72 - Immobilienbrief Stuttgart
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72 - Immobilienbrief Stuttgart
Immobilienbrief STUTTGART Ausgabe 72 Inhaltsverzeichnis Seite 2 Ernst & Young zieht um • Von Weilimdorf an den Flughafen • Verkehrsanbindungen als Ansiedlungsargument • Erster Schritt zur Airport-City • „Schlag ins Gesicht für Stuttgart“ Neugründung • RMDS Hotel Development Seite 4 Weilimdorf braucht ein neues Konzept • Rekordleerstand droht • Makler befürchten sinkende Mieten • Chancen als Gewerbepark-Standort? Seite 6 Mailänder Platz entschieden • RKW baut Großprojekt • Südliches Flair statt preußischer Blockrand • Zehn Büros waren geladen • „Einmalig“, konstatiert der OB • Baubeginn Frühjahr 2012 Seite 9 Berufsschulen anpassen • Liegenschaftsberatung • 30 Jahre im Fokus Seite 10 „Carree 5“ • Neue Wege bei der Vermarktung • JLL als Dienstleister für die Kollegen • Großes Musterbüro • Mit Service punkten www.immobilienbrief-stuttgart.de 21.12.2010 Liebe Leser ! Kurz vor Weihnachten gibt es noch Meldungen vom Vermietungsmarkt, die die Immobilienbranche wahrlich in Festtagsstimmung versetzen können. So mietete Bosch im XCEL-Business-Campus in Stuttgart-Zuffenhausen sagenhafte 22 000 Quadratmeter Bürofläche in einem Bestandsgebäude an. Das ist der mit Abstand größte Deal des Jahres. Glückwunsch an Eigentümer Freo, der das ehemalige SEL-Gelände schnell auf Erfolgskurs brachte. Erst am Jahresanfang war dort mit 57 703 Quadratmetern die größte Gewerbegrundstückstransaktion der vergangenen Jahre zu verzeichnen. Auch die Großvermietungen Nummer zwei und drei fanden vor wenigen Tagen statt: 7100 Quadratmeter im Step und 5300 Quadratmeter im Bülow-Turm. Das gute Ergebnis des Vorjahres wird damit spürbar übertroffen, der Büroflächenumsatz wird 180 000 Quadratmeter deutlich übersteigen. Mit Details werden wir Sie in Ihrem Immobilienbrief Stuttgart im neuen Jahr begrüßen. Der Umzug von Ernst & Young an den Flughafen ist ein weiterer Paukenschlag kurz vor Jahresende. Des einen Leid, des anderen Freud: Während am Schwaben-Airport eitel Sonnenschein herrscht, wird im Rathaus der Landeshauptstadt Trübsal geblasen. Die Verlagerung von 1500 Arbeitsplätzen und der Verlust einer Deutschland-Zentrale sind schließlich kein Pappenstiel. Investoren orientieren sich eben nicht an kommunalen Grenzen. Und es ist eine von uns schon oft angeprangerte Stuttgarter Besonderheit und ein Unding, dass die Landeshauptstadt quasi nur noch auf fremder Gemarkung wachsen kann. Eine Wirtschafts- und Ansiedlungspolitik aus einem Guss, ein konsequentes Auftreten als „Greater Stuttgart“ würden es ermöglichen, dass wir international im Konzert der Metropolen auf Augenhöhe mitspielen könnten! Doch wie sieht die Realität aus? In den Rathäusern von Stuttgart und Leinfelden-Echterdingen beispielsweise polieren die Lokalpolitiker ihre Kirchturmspitzen und spielen beleidigte Leberwurst, statt das interkommunale Gewerbegebiet am Stuttgarter Flughafen im Aufschwung zu positionieren und die Region insgesamt profitieren zu lassen. Unser (vermutlich unerfüllt bleibender) Weihnachtswunsch: In zehn Jahren eine Stadt Stuttgart mit einer Gemarkung von 3654 Quadratkilometern und 2,7 Millionen Einwohnern sowie Bezirksrathäusern von Göppingen bis Ludwigsburg, von Herrenberg bis Schorndorf. München könnte einpacken, Hamburg würde nicht einmal mehr die Wiederbelebung der Hanse etwas helfen, und wir müssten uns nie mehr darüber ärgern, dass Klein-Düsseldorf in Rankings auftaucht und Stuttgart nicht. Träumen ist erlaubt. Das Feiern von Erfolgen sowieso. Aber gerade zu Weihnachten gehören Gedanken, Anteilnahme und tatkräftige Hilfe auch denjenigen, die es nicht so gut haben wie wir. Beim Immobilienverlag Stuttgart ist es Tradition, dass wir unseren Geschäftspartnern weder Karten noch Geschenke zukommen lassen, sondern stattdessen Kinder unterstützen. Unsere diesjährige Weihnachtsspende geht daher an das Hospiz Stuttgart zur Unterstützung des Aufbaus eines stationären Kinderhospizes. Wir sind sicher, damit auch in Ihrem Sinne zu handeln. Wir bedanken uns bei allen Lesern und Geschäftspartnern, wünschen Ihnen wunderschöne Weihnachten, besinnliche Tage, Ruhe und Entspannung und freuen uns auf das Wiederlesen im neuen Jahr! Mit herzlichen Grüßen Ihr Frank Peter Unterreiner – Herausgeber Immobilienbrief STUTTGART UNTERNEHMEN RMDS Hotel Development Hotelimmobilien benötigen besonderes Know-how. Dieser Erkenntnis folgend, haben Riehle + Assoziierte Architekten und Stadtplaner, Reutlingen, das auf die Planung von Hotels spezialisierte Reutlinger Innenarchitekturbüro Madeby Markus Diedenhofen und die Scholze-Gruppe, Fachingenieure für technische Gebäudeausrüstung aus Leinfelden-Echterdingen, die RMDS Hotel Development gegründet. „Durch die RMDS wird nun die Projektentwicklung und die planerische Gesamtleistung rund um die Hotelimmobilie aus einer Hand angeboten“, berichtet Geschäftsführer Rainer Frank. Weitere Geschäftsführer sind Klaus Mayer und Alexandra Scholze. www.rmds-hotel.com DEALS Aberdeen in Pforzheim Aberdeen Asset Management hat für ihren Immobilienfonds European Balanced Property Fund ein in der Haupteinkaufsstraße von Pforzheim gelegenes Einzelhandelsobjekt von Centrum und B&L-Gruppe erworben. Die 2010 kernsanierte Immobilie liegt an der Westlichen Karl-Friedrich-Straße, verfügt über 4200 m2 Einzelhandels- und 700 m2 Büroflächen und ist voll vermietet, unter anderem an Esprit, „1982” und DM. Wohnbaugrundstück Flugfeld Der Kommunale Versorgungsverband Baden-Württemberg (KVBW) erwarb das Baufeld 12 auf dem Flugfeld Böblingen/Sindelfingen. Auf einer Grundstücksfläche von 5840 m² werden ein Punkthaus sowie ein L-förmiges Gebäude mit insgesamt 112 Mietwohnungen entstehen, zudem rund 140 Stellplätze in einer Tiefgarage. Der Baubeginn ist für Mitte des kommenden Jahres, die Fertigstellung Ende 2012 geplant. Ausgabe 72 21.12.2010 Seite 2 Deutschland-Zentrale weg – ein schwerer Schlag für Stuttgart Ernst & Young zieht an den Flughafen Überraschung gelungen! Dass Ernst & Young Deutschland seine Unternehmenszentrale an den Stuttgarter Flughafen verlegt, damit hatte wohl niemand gerechnet. Nicht nur in Immobilienkreisen schlug die Nachricht wie eine Bombe ein. Immerhin handelt es sich um 40 000 Quadratmeter für 1500 Mitarbeiter. Das größte Rätsel der Stuttgarter Immobilienszene ist gelöst. Wohin zieht Ernst & Young? Bleibt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft doch am Standort Weilimdorf, vom Vermieter Morgan Stanley mit günstigen Konditionen gehalten? Die Diskussionen und Spekulationen darüber flammten am Rande vieler Veranstaltungen der vergangenen vier Jahre auf. Parkhaus „P 10“ wird für die Unternehmenszentrale abgerissen Spätestens im April 2015, nach heutigem Planungsstand, sollen die Mitarbeiter von Ernst & Young am Flughafen ihre Kisten auspacken. Das Parkhaus „P 10“ zwischen Autobahn und altem MöwenpickHotel gelegen, wird abgerissen, ab 2012 soll auf dem 16 500 Quadratmeter großen Grundstück ein fünfoder sechsgeschossiges Bürogebäude plus zwei Untergeschosse für Parkplätze, Lager- und Kellerräume entstehen. Im nächsten Frühjahr schon soll ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden. Dieses Jahr noch soll ein „Letter of Intent“ mit dem Flughafenbetreiber unterschrieben werden, der auch als Bauherr und künftiger Eigentümer auftritt. Über Details wie Laufzeit und Mietkonditionen wird noch verhandelt, berichtet Christoph Ehrhardt, Partner bei Ernst & Young und als Immobilienexperte dort für die Steuerung des Projekts zuständig. Zehn Jahre, verrät er, sollen es mindestens werden. Hervorragende Verkehrsanbindung als Ansiedlungsargument Mark Smith, Geschäftsführer für die Region Südwest bei Ernst & Young, gibt sich wie Ehrhardt vom Standort überzeugt. Das Zusammenspiel von Flughafen, S-Bahn-Halt, Autobahn und ab 2019 auch ICE-Anschluss sei einmalig, freut sich Christoph Ehrhardt. Viele Berater seien mit dem Auto unterwegs zum Kunden, da biete der Standort Flughafen gegenüber der staugefährdeten Innenstadt Vorteile. An der Ausgestaltung der neuen Deutschlandzentrale sollen alle Mitarbeiter mitwirken können, sagt Ehrhardt. Eine interaktive Datenbank wurde eingerichtet, Workshops werden durchgeführt. „Uns ist es extrem wichtig, dass sich unsere Mitarbeiter mit ihrem neuen Arbeitsplatz identifizieren und sich dort wohlfühlen“, sagt Smith. „Das neue Bürogebäude wird in punkto Effizienz, Nachhaltigkeit und Komfort nach modernsten Standards geplant und gebaut“, ergänzt Ehrhardt. Über eine Zertifizierung werde nachgedacht, doch sei sie am Flughafen nicht so einfach zu realisieren aufgrund der dortigen Emissionen und den daraus resultierenden Anforderungen an das Gebäude. Der erste Schritt zur Airport-City Für den Flughafen ist die Ansiedlung der erste Schritt zur Airport-City. 150 000 bis 250 000 Quadratmeter BGF könnten im Flughafenareal gebaut werden, berichtet Geschäftsführer Walter Schoefer. Gegenüber dem Immobilienbrief Stuttgart (Ausgabe Nr. 61 vom 13.07.2010) war auch schon von bis zu 340 000 Quadratmetern BGF die Rede, die der Masterplan Landseite hergeben soll. Verlierer ist ganz klar Stuttgart, denn der neue Standort am Flughafen liegt auf der Gemarkung von Leinfelden-Echterdingen. Damit gehen ein wichtiger Steuerzahler und eine Deutschland-Zentrale verloren. Gerechnet wurde mit einem Umzug in die Stuttgarter Innenstadt In der Immobilienbranche wurde stets vermutet, dass Ernst & Young entweder in Weilimdorf bleibt oder wie seine Wettbewerber in die City zieht. Erst vor einigen Wochen gab es Versuche, dem Beratungsunternehmen die ehemalige Mercedes-Benz-Niederlassung in der Türlenstraße von Icade, heute „LOOK 21“ schmackhaft zu machen. Schaller Architekten hatte dazu einen Entwurf gefertigt. Immobilienbrief STUTTGART DEALS Lloyd-Haus Copro hat das Lloyd-Haus mit 5500 m2 Fläche in Stuttgart, Nähe Berliner Platz, an eine Tochtergesellschaft der Versicherungsgruppe Talanx verkauft. Vermittelt wurde die Transaktion von Jones Lang LaSalle. Copro hatte das 1969 erbaute Lloyd-Haus 2008 von der AMB Generali erworben und saniert. Zu den Mietern gehören die Werbewelt Agentur, die Mesago Holding und die Restaurantkette Vapiano. Wohn- und Bürohaus Laauser & Vohl hat an einen privaten Investor ein Wohn- und Bürohaus in der Stuttgarter Olgastraße veräußert. Die im Frühjahr modernisierte und vollvermietete Immobilie verfügt über eine Nutzfläche von 900 m², verteilt auf zwei Gewerbe- und acht Wohneinheiten. Ellwanger & Geiger war beratend tätig. Ausgabe 72 21.12.2010 Seite 3 Davor waren die Baufelder von A1 im Gespräch. Gemunkelt wurde über eine Ansiedlung auf dem VersatelGelände von Carlyle mit einem Verbindungssteg (den Teile der Stadt nicht wollten) zu den gegenüberliegenden Grundstücken an der Kriegsbergstraße. Auch eine Aufteilung der Mitarbeiter auf die benachbarten Projekte Postquartier von Hines und Bülow-Carré an der Lautenschlagerstraße wurden ins Gespräch gebracht, aber abgelehnt. Büros über dem Einkaufszentrum der ECE wurden – verständlicherweise – als nicht adäquat eingestuft. Als Alternative zum Flughafen gab es am Schluss nur noch den Fasanenhof. Doch für die Grundstücke dort gab es kein Planrecht, und aufgrund der veränderten Konstellation im Gemeinderat war auch nicht zu erwarten, dass dieser ein Planrecht schafft. Somit musste Wirtschaftsförderer Klaus Vogt das Unternehmen ziehen lassen. Vogt tröstet sich damit, dass Ernst & Young aufgrund einer Sonderregelung für den Flughafen weiterhin eine Stuttgarter Adresse hat, der Wegzug damit nach außen nicht sichtbar wird. „Auf Partnerseite gab es ein sehr breites Votum für den Standort Flughafen“, berichtet Ehrhardt. Die Standortentscheidung stößt auch auf Unverständnis Eine Entscheidung für die Innenstadt hätte dem Projektentwicklermarkt einen wichtigen Schub verliehen. Dass dies nicht geschieht, enttäuscht manche. Zu denen gehört Thomas Zaiser, Partner Bürovermietung bei Colliers Bräutigam & Krämer, der keinen Hehl daraus macht, dass er die Entscheidung von Ernst & Young nicht nachvollziehen kann. Als Gründe führt er unter anderem die Lärmbelästigung am Flughafen und die Staus zu Messe- und Ferienzeiten an. Von einem „Schlag ins Gesicht für Stuttgart“ spricht Sandro Camilli, Niederlassungsleiter Jones Lang LaSalle, der jedoch Verständnis hat für die Entscheidung Standort Flughafen, schließlich gebe es in der Innenstadt kein adäquates Angebot. Denn auch Ernst & Young sei ursprünglich mit dem Anspruch angetreten, in die Innenstadt zu wollen. Für Camilli ist dies der zwingende Beweis, dass die Flächen von Stuttgart 21 auch gebraucht werden, um große Büronutzer in die Stadt zu locken oder sie überhaupt dort zu halten. In der Region fehlen Cluster für Branchen und Nutzungen PROJEKTE UBG baut Tankstelle In Urbach bei Schorndorf baut UBG eine Tankstelle, die langfristig an den Mineralölkonzern Jet verpachtet ist. Die Baugenehmigung wird im ersten Quartal 2011 erwartet. Für Stuttgart ist es nach Ansicht von Camilli ein Desaster, dass es in der Vergangenheit kaum Eingemeindungen gab. Damit bliebe ein potenzielles Investmentvolumen von 4 bis 5 Milliarden Euro ungenutzt. Denn zum einen seien Standorte wie Leinfelden-Echterdingen bei internationalen Investoren nicht gelistet, zum anderen entstünden Märkte durch ein konzentriertes Angebot. In der Region jedoch würde jede Gemeinde ihr eigenes Gewerbemischgebiet ausweisen, statt abgestimmt Cluster für die einzelnen Nutzungen und Branchen zu schaffen. So herrsche Verdrängungswettbewerb. n Immobilienbrief STUTTGART PROJEKTE Scenario Der Bau der Modemeile Scenario beginnt doch schon Mitte 2011 und kostet 50 Millionen Euro, berichtet die Stuttgarter Zeitung. Bauherr Fürst Development wolle Synergien nutzen, die daraus entstehen, dass zur gleichen Zeit das Stadtteilzentrum Forum K und die Wohnhäuser im Bau sind. Ausgabe 72 21.12.2010 Seite 4 Nach Ernst & Young: sinkende Mieten und Rekordleerstand Weilimdorf braucht ein neues Konzept Was passiert mit Weilimdorf, wenn Anfang 2015 Ernst & Young 40 000 Quadratmeter Bürofläche freizieht? Gehen dann die Lichter aus oder gelingt es, vielleicht in einer konzertierten Aktion von Immobilienwirtschaft und Stadt Stuttgart, ein neues Konzept für den nördlichen Stadtteil an der Autobahn nach Heilbronn zu entwickeln? VERMIETUNGEN Bosch zieht ins XCEL Den größten Stuttgarter Mietvertrag in diesem Jahr schloss der Eigentümer des XCEL-BusinessCampus, die Freo Financial & Real Estate Operations, direkt ab: Bosch wird knapp 22 000 m2 in einem Bestandsgebäude auf dem ehemaligen SEL-Areal in Stuttgart-Zuffenhausen beziehen. Großvermietung im Step Staples Deutschland, der weltweit größte Händler für Büroartikel, hat 7100 m² Bürofläche in der ehemaligen Debitel-Zentrale im Step in Stuttgart-Vaihingen angemietet. Vermittelnd tätig war das Bankhaus Ellwanger & Geiger. Foto: Stuttgart sanierung Baurechtsamt eingeschränkt Im Stuttgarter Baurechtsamt in der Eberhardstraße 33 wird die Fassade saniert. Dies führt in den nächsten Monaten zu Lärm und zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Dienstbetriebs, insbesondere bei Telefonaten und Besprechungen. Zum Abriss zu schade, doch was tun damit? Nur den vorletzten Platz erreichte Weilimdorf bei einer Untersuchung der Core-Qualitäten von 67 deutschen Teilmärkten durch Bulwien-Gesa (siehe Immobilienbrief Stuttgart Nr. 70). Weilimdorf ist heute schon die Stuttgarter Bürolage mit den größten Problemen. „Von etwa 342 000 Quadratmetern Bürofläche stehen 54 700 Quadratmeter oder 16 Prozent leer“, berichtet Ulrich Nestel, Leiter Bürovermietung und Einzelhandel beim Bankhaus Ellwanger & Geiger. Durch den Wegzug von Ernst & Young schnellt der Leerstand auf knapp 100 000 Quadratmeter hoch. „Fast 30 Prozent Leerstand, das ist schon knackig“, sagt Nestel. Weilimdorf hat schon bessere Zeiten gesehen Allerdings, schränkt er ein, wäre dies die heutige Sicht. Früher war Weilimdorf das Überlaufbecken des Stuttgarter Büromarktes. 2001 wurden 13 150 Quadratmeter vermietet, 2002 gar 16 000 Quadratmeter. „Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre betrug der Umsatz 7500 Quadratmeter“, errechnete Nestel. „In den ersten drei Quartalen 2010 wurden 5500 Quadratmeter umgesetzt, das sind 5 Prozent des Stuttgarter Volumens“, sagt Thomas Zaiser, Partner Bürovermietung bei Colliers Bräutigam & Krämer. Die Spitzenmiete sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich von 12 auf 9,50 Euro gesunken. Zu befürchten wäre, dass die Mieten weiter sinken. Das sieht auch Ulrich Nestel so. Vector Informatik gehört zu den großen Unternehmen, die in Weilimdorf ansässig sind. Ferner Siemens, die einst von der Friedrichstraße in der City hinausgezogen sind. Den Wegzug von Alcatel musste Weilimdorf bereits verkraften. Und jetzt Ernst & Young. Colliers Bräutigam & Krämer wünscht den Gegnern und den Befürwortern von S 21 friedvolle Weihnachten. Colliers Bräutigam & Krämer GmbH & Co. KG, Königstr. 5, 70173 Stuttgart, Tel. 0711 22 7 33-0, www.colliers-bk.de Immobilienbrief STUTTGART VERMIETUNGEN Bülow-Turm Im Auftrag der Eigentümergesellschaft hat der Asset Manager Argoneo einen Mietvertrag über 5300 m2 Bürofläche für den BülowTurm in Stuttgart abgeschlossen. Mieter ist der IT-Dienstleister IST Care, der seit Ende 2009 als Untermieter 1000 m 2 belegt und künftig 200 Mitarbeiter im BülowTurm unterbringen will. Die Mietvertragsverhandlungen hat Jones Lang LaSalle beratend begleitet. Japan-Restaurant In der Calwer Straße, Stuttgart, eröffnet im Februar ein japanisches Restaurant auf 200 m2. Den Mietvertrag vermittelte ETC Immobilien. Zimmerei Sindlinger Die Zimmerei Uwe Sindlinger (ehemals Zimmerei Wagner) zieht innerhalb von Esslingen in den Oberwiesenweg 22 um. Die 500 m2 Fläche hat Realogis vermittelt. Langer-Transport-Service In der Plochinger Filsallee 3 mietete Langer-Transport-Service von Munz ein Grundstück mit 1800 m2 Lager- und 360 m2 Hallenfläche an. Den Vertrag vermittelte Dvorák Industrie-Makler. Ausgabe 72 21.12.2010 Seite 5 Was macht Morgan Stanley mit den Immobilien von Ernst & Young? „Jeder wusste, irgendwann kommt die Hiobsbotschaft“, sagt Klaus-Peter Jeck, Geschäftsführer von Lutz-Finanz. Für Weilimdorf sei dies ein herber Schlag. Ernst & Young hat die einst eigengenutzten Immobilien an Quantum verkauft. Quantum wiederum veräußerte sie an Morgan Stanley – darüber schütteln heute noch viele den Kopf, wie die Investmentbank einen solchen Erwerb tätigen konnte. Quantum hatte einst gekauft in der Hoffnung, dafür die neue Zentrale von Ernst & Young bauen zu dürfen. Diese hat sich jetzt nicht erfüllt. „Die Immobilien dürften schwer zu vermieten sein, weil sie für einen Großnutzer gebaut wurden“, befürchtet Zaiser. Vom Wegzug seien auch andere Vermieter sowie andere Objekte betroffen, in denen Ernst & Young Flächen zusätzlich angemietet hat, berichtet Jeck. „Jeder periphere Standort hat seine Berechtigung“ Die künftige Entwicklung von Weilimdorf wird unterschiedlich eingeschätzt. Der Norden Stuttgarts könne mit der Entwicklung im Süden schon wegen der dort besseren Verkehrsinfrastruktur nicht mithalten, befürchtet Thomas Zaiser. Jeder periphere Standort habe seine Berechtigung, urteilt Sandro Camilli, Niederlassungsleiter von Jones Lang LaSalle. „Weilimdorf hat immer Zukunft, aber auf einem anderen Niveau.“ In der Region Stuttgart würde es keine Gewerbeparks geben, das könnte ein Modell für Weilimdorf sein. Ulrich Nestel hält Weilimdorf generell geeignet für Logistik. Allerdings sei eine solche Nutzung für die Eigentümer der leer stehenden Büroimmobilien keine Lösung. Über Logistik hätte schon viel früher nachgedacht werden sollen, wenn es denn geeignete Grundstücke gebe, sagt Jeck. Jüngst 5500 Quadratmeter Bürofläche vermietet „Der Standort Weilimdorf ist schwierig, funktioniert aber trotzdem“, urteilt Jeck, dessen Unternehmen dort Objekte verwaltet. Erst vor zwei Jahren gewann Lutz-Finanz Bosch als Mieter für 5500 Quadratmeter. Das Unternehmen war von Leonberg hierher gezogen. Dem Vernehmen nach hat erst jüngst ein großes Telekommunikationsunternehmen 5500 Quadratmeter Bürofläche in Weilimdorf angemietet – offiziell wurde dieser Deal noch nicht vermeldet. „Ein Zukunftskonzept für Weilimdorf muss jetzt entwickelt werden, solange noch Zeit ist“, fordert Klaus-Peter Jeck. Die Stadt müsse dazu dringend ihren Beitrag leisten. Lutz-Finanz selbst ist bereits aktiv. Das Unternehmen vergab zum Standort Weilimdorf eine Masterarbeit – eine zweite wird über den Fasanenhof geschrieben –, die im nächsten Frühjahr vorgestellt und diskutiert werden soll. n Investment, Logistik/Industrie, Büro und Einzelhandel: Wir vermitteln Gewerbeimmobilien nach Maß. Baden-Württembergische Bank Vermittlung Marktwertermittlung An- und Verkaufsberatung Nähere Informationen unter Telefon 0711 124-44095. Baden-Württembergische Bank. Nah dran. Immobilienbrief STUTTGART Ausgabe 72 21.12.2010 VERMIETUNGEN Architektenwettbewerb Mailänder Platz entschieden Butlers nach Reutlingen Der Einzelhandelsmakler Comfort hat ein Ladenlokal an der Wilhelmstraße 99 in Reutlingen an die Unternehmensgruppe Butlers vermittelt. Butlers eröffnet nach Umbau voraussichtlich im Februar oder März auf 300 m² Verkaufsfläche, die bislang durch Reno genutzt wurden. RKW gewinnt Wettbewerb für 500-Millionen-Euro-Projekt Seite 6 Das Düsseldorfer Architekturbüro RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur + Städtebau hat sich im Realisierungswettbewerb um die architektonische Entwicklung und stadträumliche Integration des Quartiers am Mailänder Platz in Stuttgart unter zehn Teilnehmern durchgesetzt. Die Mitglieder des Preisgerichts haben sich nach intensiver Diskussion mit deutlicher Mehrheit für dessen Entwurfsidee ausgesprochen. Arbeitsbühnen in Filderstadt In Filderstadt, Weidacherstraße 10, hat Gardemann Arbeitsbühnen eine Mietstation für Anhänger-, Lkw- und TeleskopArbeitsbühnen eingerichtet. Das Unternehmen mietete nach Beratung von Realogis 2000 m2 Freifläche und eine 200 m 2 große Werkstatt an. Visualisierung: RKW Wefit Solutions Wefit Solutions, ein Dienstleister für Sprachtraining und Coaching, hat im Colorado-Turm in Stuttgart-Vaihingen 440 m² Bürofläche von der Union Investment angemietet. Vermittelt wurde die Fläche durch Lutz-Finanz. Die Öffnung nach außen soll Einwände gegen ein Shoppingcenter zerstreuen Das Konzept entspricht nach Ansicht des Preisgerichts höchster städtebaulich-architektonischer Qualität, die gleichzeitig funktionale, energetische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. „Südliches, mediterranes Stadtleben ist bei unserem Wettbewerbsbeitrag das Vorbild. Es zeigt sich in der Ausprägung der Fassaden mit Balkonen, Dachgärten und verwinkelten Zonierungen im Spannungsfeld zwischen öffentlichen, halböffentlichen und privaten Wohnbereichen“, meint Architekt Dieter Schmoll, geschäftsführender Gesellschafter von RKW. Die Vielzahl der neuen Wohnadressen in den Gassen und Straßen und an den Plätzen würde in der Durchmischung der vielfältigen Funktionen die Voraussetzung für eine lebendige Stadt bilden. Südliches Stadtflair statt preußischer Blockrand Durch die sichtbare Zersplitterung der großformatigen Baublöcke in differenzierte Einzelbauteile gelingt laut Schmoll die gewünschte Befreiung von der vorgeprägten, preußisch strengen Blockrandbebauung. Das Kauferlebnis werde im Entwurf bewusst nach Außen gestaltet. Der Gewinnerentwurf zeigt weit geöffnete, raumhohe, teilweise zweigeschossige Fassaden und drei große Innenhöfe. Mit dem zweiten Platz prämierte das Preisgericht die Entwurfsidee des Architekturbüros Grüntuch Ernst Architekten. Den dritten und vierten Platz belegten die Architekturbüros Ortner & Ortner Baukunst und Wilford Schupp Architekten aus Stuttgart. In Deutschland einmalig, meint der Oberbürgermeister „Für uns war von besonderer Bedeutung, dass ein lebendiges, vielfältiges Stadtquartier entsteht. Zu Lebendigkeit gehören Wohnungen, öffentliche Plätze und Läden, die sich nach außen, insbesondere zum VERMIETUNGEN Textiler H&M H&M mietet voraussichtlich ab nächsten Herbst 1900 m2 über zwei Etagen am Kronenplatz 5 in Bietigheim-Bissingen. Vormieter der Fläche ist Hertie. Bei der Anmietung war CB Richard Ellis beratend tätig. TERMINE Real Estate English Am 28. und 29. Januar veranstaltet die Real Estate Language Academy der HfWU Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen das Seminar „Real Estate English Vocabulary & Communication“. Die Teilnehmer erweitern ihr immobilienwirtschaftliches Vokabular und trainieren ihre Kommunikationsund Präsentationsfähigkeiten sowie Verhandlungstechniken in englischer Sprache. Die Teilnahme kostet 475 Euro. www.rela.hfwu.de Netzwerkabend ADI Am 13. Januar ab 18.30 Uhr lädt die ADI Akademie der Immobilienwirtschaft zu einem „Willkommens- und Netzwerkabend“ ins Haus der Wirtschaft, Stuttgart, ein. Studienleiter Hanspeter Gondring hält den Vortrag „Die Zukunft der Immobilienwirtschaft“. Anmeldung an [email protected] Ausgabe 72 21.12.2010 Seite 7 Mailänder Platz, öffnen. Diese Verbindung von Wohnen, Einkaufen, Gastronomie und Hotellerie, verbunden mit sehr hohen ökologischen Standards, ist in dieser Form in Deutschland noch nicht realisiert worden“, meint Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster. „Das wird den Standard setzen für innerstädtische Einkaufszentren.“ Der Entwurf müsse jetzt mit den Bürgern diskutiert werden. Visualisierung: RKW Immobilienbrief STUTTGART „Die ausgewählte Architektur drückt in besonderer Weise den innovativen und lebendigen Charakter des Quartiers am Mailänder Platz aus. Der Entwurf ist städ- Das neue Quartier soll kleinteilig wirken tebaulich, architektonisch, aber auch wirtschaftlich sehr anspruchsvoll; besonders wegen seiner hohen städtebaulichen Qualität haben wir entschieden, diesen als den besten mitzutragen“, sagt Alexander Otto, Vorsitzender der Geschäftsführung der ECE. Zehn internationale Architekturbüros wurden eingeladen Auf Grundlage des städtebaulichen Vertrages haben die Projektpartner ECE, Strabag und Bayerische Hausbau einen Architekturwettbewerb ausgelobt und zehn international renommierte Architekturbüros aufgefordert, ihre Entwurfsideen einzureichen. Das Preisgericht bestand aus Vertretern der Verwaltung und Stadt, den Auslobern sowie aus externen Architekten und Stadtplanern, ergänzt durch sachverständige Berater und Vorprüfer für Fachthemen wie Nachhaltigkeit und Landschaftsplanung. Das Quartier am Mailänder Platz entsteht auf den Baufeldern 6, 8 und 9 des Europaviertels, das Teilareal A1 von Stuttgart 21. Das Vorhaben umfasst zirka 400 Wohnungen, ein Hotel mit etwa 160 Zimmern und insgesamt rund 43 000 Quadratmetern Verkaufsfläche zuzüglich Gastronomie und Dienst- Imagine. Wenn wir gemeinsam mit unseren Kunden ein Projekt planen, schauen wir Ihnen genau ins Gesicht. Dort sehen wir diesen in die Zukunft gerichteten Blick voller Vorfreude und Stolz, Vernunft und Phantasie. Die Wünsche unserer Kunden von den Augen abzulesen, ist aber nur eine unserer Stärken. Über die anderen informieren wir Sie gern. HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH Niederlassung Baden-Württemberg Telefon 0711 389809-10 CasaNova, Stuttgart www.casanova-stuttgart.de Immobilienbrief STUTTGART Ausgabe 72 21.12.2010 Seite 8 Visualisierung: RKW TERMINE Vortragsveranstaltung Flächensynergien Aconsea, Hogan Lovells und URS laden am 1. Februar ab 16 Uhr gemeinsam ein zur Vortragsveranstaltung „Synergien und Potenziale durch Flächen und Gebäude jetzt aktivieren!“ Rüdiger Schneider (Aconsea) spricht über „Umzug – die Chancen für produktivere und bessere Flächen“, Kerstin Neighbour und Sabine Reimann (Hogan Lovells) referieren über immobilien- und arbeitsrechtliche Fragen beim Unternehmensumzug und Max Schultheis (URS) nimmt sich dem Thema „Green Building im Neubau, Umbau oder Bestand?“ an. Veranstaltungsort ist die Industriestraße 4 in Stuttgart-Vaihingen, Anmeldung an events.germany@ hoganlovells.com Gärten und Spielplätze auf dem Dach des Einkaufszentrums leistungsflächen auf drei Etagen. Ergänzt wird die Nutzungsmischung durch Büroflächen, die im nördlich ausgerichteten Bereich an der Heilbronner- und der Wolframstraße angesiedelt werden. In der Tiefgarage sind 1680 Stellplätze vorgesehen. Das Investitionsvolumen wird mit rund 500 Millionen Euro angegeben. Der Baubeginn soll im Frühjahr 2012 sein Der Bauvorbescheid ist Ende September erteilt worden. Baubeginn für das Quartier am Mailänder Platz ist nach derzeitigem Planungsstand im Frühjahr 2012. Die Fertigstellung des Gesamtvorhabens ist für Herbst 2014, spätestens Frühjahr 2015 geplant. Nach der Eröffnung sollen im Quartier am Mailänder Platz rund 1500 Arbeitsplätze entstehen. n Immobilienbrief STUTTGART TERMINE Quo Vadis Der Jahresauftaktkongress Quo Vadis steht 2011 unter dem Motto „Vertrauen, Klarheit, Orientierung“ und findet vom 8. bis 10. Februar erstmals im Hotel Scandic Berlin am Potsdamer Platz statt. Die Immobilienwirtschaft der Metropolregion Stuttgart wird auf dem Podium vertreten durch Stefan Brendgen, Vorsitzender der Geschäftsführung von Allianz Real Estate Germany, der zu dem Thema „Die neue Immobilienwelt – wie wird sie nun?“ mitdiskutiert. www.heuer-dialog.de/quovadis Stuttgarter Immobilienpreis Zur Verleihung des 8. Stuttgarter Immobilienpreises lädt am 20. Januar um 17.30 Uhr das Institut für Baubetriebslehre in den Pfaffenwaldring 7 nach StuttgartVaihingen ein. Den Preis erhält Michael Störrlein für die Diplomarbeit „Qualitative Bewertungssysteme für den Gebäudebetrieb“. Den Festvortrag hält Hans Sommer, Aufsichtsratsvorsitzender von Drees & Sommer, zum Thema „Wie steht es um unseren Immobilienbestand? Die richtigen Optimierungsmaßnahmen.“ Anmeldung an [email protected] Ausgabe 72 21.12.2010 Seite 9 Liegenschaftsberatung durch Drees & Sommer Berufsschulen den Veränderungen anpassen Der Landkreis Esslingen hat Drees & Sommer damit beauftragt, eine vergleichende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für verschiedene Sanierungs- und Standortszenarien durchzuführen. In die Betrachtung werden neun Berufsschulen einbezogen. Die Bestandsgebäude an den Standorten Esslingen, Kirchheim und Nürtingen wurden zwischen 1957 und 2007 gebaut. Angesichts sinkender Schülerzahlen – von heute 12 200 auf zirka 9500 im Jahr 2025 – sowie veränderter Voraussetzungen für die Berufsausbildung sollen die Räumlichkeiten für die Zukunft gerüstet werden. Zunächst untersucht ein externer Schulentwicklungsplaner die künftigen schulfachlichen Belange unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung sowie der Wirtschaftsprognosen. Dabei wird analysiert, wie sich die Berufszweige weiterentwickeln werden und inwiefern sich neue Anforderungen an die Ausbildung auf die Räumlichkeiten auswirken. Im Fokus stehen die nächsten 30 Jahre Drees & Sommer greift die Schulentwicklungsplanung auf und zeigt, welcher Bedarf sich daraus für die Bestandsimmobilien ergibt. Im Fokus stehen dabei der aktuelle Gebäudezustand sowie die Wirtschaftlichkeit der Immobilien während der nächsten 30 Jahre. Die Betrachtungen betreffen zum einen eine Variante, bei der alle Immobilien beginnend ab 2015 sukzessiv saniert werden. Eine weitere Variante sieht die Zusammenlegung von Schulen zu Kompetenzzentren unter Berücksichtigung von Sanierungsmaßnahmen und Neubauten vor. Die Experten erfassen den baulichen Zustand der Bestandsgebäude, um daraus die erforderlichen Investitionskosten innerhalb der nächsten drei Dekaden abzuleiten. Gleichzeitig werden die voraussichtlichen Aufwendungen für Betriebs- und Energiekosten einbezogen. Daraus ergibt sich eine sogenannte Lebenszykluskostenbetrachtung. Auf deren Basis wird die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Varianten ermittelt. Die Zusammenführung der Schulentwicklungsplanung mit dem Immobilien-Know-how von Drees & Sommer ist ein Pilotprojekt für Baden-Württemberg. n MANCHE VERMIETEN M2, WIR VERMIETEN FLÄCHENWIRTSCHAFTLICHKEIT. BANKHAUS ELLWANGER & GEIGER KG Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart Telefon 0711/2148-299 Herzog-Rudolf-Straße 1, 80539 München Telefon 089/17 95 94-21 www.privatbank.de ISSN 1866-1289 Herausgeber: Frank Peter Unterreiner redaktion@ immobilienverlag-stuttgart.de Verlagsleitung: Stefan Unterreiner verlag@ immobilienverlag-stuttgart.de Immobilienverlag Stuttgart GbR Frank Peter Unterreiner & Stefan Unterreiner Urbanstraße 133 D-73730 Esslingen Telefon 0049/711/3 51 09 10 Telefax 0049/711/3 51 09 13 immobilienverlag-stuttgart.de immobilienbrief-stuttgart.de Der Immobilienbrief Stuttgart darf zu Informationszwecken kostenlos beliebig ausgedruckt, elektronisch verteilt und auf die eigene Homepage gestellt werden; bei Verwendung einzelner Artikel oder Auszüge auf der Homepage oder in Pressespiegeln ist stets die Quelle zu nennen. Der Verlag behält sich das Recht vor, in Einzelfällen diese generelle Erlaubnis zu versagen. Eine Verlinkung auf die Homepages des Immobilienverlag Stuttgart sowie ein auch nur auszugsweiser Nachdruck oder eine andere gewerbliche Verwendung des Immobilienbrief Stuttgart bedarf der schriftlichen Genehmigung des Verlags. Alle früheren Ausgaben des Immobilienbrief Stuttgart, die Mediadaten sowie grundsätzliche Informationen befinden sich im Internet unter www. immobilienbrief-stuttgart.de. Gastbeiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Seite 10 „Carree 5“: neue Wege bei der Vermarktung Leed-Makler, aber volle Provision für alle Neue Wege bei der Vermarktung des „Carree 5“ beschreitet Eigentümer CB Richard Ellis Investors gemeinsam mit Jones Lang LaSalle. Der Wirtschaftsaufschwung spielt der Vermietung des ehemaligen IBM-Campus in Stuttgart-Vaihingen in die Hände, hofft CBRE. Foto: CBRE Investors Immobilienbrief STUTTGART 21.12.2010 Auftakt der Vermarktungsoffensive war ein Kontrapunkt zur Hektik der Innenstadt Maklerbrunch im „Carree 5“, zu dem die Gewerbemakler Stuttgarts und der Region geladen waren. Rund 20 Makler haben teilgenommen. Zu sehen war das 1200 Quadratmeter große Musterbüro in verschiedenen Ausbaustilen, von Lounges über Besprechungsräume bis hin zum Großraumbüro. Das Musterbüro: stets offen für alle Interessenten Die Idee: JLL Jones Lang LaSalle übernimmt, bezahlt vom Eigentümer, die Servicefunktion für die anderen Makler. Diese können ihre Interessenten jederzeit in das Musterbüro wie die Immobilie insgesamt führen und erhalten bei einer Vermittlung die volle Provision. Foto: CBRE Investors Impressum Ausgabe 72 Foto: CBRE Investors Immobilienbrief STUTTGART Ferner entwickelte JLL in einem Team von fünf Mitarbeitern, die sich um das „Carree 5“ kümmern, eine Marketingstrategie für die insgesamt 46 250 Quadratmeter Bürofläche in vier Gebäuden plus Infrastrukturgebäude. „Im Erdgeschoss werden Einheiten ab 1000 Quadratmetern vermietet, in den Obergeschossen ab 1400 Quadratmetern, das wäre eine halbe Etage“, berichtet Sandro Camilli, Niederlassungsleiter von JLL. Die Miete liegt bei 11,50 Euro im Durchschnitt. Verhandlungen führt er aktuell mit einem Business Center, das 2000 Quadratmeter abnehmen will. 4600 Quadratmeter sind bislang vermietet. Camilli sieht den Standort im Süden mit den denkmalgeschützten Eiermann-Gebäuden als „Kontrapunkt zur Hektik des Kessels“. Aktuell werde der ganze Campus neu gestaltet, die einzelnen Mietflächen seien drei Monate nach Vertragsunterzeichnung bezugsfertig. Mit zahlreichen Serviceleistungen punkten Punkten wolle das „Carree 5“ beispielsweise mit einem für die Mieter kostenlosen Konferenzzentrum, mit einem Kindergarten, einem gemeinsamen Empfang, Concierge-Service, Cateringangebot, Mitarbeiterkasino und Bistro sowie 2100 Stellplätzen, berichtet Arnaud Brossou, bei CBRE unter anderem verantwortlich für den deutschen Markt. Sogar eine Autowerkstatt gibt es auf dem weitläufigen Gelände. „Das Gebäude soll nach dem britischen Standard Breeam zertifiziert werden“, sagt Brossou, angestrebt werde die Qualifizierung „gut“. Die einzelnen Mieteinheiten sollen mit Paneels ausgestattet werden, die dem Nutzer die notwendigen Informationen liefern, damit er Energie sparen kann. n