Bauboom im russischen Sotschi vor der heißen Phase
Transcrição
Bauboom im russischen Sotschi vor der heißen Phase
Titel: Bauboom im russischen Sotschi vor der hei€en Phase Datum: 30.10.2009 Land: Russland Ihr Ansprechpartner bei Germany Trade and Invest: Frau Wolf, Ruf: 0221/2057-214 Bauboom im russischen Sotschi vor der hei€en Phase Hohes Tempo bei neuen Ausschreibungen / Bauvolumen erreicht H•hepunkt in den Jahren 2010 und 2011 / Von Gerit Schulze Moskau (gtai) - Die Auftragsvergabe f€r die Bauprojekte in der russischen Olympiastadt Sotschi geht in die hei•e Phase. Das Organisationskomitee rechnet damit, dass 2010 und 2011 der gr‚•te Teil der Bauarbeiten abgewickelt wird. Daf€r werden nun in k€rzesten Abstƒnden die Tender ver‚ffentlicht. Deutsche Unternehmen sollten sich rechtzeitig €ber m‚gliche Geschƒftschancen informieren. Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer bietet daf€r €ber ihren Sotschi-Desk sehr konkrete Hilfestellung. (Kontaktanschriften) Die deutschen Unternehmen in Russland wollen stƒrker kooperieren, um bei den anstehenden Auftragsvergaben rund um die Olympia- und Infrastrukturbauten in Sotschi zum Zuge zu kommen. Daf€r wurde bei der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) in Moskau eine eigene Arbeitsgruppe Sotschi gegr€ndet. Die AHK-Mitglieder bilden Kompetenzteams in den Bereichen Finanzierung und Investitionen; Bau und Immobilien; Recht; Ausbildung; Energie und Versorgung; Tourismus; Transport und Logistik. Dadurch wollen sie ihr Know-how b€ndeln und sich russischen Geschƒftspartnern mit kompakten Angebotspaketen f€r die Olympiavorbereitung empfehlen. Wie Dmitri Mosin, Beauftragter f€r strategische Entwicklungen beim Organisationskomitee "Sochi 2014" bei einer Veranstaltung der AHK Ende Oktober 2009 in Moskau sagte, starten jetzt die Ausschreibungen f€r den anstehenden Bauboom im nƒchsten und €bernƒchsten Jahr. Nach neuesten Berechnungen des zustƒndigen Ministeriums f€r regionale Entwicklung (Minregion) sollen allein f€r die Sportstƒtten und Infrastruktur in Sotschi €ber 1 Bill. Rubel (fast 34 Mrd. US$ gemƒ• aktuellem Wechselkurs) Investitionen n‚tig sein. Allein 2010 sind Ausgaben von 350 Mrd. Rubel (12 Mrd. $) geplant, 2011 von 307 Mrd. Rubel (11 Mrd. $), berichtete die Tageszeitung Wedomosti. Laut Mosin sind bereits alle Entw€rfe f€r die Sportstƒtten fertig. F€r die meisten Objekte hat Olimpstroi die Fundamente legen lassen, auch wenn noch keine Privatinvestoren gefunden wurden. Mosin verwies darauf, dass unter anderem f€r die Eiskunstlaufarena noch Geldgeber n‚tig sind. Das Stadion soll 12.000 Zuschauern Platz bieten und rund 180 Mio. $ kosten. Die Inbetriebnahme ist f€r Ende 2011 geplant. Es ist vorgesehen, die Anlage nach den Olympischen Winterspielen zu demontieren und in der Wolgastadt Saratow wieder aufzubauen. Befragt zur k€nftigen Nutzung der riesigen Sportstƒtten in Sotschi, sagte Mosin: "Niemand braucht f€nf Eisarenen in einer s€dlichen Schwarzmeerstadt." Das Entwicklungskonzept sehe daher vor, dass neben dem Olympiastadion nur zwei Objekte in Sotschi verbleiben: Die Eishockeyarena wird als Wintersportstadion weiter genutzt; die Eisschnelllauf-Halle wird zum Ausstellungszentrum umfunktioniert. Alle €brigen Sportstƒtten werden demontiert und in anderen russischen Stƒdten wieder aufgebaut. "Uns liegen daf€r bereits Bewerbungen aus verschiedenen Kommunen vor", so Mosin. Investoren suchen die Organisatoren der Winterspiele 2014 auch noch f€r den Hotelsektor. Ganz im Unterschied zu Moskau dominieren in Sotschi bislang Budget-Herbergen im 2- und 3-Sterne-Sektor, wƒhrend es kaum Luxushotels gibt, erklƒrte Mosin. Bis 2015 w€rden in der Stadt 2.000 zusƒtzliche Betten in 5-Sterne-Hƒusern ben‚tigt. "Sotschi braucht nicht mehr Touristen, sondern mehr Wellnessund Business-Besucher", beschreibt er das Potenzial f€r Luxusunterk€nfte. Die Gƒstezahlen in dem Kurort sollen von derzeit vier Millionen pro Jahr auf sechs Millionen steigen. Seite 1 von 3 © Germany Trade & Invest F€r deutsche Unternehmen, die als Zulieferer f€r die Olympiabauten zum Zuge kommen wollen, hat Mosin drei Ratschlƒge: "Verstehen Sie die Vision und den Strategieplan f€r Sotschi, verstehen Sie die russische Wirtschaft und studieren Sie die Schl€sseldokumente." Dazu zƒhlten die beiden Gesetze Nr. 310-FS vom 1.12.07 (Organisation und Durchf€hrung der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi) und Nr. 238-FS vom 30.10.07 (Gr€ndung der Staatsholding Olimpstroi) sowie die Regierungsverordnung Nr. 991 vom 29.12.07, die sich mit der Entwicklung Sotschis zum h‚henklimatischen Kurort befasst. Auch mit dem Sotschi-Orgkomitee selbst k‚nnen deutsche Unternehmen gute Geschƒfte machen. Nach eigenen Angaben vergibt die Organisation jedes Jahr Auftrƒge f€r 1,5 Mrd. $. Knapp ein F€nftel davon flie•en in IT- und Telekomausr€stungen; 12% in Marketingma•nahmen, 10% in Dienstleistungen rund um die Winterspiele. Weitere Mittel werden f€r die Entwicklung der Sportstƒtten, f€r Fortbildung und Kulturveranstaltungen aufgebracht. F€r deutsche Unternehmen k‚nnte auch eine Beteiligung als Sponsor interessant sein. Die Generalsponsoren (100 Mio. bis 180 Mio. $ Einzelbeitrag) sind zum gro•en Teil schon bestimmt. Neben russischen Konzernen wie Aeroflot, Rosneft, Sberbank, Megafon und Rostelekom ist Volkswagen zum Beispiel Mobilitƒtspartner geworden. Das Unternehmen stellt 3.000 Fahrzeuge f€r die Spiele zur Verf€gung. F€r die Branchen Gas, Metallurgie und Versicherung sucht das Organisationskomitee noch Hauptsponsoren. Ab 2010 werden dann die so genannten "Stufe-2Sponsoren" ausgewƒhlt. Dazu zƒhlen Kategorien wie Agrar, Bekleidung, Zement und Beton, Kurierdienste, M‚bel, Immobilien, Einzelhandel, Touristik und B€roausstattung. Ein Engagement kann wichtig sein, weil die Sponsoren teilweise Exklusivrechte bei Ausstattung und Betrieb der Olympiastƒtten bekommen. Experte Mosin nannte als Beispiel die Einrichtung der Hotelzimmer mit Elektronik, die voraussichtlich von Markenherstellern kommen soll, die sich als Sponsoren betƒtigen. F€r die deutsche Wirtschaft beginnt jetzt auf jeden Fall eine wichtige Zeit, um sich f€r Gro•auftrƒge in Sotschi zu positionieren. "Die Planungen sind weitgehend abgeschlossen, ab 2010 beginnt der Bauboom an den Olympiaobjekten, der 2011 seinen H‚hepunkt erreichen wird. Die Ausschreibungen daf€r finden jetzt statt", erlƒuterte Organisator Mosin vor den AHK-Mitgliedern in Moskau. Deutsche Firmen sollten sich genau anschauen, wer die Tender f€r die Bauausf€hrung gewinnt, um sich bei den Generalunternehmern dann als Zulieferer zu empfehlen. Die AHK hat daf€r bereits in Zusammenarbeit mit Olimpstroi und dem Organisationskomitee eine Unternehmensdatenbank erstellt, in der interessierte Firmen ihr Leistungsportfolio prƒsentieren k‚nnen. Auf ihrer Homepage ver‚ffentlicht die AHK au•erdem zeitnah die Ausschreibungssieger f€r Projekte in Sotschi, hƒufig mit konkreten Ansprechpartnern und Kontaktdaten. "Man darf das Tempo der Ausschreibungen, die jetzt anstehen, nicht unterschƒtzen", erklƒrt Steffen Sendler, Geschƒftsf€hrer des Bau- und Projektberaters Drees & Sommer. Das Unternehmen ist an der Planung des Olympiaparks beteiligt. Sendler empfiehlt, dass sich deutsche Firmen nicht nur auf das Olympiajahr 2014 konzentrieren. Vielmehr werde derzeit ein Konzept erarbeitet, um Sotschi langfristig als gastfreundlichen Tourismusmagneten zu entwickeln. "Da sind ganzheitliche und nachhaltige L‚sungen gefragt, und das k‚nnen deutsche Unternehmen besonders gut", so RusslandKenner Sendler. Herkunft der Investitionen f‚r Sotschi-2014 (in %) Geldgeber Anteil an Gesamtfinanzierung Private Investoren (u.a. Gasprom, Basowy Element, Interros) 26 Staatsholding Olimpstroi 23 Russische Eisenbahnen RZhD 21 F‚derale Stra•enagentur (Rosawtodor) 16 F‚derales Energieunternehmen 5 Regionalverwaltung Krasnodar, Stadt Sotschi 3 Sonstige 6 Quelle: Prƒsentation Dmitri Mosin, Organisationskomitee "Sotschi-2014" Seite 2 von 3 © Germany Trade & Invest Verteilung der Investitionen f‚r Sotschi-2014 (in %) Transport-Infrastruktur 36 Sportstƒtten 24 Ausstattung der Sportstƒtten 19 Landerwerb 8 Energieversorgung 5 Sonstige 6 Quelle: Prƒsentation Dmitri Mosin, Organisationskomitee "Sotschi-2014" Kontaktanschriften Deutsch-Russische Auslandshandelskammer Sotschi Desk Ansprechpartnerin: Anna Metzler 1. Kasatschi pereulok 7, 119017 Moskau Tel.: 007 495 / 234 49 53, Fax: -234 49 54 Internet: http://russland.ahk.de/olympia-2014, E-Mail: [email protected] Organisationskomitee der XXII. Olympischen Winterspiele und Paralympics 2014 in der Stadt Sotschi Ansprechpartner: Dmitri Mosin, Beauftragter f€r strategische Entwicklungen Uliza Bolschaja Ordynka 40, Gebƒude 3, 119017 Moskau Tel./Fax: 007 495 / 984 20 14 E-Mail: [email protected], Internet: www.sochi2014.com (S.Z.) „ 2009 Germany Trade and Invest Seite 3 von 3 © Germany Trade & Invest