Ashford Castle
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Ashford Castle
Ashford Castle Kirchenchor St.Bartholomäus Meggen auf Tournee Allgemeines So wurde Irland eine Insel Eis bedeckte vor 12 000 Jahren den Norden des europäischen Kontinents, und Irland war Teil des Kontinents. Als das Eis schmolz, stieg der Wasserpegel der Meere. So wurden Irland von Britannien und Britannien vom Kontinent getrennt und Irland wurde eine Insel am westlichen Rand von Europa. Das war vor 8 500 Jahren. So könnte man die Jahrtausende der Schöpfungsgeschichte Irlands zusammenfassen. Die Spuren der geographischen Zugehörigkeit Irlands zu Britannien und dem Kontinent sind noch sichtbar: Die 18 bis 320 km breite Irische See, die die Insel von England, Wales und Schottland trennt, ist nur maximal 200 Meter tief, und der europäische Festlandsockel endet nicht an der Westküste der Insel, wo die Klippen von Moher in County Clare oder Slieve League in County Donegal steil ins Meer abfallen, sondern 300 km weiter westlich, wo das flache Küstenmeer abrupt in die Tiefen des Atlantiks absinkt. Und Irlands Berge sind Ausläufer kontinentaler Gebirgszüge. Die Berge im Norden von Donegal über Derry bis Antrim , die zerklüftete Landschaft in Mayo und Galway, die Wicklow - Berge sind Teil einer Gebirgskette, die über Schottland bis nach Skandinavien reicht. Die Erhebungen im Süden und Südwesten gehören zu der Gebirgskette, die über den Südwesten Englands und die Bretagne bis zum Alpenmassiv verläuft. Um eine Vorstellung von der topographischen Gestalt Irlands zu bekommen, muss man nur die Innenfläche der linken Hand (ohne Finger) betrachten. Der Daumenballen sind die Kerry-Berge, die unteren Enden der Lebenslinie die Buchten von Cork und Youghal, der Handballen die Gegend von Waterford bis Wexford. Der Anfang der Lebenslinie oberhalb des Daumenballens sind die Mündung des Shannon, der Burren, die zerklüftete Landschaft des Connemara und Mayo, an die sich im Norden-unterhalb des Zeigefingers- die Berge von Donegal anschließen. Die Schicksalslinie, die zwischen Zeige- und Mittelfinger beginnt und im großen Bogen zur Handlinie läuft, entspricht dem Moränengürtel, der Nordirland vom Rest der Insel trennt. In der Mitte liegt eine große Tiefebene, die sich nach Osten zur Irischen See öffnet. Durch dieses Tor strömten über die Jahrhunderte Wellen von Einwanderern und Eroberern nach Irland. Und die Nähe zu England sollte sich folgenschwer auf die irische Geschichte auswirken. In dem Dreieck mit dem rechten Rand des Handtellers als Basis und der Spitze in der Handmitte, wo am Shannon die ehemalige Klostersiedlung Clonmacnoise liegt, konzentrieren sich alle Etappen der irischen Geschichte. Hier befindet sich heute die Hauptstadt Dublin, hier lebt ein Drittel aller Iren . Und wie die Schwielen und Falten der Hand haben die Eismassen dem Urgestein ihre Spuren aufgeprägt. Sie haben Berge abgeschliffen, Mulden ausgeschürft, Schotter und Geröll hinterlassen. So wurden die Berge zB: Mount Croagh Patrick in County Mayo aus dem weicheren Material geschürft, sie ragen kahl und kegelförmig aus der flachen Landschaft In der Clew Bay liegen kleine Inseln wie gestrandete Wale im Wasser, es sind Moränenreste, die die Gletscher zurückgelassen haben. Die Fläche der Insel entspricht mit ca 84 000 km² etwa der Größe Bayerns, es leben dort rund 5 Mio Einwohner, (davon ca 1,5 Mio in Nordirland). Die Iren sind zu über 90% Katholiken. Das Klima auf der Insel ist durch den Golfstrom ein gemäßigtes, es ist gekennzeichnet durch milde Winter und kühle Sommer. Es gedeihen Palmen, riesige Rhododendronhecken , Fuchsien, die in langen Reihen die Felder begrenzen. Unsere Reise führt uns an die Westküste der Insel in die Provinz Connacht nach Westport - Clew Bay. Boykott- eine irische Erfindung Kein Gebiet Irlands war von den im Zuge der Kolonisierung erlassenen Strafmaßnahmen ausgenommen. Dennoch ist keine Provinz so sehr wie Connacht zum Inbegriff von Not, Armut und Ungerechtigkeit geworden. Im Zuge einer grausamen Rachekampagne Oliver Cromwell’s wurden die Landbesitzer, die fruchtbares Ackerland besaßen, aber nicht nachweisen konnten, dass sie im Kriege 1648 – 1650 auf der Seite Englands gekämpft hatten, umgesiedelt in den Westen Irlands, wo die Ackerflächen mehr aus Steinen, als aus Ackerkrumen oder die Parzellen aus Moor- und Heideflächen bestanden. Zum Leben hat diese, heute von uns Touristen so wild und eindrucksvoll empfundene Landschaft, den Landwirten nicht viel gegeben. Nach der großen Hungersnot infolge von Missernten und Kartoffelpest sind die Iren in Scharen über Galway nach Amerika ausgewandert. Wenn man durch diese Landschaften, Connemara und Mayo fährt, sieht man überall die verfallenen Cottages 1 und die zerfurchten Felder. Die Iren haben später Geld nach Hause geschickt, mit dem 1879 in County Mayo die „Land League“ gegründet wurden, die den ersten Boykott inszenierte. Nach den Hungersnöten wuchs nämlich die Erbitterung der Bauern über die ungerechte Verteilung des Landes. Weniger als 4000 protestantische Grundbesitzer besaßen 80% des fruchtbaren Bodens, während 5 Mio Bauern nicht einmal einen Grasflecken ihr Eigen nannten. Die Großgrundbesitzer ließen das Land durch Pächter bewirtschaften. Konnten diese den immer wieder höheren Zins nicht zahlen, wurden sie gnadenlos von Haus und Hof vertrieben. Unter dem Motto: „ Das Land Irlands gehört dem Volk Irlands“ gründete Michael Davitt 1879 in Mayos Hauptstadt Castlebar die „Land League“ und rief dazu auf, den Pachtzins nicht mehr zu bezahlen und nicht mehr für die Besitzer zu arbeiten. Opfer dieser ersten Machtprobe wurde Captain Charles Cunningham Boycott, der damit in die Geschichte einging. Er stammte aus England. 1880 baten ihn die Pächter wegen Missernten um eine 25%ige Senkung des Zinses, was er ablehnte und die Pächter vertreiben wollte. Doch statt sich stumm in ihr Schicksal zu fügen , taten sich alle Pächter und Arbeiter zusammen und weigerten sich, die Ernte einzubringen, die Knechte, Bediensteten und Hirten verließen ihn, die Händler, Schmiede und Handwerker lieferten ihm keine Ware, so dass er völlig isoliert war. –Völlig ruiniert und verarmt ging er zurück nach England. Der Begriff „Boycott“ wurde so als Bezeichnung , jemanden wirtschaftlich in die Knie zu zwingen, weltweit übernommen. Tagebuch der Chor- und Konzertreise nach Westport Irland Dienstag, den 03.10.2000 18,00- 19,00 Uhr „Allgemeiner Koffersammeltreff“ Unser Organisationsteam hat diesen Termin angesetzt, um eventuellen Transportstress in der Nacht abzuwenden. Nach und nach treffen Sänger und Sängerinnen und deren Angehörige im Pfarrsaal ein, um die Koffer, fein säuberlich sortiert nach den Bändchenfarben :„Rot = Bus 1 –ARD „ und „ Blau = Bus 2 – ZDF „ aufzustellen. Fleißige, starke Männer wollen am nächsten Morgen um 2,30 Uhr die Koffer in die entsprechenden Busse verladen. Erste Anzeichen von Reisefieber in Form von Bauchzwicken, Schlafstörungen und Nervosität machen sich bei einigen breit. Mit Tipps und guten Wünschen versehen, fahren alle zur Nachtruhe nach Hause. Mittwoch, den 04.10.2000 - 02.45 Uhr Nach und nach treffen die Irlandfahrer ein. Um 2,30 Uhr treffen wir uns in der hellerleuchteten Pfarrkirche, um von unserem Pfarrer Ludger Wollweber den Reisesegen zu empfangen. Wir singen aus dem Schwerter Liederbuch Nr. 85 : „Bewahre uns Gott“ 3. und 4. Strophe. 3 :Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott. Sei mit uns mit Deinem Segen. Dein heiliger Geist, der Leben verheißt, sei um uns mit Deinem Segen. 4 :Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott. Sei mit uns auf unseren Wegen. Sei Kompass und Wind, wo wir auch sind, sei mit uns auf unser’n Wegen. Lesung aus dem Buch Tobit Tobias, der von seinem Vater aufgefordert wird, einen passenden Reisebegleiter für sich zu suchen und dabei, ohne es zu ahnen, die Engel Gabriel, Michael und Raphael trifft. Reisesegen : Kanon aus den Schwerter Liederbuch Nr. 6 „ Ausgang und Eingang“ Ausgang und Eingang, Anfang und Ende, Liegen bei Dir, Herr, füll uns die Hände. 2 St. Bartholomäus - Meggen Altarraum Nach dem Reisesegen heißt es einsteigen in die bereitgestellten Busse und um 3,30 Uhr geht die Fahrt los. Von Meggen über Grevenbrück, Bonzelerhammer nach Bilstein. Dort steigt das Ehepaar Tillmann und Frau Epe zu. Weiter geht es Richtung Oberveischede, wo wir unterwegs Carsten Tillmann aufnehmen . In Olpe steigt Harald Jüngst dazu. Es geht weiter über Köln/Refrath, wo wir an einer Tankstelle unseren Organisten Manfred Albus einladen und dann in Richtung Aachen weiterfahren. An der Raststätte „Aachener Land“ machen wir eine Pause von 30 Minuten. Zügig fahren wir dann durch Belgien zum Zielflughafen „Charlerois“ bei Brüssel. Pünktlich um 8,00 Uhr kommen wir dort an. Nach einer Wartezeit von 30 Minuten können wir an zwei Schaltern einchecken und uns dann noch im kleinen Flughafenrestaurant stärken. Nach einer Sicherheitskontrolle werden wir um 9,40 Uhr in die Abflughalle gebeten. Von der Wartehalle aus können wir die kleine Boing 737-200 starten und landen sehen. Pünktlich um 9,55 Uhr hebt unsere Maschine vom Boden ab. Wir fliegen über den Kanal Richtung London , dann über Wales nach Dublin. Flugzeit 80 Minuten. Es ist sehr wolkig und einige empfinden den Flug als sehr unruhig. In Irland müssen wir die Uhren um eine Stunde zurückstellen, weil hier die Winterzeit bereits begonnen hat. über den Wolken... Überraschung für alle: Die Schwester von Frau Joch aus Meggen, die schon einige Jahre in Irland lebt, steht am Flughafen und begrüßt mit einem Transparent den Kirchenchor Meggen in Irland. 3 Landeanflug in Dublin Die irischen Busse der Fa Michael Walsh stehen schon für uns bereit. Unsere Weiterfahrt führt uns auf der M4 und N4 über Mullingar, Longfort- zur N5 an Charlestown, Castelbar vorbei nach Westport. Gegen 16.15 Uhr sind wir am Hotel. Unsere Koffer sind bald ausgeladen und wir bekommen unsere Zimmer zugewiesen.. Hotel Castlecourt Dinner-Menue Vorspeisen : Gemüsecremesuppe Meeresfrüchte-Cocktail kaltes geräuchertes Hühnerfleisch Hauptgang : gefüllte Truthahnbrust an Schinken Lammbraten mit Mintsauce Lachs mit Sauce Bearnaise Nachspeise : Pfirsichtorte Schwarzwälder-Kirschtorte überbackener Käsekuchen dazu frisch gebrühter Kaffee oder Tee Um 19,00 Uhr gibt es Abendessen Runde Tische sind schön gedeckt und laden uns gastlich zum Mahle ein. Westport an der Clew Bay ist ein gutes Beispiel für die Planung von „Plantation Villages“ im 18. Jahrhundert. Die 1780 von dem Architekten entworfene Siedlung hat die typische Mall, eine von Linden gesäumte Allee, und einen achteckigen Platz, auf den alle Straßen zusammenlaufen. St. Patrick’s Place St. Patrick Statue Dem hl- Patrick wird nachgesagt, dass er die Schlangen Wenn man auf der Höhe der Stadt auf die aus Irland vertrieben habe, auch soll er das Kleeblatt „Clew Bay“ herabschaut, bietet sich einem ein grandioser Anblick des „ Heiligen Berges St. Patrick“ (shamrock) ,Irlands Nationalsymbol, dazu benützt haben, den irischen Heiden die göttliche Dreifaltigkeit zu dem „ Croagh Patrick“ 765 m hoch. erklären. Beides sind Legenden. Patrick, geb. um 385 in Britannien, wurde von Seeräubern nach Irland verschleppt und musste dort als Sklave arbeiten. Es gelang ihm, zu fliehen, er kehrte aber nach Irland zurück, um dort den Glauben zu verkünden. Er wurde als Nachfolger von Bischof Palladius bestellt und verkündete wahrscheinlich seit 432 auf rastlosen Missionsreisen das Wort Gottes. Gegen Widersacher verfasste er am Ende seines Lebens eine „Confessio“, die ein Rechenschaftsbericht seines Wirkens darstellt. Wahrscheinlich ist er um 461 gestorben. Er ist der Patron Irlands. Patrick soll dort 40 Tage, nur mit dem Nötigsten versehen, während einer Hungersnot gefastet und gebetet haben. Tausende von Pilgern steigen am letzten Sonntag im Juli zur Spitze des „Croagh Patrick“ hinauf. Um 5 Uhr morgens wird in einer kleinen Kirche auf dem Gipfel die erste Messe gelesen, und manche Iren erklimmen bereits in der Dunkelheit der Nacht den steilen Hang, der im oberen Teil nur aus Geröllhalden besteht, um 4 . der Bußübung noch mehr Leiden hinzuzufügen. Dargestellt als Bischof , mit Kleeblatt, Feuer und Vieh Donnerstag, den 05.10.2000 Große Mayo Tour Pünktlich, wie die Deutschen einmal sind, waren die ersten Irlandreisenden bereits um 8,30 Uhr im Speisesaal, um das Frühstück einzunehmen. Ein Büffet mit Pampelmusenkompott, Pflaumenkompott, Milch und verschiedenen Müslisorten stand bereit. Gegen 9,00 Uhr wurden wir mit Kaffee, Tee, Toast, Spiegelei, Tomate, gebratenem Schinken und Würstchen bedient. Ungewohnt, aber sehr lecker !! Gegen 11,00 Uhr fahren wir bei strahlendem Sonnenschein ab zu unserer ersten Tour durch Mayo. Es geht auf der N 59 vorbei an Newport (alte Brücke) und machen eine kleine Rast an der „Klingendenden Brücke“. Herr Hesse erklärt uns, dass man mit einem Stein in den Händen, der auf dem Brückengeländer aufliegen muss, von Beginn bis zum Ende laufen soll. Dabei gibt die Brücke Töne ab. Einige probieren es aus. Der Chor stimmt hier sein erstes Lied in Irland an. „ Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ Weiter geht die Fahrt zu den „Ceide Fields“ und zu den dortigen Meeresklippen von Nordmayo mit Aussicht auf den “Downpatrick Head“ , einen einzelnen Klippefelsen, der wie ein Sandwich aussieht. Im Museum der „Ceide Fields“ ist ein längerer Aufenthalt geplant. Wir sehen einen Film über die Überreste einer 5000 jährigen Zivilisation und die Geschichte dieser weiten Moorlandschaft. Anschließend machen wir einen Spaziergang über das Ausgrabungsgelände, auf dem heute, wie überall in Irland, friedlich Schafe grasen.. 5 Der Chor singt noch zum Abschied : „May the road rise to meet you „ “Come with me my love “ “Wem Gott will rechte Gunst erweisen” worauf auch der Fanclub ein Liedchen anstimmt : „Wer recht in Freuden wandern will „ Wir nehmen Abschied und setzen die Fahrt fort. Wir fahren weiter über Killala nach Ballina. An der dortigen Kirche am River Moy, dem Fluß mit dem größten Wildlachsanteil Irlands, steigen wir aus. Jedes Jahr wandern die Lachse flussaufwärts vom Meer kommend zu den Brutstätten zurück. Hauptanziehungspunkt für Touristen und Angler. Kurzer Aufenthalt- dann fahren wir weiter zum RiverboatInn, wo wir ein Abendessen einnehmen wollen und bei Live-Jazz-Musik den Pub des Jahres 1999 und 2000 kennenlernen wollen. In dem sehr großen Pub werden Schweinelendchen und natürlich Wildlachs gereicht, der uns ausgezeichnet mundet. Dazu trinken wir „Guiness“ und „Heineken Bier“ und tanzen zur Live Musik. Ballina am River Moy Da wir zwei Geburtstagskinder unter uns haben, singen wir ihnen ein Ständchen. Punkt 24,00 Uhr spielt die Band die irische Nationalhymne und alle singen mit. Zum Abschied singen wir : „Ein Tag voll Harmonie verklang“ „May the road rise“, “Come with me” Unser Sangesbruder Willi Knebel gibt - wie in alten Zeiten – gekonnt einige Lieder zum Besten. Freitag, den 06.10.2000 Fahrt durch den „Connemara Nationalpark“ Nach einem kurzen Spaziergang durch das verregnete Westport brechen wir um 10,45 Uhr zu unserer Tour durch den „Connemara Nationalpark“ Richtung Süden auf. Wir fahren vorbei am „Heiligen Berg St. Patrick“, der sich heuer aber in Wolken hüllt. 6 In der heutigen Moorlandschaft kann man noch sehr gut erkennen, dass früher hier Kartoffeln angebaut wurden. Doch nach der Kartoffelpest im vergangen Jahrhundert brach eine große Hungersnot aus, die Felder und die Katen wurden verlassen, die Iren waren gezwungen , auszuwandern und in der Fremde ihren Unterhalt zu erwerben. Heute grasen hier vorzugsweise Schafe, die bis in die höchsten Höhen der Berge auf der Suche nach Futter herumkrackseln. Am blauen Berg „Ben Gorm“ vorbei geht es zu den „Aasleagh Falls“, einem weiteren Lachsgewässer. Wir halten zu einer kleinen Fotorast an. Wir fahren weiter entlang der Fjordlandschaft des Killary. Die Seen, die so tief sind , wie die Berge hoch sind, werden zur Muschel- und Austernzucht verwendet. Weiter geht es zur „Kylemore Abbey“. Das Gebäude wurde von einem Adligen für seine Frau gebaut. Sogar der See, der das Schloss umgibt, wurde künstlich angelegt. Nachdem der Hausherr und seine Gattin ohne Nachkommen starben, wurde das Anwesen Benediktinerinnen übergeben. Heute beherbergt es ein Internat für betuchte Familien Kylemore Abbey Marienfigur in der Eingangshalle Gegen 16,00 Uhr fahren wir zurück nach Westport, weil für den heutigen Abend eine Chorprobe angesagt ist. Der Organist und Chorleiter des dortigen Chores gegrüßt uns vorab und erklärt Manfred Albus die Orgel. Interessiert verfolgt er die Probe und fragt gerne und oft nach. Er fragt uns, ob wir das englische Kirchenlied „Holy God, we praise the name“ kennen. Alle schütteln den Kopf, bis er das Lied anstimmt. Es ist das bekannte „Großer Gott, wir loben Dich“. Wir singen es ihm mit der Gegenchorversion vor. Er bittet uns, diesen Gegenchor in deutsch im Gottesdienst zu singen, während das Volk in englisch mitsingen werde. Holy God, we praise the name; Lord of all, we bow before thee ! All on earth the sceptre own, all in heaven above adore thee infinite thy vast domain everlasting is thy reign. Spare thy people, Lord we pray, By a thousand snares surroundes Keep us free from sin today never let us be confounded Lo, I put my trust in thee-Never, Der Organist ist zufriedengestellt und wendet sich ab. Wir wenden uns dem Programm des morgigen Tages zu und singen „Ave verum“, „Jauchzet dem Herrn“, „Halleluja“, „Jesus meine Freude“ und die „Bruckner Messe“. Auch der Pfarrer lässt sich ab und zu blicken und begrüßt uns herzlich. Während wir proben, kommen immer mehr Kirchenbesucher, setzen sich in die Bänke und hören zu. Wir erfahren später, dass täglich mindestens zwei Messen gelesen werden, die ca 30 min. lang sind, aber in denen wenig gesungen wird. 7 Lord, abandon me. Das innigste Gebet des hl. Patrick : Christ be beside me, Christ be before me, Christ be behind me, King of my heart. Christ be within me, Christ be below me, Christ be above me, never to part. “St.Mary’s Church” Westport Samstag, den 07.10.2000 Freizeit bis 14,00 Uhr 9,00 Uhr sind wir beim Frühstück, anschließend nutzen einige die Zeit, um Westport näher kennen zulernen, andere, um einzukaufen, in einem echten irischen Coffeeshop eine Tasse Kaffe mit Caramel und Schokomuffins zu genießen , wieder andere, um einen Spaziergang durch den großen Park am Fluß entlang zum Hafen von Westport zu mache. Nordwestlich der Stadt Westport liegt das Schloss des Marquis of Sligo in einem großen Park an der Clew Bay. Das Haus wurde 1730 bis 1734 erbaut und enthält eine Sammlung antiker Möbel und irischem Silber. Heute befindet sich ein Tierpark und Freizeitpark für Kinder auf dem schönen, mit altem Baumbestand versehenen Gelände. Westport House Kurz vor 14,00 Uhr sammeln wir uns vor dem Hotel, um in der Secundary-School eine Chorprobe in der Turnhalle abzuhalten. Wir proben die Konzertstücke und die Bruckner-Messe. Während einer kurzen Pause lockern wir uns mit einer Runde Basketball auf. Da die von uns zu singende Messe erst um 19,30 Uhr beginnt, wird unser Abendessen auf 17,00Uhr vorverlegt. Um 19,30 Uhr beginnt der Gottesdienst, den Pastor Ludger Wollweber gemeinsam mit Father Michael konzelebriert. Zum Vortrag kommen in der Messe : Eingang : Zwischengesang: Opferung: Sanctus: Kommunion : Schluss : Christ is beside me (Morning has broken ) Jesus bleibt meine Freude Wirf Dein Anliegen auf den Herrn Jauchzet dem Herrn alle Welt Dank sei Dir, Herr ! Halleluja ! Gegenchor- Großer Gott, wir.... Zum Konzert auf den Treppen vor dem Altar : Locus iste Sacris solemniis Erquicke mich mit Deinem Licht Ave Maria v. Arcadelt 8 Sancta Maria – Dirigat Gerhard Steffen May the road rise to meet you Father Michael bedankt sich im Namen der Kirchenbesucher und wünscht uns einen guten Aufenthalt in Irland. St. Mary’s Church Sonntag, den 08.10.2000 Fahrt zum Wallfahrtsort Knock Knock ist ein kleiner Ort in der Ebene von Mayo. Hier soll an einem Augustabend des Jahres 1879 die Jungfrau Maria einigen Bürgern erschienen sein. Ganz deutlich wollen die Menschen zwei Stunden lang die Muttergottes, Johannes den Täufer, den hl Joseph, ein Lamm, ein Kreuz und Engel am abendlichen Himmel gesehen haben, so wie die Erscheinung heute in der Gnadenkapelle neben der alten Kirche in Stein gemeißelt den Gläubigen gezeigt wird. Der Ort ist die wichtigste Marienwallfahrtsstätte Irlands, in der Gnadenkapelle beten das ganze Jahr über Gläubige. Foto der alten Kirche 1879 heutige Wallfahrtskirche Gnadenkapelle Wir frühstücken um 9,00 Uhr, um 10,15 Uhr geht es mit dem Bus nach Knock. Gegen 12,00 Uhr besichtigen wir kurz das Museum, um dann eine „Pilgermahlzeit“ einzunehmen. Diese erweist sich als sehr reichhaltig, es gibt gefüllte Truthahnbrust und überbackenen Zimtapfel mit Vanillesauce. Gestärkt und gesättigt geht es in die riesige, kalte Kirche. 6000 Pilger können hier Platz finden. Während wir proben, fragen wir uns, ob wohl genug Pilger kommen werden, um diesen Raum zu füllen. Doch als der Die Pilger bei der „Pilgermahlzeit“ Gottesdienst beginnt, ist die Kirche vollbesetzt. Ca 30 Priester, 20 Ordensfrauen, 16 Messdiener, sowie Fahnenträger und Marienstatuenträger kommen mit einem Monsignore oder Bischof in die Kirche und beginnen die Prozession um den Altar, der in der Mitte steht und von allen Seite gut einsehbar ist. Der Chor singt : „Jesu meine Freude“ Im Anschluss daran werden die Helfer zur Krankensegnung in die Kirche entsendet. Während dieser Zeit singen wir : „May the road rise to meet you“ 9 “Erquicke mich mit Deinem Licht“ Manfred Albus spielt ein Orgelsolo Danach beginnt die Messe. Wir singen : Eingangslied: Hymnus Kyrie: aus der Bruckner Messe Gloria: aus der Bruckner Messe Opferung: Locus iste Sanctus: aus der Bruckner Messe Benedictus: aus der Bruckner Messe Friedensgruss: Agnus Dei aus der Bruckner Messe Kommunion: Ave verum Nach der Kommunion beginnt der 3. Teil der Zeremonie. Es folgt eine Marienanbetung und Prozession mit der Marienstatue. Ein Priester betet gemeinsam mit dem Volk den Rosenkranz, während Fahnenträger, Messdiener, Ordensfrauen, Priester hinter dem blumengeschmückten rollenden Marienaltar um den Altar in der Mitte ziehen. Während der Prozession und den Rosenkranzgebeten kommen folgende Lieder zum Vortrag : „Wirf Dein Anliegen auf den Herrn“ „Tantum ergo“ „Ave Maria“ von Arcadelt „Sancta Maria” von Schweitzer Vor dem Schlusssegen stellte sich ein Zeremonienmeister an das Mikrofon, sprach den Dank an alle Messteilnehmer aus und gab Hinweis über Hinweis und wollte allem Anschein nach nicht aufhören. Viele der Messteilnehmer standen auf und verließen das Gotteshaus, ohne den Schlusssegen erhalten zu haben. Harald und wir beobachteten dies mit Unbehagen, weil ja unser großes Halleluja als Abschluss folgen sollte. Nach 5 min. stand der zelebrierende Priester auf und erteilte den Pilgern den Schlusssegen, nicht ohne einen Dank an das Publikum und an uns auszusprechen. Manfred Albus stimmte zum großen Halleluja an, die Pilger hörten uns, teils stehend zu und spendeten uns anhaltenden Applaus. Steifgefroren, aber glücklich und zufrieden gingen wir anschließend in den Sonnenschein nach draußen. Montag, den 09.10.2000 3. Sightseeingtour nach Galway 9,00 Uhr Frühstück, danach Abfahrt über die N84 nach Cong. Der Name bedeutet Isthmus = (Landenge ), weil hier der Lough Corrib und der Lough Mask nur durch einen schmalen Landstreifen getrennt sind. Lough Mask allgegenwärtig : Schafe 10 Wir fahren durch eine der ungewöhnlichsten Landschaften Irlands zwischen malerischen Seen und Bächen , dramatischen Gebirgszügen, und stillen Hochmooren. Hier ist die gälische Sprache noch weit verbreitet, wir sehen überall Hinweise und Schilder in zwei Sprachen – englisch und gälisch . Die sanften Hügel der „Twelve Bens“der zwölf Kegel – die braunen Teppiche der Moore, das glitzernde Wasser der Flüsse geben der Landschaft ihr unverwechselbares Gesicht. Nördlich von Cong liegt „Ashford Castle“, früher Sitz der Guiness-Familie, jetzt ein vornehmes Schlosshotel. Das Gebäude wurde 1870 im damals beliebten neugotischen Stil als Wehranlage mit Türmchen und Zinnen errichtet. In die Fassade sind Reste einer Burg aus dem 13.Jahrhundert einbezogen. Wir dürfen auf das Gelände, das sonst zu betreten nur Gästen des Hauses erlaubt ist, um ein Gruppenbild in Chorkleidung vor dieser schönen Kulisse zu machen. Die Sonne lacht dazu. Kaum sind wir wieder im Bus, öffnet der Himmel seine Schleusen und es regnet den restlichen Tag. Irisches Wetter! Wir fahren weiter nach Galway, aus Zeitgründen besichtigen wir nicht die sehr sehenswerte „Cong Abbey“ aus dem 12. Jahrhundert. Galway, die Stadt an der Mündung des Flusses Corrib in die Galway Bay stahlt ein eigenes Flair aus. Das Besondere geht auf die fast hanseatische Bürger- und Kaufmannschaft und die Weltoffenheit zurück, die vom 15. bis Mitte des 17. Jahrhunderts das Wesen der Stadt bestimmten. Galway entwickelte sich im Mittelalter zum wichtigsten Hafen Irlands. Schiffe aus Spanien und Portugal luden ihre Frachten am Pier ab. Richard II ernannte 1396 durch einen Freibrief Galway zur Stadt. Während des irisch-englischen Krieges Mitte des 17. Jahrhunderts schlug sich die katholische, aber königstreue Bürgerschaft auf die Seite der Rebellen - und musste dafür büßen. Cromwell’s Truppen nahmen 1651 die Stadt ein und zerstörten die Festungsanlagen und die prächtigen Häuser der wohlhabenden Familien. Mit der Verlegung des Warenverkehrs an die Westküste verlor Galway auf einen Schlag seine wirtschaftliche Bedeutung. Wir besichtigen die Kathedrale und singen „Locus iste“ und „ Sancta Maria“ Heute kann man einen schönen Spaziergang durch die Einkaufsstraßen machen, sich in einem der vielen Coffeeshop’s niederlassen und einen „Irish Coffee“ und „Scone’s“genießen. Cathedral of Our Lady Innenraum der Kathedrale Eine alte historische , sehr sehenswerte Kirche ist die „St. Nicholas Church“, 1320 von den Anglo - Normannen erbaut. Der Überlieferung nach soll Kolumbus vor seiner Entdeckungsreise nach Amerika im Jahre 1492 in dieser Kirche gebetet haben. 11 Im strömenden Regen fahren wir um 17,00 Uhr zurück nach Westport. Immer wieder scheint der Himmel aufzureißen und die Sonne sendet zögerlich ihre Strahlen durch die Wolken. Wir sehen einen wunderschönen Regenbogen, der den ganzen Himmel zu umspannen scheint. Wir treffen uns um 19,30 Uhr im schön geschmückten Speisesaal des Hotels, um unseren Abschiedsabend zu feiern. Zum Abschlussabend erscheinen auch Father Michael und der Organist, um an unserem Fest teilzunehmen. Unser Dinner Menue für den heutigen Abend : Vorspeise : Karottencremesuppe mit Koriander Russisch Ei auf Salat Meeresfrüchteteller Hauptgang : Rinderlende aus Chassis-Sauce Hähnchen á la King geräucherter warmer Schellfisch mit Sauce Bearnaise Nachspeise : Mandarinenschnitte Schoko- Baileys-Törtchen verschiedene Sorbets Wir singen vorher einen Tischgebetskanon. dazu frischgebrühten Kaffee oder Tee Father Michael betet ein irisches Tischgebet. 12 Nach dem Dinner folgt unser Abschlussabend. Durch das Programm führen Pia Griese und Melanie Wagner. Ein irische Band spielt auf. Unser Abschiedsabend am 09.10.2000 Christa Henrichs, Hanni Herlicka und Irmtraud Huckestein als Matronen verkleidet, berichten von den Schwierigkeiten, ein „fülliger“ Mensch zu sein. Die beiden Fans Erwes und Siebert erklären uns den schwierigen Umgang mit Fremdwörtern Father Michael erfreut uns mit einem längeren Gesangsvortrag mit typisch irischen Liedern, die uns teils bekannt vorkamen und brachte den ganzen Saal in eine ausgelassene Stimmung. Später erfuhren wir, dass er durch Unterhaltung sein Studium mitfinanziert hat. Wirklich, sehr professionell!! Ruth Henrichs, Lilly Schröder, Christel Asshoff, Doris Rosenthal und Theresia Tönnesmann erzählen ihr Leid, ein Schaf ohne Bock zu sein. Ein Liedvortrag, der unsere Lachmuskeln erschüttert Die Jugendlichen entführen uns in das Schwimmbad. Dort führen Barthel, Ludger, Michael, Mario, Carsten und Franjo ein Wasserballett in den Badeanzügen der Frauen vor, auf die Musik von „Sexbomb“ von Tom Jones. Die Idee und die Ausführung war so überraschend und so gelungen, dass die Truppe viel Applaus bekam Die Krone setzt Marianne Sommerhoff dem Abend auf. Sie trägt einen Aufsatz „Titel: Was ich in den Ferien erlebt habe“ vor, den ihre Lehr’sche prämiert hat. Er ist gespickt mit deutsch-englischen Sprachschätzchen und erzählt in humoriger Weise von unseren Erlebnissen auf dieser schönen Irlandreise. Den Abschluss um Mitternacht bilden die Tenöre. In einem Arrangement von Maria Müller nehmen sie sich selbst und speziell die „Tenösen“ aufs Korn. Zuletzt bildet eine Polka mit dem ganzen Chor und dem Lied „ Ein Tag voll Harmonie verklang“ den fröhlichen Abschluß. 13 Dienstag, den 10.10.2000 Heimreise Schon vor 9,00 Uhr trifft sich der Chor im Speiseraum, um das Frühstück einzunehmen, denn bereits um 9,45 Uhr sollen die Koffer in die Busse verladen werden. An der Rezeption singen wir zum Dank „Ein schöner Tag“ und verabschieden uns von der Chefin und dem Personal. Gegen 10,00 Uhr beginnt unsere Rückfahrt nach Dublin. Zügig kommen wir voran, so dass wir noch etwas Zeit haben, um die Christuskirche in Dublin zu besichtigen. Die zweite große Kathedrale der Church of Ireland wurde 1172 von „Strongbow“ (Grabmal des normannischen Ritters in der Kathedrale) gegründet. Das heutige Gebäude stammt aus den Jahren 1871 – 1878. In der Kirche bedeutende Grabsteine und andere Denkmäler, sehenswert eine Krypta, der älteste erhaltene Teil der Kathedrale. Unter dem Dirigat von Manfred Albus singen wir das „Locus iste“ und unter dem Dirigat von Gerhard Steffen singen wir „Sancta Maria“. Pünktlich um 16,00 Uhr treffen wir am Flughafen ein. Kurz vor dem Abflugtermin treffen wir uns am Gate A. Doch unser Flieger verspätet sich. Erst um 18,15 Uhr landet unser Flugzeug und bleibt an unserem Gate stehen. Diesmal ist der Flug sehr ruhig. Ein größtenteils wolkenloser Himmel lässt einen Blick unter uns auf die sich von uns entfernende, kleiner werdende Küste zu. Wir erleben einen wunderschönen Sonnenuntergang und können später London, Zeebrügge und Brüssel hellerleuchtet bei Nacht erleben Nach 80 Minuten Flug landen wir in Brüssel / Charlerois. Schnell werden unsere Koffer übergeben, so dass wir zügig im Bus nach Hause sitzen. Unser Busfahrer von der Waterkant erkennt sofort die Bedürfnisse der Reisenden und verteilt Krombacher Pils. Schon nach kurzer Zeit ist die letzte Flasche verkauft. Die Mitfahrer werden schläfrig, da helfen auch die aufmunternden Witze des Busfahrers nicht. Es wird auffallend still im Bus. Erst an der Raststätte „Aachener Land“ werden wieder alle munter und fröhlich geht es der Heimat zu. Um 2,00 Uhr hält der Bus vor dem Pfarrheim , wir sind froh, angekommen zu sein und müde geht es nach Hause. 14 15