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Während Qigong fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin ist, begegnet die
Schulmedizin dieser Therapieform noch mit Zurückhaltung. Zunehmend entdecken jedoch
auch westliche Ärzte die Vorzüge von Qigong - und integrieren diese Art der Energiepflege in
die Therapie.
Schulmediziner Dr. Dieter Hölle aus Ulm sammelt bereits seit Jahren Erfahrungen mit
Qigong. Er kennt viele Indikationen, bei denen er seinen Patienten rät, sich mit Hilfe von
Qigong selbst zu helfen.
Sind positive Wirkungen von Qigong wissenschaftlich belegt?
: Es gibt eine Promotion über die Wirkung von Qigong bei Asthma bronchiale mit einem sehr
positiven Fazit: In ihrer Doktorarbeit hat Dr. Ingrid Reuther nachgewiesen, dass sich bei
einem Großteil der Asthmapatienten, die Qigong ausübten, die Lungenfunktion deutlich
verbessert hat, dass sie sich subjektiv besser fühlen und dass sie weniger Medikamente
einnehmen mussten. Insgesamt gibt es jedoch noch relativ wenige Untersuchungen.
Wann binden Sie Qigong in Ihre Arbeit ein?
Wenn ich Patienten behandle, die an Störungen leiden, die vom Nervensystem ausgehen und
Organe in ihrer Funktion behindern, vor allem bei psychosomatischen Erkrankungen.
Qigong eignet sich auch für Patienten, die unter Stress oder Angstzuständen leiden oder über
Kopfschmerzen klagen, aber auch bei Patienten, die eine erhöhte Infektanfälligkeit haben
oder bei Atemwegserkrankungen wie etwa Asthma bronchiale. Qigong ist auch sinnvoll
bei Depressionen. Fazit: Qigong ist immer dann gut, wenn Patienten nach Wegen suchen, sich
selbst zu helfen, denn Qigong ist eine Selbstheilmethode.
Wie beeinflusst Qigong den Heilungsprozess?
Es wirkt entspannend und aktiviert so die körpereigenen Heilkräfte.
Wie können sich Qigong und die westliche Schulmedizin ergänzen?
Ich als Schulmediziner führe anfangs eine ganz normale schulmedizinische Diagnostik durch.
In Fällen, in denen ich medikamentös - im Sinne der Schulmedizin und auch der
Naturheilkunde - keine weitere Hilfe weiß, biete ich den Patienten Qigong an. Nach meiner
Erfahrung stellt sich in der Regel eine deutliche Besserung ein. Es werden deutlich weniger
Medikamente benötigt und vor allem verbessert sich die Befindlichkeit der Patienten. Sie
fühlen sich wohler und gesünder, auch wenn oft die schulmedizinischen Untersuchungen
keine objektiven Veränderungen ergeben.
Ist Qigong auch bei schweren Krankheiten sinnvoll?
Qigong wird auch bei Krebs, Multipler Sklerose oder Morbus Bechterew angeboten,
ebenso bei Tinnitus und vielen anderen Indikationen. Man kann Qigong eigentlich bei allen
Krankheiten anwenden. Man muss aber natürlich die Grenzen dieser Möglichkeiten beachten:
Zum Beispiel gibt es verschiedene Krankheitsphasen, beispielsweise schwere, akute Schübe
bei Multipler Sklerose. Da brauchen die Patienten in der Regel teilweise hochdosierte
Medikamente aus der Schulmedizin. Aber zwischen den Phasen, in denen die Menschen unter
Bewegungs- und Empfindungsstörungen leiden, kann man mit Qigong-Übungen eine sehr
große Erleichterung erreichen. Das Schöne ist: Die Patienten können sich selber helfen und
fühlen sich nach den Übungen immer gestärkt. Das trifft auch auf andere schwere
Erkrankungen wie etwa Karzinome zu. Eine Heilung durch Qigong zu erreichen, ist vielleicht
etwas zu weit gegriffen, aber es unterstützt alle anderen Maßnahmen deutlich.
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