Risikoarmer oder riskanter Alkoholkonsum

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Risikoarmer oder riskanter Alkoholkonsum
Chempark Leverkusen
Dezember 2011
www.Durchschaubare.de
Risikoarmer oder
riskanter Alkoholkonsum ?
Fragen, die sich jeder, der Alkohol trinkt, stellen sollte, lauten nicht: Wo bekomme ich morgens um 3 Uhr
noch ’ne Flasche Schnaps? Oder. Was knallt am besten? Sondern: Wo sind die Grenzen für einen
risikoarmen Alkoholkonsum? Wie viel und wie oft ist vertretbar und ab wann wird es gefährlich?
Warum man sich diese Fragen stellen sollte? Alkohol ist ein Suchtmittel, bei dessen Konsum die Gefahr,
vom Genuss über den Missbrauch in die Abhängigkeit zu geraten, sehr groß ist.
Wann spricht man von riskantem
Alkoholkonsum?
Riskanter Alkoholkonsum findet statt, wenn über die körperlich
verträgliche Grenze von 12 g Reinalkohol (z.B.: ein kleines Glas
Wein) für Frauen und 24 g Reinalkohol (z.B.: ein halber Liter Bier)
für Männer pro Tag hinaus konsumiert wird. Darüber hinaus bei
Veränderungen der psychischen und / oder physischen Funktionen,
bei Konsum zu unpassenden Gelegenheiten, z. B. im
Straßenverkehr und bei der Arbeit, bei täglichem Konsum und bei
gezieltem Trinken zum Abbau von Spannungen, Ängsten und
Stress.
Alkohol und Gesundheit
Von Alkoholkonsum zur Gesundheitsförderung ist definitiv
abzuraten. Bei regelmäßigen Überschreitungen der risikoarmen
Alkoholmengen werden nach heutiger medizinischer Sicht
gesundheitliche Risiken für viele schwere Krankheiten
angenommen. Allen bekannt ist sicherlich die Fettleber, oder die
Leberzirrhose. Weniger bekannt allerdings sind zum Beispiel die
Krebserkrankungen. Besonders häufig sind durch Alkohol
verursachte Tumore im oberen Verdauungstrakt (Speiseröhre,
Mundhöhle und Rachenraum), an der Leber und im Dickdarm /
Enddarm sowie bei Frauen in der Brust. Aber auch Schädigungen
des Gehirns, Herzerkrankungen, sowie bei Männern die Impotenz
können durch riskanten Alkoholkonsum verursacht werden.
Unfallrisiken unter
Alkoholeinfluss
Am Arbeitsplatz zeigt sich das Thema „riskanter Alkoholkonsum“
unter anderem in Form von Restalkohol, mit dem Beschäftigte ihre
Arbeit beginnen beziehungsweise den Weg zur Arbeit angetreten
haben. Hierzu muss gesagt werden, dass sowohl der Weg zum
Arbeitsplatz als auch der Heimweg versicherungsrechtlich zum
Arbeitsverhältnis zählen. Der Versicherungsschutz kann entfallen,
wenn der Arbeitnehmer alkoholisiert fährt.
Mit zunehmendem Promillegehalt steigt die Unfallgefährdung
überdurchschnittlich:
Bayer:
Thomas Holtey
Marie Kotzian
Rolf Albrecht
Katja Schäfer
Michael Amma
Erich Vahsen*
Danilo D'Urso*
0,0 Promille = Unfallrisiko normal
0,3 Promille = 2,0-faches Unfallrisiko über normal
0,8 Promille = 4,5-faches Unfallrisiko über normal
1,2 Promille = 9,5-faches Unfallrisiko über normal
1,5 Promille = 16-faches Unfallrisiko über normal
Die Verkehrsunfallstatistik für 2009 zeigt folgende Zahlen:
Bei 17434 Alkoholunfällen mit Personenschaden wurden 22175
Personen verletzt und 440 Personen starben. Dabei zeigt sich bei
Alkoholunfällen eine überdurchschnittliche Schwere:
Während bei allen Unfällen mit Personenschaden im Jahr 2009 pro
1.000 Unfälle 13 Personen getötet und 221 schwer verletzt
wurden, starben bei allen Alkoholunfällen pro 1000 Unfälle 25
Personen und 353 wurden schwer verletzt.
Die Blutalkoholkonzentration
Die Alkoholkonzentration ( C ) im Blut hängt von der
aufgenommenen Masse des Alkohols (A) in Gramm, der Masse
der Person (m) in Kilogramm und dem Reduktionsfaktor (R), der
bei Frauen ca. 0,6 und bei Männern ca. 0,7 beträgt, ab. Die Formel
zur Bestimmung der Blutalkoholkonzentration lautet.
C = A / m*r
Ein Rechenbeispiel:
Herr R. aus K wiegt 80 kg, er trinkt zwei Flaschen Bier (1 Liter,
ca. 4,8 %). Ethanol hat eine Dichte von ca. 0,8 g/ml. Somit
enthalten die zwei Flaschen 38,4 g reinen Alkohol.
38,4 g : (80 kg x 0,7 ) = 0,7 ‰. Nach dem Konsum von zwei
Flaschen Bier hat Herr R. somit ca. 0,7 Promille.
Ethanol wird überwiegend in der Leber abgebaut. Die Abbaurate
liegt bei alkoholgewöhnten Erwachsenen bei 0,1 bis 0,2 Promille
pro Stunde, d.h. im Mittel 0,15‰ pro Stunde, wobei die Abbaurate
bei Frauen etwas geringer ist als bei Männern.
Ein Mittwoch in Köln
Herr R. trinkt nach Feierabend eine Flasche Bier ( 0,5 l ). Um 20
Uhr trifft er sich mit Freunden, um ein Fußballspiel zu gucken. Bis
23 Uhr trinkt er weitere vier Flaschen und während der Halbzeit
und nach dem Spiel jeweils einen „Kurzen“ (2 cl). Das entspricht
96 g reinem Alkohol im Bier und 13 g reinem Alkohol im Schnaps.
Um 23 Uhr hat er somit ca. 1,9 Promille.
Donnerstag beginnt sein Arbeitstag um 6
Unsere Betriebsräte am Standort:
Uhr. Bei einer Abbaurate von 0,15 ‰
pro Stunde hat er dann noch 0,9 ‰. Das
Lanxess:
Unfallrisiko liegt dann ca. 5-fach über
44402
Josef Daiminger
25878
normal. 0,0 Promille hat er erst
20006
Michael Prenzlow
25878
wieder gegen 12 Uhr.
21 776
Christian Heinzmann
25878
43576
27091
471 31
42405
Diana Derwenskus*
Norbert Löhe*
Vedat Sicimoglu*
40644
44935
66430
Ein Beispiel für riskanten
Alkoholkonsum.
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