von Gefühlen. Gefühlen. „Wenn ein Unternehmen seit 145 Jahren in Familienbesitz ist und heute von der 5. Generation geführt wird, seit dann 145 gibt Jahren einem das beruhigendes der Sicherheit. „Wenn ein Unternehmen in ein Familienbesitz ist Gefühl und heute von der Traditionen sind die Basis für umsichtiges Handeln, wie auch der schonende Umgang mit der „Wenn ein Unternehmen seit 145 Jahren in Familienbesitz ist und heute von 5. Generation geführt wird, dann gibt einem das ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit. Umwelt zeigt: Berger trägt Österreichische Umweltzeichen sowie das EU-Ecolabel für 5. Generation geführt wird,das gibt einem das ein Gefühl der Sicherheit. Traditionen sind die Basis fürdann umsichtiges Handeln, wie beruhigendes auch der schonende Umgang mit den der Bogenund Rollenoffsetdruck als auch Digitaldruck. Darüber hinaus darf sich die Druckerei Traditionen sind die Basis für umsichtiges Handeln, wie auch der schonende Umgang mit Umwelt zeigt: Berger trägt das Österreichische Umweltzeichen sowie das EU-Ecolabel für den „Wenn ein Unternehmen seit 145 Jahren in Familienbesitz ist und heute von der der Berger als -neutralträgt zertifizierter Betrieb bezeichnen –beruhigendes das macht die Welt einder Stück grüner.“ Umwelt zeigt: Berger das Österreichische Umweltzeichen sowie das EU-Ecolabel für den BogenundCORollenoffsetdruck als auch Digitaldruck. hinaus darf sich dieSicherheit. Druckerei 2geführt wird, dann 5. Generation gibt einem das einDarüber Gefühl BogenundCO Rollenoffsetdruck als auch Digitaldruck. hinaus die Druckerei Berger als -neutral zertifizierter Betrieb bezeichnenDarüber – das macht diedarf Weltsich ein Stück grüner.“ Traditionen sind 2 die Basis für umsichtiges Handeln, wie auch der schonende Umgang mit der Berger als COBerger -neutralträgt zertifizierter Betrieb bezeichnen – das macht Welt ein Stück grüner.“ 2 Umwelt zeigt: das Österreichische Umweltzeichen sowiedie das EU-Ecolabel für den Gefühlen. Gefühlen. Gefühlen. www.berger.at www.berger.at www.berger.at T& 02982-4161-0 Ferdinand Berger Straße| Steiermark 80 | A-3580| Horn Berger & Söhne SöhneGmbH GmbH| |Wiener Horn | Wien Tirol | T 02982-4161-0 Stadtbüro Wien |Ferdinand Pulverturmgasse 3 | A-1090 Wien | T 01-313 35-0 T 02982-4161-0 Berger & Söhne GmbH| Horn | Wien | Steiermark | Tirol www.berger.at Bogen- und Rollenoffsetdruck als auch Digitaldruck. Darüber hinaus darf sich die Druckerei Berger als CO2-neutral zertifizierter Betrieb bezeichnen – das macht die Welt ein Stück grüner.“ Ferdinand Berger Straße| Steiermark 80 | A-3580| Horn Berger && Söhne SöhneGmbH GmbH| |Wiener Horn | Wien Tirol | T 02982-4161-0 Stadtbüro Wien | Pulverturmgasse 3 | A-1090 Wien | T 01-313 35-0 T 02982-4161-0 Ferdinand Berger & Söhne GmbH | Wiener Straße 80 | A-3580 Horn | T 02982-4161-0 Berger & SöhneBerger GmbH&| Horn | Steiermark | Tirol Ferdinand Söhne| Wien GmbH | Horn | Wien | Steiermark | Tirol Ferdinand Berger & Söhne GmbH | Wiener Straße 80 | A-3580 Horn | T 02982-4161-0 Berger & Söhne GmbH | Horn | Wien | Steiermark | Tirol Stadtbüro Wien |T Pulverturmgasse 3 | A-1090 Wien | T 01-313 35-0 T 02982-4161-0 02982-4161-0 Ferdinand Berger & Söhne GmbH | Horn | Wien | Steiermark | Tirol Stadtbüro Wien |Ferdinand Pulverturmgasse A-1090GmbH Wien || Horn T 01-313 35-0 T 02982-4161-0 Berger &3 |Söhne | Wien | Steiermark | Tirol T 02982-4161-0 21 22 Der Magazinmarkt Vermarktung HORIZONT No 25 Klein, schwierig und äußerst attraktiv Kleine Magazine fühlen sich von Mediaagenturen vernachlässigt, weil für diese nur geprüfte Reichweiten zählen würden. Stimmt nicht, sagen die Mediaplaner Reichweiten und Auflagen, nach Möglichkeit geprüft – das sind die Größen, nach denen Mediaagenturen auch Magazine beurteilen. In Zahlen gegossene Fakten, die es erlauben, komplexe Schaltpläne zu erstellen, die dann das Maximum an Wirkung aus einem bestimmten Werbebudget herausholen. In diesen Zahlengebilden verheddern sich kleinere Magazine oft. Oftmals sprechen sie nur Nischen an, sind erklärungsbedürftig oder würden wegen ihrer geringen Verbreitung bei Erhebungen wie der Media-Analyse einfach durchfallen, sollten sie überhaupt daran teilnehmen. Denn auch die Kosten für die Prüfung durch Dritte stehen oft in keinem Verhältnis zum Nutzen, den eine solche beim Anzeigenverkauf bringen würde. Diese publizistischen Einheiten sind für Mediaagenturen schwerer zu er fassen als die echten Dickschiffe der Magazinbranche. Die Zusammenarbeit zwischen kleinen Magazinen und Mediaagenturen ist allein schon ob der Rollenverteilung diffizil: Auf der einen Seite ein zahlengetriebener Dienstleister, der zur Effizienz und Nachvollzieh- barkeit verurteilt ist. Auf der anderen Seite Unternehmer, die ihr kleines Projekt mit Herzblut verfolgen, stundenlang über das eigene Magazin referieren könnten, aber mit geprüften Zahlen leider passen müssen. Doch tun sich Mediaagenturen und kleine Magazine miteinander tatsächlich so schwer? HORIZONT hat auf beiden Seiten nachgefragt. Reichweiten und Auflagen „Wir sind mit Datum weder bei MA noch bei der ÖAK“, sagt Stefan Kaltenbrunner, Chefredakteur ebenjenes Magazins, und ergänzt: „Eine Zusammenarbeit mit Mediaagenturen ist also schwierig, weil deren Entscheidungen auf Basis dieser Reichweiten und Auf lagen getroffen werden.“ Dennoch verzichtet Kaltenbrunner nicht ganz da rauf. „Unser Verkaufsteam besucht Mediaagenturen, um Datum dort zu präsentieren.“ Aufgrund dieser Präsentationen würden nicht sehr viele Aufträge von Mediaagenturen eintrudeln. „Wir sind zwar schon in einigen Schaltplänen der Agenturen vertreten“, sagt Kaltenbrunner. Dies sei aber eher auf die Bekanntheit von Datum zurückzu- führen. „An dieser kommt so mancher Werbungtreibender und damit sein Media-Dienstleister nicht mehr vorbei.“ Schließlich habe Datum zwar nicht alle Leser – „aber die wichtigen haben wir“, ist der Magazinmacher sicher. Martin Mühl, Geschäftsführer der Monopol Medien, argumentiert ähnlich, wenn man ihn auf The Gap und Biorama anspricht: „Wir haben bei beiden Magazinen ein eigenes Verkäuferteam, das sowohl mit Mediaagenturen als auch mit vielen Auftraggebern direkt in Kontakt steht. Da wir für Mediaagenturen mit ihren Excel-Plänen und nicht so hohen Auflagen nur zum Teil inte ressant erscheinen, ist der persönliche Kontakt zu den Marketingpersonen und -abteilungen der Unternehmen besonders wichtig.“ Der Großteil der Buchungen würde aus dem direkten Kontakt mit dem Werbungtreibenden entstehen. Diese würden manchmal auch über Agenturen abgewickelt. „Es gibt vereinzelt gute Kontakte zu einzelnen Personen bei Agenturen. In den allgemeinen, großen Printplänen finden wir uns nur selten wieder“, betont Mühl. Das Kinomagazin Skip ist a lles andere Ab heute leben Sie viel gesünder! 3 MA 201 3,1% chimek Petra S 1177340 9/1 Tel. 069 als klein – erzielt es doch (MA 2013) eine Reichweite von immerhin 4,7 Prozent. „Wir sind ein Special-Interest-Magazin und in einer Nische beheimatet“, erläutert Skip-Geschäftsführer Michael Ginalis und lächelt: „Diese Nische ist sehr breit und das ist unser großer Vorteil.“ Mit den wirklich kleinen Magazinen eint Ginalis die Vorliebe für den direkten Kontakt zum Werbekunden. Ginalis hat dafür Gründe: „Große Promotions wie unsere MovieEvent-Gewinnspiele werden ausschließlich direkt mit dem Kunden verhandelt.“ Dabei übernehme die SkipVerkaufsabteilung selbst für den Kunden eine Beratungsfunktion, „weil die entsprechende Kompetenz eben direkt bei uns konzentriert ist“. Es gebe aber noch einen zweiten Grund, der für den Direktkontakt spreche. „Immer mehr Mediaagenturen hören zusehends auf, kleinere Verlage bei der Planung ihrer Mediabudgets einzuplanen“, kritisiert Ginalis. Es gehe nur noch um Reichweite und Dumpingpreise ohne Rücksicht auf Streuverluste. „Somit wird das meiste Budget in Verwaltung der Mediaagenturen für die Jahrespakete mit den Großverlagen ausgegeben. Dagegen haben wir natürlich etwas und deswegen ist der Direktkontakt mit dem Kunden notwendig, damit wir direkt beim Budgeteigentümer Korrekturen in dieser Budgetplanung veranlassen können“, betont der Skip-Geschäftsführer. Mediaagenturen in der Nische Mit Nischenmedien zusammenzu arbeiten ist für Konrad Mayr-Pernek, Geschäftsführer der MEC (gehört zur GroupM), alles andere als unüblich. Dies sei aber oft sehr spezifisch, weil eben kundenbezogen. „Den Gesamtüberblick über alle Angebote, wir reden ja über rund 3.000 Optionen, wird man nicht generell in allen Nischen haben, sondern man wird sich kundenspezifisch in manche Bedürfnisse hineinarbeiten“, erläutert der Mediaagenturchef. Er kritisiert: „Ab und an sind wir als Mediaagentur in Nischen auch nicht ganz so gerne gesehen, da wir neben qualitativen Aspekten immer noch die quantitativen Aspekte im Auge behalten und versuchen, echte Ausreißer, und deren gibt es schon einige, entsprechend einzufangen.“ Vielen Nischentiteln fehlten neben objektivierbaren Leistungsdaten hin und wieder auch objektivierbare Finanzkennzahlen und „nicht alle tragen das Triple A im Briefkopf“, meint MayrPernek. Und: „Bei einigen Nischentiteln Die Stärken von Nischenmaga zinen sind oft mals nicht hohe Reichweiten und Auflagen, son dern eine für die Werbewirtschaft interessante Zielgruppe. geht es hin und wieder um Gefälligkeitsschaltungen, und die sind meiner Meinung nach nicht auf Dauer haltbar, da diesen Dingen teils die Internationalisierung von ganzen Branchen und die Professionalisierung des Marketings beziehungsweise die knapper werdenden Mittel gegenüberstehen.“ Unüblich, mit kleinen Magazinen zusammenzuarbeiten, ist es für Media1, die Mediaagentur von Demner, Merlicek & Bergmann, definitiv nicht. Dies betonen die beiden Geschäfts führer Verena Tauzimsky und Joachim Krügel. „Wir entwickeln kundenindividuelle Pläne und gehen bei der Titelauswahl auch nicht nur nach Effizienzkriterien vor“, versichert Tauzimsky. Krügel erklärt: „Da es nach wie vor in der Mediaplanung um die richtige Einschätzung der Funktion eines Mediums und den Einsatz nach Wirksamkeit geht, war und ist Erfahrung und Bauchgefühl ein wesentlicher Faktor bei der Planung.“ Wo es Messungen gibt, würde man diese natürlich nützen, so Krügel. „Aber wenn es keine unabhängigen Daten zu Medien gibt, können wir sie nicht deshalb einfach außer Acht lassen“, so der Media1-Geschäftsführer weiter. Bei Nischen themen sei es auch meist so, dass das Interesse und die Aufmerksamkeit der Leser umso höher seien, was sehr wichtig für den Erfolg eines Mediaplans ist, meint Tauzimsky. rs Der Magazinmarkt Portrait 20. Juni 2014 23 Vice-Magazin: ‚Unsere 86-seitige Visitenkarte‘ Das Vice-Magazin ist nur ein bisschen Print. Vor allem ist Vice Content – und hält so Marken abseits von Kampagnen im Gespräch Das Vice-Magazin kennt man in Österreich von den exklusiven ersten Bildern der Festnahme des Sprayers Puber in Wien. Aber auch international tauchte Vice in Gestalt des amerikanischen Journalisten Simon Ostrovsky auf, der im April von Milizen in der Ostukraine gefangen gehalten wurde. ‚Print ist nicht unser Kerngeschäft‘ Es gibt zwar das monatlich erscheinende Printmagazin, doch Print ist nur ein sehr kleiner Teil. Vice, das ist vor allem ein digitales Multi-Channel-Network. In Österreich gibt es schon den digitalen Musik-Channel Noisey. Im Laufe des Jahres kommen dann noch „i-D“ (Fashion; Start: Juli), „Mun chies“(Food; September) und „Mother board“(Technologie; Oktober) hinzu. International gibt es noch viele weitere solcher Kanäle, die Nischen und Interessen bedienen. „80 bis 90 Prozent unseres Contents werden für das Web produziert“, sagt Vice-Alps-CEO Stefan Häckel. „Print ist nicht unser Kerngeschäft.“ Dennoch sei Print essenziell für Vice. Er nennt das Magazin daher lieber „unsere 86-seitige Visitenkarte“, die auch offline einen Fußabdruck hinterlasse. Menschen sollten Vice auch anfassen können, Print solle ein rares Gut bleiben, man produziert in erster Linie Content,Print und Online seien dabei komplementär, Online werde man schneller abgelenkt, dafür erreiche Straße gehe, von dort berichte. Ein Beispiel sei das Vice-Video zur Identitären-Demo mit 200.000 Views. Das Thema sei dann auch von den „konservativen“ Medien aufgegriffen worden. Der Content wird bei Vice in eine internationale Datenbank eingespeist, auf die andere Länder zugreifen können. International wurden schon einige Vice-Österreich-Storys aufgegriffen. Das Vice-Ma gazin erscheint monatlich in Österreich mit einer Auflage von 26.000 Exemplaren. Das kostenlose Heft ist nur in ausgewählten Läden, Bars und Cafés erhältlich. Das Vice-Magazin wurde 1994 in Montreal ursprünglich als Fanzine für Subkulturen gegründet und ist mittlerweile mit Ausgaben in rund 20 verschiedenen Ländern vertreten. 2007 erhielt Herausgeber Stefan Häckel die Lizenz für Vice Österreich. Mittlerweile vergibt Vice Österreich Sublizenzen an weitere Länder Mittel- und Osteuropas und ist auch Chef des CEE-Gebiets. sis © VICE n i g i t l a h Nach g n u h e i z e B r e jed Vice-CEO und Herausgeber Stefan Häckel. © Ingo Pertramer man den Long Tail, in Print seien die Geschichten meist länger, erklärt Häckel stakkatoartig. Vice organisiert die Distribution selbst, das Magazin mit einer Auflage von 26.000 Exemplaren liegt in ausgewählten Geschäften wie Cafés, Clubs, Plattenläden oder Boutiquen auf. Die Auflage ist seit dem Österreich-Start 2007 konstant geblieben. Es gibt nur eine Redaktion für Print und Online – schon immer. „In Österreich hat Vice derzeit“, es klingt am Telefon so, als ob sich Häckel im Büro umschauen und sie zählen würde, „acht fixe Redakteure.“ Hinzu kommen noch etwa 30 bis 40 freie Mitarbeiter. „Vice ist gratis und wird auch für immer gratis bleiben – Print und online“, sagt Häckel. Online dient nicht dazu, die Reichweite von Print zu verbessern. Das Geschäftsmodell? „Wir schließen die Lücken, die Markenkampagnen hinterlassen. Zwischen den Peaks halten wir mit unserem Storytelling die Marken im Gespräch“, erklärt der Herausgeber. Es gibt klassische Anzeigen und Online-Ads. Vice macht keine Außenwerbung, sondern vermarktet sich über den Content. Kernzielgruppe des Vice-Magazins sind 18- bis 35-Jährige. Es richtet sich dabei vor allem an ein jugendlich-alternatives Publikum. Aber auch Konservative erreiche man mit Journalismus, der Lücken in der bestehenden Berichterstattung schließt, der auf die Wussten Sie, dass Zeitungspapier in Österreich zu rund 90 Prozent aus Altpapier hergestellt wird? Zeitungen und Magazine wirken doppelt nachhaltig: Sie werden aus der erneuerbaren Ressource Papier erzeugt und mehrmals gelesen. Gute Nachrichten für die Umwelt und Sie als Leser! Mehr Fakten über die Nachhaltigkeit von Printmedien erfahren Sie unter www.twosides.at Scannen Sie diesen QR-Code, um mehr informationen über Two Sides zu erhalten. Alles im grünen Bereich 24 Der Magazinmarkt Unternehmenskommunikation HORIZONT No 25 Corporate Publishing braucht Inhalte Unternehmenskommunikation mit eigenen Medien, genannt Corporate Publishing, boomt. Jedes Unternehmen, das etwas auf sich hält, seine Marke stärken will und Content zu bieten hat, setzt auf diese Form der Produkt- und Imagepflege © E&L je nach Thema engagiert man Journalisten. Neukunden 2014 sind die MedUni Wien und Novartis, bestehende sind AUA, UniCredit Bank, Raiffeisen Südtirol oder Caritas und Porsche. Ein Trend sind digitale Umsetzungen. Der Umstieg auf reine Onlineversionen bringe allerdings oft nicht die gewünschte Ersparnis, rechnet Höbarth vor: „Der Druck macht maximal 20 Prozent der Kosten aus, der Löwenanteil fließt in Redaktion, Gestaltung und Fotografie. Onlinemedien erfordern oft größeren Aufwand im Hinblick auf Videoproduktion oder Interaktivität. Qualität kostet auf allen Kanälen“, stellt sie klar. Worauf Egger & Lerch neben Print setzt, ist Gestaltung im Responsive Design. sich gerne des Storytellings bedient und den Content ins Zentrum rückt. Die Styria Multi Media Corporate war vor sechs Jahren ein „Nice-to-have“ für den Konzern, 2013 wies ein 15-prozentiges Umsatzwachstum aber deutlich nach oben, und Martin Distl, ebenso Geschäftsführer, spricht von einem „Lagerfeuer“ im Vergleich zum kurz- weiligen „Feuerwerk“ der Werbung. Er zählt aktuelle Neukunden auf: Für Humanic gestaltet man ein Tablet-Magazin, für Schirnhofer wird das Printmagazin Der Schirnhofer neu inszeniert. Weiters wurde die Post als Neukunde gewonnen mit einer Studie, die im Dialogmarketing Report verwertet werden soll, und auch das Beach Magazin von Acts wanderte zur SMMC. Versierte Redakteure finden sich mitunter inhouse. Parallel dazu ist der Hausarzt ein relevantes Medium und man setzt mit gesund.at, einer Plattform, die sich „gut monetarisieren“ lässt, auf den zukunftsträchtigen Markt Gesundheit. Hier werken bereits 34 Mitarbeiter. Alles auch Thema für Alba, das Kommunikationsberatungsunternehmen von Reinhold Gmeinbauer, das er vor zwei Jahren gründete. „Die Werbebotschaft alleine greift in vielen Unternehmensbereichen zu kurz. Wer etwas über sich und sein Unternehmen zu sagen hat, dem stehen viele Wege offen, dies auf spannende, intelligente und visuell ansprechende Weise zu tun – von der Magazingestaltung über Website- bis zur App-Entwicklung“, findet der Geschäftsführer und Unternehmensgründer. Content Marketing und somit Corporate Publishing bedeute Branding mit redaktionellem Anspruch, Glaubwürdigkeit und Authentizität. Eine Kostprobe hat Alba zu bieten: Das neue Magazin des Steirerecks, Das S Magazin, das die Leidenschaft des Ehepaares Reitbauer auftischt, Zutaten präsentiert oder einer Schnapsdestillerie Raum gibt. Dass sich in dem hochwertigen Umfeld Marken wie Lexus, Diners Club, Schaffhausen oder Mercedes wohlfühlen, ermöglicht einen Umfang von 130 Seiten kulinarischer Verführung. In all diesen Produkten zeigt Corporate Publishing eines deutlich: „Content ist King“. bis Die Corporate-Magazine des Restaurants Steirereck, vom A1 Beach Volleyball Grand Slam sowie von Kröswang erzählen Geschichten und setzen auf hochwertigen Content für Kunden wie Mitarbeiter – gestaltet von Profis. Der Content zählt „Wir erfüllen Marken mit Leben“, bringt es Erich Schönberg, Geschäftsführer der Styria Multi Media Corporate, auf den Punkt. Eine komplexe Aufgabe, die STARK IN GANZ ÖSTERREICH! Verlagspostamt 5020 P.b.b. GZ 02Z034493 M Juni 2014 | 1. Jg. | nr. 5 | € 4,00 Juni 2014 | 16. Jg. | nr. 5 | € 4,00 Alles Tracht! Die neuesten trenDs AnDreAs GAbAlier über sein Debut Als DesiGner Sinnlich Ehrlich Köstlich Die Shred Diät So ScHMeckt daS waldviertel Rosenburg in 6 Wochen 2 Grössen WeniGer Frauenaward P.b.b., Zul.-nr. 13Z039831 M, neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an "Postfach 100, 1350 Wien" Imagebildung durch Information „Corporate Publishing ist Markenpflege, Kundenbindung und Mitarbeitermotivation“, sagt Andrea Höbarth, Agenturleiterin Egger & Lerch, und ergänzt: „Es ist keine Werbung mit Slogans und plakativen Aussagen, viel mehr geht es um Imagebildung durch Information.“ Egger & Lerch produziert 35 Publikationen mit 5.500 Seiten jährlich – für die Umsetzung hat man 18 fixe und eine Reihe freier Mitarbeiter, denn Relevant zu sein ist eines der wichtigsten Merkmale von Corporate Publishing. Hier das beim deutschen BCP Award mit Silber ausgezeichnete Magazin der OeKB, umgesetzt von Egger & Lerch. P.b.b., Zul.-nr. GZ 02Z031267 M, neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an "Postfach 100, 1350 Wien" Das Beach Magazin bringt Society, Sportler und Sponsoren des A1 Beach Volleyball Grand Slam am Wörthersee in unsere Wohnzimmer. Besser hat Hollywood-Inhalte zu bieten, die faszinieren, sodass kaum erkennbar ist, dass Sky am Werk ist. Flow verbindet mit dem Verbund. Und MaG – das Gourmetmagazin für Meinl am Graben, gestaltet vom AWG Verlag (ehemals echomedia), bietet Kulinarisches und Lifestyle in opulenter Bildsprache. Für die Präsentation des Meinl-Angebotsspektrums in ästhetischer Form wurde das Magazin mit dem deutschen Best of Corporate Publishing (BCP) Award 2014 in Gold aus gezeichnet. Die Corporate Publishing Agentur Egger & Lerch, die 2011 vom Standard akquiriert wurde, erhielt für Prost! (Brau Union) Gold und für Musikblätter (Universal Edition) sowie Relevant (Österreichische Kontrollbank) Silber. Starmühler holte für Frische Momente für den Kunden Kröswang ebenso Gold. ÖBB, Zumtobel und Brainds wurden mit Silber ausgezeichnet. Wählen sie mit uns Die oberösterreicherin Des JAhres Sister Act Wichtlstube-chefinnen AnDreA unD corneliA holzberGer schön & sexy ein HeiSSer flirt Mit der tracHt MarkuS HoyoS füHrt unS durcH Sein ScHloSS Barbara KaudelKa Mein Herz woHnt nocH in weiSSenkircHen JUNI 2014, 13. Jg., Nr. 4, € 3,50 MAI 2014 | 4. Jg. | Nr. 3 | € 3,50 Bernhard Paul Der Zirkusdirektor im Interview Risikofreudig Warum Männer früher sterben Shakira GABRIELA KOLUMBIANISCHER SEX�APPEAL Foto: Sony Music Die besten Grill-Tipps JUNI 2014 | Jg. 3 | Nr. 5 | € 3,00 So sexy wird Ihr Sommer! FASHION UND SUN CARE FÜR IHREN URLAUB COVER� STAR: Jana Ina Zarrella Feuer frei! SO ERREICHEN SIE IHRE JOB�ZIELE NATÜRLICH UND SCHÖN: Foto: Ismaele Bulla • P.b.b., Verlagspostamt 8010 Graz, 13Z039838 M -5 kg in 4 Wochen ENTSPANNT ABNEH�EN �IT DER LOGI�DIÄT DIE BESTEN IT�PIECES FÜR STADT � STRAND 12 9 190 001 01 4845 11 Ein Weltstar mit Ansage – die Reportage 06 10 WURST Mit Vollgas in die 001_Cover_ST_Juni14_Kamper_k.indd 1 Globetrotter CONCHITA KÖNIGSKLASSE 9 190 001 01 4845 09 9 190 001 01 4845 9 190 001 01 4845 05 08 9 190 001 01 4845 TOP-TRENDS FÜR IHR ZUHAUSE 9 190 001 01 484 5 04 9 190 001 01 4845 07 9 190 001 01 4845 03 02 WohlfühlWunder Holz RENNFAHRERIN CORINNA KAMPER 26.05.14 09:19 So sexy wird Ihr Sommer! Wir reden Klartext! Foto: LASCANA ZL.Nr.02Z032209M JETZT WIRD GEGRILLT 9 190 001 01 4845 9 190 001 01 4845 01 9 190 001 01 4845 JUNI 2014 | Jg. 1 | Nr. 5 | € 3,00 9 190 001 01 4845 JUNI 2014 – 27. Jahrg. – € 3,30 Foto: Oliver Wolf • P.b.b., Verlagspostamt 8010 Graz, 02Z032772 M. NATÜRLICH UND SCHÖN: Verlagspostamt 6020 – P.b.b. 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