der Leuchtenstadt?
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der Leuchtenstadt?
HOTEL-TEST «WILDEN MANN«, LUZERN Das Hotel-Juwel der Leuchtenstadt? Es ist ein aussergewöhnliches Haus – nicht nur für Historiker und Legendenerzähler: 1517 erstmals als «Pinte» erwähnt, seit 1726 Gaststätte und HotelBetrieb. Kein Zweifel: Das Romantik-Hotel Wilden Mann ist eine Luzerner Hotel-Institution. «Hotelier»-Tester inspizierten das Luzerner «Hotel-Juwel». Vorgeschichte Seit 1995 gehören die sieben Häuser des Hotels in der Luzerner Altstadt der Familie Zimmermann. Charles Zimmermann, der Seniorchef, hat das Hotel-Gewerbe von der Pike auf gelernt. Er absolvierte die Hotel-Fachschule Lausanne und die University Cornell (USA). Es folgten «Wanderjahre» durch die Schweiz und die Welt. Die Reise führte am Ende nach Hongkong, wo Zimmermann Assistent des Generalmanagers im Hong-Kong-Hotel war. Kurze Zeit später wirkte er bei der weltberühmten Peninsula Group in Hongkong als Vice President Operations. Doch Charles Zimmermann und seine Gattin Ursula zog es zurück in die Schweiz. Hier wollten sie ihr eigenes Hotel betreiben. 1991 kauften sie das Hotel Metropole in Interlaken (Zimmermann ist gebürtiger Interlakner), 1995 kam das Hotel Wilden Mann dazu. Heute besitzt die Familie – in der Zwischenzeit hat Sohn Stephan Zimmermann die Leitung der Familienfi rma übernommen – zwei Hotels und die Grosswäscherei «Wäsche-Perle» in Interlaken. Die Kurzfassung der Geschichte des «Wilden Mann»: 1517 erstmals als «Pinte» erwähnt, seit 1726 offi ziell eine Wirtschaft, seit 1860 als Hotel-Betrieb registriert. Da, wo früher ein Wasch- 86 haus und Stallungen für die Pferde untergebracht waren, fi ndet der Gast heute Rezeption und Restaurants. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde das Hotel erweitert und aufgestockt, sodass es schliesslich sechs Parzellen umfasste. Der ursprünglich barocke Baukomplex ist zwar heute nicht mehr erkennbar, dafür dominieren bauliche Elemente der Belle Epoque. Historische Highlights sind die heute noch gut sichtbare Fassade des Hauses aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die alte «Burgerstube», die 1908 im neugotischen Stil neu gestaltet wurde. Das hölzerne Täfer mit den farbig gefassten Flachschnitzereien, Wände und Deckenbalken mit gemalten Familienwappen, Glasmalereien, Kamin und Mobiliar sind original erhalten. 1999 wurde das Hotel durch das Haus Burgerstrasse 11 erweitert, 2001 wurden Küche, mehrere Zimmer und sämtliche Badezimmer komplett renoviert. Die Familie Zimmermann investiert jährlich viel Geld in ihr «Juwel». Bis jetzt habe man über 9 Mio. Franken in den «Wilden Mann» investiert, betont Stephan Zimmermann. Heute erstreckt sich das Hotel über nicht weniger als sieben Häuser! 9I2014 HOTEL-TEST WILDEN MANN LUZERN Doorman in der Viersterne-Hotellerie laut Klassifi kationskriterien kein «Muss» ist, schätzen wir es immer wieder, wenn uns jemand herzlich empfängt, die Wagentüre aufhält und beim Gepäck behilfl ich ist … Ja, es gibt sogar Dreisterne-Häuser, die diesen Service bieten. Dies einfach als kleine Anregung für die Direktion des Hauses. Ich zitiere an dieser Stelle gerne Peter Borer, CEO der Peninsula Group: «Bei einem Hotel-Besuch sind die ersten 60 Sekunden entscheidend. In dieser Zeit muss man dem Gast eine gute Atmosphäre und ein positives Gefühl vermitteln.» Check-in Restaurant «Sauvage». Der junge Mann hinter der Theke weiss sofort, um welche Gäste es sich bei uns handelt. «Sie sind die Gäste mit dem kleinen Dackel!» Richtig. Mehr weiss er allerdings nicht – unsere geheime Mission (sprich Hotel-Test) bleibt weiterhin im Dunkeln. Unser Problem: Das Auto steht direkt vor dem Eingang und versperrt die ganze Gasse. Kein Problem! Der Portier eilt herbei und stellt den Wagen ins nahe Parkhaus. Das Gepäck wird direkt in unser Zimmer gebracht. «Das Zimmer ist in ein paar Minuten bereit, wünsche Sie vielleicht einen Drink oder Kaffee»? Der junge Mann spricht uns stets mit Namen an, er bemüht sich sichtlich, uns einen tadellosen Service zu bieten. Fazit Check-in: Alles läuft wie am Schnürchen ab: Meldezettel, Formalitäten, die Aufmerksamkeit des Personals, die Hinweise auf Reservationen, Frühstückszeiten – alles klappt bestens. Der Weg zum Zimmer Romantik-Saal. Reservation Die Webseite mit dem dunkelroten Hintergrund passt zum Stil des Hauses. Sie ist übersichtlich und logisch, beziehungsweise benutzerfreundlich aufgebaut. Positiv bewerten wir den Online-Auftritt des Gastgebers. Endlich mal eine Auftaktseite, wo der Hotelier sein Gesicht zeigt! Sein Credo: «Romantik ist ein Rendezvous mit dem Leben». Schön gesagt! Die Buchungsmaske funktioniert tadellos, in wenigen Sekunden erscheint die Zimmerübersicht mit allen wichtigen Details. Der Buchungsprozess läuft ohne Pannen ab – wir reservieren ein Romantik-Doppelzimmer mit Frühstück, die erste Nacht zum Tarif von 310 Franken, die zweite Nacht für 350 Franken. Warum der minimale Preisunterschied? Man erklärt es uns leider nicht. Unter «Kommentar» reservieren wir einen Tisch für zwei Personen im Restaurant «Sauvage» (Ankunftstag); am zweiten Abend buchen wir einen Tisch in der alten «Burgerstube». Wir wünschen einen Ecktisch am Rande – zudem erwähnen wir nebenbei die Präsenz unseres Dackels. Apropos Sonderwünsche: Wir wünschen eine Flasche Champagner auf dem Zimmer, zudem ein «Romantik-Set» (CHF 50.–), Bettdecken und Kissen aus Daunen-Federn und einen Blumenstrauss (CHF 25.–). Der angebotene Parkservice kostet 25 Franken, der kleine Hund 16 Franken am Tag. Später werden Reservationen und Specials per Mail korrekt bestätigt. Anfahrt 17.30 Uhr. Feierabendverkehr in Luzern. Dank Navigation im Auto und Hotelwegweisern schaffen wir es im ersten Anlauf. Plötzlich steht der Wagen direkt vor dem Hotel. Auch wenn der Portier oder 9I2014 Wir haben Zimmer Nummer 209. Ein Romantik-Doppelzimmer. Die junge Rezeptionistin begleitet uns zum Aufzug und später durch die verwinkelten Korridore des Hauses. «Darf ich Ihnen noch den Gutschein für den Aperitif aushändigen?» Und: «Frühstück ist von 6.30 bis 10 Uhr, am Samstag bis 10.30 Uhr.» Was und die junge Frau leider nicht sagt: Wie funktioniert das Internet (WLAN) im Hotel? Später erklärt man uns, dass die ersten 30 Minuten kostenlos seien. Wer 24 Stunden surft, bezahlt 5 Franken. Warum bietet man im «Wilden Mann» den Internetzugang nicht generell kostenlos an? Heute eigentlich Standard – auch in der Viersterne-Hotellerie. Auf dem Weg zum Zimmer begegnen wir einem Zimmermädchen. Schaut sie diskret und etwas scheu auf den Teppich, so wie die meisten Housekeeping-Mitarbeiterinnen in Schweizer Hotels? Nein. Sie sagt «Guten Tag», schaut uns in die Augen und lächelt. Das Zimmer Wir kennen diesen Zimmerstil, dieses Ambiente: London, Kensington oder Mayfair. Typisch britischer Landhausstil. Laura Ashley lässt grüssen! Schwere Vorhänge mit Blumenmotiven, warme Farbtöne, überaus bequemes Mobiliar. Man fühlt sich sofort zu Hause. Und siehe da: Unser gebuchtes «Romantik Package» wurde von den Zimmerdamen wirkungsvoll umgesetzt: Überall, auf dem Bett, auf dem Boden, auf Fensterablagen und selbst auf Kommoden und im Bad liegen rote Rosenblätter, daneben brennen vielleicht fünfzig kleine Kerzen … Das Package umfasst zudem ein Schokoladen-Herzchen, ein Büchlein zum Thema «Liebe», ein Gutscheinheft für Geschenke, eine Body-Lotion sowie Badeperlen für ein romantisches Bad zu zweit …Die (bestellte) Flasche Champagner steht gekühlt auf dem Salontisch, daneben die von Hand geschriebene Willkommenskarte des Direktors. Wir blicken aus dem Fenster und sehen vor uns die historischen Musegg-Türme. Ja, wir sind in Luzern! Nicht in London! Die Sauberkeit im Zimmer? Tadellos. Kein erkennbares Stäubchen, die Zimmermädchen haben einen Top-Job gemacht, auch unter dem Bett. Die Kleiderbügel – aus Holz und Plastik (bitte die Plastikdinger rasch eliminieren, denn Plastik passt nicht zum Stil des Hauses). Die Ausstattung des Zimmers ist identisch mit den Zimmerdetails, wie sie auf der Webseite angepriesen werden. ❯ 87 Bad Grosse, weiche Badetücher aus Frottee. Angenehm. Leider ist der Wasserdruck in Lavabo und Dusche zu schwach. Überspitzt gesagt: Es tröpfelt so vor sich hin … Auch der Wassermix (heiss/ kalt) lässt sich nur schwer regulieren. Und das kleine Gitter in der Dusche, wo man Shampoo und Duschgel deponiert, ist alles andere als stabil. Schön, wie man die Kosmetikartikel in kleinen Körbchen präsentiert. Der Haartrockner verspricht, was er ist – nämlich ein richtiger Föhn mit Power. Und die Sauberkeit im Bad? Hervorragend. Das legendäre dunkle Haar im Abfluss suchen wir vergebens. Aperitif in der «Burgerstube» Man bietet uns den offenen Riesling-Silvaner von Toni Ottiger an. Ottiger ist einer der erfolgreichsten Winzer im Luzernischen. In Kastanienbaum bei Luzern baut er sogar einen Merlot an. Der Wein ist fruchtig, etwas mineralisch, bestens als Apéro-Gewächs geeignet. Bevor wir uns für Ottigers Wein entscheiden, zeigt uns der Servicemann die Flasche – und offeriert uns eine Kostprobe. Gut gemacht! Später wünschen wir noch etwas Champagner. Plötzlich stehen zwei nackte Gläser auf dem Tisch. Liebe Service Crew, zeigt dem Gast immer die Flasche! Um den Alkohol etwas abzufedern, verlangen wir ein Stück Brot. Nur Brot. Und siehe da: Nicht weniger als fünf verschiedene Brotsorten entdecken wir im Brotkörbchen. Damit nicht genug: Die junge, überaus nette Servicefrau fragt: «Möchten Sie vielleicht etwas Trockenfleisch, Käse und Butter dazu?» Gut gemacht! Leider vergisst man es, dem Dackel unter dem Salontisch einen Wassernapf hinzustellen. Restaurant «Sauvage» Die junge Kellnerin aus der Burgerstube begleitet uns ins Restaurant «Sauvage». Ja, der Tisch befindet sich in einer Ecke am Rande des Lokals. Wenig später händigt man uns Speiseund Weinkarte aus. Die junge Servicefrau macht uns auf die Hausspezialität aufmerksam: Filet de bœuf «Stroganoff» – klassisch am Tisch zubereitet und in zwei Gängen serviert. Das «Sauvage» ist in Luzern bekannt für seine französischen Klassiker. Wir entscheiden uns für ein Romantik-Menu, bestehend aus drei Gängen. Bevor wir bestellen, fragt die aufmerksame Kellnerin: «Wasser für den Hund?» «Stroganoff» unbedingt verkosten sollte. «Ich sage Ihnen, die Sauce ist ein Gedicht.» Leider warten wir am Anfang nicht weniger als 20 Minuten, bis man uns Brot und Butter serviert. Später löst die junge Frau die Brotfrage auf ihre Art: Sie stellt einen Brotkorb auf den Tisch mit der Bemerkung: «Dann müssen Sie nicht ständig Brot verlangen.» Zum Brot serviert man Bärlauch-Butter, klassische Butter, Olivenöl und einen Olivenaufstrich. Wein-Service Einen diplomierten Sommelier gibt es im Restaurant «Sauvage» nicht. Für die Weine ist der Restaurateur zuständig. Der Mann scheint derzeit gerade anderswo beschäftigt zu sein, deshalb nimmt sich die junge Servicefrau jetzt auch der Weinfrage an. Und da ist die sonst schlagfertige und überaus kompetent wirkende Frau schlicht überfordert. Denn wir sind anspruchsvoll, wenn es um die Weine geht. Beispiel: Wir wünschen uns – zu den Vorspeisen – je ein Glas Riesling von der Mosel. Nur ein Glas, keine Flasche! Auf der Karte entdecken wir eine kleine Flasche aus dem Weingut von Peter Jakob Kühn, Jahrgang 2005 (CHF 47.–). Leider kommt der Riesling aus dem Gebiet Nahe – und nicht von der Mosel. Unser Riesling, den wir gerne verkosten würden, ist nur in der 0,75-dl-Flasche erhältlich: ein 2012er vom Weingut Grans-Fassian, Leiwen (CHF 47.–). Was also sollte die junge Servicefachfrau tun? Uns die kleine Flasche schmackhaft machen? Oder die grosse Mosel-Flasche öffnen – mit dem Risiko, dass uns der Wein nicht gefällt oder dass wir eben nur je ein Glas trinken? Unser Tipp: Alle Flaschen unter 100 Franken öffnen. Damit verfügt man über ein fast immenses Angebot an offenen Flaschenweinen – und der Gast ist glücklich, denn er trinkt seinen Lieblingswein. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Gäste die Flasche leer trinken, weil ihnen der Tropfen ja auch mundet … Und halb volle Flaschen lassen sich problemlos im Offenausschank verkaufen. Zum WeinService im Restaurant «Sauvage»: Die sehr gut arrangierte Weinkarte ruft nach Kompetenz und Wissen. KÜCHENCHEF SIMON OEHEN UND SEINE BRIGADE MACHEN EINEN TOLLEN JOB. Wein-Karte Die erste Person bestellt als Vorspeise Jakobsmuscheln mit zweierlei von Rhabarber und Waldmeister. Als Zwischengang eine gebratene Forelle «provençale» von der Seefischerei Nils Hofer aus Meggen. Zum Hauptgang: ein Rindsfilet «Stroganoff» – nur mit Gemüse. Die zweite Testperson bestellt als Vorspeise einen Frühlingssalat mit Tomatenvinaigrette und Truthahn-Hüttenkäserolle. Zwischengang: eine Spargelcremesuppe mit hausgeräuchertem Lachstörtchen. Zum Hauptgang: Rindsfilet «Stroganoff». Die Wein-Karte im Restaurant «Sauvage» darf sich in der Tat sehen lassen: Alle wichtigen Provenienzen sind vorhanden, die Auswahl an Schweizer Weinen ist beachtlich. Luzern, Aargau, Tessin, Wallis, Waadt … und natürlich die Bündner Herrschaft mit Namen wie Studach, Donatsch oder Obrecht. Wir entdecken auch einige Raritäten. Die Preise sind äusserst fair kalkuliert. Nur ein Beispiel: den Chassagne-Montrachet, 1er Cru, Les Chenevottes aus der Domaine Marc Morey (2005) ist für 99 Franken zu haben. Ein Schnäppchen, das in Zürich mindestens 250 Franken kosten würde. Oder der Pinot Noir «Passion» von Donatsch (Jahrgang 2011) kostet hier gerade mal 79 Franken. Sehr fair! Auch wer gerne Bordeaux mag, kann sich im «Wilden Mann» eine schöne Flasche leisten. Hervorragende «Cru bourgeois» oder «2me Cru Classé» für unter 100 Franken. Aber wie gesagt, ein Weinprofi – Sommelier hin oder her – muss her! Der Service Die Qualität der Küche Die junge Frau, die unseren Tisch betreut, ist ein verdecktes Talent. Sie hat das berühmte Service-Gen in sich. Sie ist stets präsent, beobachtet aufmerksam ihren Servicebereich und reagiert flexibel, wenn plötzlich Extrawünsche auftauchen. Sätze wie «Nein, tut mir leid» gehen ihr nie über die Lippen. Und vor allem: Sie denkt mit. Später informiert sie uns, dass man den Kopf der Forelle in der Küche entfernen werde, weil man den Fisch eben auf dem Grill zubereiten würde. Wir haben nichts gegen eine Enthauptung in der Küche einzuwenden. Die junge Kellnerin – übrigens Chef de Range – gibt uns laufend gute Tipps: zum Beispiel, dass man die Paprikasauce zum Um es gleich vorwegzunehmen: Küchenchef Simon Oehen und seine Brigade machen einen tollen Job! Die Jakobsmuscheln (Vorspeise) mit Rhabarber und Waldmeister – perfekt gemacht. Der «bunte Frühlingssalat» – frisch, knackig, die Tomatenvinaigrette ein Gedicht. Die Forelle – perfekt gegrillt, wunderbar! Die Spargelcremesuppe: sämig, aber nicht zu schwer, geschmacklich tadellos. Das Rindsfilet «Stroganoff»: Es gibt nichts zu bemängeln. Leider sind die Portionen eine Spur zu gross, sodass wir das restliche Filet auf dem Teller zurücklassen (müssen). Doch die junge Kellnerin reagiert sofort: «Soll ich Ihnen das Filet für den Hund verpacken?» Glücklicher Dackel! Fazit Küche: Simon Oehen ist ein Top- Das Menu 88 9I2014 HOTEL-TEST WILDEN MANN LUZERN Koch – und mit 14 Punkten im aktuellen GaultMillau ist seine Küche klar unterbewertet. Das Dessert Trotz allgemeiner Sättigung können wir bei der Lektüre der Dessertkarte nicht widerstehen: Charlotte à la Russe mit eingelegten Erdbeeren und schwarzem Pfeffer. Dazu eine Schwarzwäldertorte «mal anders» (mit Wildkakao von Felchlin). Die Charlotte: Besser ist die auch in der besten Brasserie von Paris nicht. Und die Schwarzwäldertorte mit Rohschokolade, Kirschensorbet und eingelegten Kirschen – wenn Träume süss sind, so ist das so ein Traum. Turndown-Service Die Betten sind gemacht, die Vorhänge gezogen, doch leider man es versäumt, die vielen Rosenblätter auf Kommode und Badewanne zu entfernen. Trotzdem: Was hier abends vom Housekeeping geleistet wird, hat Fünfsterne-Niveau. Restaurant Burgerstube. Romantik-Zimmer. Zimmer Nummer 304. Frühstück Wir machen es kurz und bündig: Das Buffet passt zur Atmosphäre des Hauses. Klassisch mit modernen Einflüssen. Das Ambiente: An der Wand hängen Porträts aus dem 18. Jahrhundert, im Hintergrund leichte Barockmusik von J. S. Bach. Eierspeisen werden auf Wunsch frisch in der Küche zubereitet, die Brotauswahl ist beachtlich, das Birchermüesli frisch und leicht (ohne Rahm), die Fruchtsäfte leider aus der Fabrik (Convenience), die fi letierten Orangen und Melonen erfrischend, die kleinen Süssigkeiten etwas zu fett, der Kaffee von bester Qualität, aber zu heiss (Maschine überprüfen!). Aufgepasst: Auch Gäste, die kurz vor Torschluss den Frühstücksraum betreten, haben Anrecht auf gefüllte Käseund Fleischplatten! Und der Service? Die ältere Servicefrau wirkt leider etwas gestresst. Sie eilt hektisch durch den Raum, räumt eifrig Geschirr weg und serviert den Kaffee im Eilzugstempo. Zudem fragt sie nicht weniger als dreimal nach Name und Zimmernummer des Gastes … Ein tolles Frühstücksbuffet – jedoch mit Optimierungspotenzial (Stichworte: Fruchtsäfte, Kaffeetemperatur, Servicehektik). Mittags-Lunch in der Lobby (1. Stock) Man serviert hier den Gästen Snacks und kleine Speisen. Wir mögen bloss einen Salat und etwas Trockenfleisch, dazu Mineralwasser. Die Servicefrau macht alles richtig: Sie serviert die Speisen professionell und mit Charme. Salz und Pfeffer, Brötchen und Butter werden unaufgefordert serviert, der Service funktioniert tadellos. Es vergehen kaum zehn Minuten – und die Speisen sind da. Zum Espresso offeriert man uns Friandises. Der Kaffeerahm wird in Porzellan serviert. Im Hintergrund läuft leichter Jazz – passend zum Ambiente. Fazit: Top-Service, TopProdukte. Fünfsterne-Niveau. Smokers Lounge Ruhe-Ecke mit Kamin in der Lobby. 9I2014 Es wäre das berühmte Tüpfchen auf dem i – die Smokers Lounge oder das Fumoir. Der Rauchersalon mit offenem Kamin, wo der Gast genüsslich seine Havanna rauchen kann … Leider ❯ 89 HOTEL-TEST WILDEN MANN LUZERN gibt es diesen Raum im «Wilden Mann» (noch) nicht, und der Raucher steht draussen vor der Tür – auch im Winter bei minus 10 Grad. Wie man so etwas in Luzern macht? Der Hotelier Fritz Erni (Montana) macht es vor – mit Erfolg. Restaurant «Burgerstube» Was bestellt man in der historischen Burgerstube? Richtig: die Spezialität des Lokals – Luzerner Chügelipastete mit Gemüse und Rosinen im Cognac. Vorneweg einen Nüsslisalat mit Ei. Fazit: Wer das Traditionsgericht der «Katzenstrecker» noch nicht kennt, sollte bei nächster Gelegenheit nach Luzern zum «Wilden Mann» fahren und Chügelipastete essen. Eine kulinarische Pflicht. Check-out Der Wagen wurde bereits vorgefahren (!), die Kontrollrechnung liegt ausgedruckt hinter der Theke an der Rezeption. Die junge Rezeptionistin erklärt jeden einzelnen Posten und präsentiert die entsprechenden Belege. Professionell. So muss es sein. Sie verabschiedet sich herzlich mit den Worten: «Schön, dass Sie unsere Gäste waren …» Fazit Wer in Luzern ein kleines, feines, stilvolles, gemütliches Hotel mit Geschichte sucht, ist im «Romantik Hotel Wilden Mann» am richtigen Ort. Was der Hotelier Arno Affolter und sein Team hier bieten und leisten, hat höchs- tes Niveau. Abgesehen von der fantastischen Hardware (historische Substanz) und Lage, beeindruckt uns die konstante Serviceleistung des eher jungen Teams. Beispiel Gastronomie: Die junge Servicefachfrau mit dem Namen Livia M., gebürtige Luzernerin und «Schülerin» von Erfolgshotelier Chrisd nd nd ft en t ag ige lha üge tian Lienhard (Hof Weissbad), orr r gu t ied ange gen v r r f h He Se Gu Be M Un ist ein aufstrebendes Talent. ✓ Zwar macht sie noch Fehler und Webseite: ✓ erreicht oft ihr Limit, aber wie Reservierung: ✓ sie die Gäste mit natürlichem Check-in: ✓ Charme und generell hoher Zimmer: ✓ Professionalität zu begeistern Bad: ✓ vermag, ist Hohe Schule. Und Gastronomie: ✓ Gastgeber Arno Affolter, seit Frühstück: 17 Jahren operativer Chef des Mitarbeiter/Freundlichkeit: ✓ ✓ Hauses? Ein Profi und Voll- Housekeeping: ✓ blutgastgeber. Einer, der weiss, Gastgeber (Hotelier): ✓ wie man Gäste glücklich macht. Check-out: Der 52-jährige gelernte Koch ✓ und Absolvent der Hotelfach- GESAMTEINDRUCK: schule Luzern ist der ideale Gastgeber im «Wilden Mann». Sein Charisma, sein Stil, seine lockere und höchst professionelle Art passen hervorragend zur Atmosphäre des Hauses. Weiter so, lieber Arno Affolter! H BEWERTUNG PS: Die Auswertung der 467 Punkte umfassenden Checkliste im Bereich der Viersterne-Hotellerie sowie unsere Momentaufnahme vor Ort haben ergeben: Höchstnote mit dem Prädikat «hervorragend«. WAS SAGT DER HOTELIER ? Erst einmal: Vielen Dank für die Blumen – schön, dass die «Hotelier»-Tester bei uns gewesen sind! Die lange Liste der hervorragenden Bewertungen freut mich als Gastgeber in einem Traditionshaus wie dem Romantik-Hotel «Wilden Mann» ganz besonders. Und als solcher bin ich natürlich immer offen für konstruktive Kritik. Das erfahren unsere Stammgäste im besten Sinne des Wortes am eigenen Leib. Vor allem aber möchte ich das Lob und die Anregungen an das Team vom «Wilden Mann» weitergeben – vom aufstrebenden Gastronomie-Talent über die passionierte Küchenbrigade bis hin zur erfahrenen Service-Mitarbeiterin beim Frühstück, die vielleicht mal einen nicht ganz optimalen Tag erwischt hat: Sie alle geben unserem Haus eine Seele. Bei einer so engagierten und langjährigen Crew wie der unsrigen, ist es für mich ein Leichtes, ein guter Gastgeber zu sein. Denn wie schon der Dichter Friedrich von Schiller auf seinen vielen Reisen erkannte: «Das reichste Mahl ist freudenleer, wenn nicht des Wirtes [und eben der Mitarbeitenden] Zuspruch und Geschäftigkeit den Gästen zeigt, dass sie willkommen sind.» Das gilt bei uns selbstverständlich auch für Dackel-Hunde. Und ja: Was den 15. Gault-Millau-Punkt in unserem Restaurant «Sauvage» betrifft: Da sind wir ganz einer Meinung! Arno Affolter, Gastgeber 90 KLASSIFIZIERUNG: 4 Sterne ERÖFFNUNG: 1517 erstmals als Gaststätte erwähnt, ab 1726 mit Tavernenrecht (Hotel-Betrieb) INHABER: Familie Zimmermann (seit 1995) DIREKTION: Arno Affolter (seit 1997) ZIMMER: 48 (34 Doppelzimmer, 6 Juniorsuiten, 1 Suite, 7 Einzelzimmer) ZIMMERGRÖSSE: 17 bis 34 m2 SUITEN: 45 m2 BETTEN: 89 MITARBEITENDE: 52 DAVON LERNENDE: 9 HERKUNFT DER GÄSTE: USA 21 %, Schweiz 24 %, Deutschland 14 %, Grossbritannien 13 % ANTEIL FERIENGÄSTE: 80 % AUSLÄNDISCHE GÄSTE: ca. 75 % BANKETT- UND SEMINARRÄUME: Spiegelsaal: 80 m2, Romantiksaal 35 m2, Häfligersaal 30 m2, Salon 20 m2 PARKPLÄTZE/PARKHAUS: Parkhaus Kesselturm (zwei Minuten vom Hotel entfernt) RESTAURANTS (ANZAHL SITZPLÄTZE): Restaurant «Sauvage» (45) Restaurant Burgerstube (45) Terrasse/Gartenrestaurant (30) ÜBERNACHTUNGEN PRO JAHR: 17 000 ZIMMERAUSLASTUNG: 62 % JAHRESUMSATZ: CHF 5,9 Mio. ANTEIL F&B AM GESAMTUMSATZ: 57 % ÖFFNUNGSTAGE: 365 WARENRENDITE: 72 % DURCHSCHNITTL. ZIMMERPREIS (DZ): CHF 270.– bis 425.–, EZ 165.– bis 220.– www.wilden-mann.ch [email protected] ROMANTIK-HOTEL WILDEN MANN 9I2014 Grosse Auswahl an Profi-Geräten in Ihrer Fust-Filiale Preise exkl. 8% MwSt + VRG Profitieren Sie von der Möglichkeit, die Geräte zu mieten! • 5-Tage-Tiefpreisgarantie • Laufend günstige Ausstellund Occasionsmodelle *Mindestmietdauer 3 Monate (Details www.fust.ch) FUST: zuverlässiger Partner für Beratung, Lieferung, Anschluss und Service von Gastrogeräten! Weinschrank Eiswürfelmaschine nur nur 462.– 462.– Aktionspreis Tiefpreisgarantie Ohne Festwasseranschluss Miete pro Monat, inkl. Garantieverlängerung 30.– * (inkl. MwSt) H/B/T 84 x 49 x 59 cm Fust Preis-Hit Tellerspüler nur 3699.– statt VINOCAVE 102 • Für 40 Flaschen à 0.75 Liter Art. Nr. 203047 statt -20% Miete pro Monat, inkl. Garantieverlängerung 204.– * (inkl. MwSt) LF 322 E (LP/FWMP) • Inklusive Flüssigwaschmitteldosiergerät • Korbgrösse: 500 x 500 mm Art. 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Hans Senn lächelt: «CCA Angehrn, das ist wie eine grosse Familie – man hilft sich, wo man kann.» Hans Senn wünscht seinem Arbeitgeber zum Geburtstag: «Dass wir weiter wachsen und im gleichen kollegialen Stil arbeiten können wie bisher.» nfoodmarkt Hans Senn, Leiter No CCA-Markt Gossau Lesen Sie die ganze Geschichte auf www.cca-angehrn.ch/Geschichten