Wissenstransfer aus Bayern
Transcrição
Wissenstransfer aus Bayern
Wissenstransfer aus Bayern In der Rubrik „Wissenstransfer aus Bayern“ stellt die Bayern Innovativ GmbH regelmäßig aktuelle Trends aus Wirtschaft und Wissenschaft vor. Bioinspiration oder das Lernen von der Natur – ein Megatrend in der aktuellen Materialforschung 6\EUDQGYDQGHU=ZDDJ3URIHVVRUIU/XIWIDKUWWHFKQRORJLHDQGHUQLHGHUOlQGLVFKHQ8QLYHUVLWlW'HOIW EHJHLVWHUWHPLWVHLQHP9RUWUDJEHUVHOEVWKHLOHQGH0DWHULDOLHQGLHEHU7HLOQHKPHUGHV 6\PSRVLXPV0DWHULDO )RWR%D\HUQ,QQRYDWLY „Mimetische Polylegierung“ hieß die Zauberformel, die in Schwarzeneggers „Terminator 2“ GLH:XQGHQGHVDXVÁVVLJHQ0HWDOOEHVWHKHQGHQ$QGURLGHQ7ELQQHQ6HNXQGHQ heilen ließ. Fiktionale Special effects machten es möglich. Was aber ist im Bereich selbstheilender Materialien heute wirklich machbar? Das Problem ist komplex: alle künstlichen Materialien sind einem biologischen Gewebe wie es beispielsweise die Haut ist bisher weit unterlegen. Wissenschaftler arbeiten seit langem an Substanzen und Beschichtungen, die Kratzer oder mikroskopisch feine Haarrisse in Eigenregie reparieren können. Schäden in Lack, Keramik oder Beton sollen bioinspiriert auf ähnliche Weise heilen wie Wunden in leEHQGHP*HZHEH2EHUÁlFKHQGLHVLFKVHOEVWKHLOHQNRUURVLRQVEHVWlQGLJVLQG/HLWIlKLJNHLW besitzen oder verschleißarm bleiben, sind nur einige Beispiele für neue Anforderungen an Eigenschaften und Funktionalität innovativer Materialien, die die Werkstoffwissenschaften YRUQHXH+HUDXVIRUGHUXQJHQVWHOOHQ8PNRVWHQHIÀ]LHQWH/|VXQJHQ]XUHDOLVLHUHQZLUGLQGHU Anwendung eine Integration von Funktionen direkt in den Werkstoff sowie eine EigenschaftsYHUEHVVHUXQJYRQ%DXWHLOHQGXUFK2EHUÁlFKHQPRGLÀNDWLRQHQLPPHUZLFKWLJHU6RJHEHQ 2EHUÁlFKHQWHFKQRORJLHQZHVHQWOLFKH,QQRYDWLRQVLPSXOVHLQYHUVFKLHGHQVWHQ%UDQFKHQZLH beispielsweise in der Automobilindustrie und der Energietechnik. Diesen Schwerpunktbranchen widmeten sich rund 300 Material-Experten auf dem diesjährigen Symposium Material Innovativ 2013, das von der Bayern Innovativ GmbH und dem Cluster Neue Werkstoffe am 11. April 2013 in Aschaffenburg veranstaltet wurde. 5XQG([SHUWHQDXVIQI/lQGHUQEH VXFKWHQGHQ-DKUHVNRQJUHVVGHV&OXVWHUV1HXH :HUNVWRIIHLQ$VFKDIIHQEXUJ=LHOJUXSSHQ ZDUHQLQGLHVHP-DKUGHU$XWRPRELOEDXXQG GLH(QHUJLHWHFKQLN )RWR%D\HUQ,QQRYDWLY Werkstoffe Kratzer in der teuren Sonderlackierung des nagelneuen Fahrzeugs einfach durch die UV-Strahlung der Sonne „heilen“ lassen. Dies klingt nach Science Fiction könnte aber, so Sybrand van der Zwaag, Professor für Luftfahrttechnologie an der niederländischen Universität Delft und international renommierter Experte im Bereich der selbstheilenden Materialien, bald vor der Markteinführung stehen. Zwaag, einer der über 20 nationalen und internationalen Experten des Symposiums Material Innovativ 2013 und Vertreter des diesjährigen Gastlandes Holland, ist zudem wissen- schaftlicher Direktor des Delft Center for Materials, in welchem das werkstoffwissenschaftliche Know-How von 22 Lehrstühlen der TU Delft zusammengefasst ist, und Vorsitzender des niederländischen Innovation Oriented Programm Self Healing Materials. Eine generelle Eigenschaft von „künstlichen“ Strukturmaterialien ist, dass ihre Entwicklung und Auslegung immer auf eine Erweiterung des Anwendungsbereichs abzielt und somit immer höher belastbare Werkstoffe und immer leistungsfähigere Materialien entwickelt werden. Hier ist immer ein Zusammenhang zwischen Zusammensetzung und Mikrostruktur auf der einen und den physikalischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften auf der anderen Seite gegeben. Bei einer gegebenen Zusammensetzung des Materials ist die entstehende Mikrostruktur für die Bauteileigenschaften verantwortlich. Alle Längenskalen – nano, meso, mikro – spielen hier eine Rolle. Um eine gute mechanische Stabilität zu gewährleisten ist es Ziel, eine Mikrostruktur zu erreichen, die defektfrei ist und die die Entstehung und/ oder Ausbreitung von Rissen bei mechanischer Belastung verhindert. Diese Strategie in der Materialentwicklung wird auch unter dem Paradigma der Schadensvermeidung geführt. Das Schadensmanagement der Natur Ein Vergleich mit biologischen Materialien zeigt, dass die Natur eine gänzlich andere Strategie anwendet – das Schadensmanagement. Haut, Knochen, Gras oder auch Holz beispielsweise können Schädigungen heilen. Wesentlich ist hier, dass in der Natur Atome und Moleküle EHZHJOLFK VLQG XQG VRPLW ÅÁLHHQ´ N|Qnen. Sie gelangen von ihrer Position aus an den Ort der Schädigung und stellen hier, beispielsweise im Falle eines Risses, einen physikalischen Kontakt zwischen den Bruchstellen her. Im Anschluss daran erfolgt eine Abscheidung des benötigten Materials und somit die Herstellung der ursprünglichen Eigenschaften. Im Vergleich zu den „künstlichen“ Materialien ist hier eine ungleich komplexere Struktur vonnöten, so dass es sich weniger um ein Material sondern vielmehr um ein System handelt. 19 Wissenstransfer aus Bayern Selbstheilung durch thermischreversible chemische Vernetzungsgruppen (LQ9HUJOHLFKPLWELRORJLVFKHQ0DWHULDOLHQ]HLJW GDVVGLH1DWXUHLQHJlQ]OLFKDQGHUH6WUDWHJLH DQZHQGHW²GDV6FKDGHQVPDQDJHPHQW*UDV +RO]DEHUDXFK+DXWRGHU.QRFKHQN|QQHQ 6FKlGLJXQJHQKHLOHQ )RWR6HEDVWLDQ.DXOLW]NL)RWROLD Hier liegt auch der Ansatz der Forscher selbstheilende „künstliche“ Materialien herzustellen und das Paradigma des Schadensmanagements anzuwenden. Eines der ersten Konzepte, die das Potenzial und die Möglichkeiten der Selbstheilung bei „künstlichen“ Werkstoffen darstellte, war das „Scott White“-Konzept. Professor Scott White und sein Team von der Universität von Illinois nutzen hierzu aus, dass Flüssigkeiten an sich, auch innerhalb einer festen Matrix, sehr mobil VLQG6LHIOOWHQUHDNWLYHVÁVVLJHV+DU] in dünnwandige Mikrokugeln, verteilten diese zusammen mit einem Katalysator in einem Epoxidharz und stellten daraus ein Bauteil her. Ergibt sich in dem Bauteil ein Riss und trifft dieser in einem frühen Stadium auf die eingebetteten Kapseln, brechen diese und geben die reaktive Flüssigkeit frei. Diese Flüssigkeit füllt den entstanden Riss aus und durch den zudem eingebetteten Katalysator wird die Vernetzung der Harzes ausgelöst, die Aushärtung erfolgt und der Riss wird verschlossen. Der Nachteil des Systems: ist die Flüssigkeit einmal verbraucht, kann keine weitere Selbstheilung mehr erfolgen. Eine mehrfache Heilung wie in der Natur üblich, ist somit ausgeschlossen. Doch auch hier ersinnen die Forscher Strategien und Konzepte, um eine solche Mehrfachheilung bei „künstlichen“ Materialien zu nutzen. Interessant hierfür sind insbesondere reversible chemische Bindungen. 20 Um eine Selbstheilung bei thermoplastischen Materialien zu ermöglichen, baut man beispielsweise thermisch-reversible chemische Vernetzungsgruppen in das Polymergerüst ein. Brechen bei Belastung diese Bindungen auf, können sie durch eine Erhöhung der Temperatur wiederhergestellt werden. Insbesondere zwei Gruppen sind in diesem Bereich interessant. Zum einen Polymersysteme, die in der Lage sind Diels-Alder-Reaktionen (DAR) durchzuführen sowie Polymere mit Vierfach-Wasserstoffbindungen. In der Forschung wurde der Nachweis für das DAR-Konzept mit Monomeren auf Furanund Maleimidbasis durchgeführt. Durch den Einsatz dieser beiden Stoffe wurde ein hochvernetztes Polymer geschaffen, das in der Lage ist, sich selbst zu heilen. Entsteht nun in diesem System ein Riss, kann mit einer Temperaturerhöhung auf mehr als 90°C eine Selbstheilung in Gang gesetzt werden. Die reversiblen DABindungen werden hierbei geöffnet. Bei diesen Temperaturen besitzt das Polymer eine erhöhte Mobilität und kann sich im Netzwerk neu anordnen. Bei der AbkühOXQJ HUIROJW HLQH HUQHXWH '$5 HV ÀQGHW wieder eine Vernetzung statt und der Riss schließt sich. Im Labor konnten so mit ersten Systemen fast 57% der ursprünglichen Polymerfestigkeit erreicht werden. Für eine industrielle Anwendung dieses Konzepts muss jedoch noch an einer höheren Temperaturbeständigkeit und an günstigeren Monomeren geforscht werden. Hier ist der zweite Ansatz über die Vierfach-Wasserstoffbrückenbindungen schon weiter und machte erste Produkte im Bereich Adhäsive und Beschichtungen sowie biomedizinische Materialien und Kosmetik möglich. Kern hierbei ist die Funktionalisierung von Polymeren mit Gruppen, die zur Ausbildung solcher Vierfach-Wasserstoffbindungen fähig sind. In diesen so erhaltenen supramolekularen Polymeren sind die Wasserstoffbrückenbindungen verantwortlich für die Vernetzung zwischen den Polymerketten. Diese Polymere werden nicht durch kovalente sondern durch „schwache“ intramolekulare Bindungen zusammengehalten. Erfolgt in einem derartigen System eine Schädigung, brechen die Wasserstoffbrückenbindungen auf, können aber durch einfaches Zusammenführen der Bruchstellen schnell wieder ausgebildet werden. Vorteil beider Systeme ist, dass diese Selbstheilung immer wieder durchgeführt werden kann, da kein Material verbraucht wird. Neben den selbstheilenden Polymeren gibt es auch etliche Ansätze in der Forschung im Bereich der Metalle und Keramiken. Viele dieser .RQ]HSWHEHÀQGHQVLFKDQGHQ8QLYHUVLtäten noch im Stadium der Grundlagenforschung. Selbstheilende Kunststoffoberflächen im automobilen Exterieurbereich Daß sich auch die Industrie für das Konzept des Schadensmanagements interessiert, zeigt sich bei der VW-Konzernforschung, wie Dr. Jörn Hain auf dem Symposium Material Innovativ 2013 vorstellte. Hochglän]HQGH VHOEVWKHLOHQGH .XQVWVWRIIREHUÁlchen für den automobilen Exterieurbereich stehen hier im Fokus. Ein besonderer BeGDUIQDFKVROFKHQ2EHUÁlFKHQEHVWHKWEHL %DXWHLOHQ PLW Å&ODVV $´2EHUÁlFKHQ ZLH Säulenverkleidungen, Heckklappen oder auch Spiegelgehäusen. Zielsetzungen in der Forschung liegen hier in einer weiteren Verbesserung der Kratzbeständigkeit sowie in einer Reduzierung der Wandstärke und somit letztlich in einer Kostensenkung. Heute werden solche Bauteile beispielsweise durch die Kombination von Zwei-Komponentenspritzguss, Folientechnik und Lackiertechnik hergestellt. Eine Technologie, der hier viel Potenzial im Hinblick auf Selbstheilungseffekte bei Kratzer, der Wegfall einer Schutzfolie oder auch bei der Darstellung von komplexen Geometrien eingeräumt wird, ist die Kombination von Thermoplastspritzguss und einer Polyurethanbeschichtung in einem geschlossen Werkzeug. Dieses sogenannte In-Mould-Coating-Verfahren erlaubt die werkzeugfallende Darstellung von HochJODQ]REHUÁlFKHQ XQG GUHLGLPHQVLRQDOHQ +LQWHUJUXQGÁlFKHQ =XGHP NDQQ GDV 'Hkor in Schichtdicken von 200 bis 300 µm dargestellt werden, was die Anforderungen an Kratz- und Witterungsbeständigkeit alleine auf das Dekormaterial beschränkt. Durch die Beschichtung im Prozess und nach der Trägeraushärtung können sichtbare Einfallsstellen reduziert werden. Reflow-Effekt verbessert Kratzbeständigkeit Interessant ist zudem, dass durch den elastomeren Charakter des eingesetzten Polyurethan eine fast vollständige Rückstellung von Verformungskratzern möglich ist. 'LHVHU 5HÁRZ(IIHNW HUIROJW VHOEVWlQGLJ nach einigen Tagen bzw. kann durch eine Erwärmung der betroffenen Stelle auf ca. 60°C für zwei Stunden beschleunigt werden. Daß diese Technologie funktioniert, wurde bei der VW-Konzernforschung anhand einer Säulenblende für den Passat SVW demonstriert. Es zeigte sich, dass die Bauteildicke und das Gewicht reduziert Werkstoffe Wissenstransfer aus Bayern werden konnten, die Kratzbeständigkeit GXUFK GHQ 5HÁRZ(IIHNW HUK|KW ZXUGH die Schutzfolie entfallen konnte und somit das Bauteil kostengünstiger herzustellen war. Weitere Vorteile des In-Mould-Coatings, u.a. kurze Taktzeiten, ein niedriger Energieverbrauch und weniger CO2-Ausstoß sowie eine hohe Qualität, führten dazu, dass eine Serienfertigung mit dieser Technologie geplant ist. Trotzt dieses industriellen Beispiels für den Einsatz des Konzepts des Schadensmanagementes ist hier noch erhebliche Forschung und Entwicklung zu leisten bis Produkte unseres täglichen Lebens zur Selbstheilung fähig sind. Die Schadensvermeidung ist so in der Industrie ein wichtiger Motor für Innovationen. Insbesondere im Bereich der Kratzfestigkeit und Verschleißfestigkeit für Kunststoffbauteile. Branchenübergreifende Kooperationen führen zu neuen Geschäftsfeldern Daß die Zusammenarbeit zwischen einem Chemieunternehmen und einem Maschinenbauer zu Lösungen und neuen Geschäftsfeldern führt, zeigte Dr. Jochen Ackermann von der Evonik Industries auf dem Symposium Material Innovativ 2013 am Beispiel Cover Form, einer zusammen PLW .UDXVV0DIIHL HQWZLFNHOWHQ 2EHUÁlchentechnologie für Bauteile aus PMMA, dem umgangssprachlichen Plexiglas. Diese werden direkt im Spritzgießwerkzeug PLW HLQHP 5HDNWLYV\VWHP EHUÁXWHW XQG mit einer hochkratzfesten und verschleißEHVWlQGLJHQ 2EHUÁlFKH DXVJHVWDWWHW Die Herstellung solcher Bauteile kann in drei Prozessschritte eingeteilt werden. In einem ersten Schritt wird das Bauteil klassisch spitzgegossen und die zu beschichtende Seite geprägt. Nach der Abkühlung wird die Kavität in einem zweiten Schritt vergrößert, so dass ein Spalt entsteht, der PLW GHP 5HDNWLYV\VWHP JHÁXWHW ZHUGHQ kann. Anschließend kann eine weitere Prägung erfolgen und durch eine Temperaturerhöhung die Aushärtung des Reaktivsystems erfolgen. Im dritten und letzten Schritt wird das Bauteil aus dem Werkzeug entnommen und mittels UV-Bestrahlung endausgehärtet. Neben der Verfahrenstechnik ist es auch wichtig, dass die genutzten Materialien optimal aufeinander abgestimmt sind. Was mit einer solchen Technologie erreichbar ist, zeigt das BeiVSLHOGHU(QWZLFNOXQJYRQUHÁH[LRQVIUHLHQ und kratzfesten Kunststoffabdeckungen für den automobilen Innenraum als Alternative zu Glasabdeckungen. Bei Instrumentenabdeckungen und Display kommen heute insbesondere Abdeckgläser mit hochpräzisen Antiglarestrukturen und $QWLUHÁH[VFKLFKWHQ ]XP (LQVDW] 'LHVH verfügen über eine sehr feine Strukturierung, die das auftreffende Licht sehr fein streut, und über die Beschichtung die Helligkeit reduzieren. Um hier das Optimum zu erhalten, müssen Transmissionswerte YRQ EHL 5HÁH[LRQVZHUWHQ YRQ NOHLner 1% und Glanzgraden bei 60° Lichteinfall von 80 bis 110 erreicht werden. Dazu kommt noch Kratz- und chemische Beständigkeit sowie Verschleißarm als Eigenschaften. Die Firma Flabeg Deutschland GmbH produziert solche Glasabdeckungen für die Automobilindustrie. Allerdings wird sie mit neuen Anforderungen in diesem Bereich, wie dreidimensionale Displays, konfrontiert, die sich nicht ohne weiteres in Glas umsetzten lassen. Anlass um zusammen mit Evonik ein solches Abdeckelement aus Kunststoff zu entwickeln. Dreidimensionale Formen lassen sich relativ einfach in Kunststoff umsetzten und bieten dazu ein noch geringeres Gewicht. Allerdings gibt es bis jetzt kein passendes Verfahren, mit dem diese Kunststoffabdeckungen mit antiJODUH XQG DQWLUHÁHNWLYHQ (LJHQVFKDIWHQ bei gleichzeitig hoher Kratzfestigkeit und chemischer Beständigkeit ausgerüstet werden können. Denn insbesondere für die Durchsichtigkeit der Abdeckung wird HLQHVHKUIHLQVWUXNWXULHUWH2EHUÁlFKHEHnötigt. Diese ist zwar durch das Spritzprägen herstellbar, aber nicht kratzfest. Eine nachträgliche Beschichtung zerstört in aller Regel die feine Struktur. Um diesen JHJHQOlXÀJHQ $QIRUGHUXQJHQ JHUHFKW ]X werden, wurde das Cover Form-Verfahren für eine solche Anwendung erforscht. Hierbei gelang es, die über das Werkzeug aufgebrachte sehr feine Strukturierung mit einer hohen Kratz- und Chemikalienbeständigkeit zu versehen, ohne die Strukturierung zu verlieren. Somit konnte die Antiglareeigenschaft erreicht werden, die der von Ätzglas sehr nahe kommt. Für GLH $QWLUHÁH[LRQVHLJHQVFKDIWHQ ZXUGHQ PLWWHOVGHV39'3UR]HVVHV$QWLUHÁH[LRQVschichten, wie aus der Glastechnik bekannt, aufgebracht. Das Ergebnis ist eine Kunststoffabdeckung die einer Glasabdeckung in nichts nachsteht. Diese Beispiele, drei von mehr als 20 Themen rund um Innovationen im Bereich der Funktionellen Materialien und OberÁlFKHQ ZXUGHQ DXI GHP 6\PSRVLXP Material Innovativ 2013 des Clusters Neue Werkstoffe vorgestellt und spiegeln die enorme Innovationskraft neuer Werkstoffe wieder. Hoch innovative Plattformen des Clusters, wie dieses jährlich VWDWWÀQGHQGH 6\PSRVLXP YHUQHW]WHQ Forschung und Anwendung entlang der Prozesskette und geben Impulse für neue Entwicklungen und Projekte. Aus der Grundlagenforschung in die industrielle Anwendung und auch aus der industriellen Forschung in die Serie ist es oftmals ein langer Weg, bei dem der Austausch mit anderen Experten und das Gewinnen von neuen Erkenntnissen oftmals einen positiven Effekt haben. Autoren: Marcus Rauch, Nicola Socha Cluster Neue Werkstoffe, Bayern Innovativ GmbH Compounds & Composites: Zwei Wege zum selben Ziel? 'LH$QIRUGHUXQJHQLP$XWRPRELOEDXDXFKEHL ,QVWUXPHQWHQDEGHFNXQJHQZHUGHQLPPHU K|KHU+LHUVW|W*ODVLQVEHVRQGHUHZHQQHV XP'HVLJQIUHLKHLWJHKWDQVHLQH*UHQ]HQ1HXH :HJHLQGHU.XQVWVWRIIWHFKQLNHUP|JOLFKHQ JOHLFKZHUWLJH.XQVWVWRIIDEGHFNXQJHQPLWHQRU PHU'HVLJQIUHLKHLW )RWR%D\HUQ,QQRYDWLY Werkstoffe 0LWGHUDP-XOLLQ%D\UHXWKVWDWWÀQGHQGHQ7DJXQJ„Compounds & Composites – Zwei Wege zum selben Ziel“ setzen das Kunststoff-Netzwerk Franken e.V. (KNF) und der Cluster Neue Werkstoffe (CNW) 2013 ihre erfolgreiche Zusammenarbeit im Rahmen der „Gemeinschaftsinitative Treffpunkt Kunststoff“ fort. „Compounds & Composites – Zwei Wege zum selben Ziel“ ist das große Rahmenthema 2013, welches in zwei Themenschwerpunkten beleuchtet wird. Den Auftakt bildet der Themenschwerpunkt „Bauteilkonzepte und Design“. Gerade bei der Entwicklung und dem Einsatz neuer Bauteile steht oftmals die Fragestellung im „Compound oder Composite?“ im Raum. Die Tagung beleuchtet die Frage, nach welchen Kriterien eine Entscheidung für das eine oder andere Konzept gefällt werden soll. Neben den Konzepten zur Bauteilauslegung und dem derzeitigen Stand der Technik, gibt das Forum einen Einblick in die zur Verfügung stehende Materialvielfalt sowie in die Ver- und Bearbeitungsmöglichkeiten. Aktuelle Erkenntnisse aus der Simulation und der Prüftechnik zur Sicherstellung der Qualitätskriterien für beide Werkstoffkonzepte runden die Tagung ab. 'LH7DJXQJÀQGHWDP-XOLDE8KULP$UYHQD.RQJUHVV+RWHO(GXDUG%D\HUOHLQ Straße 5A, in 95448 Bayreuth statt. www.kunststoff-netzwerk-franken.de 21