Antoniushaus Hochheim
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Antoniushaus Hochheim
100 Jahre Antoniushaus ve i us l k Fortschritt in iv e 100 Jahre F o rt s c h ritt i n kl u s 100. Geburtstag Grußworte Das Antoniushaus hat, wie die Josefs-Gesellschaft als Träger, von Anfang an auf Bildung gesetzt: als Hilfe zur Selbsthilfe, als Werkzeug für ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. Das war vor 100 Jahren so, und das ist heute noch so. Verändert haben sich die gesellschaftlichen Voraussetzungen: Herausforderungen ändern sich, Gegenwärtiges muss überdacht werden, Visionen müssen neu entstehen. Ich beglückwünsche die Mitarbeiter, Schüler und Bewohner des Antoniushauses zu allem, was bisher geleistet wurde und entstanden ist. Und ich freue mich auf all die zukünftigen Ideen, Initiativen und positiven Entwicklungen. Dr. Theodor-Michael Lucas Vorstand JG Gruppe 2 Die Hessische Landesregierung gratuliert der Antoniushaus gGmbH zu Ihrem 100-jährigen Bestehen und bedankt sich für die intensive, engagierte und ausdauernde Tätigkeit im Bereich Schule und Wohnen zugunsten von Menschen mit Behinderung. Gegenwärtig werden über 350 Menschen einschließlich erwachsener Menschen mit Behinderung beschult oder betreut. Die Angebote haben sich im Laufe der Geschichte ständig erweitert und wurden den Anforderungen an eine zeitgemäße Betreuung angepaßt. Dies stellt einen wichtigen Beitrag auf dem Weg hin zu einer inklusiven Gesellschaft für Menschen mit und ohne Behinderungen dar. Wir wünschen dem Antoniushaus ein gutes und erfolgreiches Jubiläumsjahr! Stefan Grüttner Hessischer Sozialminister 100. Geburtstag 3Grußworte Seit 100 Jahren bereitet das Antoniushaus junge Menschen mit Behinderung auf ein selbständiges Leben vor. Allen Schülern, Bewohnern und Mitarbeitern gratuliere ich zu diesem Jubiläum ganz herzlich. Das Ziel des Antoniushauses ist heute so aktuell wie damals, als hier junge Frauen mit einer körperlichen Behinderung zu Weißnäherinnen ausgebildet wurden. Auch heute macht das Antoniushaus Jungen und Mädchen mit Behinderung fit für das Leben, bietet ihnen Schulausbildung und Vorbereitung auf den Beruf. Ihr Motto „Im Mittelpunkt der Mensch“ ist auch Motto des LWV Hessen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihren Aufgaben. Das Antoniushaus ist heute aus dem Main-Taunus-Kreis nicht mehr wegzudenken, weil es eine entscheidende Rolle bei der Betreuung, Ausbildung und Integration behinderter Menschen einnimmt. Während es im Gründungsjahr 1912 mehr um die Fürsorge ging, fördert das Antoniushaus heute mit den angegliederten beruflichen Schulen, der Förderschule und den Wohngruppen der Dienstleistungs-Gesellschaft die Selbständigkeit behinderter Menschen. Für dieses Engagement danke ich allen Mitarbeitern, Ehrenamtlichen und Förderern des Antoniushauses. Uwe Brückmann Landrat Main-Taunus-Kreis Landesdirektor LWV Hessen Mit freundlichen Grüßen Michael Cyriax Das Antoniushaus kann auf eine eindrucksvolle Entwicklung zurückblicken. Dazu gratuliere ich sehr herzlich und danke allen persönlich – auch im Namen des Magistrates der Stadt Hochheim am Main – für die engagierte und erfolgreiche Arbeit für Menschen mit Behinderungen, die in diesen 100 Jahren geleistet wurde. Wir danken all jenen Menschen aus dem Antoniushaus, mit denen wir in diesen 100 Jahren konstruktiv und kreativ zusammenarbeiten konnten und können. Wir danken aber auch allen Mitarbeitern, die das Antoniushaus als lebendige, sich entwickelnde Einrichtung prägen und tragen. Sie alle, die im Antoniushaus Hochheim leben und wirken, begleiten meine besten Wünsche für die Zukunft und Gottes Segen! Angelika Munck Bürgermeisterin Hochheim Liebe Kolleginnen und Kollegen, seit gut einem Viertel der 100-jährigen Geschichte haben wir eine MitarbeiterVertretung. Unser Verständnis ist es immer, der gesamten Mitarbeiterschaft mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen. Wir danken für das entgegengebrachte Vertrauen. Das Antoniushaus ist ein lebendiges Gemeinschaftswerk aller Schüler, Bewohner und Mitarbeiter. Wir wollen diese anspruchsvolle Arbeit unterstützen, die mit viel Engagement und Freude geleistet wird. Lasst uns feiern. Jens Gudehus Vorsitzender MAV Antoniushaus Barrierefreiheit in den Köpfen Inklusive Gedanken zum 100. 100 Jahre Antoniushaus in Hochheim. Das muss man erst einmal schaffen. Wie das Motto zu unserem Geburtstag zeigt „100 Jahre Antoniushaus – Fortschritt inklusive“, wäre das ohne Fortschritt nicht möglich gewesen. Unser Motto zeigt aber auch, dass sich das Antoniushaus dem gesellschaftlichen Thema Inklusion stellt. Der inklusive Gedanke ist für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft sehr wichtig. Hier im Antoniushaus in Hochheim wird das schon gelebt. Inklusion, was ist das? An die Stelle des Begriffes „Integration“ ist im Zuge der Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen der Begriff „Inklusion“ getreten. Der Begriff stammt vom lateinischen Verb „includere“, was soviel wie „einschließen“ bedeutet. Das klingt zunächst erschreckend. Denn wer möchte schon jemanden einschließen oder gar eingeschlossen werden? In der etwas freieren Interpretation bedeutet Inklusion eine Weiterentwicklung des Integrationsbegriffes. „Integration“ wird in der Fachsprache mit „Eingliederung“ übersetzt. Eine inklusive Gesellschaft hingegen braucht keine Eingliederung, weil niemand außen steht. Menschen mit und ohne Behinderung sind selbstverständlich Teil der Gesellschaft. Das ist ein Ziel, das auch wir im Antoniushaus anstreben und unterstützen – seit 100 Jahren. 4 Schon heute erfüllen unsere Schulen inklusive Kriterien. So lernen beeinträchtigte und nicht-beeinträchtige Schülerinnen und Schüler gemeinsam. Es engagieren sich Internatsschülerinnen- und schüler für eine inklusivere Gesellschaft, verknüpfen sich unsere Lehrerinnen und Lehrer in lokalen und überregionalen Netzwerken zur Förderung der Inklusion. Das Antoniushaus ist durch seine Vielfältigkeit ein fester Bestandteil des Lebens der Stadt Hochheim. Die Cafeteria steht allen offen, Kindertagesstätten und Grundschule der Nachbarschaft nutzen das Angebot zum täglichen Mittagessen. Mit ihnen kommen auch viele Hochheimer zum Essen oder für ein Stück Kuchen und Kaffee zu uns. Als Veranstalter und Veranstaltungsort wird das Antoniushaus von breiten Teilen der Hochheimer Gesellschaft genutzt. Gemeinsame Gottesdienste und Andachten aller Kirchengemeinden finden in der Kapelle statt. Auch die Therapieabteilung und das Schwimmbad werden von vielen genutzt. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Antoniushauses leben in Hochheim und engagieren sich in den zahlreichen Vereinen und Verbänden der Stadt. Nun ist es an der Zeit, verstärkt in die Öffentlichkeit zu gehen – als anwaltschaftlicher Vertreter, sozialer Dienstleister und Kompetenzträger in 5 Barrierefreiheit in den Köpfen Inklusive Gedanken zum 100. Sachen Inklusion und als Spezialist zum Thema motorische und körperliche Behinderungen. Infrastrukturelle Veränderungen allein gewährleisten keine vollständige Teilhabe. Ein gesellschaftliches Umdenken und eine Barrierefreiheit in den Köpfen gegenüber allen Gesellschaftsteilen sind von großer Bedeutung für den nachhaltigen Erfolg inklusiver Initiativen. Dabei darf die Einzigartigkeit des Individuums nicht in der Masse untergehen. Wir müssen achtsam sein, dass inklusive Themen nicht für politische Zwecke ausgenutzt werden. Diskussionen über Inklusion sollen im Interesse und mit Einbindung der Betroffenen geführt werden. Inklusion ist eine gesellschaftliche Chance für alle und nicht ein Thema, mit dem mögliche Einsparpotenziale ausgelotet werden können. Damit nicht für den Einzelnen – ob alt oder jung, mit oder ohne Migrationshintergrund, Mann oder Frau, mit oder ohne Beeinträchtigung – weniger individuelle und zielgerichtete Förderung übrig bleibt. Unser Anliegen ist es, Jede und Jeden, die unsere Dienstleistungen nutzen, individuell zu fördern und zu fordern, damit alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im Antoniushaus befähigt werden, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. In diesem Sinne wünsche ich uns allen unterhaltsame, fröhliche und verbindende Festtage auf dem Campus des Antoniushauses und Gottes Segen für die anstehenden Herausforderungen der Zukunft! Ihr Markus Schmahl Geschäftsführer Antoniushaus gGmbH Chronik 1912–2012 Chronik 1912–2012 Geschichte des Antoniushauses 6 7 Geschichte des Antoniushauses Vom „Krüppelheim“ zur inklusiven Einrichtung erholungsbedürftiger Personen sowie bildungsfähiger, gelähmter und unheilbarer Krüppel.“ Aber schon von Anfang an lag ein Hauptaugenmerk auf der Ausbildung der Mädchen, damit sie ein selbstbestimmtes Leben führen können. So wurden seit 1914 „die „Zöglinge in weiblichen Handarbeiten“ unterrichtet. „Da es der Hauptzweck unserer Anstalt ist, den uns anvertrauten Pfleglingen eine liebevolle Pflege und gute sittliche religiöse Erziehung angedeihen zu lassen sowie sie auch zu befähigen, sich später selbständig ihren Lebensunterhalt zu verdienen“, wurde im Mai 1915 auch noch ein Kursus für Handelslehre eingerichtet. Das Haus blieb aber weiterhin auch Pflegeheim. Der erste Weltkrieg brach aus und im Mittelpunkt der Aufzeichnungen der Schwestern stand in den nächsten Jahren die Versorgung der „Pfleglinge“. „Daß auch der traurige Krieg in unser friedliches und stilles Heim schmerzliche Todesanzeigen brachte, bedarf wohl kaum der Erwähnung.“ Die Not in der Nachkriegszeit steigerte sich – „harte Zeiten waren es allerdings,(…) wenn man nicht mehr wußte, ob nicht die letzten Geldmittel unter die Pfleglinge zu teilen seien zur Bestreitung ihrer Heimreise.“ Mitte der zwanziger Jahre stieg die Anzahl der „Pfleglinge“ schon auf bis zu 90 Personen. Das Preußische Krüp- Am 27. Februar 1906, so ist es in der Chronik des Antoniushauses zu lesen, „bei der Gelegenheit der silbernen Hochzeitsfeier Seiner Majestät Kaiser Wilhelm II. und Seiner erlauchten Gemahlin, der Kaiserin Augusta-Victoria, hatte man in Deutschland allgemein den Wunsch, dem geschätzten Kaiserpaare Geschenke darzubringen. Die Majestäten erklärten aber rechtzeitig, sie würden als solche nur Stiftungen zu wohltätigen Zwecken annehmen.“ „Reichlich 30.000 Mark sammelte der „Hochwürdigste Bischof von Limburg“ zur Errichtung eines Krüppelheimes in seiner Diöcese“. „Der Bau der Anstalt verzögerte sich sehr, weil sich in Hochheim eine Gegenströmung stark machte“, aber 1910 verkaufte der Hochheimer John Spindler seine Villa mit Park. Dazu wurden Obstgärten und Äcker angekauft und bearbeitet, Kühe, Schweine und Hühner gehalten. Dies diente nicht nur der Selbstversorgung, sondern bildete auch „eine gute Erwerbsquelle für die Anstalt.“ „Mit Gott! Jesus, Maria, Joseph, Antonius“ konnte am 13. Juni 1912 „am Fest des Heiligen Antonius von Padua das Antoniushaus endlich seiner Bestimmung zugeführt werden“. Am gleichen Tag trafen auch „die ersten Pfleglinge“ ein, betreut von den Heiligenstädter Schulschwestern. „Das Antoniushaus widmet sich der Pflege gebrechlicher, altersschwacher und pelfürsorgegesetz trat in Kraft und war insofern ein sozialer Meilenstein, als es die „Krüppelfürsorge“ aus dem Status des Almosengebens herauslöste. Die kommenden Jahre sind voller glücklicher Nachrichten über das familiäre Zusammenleben, den Feiern zu den kirchlichen und persönlichen Festen. „Es wird Theater gespielt, gesungen, getanzt und den ganzen Tag gelacht.“ Voller Stolz berichten die Schwestern: „Die Prüflinge im Nähen und der Handelsklasse legen gute Prüfungen ab und treten alle eine Stel- Chronik 1912–2012 Geschichte des Antoniushauses 8 Chronik 1912–2012 9 Geschichte des Antoniushauses alle Kinderpatienten zu uns gebracht. Im März 1945 beschloss der Direktor die Evakuierung, als „die letzten das Haus verließen, sausten bereits Granaten über Hochheim hinweg“. Im Park standen schwere Geschütze. „Für den Ausfall der Tätigkeit an den Pfleglingen fanden die Zurückgebliebenen des Antoniushauses gleich nach dem Einmarsch der Amerikaner (28. 3. 1945), einen vollen Ersatz durch die Betreuung der Rückwanderer, deren Zustrom von Tag zu Tag wuchs.“ Müde, abgespannte Menschen, ent- le an.“ Außerdem werden die Erzeugnisse der Schneiderei und Weißnäherei verkauft. 1931 (bis 1960) kommt „Hochwürden Herr Direktor Briefs als Leiter des Hauses“ nach Hochheim. Die Förderschule im Antoniushaus ist nach ihm benannt, dem Mann, der über viele Jahrzehnte die „Krüppelfürsorge“ maßgeblich beeinflusste, Publikationen veröffentlichte und als Wissenschaftler und Fachgelehrter auf dem Gebiet der Psychologie und Heilpädagogik an Kongressen im In- und Ausland teilnahm, 1956 das Bundesverdienstkreuz erhielt. „Im Dritten Reich bezog Briefs dezidiert Stellung gegen die menschenverachtende selektive Rassenpolitik, die den sogenannten min- derwertigen Elementen der Volksgemeinschaft die Existenzberechtigung absprach.“ 1939 wird das Antoniushaus beschlagnahmt, aber vier Monate später der Schul- und Ausbildungsbetrieb wieder gestattet. Hochheim wurde in den Kriegsjahren häufig bombardiert, aber der einzige direkte Treffer im Antoniushaus „fiel über dem Zimmer des Direktors durch das Dach und blieb in einem Balken der Zimmerdecke stecken, entzündete dort einen Glimmbrand, der rechtzeitig entdeckt wurde, und dann mit leichter Mühe gelöscht werden konnte.“ „Infolge des schweren Bombenschadens der Städtischen Kinderklinik in Mainz“, wurden vorübergehend lassene KZ-Gefangene, ausgebombte und evakuierte Landsleute suchten und fanden im Antoniushaus Herberge und Verpflegung. Das Antoniushaus war lange Zeit in Hochheim die einzige Möglichkeit für die Unterbringung der zahlreichen Durchwanderer. „Im Jahre 1946 konnte das Antoniushaus sich wieder ganz der Aufgabe der Berufsausbildung seiner körperbehinderten Mädchen widmen. Zu den Neuaufnahmen gehörten sieben aus Schlesien ausgewiesene Mädchen. Sie fanden im Antoniushaus eine neue Heimat.“ (Eins dieser „Mädchen“ lebte über 60 Jahre im Antoniushaus) In den 50er Jahren wurde das Antoniushaus erneut erweitert, trotzdem mussten viele Aufnahmeanträge unberücksichtigt bleiben. Besonders häuften sich die Aufnahmen für die kaufmännische Schule. Bis in die späten 60er Jahre waren die beruflichen Aussichten für die entlassenen Schülerinnen sehr günstig, es gab sogar „häufig Anfragen von Behörden und aus der freien Wirtschaft nach Arbeitskräften, die in unserer Handelsschule ausgebildet werden.“ „Mit der Einrichtung der Volksschule übernimmt das Antoniushaus im 57. Jahre seines Bestehens (1968) eine neue leichte Aufgabe.“ 1969 beginnt der Unterricht mit 5 Kindern, zugleich wird der Betrieb „unserer Kinderstation“ aufgenommen. Chronik 1912–2012 Geschichte des Antoniushauses 10 11 Die 80er Jahre gaben dem Antoniushaus ein neues Gesicht. In mehreren Abschnitten entstanden kurz hintereinander: 1983 die neue „Sonderschule“ (133 Schüler in 18 Klassen), 1984 das Internat für die Grund- und Hauptschüler (48 Kinder), 1985 das Internatsgebäude der Beruflichen Schulen (60 Bewohner). Jetzt werden auch die ersten „Jungen“ in der Geschichte des Hauses aufgenommen. 1986 wird die neue Küche und Cafeteria (2010 erweitert) eingeweiht, 1990 die Sport- und Therapiehalle. 1989 wird das älteste noch bestehende Gebäude, der Westflügel, Als vor 100 Jahren die Arbeit im Antoniushaus aufgenommen wurde, stand die Fürsorge der jungen Mädchen im Vordergrund, aber auch die berufliche Ausbildung. Mit dieser Ausbildung sollte gewährleistet werden, dass die jungen Frauen ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben führen konnten. Dieser Tradition sind wir nach wie vor verpflichtet. Heute ist die Antoniushaus gGmbH ein modernes, karitatives und gemeinnütziges Dienstleistungsunternehmen. Hier können sich körper- und mehrfachbehinderte Menschen schulisch, beruflich und sozial rehabilitieren. Im Antoniushaus gibt es eine Förderschule, die Peter-Josef-BriefsSchule, für körperbehinderte Kinder und Jugendliche. Dazu gibt es die Edith-Stein-Schule, eine beruflich bildende Schule mit derzeit 25 Prozent nichtbehinderten Schülerinnen und Schülern. Hier werden die jungen Menschen in fünf verschiedenen Zweigen bis hin zur Fachoberschulreife ausgebildet. Zudem gibt es im Antoniushaus einen Wohnbereich für schwer körper- und mehrfachbehinderte Erwachsene mit 40 Wohnplätzen. Den beiden Schulen sind Internate mit insgesamt 118 Plätzen angegliedert. Davon ist eine Gruppe 365 Tage im Jahr geöffnet. Mit über 300 Mitarbeitern ist das Antoniushaus der größte Arbeitgeber in Hochheim am Main. saniert und gleichzeitig entsteht die neue Therapieabteilung und der neue Dauerwohnbereich. Seit August 1985 bieten die Beruflichen Schulen neben dem Berufsvorbereitungsjahr und der Berufsfachschule, die Höhere Handelsschule an. 1990 wird die Fachoberschule eingeführt. „Nach über 75-jähriger Tätigkeit im Antoniushaus Hochheim wird am 23. März 1988 der noch verbliebene Konvent der Heiligenstädter Schulschwestern in einer Festveranstaltung verabschiedet.“ Anna Kommerscheidt 2012 Das Antoniushaus heute So ist aus dem ursprünglichen Antoniushaus in einem Jahrhundert ein innovatives, inklusives soziales Dienstleistungsunternehmen geworden, das die Werte der Gründerzeit weiter aufrecht hält: Unser Anliegen ist es, jeden und jede, die unsere Leistungen annehmen, individuell zu fördern und zu fordern, damit alle Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Antoniushaus befähigt werden, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Förderschule Peter-Josef-Briefs-Schule 12 1969 begann der Unterricht in der heutigen Peter-Josef-Briefs-Schule. Fünf Schülerinnen wurden damals von einer Lehrerin unterrichtet. die Förderung in Unterstützer Kommunikation und die basalen Angebote für Schülerinnen und Schüler mit schweren Beeinträchtigungen. Über vierzig Jahre später spielt die Schule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung ein wichtige Rolle im Main-Taunus-Kreis. Besondere Ereignisse sind die Projektwochen mit den Schulfesten und die Teilnahme an vielen auch überregionalen sportlichen Wettkämpfen. Ein Team von sechzig Lehrkräften unterrichtet sie ganzheitlich, individuell und orientiert an den Fähigkeiten jedes Einzelnen. Der Förderverein der Peter-JosefBriefs-Schule gibt jedes Jahr einen Bildkalender der MALAG heraus. Schwerpunkte sind neben dem Unterricht, der Aufbau von Beziehungen, Bilder aus dem Alltag Festprogramm Antoniustage 2012 Tag Datum Uhrzeit Ort Was Sonntag 10. Juni 19:00 Uhr Kapelle Ökumenischer Gottesdienst, gemütlicher Ausklang bei Wein und Sekt Montag 11. Juni 10:30 Uhr Turm Antoniusfeier der Kinder der Peter-Josef-Briefs-Schule 19:00 Uhr Kapelle Konzert „Saxphoniker“, ein musikalischer Abend mit dem Saxophonquartett Dienstag 12. Juni 19:00 Uhr Cafeteria Chronikabend – Die Geschichte des Antoniushauses Mittwoch 13. Juni 16:30 Uhr Kapelle Für geladene Gäste: Festakt mit Gottesdienst 19:00 Uhr Wasserturm im Park Für alle: Fassanstich durch Bürgermeisterin Angelika Munck, „Public Viewing“ des EM-Spiels Niederlande-Deutschland, Grillen 14:00 – 17:00 Uhr Peter-JosefBriefs-Schule Kinderfest des Internats der Peter-Josef-Briefs-Schule Nachmittagsveranstaltung im Rahmen der Antoniustage: Theaterstück für Kinder und Junggebliebene (in der Kapelle) 20:00 Uhr Kapelle „Alles Grün“ – Disco mit DJ Patrick, grünes Outfit erwünscht 14. Juni Freitag 15. Juni 20:00 Uhr Kapelle Kabarettabend „Goldfinger“ von und mit Lars Reichow Samstag 16. Juni 14:30 – 18:00 Uhr Antoniushaus „Tag der offenen Tür“ – Rundgang durch alle Abteilungen des Antoniushauses, Spaß und Spiel für die ganze Familie 18:00 – 22:00 Uhr Eintrittskarten erhältlich im Antoniushaus, der Buchhandlung Eulenspiegel und dem Hochheimer Bürgerbüro Gemütlicher Ausklang mit Musik der Band „Fullstop“, Essen und Getränken 100 Jahre iv e Donnerstag F o rt s c h ritt i n kl u s Beliebte Veranstaltungen 24-Stunden-Lauf Gespannfahrt 17 Berufliche Schulen Edith-Stein-Schule Ein wichtige Element auf dem Weg zur vollständigen Teilhabe an der Gesellschaft ist die schulische Bildung. Die Beruflichen Schulen des Antoniushauses bereiten die Schülerinnen und Schüler auf das Erlernen eines Berufes vor. So wird eine Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt möglich. An der Edith-Stein-Schule können Schüler vom Hauptschulabschluss bis hin zur Fachoberschulreife auf verschiedenen Wegen ans Ziel kommen. Kleine Klassen ermöglichen eine individuelle Betreuung und Unterstützung. Neben den fachlichen Inhalten haben die Vermittlung von Lernkompetenz, Selbstkompetenz, Zeit- und Sozialkompetenz eine große Bedeutung. Während der Schulzeit kümmern sich Pädagogen und Sozialdienst gemeinsam mit den Schülern und deren Eltern um die Anschlussmaßnahmen in Absprache mit den Kostenträgern und den jeweiligen Arbeitsagenturen. Durch die Aufnahme von über 25 Prozent nichtbehinderten Schülern wird Inklusion gelebt. Schüler mit und ohne Behinderung erhalten die Möglichkeit, voneinander zu lernen und sich gemeinsam auseinanderzusetzen. Dass dieser eher unorthodoxe Weg der Inklusion ein wichtiger ist, bestätigen die positiven Rückmeldungen. Internate Auf zur Selbständigkeit Ich soll ins Internat? Was machen die da? Wie streng geht es dort zu? Gibt´s da auch Partys? Wird mein Kind dort gut versorgt? Sind die Mitarbeiter dort vertrauenswürdig? Wird da auch die Selbständigkeit meines Kindes gefördert? Diese und ähnliche Fragen haben die Internatsbewerber und deren Eltern, wenn sie sich zum ersten Mal mit der Frage der Internatsaufnahme beschäftigen. Meist lassen sich diese Fragen und dahinterstehende Phantasien beim ersten Besuch im Antoniushaus klären. Die gute Stimmung im Internat wird von den Neuen und deren Eltern immer schnell erspürt. Die Neuen merken, dass die Atmosphäre im Internat familiär, freundlich und auch professionell ist. Das Internat wird für die Bewohnerinnen und Bewohner in kurzer Zeit zum zweiten Zuhause mit vielfältigen Möglichkeiten, neue Erfahrungen mit sich und anderen zu machen, Spaß zu haben, Feste zu feiern, neue Formen von Gemeinschaft kennenzulernen, Kochen und Einkaufen zu lernen, soziale Kompetenzen weiterzuentwickeln. Durch systematische Hausaufgabenbetreuung und organisierte Lerngruppen mit Klassenkameraden können schulische Erfolgserlebnisse und 18 damit der Abschluss der Schule besser gelingen. Leben im Internat ist für viele Bewohner (und Eltern) ein großer Schritt in ihrer persönlichen Entwicklung und das Schönste daran: Die Schüler wohnen, lernen und leben sehr gerne bei uns! Georg Theisen Leiter Internate 19 Fachdienste Ganzheitliche Entwicklung Zu den Schulen, Internaten und Wohngruppen gehören zum Antoniushaus auch die Fachdienste. Lehrer, pädagogische Fachkräfte und Sozialarbeiter, Psychologen sowie Therapeuten unterstützen mit ihrem Fachwissen auf der ganzen Bandbreite die Menschen im Antoniushaus, um ihre Möglichkeiten zu erkennen, die Fähigkeiten zu entwickeln und ihre Persönlichkeit umfassend zu fördern. So können Fähigkeiten und Persönlichkeit zur maximalen Selbständigkeit entwickelt und gefördert werden. Der medizinische Dienst gewährleistet die orthopädische Grundversorgung und bereitet die Diagnosen und Risikoanalysen für die vielfältigen und oft auch seltenen Behinderungsbilder vor. Physio- und Ergotherapeuten ermöglichen mit ihrem Fachwissen eine enge und individuelle Unterstützung der Betroffenen. Durch die Nähe zu den Lehrern und Erziehern und unter Einbindung der Eltern und Betreuer wird gemeinsam daran gearbeitet, ein selbständiges Leben führen zu können. Der Umgang mit Hilfsmitteln und lebenspraktische Übungen helfen, den Weg der Eigenständigkeit zu erlernen. Damit das Leben gelingt und gemeistert werden kann, unterstützen Psychologen im Antoniushaus die persönlichen Lebens- und Leistungsmöglichkeiten. Die Bewältigung der Behinderungen gelingt besser, wenn alle Beteiligten gemeinsam an den passenden Zielen arbeiten. Deswegen werden psychologische Hilfen eng mit anderen Reha-Leistungen im Antoniushaus verknüpft. Der psychologische Dienst ist ein wichtiger Bestandteil interdisziplinärer Zusammenarbeit. Der Sozialdienst steht zur Beratung, Information und Unterstützung in Fragen der beruflichen und sozialen Eingliederung und bei rechtlichen Fragen zur Verfügung. So helfen die Mitarbeiter des Sozialdienstes, Perspektiven zu erschließen und individuelle Lebenswege zu gestalten. EWB / Betreutes Wohhnen In Gemeinschaft leben Wohnen für Erwachsene 20 Wir bieten in drei Wohngruppen mit 24 Einzel- und acht Doppelzimmern Erwachsenen ein Zuhause. Die Betreuung, Unterstützung und Förderung richtet sich an körperbehinderte und schwerstmehrfachbehinderte Men- schen. Förderung und Pflege orientieren sich an den Möglichkeiten und Bedarfen jedes Einzelnen. Ziel ist es, auch mit einer schweren Behinderung so eigenständig wie möglich leben zu können. Im Erwachsenenwohnbereich erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner Unterstützung bei der Entfaltung ihrer Individualität, der Erweiterung ihrer Handlungskompetenzen, der Entwicklung ihrer beruflichen Perspektiven und der Gewinnung von Wohnraum zum selbständigen Wohnen. In der freien Zeit werden gemeinsames Erleben und Begegnung gefördert. Die Freizeitgestaltung und Planung erfolgt in den Wohngruppen sowie gruppenübergreifend. Die Gestaltung von individuellen Angeboten, die Planung von kulturellen Veranstaltungen und gemeinsamen Festen im Jahresrhythmus sowie die Urlaubsreisen sind ein wichtiger Bestandteil der Freizeitaktivitäten. Ambulant Betreutes Wohnen Zielsetzung des ambulant Betreuten Wohnens ist die Förderung von Selbständigkeit und Selbstbestimmung für ein sinnerfülltes und aktives Leben. Das Angebot richtet sich an Menschen mit Behinderung im Main-Taunus-Kreis und im Kreis Groß-Gerau. Diese Art des Wohnens ermöglicht und erfor- dert ein Höchstmaß an Selbständigkeit und Selbstbestimmtheit. So mietet der Betreffende selbst eine Wohnung und beantragt die für ihn notwendigen Pflegedienste und hauswirtschaftlichen Hilfen. Die entsprechende Unterstützung und Begleitung erhalten sie über ein Betreuerteam des Antoniushauses. 21 Reportage Zimmer 304, 2. OG Tagesbericht von Ralf Sieben, der heute immer noch im Antoniushaus wohnt und lebt, nachts ruht oder schläft. Ich, der Ralf Sieben vom Erwachsenenwohnbereich im Antoniushaus Gebäude 3, bin heute Morgen ziemlich früh schon im Zimmer 304 im 2. Stockwerk des Hauses wach geworden und freute mich auf das Frühstück. Ich habe heute Nacht ganz prima geschlafen, da mein Raum leer war. Also niemand außer mir drin. Darum ist es auch total still gewesen. Herrlich. Denn dort, wo niemand ist, gibt es auch keine lauten Geräusche. Ich bin vom Weckdienst geweckt worden und wurde gebeten, mich im Badräumchen für den Tag vorzubereiten. Das ist mir sehr gut gelungen. Ich habe mich gewaschen und meine Zähne geputzt. Die Zahnpasta war weißfarblich. Damit hab ich mir ziemlich sauber meine Zähne geputzt. Danach hab ich mich sofort fertig angezogen und bin in den EWB 3 Wohnraum gegangen, der ja die Nummer 307 hat. Darin habe ich dann sehr gut gefrühstückt. Dann habe ich mich mit dem Diehl Bus 24 zum Arbeitsplatz fahren lassen, in die WfB Hattersheim und das hat auch – Gott sei Dank – gar nicht lange gedauert. Ich habe ganz normale Arbeit machen müssen, nämlich die Gummipuffer, die gepresst werden, auf die Metallplatte getan, die später dann elektrisch zusammen gepresst wurden. Ich habe heute am Freitag sehr gute Arbeit gehabt und habe alles so genau wie möglich ausgearbeitet. Da können die Leute sehr zufrieden sein mit mir. Zum Mittagessen gab es heute Kartoffeln und ein gutes Stück Fleisch. Reportage Zimmer 304, 2. OG Das Essen hat auch wirklich wie immer sehr gut geschmeckt. Nach der Mittagspause hab ich auf der Arbeit das Übliche gemacht, nämlich pressen. Diese Arbeit mache ich wirklich sehr gerne. Ich bin sogar von meinem Vorgesetzten gelobt worden. Dann war die Arbeit rum und ich fuhr wieder zurück ins Antoniushaus. Als ich nach Hause kam, lag eine Urlaubskarte auf dem Tisch. Es war eine Urlaubskarte von meiner Ergotherapeutin Nele von den Kanarischen Inseln. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Als Thomas kam, lag ich auf dem Bett, weil ich müde war. Eigentlich wollte ich liegen bleiben, aber der Thomas lockte mich mit Kaffee und Kuchen in den Gemeinschaftsraum. Danach ging es mir wieder besser. Wir haben dann mit Nadine und Ursula „Mensch ärger dich nicht“ gespielt und ich hab zwei Mal gewonnen. Das hat mir sehr gefallen. Anschließend waren Lydia und ich mit einem behinderten Mitbewohner in Hochheim spazieren, in der Hoffnung etwas sehr gut Schmeckendes zu sehen und auch zu kaufen. Für Geld selbstverständlich. Unterwegs trafen wir Ursula. Sie hat jeden von uns zwei Bonbons geschenkt. Außerdem haben wir uns das erste Eis in diesem Jahr gekauft. Es war Magnum am Stiel. Heidi wurde ganz neidisch als wir ihr später 22 davon erzählten, weil sie selber gerne Eis mag. Wir trafen noch den Bruno und die Daniela. Mit allen haben wir uns etwas unterhalten und waren erst um 17 Uhr 15 wieder im EWB 3 zurück. Zum Glück war das Wetter gut. Morgen soll es ganz dolle Gewitter geben. Ich mag keine Gewitter wegen Donnerlärm und Blitzzischen. Igitt! Dann um 18 Uhr gab es das gemeinsame Abendessen. Worauf ich mich schon freute. Es gab leckere Sachen zu essen und zu trinken. Danach habe ich mit Buntstiften ein Bild gemalt. Es war ein Haus mit Garage in einem Garten mit großem Baum auf einer grünen Wiese. Das hat mir total gut gefallen. Ich habe heute nur sehr gute und fantastische Dinge erlebt und teilweise machen müssen. Ich habe zum Beispiel eben geduscht. Nein, Entschuldigung, ich habe gebadet. Mich in der Wasserwanne ganz sauber gemacht und dabei auch meine Haare gewaschen bekommen von der guten Frau Sabrina. Darüber habe ich mich gefreut und mich bedankt. Danach hab ich so wie eben, meinen Tagesbericht geschrieben. Also reingeschrieben wurde es von Ralf Sieben, das bin ich. Ich, der Ralf, habe eben gerade gelesen, was ich im Tagesberichtsbuch eingetragen hatte und bin auch gleich total zufrieden. Ralf Sieben 23 Erinnerungen Spielparadies Antoniushaus "Es war eine wunderbare Zeit", erinnert sich Sabine Eberhardt. "Mit dem Antoniushaus verbinde ich die schönsten Momente meiner Kindheit." Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Estella hat die gebürtige Hochheimerin Sabine Singer, nun Eberhardt, jede freie Minute auf dem Gelände des Antoniushauses verbracht." Estella hat damals im heutigen Verwaltungsgebäude gewohnt, gemeinsam mit ihren Eltern, die im Antoniushaus gearbeitet haben. An jeder Ecke des Parks und der Gebäude werden Erinnerungen wach. "Hier haben wir Kastanien gesammelt und dann gebastelt", deutet Sabine, "da, wo jetzt die Förderschule steht, stand das Haus von Herrn Hugo". Unter der Treppe ha- Heute hat der Geschäftsführer sein Domizil in Estellas Kinderzimmer. ben die beiden Mädchen stundenlang gespielt. "In den beiden Bäumen neben der Marienkapelle haben wir in den Nischen Puppenhäuser gebaut." Auch andere Mädchen, die damals im Antoniushaus lebten, gesellten sich zu den Freundinnen. Es wurden Freundschaften geschlossen und gemeinsam das Leben genossen. Berührungsängste zwischen den Kindern- und Jugendlichen mit und ohne Behinderung gab es nicht. Dann ist Estrella zurück nach Portugal gezogen, aber der Kontakt zwischen den beiden Freundinnen ist bis heute erhalten geblieben. Oft erzählen die beiden heute ihren eigenen Kindern von ihrer Zeit im Antoniushaus und ganz in der Tradition ihrer Mutter, spielen sie auch heute noch hin und wieder auf dem Campus des Antoniushauses. 24 l… a m in e r a w Es Anekdoten nterricht: Mathematiku urchgetwertzeichen d Es werden Pos nommen. ass wird erklärt, d Den Schülern liche d en unterschie die Briefmark Werte haben. uer gefragt, wie te Thorsten wird arke m ef fennig-Bri denn eine 50-P sei. ie glaab so um d Antwort: „Isch zisch.“ Dreimarkfuff „Können sie nicht an einem anderen Tag heiraten?“ Am 12. Juni 1987 habe ich standesamtlich, am 13. Juni kirchlich geheiratet. Schwester Oberin bat mich meine Hochzeit zu verschieben, da doch an diesem Tag das Fest zum 75-jährigen Jubiläum des Antoniushauses gefeiert wurde. „Hoffentlich regnet es jetzt nicht!“ Rollentausch Im Rahmen eine s Projektes des Internats hatten wir mit de n Schülerinnen für einen Tag einen Rollentau sch vereinbart: Wir setzten un in Rollstühle un s d sie übernahm en die Aufgaben der Erzieh er. Zum Abend be schlossen die Mädels, dass de nette, blonde, r junge Kollege un bedingt duschen müsst e. Sie haben ih n dann ordentlich eingeseift und den Kopf ge waschen (aber er ließ sich nur bis zur Badehos e entkleiden). Discobesuch Ein Mädchen fragt die begleitende Mitarbeiterin: „Darf ich `mal mit dem Rollstuhlfahrer tanzen?“ „Das musst Du ihn schon selbst fragen!“ rDas tut sie, worauf der Rollstuhlfahrer die Mita beiterin fragt: „Soll ich `mal mit dem Mädchen tanzen?“ Im Ko chunte rricht: Es soll Nudel n Schül er kom geben. mt ins tariat Se un es dau d fragt, wie kreer la bissfes t, bis die Nu nge deln t sind ? Habt i hr die Nudel im Wa n scho sser? n Ja, seit einer h alben S tunde! les Wofür Salat so al t! gut is bt es eine Zum Abendessen gi lat – ist Sa el Riesenschüss heit, nd su Ge e di gut für r`s Sexualfür`s Gehirn, fü uptet… ha leben. Wird be eine halbe ch si ut Katrin ha rein… Schüssel allein … er 3 Stunden spät agt: „Wo fr n ri Mitarbeite ?“ in tr ist Ka t: „Salat Schüler antworte abbauen!“ Kollegen am Kommentar eines nächsten Tag: denn hier „Wo bekommt man t? – Preis la Sa n te einen gu e!“ spielt keine Roll Bei dem Verabschiedu ngsg früher im Antoniushau ottesdienst der Schwestern, die s waren, ergab sich in der Kapelle folgender Dialog mit de m anwesenden Bischof: Schüler: Wo ist denn de r heilige Geist – ich se he keinen? Bischof: Den kann man nicht sehen, der ist un sichtbar! Schüler: Ach so – wie Pumuckel! für afte Firma Eine namh ittel schenkte uns, sm Reinigung chen, Pulver für die ch s lä in Probef e. in h it gerechSpülmasc e aber dam tt a h d n a würde, Niem LKW sein er d ß ro g bis net wie tte auslud, le a P m u e toder Palett ons das An rt a K s u a eine Wand te. elände teil ereiht, niushausg einanderg n a en h c h c den Die Fläs ch einmal li n ei h c rs h hätten wa spannt. Erdball um „Naggische S chokoriegel“ Zum Nachtis ch gab es Han uta seltsamerweise schon ausgepac kt. Ein Mitarbeiter , mit guten Au gen, erkannte den Stempel mit d em Verfallsdatum , dass sich in die Schokolade gep rägt hatte – ah a, schon abgelau fen. Die Schwester in der Küche ha tte sich „die Mühe “ gemacht, das Papier mit dem Stem pel zu entfern en. Qualitätsmanagement Qualität sichern, Innovation fördern26 27 Das Antoniushaus hat sich mit all seinen Bereichen erfolgreich nach dem europäischen Qualitätssiegel eQuass Assurance zertifizieren lassen. Die zehn Qualitätsprinzipien nach eQuass spiegeln auch die Unternehmensphilosophie des Antoniushauses wider: Im Mittelpunkt der Mensch. Als europäischer Qualitätsrahmen für Sozialdienstleister stellen sowohl eQuass als auch das Antoniushaus die Belange und Interessen der Menschen mit Behinderung bei der täglichen Arbeit in den Mittelpunkt. Qualität auf höchstem Niveau kontinuierlich erbringen zu können, ist kein Zufallsprodukt. Es erfordert verbindliche Rahmen, auf die sich Schüler, Bewohner, Familien, Partner, Kosten- …ein biblisches Wort, das auch das vielfältige und zielgenaue Wirken im Antoniushaus deutet. So alt das Jesus-Wort ist – die Botschaft ist aktuell, passt auch in die Zeit der diskutierten Inklusion, macht deutlich: es geht um den einzelnen Menschen. Mk 5,41: „Jesus fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!“ Hand und Ermutigung, Entgegenkommen und Erwartung zeichnen Jesu Umgang mit Menschen aus, die eingeschränkt leben müssen. Als Christen, als katholische Einrichtung, ist Jesu Verhalten für uns Auftrag und Anfrage. Die biblische Botschaft ermutigt, Menschen mit ihren lebens- und liebenswerten Seiten zu sehen, sodass sie Selbstvertrauen finden, Eigenkräfte mobilisieren, Kompetenzen entwickeln und so auf eigene Füße kommen. Im Antoniushaus finden junge Menschen das, was ihnen hilft, sich aufzurichten, sich nicht ihren Einschränkungen zu ergeben. Neben qualifizierter Ausbildung und vielfältiger Unterstützung auf dem Weg träger und Mitarbeiter verlassen können. So gewährleisten wir kontinuierliche Verbesserung nach europäischen Standards zum Wohl Aller. Mit diesen hohen Qualitätsansprüchen wird Innovation gefördert, so dass Bildung, Förderung und Teilhabe für Alle möglich wird. Frank Sonnet Impressum Redaktion stellvertretend für die Fachbereiche: Hubert Mayer, Leiter Wohnen; Gudrun Bjaelkerup, Schulleiterin PJBS; Matthias Stumpf, Schulleiter ESS; Georg Theisen, Leiter Internate; Jürgen Metzger, Leiter Fachdienste; Anna Kommerscheidt, Monika Dittman, Ralf Sieben, Frank Sonnet, Susanne Sperling Fotos Patrick Becker, Pedro Citoler, Archiv des Antoniushauses Layout Patrick Becker, Hartmut Hillmann, Christoph Kühne Herausgeber Antoniushaus gGmbH Markus Schmahl (v.i.S.d.P.) Burgeffstraße 42 65239 Hochheim Seelsorge Talita kum zu Eigenverantwortlichkeit und Selbständigkeit steht ihnen ein breites Angebot an Begleitung zur Verfügung, wenn schmerzliche Grenzerfahrungen entmutigen. Talita kum! – seit hundert Jahren folgt das Antoniushaus dem Beispiel Jesu. Mitarbeiter und Ehrenamtliche engagieren sich in Erziehung, Seelsorge und Bildung - ganzheitlich, inklusiv, fortschrittlich und innovativ – ganz im Sinne Jesu. Monika Dittmann Seelsorgerin im Antoniushaus Bildung Förderung Teilhabe alles inkl e v i s u Antoniushaus gGmbH • Burgeffstraße 42 • 65239 Hochheim am Main Spendenkonto Nassauische Sparkasse BLZ 510 500 15 Kto.Nr. 213 000 071 iv e 100 Jahre F o rt s c h ritt i n kl u s