CD21 in Stereoplay

Transcrição

CD21 in Stereoplay
PRIMA, PRIMARE
Stereoplay 05/05
Ein Mehrkanal-Spezialist kehrt zurück zu seinen
Zweikanal-Wurzeln. Kann sein brandneuer CD-Spieler
neue Akzente setzen?
sionierte Trafo speist die Analog- und Digi-
Test: Hans-Ulrich Fessler Fotos: Julian Bauer
talelektronik separat aus eigenen Wicklungen. Stabilisierungen der Versorgungs-
Jüngster Spross der eher auf Mehrkanal-
Spielerelektronik ab.
spannungen vor Ort koppeln die Analogelektronik vollends vom Stromnetz ab.
Gerätschaften konzentrierten Primare ist
Ein hauseigener Zentralprozessor über-
nicht etwa eine mit allen Raffinessen
wacht das extrem leise, aus der DVD-
Nun könnten aber noch Störenfriede
gespickte AV Komponente. Nein, in einem
ROM-Technik stammende Laufwerk und
über den Digitalausgang zurück in die
rassereinen CD-Spieler greift die 1987
steuert die Laseroptik. Raffiniert: Anhand
Elektronik reflektiert werden. Ein beige-
gegründete schwedische Edelmanufaktur
der Informationen über die Beschaffenheit
packter Widerstand schließt diese Cinch-
jetzt auf ihre einstigen Erfahrungen in der
der CD-Oberfläche schaltet der Prozessor
Hintertür normgerecht ab und nimmt die
Zweikanal-Welt zurück.
nur das jeweils notwendige Mindestmaß
abgegebene Leistung auf.
Hochrangige
24-Bit-
192-Kilohertz-
Der brandneue CD 21 (1200 Euro) ist
an Fehlerkorrektur zu. Bei pfleglich behan-
so grundsolide verarbeitet wie die Karos-
delten CDs versetzt er die Rechenschalt-
D/A-Wandler
sen von Volvo oder Saab. Die massive, acht
kreise in Stand-by.
Analog-Ton. Primare vertraut aber nicht
generieren
pieksauberen
Millimeter starke und vom Spielergehäuse
Guter Klang resultiert für Primare auch
nur einem Konverter pro Stereokanal die
abgesetzte Frontplatte ist nicht etwa nur
aus sauberem Strom. Ein properes Netz-
Datenumsetzung an: Jeweils zwei Wand-
Zierde. Der dahinter liegende Hohlraum
schottet das Display hermetisch von der
filter schiebt im CD 21 Hochfrequenz-
ler minimieren im Differenzial-Modus Rau-
parasiten einen Riegel vor, der überdimen-
schen und Verzerrungen. Ungewöhnlich
VERZICHTET AUF KOPPELKONDENSATOREN IM SIGNALWEG: Der CD 21 setzt auf gleichspannungsgekoppelte Integrierte Ausgangsverstärker, die den Frequenzgang nicht antasten.
für
zukünftige
SACD/CDZweikanal-Kombiplayer Marantz
Optionen besitzt der CD 21 einen lokalen
einen
CD-Spieler:
Für
SA 8400 (Test 10/04) nicht ähnliche
Netzwerkanschluss (LAN). Ein RS-232-
Tugenden bewiesen?
Dateneingang erlaubt Software-Updates.
Im direkten Vergleich rundete der
Der hohe technische Aufwand spiegelt
Japaner die Ecken und Kanten etwas
sich in exzellenten Messwerten wider: Der
mehr. Der Primare positionierte sich tonal
Rauschabstand ist mit 110 dB vorbildlich
in der Mitte zwischen dem tendenziell
hoch, der Ausgangswiderstand mit 100
etwas „weichen" Marantz und dem bass-
Ohm erfreulich niedrig, und die Obertöne
gewaltigen Vincent. Im Vergleich mit bei-
werden mit zunehmender Ordnung leiser.
den spielte er unbeschwerter und lockerer
Ein Indiz dafür, dass den Entwicklern
auf.
weniger eine Hauruck-Wiedergabe als ein
Die Schweden verstehen sich also
feinsinniger Klangcharakter am Herzen
nicht nur auf Mehrkanal-Features. Der
lag.
Primare CD 21 überzeugt zweikanalig so
Von den ersten Tönen an schmeichelte
sich der CD 21 mit einem besonders
sehr, dass er als Highlight in seiner
Preisklasse dasteht.
feinen Mitteltonbereich und filigranen, unaggressiven Höhen ein. Stimmen zeichnete er kunstvoll nach und arbeitete feinste
Strukturen mühelos heraus. Die Aufnahmeräume gab er vorstellbar wieder. Allenfalls bei heftigen Attacken schien er etwas
zuviel Milde walten zu lassen. Der Primare
unterstrich den Raum, bündelte die Klänge
millimetergenau.
Den Bass stellten Konkurrenten wie
der chinesische Röhren-Player Vincent CD
S 6 I I (12/03) mehr in den Vordergrund.
Dafür ließ sich der Schwede auch bei bis
an die Schwelle zur Aggressivität abgemischter Musik nicht aus der Reserve
locken, wenn der Vincent schon etwas
hart wirkte und ins Lästige umkippte: Der
Primare blieb stetsauf der sicheren Seite.
Er betonte den Charme weiblicher Stimmen (Judy Collins „Bird On A Wire", CD
„Both Sides Now") und hielt perfekt die
Balance zwischen sanfter und mitreißender Gangart (Tracy Chapman „Happy", CD
„Let It Rain"). Der Glanz der Instrumente,
die betörend rauchige Stimme - hatte der
Ausstattung CD-Spieler
P r i m a r e CD 21
Fernbedienung/lernfähig
Ausgänge asymmetrisch/symm.
Digitalausgänge koax./TosLink
Anzeige CD-Text
lesefähig für CD-R/CD-RW
Lautstärkeregelung
Kopfhörerausgang/regelbar
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