Inselglocke 4-2005 - Die Inselglocke Baltrum
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Inselglocke 4-2005 - Die Inselglocke Baltrum
Nordseeinsel Baltrum Die Inselglocke Wilde Orchideen Wohltuende Kunst Schöne Feste Leuchtende Feuer Die 1 Euro Inselglocke 48. Jahrgang 4/05 2005 Nr. 4 Heimatverein Sommerfest im „Alten Zollhaus“ Bei wunderschönem Sommerwetter feierten wir am 13. Juli unser erstes Sommerfest auf eigenem Grund und Boden. Schnell war eines der Nord-Zimmer im Erdgeschoss als Küche hergerichtet. Der anschließende Raum wurde für den Schmuck-Basar fertig gemacht. Stände für das Glücksrad, Knobeln und Bernstein-Buckern fanden natürlich auch Raum. Die Süd-Zimmer und die kleine, gepflasterte Terrasse wurden mit Tischen und Bänken bestückt. Viele unserer Freunde hatten Torten und Kuchen gespendet. Pünktlich um 14:30 Uhr wurde die Veranstaltung von unserer Vorsitzenden eröffnet. Die eingespielte Mannschaft bewährte sich bei diesem Fest einmal wieder. Gäste und Inselbewohner belohnten unsere Arbeit durch ihren Besuch. Sie konnten sich auch vom Fortschritt der Arbeiten an unserem zukünftigen Museum informieren: Die Rohbauarbeiten sind abgeschlossen, und im Inneren des Hauses ist schon eine Menge Arbeit verrichtet worden. Für 17:30 Uhr hatte sich der Shanty-Chor angesagt. Mit Seemannsliedern und Shantys erfreute er die Zuhörer. Eine beachtliche Anzahl Gäste war extra zu diesem Auftritt gekommen. Die umhergereichte „Spendendüne“ konnte gut gefüllt nach der Veranstaltung geleert werden. Diese Veranstaltung war ein großer Erfolg für alle Beteiligten. Rohbauarbeiten beendet Mit dem Einbau der Fenster durch die Tischlerei Lüppen und der Fugarbeiten durch die Baufirma Kuhlmann sind die AußenArbeiten abgeschlossen. Die Handschwengelpumpe reparierte unser Mitglied Kurt-Herrmann 2 Lüppen, der auch die Pflasterarbeiten meisterhaft erledigte. Ebenso meisterhaft kümmert sich Reno Harms mit seiner Mannschaft um den weiteren Innenausbau. Die Inselglocke 4/05 Heimatverein Landrat und Landschaftspräsident zu Besuch Anlässlich eines Inselbesuches besichtigten der Landrat Walter Theuerkauf und der Präsident der Ostfriesischen Landschaft Helmut Collmann das „Alte Zollhaus“. Sie waren vom Fortschritt der Arbeiten sichtlich beeindruckt. Im Anschluss an die Besichtigung gab es eine rustikale Teestunde auf der Sonnenseite unseres Hauses, die von einigen Vorstandsmitgliedern vorbereitet worden war. Vom Vorstand erging auch hier die dringende Bitte, unser Projekt zu fördern. Bislang bekamen wir nur von der Stiftung der Volks - und Raiffeisenbanken Norddeutschlands und aus der Ostfriesland-Stiftung Zuwendungen. Der große Finanzbedarf der Renovierung wurde überwiegend aus Spenden und Veranstaltungserlösen gedeckt. Heino Comien Fotos: R osi Lüppen Rosi Inselglocke abonnieren? Bitte schreiben Sie an die Redaktion: Inselglocke Baltrum Baltrum, Sabine Hinrichs Postfach 1143, 26579 Baltrum Fax: 0 49 39 - 91 20 25, eMail: [email protected] Preis: 10,- Euro im Jahr (6 Ausgaben in der Saison) inkl. Versandkosten, bitte überweisen auf das Konto des Heimatvereins Baltrum e.V. „Inselglocke“, Kontonummer 195 008, Sparkasse AurichNorden, BLZ 283 500 00 Die Inselglocke 4/05 3 Kunst für einen guten Zweck T-Shirts von Hans-Heiner Ulrichs Der Norder Künstler Hans-Heiner Ulrichs hat wieder ein Projekt für einen guten Zweck begonnen: Zusammen mit der Inhaberin der in diesem Frühjahr auf Baltrum eröffneten Boutique „Backskiste“, Heike Lunk, sind von seinem Bild „Baltrum“ T-Shirts bedruckt worden. Diese werden auf der Insel zum Verkauf angeboten. Fünf Euro gehen jeweils direkt an den Heimatverein Baltrum e.V., der das Geld nötig für den Ausbau des Alten Zollhauses zum Heimatmuseum braucht. Der ehemalige Architekt ist auf Baltrum aufgewachsen und Mitglied des Vereins. Immer wieder malt er Motive von der Insel, wenn auch sein Schöpfungs- (und Wirkungs-) kreis sehr viel weiter geht, hat er doch auch enge Kontakte nach Guatemala und natürlich in Norden und Umgebung. Seine Kunst ist daher nicht nur einseitig inspiriert, was an den Farben und lebhaften Formen wie auch an der Liebe im Detail erkennbar ist. Dass sich das Motiv „Baltrum“, gemalt mit feinstem Strich in Tinte auf Bütten - eine „knifflige“ Arbeit, wie Hans-Heiner Ulrichs sagt - nun so wunderbar auf einem schwarzen T-Shirt macht, ist der Ingeborg Brämer, Vorsitzende des Heimatvereins Baltrum e.V., Hans-Heiner Ulrichs und Heike Lunk (rechts) in der im Fühjahr neu eröffneten Backskiste in der D-Straße, im Hintergrund das Original. sonnigen Pracht der Farben und dem grafischen Linien-“Schwung“ zu verdanken. Inselglocke, Inselkirche, Dünenlandschaft, Meeresrauschen, Wellenschlag: Das Gesamt-Kunstwerk spricht alle Sin- ne an. Als Motiv auf dem hochwertigen Kleidungsstück ist es ein grandioser Blickfänger - und ein leuchtend-schönes Bild von der See für Urlaubserinnerungen und -sehnsüchte. Nicht zur Nachahmung empfohlen: Was für die beiden Extremsportler Arne Frenzel und Philippe Greuer aussah wie ein Katzensprung, kann für den Ungeübten zum Verhängnis werden. Die Überquerung der Wichter Ee zwischen Norderney und Baltrum mit eigener Muskelkraft wurde von den beiden trainierten Schwimmern jedoch in einer knappen Viertelstunde geschafft, Wind, Wetter und Wellen waren ihnen am 6. Juli abends wohl gewogen. Die Strömung war nur mäßig. Um kein Risiko einzugehen, wurden die beiden von der Norderneyer und der Baltrumer DLRG begleitet. Im Vorfeld dieser Aktion, die dem Kölner Tierschutzverein Porz zugute kommen soll, hatte es Diskussionen gegeben, ob erstens ein solches Unterfangen überhaupt möglich sei und zweitens, wer die Begleitung übernehmen würde. So wurde das zunächst geplante Inselhopping von Borkum bis nach Wangerooge auf ein paar ausgewählte Strecken verkürzt. Auf Baltrum sind die beiden Atlethen von der DLRG-Wachmannschaft und der Kurverwaltung herzlich empfangen worden. Die Strecke war für den 39-jährigen Arne Frenzel und dem 30-jährigen Philippe Greuer im Verhältnis nicht weit - und wäre nicht Niedrigwasser gewesen, wären die geübten Abenteuer- Ausdauer- und Leistungssportler gerne noch bis an der Strand auf der Nordseite der Insel geschwommen. Sie haben schon mehrere dieser Aktionen „im Wasser für eine gute Tat“ unternommen, sind von Koblenz auf dem Rhein nach Köln geschwommen und haben für dieses Jahr u.a. noch ein KykladenHopping in Griechenland und ein Halligen-Sylt-Schwimmen geplant. Inselhopping Norderney - Baltrum 4 Die Inselglocke 4/05 DLRG Glücklicher Ausgang Die Lebensretter machten Anfang Juli auf Baltrum ihrem Namen alle Ehre, als sie durch ihren Einsatz zwei Badende aus der Nordsee rette-ten. Die beiden erschöpften Schwimmer waren durch eine starke Unter-strömung bei ablandigem Wind immer weiter vom Ufer abgetrieben worden und konnten sich zum Glück und mit letzter Kraft an den Leinen der Badeabtrennung festhalten. Durch Winkzeichen hatten sie auf ihre missliche Lage aufmerksam gemacht. Ein mutiger Gast, Herr Gernot Sangmeister aus Medebach, war gleich zur Stelle und beruhigte den Einen, während der Andere von den Rettungsschwimmern an Land gebracht wurde. Jener konnte sich dann an der Leine in Richtung Land hangeln. Von dort wurden sie sofort zur Arztstation gefahren. - Die Wachmannschaften der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft DLRG betreuen den Bal-trumer Badestrand jedes Jahr während der Saisonzeit. Mit wechselnden Kräften sind sie bei großer Gefahr ebenso schnell zur Stelle wie bei kleinen Unfällen am Strand. Märchenhaftes Dornröschen Anfang Mai. Dichte weiße Nebelschwaden wehten über das Inselchen und hüllten es behutsam wie in einen zauberhaften Brautschleier. Meer, Wiesen, Menschen, Häuser und die vielen flinken Kaninchen versanken immer wieder für kurze Zeit in einen vermeintlichen Schlummer, nur die Rufe der unzähligen Vögel drangen aus der geheimnisvollen Undurchsichtigkeit. Sobald die kämpfende, goldene Sonne siegte, hob sich der Nebel und gab den suchenden Blick frei auf das glitzernde Wasser, das feuchte Gras und das umherhuschende Getier. Die warnenden Nebelhörner der Schiffe verstummten. Die gemächlich trottenden, schnaubenden Kutschpferde bildeten nicht länger nur eine Geräuschkulisse, sie tauchten geisterhaft aus dem Dunst auf und zogen ungerührt und friedlich in stoischem Gleichmut ihrer Wege. Das Schauspiel des Frühlings wiederholte sich, es verlor nichts an Schönheit und Faszination. Märchenhaftes Dornröschen Monika Froese-Janssen Hage Die Inselglocke 4/05 Foto: Colp Happy End mit Lebensrettern: Heinz-Peter Phillippen aus Meerbusch und Reinhard Ludewig aus Heidenheim freuen sich über ihre Rettung. Die zu der Zeit auf Baltrum eingesetzte Mannschaft bestand aus Wachleiter Josef Colp (im Bild ganz rechts) sowie Brigitte Colp, Klaus Brünahl und Daniel Laux aus Dahn in der Pfalz. Einfach bildschön! FANAr tik el AN-Ar Artik tikel Machen Sie sich und anderen eine FFreude! reude! Im SindBad und in ONNOs Kinderspöölhus gibt es viele Artkel mit dem NORDSEE- und dem BALTRUM-Schriftzug. Z.B.: Caps, T.-Shirts, Sweat-Shirts, Leinentaschen, Robbyund ONNO-Puppen, Feuerzeuge, Taschenmesser, Badetücher, Robby-Bücher und vieles mehr vom Meer! 5 Orchideen Kleine Schönheit mit großem Namen Für Pflanzenfreunde erfreulich: es gibt sie noch - die wilden Orchideen auf Baltrum. Sie haben zwar nichts von der Größe ihrer ausländischen Schwestern, doch dass sie bei uns in freier Natur ohne Dünger und große Pflege blühen, lässt das Botanikerherz höher schlagen. Zwischen Kriechweide und Sanddorn verbirgt sich die echte Sumpfwurz (Epipactis palustris, oben und Ttitelbild), Blütezeit Juni- Juli. In der Gesellschaft von Sumpf-Herzblatt oder Studentenröschen (Parnassia palustris, rechts oben), Augentrost (Euphrasia) und Tausendgüldenkraut (Centaurium minus, rechts 2.v.o.) fühlt sich die Sumpfwurz 6 oder auch Sumpfsitter genannt, augenscheinlich wohl. Als Pflanzenfreund muss ich jährlich (das sagt meine innere Stimme) „kontrollieren“, ob die auf Baltrum seltenen Gewächse noch existieren. Die Stellen von vor ca. 20 Jahren sind teilweise nicht mehr vorhanden, da der Bewuchs ringsum zu sehr drückte und die Pflanzen zum „Auswandern“ veranlasste. Sie fanden glücklicherweise neue Standorte und sind mit diesen seit Jahren, das zeigt ihre Blütenpracht, zufrieden. Das etwas unscheinbare grünblühende große Zweiblatt (Listera ovata, oben) treibt seine Blüten schon früh im April und führt ein gewisses Schattendasein. Unter den noch nicht so stark belaubten Bäumen kann das geübte Auge die Pflanzen erkennen. Schon im Juni vermodern die Blätter, und die Wurzeln warten auf das nächste Frühjahr. Die dritte auf der Insel wachsende Orchidee ist die breitblättrige Sumpfwurz (Epipactis helleborine, oben). Wurzeln und Pflanzansätze sind noch vorhanden, doch schmecken die neuen Triebe auch Kaninchen, Hase und Reh, und Fasanen probieren ebenfalls am frischen Grün. Dadurch sieht es mit Blütentrieben ein wenig dürftig aus, doch konnte ich bei einem Spaziergang an neuer Stelle erfreulicherweise fünfzehn Blütenansätze erkennen. Bestimmt hat sich diese Pflanzenart auch einen neuen Platz zum Wachsen ausgesucht und ich muss nur noch etwas eifriger suchen. Aber die Freizeit, die ich mir zum Laufen genommen habe, hat sich auf jeden Fall gelohnt. Es gibt sie noch – die wilden Orchideen auf Baltrum! Bärbel Nannen Pirola (rechts, und links im Hintergrund) Fotos und Titelbild: Bärbel Nannen Die Inselglocke 4/05 Mein lieber Schwan! Mord am Markt „Literatur und Leberwurst“ hätte das Motto auch lauten können, schmunzelte Peter Gerdes am letzten Donnerstag auf Baltrum. „Mord am Markt“ hieß die Veranstaltung, zu der der Inselmarkt Baltrum im zehnten Jahr seines Bestehens eingeladen hatte. Die „Lesung mit Häppche & Wein und Peter Gerdes“ hätte bei schönem Wetter draußen stattfinden sollen. Allein, es hat nicht sollen sein - und die Initiatoren und Mitarbeiter des Inselmarktes verlegten das Ganze kurzerhand einfach zwischen die Konservenregale. An langen Tischen war reichlich Platz für - für Baltrumer Verhältnisse - reichlich Zuhörer. Das Ambiente war denn auch gar nicht so übel, zumal die gut gestreuten Päuschen mit Häppchen aus der nebenan liegenden Backstube und Schlückchen aus dem supermarkteigenen Weinsortiment ausgefüllt wurden. Peter Gerdes hat seinen neuen Inselkrimi „Solo für Sopran“ nach Baltrum mitgebracht. In seinem sechsten Krimi lässt Gerdes den Kriminalhauptkommissar Stahnke auf Langeoog einen kniffligen Fall lösen. Aber auch aus anderen Wer- Die Inselglocke 4/05 ken las er vor: Kurzgeschichten aus Spökenkieker, in denen Stahnke mal eine gute mal eine schicksalhafte Figur macht. Das Zuhören bei Peter Gerdes ist ein Vergnügen er liest ausgesprochen gut, und so wortgewaltig und eindringlich und experimentierfreudig seine Sprache ist, so auch die Beschreibung der Charaktere, so spannend der Verlauf der Handlung, so menschlich und deshalb sympathisch die Hauptfigur. Marktleiterin Ulrike Barow hatte die Idee zu dieser Aktion, die ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr der Baltrumer Konsumgenossenschaft darstellte. Durch die Kriminacht des Leda-Verlags in Leer auf den Autoren Peter Gerdes aufmerksam geworden, freute sie sich, dass dieser ihrer Einladung zur kleinsten Ostfriesischen Insel gefolgt ist. Tag der Seenotretter Für die Ostfriesische Küste war der diesjährige „T Seenotretter“ am 2. Juli wieder etwas ungünstig gelegen: Beim nachmittäglichen Niedrigwasser konnten zumindest auf Baltrum keine Schaufahrten unternommen werden oder die Rettungsboote draußen vor der Insel ihre „Einsatz“-Möglichkeiten und Manövrierfähigkeit demonstrieren. Das soll am Freitag, dem 12. August beim diesjährigen Hafenfest nachgeholt werden. 7 Leuchtfeuer Der Norderneyer LLeuchtturm euchtturm Ich würde es vermissen, Sie auch? Das blitzende Licht des Leuchtfeuers, das vom Norderneyer 1 Leuchtturm in die Nacht geschickt wird. Mit Einbruch der Dunkelheit schaltet das Leuchtfeuer ein und mit Beginn der morgendlichen Helligkeit wieder aus. Ein Dämmerungsschalter sorgt heute für die ordentliche Ein-Aus-Schaltung, die ja täglich anders ist. Bauzeiten 1872 bis 1874 wurde der Turm gebaut. Die Mühe, dieses fast 55 Meter hohe Bauwerk zu errichten, ist heute, im Zeitalter des totalen Maschineneinsatzes, kaum vorstellbar. In damaliger Zeit wurden 3 alle Arbeiten von Hand ausgeführt. Allenfalls waren Seilzüge zum Materialtransport in Benutzung. Der Turm befindet sich weit außerhalb der Stadt. Die Standortwahl war wohl vom günstigsten Transportweg für das Baumaterial beeinflusst. So wurde das Material direkt vom Festland über das Watt zur Baustelle auf dem „Postweg“ befördert. Dieser Weg führt über das hohe Watt (Wasserscheide), er wurde für Post und andere Transporte genutzt. Der festländische Ausgangspunkt war Hilgenriedersiel. Der Bauunternehmer Ernst Schumacher aus Leer/Ostfriesland war mit der Bauausführung durch die Königliche Bauinspektion zu Norden als Vorgänger der heutigen Wasser- und Schifffahrtsverwaltung mit den Bau beauftragt worden. 8 Feuertechnik Nach der Fertigstellung des Turmes im August 1874 wurde die aus Paris stammende Technik - es ist das einzige Drehwerk in einem deutschen Leuchtturm, das linksdrehend arbeitet - eingebaut. Die Lichtquelle für das weiße Feuer, die ihre Signale rundherum ausgab, bestand aus einem Brenner mit fünf konzentrischen Dochten. Die optische Einrichtung ist ein Fesnel´scher Linsenapparat mit 24 Linsenfeldern und 1.018 Prismen. Die Drehfunktion wurde durch einen turmuhrähnlichen Antrieb, der mit einem vier Zentner schweren Gewicht versehen war, erreicht. Die Laufzeit betrug 16 ½ Stunden. Das Hochziehen erfolgte mit einer Handwinde, die der Wärter (manchmal auch mit Hilfe seiner Frau) betätigte. Der Apparat hat eine Höhe von fast drei Metern und einen Durchmesser von 1,85 Meter. Die gesamte Technik war eine Reparationsleistung des französischen Staates, die aus dem verlorenen deutschfranzösischen Krieg (1870/71) resultierte. Dieser Leuchtapparat ist heute einmalig auf der Welt. Das Gesamtgewicht beträgt 3,5 Tonnen. Die Feuerhöhe befindet auf 59,60 Meter über dem mittleren Hochwasser, das entspricht 60,80 Meter über Normal Null (NN). Zum Vergleich: Baltrums höchste Düne bringt es auf 19,20 Meter über NN. Am 4. August 1874 erfolgte eine Bekanntmachung für Seefahrer, die die Inbetriebnahme des Leuchtfeuers für den 01. Oktober des gleichen Jahres ankündigte. Die Leuchtweite wurde mit 20 Seemeilen (1 sm = 1,752 km) angegebenen, es wurden sechs Blinke (à vier Sekunden) in jeder Minute ausgeben. Mit dem Einschalten dieses Feuers wurde die Leuchtfeuerkette im südlichen Bereich der Deutschen Bucht geschlossen. durch eine Wechselvorrichtung bei Bedarf an Stelle der Hauptlichtquelle trat. Eine 2000-Watt-Glühlampe wurde 1938 eingebaut. Die Betriebslichtstärke wurde versiebenfacht. Kriegszeit Während des Zweiten Weltkrieges waren alle Feuerschiffe eingezogen und alle Leuchtfeuer abgeschaltet. Während dieser Zeit Das Leuchtfeuer wurde zunächst musste der Leuchtturmwärter denmit Mineralöl befeuert. Der noch im Turm hochsteigen und Ölverbrauch lag bei 1.150 Gramm nach dem Rechten sehen. Einmal, pro Stunde und damit bei 4.500 es war wohl schon dunkel, hatte er Kilogramm pro Jahr. vergessen, seine Pfeife vor dem Mit dem Betrieb waren bis 1912 Kontrollgang abzulegen, so begab drei Wärter beschäftigt. er sich in den Bereich der Linsen, In dem Wärterhaus, das sich neschaute sich um und stieg wieder ben dem Turm befand, wurde eine abwärts. In seinem Arbeitsraum im Telegrafenstation eingerichtet. Die Wärterhaus angekommen, schrillTelegrafen-Insel-Ringleitung wurte das Telefon. Er wurde gefragt, de 1874 auf Betreiben der DGzRS warum das Norderneyer Leucht(Deutschen Gesellschaft zur Retfeuer ein rotes Licht gezeigt hätte? tung Schiffbrüchiger) ausgelegt, Ihm stiegen die Haare zu Berge, um Seenotmeldungen zügig überdenn die kleine, rote Glut seiner mitteln zu können. Da LeuchttürPfeife war so verstärkt worden, me eine gute Seenotbeobachtung dass sie bis Wilhelmshaven zu seermöglichten, war die nahe gelehen gewesen war. Es war ihm eine gene Telegrafenstation von großem Lehre, er stieg nie wieder mit anVorteil. Norderney hatte allerdings gezündeter Pfeife in den Turm. schon seit 1858 einen Anschluss an Nordöstlich von Baltrum war die festländische TelegrafenAnfang März 1942 der Lotsenleitung. dampfer „Rüstringen“ in Seenot Ab Anfang des 20. Jahrhunderts geraten, ihm eilten einige Marinewurde als Lichtquelle ein Petrofahrzeuge zur Hilfe, die dann leumglühlicht verwendet. Täglich ebenfalls in Seenot gerieten. mussten 25 Kilogramm Petroleum Das Langeooger Ruderrettungsnach oben getragen werden. boot „Reichspost“ rettete von dem Im Jahre 1930 wurde das Leuchtauf eine Sandbank gelaufenen Mifeuer an das Stromnetz angeschlosnensucher zwölf Personen in der sen. Als Leuchtmittel wurde eine Nacht vom 6. auf den 7. März. Der 1000-Watt-Glühlampe eingesetzt. Bootsführung wurde durch das einBei Stromausfall diente eine Gas9 geschaltete Leuchtfeuer die Rücklampe als Ersatzlichtquelle, die Betrieb Die Inselglocke 4/05 4 Leuchtfeuer fahrt erleichtert, die dann am Baltrumer Oststrand erfolgreich endete. Dieser Leuchteinsatz war während der Kriegszeit einmalig. Da die Leuchttürme für die Tageseinflüge der Bomberverbände eine guter Wegweiser waren, wurden diese Bauwerke nicht bombardiert. Nach 1945 Nach dem Krieg wurde ein neuer Glühlampentyp eingesetzt, der eine bessere Lichtstärke hatte. Eine Notstromversorgung mit Dieselmotor und Generator wurde 1958 eingerichtet. Nun wurde auch die Ersatzlichtquelle von Gas auf Strom umgestellt. Das Drehwerk erhielt einem Elektromotor und das Antriebsgewicht wurde entfernt. Die Kennung wurde umgestellt, so dass die Blinke auf Sekunden verkürzt und die Pausen auf acht Sekunden verlängert wurden. Strandung Im Dezember 1968 strandete ein Emder Fischereifahrzeug auf dem Nordostende von Norderney. Ein alter Schillsauger wurde zur Bergung eingesetzt. Nachdem er selbst auf dem Strand festkam, begab sich der Kapitän zu Fuß zum Leuchtturm, um von dort telefonieren zu können. Ein langer, harter Weg von fast acht Kilometern bei starkem Sturm und Regen. 1977 wurde die Feuerkennung auf Blitzfeuer umgestellt. Alle zwölf Sekunden wird nunmehr ein sekundenlanger Lichtblitz ausgestrahlt. Durch den Einbau einer Halogenlampe wurde die Leuchtweite auf 23 Seemeilen vergrößert, das entspricht ca. 40 Kilometern. Die Nutzdauer wurde mit 750 Stunden angegeben. Die Inselglocke 4/05 Da Leuchttürme auch am Tage von der Schifffahrt zum Navigieren benötigt werden, haben fast alle unterschiedliche Bauweisen oder andere deutlich sichtbare Unterscheidungsmerkmale. Fernautomatik Auch die Ära der Leuchtturmwärter ist vorbei. Im Jahre 1981 wurde der Betrieb umgestellt und die Verkehrszentrale Ems übernahm die Überwachung und Fernsteuerung. Nur noch für Wartungs- und Reinigungsarbeiten muss der Turm dienstlich bestiegen werden. Im April 2004 wurde die bisherige 1.000-Watt-Halogenlampe durch eine Halogen-Metalldampflampe mit nur 400 Watt Leistung ausgetauscht. Dadurch trat eine 60%ige Stromersparnis ein. Mit dieser Lampe soll das Seefeuer mehr als ein Jahr lang betrieben werden können. Fällt die Lampe aus, wird auf die zweite Lampe sofort automatisch umgeschaltet. Sanierung Oftmals tauchte die Frage auf, ob Leuchtfeuer in der heutigen Zeit, in der es eine Vielfalt von anderen Navigationsmitteln gibt, noch nötig sind. Für die Seesicherheit ist es dringend erforderlich, mehrere verlässliche und ausfallsichere Navigations-Systeme vorzuhalten. Das ist der Grund, dass der von Wind und Wetter stark angeschlagene Norderneyer Turm mit einem Kostenaufwand von ca. 500.000 € momentan saniert wird. Es mussten alleine 12.000 Ziegelsteine ausgetauscht und viele Fugen nachgearbeitet werden. Auch im Inneren des Turms erfolgten Sanierungs- und Überholungsarbeiten. Mit einem Turbosoft-Verfahren werden mit geringem Druck die Innenwände gereinigt. Das Laternendach und die Turmspitze sowie die Blitzschutzanlage werden ebenfalls saniert. Aus Witterungsgründen können die AußenArbeiten nur in den Sommermonaten ausgeführt werden. Die notwenigen Stemmarbeiten brachten große Probleme, da der damals verwendete Mörtel außergewöhnlich fest und stark bindend war. Mit dem üblichen Elektrohammer konnte kein Erfolg erzielt werden, so musste ein Druckluft betriebener, leistungsstarker Hammer eingesetzt werden, um die Risse aufzustemmen. Der 14 Meter hohe Sockel, der eine Dicke von 70 Zentimeter hat, wird auf 18 Zentimeter abgestemmt und mit einer Verblendmauer samt Hohlschicht gegen die Witterungseinflüsse geschützt. Aussichtsattraktion Im Herbst wird die Sanierung abgeschlossen sein. Dann wird der achteckige Turm auch für Besucher wieder freigegeben. 253 Treppenstufen müssen bewältigt werden, wenn die gute Aussicht, die das höchste Bauwerk der Insel Norderney bietet, genossen werden soll. Der Turm ist aber auch Antennenträger für einige Funkdienste vor allem im Bereich des Seefunks und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sowie neuerdings auch für AIS = (Automatisches Identifikationssystem zur Erhöhung der Sicherheit des allg. Schiffsverkehrs). .Jährlich steigen 40.000 Personen auf den Turm. Leuchttürme sind nicht nur wegen der guten Aussicht eine Touristen-Attraktion sondern auch ihre abwechslungsreiche und auffällige Bauweise trägt dazu bei, dass sie eine enge Beziehung zum Küsten-Urlaub herstellen. Vielleicht verbindet der Eine oder Andere auch eine gewisse Romantik mit den leuchtenden Bauwerken. Mag es für Seereisende der letzte Gruß vor der großen Reise auf die Weltmeere sein oder auch für Heimkehrende die erste „helle“ Begrüßung. Nicht nur für Seeleute sondern auch für Insulaner, die von großer Reise heimkehren und Gäste, die von weit her ankommen, und auf der Fahrt nach Nessmersiel die ersten blitzenden Inselgrüße wahrnehmen, wenn auch nicht von der eigenen Insel, sondern von der westlich gelegenen Nachbarinsel. So mögen diese Lichtzeichen ähnliche Wirkung haben, wie Kirchenglocken, die Heimkehrende aus der Ferne hören. Hoffentlich bleiben uns und unseren Nachkommen die Leuchttürme erhalten. Quellen Kleiner Baltrum-Führer F. Runge, 1985 Norderney Lotti MesserschmidtGerland ,1978 Ostfriesische Inseln Roland Hannewald ,1995 Ostfriesische Inseln und Nordseeküste Claudia Blank, 1997 Katastrophen auf See „Im NL PPackeis ackeis Fotos WKN NLWKN vor LLangeoog angeoog angeoog“ Otto Busch Deutsches Baublatt Juli/August 2005 Internetseite der Stadt Norderney (Stand 23.04.2005) Internetseite des W asser Wasser asser-- und Schifffahrtsamtes Emden (April 2005) Internetseite „L euchtturm Atlas „Leuchtturm Atlas““ von Gregor Ulsamer 100 Jahre LLeuchtturm euchtturm Norderney Otto Franzius Mitarbeiter des W asser Wasser asser-- und Schifffahrtsamtes Emden Den Herren Bojunga, Stöver, Schomerus und Johanni danke ich für die freundliche Unterstützung. Heino Comien 9 Tierisch gut Chor Don Bleu Der zehnköpfige „Chor Bleu“ aus Bad Zwischenahn gab am vorletzten Juliwochenende erstmalig ein Konzert auf Baltrum: „Tierisches“ stand auf dem Programm. „Es setzte sich der Elefant“ heißt das neue Gedichtbändchen „von allerlei Getier“, aus dem die Autorin und Sängerin Ulrike Unger (Mitte rechts) vortrug, im Wechsel zur Acapella-Musik vom „Frosch-Konzert“ bis zum „Baltrum-Tango“ unter der Leitung von Detlef Wehking (3. v. r.). Die drei Sopran-, drei Alt-, zwei Tenor und zwei Bassstimmen boten Freitag Abend im Strandhotel Wietjes wie auch tags darauf im Nordseehaus Baltrum erfrischend treffsicher Lustiges und Nachdenkliches und stellten dabei ihre klangliche Vielseitigkeit unter Beweis. Auch die anwesenden Kinder fanden das Ganze „tierisch gut“. Malen mit Aussicht Künstler Heinrich „Künstler Heinrich“ stellte auf Baltrum vom 1. bis 14. Juli seine Werke - Pastellkreide und Öl - in der ehemaligen Liegehalle im Alten Kurzentrum auf Baltrum aus und bott Pastell-Malkurse für Kinder und Erwachsene an. Als Urenkel des Hofmalers Kaiser Wilhelms lag ihm das Talent zur Malerei seit jeher im Blut, in seiner Kindheit hat er gerne und viel gemalt. Aber erst 1999, nach einem schweren Unfall, hat er den Weg zum Malen wiedergefunden. Heinz Betzel, so der bürgerliche Namen, ist gebürtiger Lindener und hat ein Atelier in Lich in Oberhessen. 10 Die Inselglocke 4/05 Dornröschenlauf Auf Baltrum kennt jeder jeden - und beim diesjährigen Dornröschenlauf war das nicht viel anders: Mit einem Teilnehmerfeld von 22 Läufern ging es am 2. Juli an den Start - und alle konnten namentlich bei der Siegerehrung für ihren Gewinn geehrt werden. Dass es auf Baltrum aber nicht nur gemütlich zugeht, zeigen die Zeiten der Läufer und Läuferinnen: Mit 42,47 Minuten gewann Thomas Pahlke vom TUS Aurich OST (Startnummer 3) das Rennen vor Karl-Heinz Hoffmann aus Hesel (1) mit 43,13 und den beiden Dritten Thomas Bohmfalk (KSV Baltrum, 2) und Thomas Grimm vom VFL Berumbur (20) mit 47,54. Zu Laufen waren zwei Runden, insgesamt 10,8 Kilometer: Durch das Inseldorf, am Deich entlang, an den Salzwiesen vorbei - in den Dünentälern wurde es heiß, stickig und anstrengend, waren sich die Teilnehmer einig. Die Damen folgten den Herren jedoch dicht auf dem Fuße und Jana Mehrländer vom TUS Aurich OST (6) konnte in 48,17 Minuten den vierten Gesamtplatz gewinnen und das Damenrennen für sich entscheiden. Christa Tjards vom KSV Baltrum (19) wurde Zweite und Gesamtfünfte mit 48,51. Dritte wurde Tanja Heilemann (23) in 53,52 Minuten. Alle Teilnehmer kamen spätestens nach knapp eineinviertel Stunden glücklich ans Ziel. Es gab für alle eine Baltrum-Tasse und natürlich eine Urkunde, die jeweils Ersten bekamen ein Baltrum-T-Shirt als Preis. Die gute Organisation seitens der Kurverwaltung und die hervorragende Stimmung unter den Läufern wurden hoch gelobt. Brandaktuell Simon Hochgrebe hat für den Klabautergarten Baltrum 251 Euro bei der Ostfriesischen Brandkasse erpuzzelt. Über 7000 Teilnehmer gab es im zweiten Jahr des Puzzlespiels in den ostfriesischen Tageszeitungen, 43 mal (entsprechend der 43 Geschäftsstellen) wurden 251 Euro (so alt ist Die Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse) für Vereine in Ostfriesland verlost. Durch „viel Vorsorge, viel Versicherung und viel Gemeinwohl“ will die Ostfriesische Brandkasse ihre Verbundenheit mit den ostfrieischen Vereinen stärken. Günther Feldmann leitet seit einem Jahr die Geschäftsstelle auf Baltrum und freute sich jetzt, den Scheck an den kleinen Gewinner Simon (vorne) überreichen zu können. Mit ihm freuen sich Lisa, Anika, Laetitia, Sinja, Hendrik (vordere Reihe), Lennart, Justin, Robert, Eike, Victoria, Philip, Sina und Felix (hintere Reihe von links) und die Kindergärtnerinnen Sandra Francke sowie Christina Kremtz. Von dem Gewinn soll der Baltrumer Kindergarten einen Computer bekommen. Die Inselglocke 4/05 11 Ostdorf Straßenfest 17. Juli 2005 Einsatz in ungewohntem Metier D ck er le ere K en uch war viel chn zu s ell a lle! A uf jed em Stra ßenfest der Re nner Wenn das kein Glück bringt! Fröhliche Kinder am Start Darf nic Seit 1983 feiern die Ostdorfer ihr traditionelles Straßenfest ein oder zwei mal in der Saison - der Erlös kommt immer der Allgemeinheit zugute. Für Parkbänke, die Erweiterung des Ententeichsteges, Spielgeräte auf den Spielplätzen und am Strand, für den Heimatverein, die Alte Inselkirche, das Nordseehaus, die DGzRS, den Winterjugendclub, den Weg um die Aussichtsdüne, möwensichere Abfallkörbe, die Halfpipe, das Wetterhäuschen im Osten, für die Flutopfer im Osten 2002 und für vieles mehr wurde Das R ingen u m das ru Geld locker gemacht - um zu helfen, um es schön zu hige Hä ndchen haben und um etwas für die Insel und die Gäste zu tun. ht fehle erbege n: die W meinsch is rof np h ba ter Klü aft 12 Die Inselglocke 4/05 Erinnerungen Ein Urlaub auf Baltrum vom 25.07. - 03.08.1985 - FFortsetzung ortsetzung Der Sonntag Morgen ist gekennzeichnet durch Unentschlossenheit Ich ziehe mich dreimal um, weil das Wetter ständig wechselt, aber vielleicht nicht nur. Als ich endlich um 9.45 Uhr draußen bin, schwanke ich zwischen Kirchgang und Inselumrundung. „Kommen sie mit zum Flugplatz, da findet ein Fallschirmspringen statt,“ spricht mich ein Herr an, als ob er meine Unentschlossenheit gefühlt hätte. „Die vier Springer sind schon da, sie warten nur noch auf die Maschine.“ Ich gehe zwar nicht mit ihm, aber doch hin. Die Vier haben ihre ersten Sprünge bei der Bundeswehr gemacht und sich dann zur Sportgruppe zusammengefunden, erzählen sie mir, während ich mit ihnen den Himmel absuche. Da endlich ein fernes Brummen, das schnell lauter wird. Als die Zweimotorige endlich Boden unter den Füßen hat, sagt der Eine: „Nun lasst uns den Vogel mal ausplündern.“ Im Nu waren Türen, Sitze und Fracht auf der Wiese gestapelt und auf ging’s. Die Maschine schraubte sich in weiten Bögen immer höher, so hoch, dass die Springer nur als Punkte zu sehen waren, als sie sich fallen ließen. Als besondere Profis zeigten sie sich nicht. Einer landete in der etwas entfernt gelegenen Pferdekoppel. Etwa 20 Pferde stürzten im Gallopp zum Landeplatz und umstanden den Armen schnaufend und wiehernd. Auf dem Flugplatz kam ich mit einer Bielefelderin ins Gespräch Es stellt sich heraus, dass sie die Schwägerin des Popinga von Norderney war, der mit einer kleinen Maschine im Watt abgestürzt ist und nie gefunden wurde. Sie hatte auf Baltrum so viel Bernstein gefunden, dass ihr Mann ihr ein Armband hat fassen lassen. Nun schaltete auch ich den „Bernsteinblick“ ein; aber leider... Angenehm sind die kurzen Wege auf der Insel. Man kann unbelastet wandern. Vom „Inselfrieden“ bis zum Meer sind es drei Minuten. Auf dem Rückweg vom Flughafen stelle ich fest, dass ich nur am Die Inselglocke 4/05 Montag nach Norderney fahren kann und entschließe mich dazu und folglich auch zum Bleiben. Dann frage ich im Hotel „Witthus“, ob ich dort frühstücken kann. Ein gepflegtes Frühstück, das ich nicht selbst zubereiten muss, entbehre ich sehr, es gehört zum Tagesanfang jedes schönen Urlaubs. Das Wetter ist vieldeutig, aber beflügelt von meinen Entschlüssen, ziehe ich die Sandalen aus und trabe, zunächst durchs Moor watend, wieder in Richtung Inselspitze. Es war dort so schön. Mein Entschluss wird belohnt, die Sonne überwindet die Wolken, und ich nehme mein erstes Sonnenbad nach alter Weise, nahtlose Bräune garantiert. Etwas entfernt von mir zeichnen sich drei Segelboote in den Himmel; die Besatzung liegt am Strand. Die Furt fällt bei Ebbe so tief, dass sie an der Inselspitze ankern konnten. Im Hintergrund Langeoog. Ein so schönes Bild, dass ich es mir für alle Zeiten einprägen möchte. Unterwegs hatte ich wieder viele Fasanen-Begegnungen. Man braucht nur mit einer Tüte zu rascheln oder „Gluck Gluck“ zu rufen, schon kommen sie. Nur die Hähne sind zurückhaltender - sie beobachten aus dem hohen Dünengras, wie ihre Weibchen sich anbiedern. Eine Frau hielt mitgebrachtes Futter in der offenen Hand. Die Hennen fressen aus der Hand. Die Jungvögel trauen sich nicht, obwohl sie immer wieder Mut zu fassen suchen. Die Jungen sind übrigens sehr unterschiedlich groß. Dunst zieht auf und verschleiert die Sonne. Ich entschließe mich, im Bikini an der Brandung zurückzugehen. Einsamkeit, so weit das Auge reicht. Schließlich weit vor mir ein kleiner Mensch in weißem Oberhemd und roter Weste. Beim Näherkommen stelle ich fest, kein Mann, sondern ein Junge von 11/ 12 Jahren. Was macht er hier so allein, zwei Stunden entfernt von allem Leben? Ich versuche, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Er mauert. Auf jede meiner Fragen reagiert er mit einem Warum oder einer Gegenfrage. Nur meine Frage nach seinem Alter beantwortet er ohne Zögern. „Ich gehe jetzt schneller als Du, mir ist kalt“ sage ich, um zu prüfen, ob er lieber alleine sein will. Aber nein, „Ich kann auch schnell gehen,“ ist seine Antwort. Wir sprechen nun über die Entstehung der Erde, des Bernsteins, der Diamanten - er ist kein Dummer. Als ich zwischendurch frage, ob er in einer Stadt lebt, antworte er: “Ich sage nur eins, was es bei uns gibt, das gibt es nur noch in China.“ „Aha, Schwebebahn, also Wuppertal!“ Er ist sichtlich betroffen, dass ich nun weiß, woher er kommt. Was mag ihn nur so misstrauisch gemacht haben? Am Badestrand angekommen, begibt er sich zum Kinderfest, das gerade um 16.00 Uhr begonnen hat. Mir kommt der Gedanke, daß das Wellenbad jetzt leer sein dürfte. Schnell auf dem Festplatz der Feuerwehr eine Bratwurst gegessen, mit Bekannten gesprochen - ja, die hat man auf dieser kleinen Insel in drei Tagen - und den Badeanzug geholt. Im Hallenbad nach jeder Viertelstunde fünf Minuten Wellen. Beim dritten Wellengang geht die Walze kaputt. Als ich schon in der Umkleide bin, höre ich „Sonderwelle“ und stürze mich noch einmal in die Fluten. Danach eine Stunde Liegehalle. Wie köstlich kann Ruhen sein, wenn man körperlich ermüdet ist. Heute, Montag, ist es soweit, um 9.30 Uhr legt die Baltrum-Fähre ab. Sie kommt schon von Langeoog und fährt von Norderney weiter nach Memmert und Juist. Das Kartenlösen auf dem Schiff nimmt zehn kostbare Minuten in Anspruch. Wir fahren durchs Watt, an der langgestreckten Insel Norderney entlang (18 km), denn der Hafen liegt am anderen Ende. Nach einer Stunde legen wir an. Es beginnt zu regnen, aber ich nehme nicht Kutsche oder Bus, ich will auf den Ort zugehen, der mir vier Jahre lang Heimat war. Mein erstes Ziel ist die „Alte Teestube“. Sie steht nicht mehr. 13 Erinnerungen Ein Hochhaus nimmt den Platz ein. Aber - oh Wunder - darin eine Teestube! Vieles hat sich auf Norderney verändert; das meiste gefällt mir. Die alten Häuser mit ihren Vorbauten stehen aber noch - ganze Straßenzüge unverändert. Ich gehe auf der Marienstraße zu meiner alten Arbeitsstätte, dem Kinderheim Wuppertal. Wie ein Dinosaurier steht es zwischen all den renovierten Häuser. Auf den Wiesen zum Hafen hin keine Pferde mehr, sondern Autos, so weit das Auge reicht. Ich fasse mir ein Herz und schelle an der Tür des Kinderheimes. Die jetzige Heimleiterin öffnet. Nein, Hella Oetting, unsere Gymnastin, ist kürzlich in den Ruhestand getreten. Wenn sie nicht in ihrer Wohnung anzutreffen ist, dann bei ihrem Pferd auf dem Reitplatz. Sie ist telefonisch weder da noch dort zu erreichen. Im Telefonbuch lese ich: Bautischlerei GmbH. Mein „Großmast“ hat also die Firma seines Vaters übernommen. Der Besitzer der Marienhöhe, lebt offenbar nicht mehr. Dort würde ich jetzt alleine thronen, wenn ich ihn geheiratet hätte. Der Himmel zeigt sich zauberhaft mit seinen Wolkenbergen. Ich bewundere das neue Kultur- und Kurzentrum und nehme ein Sonnenbad im Kurgarten, bis sich ein Gewitter zusammenbraut. Die nahe Buchhandlung ist geeignet, es abzuwarten. Einem Buch voller Kurzgeschichten über Ebbe und Flut kann ich nicht widerstehen. Da der Regen anhält, wechsle ich in die kath. Kirche, die mich mit ihren modernen Glasfenstern in ihren Bann zieht. Der Sturm heult, der Regen prasselt gegen die Fenster. Beides vertieft die Ruhe, die in mir und um mich ist. Ich zünde eine Kerze an und gedenke aller meiner Verstorbenen, lese die Geschichte dieser und der anderen kath. Kirche, in die ich oft mit den Kindern gegangen bin und blättere auch in einer ausliegenden Jugendzeitschrift. Sie enthält die gesammelten Sünden der Grünen, also eine eindeutige Stellungnahme gegen diese. Endlich lässt die Sonne das Rot der Fenster wieder erstrahlen. Ich nehme Kurs auf die Marienhöhe. Sie steht unverändert da, seit Heinrich Heine in ihr dichtete. Ich entscheide mich aber, meinen Tee anderswo zu trinken; die Teekannen hier gefallen mir nicht. 14 Ja, die neue alte Teestube hat alles, was ich suche: altes Friesengeschirr und Atmosphäre. Einen so guten Tee bekommt man selten. Eine Stunde lang genieße ich ihn, die wechselnden Farben des Himmels und die Geschichten in meinem neuen Buch, die von schlichter Schönheit sind. Pellkartoffeln und Kräuterquark stehen hier auf der Abendkarte. Ich entschließe mich, hier auch zu abend zu essen. Eine Stunde noch bis zur Abfahrt des Schiffes um 20.30 Uhr. Nun erreiche ich Hella endlich. Wir treffen uns kurz auf halbem Wege und tauschen Informationen aus. Zu mehr reicht die Zeit nicht. Hella hat nicht nur ein Reitpferd, sondern auch einen Dackel und kommt nun gar nicht mehr von der Insel. Ihr Auto kann sie nur benutzen, um zu ihrem Pferd zu fahren, das in der Meierei steht. ist dabei und ausführlich beschrieben: „Unweit von Leba menschenleere Natur, soweit das Auge reicht. An der Küste kahle bis zu 50 m hohe Dünen, Wollsäcke genannt.. Auf einer 45 m hohen Düne stand zunächst eine Barke. 1904 - 1906 wurde der 33 m hohe Leuchturm Stilo gebaut, der letzte in der Kette der Ostseetürme, ähnlich den drei Einheitstürmen an der schleswigholsteinischen Küste. Ebenfalls aus Gusseisenfertigteilen und 16eckig. Ein eigenes Maschinenhaus erzeugt den Strom. Die Polen haben den Leuchtturm Stilo im Jahre 1946 wieder in Betrieb genommen. Er hat nicht nur den Namen, sondern auch die Nationalfarben schwarz-weiß-rot behalten. Ich bin ganz glücklich, diese Beschreibung meines heimatlichen Leuchturms gefunden zu haben. Doch nun schnell aufs Schiff. Die Rückfahrt ist fast noch interessanter als die Hinfahrt. An der See ist jedes Wetter schön, Gewitterhimmel aber faszinierend. Zwei kleine Jungen neben mir wollen alles genau wissen, wie gut, dass ich mich auskenne. Schließlich fragt der eine: „Hast du gelesen, ein Mann hat seine Frau totgemacht, mit 13 Messerstichen. Er hatte keinen Bock mehr auf sie“. Am nächsten Morgen nehme ich das Angebot Tante Friedas an, ihren Regenmantel zu benutzen. Er ist so angenehm, dass ich versuchen will, einen gleichen zu finden: Friesennerz in dunkelblau und knielang. Es sind nur 46 Passagiere an Bord. Auf Langeoog umsteigen in die Inselbahn und Fahrt durch weite Gerstenfelder, die man hier gar nicht erwartet. Links ausgedehnter Wald. Mitten in der Landschaft zwei Kamele! Richtig, Cirkus Kaiser gastiert hier. Ich gehe durch den Ort und versuche, mich zu erinnern. Tante Annemarie in Stuttgart lag im Sterben nach einer vergeblichen Operation. Am vertrautesten sind mir hier die Telefonzellen. Der Ort hat in den letzten Jahren nicht gewonnen. Dazu die vielen Kinderheime. Der Strand aber ist weit und schön. Zurückgekehrt auf meine autofreie Insel lese ich am Hafen, dass ich nur am Dienstag Gelegenheit habe, nach Langeoog zu fahren. Es geht um 11.00 Uhr ab durchs Wattenmeer und zurück über die offene See, Fahrzeit 75 Min. Etwas dicht hintereinander, die Fahrten, aber na. Am Dienstag früh will ich einmal wieder chic frühstücken und gehe ins Hotel „Fresena“. Es hat Frühstücksbuffet mit allem, was dazu gehört. Ich schwelge mit Blick auf Watt und Pferde. Mir kommt ein waghalsiger Gedanke: Gleich nach dem Frühstuck melde ich mich zur ersten Reit stunde meines Lebens an, Mittwoch, um 11.00 Uhr. Es ist doch nicht alles wie gehabt, das Leben bietet noch Ersterlebnisse, man muss sie nur zu finden wissen. Der intensive Duft von Dünenrosen erfüllt die ganze Insel. Gegen 14.00 Uhr flüchte ich vor einer dunklen Wolkenwand in Schwimmbad und Sauna. Der Wasserspiegel des Schwimmbades ist plan mit dem Rand. Wenn die Wellen losdonnern, müssen sie wohl die Scheiben eindrücken. Doch, oh Wunder der Wasserspiegel wird um einen Meter abgesenkt, bevor der Wellengang angestellt wird. Zweieinhalb genüssliche Stunden, auch in der Sauna. In dieser Zeit hat der Wind den Himmel wieder blankgepustet. Ich verzichte auf die eingeplante Teestünde und genieße statt dessen lieber Himmel und Weite. Auch für einen Besuch der Inselkirche bleibt noch Zeit. Sie lässt sich zur Sommerkirche erweitern wie die auf Baltrum. Zwei breite Flügeltüren machen das möglich. Kinder haben Dankesbriefchen an Zweigen befestigt. Sie danken für die unterschiedlichsten Erlebnisse, aber auch für einen guten Nachtisch. Die Rückfahrt ist sturmbewegt. Wegen vorgelagerter Sandbänke müssen wir weit ins offene Meer hinausfahren. Seinen schönen Abschluss fand dieser Tag mit einem GitarrenGesangsabend in der ev. Inselkirche. 17 Baltrumerinnen haben einen Gitarrenverein gegründet. Sie singen Heimat-, Volks- und Lönslieder und treten natürlich in Inseltracht auf. Als Heimatlieder aus deutschen Landen erklangen, wurde auch ein Hessenlied gespielt, obwohl die Hessen angeblich kein Heimatlied haben. Fortsetzung folgt Charlotte Freyer Bad Soden Ich habe noch etwas Zeit bis zum Ablegen der Fähre und stöbere in ausgelegten Büchern und was entdecke ich: „Die Leuchttürme der deutschen Küsten.“ Auch Stilo Die Inselglocke 4/05 Wichtige Öffnungszeiten während der Saison: (März - Oktober) Kurbeitragsschalter/Information: Montags bis freitags 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr, In der Hauptsaison erweitert Lesesaal im Rathaus/Kurverwaltung 1. Stock: Täglich 9.00 Uhr bis 19.00 Uhr – außer bei besonderen Veranstaltungen Reederei Baltrum-Linie: Montags bis donnerstags 10.00 bis 12.00, 15.00 bis 17.00 Uhr., freitags 10.00 bis 12.00 Uhr. DB-Auskunft: montags bis freitags 10.00 bis 11.00 Uhr Sprechzeiten der Kur- und Badeärzte: Montags bis samstags 10.00 bis 12.00 und nach Vereinbarung, Notfallsprechstunde samstags 17.00 Uhr, sonntags 11.00 Uhr + 17.00 Uhr Apotheke: Montags bis samstags 9.00 bis 12.00, mo, di, do, fr 15.00 bis 18.00 Uhr, sonntags 10.00 bis 12.00 Uhr (saisonale Änderungen vorbehalten) Nationalparkhaus und Inselkammer: Dienstags bis freitags 10.00 bis 12.00 und 15.00 bis 19.00 Uhr, samstag, sonntags und feiertags nur 15.00 bis 19.00 Uhr Onnos Kinderspöölhus: Montags bis freitags 10.00 bis 12.00 und 15.00 bis 18.00 Uhr, Sa + So nach Aushang SindBad, Sauna, Fitness: Unterschiedliche Saison-Öffnungszeiten siehe Aushang Erweiterte bzw. geänderte Öffnungszeiten an Feier- oder Schlechtwettertagen siehe Aushang Beachten Sie auch den Veranstaltungskalender! INSEL-K(l)ick www. Die Inselglocke 4/05 .de 15 Ihre WELLNESS- und THALASSO-PAKETE PRIVAT im schönen ...und Sie fühlen sich wie neugeboren! 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Anmeldung & Terminierung bei Frau Ulrike Stark 66,00 € Heimatverein Baltrum e.V. 3. Das Relax-Paket 4 2x Heißluft mit anschließender Massage 4 2x Sprudelbad 4 2x Besuch im Badeparadies SindBad 72,00 € im SindBad - Kurverwaltung Baltrum Info: 04939-8061 www.baltrum.de [email protected] Liebe Abonnenten der Inselglocke! Für das Jahresabo 2005 überweisen Sie bitte 10,- Euro auf das Konto des Heimatvereins INSELGLOCKE Nummer 195 008 bei der Sparkasse Aurich-Norden BLZ 283 500 00 - vielen Dank! Es sei den geschätzten Lesern das Buch „Baltrum - Ein Rundgang“ von Heidi Gansohr-Meinel ans Herz gelegt. Das gibt es bei Janssens Spezialitäten und im Bücherwurm. Der Erlös geht ist für die Renovierung des Alten Zollhauses bestimmt. Schöne Sommerferien auf Baltrum wünscht der Heimatverein! Restaurant »Zum Seehund« Ursula & Josef Flockert Telefon (0 49 39) 2 28 Telefax (0 49 39) 13 21 E-Mail: [email protected] Internet: www.flockert.de Auf der kleinsten und autofreien ostfriesischen Insel Baltrum finden Sie unser gutbürgerliches Restaurant, in dem Sie in freundlicher und familiärer Atmosphäre Ullas leckere Fisch- und Fleischgerichte genießen können. Besuchen Sie auch Ulla’s Terrinen-Sammlung! Die Inselglocke 4/05