baupläne - Schotten Wien

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baupläne - Schotten Wien
v
P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien, GZ 02Z031332 S
das magazin für jung- & alt-schotten
baupläne
„Wo geht die Reise hin?“, fragte DI Benedict Marginter, seines Zeichens Architekt
und Referent am K.I.L.T.-Projekttag. Er stellte damit die Frage in den Raum, „was
Architektur und Städtebau der nächsten Generationen können müssen.“ Die nächste
Generation, das sind die Jugendlichen, die derzeit noch das Gymnasium besuchen
und am 16. Februar 2010 in einem Klassenraum im 2. Stock vor ihm sitzen.
Fotos: Georg Hellmayr, P. Christoph Merth (MJ 78)
für eine karriere
ausgabe einunddreißig märz 2010
Der K.I.L.T.-Projekttag bietet Berufsorientierung für die vielfältig interessierten
Schottenschüler. Im Sinne des Leitbildes
Kultur – Intellekt – Lebensfreude – Tradition
wurden heuer wieder 26 Referentinnen
und Referenten eingeladen, die aus ihrem
Berufsalltag berichteten und bei der individuellen Karriereplanung halfen.
Über einige Vorträge hörte man die Schüler
auch nach dem K.I.L.T.-Projekttag noch reden, etwa über den Beitrag des begeisterten
Sportjournalisten Hans Huber, über das
Herzklappen-Modell von Thoraxchirurg
Univ. Prof. Dr. Rainald Seitelberger sowie die
Autorität von Generalleutnant Mag. Christian
Ségur-Cabanac.
Der Tag verlief reibungslos. 190 Schülerinnen
und Schüler der 1. bis 3. Klassen schwirrten
kurz nach acht aus. Die ersten Klasen wurden im Tiergarten Schönbrunn bereits von
Tierpflegern erwartet, die zweiten Klassen
stiegen um 8.40 in den Stockbus der Firma
Dr. Richard, um eine Betriebsbesichtigung
zu absolvieren, während die dritten Klassen
bei den Maltesern bereits ihre „Unfallopfer“
im Rhythmus des Radetzkymarsches durch
Herzmassage reanimierten. Die Referenten
für die älteren Schüler trafen um acht in der
Schulbibliothek zusammen, um sich anschließend im Schulgebäude zu verteilen.
So vielfältig die Biographien und „Karrierepfade“ der Vortragenden auch waren, so war
allen doch eines gemein: Die Leidenschaft für
die eigene Sache, die Bereitschaft sich neuen
Herausforderungen zu stellen sowie der Mut,
ethische, soziale und gesellschaftspolitische
Verantwortung zu übernehmen. Die konkrete
Umsetzung lässt aber einen Spielraum zu:
„Planung ist ein kreativer Prozess mit offenem
Ergebnis“ (Architekt DI Benedict Marginter).
Wir können gespannt sein!
Maria Egartner
in dieser ausgabe
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k.i.l.t.-projekttag 2010
achtung, dotter, platsch
ball der alt-schotten 2010
monza in wien liesing
defence. rebound. korb.
das kinderheim st. benedikt
benediktinisches lehrertreffen
k.i.l.t.-projekttag
wahrheitssuche als beruf
Foto beigestellt
editorial
Anlässlich
eines
Treffens der Absolventenverbände katholischer Privatschulen
wurde Ende Jänner
der Zusammenarbeit
der Alt-Schotten mit
„ihrer“ Schule große
Anerkennung gezollt. Insbesondere die
Qualität und Quantität, in der wir gemäß dem K.I.L.T.-Grundsatz, neben dem
finanziellen Ermöglichen zusätzlicher
Lehrinhalte eigene Erfahrungen und den
persönlichen Einsatz unserer Mitglieder
sowie das gesamte Netzwerk unserer
Vereinigung zur Verfügung stellen, suchen
ihresgleichen.
Der K.I.L.T.-Projekttag, der am 16.
Februar 2010 bereits zum fünften
Mal stattgefunden hat, ist, neben dem
Schottillion, das Flaggschiff dieser engen
Zusammenarbeit. Der Lohn für die fast
einjährige intensive Vorbereitung ist das
durchwegs positive Feedback von Stift,
Direktion, Lehrkörper, Schülerinnen und
Schülern, Eltern und nicht zuletzt den wieder 26 Vortragenden. Es ist immer wieder
schön zu sehen, mit welcher Begeisterung
diese zumeist sehr prominenten Damen
und Herren von ihrem Dialog mit unserer Jugend berichten – ein Abbild des
beabsichtigten Erfahrungsgewinns und
der Bereicherung in beide Richtungen!
Unser spezieller Dank gilt wieder Michèle
Schröck und Josef Harold stellvertretend
für das gesamte Team. Und dem K.I.L.T.Projekttag wünschen wir weiterhin sehr
viel Erfolg!
Herzlich,
Peter Krall (MJ 72)
2009 habe ich zum ersten Mal als Sprecher am
K.I.L.T.-Projekttag mitgemacht. Es war sehr
spannend vor so vielen, sehr jungen, neugierigen, aber auch skeptischen Gesichtern zu stehen: eine richtige Herausforderung für mich.
Molekularbiologie und Molekulare Medizin
sind relativ neue Berufsbereiche, und ich habe versucht zu beschreiben, wie spannend es
sein kann, die winzigen, aber absolut grundlegenden Mechanismen, die das Leben der Zellen
und der Menschen orchestrieren – manchmal
– als Erster zu entdecken. Das ist eine ähnliche Wahrheitssuche wie bei den Patres in
den Klöstern… und hilft dabei schlussendlich
den Menschen. Durch diese Erkenntnisse kann
man neue medizinische Heilansätze entwickeln
und neue Biotech-Firmen gründen. Kollegen
haben dadurch sogar etliches Vermögen aufbauen können. Als Vater finde ich die K.I.L.T.Tage ganz toll und ich beobachte, dass meine
Kinder zunehmend interessiert sind. Sie emp-
Foto: Giulio Superti-Furga
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finden das als Teil des Wertes der Schule und
des Schottennetzwerkes. Wo sonst kann man
– so schön und hautnah – von verschiedenen
Berufswegen erfahren?
Giulio Superti-Furga
berufung sportjournalismus
Ein Klassenzimmer. Burschen wohin das
Auge reicht. Und zwei Mädchen. Das ist das
Publikum des nun als Konsulent tätigen Sportjournalisten Hans Huber. „Es ist nicht nur ein
Beruf, sondern eine Berufung“, erklärt Hans
Huber, der schon von klein auf an Sport interessiert war. Er spricht über sein Studium der
Publizistik und Philosophie, seine Arbeit bei
der Austria Presse Agentur und seinen Job als
freier Mitarbeiter des ORF, als Präsentator,
Kommentator und Moderator: „Der Moderator
ist die Brücke zwischen dem Publikum
und dem Ereignis.“ Hans Huber moderierte vor allem bei Fußballspielen,
aber auch bei der Tour de France, einigen Tenniswettkämpfen und Skirennen.
Ein für ihn einprägendes Erlebnis
war das „Skandalspiel“ Israel gegen
Österreich im Jahr 2002. Nach einem
Freistoß erzielte Andreas Herzog in
der 92. Minute den Ausgleichstreffer
und brachte Österreich damit in die
nächste WM-Qualifikationsrunde. Das
Bombardement mit Orangen, Steinen
und Wasserflaschen, die von Seiten der gegnerischen Israelis u.a. auf den Kommentator gerichtet waren, blieb ihm in Erinnerung. „Man
muss auf alles gefasst sein.“
Zum Abschied schüttelt er jedem einzelnen die
Hand, mit einem „guten Tag, die Damen“ auch
den Mädchen.
Ein Mitschnitt des Spiels findet sich auf Youtube:
http://www.youtube.com/v/biUOdrXU7kE
Christina Krois (6b)
k.i.l.t.-projekttag
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der arzt – ein lebenslang lernender
Im Rahmen des diesjährigen K.I.L.T.-Projekttages besuchte auch der Urologe Prim. ObstltA
Dr. Georg Ludvik das Schottengymnasium. Er
selbst ist Absolvent unserer Schule. Der Matura
im Jahre 1983 folgte das Studium der Medizin
und die Arbeit als Krankenpfleger, bis er schließlich 1998 das fachärztliche Diplom für Urologie
erhielt und sich 1999 im achten Bezirk niederließ. Seit 2003 ist er Leiter der urologischen
Abteilung im Wiener Heeresspital.
Da ein Studium der Medizin am Schottengymnasium offenbar sehr beliebt und erstre-
benswert ist, machten viele Schüler vom Angebot
Fragen zu stellen regen Gebrauch. Dr. Ludvik
betonte dabei, dass „die Ausbildung zwar angeboten wird, die Ziele heute aber durch besondere Flexibilität härter als früher erarbeitet werden müssen“. „Nur aktive Teilnahme,
Flexibilität und Bereitschaft an seine Grenzen
zu gehen, ohne auf seine ethischen Prinzipien
zu verzichten, ermöglichen das Erreichen von
erstrebten Zielen.“ Sichere Jobs werde es in
Zukunft in der gewohnten Form nicht mehr
geben.
Wolfram Grosser (7a)
harry potter und die bibel
„...Und dann müssen wir noch die eine wichtige
Frage stellen: Welche Bedeutung hat die Bibel
für uns?“ Mit gehobenen Augenbrauen sieht
Theologe Dr. Hubert Weber jeden einzelnen
seiner acht Zuhörer durchdringend an. „Oder
lasst mich die Frage anders formulieren: Wieso
lieben viele Kinder Harry Potter?“ Ratlosigkeit.
„Weil sie sich damit identifizieren können! Wer
das nicht kann, dem gefällt das Buch auch nicht.
Und dies ist der ganze Trick, den man im Großen
und Ganzen braucht, um viele Texte in der Bibel
zu verstehen: Man muss sich mit dem Text identifizieren.“
Die Wahrheit des Textes sei dann die Wahrheit
über einen selbst. So ist der Prophet Jona nur
eines von vielen guten Beispielen dafür. Jener
zürnt sowohl darüber, dass ihm eine Schutz
spendende Staude verdorrt als auch über Gottes
Entscheidung, die Stadt Ninive zu erhalten anstatt
sie untergehen zu lassen. Man soll sich vorstellen,
Jona zu sein und so die Kernbotschaft auf sich
selbst zu übertragen versuchen. Jammert Jona
mit Recht über eine verdorrte Staude, während
Gott selbst nicht über den Untergang der 120.000
Einwohner Ninives klagen sollte?
Viktor Martinovic (5a)
„Seit es den K.I.L.T.-Projekttag gibt, halte ich
einen Vortrag über das Bundesheer!“ Wenn
Generalleutnant Christian Ségur-Cabanac zu
sprechen beginnt, verstummen die Schüler und
hören aufmerksam zu. Noch immer übt das
Bundesheer eine große Faszination auf Burschen
(und Mädchen!) aus, der Physiksaal ist bis zum
Anschlag gefüllt. Präzise und verständlich klärt
Segur-Cabanac über die Aufgaben eines Heeres
im 21. Jahrhundert auf, beschreibt Auslandsund Assistenzeinsätze sowie die zahlreichen
Missionen im Frieden, vor allem als wichtige Hilfe
bei Naturkatastrophen. Der Generalleutnant erklärt – auch anhand seines eigenen Lebensweges
– die Möglichkeiten und Herausforderungen einer Offizierslaufbahn. „Ich denke, von 30.000
Stellungspflichtigen pro Jahr, sind nur zehn bis
15 für den Fliegerdienst geeignet“, korrigiert
er falsche Vorstellungen, und einem anderen
Schüler gibt er den Rat, das Jagdkommando
„nicht zu unterschätzen. Das schaffen nur die
Härtesten!“ Auch den mittlerweile zum Kult gewordenen Werbespot des Bundesheeres spricht er
an und vergleicht die 6.000 Euro Budget mit den
(laut Experten) 25 Millionen Euro Werbewirkung.
Ob dieser Werbeeffekt wirklich positiv zu sehen
ist, bleibt (möglicherweise besser) offen.
Georg Engelmann (7a)
Fotos: beigestellt
soldat – ein beruf mit zukunft
schule aktuell
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dr. richard – in dritter generation
Die Busse stehen schön nebeneinander
aufgefädelt. Auf jedem prangt das Logo des
Autobusunternehmens „Dr. Richard“. Ein
Ölgeruch liegt in der Luft, während die 2a und 2b
des Schottengymnasiums zum Besprechungsraum
gehen, um sich dort einen Vortrag über die
Autobusse und deren Geschichte anzuhören. Der
Geschäftsführer, Dr. Ludwig Richard, erklärt,
dass das Unternehmen ein Familienbetrieb in
dritter Generation ist.
er: „Die meiste Arbeit haben wir im Mai, Juni und
September, da in diesen Monaten die Touristen
nach Wien kommen.“ „Wir haben auch eigene
Werkstätten, wo die Fahrzeuge repariert werden.“
Jedes Jahr werden aber auch 80 bis 100 Busse
neu gekauft. Nun kommt das absolute Highlight:
„Das Wichtigste an einem Busunternehmen
sind die Busfahrer, die den Bus sicher steuern.“
„Wer unsere Konkurrenz ist? Das sind vor
allem andere Busbetriebe, aber auch Autos
und der Zug“, erzählt der 41-Jährige, während
er zur Veranschaulichung auf die Folien einer
Powerpointpräsentation deutet. Weiters erklärt
Der Vorstand der Alt-Schotten hat 2009 eine
neue Initiative gestartet: den Alt-Schotten
Karrierewegweiser. Ziel dieses neuen Angebots
ist es, Jung-Schotten und junge Alt-Schotten
beim Studienanfang und beim Berufseinstieg
bestmöglich zu unterstützen.
Stella Kaminger (2a)
alt-schotten karrierewegweiser
Das erste des vier Module umfassenden AltSchotten Karrierewegweisers (Sommerjobs –
der berufliche Start für Jung-Schotten) fand am
28. November 2009 statt. Michael Schaumann
(MJ 89b), Managing Partner von Stanton Chase
International, gab den Schülern der 7. Klassen
Tipps für den ersten Sommerjob. Im Mittelpunkt
stand das Verfassen eines aussagekräftigen
Lebenslaufes. Am 7. November 2009 wurde die
altbewährte Berufsberatung (2. Modul) für die 8.
Klassen organisiert. Den angehenden Maturanten
wurde von zehn erfahrenen Alt-Schotten ein
praxisnahes Bild der Anforderungen und
Chancen in verschiedenen Berufen vermittelt.
Fotos: Maria Egartner
Mit einem Bus durch die Waschstraße zu fahren,
finden alle aufregend. Gespannte Gesichter sieht
man als der Bus langsam durch den Tunnel rollt.
Auf der Rückfahrt mit dem blitzblanken Bus ist
diese Exkursion noch in aller Munde.
Das dritte Modul des Alt-Schotten Karrierewegweisers, das Kariere-Kamingespräch fand
zum zweiten Mal am 9. November 2009
statt. Fünfzehn jungen Alt-Schotten wurden
zahlreiche Anregungen und Tipps für erfolgreiche Bewerbungen und gelungene Vor-
stellungsgespräche gegeben. Einen weiteren
Schwerpunkt des Abends bildeten die
zahlreichen Einzelfragen wie z.B. der Einsatz
von Social Networks bei der Personalsuche.
Diese wurden von Michael Schaumann, Johannes
Kriegs-Au (MJ 97a), Mitarbeiter bei Stanton
Chase International, und Clemens Widhalm
(MJ 86b), Managing Partner von Dale Carnegie
Training, ausführlich beantwortet.
Im Sommersemester wird das Angebot des AltSchotten Karrierewegweisers durch ein weiteres
Karriere-Kamingespräch (10. Mai 2010,
19 Uhr, Alt-Schottenheim) sowie durch die
Studienberatung (4. Modul) abgerundet.
Oliver-Christoph Günther (MJ 02b)
impressum
Erscheinungsort: Wien P.b.b. Verlagspostamt: 1010 Wien DVR: 0224995 Zulassungsnummer: GZ02Z031332S Name des Mediums: Schottillion. Das Magazin für Jung- und Alt-Schotten Medieninhaber
(Eigentümer, Herausgeber, Verleger): Alt-Schotten Vereinigung ehemaliger Schottengymnasiasten, 1010 Wien, Freyung 6/2, Telefon & Fax 533 59 51 Sekretariatszeiten: Montag bis Freitag, 8.30 – 11.30 Uhr.
Redaktion: Mag. Rudolf Mitlöhner, Dr. Edgar Weiland. Projektmanagement: Mag. Katharina Krusche-Just. Grafik Design: Andreas Pauleschitz, 1070 Wien. Druck: Robitschek & Co Ges.m.b.H., Schlossgasse
10-12, 1050 Wien. Gemäß § 25 Mediengesetz geben wir bekannt, dass die Zeitung Schottillion Mitteilungen über Veranstaltungen der Vereinigung sowie Nachrichten über das Schottenstift, das Gymnasium
und Mitglieder der Vereinigung vermitteln soll. Die grundlegende Richtung entspricht der Fortsetzung der Tradition der Schule und der Vereinigung. Herausgeber: Mag. Rudolf Mitlöhner (MJ 83b) Redaktion:
CR Dr. Edgar Weiland (MJ 89b), DI Peter Krall (MJ 72), Prof. Mag. Maria Egartner (Koordination und Redaktion Schule), Mag. Maximilian Alexander Trofaier (Termine, MJ 01b). Autoren dieser Ausgabe:
Prof. Mag. Maria Egartner, Georg Engelmann (7a), Heinrich Evanzin (7a), P. Ralph Greis OSB (Jerusalem), Wolfram Grosser (7a), Mag. Oliver-Christoph Günther (MJ 02b), Stella Kaminger (2a), Prof. Mag.
Maria Körber, Johannes Krall (MJ 08), Dr. Nikolaus Krasa (MJ 78a), Christina Krois (6b), Dr. Alexandra Lang-Adolph, Viktor Martinovic (5a), Jakob Ortel (MJ 5a), Giulio Superti-Fuga (MJ 81). Fotos:
Prof. Mag. P. Christoph Merth (MJ 78b), Prof. Mag. Georg Hellmayr, Schottengymnasium Archiv.
schule aktuell
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„achtung, dotter… platsch… zu spät.“
Kochen hat viele Aspekte. Manche meinen,
das sei eine Aufgabe der Frauen, doch immer
mehr Männer wollen nun auch einmal selbst
ein Ge-richt zaubern. Ja, zaubern: Denn professionelles Kochen ist durchaus mit einer wunderbaren Zauberei zu vergleichen. Auch das
Schottengymnasium bietet seit einigen Jahren
einen Kurs für junge Menschen, die gerne die
Grundkenntnisse des Kochens erfahren wollen,
an. In jedem Halbjahr wird der Kochkurs von
zwölf Personen besucht, die Anzahl der Burschen
ist manchmal sogar höher als die der Mädchen.
In der Küche des Schottenstiftes findet man sich
zweimal im Monat zusammen und bereitet un-
ter Leitung von Frau Professor Fischer die verschiedensten Gerichte zu, „die dann zum Glück
auch selbst verzehrt werden können“, sagt eine
Zweitklässlerin, die gerade an einer indischen
Fleischspeise arbeitet: „Wo kämen wir denn da
hin, wenn die ganze Mühe umsonst wäre!“
Und sie hat ja auch Recht. Gegen Ende der vierstündigen Unterrichtseinheit wird aufgedeckt
und das Menü aufgetragen, meist in drei bis vier
Gängen: Vorspeise. Hauptspeise. Nachspeise. Und
noch eine zweite Nachspeise, „die machen die Kinder nämlich am liebsten“, meint Mariella Fischer
und lacht. Heute gibt es Erdäpfelpuffer in
Paradeissauce, Fleischbällchen und einen
Zwetschkenkuchen. Was übrig bleibt, dürfen die
Besucher dieses Freifaches mit nach Hause nehmen.
Fotos: Mariella Fischer
„Nun ja. Next Try!“
Noch ungeübte Hände greifen nach einem zweiten Ei in dem Karton, schlagen eine Rille hinein
und versuchen erneut, Dotter und Eiweiß zu trennen. Das orange glänzende Eigelb wird von einer
Schalenhälfte in die andere geschubst, bis alles
Eiklar in die Schüssel abgeronnen ist. „Gut, jetzt
das Mehl.“
Am Ende des Kurses ist das Eiertrennen nur noch
eine Nebensache, so wie das Einmaleins in der
Mathematik. Nur zu empfehlen!
Jakob Ortel (5a)
die neue schulärztin
die neue religionslehrerin
Geboren 1971 in Wien, besuchte ich Volksschule wie auch Gymnasium am
Institut Sacré Cœur Wien/Rennweg. Nach der Promotion zum Doktor med.
univ. an der Universität erfolgte die Ausbildung zur Allgemeinmedizinerin.
Die intensive Auseinandersetzung mit Kindern veranlasste mich anschließend
dazu, eine Spezialausbildung zur Kindergesundheitstrainerin zu absolvieren.
Eine Qualifizierung in psychosozialer und psychosomatischer Medizin folgte.
Seit vielen Jahren besteht eine enge Beziehung zur Gemeinschaft
der Schotten. Schon mein Vater war Schüler am Schottengymnasium,
ebenso wie mein Ehemann. Von meinen fünf Kindern hat der Älteste
bereits hier am Gymnasium maturiert, zwei
weitere drücken noch die Schulbank in den
„ehrwürdigen Hallen“. Ich kenne dieses Haus
also aus vielen Blickwinkeln: aus der verklärenden Retrospektive der Alt-Schotten ebenso
wie aus der Sicht einer leidgeprüften Mutter
am Sprechtag.
Mein Name ist Maria Körber. Seit September unterrichte ich am
Schottengymnasium vier Klassen in katholischer Religion. Ich habe hier in
Wien kombinierte Religionspädagogik und Geschichte studiert. Bis zur Geburt
meiner ersten Tochter habe ich zwölf Jahre an der Theresianischen Akademie,
meiner Stammschule, Religion unterrichtet und im Internat als Erzieherin gearbeitet. Religion zu unterrichten, hat mich immer sehr begeistert. Das breite
Spektrum an Inhalten und Themen ist mit keinem anderen Fach vergleichbar!
Dass sich für mich jetzt die Möglichkeit geboten hat, bei den „Schotten“ einige Stunden zu unterrichten, betrachte ich als großen Vertrauensvorschuss.
Denn ich weiß wohl, dass das Stift damit eine
seiner ureigensten Domänen an der Schule
– zumindest in kleinem Rahmen – für Laien
öffnet. So will ich gerne versuchen, diejenigen spezifischen Akzente, die sich daraus für
den Religionsunterricht ergeben, als meinen
persönlichen Beitrag einzubringen. Bis dahin
werde ich mich weiterhin bemühen, mich in
den Gängen des Hauses zurecht zu finden (irgendwann schaffe ich es bestimmt) und bedanke mich für die herzliche Aufnahme.
dr. alexandra lang-adolph
Alexandra Lang-Adolph
Die Sprechstunde von Dr. Lang-Adolph ist
dienstags und mittwochs zwischen 8.30 und
11.30 Uhr.
mag. maria körber
Maria Körber
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ball der alt-s
„16. Jänner 2010, 22.00 Uhr, ein Knistern geht
durch die Reihen, die ersten Schweißperlen werden diskret von der Stirne gewischt, die Damen
und Herren des Eröffnungskomitees schweben
über die Tanzfläche.
Auch heuer feierten die Alt-Schotten wiederum
im Palais Auersperg ‚ihren‘ Ball. Von der stimmungsvollen Eröffnung über die traditionellen
Worte von Abt Johannes bis hin zum energiegeladenen Abstecher in die Disko: Der Traditionsball
zeigte sich auch 2010 wieder von seiner besten
Seite.“
So poetisch hat ein ungenannter Ballbesucher
unser „Familienfest“ beschrieben. Faktum ist,
dass wir im Vergleich zum Ball 2009 in Summe
wieder um ein Drittel mehr Besucher begrüßen
durften, bei den Studentinnen und Studenten
sogar um die Hälfte mehr, dass wir laufend
Rückmeldungen erhalten, wie schön, stilvoll,
rauschend und zugleich familiär unser Fest war
usw. Unser Ball ist also eindeutig wieder „in“,
vor allem auch bei der Jugend. Und diese Botschaft vermitteln wir mit Stolz und Freude allen
unseren Kollegen, Freunden und Bekannten –
zusammen mit dem Datum des nächsten Balls
der Alt-Schotten, dem 15. Jänner 2011.
Bitte unbedingt gleich in den Kalender eintragen
und weitersagen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!
Auf Wiedersehen beim
m
Ball der Alt-Schotten a
15. Jänner 2011
schotten 2010
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generation
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startet die motoren!
Das Alt-Schotten Go-Kartl-Rennen 2010
Am 8. Jänner war es endlich wieder soweit! Eine
dreizehnköpfige Gruppe junger Alt-Schotten
machte sich auf zur Monza Go-Kart-Bahn, um dem
Rennsport zu frönen. Schon lange vor dem Start
gab es heftigste Kampfansagen. Der große Gejagte
war natürlich der vierfache Seriensieger der vergangenen Rennen, Clemens Haag (MJ 01).
der ursprünglich große Vorsprung des Führenden
zunehmend. Am Ende konnte sich jedoch einmal
mehr Clemens Haag behaupten und sich den fünften Titel in Folge sichern, hauchdünn vor Valentin
Graf (MJ 08) und Guilherme Spiegelberg (MJ 05).
Danke für das spannende Rennen und Gratulation
an den Sieger!
Johannes Krall (MJ 08)
Foto: Monza Kartracing GmbH
Nach einer kurzen Einweisung durch den sehr
urigen Rennleiter ging es endlich ab auf die Bahn.
In den zehn Minuten Qualifying ließen sich schon
deutlich die diversen Fahrstile der einzelnen
Teilnehmer erkennen. Manch einer verwechselte das Kart-Rennen mit einem Drift-Bewerb und
bereute das Fehlen eines Rückwärtsganges sehr,
wenn die Weiterfahrt durch einen Reifenstapel verhindert war. Ein paar Minuten später war das richtige Rennen schon in vollem Gange. Motorausfälle
und Zeitstrafen warfen einige Piloten frühzeitig
ans Ende des Feldes, an der Spitze verringerte sich
personalia
TAGESORDNUNG
zur 64. ORDENTLICHEN GENERALVERSAMMLUNG
der ALT-SCHOTTEN
Donnerstag, 21. April 2010, 19.00 Uhr
im Prälatensaal des Schottenstiftes, 1., Freyung 6/1
1. Bericht des Vorstandes und der Rechnungsprüfer:
1.1. Totengedenken
1.2. Jahresbericht des Präsidenten
1.3. Bericht des Kassiers
1.4. Bericht der Rechnungsprüfer
2. Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstandes
3. Festsetzung des Mitgliedsbeitrages für 2010
4. Beschlussfassung über Anträge von Mitgliedern
Gemäß § 9 der Statuten müssen derartige Anträge 14 Tage vorher beim Vorstand schriftlich
eingebracht werden.
5. Allfälliges
Im Anschluss an die Generalversammlung findet ein Vortrag von o. Univ.-Prof. Dr. DDr.
h.c. Anton Zeilinger, Experimentalphysiker an der Universität Wien, zum Thema „Religion
und Naturwissenschaften – ein Widerspruch?“ statt, zu dem auch Familienangehörige und
Freunde herzlich willkommen sind.
Danach bittet der Vorstand zu einem Glas Wein und einem Imbiss.
DI Peter Krall (MJ 72) m.p.
Präsident
Mag. Maximilian Alexander Trofaier (MJ 01) m.p.
Schriftführer
wir gratulieren
Mag. Dipl.-Ing. Dr. Erich
Becker (MJ 91a)
zur Vermählung mit Mag. Katrin
Wehle
Michael Grabner (MJ 97a)
zur Promotion zum Doktor der
Volkswirtschaftslehre an der
University of California, Davis
Mag. Dr. Markus Grün (MJ 90a)
zur Geburt seiner Töchter Victoria
und Letizia
Mag. Michael Harmer (MJ 85a)
zur Wahl zum neuen Vorsitzenden
des Elternvereins des
Schottengymnasiums
Philipp Lukavsky (MJ 99b)
zur Geburt seines Sohnes Jakob
Aeneas Felix
Andreas Pfandler (MJ 03b)
zur Sponsion zum Diplom-Ingenieur
der Informatik
Matthias R. Rizzi (MJ 02a)
zur Sponsion zum Magister der
Naturwissenschaften
Gergely Tibor Sarlós (MJ 96b)
zur Geburt seines Sohnes Kilian
Johannes
wir trauern
Paul Zlobicky (MJ 35)
verstorben am 3. Jänner 2008
Franz Schreiner (MJ 38/III)
verstorben am 18. November 2009
Dr. iur. Heinz Burgmann (MJ 60)
verstorben am 14. Dezember 2009
Mag. pharm. Otto Merth (MJ 37)
verstorben am 4. Jänner 2010
OStR Prof. Mag. Franz Jandos
verstorben am 19. Jänner 2010
Christian Weinhappel (7b)
verstorben am 7. Februar 2010
alt-schotten
defence. rebound. korb.
ora et labora
Alt-Schotten-Basketball mit Prof. Kippes
Wie jeden Samstag um 10.45 Uhr wird der Karren
mit den Basketbällen in den Turnsaal geschoben,
jeder der 28 Alt-Schotten, von MJ 79 bis 08, nimmt
sich einen Ball und fängt mit dem Aufwärmen an.
Die Spieler sind ehrgeizig, kommen aber auch, um
Mitschüler wieder zu treffen. Andere haben ihre
Kollegen erst am Spielfeld kennen gelernt.
Prof. Max Kippes leitet die Gruppe. Er selbst spielt
seit seinem 14. Lebensjahr Basketball, zuerst im
Sportverein, dann im Schulteam der Piaristen und
zuletzt als Sportlehrer am Schottengymnasium. Die
Faszination des Basketballs besteht für ihn darin,
„dass man Emotionen rauslassen kann.“ Dennoch
komme es selten zu Verletzungen, da Basketball
ein „körperloser Sport“ sei: „Die Regeln sehen
Körperberührungen nicht vor.“
Die Basketballsaison beginnt für die Alt-SchottenMannschaft im November und endet im April.
“Basketball ist ja doch ein Hallensport“, erläutert
der engagierte Trainer. Die Teilnehmer kommen regelmäßig, zwei neue Spieler sind am Samstag dazu
gestoßen. Anfänger sind keine dabei.
Fotos: Maria Egartner, Viktor Martinovic
Anschließend werden die Mannschaften eingeteilt, heute spielen die älteren gegen die jüngeren
Jahrgänge, wobei erstere schon nach wenigen
Spielminuten in Führung liegen und diesmal mit
+8 nach Hause gehen. Kippes zeigt sich zufrieden:
„Ich wäre auch bereit, im nächsten Schuljahr eine
Alt-Schotten-Mannschaft zu betreuen.“
Viktor Martinovic (5a), Maria Egartner
Michael Stern (MJ 08b):
„Es hat alles mit einer E-Mail
von Herrn Krall angefangen,
dass jetzt mehrere Alt-Schotten
jeden Samstag Basketball
spielen. Ich studiere jetzt und
betreibe sonst nicht so viel
Sport. Aus meiner Klasse
spielen sechs Leute mit, wir
waren in der Schule immer die
Basketballer; Die A-Klasse,
das waren die Fußballer“.
Christoph Gassauer
(MJ 98a):
„Ich bin über den Stefan dazu
gestoßen, man hat ja auch
nach der Matura noch einen
guten Kontakt zueinander.
Wir haben in der Schule auch
schon Basketball gespielt, wir
waren aber auch bei anderen
Gruppen, zum Beispiel beim
Theater.“
9
Norbert Kubesch (MJ 79):
„Ich bin dabei, weil es angeboten wird. Die anderen habe
ich erst hier kennen gelernt.
Was im Vordergrund steht?
Es ist ein Spiel, im wahrsten
Sinne des Wortes.“
Zwei Warnungen am
Beginn. Erstens: der
Autor dieser Zeilen
ist Theologe, nicht
Musikwissenschaftler,
und schreibt hier über
Musik. (Ich hoffe,
mein Musikprofessor bei den Schotten wird
mir dies verzeihen.) Zweitens: Eigentlich kann
man diese Kolumne nicht lesen, man muss sie
hören – aber die Mühe lohnt sich, glaube mir.
Also schnell eine CD der Bach’schen
Johannespassion zur Hand, hinein in das
Abspielgerät, die Sopranarie „Ich folge dir
gleichfalls mit freudigen Schritten“ angewählt und los geht’s.
Und? Wie war der erste Eindruck? Was mich
beim Hören und Musizieren fasziniert hat?
Die gewaltige Kraft der Flötenstimme. Sie
gibt sozusagen den Ton an. Und die menschliche Stimme scheint ihr nachzusingen, sich
von ihrem Drängen bewegen zu lassen. „Ich
folge dir gleichfalls mit freudigen Schritten“
singt die Sopranistin. Die Arie reflektiert über
das kürzeste Rezitativ der Johannespassion.
„Und er folgete Jesum nach“ hat es da geheißen. Petrus war gemeint. Er folgt dem eben
gefangen genommenen Jesus auf seinem Weg
nach Jerusalem. Auskomponierte Nachfolge
also, was Bach der kurzen Notiz aus Johannes
folgen lässt. Nicht nur im Text. „ich folge dir
gleichfalls“. Die Flötenmelodie greift auf die
Melodie des vorangegangenen Rezitiativs
zurück, entwickelt sie weiter. Und die
Singstimme wiederholt variierend die Noten
der Flöte. Nachfolge als Antwortgeschehen,
als Einstimmen in eine Melodie.
Christsein hat also etwas mit einem Ohrwurm
zu tun – einem göttlichen Ohrwurm. Jesus
nachfolgen heißt, in die Melodie einzustimmen, die er mit seinem Leben angestimmt hat.
Mehr noch: eigentlich ist unser Musikstück ein
Trio: Bass, Gesangsstimme und Flöte musizieren hier miteinander. Drei – die Assoziation
zur Dreifaltigkeit liegt nahe. Mitsingen im
Trio der Dreifaltigkeit.
Gottes Lied in meinem Leben heraushören, in
dieses Lied mit einstimmen, darum ging’s –
vielleicht gerade in der Fastenzeit.
Nikolaus Krasa (MJ 78a)
10
aktuell
Im winterlich verschneiten Liebhartstal in
Ottakring erhebt sich das Kloster der Kongregation
der Benediktinerinnen der Anbetung, deren
Gemeinschaft es sich zur Aufgabe gemacht hat
jedem jungen Menschen in seiner Einmaligkeit
große Wertschätzung entgegenzubringen. Die engagierten Schwestern leiten nach der Vision ihres
Ordensgründers Alois Faller das Kinderheim „St.
Benedikt“. „Wir sind für viele Kinder die einzige
Familie“, erzählt Priorin Michaela. Das Kinderheim
nimmt Kinder und Jugendliche im Alter zwischen
zwei und 18 Jahren auf, die wegen einer Behinderung
oder einer belastenden Lebenserfahrung einer außerfamiliären Betreuung bedürfen.
Viele erleben ihre ganze Kindheit in der sehr lebendigen Gemeinschaft. „Wir helfen den Kindern
den Weg zurück ins Leben zu finden. Dabei stellt
sich heraus, dass die Kinder über grandiose sozi-
ale Kompetenzen verfügen“, berichtet begeistert
Sr. Nathanaela, eine von mehreren diplomierten
Sozialpädagoginnen des Klosters. Jeder einzelne ist
auf seine Art und Weise besonders und ein wichtiger
Teil dieser Familie. Neben dem alltäglichen Besuch
von Kindergarten, Volkschule und Mittelschule
bieten die räumlichen Ressourcen des Heims eine
große Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten des
Nachmittags. Neben einem großen gemeinsamen
Aufenthaltraum, einer Wohnküche, Schlafzimmern
und Sanitäranlagen steht auch ein Snoezelen-Raum
(sprich: „Snuselen“) zur Verfügung, den die Kinder
besonders schätzen. Auch ein Spielplatz und ein
schöner Garten geben den Kindern die Möglichkeit,
sich an der frischen Luft zu bewegen. „Wir fühlen
wirklich wie sie sich positiv entwickeln – sehr positiv“, so Priorin Michaela.
Heinrich Evanzin, 7a
Fotos: Maria Egartner
das kinderheim st. benedikt
Die Weihnachtskollekte 2009 der Alt-Schotten wurde
je zur Hälfte dem Kinderheim St. Benedikt und einem
Sozialprojekt der Schottenpfarre gewidmet.
benefiz für einen flügel
In den 90 Jahren seines Daseins hat der Bösendorfer-Flügel im Prälatensaal schon vieles erlebt. Am
Abend des 20. November aber stand er in besonderer Weise im Mittelpunkt: Stiftsorganistin Zuzana
Ferjencikova spielte ein Benefiz-Konzert zugunsten einer dringend erforderlichen Restaurierung
des wertvollen Instruments. Mit Werken von Franz
Liszt, Sergei Rachmaninow und Ferruccio Busonis
Bearbeitung von Bachs Chaconne für Violine solo schenkte sie den Zuhörern eine Stunde voller
Freude an der Musik.
Teilweise mangelhaft ersetzte Saiten, von denen
einige gar gerissen sind, und eine ausgeschlagene
Mechanik konnten dem großen Klangreichtum keinen Abbruch tun.
Spendeneinnahmen von 550 Euro sind ein guter
Anfang zur Finanzierung der Arbeit.
Hoffen wir, dass bald auch eine aufgearbeitete
Politur dem klanglichen Glanz entspricht und dass
dieser wundervolle Abend am Beginn vieler weiterer Konzerte stehen mag.
P. Ralph Greis OSB
zuzana m. maria ferjencikova
Foto: beigestellt
Zuzana M. Maria Ferjencikova wurde 1978 in der Slowakei geboren, ist seit 2006 Stiftsorganistin der
Benediktinerabtei Unserer Lieben Frau zu den Schotten und international tätige Konzertorganistin
(Konzerttätigkeit in Europa und den Vereinigten Staaten). In den Jahren 1996 bis 2004 gewann
sie zahlreiche 1. Preise renommierter internationaler Orgelfestivals. Von großer Bedeutung ist Ihre
musikalische Zusammenarbeit mit ihrem Lehrer Jean Guillou (Klavier und Orgel: Transkription,
Improvisation, Komposition).
Ihr Klavierspiel geht vor allem auf den Unterricht des russischen Pianisten Jevgenij Irschai zurück.
Von 2000 bis 2008 war sie Professorin für Orgel und Orgelimprovisation an der Hochschule für
Musik in Bratislava und fungiert seit dessen Gründung als künstlerische Leiterin des alljährlich in
der Schottenkirche stattfindenden internationalen Orgelfestivals „Dialogues Mystiques“.
aktuell
11
schlierbach: benediktinisches networking
Die Benediktinerin, die einem
sehr positiven und wertschätzenden Menschenbild verpflichtet ist, verwies in diesem
Zusammenhang auch auf die
equalitas personarum, die durch
die Schöpfung und die Taufe
bestimmte
Gleichwertigkeit
des Menschen, die nicht durch
menschliche Kriterien wie
Herkunftsfamilie,
Vermögen
oder Erfolg zu begreifen sei:
„Damit hat Benedikt das römische Verständnis der dignitas
konsequent ausgehebelt“, betonte die Salzburger Schwester.
Anregungen für eine kontroversielle Diskussion
bot das Impulsreferat von Sr. Dr. Michaela Puzicha,
Leiterin des Instituts für benediktinische Studien
und Verfasserin des Kommentars zur Benediktregel,
in welchem sie Erziehung als „lebensbegleitende
Gestaltung eines Reifeprozesses“ definierte und die
Selbstverantwortung des einzelnen zum Maßstab einer gelungenen Gemeinschaft erhob.
Mit der Frage eines Teilnehmers, ob die Benediktregel heute nicht zunehmend verflacht werde und
die Ideale für den Schulalltag nicht zu hoch gegriffen seien, war die Diskussion eröffnet. Ideologische
Gefechte blieben nicht aus. Im gemeinsamen
Interesse daran, an den eigenen Kompetenzen zu
arbeiten und an der Schule des Herrn mitzubauen,
war ein konstruktiver Austausch dennoch möglich.
Im November 2010 wird der Dialog fortgeführt.
Mehrere hundert Teilnehmer werden beim internationalen benediktinischen Lehrertreffen im
bayrischen St. Ottilien erwartet.
Die Darsteller spielten den ersten Teil im
Zuschauerraum und machten das Publikum damit
gleichsam zu Mitverschwörern. Fjodorow (M. Auer)
verkörpert den Hardliner, der über Leichen zu gehen
bereit ist, während Kaliajew (A. Orator) der „zartfühlende Mörder“ ist, der sich weigert Kinder zu töten, und sein eigenes Leben opfert, um den verübten
politischen Mord zu sühnen. Der Aufführung gelingen berührende Momente, als Kaliajew und Dora
(S. Saghy) an ihrer unmöglichen Liebe zu zerbre-
chen drohen und als nach dem gelungenen Attentat
der Gefangene vom Polizeichef (L. Rössner) auf die
Probe gestellt und von der tief gläubigen Witwe des
Großfürsten (K. Eberhardt) besucht wird.
Fotos: Josef Reiter (Gymnasium Schlierbach)
80 Lehrerinnen und Lehrer aus 19 benediktinischen Schulen des deutschsprachigen Raums
folgten vom 13. bis 15. November der Einladung von
P. Martin Spernbauer OCist sich im stiftsnahen
SPES-Haus in Schlierbach zu einem benediktinischen Netzwerktreffen zu versammeln.
Maria Egartner
Weitere Informationen zur Vernetzung benediktinischer Schulen: ww.b-e-net.org
Fotos: beigestellt
alt-schotten
theater
Im Januar 2010 präsentierte das Alt-Schottentheater „Die Gerechten“ von Albert Camus. Unter
der Leitung von Teresa Lehner spielten Andreas
Orator, Maximilian Auer, Lukas Burian, Leopold
Rössner, Clemens Hartig, Philipp Röck, Stefanie
Saghy, Kathrin Eberhardt und Martin Hötzeneder
Camus’ Stück aus 1949. Angeregt durch eine
reale Begebenheit, verfasste Camus ein Stück über
mögliche Bedingungen der Legitimität militanten
Widerstands.
Das Alt-Schottentheater bewies damit, dass es mit
einem klaren Regiekonzept, durchdachten Raumund Lichtlösungen und engagierten Darstellern
auch im ernsten Fach überzeugen kann.
Andreas Orator (MJ 97)
termine 2010
12
april
mai
juni
4.4.4.30 Uhr: Osternachtsfeier in der
Schottenkirche
1.5.
Staatsfeiertag (schulfrei)
1.6.14.30 und 18.30 Uhr: Giuseppe Verdi
„Rigoletto“
7.4.
3.-8.5.
Schriftliche Reifeprüfung
2.6.
6.45 Uhr: Kellermesse
6.45 Uhr: Kellermesse
13.4.18.00 Uhr: Alt-Schotten beim
Konventamt
4.5.14.30 und 18.30 Uhr: Alban Berg
„Violinkonzert“
3.6.
Fronleichnam (schulfrei)
16.4.
5.5.
7.-9.6.
Mündliche Reifeprüfung
15.30 Uhr: Elternsprechtag
16.4.19.00 Uhr: Nox Latina Vindobonensis
(Festsaal & Keller)
16.-30.4. Französische Gäste in Wien
6.45 Uhr: Kellermesse
7.5.19.00 Uhr: Vortrag Anton Bucher,
„Was Kinder glücklich macht“
(Päd. Vortragsreihe Schottenpfarre)
8.6.18.00 Uhr: Alt-Schotten beim
Konventamt
8.6.19.00 Uhr: Vortrag Harald Werneck,
„Über die Bedeutung des Vaters in
der Entwicklung des Kindes“
(Päd. Vortragsreihe Schottenpfarre)
17.4.17.00 Uhr: Festakt 20 Jahre
Frankreichaustausch (Prälatensaal)
10.5.
20.4.14.30 und 18.30 Uhr: W. A. Mozart
„Cosi fan tutte“
11.5.18.00 Uhr: Alt-Schotten beim
Konventamt
20.-23.4.jeweils 19.00 Uhr: Aufführung des
Schultheaters: Anton Tschechow,
„Die Hochzeit“, und Johann Nestroy,
„Zwölf Mädchen in Uniform“
13.5.
17.-21.5. Aktionswoche mitHELFEN 6.c
9.6.20.00 Uhr Aufnahmeheuriger der
Maturanten
21.4.19.00 Uhr: Generalversammlung
(s. Tagesordnung)
18.5.14.30 und 18.30 Uhr: Gustav Mahler
„Kindertotenlieder“, „Rückertlieder“
11.6.10.00 Uhr: Messe der Maturanten
in der Schottenkirche
27.4.20.00 Uhr: „Dialogues Mystiques“Orgelkonzert I in der Schottenkirche
zum Auftakt der Jean-Guillou-Woche
22.-25.5. Pfingstferien
12.6.
Schulwallfahrt nach Altenburg
24.-30.5. Diözesane Missionswoche „Apg 2010“
19.6.
Tag der ersten Klassen
29.4.Besuch der Schlumbergersektkellerei
(Anmeldung erforderlich)
28.5.Lange Nacht der Kirchen
(Beteiligung der Schottenkirche)
29.6.
Kellerfest zum Schulschluss
29.4.
29.5.Ausflug zu den Wirtschaftsgütern des
Schottenstiftes (Anmeldung erforderlich)
30.6.
Sportfest
Kellerfest
30.4.20.00 Uhr: „Dialogues Mystiques“Orgelkonzert II in der Schottenkirche
zum Abschluss der Guillou-Woche
Termine Alt-Schotten
19.00 Uhr: Karriere-Kamingespräch
Christi Himmelfahrt (schulfrei)
8.6.20.00 Uhr: „Dialogues Mystiques“Orgelkonzert III in der Schottenkirche:
„Hingabe. Jesus – der Erlöser“
30.6.9.30 Uhr: Firmung in der
Schottenkirche
Musikkolleg – Workshops für alle Musik­begeisterten unter der Leitung von Günter Egger (MJ 61).
Das Musikkolleg findet wie bisher jeweils um 14:30 und 18:30 Uhr im Musikzimmer des
Schottengymnasiums, Freyung 6, statt.
Die Produktion des Schottillions wird gesponsert von: