Wie man Leute kleinkriegt Mehr als fromm Vorsitz in der Liebe
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Wie man Leute kleinkriegt Mehr als fromm Vorsitz in der Liebe
8/13 22. Februar 1,70 Euro Wie man Leute kleinkriegt Kommentar S. 2 Mehr als fromm Wo und wie Kirche junge Menschen trifft S. 4 Vorsitz in der Liebe Zum Fest Kathedra Petri S. 14 Entscheidung vor Gott Zum Gewissensverständnis von Papst Benedikt XVI. S. 16 www.kirchenzeitung-koeln.de Der heilige Suitbertus starb vor 1300 Jahren Seite 10 INHALT/MEINUNG In dieser Woche vom 22. 2. bis 28. 2. 2013 Deutsche Bischöfe danken Papst Frühjahrs-Vollversammlung Seite 6 „Worauf bist Du hungrig?“ Jugendliche und der Eucharistische Kongress Seite 7 Kein Haar in der Suppe - Was nun? Normalerweise bestimmen die Karnevalsprinzen die Schlagzeilen am Dienstag nach Rosenmontag. In diesem Jahr war alles anders. Papst Benedikt mit seiner Rücktrittsankündigung verdrängte alle Prinzen, Prinzessinnen, Bauern und Jungfrauen. Und keine Schlagzeile zur Nachricht aus Rom war negativ. Selbst in dem „Gott sei Dank“ auf Seite eins der linksgerichteten „taz“ (Tageszeitung) ist ja eine Gottesbejahung enthalten. „Kein Haar in der Suppe“ konnten die Kollegen der säkularen Medien finden. Im Gegenteil: Selbst der Stern titelte „Respekt“. Und nichts anderes verdient die Entscheidung des Heiligen Vaters, der damit das Amt des Stellvertreters Jesu Christi auf Erden mit einer sehr menschlichen Dimension bedachte. Das hat vielen Katholiken gut getan. Nur macht man in den elektronischen Medi- en, im Fernsehen, keine Quote mit guten Nachrichten. Nur „Bad News“, schlechte Nachrichten, sind gute Nachrichten für die Quoten der Talkshows. Also was macht eine Redaktion, die um diese Mechanismen weiß? Sie lädt Besserwisser, Berufskritiker, „Lautsprecher“ aus der Politik und in diesem besonderen Fall auch noch selbsternannte „gute Katholiken“ sowie einen Bischof ein, der den Mut hat, sich zu stellen. Mit dieser Runde versuchen dann Frau Maischberger, Frau Illner oder die Herren Beckmann, Lanz und andere die Themen der katholischen Kirche zu diskutieren. Die Mischung ergibt dann schon den „Zoff“, der die Quote sichert. Eine sachgerechte Diskussion verbunden mit Informationen zum Thema mit wirklichen Fachleuten wird dem Publikum der Quote wegen vorenthalten. HELMUT PATHE Hör nie auf, anzufangen Fasten ist mehr als weniger essen Seite 15 Impressum/Leserbriefe Seite 17 Regionale Berichte Seiten 33-43 (Karikatur: Plaßmann) Wie man Leute kleinkriegt Neues aus der Eltern-Trickkiste Interview mit Ratgeber-Autorin Seite 52 Titelbild: Am 1. März jährt sich zum 1300. Mal der Todestag des heiligen Suitbertus, der in der Kaiserswerther Basilika bestattet ist. Unser Bild zeigt eine Darstellung des Heiligen im Chorachsfenster der Kirche. Walter Benner schuf das Kunstwerk 1949. (Foto: Boecker) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Von Abraham Lincoln stammt das Wort: „Wenn du einen Menschen kennenlernen willst, so gib ihm Macht.“ Gib ihm Macht oder eine Uniform. Letzte Woche im Flughafen München bestätigen mir 15 lange Minuten dies in einer bitterbösen Satire beim Umsteigen von einer Maschine aus Tel-Aviv in eine nach Köln. Sicherheitsschleuse. Alles Notwendige lege ich zur Kontrolle schön nach Vorschrift und routiniert in den Kasten zur Durchleuchtung. Gang durch die Schleuse mit erhobenen Händen. Nichts piept. Dennoch herrscht der Kontrolleur mich an: „Ziehen Sie den Gürtel aus.“ Lachend meine ich, dass vor viereinhalb Stunden in Tel-Aviv beim Sicherheitscheck auch nichts „gepiept“ habe. Reaktion: „Sie sind hier nicht in Tel-Aviv. Das wollen wir doch mal se- hen. Setzen Sie sich. Ziehen Sie die Schuhe aus.“ Dann umkreist sein Kontrollgerät meine Socken. Nichts. Es wird in die Schuhe gehalten: Nichts. „Ich muss die Schuhe besonders durchleuchten lassen“, raunzt er mich an und der Mann verschwindet mit meinen Schuhen. Zehn Minuten später legt er sie erneut aufs Band. Kein Piepsen, keine Reaktion. Ich sitze weiter auf dem kleinen Hocker. Schließlich fallen mir meine Schuhe wie von Geisterhand vor die Füße und ich werde belehrt: „Hätten Sie sofort den Gürtel ausgezogen, wie ich sagte, brauchten Sie keine Schuhe auszuziehen.“ Ich verstehe. Da ist es wieder: die Macht und die Ohnmacht des Alltags. Mein Anschlussflugzeug war übrigens inzwischen abgeflogen. ERICH LÄUFER Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 KIRCHE UND WELT AUS DER REDAKTION Grazie – Danke: Weit mehr als 50 000 Menschen bejubelten am Sonntag auf dem Petersplatz Papst Benedikt XVI. bei seinem vorletzten Angelus-Gebet. (Fotos: KNA) Ein mutiger Schritt Kardinalstaatssekretär dankt Papst für seine Amtszeit VATIKANSTADT. „Heute Abend wollen wir dem Herrn Dank sagen für den Weg, den die Kirche unter der Führung Ihrer Heiligkeit gemacht hat.“ – Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone hat dem scheidenden Papst Benedikt XVI. öffentlich für seine Amtszeit gedankt. Er habe „Strahlen der Wahrheit“ in die Kirche und die Welt gebracht, „auch und vor allem in Momenten, in denen sich Wolken am Himmel verdichten“, sagte Bertone zum Ende der Aschermittwochsmesse im Petersdom. Die Messe war die letzte öffentliche liturgische Feier, die Benedikt XVI. als Papst leitete. Am 28. Februar will er sein Amt niederlegen. Beispiel des einfachen, demütigen Arbeiters Der Papst steige „auf den Berg der Begegnung“ mit Gott, um von dort zu den Menschen hinabzusteigen, sagte Bertone in Anspielung auf die biblische Gestalt des Mose. Sein Amtsverzicht entspringe der „Kraft der Demut“ und sei zugleich ein mutiger Schritt. Auf den Herzen der Gläubigen liege „ein Schleier der Traurigkeit“. „Danke für das Beispiel des einfachen, demütigen Arbeiters im Weinberg des Herrn“, so der Kardinalstaatssekretär. Dabei habe der Papst „in jedem Augenblick das getan, was das Wichtigste ist: Gott zu den Menschen zu bringen und die Menschen zu Gott“. Die Gottesdienstteilnehmer, unter ihnen viele Kardinäle, Bischöfe und die Botschafter beim Heiligen Stuhl, erhoben sich nach Bertones Ansprache zu minutenlangem Applaus. Benedikt XVI. zeigte sich gerührt. 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 Am Aschermittwoch trat der Papst nach seiner Rücktrittserklärung erstmals öffentlich auf. Bei der Generalaudienz am Morgen dankte er allen Gläubigen für die Liebe und das Gebet, mit dem sie sein Pontifikat begleitet hätten. Er habe sich „in voller Freiheit zum Wohl der Kirche“ entschlossen, auf sein Amt zu verzichten. Weit mehr als 50 000 Personen – Beobachter sprachen gar von 100 000 – kamen am Sonntagmittag zum Petersplatz, um den Papst noch einmal live im Amt zu erleben: Viel Applaus und zahlreiche „Viva il Papa“-Rufe prägten das vorletzte Angelus-Gebet Benedikts XVI. Der Papst freute sich über die Anteilnahme: Das Kommen so vieler Menschen sei ein Zeichen der Zuneigung und geistigen Verbundenheit. Eine große Generalaudienz auf dem Petersplatz und ein Treffen mit Kardinälen bilden die letzten öffentlichen Termine, bevor Benedikt XVI. am 28. Februar um 20 Uhr auf sein Amt verzichtet und den Hubschrauber Richtung Castel Gandolfo besteigt. Zur öffentlichen Mittwochsaudienz werden am Vortag bis zu 150 000 Menschen erwartet, die den Papst ein letztes Mal direkt erleben wollen. KNA/TMG INFO Am 28. Februar, 18.30 Uhr, feiert Kardinal Joachim Meisner einen Dankgottesdienst für das Pontifikat Benedikts XVI. Alle Gläubigen sind herzlich dazu eingeladen. Die Johannes-Paul-II.-Glocke in St. Aposteln, die Papst Benedikt beim Weltjugendtag 2005 auf dem Marienfeld weihte, wird am selben Tag um 20 Uhr eine Viertelstunde lang läuten. Zahlreiche Politiker, Fernsehmoderatoren und Kabarettisten waren in jungen Jahren in der katholischen Jugend aktiv. Hier haben sie nach eigenen Angaben ihr Rüstzeug erhalten, um vor großen Versammlungen zu reden und zu diskutieren. Hier durften sie sich in demokratische Gepflogenheiten einüben; beispielsweise als Mitglieder von Jugendverbänden. Und man kannte seinen Pfarrer oder Kaplan nicht nur von der Kanzel, sondern persönlich von gemeinsamen Freizeiten und anderen Aktivitäten. Und heute? Wer sich in der Sonntagsmesse umschaut, wird abgesehen von den Messdienerinnen und Messdienern kam junge Menschen im Kirchenraum antreffen. Da liegt die Frage „Hat Kirche den Kontakt zur Jugend verloren?“ nahe. Wo ist die Jugend? Vor dem Bildschirm des Computers und im Internet unterwegs? „Ja, auch“, möchte man zur Antwort geben. Jugend lebt anders als die Elterngeneration. Sie brauchen anscheinend mehr Events, Veranstaltungen mit Erlebnischarakter. Wer Kinder im Jugendalter hat, weiß, was ich meine. Auch Eltern, die ihre Kinder verstehen und mit ihnen in „Kontakt“ bleiben wollen, müssen sich darauf einstellen. Und Kirche? Diese auch. Wie Kirche auf junge Menschen zugeht, erklärt in dieser Ausgabe im Interview auf den Seiten 4, 5 und 53 Diözesanjugendseelsorger Mike Kolb. Junge Menschen bewegen sich nicht mehr nur im Dorf oder Stadtteil. Sie sind auch anders vernetzt infolge des Internets und dessen Möglichkeiten. Auf diese veränderte Lebenswirklichkeit geht heutige Jugendseelsorge ein. Und das recht erfolgreich, wie Mike Kolb erklärt. Nur die normale Sonntagsgemeinde bekommt davon wenig mit, wenn sich beispielsweise jeden Sonntagabend über 200 Jugendliche im Kölner Jugendzentrum CRUX zur Messfeier treffen. Deshalb wird die Kirchenzeitung von nun an einmal im Monat auf Seite 53 der Jugendarbeit des Bistums besondere Aufmerksamkeit schenken. SIEGBERT KLEIN www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT Mehr als fromm Wo und wie Kirche junge Menschen trifft – Interview mit dem Diözesanjugendseelsorger W o trifft man die Jugend in der Kirche an? Im Sonntagsgottesdienst ist sie in der Regel nicht zu sehen. Es könnte der Eindruck entstehen, Kirche habe den Kontakt zu jungen Menschen verloren. Dass dies nicht so ist, macht Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Mike Kolb im Interview mit Siegbert Klein deutlich. Herr Pfarrer Kolb, wo ist die Jugend? Anscheinend nicht in der Kirche? KOLB: Wer allein den Besuch des Sonntagsgottesdienstes zum Maßstab macht, könnte diesen Eindruck haben. Man muss differenzierter hinschauen. Wir haben im Bistum insgesamt über 27 000 Ministrantinnen und Ministranten. Über 30 000 Jungen und Mädchen sind in den Mitgliedsverbänden des BDKJ (Bund der Deutschen Mike Kolb ist Katholischen Jugend) Diözesanjugend- organisiert. Und wir haseelsorger. ben zahlreiche Jugendliche, die sich nicht in der Pfarrei beheimaten, sondern in unseren Jugendpastoralen Zentren oder in Studentenge- meinden. Deshalb ist der Besuch der Sonntagsmesse nicht das einzige Kriterium für das Zugehen der Kirche auf Kinder und Jugendliche. Warum macht Kirche Jugendarbeit? KOLB: Die Kinder- und Jugendarbeit in unserem Bistum ist dem Kardinal ein Herzensanliegen. Jugendliche sind in ihrem Alter ganz vielen Herausforderungen ausgesetzt: der Schulabschluss, erste Beziehungsfragen tauchen auf, das Erwachsenwerden macht unsicher, erste sexuelle Erfahrungen, erste Versuche auf eigenen Füßen zu stehen, die Suche nach einem Arbeitsplatz, das Finden von Gemeinschaft, das Treffen von Lebensentscheidungen. Das alles fällt in die Jugendphase. Der Kirche ist wichtig: Wir müssen uns jungen Menschen in dieser Lebensphase zuwenden, weil wir glauben, ihnen mit dem Schatz des Evangeliums helfen zu können. Wir sind überzeugt, dass, wenn sie mit dem Glauben und mit Jesus Christus in Berührung kommen, wenn wir die Zusage der Liebe Gottes für junge Menschen erfahrbar machen, dies zu einem gelingenden Leben beiträgt. Wie geht Kirche auf junge Menschen zu? KOLB: Zum Beispiel in der Offenen Jugendarbeit, die sich nach dem Krieg exemplarisch im Erzbistum entwickelt hat. Oder etwa in der verbandlichen Jugendarbeit. Wir haben im BDKJ Mitgliedsverbände, die auf spezifische Herausforderungen junger Leute und deren Lebenssituation reagieren. Das fängt bei den Jungschützen an, über die Kinder in der KjG, die Pfadfinder, die einen ökologisch ganzheitlichen Ansatz wählen, weiter bis zur Christlichen Arbeiterjugend. Dann ist neben den Verbandlern natürlich auch nicht die starke Ministrantenarbeit zu vergessen. So haben wir eine große Bandbreite von Kinder- und Jugendarbeit. Was tun Sie, damit in Pfarreien eine qualifizierte Jugendarbeit stattfindet? KOLB: Über die fünf Katholischen Jugendagenturen in den Regionen unterstützen wir die Pfarreien, die die erste Adresse für Kinder- und Jugendarbeit sind. Wir fragen etwa: Was benötigen in der Jugendarbeit Engagierte an Unterstützung? Wo werden sie geschult? Wo erleben sie Dank für ihre Tätigkeit, vielleicht ein spirituelles Wochenende zur eigenen Stärkung, eine Einladung zum Essen und vieles mehr? Wir müssen viel deutlicher zeigen: Euer Einsatz ist uns etwas wert, ihr seid es uns wert! KATHOLISCHE JUGENDAGENTUREN Bonn: Kaiser-Karl-Ring 2 53111 Bonn >> www.kja-bonn.de 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Düsseldorf: Gertrudisstraße 12-14 40229 Düsseldorf >> www.kja-duesseldorf.de Köln: An St. Katharinen 5 50678 Köln >> www.kja-Koeln.de Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 IM BLICKPUNKT (Fotos: Klein, Becker, Raspels, Boecker) Gibt es gelungene Beispiele? KOLB: Viele kennen das Jugendpastorale Zentrum „CRUX“ in der Kölner Innenstadt in St. Johann Baptist. Anfangs kamen 2005 etwa 20 bis 30 junge Menschen zur wöchentlichen Jugendmesse. Heute gibt es dort ein blühendes Café, viele Jugendgruppierungen aus Köln treffen sich dort. Das ehrenamtlich tätige CRUX-Team organisiert zahlreiche Aktionen. Alles gruppiert sich um die Jugendmesse am Sonntagabend. Gut 200 junge Leute sind dann anwesend. Dies ist nur ein Beispiel, wo Dinge aufbrechen. Durch die vielen negativen Schlagzeilen ist es um den Ruf der Kirche nicht gut bestellt. In vielen Gemeinden und Einrichtungen gelingt es trotzdem, durch menschliche Begegnung junge Menschen zu begeistern, dass sie Verantwortung in Kirche übernehmen. Ein anderes Beispiel: die Diözesanministrantenwallfahrt nach Rom im Oktober 2013. Sie fand erstmals 1998 mit 800 Teilnehmern statt. Bei den jetzt laufenden Anmeldungen für dieses Jahr habe ich Sorge, ob wir es noch schaffen, einen dritten Sonderzug einzusetzen. Wir werden wahrscheinlich mit 2700 Mädchen und Jungen fahren. Das ist eine Erfolgsgeschichte. Junge Menschen kommen zurück und sagen: Das war ein tolles Erlebnis, das hat uns im Glauben gestärkt. Was ist das Geheimnis für diesen Erfolg? KOLB: Wir wollen, dass junge Menschen eigenverantwortlich arbeiten. Sie sind – wie das 2. Vatikanische Konzil sagt – Laien, die einen Weltauftrag wahrnehmen. Wir sehen die Menschen nicht als Objekte, die man nur lange genug bearbeiten muss, damit das herauskommt, was man möchte. Deshalb zeigen diese Jugendlichen Verantwortung für den Glauben und für die Kirche. Sie tun das mit einer hohen Kompetenz und leben ihren Glauben mit einer großen Selbstverständlichkeit im Alltag. Sie stellen sich nicht die Frage: Wie verabschiede ich mich von Kir- che, sondern sie fragen, wie kann ich so wirken, dass andere ein positives Gesicht von Kirche mitbekommen? Das Geheimnis ist: Weil man ihnen Verantwortung zutraut. Eigentlich hat dies in der Kirche eine lange Tradition, dass sie ein Erfahrungs- und Experimentierfeld ist, wo junge Menschen Verantwortung einüben können. Sich selbst erfahren, um die eigenen Stärken und Charismen zu entdecken und um an Konflikten zu reifen. Ich denke, unsere Kirche muss die Fahne hochhalten für die Würde und Eigenverantwortung dieser jungen Menschen. Wie kann das, was Kirche wichtig ist, bei jungen Menschen in einer modernen Gesellschaft auf fruchtbaren Boden treffen? KOLB: Der Blick auf junge Menschen hat sich verändert. Wir denken nicht mehr aus der Erwartungshaltung heraus: Den brauchen wir als Messdiener oder als Gruppenleiter. Sondern der Blick ist vom jungen Menschen her. Was braucht dieser? Das können wir schönreden oder ablehnen: Der junge Mensch braucht seinen Event. Da sind wir herausgefordert. Sie haben andere Bedürfnisse als ihre Altersgenossen vor 10, 20 oder 30 Jahren. Sie denken globaler. Es muss nicht mehr alles im Dorf, im Stadtviertel oder Straßenzug passieren. Durch die sozialen Netzwerke im Internet sind die jungen Leute heute ganz anders vernetzt als früher. Man muss endlich zur Kenntnis nehmen, dass sich die Lebenswirklichkeit unserer jungen Frauen und Männer stark verändert hat. Und das bringt unweigerlich Konsequenzen für die Art und Weise unserer Jugendarbeit mit sich! Lebenswirklichkeit gut und schön. Wo hat Religiöses seinen Platz? KOLB: Wir verlieren zunehmend Mitglieder und werden immer wieder konfrontiert mit einer kritischen Berichterstattung. Ich bin fest davon überzeugt, dass es der richtige Ansatz ist - so banal sich das anhört -, auf die jungen Leute von heute zu schauen. Wir werben für ein offenes jugendpastorales Verständnis, das die Lebenswelt junger Menschen zum Ausgangspunkt nimmt. Unsere Frage muss sein: Was brauchen Kinder und Jugendliche für eine positive und gelingende Lebenserfahrung? Das werden wir immer im Einklang mit unserer Botschaft und unserem Selbstverständnis hinbekommen. Da müssen wir uns nicht verbiegen. Ich bin fest >> Fortsetzung Seite 53 INFO Leverkusen, Rheinberg, Oberberg: Dr.-Robert-Koch-Straße 8 51465 Bergisch Gladbach >> www.kja-lro.de 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 Wuppertal: Auer Schulstraße 13 42103 Wuppertal >> www.kja-wuppertal.de Die katholischen Jugendagenturen sind der Zusammenschluus der jeweiligen Jugendpastoralen Zentren mit den Katholischen Jugendwerken. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 JUGEND Mit Grönemeyer und Co. durch die Fastenzeit Facebook-Projekt versorgt Jugendliche mit geistlichen Impulsen verschiedenster Art G eistlicher Impuls? Im ersten Moment klingt dieser Begriff für viele Jugendliche vermutlich nicht gerade ansprechend und spannend. Anders sieht es aus, wenn der Begriff „Facebook“ mit ins Spiel kommt. Das soziale Netzwerk sei ein gutes Transportmittel auch für geistliche Botschaften, dachten sich die Verantwortlichen der Jugendarbeit in den Dekanaten Kerpen, Frechen und Hürth in Kooperation mit der Katholischen Jugendagentur in Köln. In der Fastenzeit bieten sie deshalb mit dem Facebook-Projekt „Anstoss 20:15“ Jugendlichen jeden Abend geistliche Impulse in Form von Gedanken, Bildern und Videos. „Es geht zunächst darum, jungen Menschen im Internet einen Glaubensimpuls zu geben“, sagt Elisabeth Wessel von der Katholischen Jugendagentur. Die Aktion soll gleichfalls zum Mitreden und Mitmachen animieren. Zudem solle ein neues Bewusstsein für die Bedeutung der besonderen Zeiten im Kirchenjahr – Fasten- und Adventszeit – geschaffen werden. Die Impulse sind sehr unterschiedlich: „Das kann ein Lied von Herbert Grönemeyer sein, ein Text von Dietrich Bonhoeffer oder das Zitat eines Heiligen“, sagt Wessel. Jeden Abend um 20.15 Uhr gebe es einen neuen Impuls; daher der Projektname. „Die Uhrzeit kann man als einen Kontrapunkt zur üblichen ,Primetime‘ im Fernsehen verstehen“, so Wessel. Das Konzept funktioniert: Aktuell hat die Facebook-Gruppe mehr als 230 Mitglieder. Die Idee zu dem Projekt entstand, als sich die >> Fortsetzung von Seite 5 überzeugt, dass wir heute auch so erfolgreich sein können. Ist bei dieser Sichtweise nicht zu viel Event und zu wenig Frommes? KOLB: Dies ist eine neuralgische Frage. Ist das, was wir tun, das Kerngeschäft oder nur „soziales Gedöns“? Wann ist eine Jugendarbeit fromm? Wenn wir am Altar 20 Ministranten haben, die aber von dem, was sie tun, keine Ahnung haben. Ist das fromme Jugend- 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 Hauptverantwortlichen für die Jugendarbeit im Rhein-Erft-Kreis Gedanken über ihre Präsenz in sozialen Netzwerken machten. Bereits in der Fasten- und Adventszeit 2012 wurden dann die geistlichen Impulse angeboten. „Vor allem in der vergangenen Fastenzeit herrschte eine rege Diskussion auf der Facebook-Seite“, sagt Wessel – so, wie es sich die Verantwortlichen erhofft hatten. Wessel ist überzeugt, dass sich die jungen Menschen vor allem durch den Abwechslungsreichtum bei den Impulsen angesprochen fühlen. Wessel versteht „Anstoss 20:15“ zunächst als Experiment – als Versuch, wie sich Kirche in Sozialen Netzwerken bewegen kann. Allerdings solle das Facebook-Projekt keinesfalls Die Aktion „Anstoss 20:15“ in Facebook. Jugendliche missionieren, betont sie. „Es kann vielmehr verstanden werden als eine Art Fastenbegleiter beziehungsweise Adventskalender“, sagt Wessel. „Wir wollen dafür einfach mal einen anderen Weg ausprobieren.“ TOBIAS GLENZ INFO Das Projekt „Anstoss 20:15“ ist nur über eine geschlossene Facebook-Gruppe erreichbar. Interessenten können nicht selbst beitreten, sondern um Zugang anfragen. (Foto: Stefan Lesting/KJA Köln) arbeit? Oder ist es auch fromm, wenn in einer Offenen Tür Jugendliche, die im Glauben überhaupt keine Sozialisation mehr haben, es schaffen, sich zu einem gemeinsamen Gebet zu treffen, das sie unter Anleitung eines Seelsorgers oder einer pädagogischen Kraft selbst vorbereiten. Deshalb ist „fromm“ für mich ein sehr ambivalenter Begriff. Ich bin der Meinung, dass dort, wo Kirche aus ihrem Selbstverständnis heraus mit überzeugten pastoralen Mitarbeitern und Pädagogen sowie ehrenamtlich Engagierten für junge Menschen da ist und diesen deutlich macht, dass sie akzeptiert und gebraucht werden, von selbst etwas wächst, das man auch als „fromm“ bezeichnen kann. Das fängt bei Nightfever im Dom an und geht bis in die Jugendwohnheime in Leverkusen oder Porz, wo es andere Formen „frommer“ Jugendarbeit gibt. Jugendarbeit ist nicht nur da, wo Kerzen angemacht werden, sondern sie geht viel weiter. Junge Menschen sind nicht nur dann fromm, wenn sie sonntags in die Messe kommen. Dann brauchen wir 80 Prozent unserer Arbeit nicht mehr zu machen. Das wäre aber ein Verrat an den jungen Leuten und an unserem Auftrag! ■ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 KIRCHE UND WELT KONFLIKT UM „PILLE DANACH“ GEKLÄRT. Der Konflikt um die Vergabe der „Pille danach“ an katholischen Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen ist aus Sicht der Landesregierung geklärt. „Ich habe die Zusage der katholischen Kirche, dass auch in allen zuständigen Krankenhäusern unter ihrer Trägerschaft in Nordrhein-Westfalen Frauen nach einer Vergewaltigung die Möglichkeit zur Einnahme einer Pille danach erhalten“, so Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne). Das Katholische Büro in Düsseldorf bestätigte, dass sich die Bischöfe von Aachen, Essen, Münster und Paderborn hinter die Position von Kardinal Meisner gestellt hätten. VATIKANUM NOCH LANGE NICHT VOLL UMGESETZT. Die Lehren aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) sind nach Meinung von Kurienkardinal Walter Kasper noch lange nicht ganz umgesetzt. „Wir brauchen sicher nochmals 50 Jahre, um es wirklich auszuschöpfen“, sagte Kasper in einem Interview. „Vieles ist noch nicht voll verwirklicht.“ Dazu gehöre etwa die Mitarbeit der Laien in der Kirche und das Prinzip der Kollegialität, eine neue Art der Zusammenarbeit zwischen Ortsbischöfen und Kirchenführung. „Leider hat der Zentralismus seit dem Konzil eher zugenommen als abgenommen“, kritisierte Kasper. Das Zweite Vatikanum bleibe der Kompass für die Kirche der Zukunft. KARLSRUHE STÄRKT ADOPTIONSRECHT HOMOSEXUELLER. Homosexuelle, die in einer eingetragenen Partnerschaft leben, dürfen künftig ein von ihrem Partner zuvor angenommenes Kind adoptieren. Das Verbot der so genannten Sukzessivadoption durch Schwule und Lesben widerspreche dem Recht auf Gleichbehandlung des Grundgesetzes, entschied das Bundesverfassungsgericht. Bis 30. Juni 2014 muss der Gesetzgeber eine verfassungskonforme Regelung schaffen. Bislang konnte ein homosexueller Lebenspartner nur das leibliche Kind des anderen adoptieren. Bei dem Urteil ging es nicht um Fremdkindadoptionen für homosexuelle Paare. LAGE FÜR SYRIEN-FLÜCHTLINGE WIRD SCHLIMMER. Eine Verschlechterung der Lage der syrischen Flüchtlinge beklagt Caritas international. Die Zahl der Flüchtlinge habe sich innerhalb eines halben Jahres von 129 000 auf 822 000 erhöht. „Jetzt stehen wir vor einer humanitären Katastrophe“, so Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbands. Vor allem Jordanien und Libanon bräuchten mehr Hilfe. 80 Prozent der Flüchtlinge seien Frauen und Kinder, 40 Prozent jünger als elf Jahre. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Deutsche Bischöfe danken Papst Großes Medieninteresse an Vollversammlung TRIER. Mit einer Würdigung des scheidenden Papstes haben die deutschen Bischöfe am Montag ihre Frühjahrsvollversammlung begonnen. Benedikt XVI. habe stets „im Geist der Ehrlichkeit und Selbstkritik“ gehandelt, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. In seiner mit lang anhaltendem Applaus bedachten Rede bat Zollitsch den Papst zugleich um Verzeihung „für alle Fehler, die vielleicht aus dem Raum der Kirche in Deutschland ihm gegenüber begangen wurden“. Zugleich dankte er dem Kirchenoberhaupt „im Namen vieler Millionen Menschen in Deutschland und aller Gläubigen“, die sich von ihm „geistlich genährt und im Glaubensbemühen unterstützt fühlen“. Sie hätten Benedikts Dienst als Guter Hirte und Brückenbauer „als großartig erlebt“. Auch viele Menschen, die ihn wegen einzelner Entscheidungen oder Einstellungen nicht verstehen könnten, verehrten diesen Papst deshalb als „geistliche und geistige Autorität“, fügte Zollitsch hinzu. Der Auftakt der Vollversammlung stieß auf großes Medieninteresse. Ein Thema des Treffens ist die Rolle von Frauen in der Kirche. Außerdem soll eine einheitliche Linie bei der „Pille danach“ gefunden werden. Die Diskussion über das Präparat war nach der Abweisung einer vergewaltigten Frau an zwei katholischen Kliniken in Köln entflammt. Kardinal Joachim Meisner entschuldigte sich später für die Abweisung der Frau und legte eine modifizierte Position zu der „Pille danach“ vor: Im Falle einer Vergewaltigung seien Präparate ethisch vertretbar, mit denen eine Befruchtung verhindert werde. Vor dem Hintergrund dieser Debatte kritisierte Erzbischof Zollitsch eine zu negative Wahrnehmung der katholischen Kirche in der Öffentlichkeit. Daran seien auch die Medien schuld. „Natürlich haben wir viel Anlass zu Demut“, sagte Zollitsch. „Gleichwohl darf aber auch festgehalten werden, wie sehr es schmerzt, wenn einzelne Fälle rasch verallgemeinert und zur Polemik benutzt werden.“ Das Gute müsse bisweilen stärker in den Vordergrund gerückt werden – „nicht nur an Weihnachten“. Den Finger in die Wunden der Zeit legen Gerade in kirchlichen Krankenhäusern sowie in Caritas und der Diakonie werde viel Gutes geleistet, betonte Zollitsch. „Doch getreu dem Dogma der Berichterstattung ‚nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten‘ interessiert allzu häufig das Gute nicht.“ Zugleich sagte Zollitsch, die Kirche werde weiter „den Finger in die Wunden unserer Zeit“ legen. Als Beispiel nannte er die Diskussion um die Sterbehilfe. „Christliche Zuwendung zum Menschen kann niemals das Töten eines Menschen oder Hilfe dazu bedeuten.“ KNA Großes Interesse: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, stellt sich zum Auftakt der Versammlung den Fragen der Medien. (Foto: KNA) Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 ERZBISTUM aktuell Schwerter, Römer, Heilige KÖLN. Eine Familienexpedition zum heiligen Gereon veranstaltet der Verein für Christliche Kunst im Erzbistum Köln am Samstag, 9. März. Von 14 bis 18 Uhr geht es unter dem Motto „Schwerter, Römer und Heilige“ ganz um die romanische Basilika St. Gereon. Das Angebot richtet sich an Großeltern, Eltern und Kinder zwischen 5 und 15 Jahren. Neben der Erkundung der Kirche und des umliegenden Geländes besteht die Möglichkeit, eine Römische Standarte mit eigenem Namen zu basteln. Eine Familienmesse mit Stadtjugendseelsorger Dominik Meiering beschließt den Tag. Anmeldung unter: [email protected]. Kosten: 10 Euro pro Familie. >> www.vck.de Diese jungen Frauen und Männer wollen im Rahmen des Eucharistischen Kongresses beim Jugendfestival mitmachen. Dazu bereiten sie sich auf ein Fotoshooting vor. (Fotos: Klein) „Worauf bist Du hungrig?“ Jugendliche und der Eucharistische Kongress in Köln KÖLN. „Der Eucharistische Kongress im Juni ist ein wichtiges Ereignis, um zu zeigen, dass wir unseren Glauben leben“, erklärt Roman Leufgen (28). Auf Einladung der Jugendseelsorge im Erzbistum ist der junge Mann aus Rommerskirchen am Sonntagnachmittag nach Köln ins Jugendzentrum CRUX gekommen wie etwa 50 andere junge Menschen auch, um sich als Helfer beim Jugendfestival registrieren zu lassen. Zu Beginn müssen alle Interessierten ein Fotoshooting mit großem Namensschild über sich ergehen lassen, auch Roman. „Ein Fest des Glaubens“ erklärt Diözesanjugendseelsorger Mike Kolb den „sperrigen“ Begriff des Eucharistischen Kongresses. Mit Rücksicht auf Studium und Ausbildung finde das spezielle Programm für junge Menschen von Freitagabend bis Sonntag statt. Der Kongress sei keine Veranstaltung für Theologieprofessoren und Fachpersonal, sondern „eine Gelegenheit für Jedermann, sich mit seinen Glaubensfragen auseinanderzusetzen“, ergänzt Stadtjugendseelsorger Dominik Meiering. Er sensibilisiert die jungen Frauen und Männer für die Thematik des Kongresses mit den Fragen „Gott schon mal in der Messe begegnet?“, „Ist Gott nur in dem kleinen Stück Brot?“ und „Worauf bist Du hungrig?“. „Ich würde mich freuen, wenn Ihr am Ende der Vorbereitungstreffen darauf eine Antwort geben könnt“, so Meiering. Am Ende des Tages erhalten alle Teilnehmer einen Teller mit der Aufschrift „Worauf 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 bist Du hungrig?“. „Damit die Frage bei jedem Essen gegenwärtig ist“, schmunzelt Roman. KL Woche des Heilfastens KÖLN. Seit 25 Jahren wagen Jahr für Jahr einige Christen aus St. Nikolaus und Umgebung ein Experiment: Heilfasten nach der Methode Buchinger und Exerzitien anhand eines theologischen Themas. Das Heilfasten startet dieses Jahr am 8. März mit dem Einstiegs-Wochenende im Klösterchen an St. Pantaleon in Köln und endet am Samstag, 16. März, vormittags in St. Nikolaus in Sülz. Der Teilnehmerbeitrag beläuft sich auf 135 Euro; darin enthalten sind die Kosten für das Wochenende, die Fastengetränke (Säfte und Tees) an den Gruppenabenden und alle Arbeitsmaterialien. Anmeldung bei Dr. Josef van Elten: [email protected]; Telefon: (02 21) 2 82 80 77 (über AB). Kreuzweg der Arbeit „Worauf bist Du hungrig?“ steht provokant über dieser Installation im Kölner Jugendzentrum CRUX. RATINGEN. Die zunehmende Arbeitslosigkeit und wachsenden Ängste der Menschen stehen im Mittelpunkt des „Kreuzwegs der Arbeit“, den der KAB-Diözesanverband Köln am Samstag, 23. Februar, veranstaltet. Der Kreuzweg beginnt um 11 Uhr an der Graf-Adolf-Straße, Ecke Wilhelmring vor der ehemaligen Schule. An verschiedenen Stationen soll durch Lieder, Texte und Gebete auf soziale Missstände in der Gesellschaft aufmerksam gemacht werden. Interessierte sind eingeladen, sich dem Kreuzweg, der seit 2005 an wechselnden Orten im Erzbistum stattfindet, anzuschließen. Ende ist voraussichtlich gegen 13 Uhr in der Pfarrkirche von St. Peter und Paul. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Künstler sollen Gott hör- und sichtbar machen Kardinal Joachim Meisner predigte am Aschermittwoch der Künstler KÖLN. Kardinal Joachim Meisner sieht die Berufung der Künstler darin, Gott hörbar, sichtbar und berührbar zu machen und so Zeugnis von ihm zu geben. Alles Schöne in den kulturellen Schöpfungen des Menschen hat nach den Worten des Kölner Erzbischofs „Anteil an der Schönheit Gottes. Künstlerisch tätig sein heißt: erklären, aufklären, verklären, erleuchten, erhellen“, sagte er bei einem Gottesdienst zum „Aschermittwoch der Künstler“ vor mehreren hundert Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern in der romanischen Basilika Groß St. Martin in der Kölner Altstadt. Es gebe kaum etwa Faszinierenderes, so der Erzbischof, als den Menschen einen Gott zu verkünden, der sich in seiner Schöpfung und Menschwerdung als der Wahre aussage. Oft sähen die Menschen diese Welt voller Herrlichkeit nur grau in grau. Es gebe ein schlichtes Gebet, das von dieser Erfahrung geprägt sei: „Herr gib mir blinde Augen für Dinge, die nichts taugen. Aber gib mir Augen voller Klarheit für die Wahrheit“, sagte der Erzbischof. Den Menschen, insbesondere den jungen, müssten die Augen für die Spuren des Schöpfers in Natur und Kultur geöffnet werden, so der Kardinal. Sagen und Hören, Schenken und Nehmen, Zeigen und Sehen seien deshalb Grundelemente christlicher Kunst. „Zu einer Berufung dafür kann man sie eigentlich nur be- Kardinal Joachim Meisner teilte den großen und den kleinen Künstlern das Aschenkreuz aus. glückwünschen“, sagte Kardinal Meisner am Schluss seiner Predigt. Die Tradition, den Aschermittwoch zusammen mit Künstlern zu feiern, geht auf den französischen Schriftsteller Paul Claudel (1868- 1955) zurück. Der mit ihm befreundete Kölner Stadtdechant Robert Grosche griff die Idee in der Nachkriegszeit auf und brachte sie aus Paris nach Köln mit. RB Mehr auf Seite 56. Jetzt „schweben“ im Generalvikariat schon die Autos Generalvikar Dr. Stefan Heße nahm symbolisch das erste Elektroauto in Betrieb Generalvikar Dr. Stefan Heße „betankt“ zum ersten Mal das neue Elektrofahrzeug, das von Helmut Kirst (links) für Kurierfahrten eingesetzt wird. (Fotos: Boecker) 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de KÖLN. Fast lautlos kann Kurierfahrer Helmut Kirst nun die Postkisten zwischen den Außenstellen des Generalvikariates transportieren. Denn er fährt nun ein reines Elektroauto. Der Renault Kangoo hat 30 000 Euro gekostet und kann in der Garage des Generalvikariates „betankt“ werden. Dort wurde eine Elektrotankstelle für das Fahrzeug eingerichtet. Generalvikar Dr. Stefan Heße war beim ersten Tankvorgang mit dabei und fuhr auch selbst einige Meter mit dem neuen Auto. „Das Autosschwebt ja herrlich“, freute sich der Generalvikar. Vor allem leistet das Auto aber einen Beitrag zum Umweltschutz. „Für die innerstädtischen Kurierfahrten bietet sich ein solches Auto an“, erklärt der Leiter des Inneren Dienstes Norbert Thimme. Die Ladung der Batterien reicht für die 50 Kilometer lange tägliche Strecke aus. Mehr als gut hundert Kilometer kann man mit dem Kangoo aber nicht fahren, ohne zwischendurch an einer „Stromtankstelle“ rund drei Stunden lang die Akkus aufzuladen. EB Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 ERZBISTUM aktuell „Kardinal Meisners ökumenische Initiative“ Passionsandacht zu Beginn der Fastenzeit DÜSSELDORF. Da dies seine letzte Ökumenische Passionsandacht als Präses sei, wolle er zu Beginn einmal klarstellen: Die Initiative für diese Begegnung evangelischer und katholischer Christen zu Beginn der Fastenund Adventszeit abwechselnd in Köln und Düsseldorf sei von Kardinal Joachim Meisner ausgegangen, sagte Nikolaus Schneider in seiner Begrüßung in der Johanneskirche am Martin-Luther-Platz. Gelebte Ökumene brauche Traditionen, diese Andacht sei „berührende Ökumene“, für die er dankbar sei, so der Ratsvorsitzende der EKD unter dem Applaus der Gottesdienstbesucher. Auch die Ankündigung des Rücktritts von Papst Benedikt wertete Schneider als dessen Dienst an der Ökumene. Kardinal Joachim Meisner dankte sichtlich gerührt für die so freundliche Begrüßung und sprach von einem „Heimattreffen“. In seiner Predigt betonte Kardinal Meisner dann, unsere Welt sei nicht nur Umwelt, sie Präses Nikolaus Schneider und Kardinal Joachim Meisner in der Düsseldorfer Johanneskirche. (Foto: PA) sei Gottes Welt. Darum sei es möglich, Gott in allen Dingen zu treffen. „Wo das nicht gelingt, wird die Welt für unsere Erfahrung gottlos und Gott wird weltlos.“ Christus wolle im Alltag gesucht, gefunden und geliebt werden. „Wir suchen Christus oft nur im Gotteshaus und verfehlen ihn dabei im eigenen Wohnhaus“, so der Erzbischof. „Der Herr begegnet uns aber nicht nur im Außerordentlichen, sondern gerade auch im Alltäglichen“, allerdings würden wir ihn hier oft übersehen. Dabei wolle er sichtbar werden im Alltag. „Der unbekannte Gott möge uns allen zum ‚guten Bekannten‘ werden“, schloss der Kardinal Meisner. „Dann kann er auch anderen bekannt werden in unserer Nähe.“ Traditionell folgt im Anschluss an die Passionsandacht eine Begegnung der Gottesdienstteilnehmer mit ihren Oberhirten. Dabei wurden Kardinal Meisner und Präses Schneider diesmal besonders umlagert. PA Kennen Sie ... Dr. Marion Reimer? B ei manchen Menschen hat der Satz „Wir jammern auf hohem Niveau“ einen unangenehmen Beigeschmack. Nicht so bei Dr. Marion Reimer. Die Chefärztin der Anästhesie am Kölner St. Franziskus Hospital war schon elf Mal für den Verein „Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors“ im Einsatz unter anderem auf den Philippinen und in Indien. An ihren ersten Einsatz erinnert sie sich noch sehr genau. „Ich bekam im Au- 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 gust 1992 den Anruf, ich solle nach Mindanao auf den Philippinen“, erzählt sie. „In welches Krankenhaus?“, habe sie gefragt. „Wie, Krankenhaus?“, sei die Antwort gewesen. „Sie fahren mit einer Ambulanz über Land.“ Ihr Argument „Das kann ich nicht, ich bin Anästhesistin“ ließ man nicht gelten. Weil Marion Reimer keine Frau ist, die halbe Sachen macht, nutzte sie die verbleibenden sechs Monate bis zur Abreise, um sich in Tropenmedizin schlau zu machen, studierte Haut- und Infektionskrankheiten und bildete sich im Bereich Kinderkrankheiten weiter. „Das Lernen hat geholfen“, sagt sie heute. „Und was ich nicht wusste, wussten zum Teil die Übersetzer, so genannte Health-Worker, oft Schwestern.“ Bis zu zehn Tage ohne Pause war sie mit denen in einer rollenden Klinik, „eigentlich einem vollgestopften Auto“, von Dorf zu Dorf unterwegs – ohne Handy, ohne E-Mail, völlig abgeschnitten von der Außenwelt. Sechs Wochen dauern die Einsätze der „Ärzte für die Dritte Welt“ in der Regel. Sie opfern ihren Jahresurlaub dafür, arbeiten unentgeltlich und zahlen mindestens die Hälfte der Flugkosten selbst. „Dafür erlebst Du unmittelbar die Sinnhaf- tigkeit Deiner Arbeit“, sagt Reimer. „Da bist Du wirklich Arzt, da sitzt Du nicht am Schreibtisch vor dem Computer.“ Dass sie Ärztin werden wollte, stand für Reimer früh fest. „Wie meine Großmutter, eine großartige Frau, die mich stark geprägt hat.“ Mit 15 Jahren bemühte sich Reimer, die in Berlin geboren und im Schwarzwald aufgewachsen ist, um einen Ferienjob im Krankenhaus. Das Studium verschlug sie nach Köln, wo sie sich bis heute wohlfühlt. „Wir können wirklich dankbar sein, in dieser Zeit und unter diesen Umständen zu leben“, sagt die 61-Jährige. Bei ihrem letzten Einsatz in Kalkutta habe sie einen Blick in die Hölle geworfen. „Ich weiß nicht, wie die Menschen es dort aushalten“, sagt sie. „Ich könnte jetzt noch heulen über das, was ich gesehen habe.“ Ihre Eindrücke verarbeitet die Ärztin in Bildern. Die Malerei zählt sie ebenso zu ihren Hobbys wie Lesen und Kochen. Und was hält die Familie von ihrem Einsatz? „Anfangs war mein Mann nicht begeistert“, sagt Reimer. „Aber seit die Kinder erwachsen sind, fährt er mit.“ Längst habe es den Allgemeinmediziner auch gepackt. Reimer freut es. „Auch, wenn sich jetzt die Kinder Sorgen machen.“ KB www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT S ie haben ihn schon bald nach seinem Tod als Heiligen verehrt. Sie, die Menschen, denen Suitbertus ein Vorbild im Glauben war. Sie, die sich vom Feuer seiner Leidenschaft für Christus anstecken ließen. Sie, die ihm folgten und seine Klostergründung, die erste auf dem rechten Rheinufer, zum Blühen brachten. Er kam um das Jahr 690 aus dem irischen Kloster Rathmelsigi. Sie waren elf Mönche, die den heiligen Willibrord von der Insel auf das Festland begleiteten, um rechts des Rheins die hier lebenden Völker zum christlichen Glauben zu bekehren. Utrecht war der Stützpunkt, von dem aus sich Suitbertus und seine Mitstreiter für die Sache Gottes den Rhein stromaufwärts auf den Weg in unbekanntes, fremdes, nicht selten feindliches Land aufmachten. Der Legende nach folgten sie demselben Stern, der auch die Heiligen Drei Könige leitete. Schon die Geburt des Suitbertus, der aus adeligem Geschlecht stammte, ist von Legenden umrankt. Suitbertus‘ Mutter soll lange vor der Geburt ihres Sohnes einen Traum gehabt haben, in dem von einem hellen Stern, heller als die Sonne, zwei Strahlen ausgingen. Einer wies „auf die jenseitige Seite des Rheins über Holland hin auf Deutschland. Und der andere traf das diesseits des Rheins gelegene Land, Frankreich, aber auch die Gebiete des kölnischen wie des Lütticher Stiftes“. Ihr Sohn sollte das Licht des Glaubens in die Regionen bringen, auf die die Strahlen des Sterns gefallen waren, so die Deutung der Vision. Seither wird Suitbertus stets mit einem Stern als Attribut dargestellt. Deshalb krönt auch ein von weitem sichtbarer goldener Stern die Suitbertus-Basilika in Düsseldorf-Kaiserswerth. Suitbertus ist neben Willibrord der Einzige aus der Schar, der namentlich bekannt ist und dessen Wirken in der Geschichtsschreibung Der goldene Stern über dem Dach der Basilika erinnert an die Legende um die Geburt des Suitbertus. seinen Niederschlag gefunden hat. Der große Historiker Beda Venerabilis (673–735) widmet ihm einen eigenen Abschnitt in seiner Kirchengeschichte. Schon bald trennen sich die Wege der Gefährten. Willibrord bricht zu einer Reise nach Rom auf, um dem Papst von den Missi- Aus der F Vor 1300 Jahren star Seit Jahrhunderten pilgern die Menschen nach Kaiserswerth zum Schrein des heiligen Suitbertus. onserfolgen zu berichten und sich zum Bischof weihen zu lassen. Beda berichtet, dass Suitbertus daraufhin nach England zurückkehrt, dort die Bischofsweihe empfing und wenig später seine Tätigkeit als Wanderprediger und Missionsbischof im Land der Brukterer, die im Gebiet zwischen Ruhr und Lippe lebten, wieder aufnimmt. Die Missionstätigkeit des angelsächsischen Bischofs endet abrupt, als 695 die Sachsen die Brukterer unterwerfen. Suitbertus zieht sich zurück auf eine Rheininsel im fränkischsächsischen Grenzgebiet. Hier, auf dem Land, das ihm der fränkische Hausmeier Pippin und dessen Gattin Plektrudis überlassen, gründet er das erste Kloster auf der rechten Rheinseite. Wunder am Grab des Suitbertus Die Rheininsel gibt es schon lange nicht mehr. Doch über der Stelle des ersten Klosters erhebt sich heute in Kaiserswerth die Suitbertus-Basilika. An diesem Ort stirbt Suitbertus am 1. März 713 und hier wird er bestattet. Bald kommen Berichte von Wundern auf, die sich am Grab des Suitbertus ereignen. Die Zahl der 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Darstellung des Suitbertus an dem Schrein, der seit 750 Jahren die Gebeine des Heiligen birgt. Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 BERICHT INFO Die Gemeinde in Kaiserswerth im Düsseldorfer Norden feiert das ganze Jahr das Jubiläum des heiligen Suitbertus. „Ihr sollt meine Zeugen sein“ lautet das Motto des Jubiläumsjahres. Die Eröffnung ist am 1. März, dem 1300. Todestag. Um 19.30 Uhr wird ein Choralamt mit dem Düsseldorfer Stadtdekanat gefeiert. Hauptzelebrant ist Abt Laurentius aus dem Benediktinerkloster Gerleve. Am Sonntag, 3. März, kommt Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp und feiert mit der Gemeinde um 10 Uhr ein Pontifikalamt. Anschließend steht eine ökumenische Statio am Suitbertus-Schrein in der Basilika auf dem Programm. Ein weiterer Höhepunkt im Festjahr steht am Sonntag, 7. Juli, an. Dann wird der 750. Jahrestag der Erhebung der Gebeine in den Suitbertusschrein aus der Werkstatt des Nikolaus von Verdun gefeiert. Auch aus diesem Anlass kommt Weihbischof Schwaderlapp wieder nach Kaiserswerth. er Fremde in die Fremde ren starb der heilige Suitbertus in Kaiserswerth us. (Fotos: Boecker) Pilger wächst. Menschen siedeln sich im Umfeld der Kirche an. Eine Stadt entsteht. Im Jahr 803 soll Papst Leo III. in Anwesenheit Kaiser Karls des Großen Suitbertus in dessen Begräbniskirche heiliggesprochen haben, so jedenfalls berichtet eine fromme Heiligenvita aus dem 15. Jahrhundert. Dass sich die Zahl der Pilger über Jahrhunderte hinweg auf hohem Niveau gehalten haben muss, geht aus der Tatsache hervor, dass vor genau 750 Jahren in der Werkstatt des Nikolaus von Verdun ein kostbarer Schrein für die Gebeine des heiligen Suitbertus angefertigt wurde. Es ist die Goldschmiedewerkstatt, in der zur selben Zeit der Dreikönigsschrein entstand. Damit zählt der Suitbertusschrein zu den bedeutendsten Kunstwerken seiner Art. Was kann man heute von Suitbertus lernen? Für Pfarrer Hermann-Josef Schmitz ist der heilige Suitbertus nach wie vor sehr aktuell. 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 Und heute? Was können wir heute von einem Menschen, der vor 1300 Jahren gestorben ist, lernen? Für Hermann-Josef Schmitz, Pfarrer an St. Suitbertus, ist der Heilige eine Gestalt von ungebrochener Aktualität. „Erfolg ist keiner der Namen Gottes. Diese Erfahrung muss- te auch Suitbertus machen, als die Sachsen sein Missionswerk zerstörten“, sagt Schmitz. Suitbertus sei nicht „süchtig nach dem Martyrium gewesen“. Er habe eine andere Strategie verfolgt, um sein Ziel zu erreichen. Er habe sich auf die Rheininsel zurückgezogen und ein Kloster „auf Zukunft und auf Hoffnung“ gegründet. Geduld und langer Atem hätten das Wirken des Suitbertus gekennzeichnet und letztendlich auch zum Erfolg geführt. „An diesem Punkt ist Suitbertus für uns und für die Kirche von heute aktueller denn je: In einer erfolgsorientierten Zeit, in der alles direkt und sofort wirksam und sichtbar werden muss, zeigt uns das Beispiel des Suitbertus, dass man auch Durststrecken aushalten muss, um zum Erfolg zu kommen“, ist Schmitz überzeugt. Suitbertus und die anderen Mönche, die aus Irland und England auf den Kontinent kamen, sie hatten nach Schmitz‘ Worten eine Vision von Kirche, für die sie lebten und für die sie mit Erfolg arbeiteten. Nach Suitbertus kam Bonifatius und erntete, was Suitbertus und andere eine Generation zuvor gesät hatten. Und schon in der übernächsten Generation nach Suitbertus sind es Einheimische, wie Ludgerus, die den Glauben verbreiten. Suitbertus und die anderen angelsächsischen Missionare stehen an der Wiege des christlichen Abendlandes. Sie sind nicht nur Begründer einer geistesgeschichtlichen Epoche. Sie schlugen die Brücke zwischen der römisch-christlichen Kultur und den Franken. Vor diesem Hintergrund sind diese frommen Mönche im Grunde genommen die ersten Europäer. Ein Letztes: Nicht aus Köln, wo bereits seit 400 Jahren ein Bischof nachweisbar ist, als Suitbertus 713 stirbt, erfolgt die Missionierung des Rechtsrheinischen, sondern aus Irland und England. Vielleicht liegt auch darin ein Grund für die gepflegte Rivalität der rheinischen Metropolen Köln und Düsseldorf. R. BOECKER www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 LITURGIE UND GLAUBE Mit Gott nicht rechnen Auf dem Weg zum Nationalen Eucharistischen Kongress 2013 in Köln (30) D as sechste Kapitel des Johannesevangeliums ist das Kapitel der Brotvermehrung. Es ist das Kapitel der lebensspendenden Gnade Gottes, es ist auch das Kapitel der Missverständnisse und der Ablehnung Jesu. Christus schenkt den Menschen das Brot. Deshalb wollen sie ihn zum König machen. Sie suchen den für sie machtvollen Messias, aber Jesus wollen sie nicht so annehmen, wie er sich zeigt, wie er sich ihnen gibt, wie er sich ihnen hingibt. Sie suchen den, der ihre Wünsche erfüllt und sie in allen Lebenslagen gut versorgt. Sie brauchen und gebrauchen Gott als Erfüller ihrer Bedürfnisse. Solange er ihnen Brot spendet, nehmen sie ihn an. Aber den, der die Gemeinschaft mit ihnen sucht, der in Beziehung mit ihnen leben will und der sie in dieser Liebe herausfordert, den lehnen sie ab. Gott sucht Beziehung zu den Menschen, die Gemeinschaft mit ihnen. Beziehung aber setzt immer die Offenheit voraus, auch Gott gegenüber. Sie aber wollen Gott nicht annehmen, wie er ist, sondern wie sie sich ihn vorstellen und wie er für sie gut zu gebrauchen ist. Aber ein Gott, der mir „passt“, ist nicht mehr Gott, sondern allenfalls ein menschliches Gottesbild, meinen Wünschen und Vorstellungen an- und eingepasst. Es ist die uralte und bleibende Versuchung, sich seinen Gott nach seinem eigenen Bilde und seinen eigenen Wünschen zu zimmern. Doch das ist das Ende der offenen, empfangsbereiten, lie- benden Gemeinschaft mit Gott. Es ist deshalb tief bedeutungsvoll, dass der Evangelist Lukas unmittelbar nach den Einsetzungsworten Jesu auf Judas, den Verräter, hinweist als bleibende Warnung, Gott nur solange zu akzeptieren, solange er unseren Vorstellungen, Wünschen und Hoffnungen entspricht, hingegen die Liebe zu ihm zu verweigern, wenn er sich anders zeigt als ich es erwarte und beanspruche. Mit Gott kann man eben nicht „rechnen“. Die Haltung der Eucharistie ist dagegen eine andere: die Haltung des Sich-Beschenken-Lassens und der Offenheit für den überraschenden Gott, die Haltung des Empfangens, der Demut, der Dankbarkeit und der Anbetung. Ich lasse Gott Gott sein, ich lasse Gott groß sein und so finde ich die Fülle und Erfüllung meines Lebens. Weihbischof Dr. HEINER KOCH LITURGIE Montag, hl. Walburga: L: Dan 9,4b-10; Ev: Lk 6,36-38. Dienstag: L: Jes 1,10.16-20; Ev: Mt 23,1-12. Mittwoch: L: Jer 18,18-20; Ev: Mt 20,17-28. Donnerstag: L: Jer 17,5-10; Ev: Lk 16,19-31. Freitag, Herz-Jesu-Freitag: L: Gen 37,3-4.1213a.17b-28; Ev: Mt 21,33-43.45-46. Samstag: L: Mi 7,14-15.18-20; Ev: Lk 15,13.11-32. von Weihbischof em. Dr. Klaus Dick. 18 Uhr Chorvesper. Werktags: 6.30, 7.15, 8, 9, 18.30 Uhr Messe. 12 Uhr Mittagsgebet, an den Samstagen der Fastenzeit mit Meditation. 18 Uhr Rosenkranzandacht. Beichte: werktags 7.45 bis 9 Uhr, samstags zusätzlich 14 bis 18 Uhr. Ewiges Gebet Sonntag: Köln-Bayenthal (St. Matthias und Maria Königin); Rommerskirchen-Hoeningen (St. Stephanus); Essen-Kettwig (St. Peter); Köln-Weiler (St. Cosmas und Damian); Köln-Pesch (St. Elisabeth); Köln-Esch (St. Martinus); Köln-Langel (St. Clemens); Solingen (St. Michael); Solingen-Merscheid (St. Mariä Empfängnis); Siegburg (St. Anno). Mittwoch: Sankt Augustin (St. Maria Königin); Sankt Augustin-Mülldorf (St. Mariä Heimsuchung); Sankt Augustin-Niederpleis (St. Martinus); Sankt Augustin-Hangelar (St. Anna); Sankt Augustin-Menden (St. Augustinus); Wuppertal-Cronenberg (Hl. Ewalde). Donnerstag: Wipperfürth-Ommerborn (St. Johannes der Täufer). Freitag: Köln-Flittard (St. Pius X.). Samstag: Grevenbroich (St. Peter und Paul); Solingen (St. Suitbertus); Much (St. Martin); Buchholz (St. Pantaleon); Köln-Porz (Christus König – St. Mariä Himmelfahrt, St. Bartholomäus, St. Margareta, St. Aegidius, Christus König). Wallfahrtskirche Neviges Gottesdienste Kölner Dom Samstag: 18.30 Uhr Vorabendmesse. Sonntag: 7, 8, 12, 17, 19 Uhr Messe. 10 Uhr Pontifikalamt aus Anlass des 60. Weihetags Altenberger Dom Lesungen der Woche Lesejahr C Wochentagslesungen Reihe I Stundengebet: Zweite Woche Sonntag, Zweiter Fastensonntag: L 1: Gen 15,5-12.17-18; L 2: Phil 3,17 - 4,1; Ev: Lk 9,28b-36. Samstag: 6.45, 10 Uhr Messe. 7.30 Uhr Laudes. 18 Uhr Messe in polnischer Sprache. Sonntag: 10 Uhr Messe mit Fastenpredigt, 11.30, 17 Uhr Messe. 15 Uhr Kreuzweg. 18.15 Uhr Vesper. 19 Uhr Taizégebet. Werktags: 6.45, 10 Uhr Messe. 7.30 Uhr Laudes. 18 Uhr Vesper. Dienstag: 19.30 Uhr Gebetskreis. Donnerstag: 17.30 Uhr Eucharistische Anbetung und Vesper. Eucharistische Anbetung: täglich 11 bis 18 Uhr. Beichte: täglich 9 bis 11.45 Uhr und 15 bis 17.45 Uhr. In Hl. Ewalde in Wuppertal findet am Mittwoch das Ewige Gebet statt. (Foto: RB) 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Samstag: 17.15 Uhr Beichte. 18 Uhr Vorabendmesse. Sonntag: 7 Uhr Messe. 10.30 Uhr Hochamt. 16.15 Uhr Kreuzweg. 17.15 Uhr Messe und Vesper. Dienstag bis Freitag: 7 Uhr Laudes und Messe. Dienstag: 16 Uhr Vesper. Mittwoch: 19 Uhr Messe. Freitag: 17 Uhr Eucharistische Anbetung, Beichte, Rosenkranz. 18 Uhr Messe (außerordentliche Form). 19 Uhr Taizégebet. Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 SONNTAG Zweiter Fastensonntag ERSTE LESUNG: In jenen Tagen führte der Herr Abram hinaus und sprach: Sieh zum Himmel hinauf, und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst. Und er sprach zu ihm: So zahlreich werden deine Nachkommen sein. Abram glaubte dem Herrn, und der Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an. Er sprach zu ihm: Ich bin der Herr, der dich aus Ur in Chaldäa herausgeführt hat, um dir dieses Land zu Eigen zu geben. Da sagte Abram: Herr, mein Herr, woran soll ich erkennen, dass ich es zu Eigen bekomme? Der Herr antwortete ihm: Hol mir ein dreijähriges Rind, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine Haustaube! Abram brachte ihm alle diese Tiere, zerteilte sie und legte je eine Hälfte der andern gegenüber; die Vögel aber zerteilte er nicht. Da stießen Raubvögel auf die Fleischstücke herab, doch Abram verscheuchte sie. Bei Sonnenuntergang fiel auf Abram ein tiefer Schlaf; große, unheimliche Angst überfiel ihn. Die Sonne war untergegangen, und es war dunkel geworden. Auf einmal waren ein rauchender Ofen und eine lodernde Fackel da; sie fuhren zwischen jenen Fleischstücken hindurch. An diesem Tag schloss der Herr mit Abram folgenden Bund: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land vom Grenzbach Ägyptens bis zum großen Strom, dem Eufrat. Gen 15, 5-12.17-18 ZWEITE LESUNG: Unsere Heimat ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann. Darum, meine geliebten Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und mein Ehrenkranz, steht fest in der Gemeinschaft mit dem Herrn, liebe Brüder. Phil 3,20 bis 4,1 (oder Phil 3,17 bis 4,1) EVANGELIUM: In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus beiseite und stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Ausse- hen seines Gesichtes, und sein Gewand wurde leuchtend weiß. Und plötzlich redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; sie erschienen in strahlendem Licht und sprachen von seinem Ende, das sich in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. Als die beiden sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte. Während er noch redete, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie. Sie gerieten in die Wolke hinein und bekamen Angst. Da rief eine Stimme aus der Wolke: Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. Als aber die Stimme erklang, war Jesus wieder allein. Die Jünger schwiegen jedoch über das, was sie gesehen hatten, und erzählten in jenen Tagen niemand davon. Lk 9,28b-36 Das Geheimnis des Glaubens fordert zum Reden auf A uf „facebook“ kann man wenige Minuten nach einem Ereignis seine eigene Anwesenheit bei diesem Ereignis weltweit betrachten. Mittlerweile ist es so, dass ich noch vor dem Ende eines Gottesdienstes die Bilder vom Beginn des Gottesdienstes dort betrachten könnte. Irgendwie scheint es eine Marotte des Menschen zu sein, alles irgendwie festhalten zu wollen – guck mal, das war sooo schön. Für Petrus, Johannes und Jakobus war das bei der Verklärung Jesu wohl genauso. Jedenfalls will Petrus den Augenblick festhalten und schlägt vor, drei Hütten zu bauen. Der Kommentar des Evangelisten Lukas zu dieser Idee des Petrus: „Er wusste aber nicht, was er sagte.“ Das kann man auch sagen, wenn die „facebook“-Generation meint, die prägenden Ereignisse im Leben digital festhalten zu können. Vielleicht erliegen wir ja dem Irrtum, dass Ereignisse wie die Verklärung Jesu oder die Feier der Sakramente einmalige, sozusagen statische Ereignisse sind: den Moment, den es einzufangen gilt. Die Verklärungsszene zeigt uns jedoch, dass es hier um eine Dynamik geht, die nicht beim Moment stehen bleibt. Nach dem „Aha“-Effekt geht es ungebremst weiter: „Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.“ Das macht die Jünger zunächst sprachlos. Sprachlos, weil sie mit dem „auf ihn sollt ihr hören“ selbst in diese Dynamik hineingezogen werden. Diesen Jesus kann ich mir nicht mehr mit einem Andachtsbildchen oder eben mit ei- 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 ner Hütte auf bewundernswerte Distanz halten, sondern der nimmt mich hinein in sein Werk und in sein Wirken. Ich selbst werde Teil dieser Bewegung Gottes zu den Menschen hin. Kein Wunder, dass die Jünger schwiegen und in jenen Tagen niemandem davon erzählten. Eine Fotografie von der Verklärung, von der Erstkommunion, von der Taufe, von der Weihe und so weiter – das kann man überall schön herumzeigen. Aber bei der Frage, was das denn mit mir macht, wie das mein Leben und vielleicht auch das Leben anderer und unsere Welt verändern könnte – da wird es brenzlig, da werden wir sprachlos. Über das sprechen zu können, was uns die Sprache verschlägt – das Geheimnis der Gegenwart Gottes mitten unter uns – ist das, worauf es heute ankommt. So, wie die Jünger erst nach Ostern wieder zur Sprache gefunden haben und es miteinander lernen mussten, so müssen wir miteinander über die Geheimnisse des Glaubens und des Lebens zu sprechen lernen. MARKUS HOITZ Die Verklärung Jesu hat in der orthodoxen Theologie eine herausragende Bedeutung. Da sie vor seinem Leiden und der Auferstehung erfolgt, nimmt sie die Herrlichkeit des Auferstandenen vorweg. Zugleich wird sie als Vorabbild der himmlischen Aufnahme des Menschen gedeutet, die jedem Christen zugesagt ist. Die Ikone stammt aus der griechisch-orthodoxen Salvator-Kirche in München. (Foto: Raspels) Unser Autor, Pfarrer Markus Hoitz, ist Pfarrvikar im Seelsorgebereich St. Margareta in Düsseldorf-Gerresheim. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Vorsitz in der Liebe Zum Fest Kathedra Petri am 22. Februar / Der Kathedra-Altar von St. Peter in Rom N ach der lateinischen Liturgie feiern wir am 22. Februar das Fest der „Kathedra Petri“. Was hat das zu bedeuten? Es handelt sich um eine altehrwürdige, in Rom vom vierten Jahrhundert an bezeugte Tradition, bei der Gott für die dem Apostel Petrus und seinen Nachfolgern anvertraute Sendung gedankt wird. Die „Kathedra“ meint wörtlich den festen Sitz des Bischofs in der Mutterkirche einer Diözese, welche daher auch „Kathedrale“ genannt wird und Sinnbild für die Autorität des Bischofs und vor allem für sein „Lehramt“ ist, also die für die Lehre des Evangeliums, zu deren Bewahrung und Weitergabe an die Gemeinschaft der Christen er als Nachfolger der Apostel aufgerufen ist. Wenn der Bischof die ihm anvertraute Kirche in Besitz nimmt, setzt er sich, bekleidet mit Mitra und dem Hirtenstab in der Hand, auf die Kathedra. Von diesem Sitz aus wird er als Lehrer und Hirte die Gläubigen auf ihrem Weg im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe leiten und anspornen. Welches war nun die Kathedra des Petrus? Nachdem Christus ihn als „Felsen“ erwählt hatte, auf den er seine Kirchen bauen wollte (vgl. Mt 16,18), hat er seinen Dienst nach der Auferstehung des Herrn und dem Pfingstereignis der Geistsendung in Jerusalem begonnen. Der erste „Sitz“ war im Abendmahlssaal von Jerusalem, in dem auch Maria gemeinsam mit den Jüngern gebetet hat, wo dem Simon ein besonderer Sitz reserviert war. In der Folge wurde Antiochia der Sitz Petri, eine Stadt am Fluss Oronte in der heutigen Türkei, die damals nach Rom und Alexandria in Ägypten die drittwichtigste Stadt des römischen Reiches war. In dieser Stadt, die von Paulus und Barnabas evangelisiert worden war, nannte „man die Jünger zum ersten Mal Christen“ (Apg 11, 26), wo also unser Name als Christen entstanden ist, war Petrus der erste Bischof. Vor der Kalenderreform war im „Matirologio Romano“ in Antiochia die Feier der „Kathedra Petri“ vorgesehen. Dann begab sich Petrus in das Zentrum des römischen Reiches nach Rom – die „Urbs“, die Symbol des „Orbis“, des Erdkreises ist –, wo er mit dem Martyrium seinen Weg im Dienst des Evangeliums abschloss. Darum hat der Sitz von Rom, der die höchste Ehre empfangen hatte, auch die von Christus dem Petrus anvertraute Aufgabe übernommen, im Dienst aller Teilkirchen zu stehen, zum Aufbau und Einheit des gesamten Gottesvolkes. Der Sitz von Rom über seinem Grab wurde als Sitz des Nachfolgers des heiligen Petrus gesehen. Dies bezeugen die ältesten Kirchenväter, wie etwa der heilige Irinäus, Bischof von Lyon, in seinem Traktat „Adversus haereses“: „Mit dieser Kirche nämlich muss wegen ihres beson- Kirche. Das Fenster, das mit seinen gedämpften Farben zugleich nach innen sammelt und nach außen und oben hin öffnet. Es verbindet die Kirche mit der Schöpfung als Ganzem; es deutet durch die Taube des Heiligen Geistes Gott als die eigentliche Quelle allen Lichtes. Die Kirche selbst ist ihrem Wesen nach gleichsam ein Fenster, Raum der Berührung zwischen dem jenseitigen Geheimnis Gottes und unserer Welt auf den Glanz seines Lichtes hin. Kirche steht nicht für sich, sie ist kein Ende, sondern ein Aufbruch über sich und über uns selbst hinaus. Sie erfüllt umso mehr ihr wahres Wesen, je mehr sie durchsichtig wird für den Anderen, von dem sie kommt und zu dem sie führt. Durch das Fenster ihres Glaubens tritt Gott herein in diese Welt und weckt in uns die Sehnsucht nach dem Größeren. Kirche ist EinNach den Worten von Papst Benedikt XVI. ist das Kunst- und Ausgehen von Gott zu uns, werk der Kathedra Petri von Bernini eine Deutung des Pe- von uns zu Gott. Ihr Auftrag ist trusdienstes in der Kirche: Durch das Fenster des Glau- es, eine sich verschließende Welt bens tritt Gott zu den Menschen. (Fotos: Raspels) zu öffnen über sich hinaus, ihr das Licht zu geben, ohne das sie underen Vorranges notwendig jede Kirche über- bewohnbar wäre. einstimmen, das heißt die Gläubigen von überDer heilige Ignatius von Antiochien bezeichall“ (III, 3,2-3). Die Kathedra des Bischofs von nete bereits in einem Brief an die Römer der Rom steht nicht nur für seinen Dienst für die Kirche von Rom um das Jahr 110 den Stuhl des Gemeinschaft in Rom, sondern für seine Sen- Nachfolgers des heiligen Petrus als einen „Vordung zur Führung des gesamten Gottesvolkes. sitz in der Liebe“. Ein Glaube ohne Liebe wäre nicht der Glaube Jesu Christi. Das Wort „Liebe“ ist in der Sprache der frühen Kirche auch Ein Zeichen der ein Ausdruck für die Eucharistie. Eucharistie ist Liebe Gottes die hingebende Liebe Christi, der für uns sein Leben hingegeben hat und immerfort an uns Die Feier der „Kathedra Petri“ ist ein Zei- verschenkt. In der Umarmung Christi werden chen der Liebe Gottes, des guten und ewi- wir zueinander geführt. Wir werden in den eigen Hirten, der seine ganze Kirche durch den nen Christus hineingenommen, und dadurch Nachfolger Petri versammeln und auf den Weg gehören wir als Glieder des Leibes Christi auch des Heiles führen will. zueinander: Ich kann denjenigen nicht mehr als In der Apsis des Petersdomes befindet sich Fremden betrachten, der in derselben Weise von das Denkmal der Kathedra des Apostels, ein Christus berührt ist, wie ich selbst. Werk von Bernini, der die Kathedra in Fom eiANDREAS SÜSS nes großen bronzenen Thrones darstellt, gestützt von den Figuren der vier Kirchenlehrer, zwei aus dem Westen, dem heiligen Augustinus und dem heiligen Ambrosius, und zwei aus dem Osten, dem heiligen Johannes ChrysostoUnser Autor ist Subregens des mos und dem heiligen Athanasius. Über diesem Erzbischöflichen PriesterseThron ist ein Alabasterfenster, das sich genau minars und Leiter der Diözeüber der Kathedra öffnet. Was ist die Bedeutung sanstelle „Berufe der Kirche“. dieser Komposition? Nach Papst Benedikt ist sie eine tiefe Deutung des Petrusamtes und der 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 ZUM GEISTLICHEN LEBEN „Maranatha – Komm, Herr Jesus“. Dieses Wort ist bedeutungsvoll: Es kann ausgerichtet sein auf das Hör nie auf, anzufangen Fasten ist mehr als weniger essen endgültige Kommen am Ende der Zeit, I es kann die Bitte um das eucharistische Kommen sein, es kann die Bitte darum sein, dass Christus in einer Zeit machtvoll Komm, Herr Jesus wirke und uns helfe, sie auf ihn hin zu öffnen und sie umzugestalten, und in diesem Sinn beten wir dieses Grundgebet der Christenheit mit: „Maranatha.“ „Komm, Herr Jesus“. Komm auch in dieser Zeit und erneuere sie, erneuere uns, damit die Welt recht werde. PAPST BENEDIKT XVI. n fast allen Religionen und Weisheitslehren der Welt gibt es wiederkehrende Zeiten des Fastens und des Verzichtens. Mose hat sich darin geübt. Jesus hat gefastet. Sogar 40 Tage lang, wie der Evangelist berichtet. Der Prophet Elia fastete 40 Tage auf dem Weg zum Berg Horeb. Buddha hat es getan und auch Mohammed oder Zarathrustra. In den letzten Jahren haben uns hierzulande muslimische Mitbürger ins Staunen versetzt, weil und wie sie konsequent ihren Fastenmonat Ramadan halten. Fasten ist verbreiteter, als viele glauben. Worüber reden wir eigentlich, wenn wir vom Fasten sprechen? Fasten wird oft betrachtet wie eine Art Hungerkur, durch die man ein paar Pfunde los wird. Oder wie ein Fitnessprogramm mit Kalorienentzug, um schöner auszusehen. Die 40-tägige Fastenzeit des Kirchenjahres aber, begonnen hat sie am Aschermittwoch, unterscheidet sich gründlich von solchen Vorstellungen, denn sie will den ganzen Menschen erfassen. Leib und Seele. Körper und Geist. Wer genau hinhört weiß, dass sie „österliche Buß- und Umkehrzeit“ heißt. Umkehr setzt Selbstüberprüfung voraus. Umkehr geschieht aus Einsicht und in Freiheit. Im christlichen Kalender ist es die Chance, das Leben und die Ziele des Lebens durch Verzichten bewusster zu beobachten und zu beachten. Fasten hat ein geistliches, ein spirituelles Ziel. Es hilft, sich selbst zu erziehen. Wer dabei zeitweise oder teilweise auf Essen verzichtet, sich einschränkt oder zu anderem Liebgewonnenen einmal Nein sagt und Gewohnheiten diszipli- niert, der macht eben keine Abmagerungskur sondern müht sich um eine bewusstere Lebensgestaltung. Fasten ist ein Prozess des inneren Aufräumens. Es ist Gewinn durch Verlust. Im leeren Raum, befreit vom überflüssigen Gerümpel, entsteht das Neue. Ohne Fasten ist die Kirche keine Kirche mehr Hat am Ende derjenige mehr vom Leben, der verzichtet? Dem von „Übersättigung“ bedrohten Wohlstandsmenschen könnte damit ein Ausweg aus seinem Dilemma gewiesen werden, wenn er nur will. In Europa scheint es für viele Menschen leichter zu sein, sich krank oder zu Tode zu essen, als zu fasten oder zu verzichten. Wer meint, er schaffe es nicht, dem sei zur Aufmunterung die chinesische Weisheit ins Gedächtnis gerufen „Das Meer verweigert auch den kleinsten Fischen nicht den Zutritt, daher seine Tiefe.“ Wir, die meist den kleinen Fischen ähneln, sollten mit Phantasie daran gehen, dieses hervorragende Heilmittel eines freiwilligen Verzichts zu entdecken. Umso mehr, als es ohne schädliche Nebenwirkungen ist und nichts mit erzwungenem Armutshunger zu tun hat. Darum: Hör nie auf, anzufangen! Fang nie an, aufzuhören! Die Religion braucht das Fasten. Mehr noch: „Ohne Fasten ist die Kirche keine Kirche mehr“, sagt Papst Benedikt XVI., „weil sie dann der Welt ähnlich wird.“ ERICH LÄUFER Fasten ist ein Prozess des inneren Aufräumens. Ordnung entsteht. Es ist Gewinn durch Verlust. Unser Bild: Kreuzgang in Moissac, Frankreich. (Foto: EL) 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 KIRCHE UND THEOLOGIE Entscheidung vor Gott Spirituelle Sensibilität – zum Gewissensverständnis von Papst Benedikt XVI. I n seiner „Declaratio“ vom 10. Februar 2013 hat Papst Benedikt XVI. eine „Entscheidung von großer Wichtigkeit für das Leben der Kirche“ mitgeteilt: „Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben.“ Es handelt sich um eine Entscheidung, die unwiderruflich und von universaler geschichtlicher Bedeutung ist. Eine solche Entscheidung kann nur im Bewusstsein des Ernstes der Sache, nämlich der Verantwortung für das Wohl der Kirche, und in voller Freiheit getroffen werden, eine Freiheit, die nur dann zu gewinnen ist, wenn man sich mit all seinen Kräften, mit seinem Denken und Fühlen, mit all seinem Wollen und Streben, ohne Vorbehalt und ohne Bedingungen vor Gott, dem letzten und innerlichsten Grund seiner Existenz, stellt. Der Papst spricht mit Bedacht nicht von „Gewissensentscheidung“, sondern von einer Entscheidung, die aus einer Prüfung des Gewissens vor Gott hervorgeht. Was aber meint Benedikt XVI., wenn er in einer solch bedeutsamen Stunde von Gewissen spricht? Das Gewissen vermag die Unruhe des Herzens zu hören Die Antwort auf diese Frage hat der Papst selbst gegeben, als er in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011 vom „hörenden Herzen“ spricht, als der „Fähigkeit, Gut und Böse zu unterscheiden und so wahres Recht zu setzen, der Gerechtigkeit zu dienen und dem Frieden“, ein Gedanke, den unser Erzbischof in seinem Fastenhirtenbrief von 2012 aufgegriffen und weiter entfaltet hat. „Herz“ gehört ohne Zweifel zu den Ur-Worten der Menschheit; es ist das Grundsymbol für die innerste Lebendigkeit der Person, der Ort, an dem Gottes Geist als Wort der Liebe in uns wohnt und gegenwärtig ist. Das Gewissen zeugt von dieser unergründlichen Tiefe der Person, als „hörendes“ Organ personalen Lebens ist es das spirituelle Bewusstsein des Herzens und seiner Bewegungen. „Du Gott selber“, so sagt Augustinus am Beginn seiner „Confessiones“, „treibst den Menschen dazu an, so dass Dich zu loben ihn freut, denn Du hast uns zu Dir hin geschaffen, und ruhelos ist unser Herz, bis es ausruhen kann in Dir.“ Die Unruhe des Herzens ist kein äußerlicher Antrieb, sondern dasjenige „Moment“, das als die wahrhafte Mitte durch den ganzen Menschen hindurch geradezu „tönt“, wenn wir hierbei uns an den Grundsinn von „Person“ erinnern. In seiner Theologie ist Papst Benedikt XVI. vom heiligen Kirchenvater Augustinus inspiriert. Von ihm stammt das Wort des „ruhelosen“ Herzens, bis es in Gott ausruhen kann. Unser Bild zeigt eine Augustinus-Darstellung (1445) von Stephan Lochner. (Foto:Raspels) Das Gewissen vermag dieses „Tönen“ zu hören. Immanuel Kant hat in einer überaus treffenden Redeweise gesagt, dass dieses „Tönen“ als Stimme der Vernunft „unüberschreibar“ ist, das heißt weder durch den äußeren Lärm der Welt noch durch den Lärm der sinnlichen Neigungen im Menschen überschrieen werden kann. Wir kennen zu gut all die Szenen, in denen Menschen von der Menge der „Vielen“ niedergebrüllt werden. Wir kennen den fanatischen Lärm, den Menschen veranstalten, um das „hörende Herz“ taub zu machen, damit es nicht dieses Tönen aus der Mitte der Person hören „muss“, um es mundtot und kraftlos zu machen, damit es nicht mehr von diesem Urgrund der Wahrheit der Person zeugen kann. Das mag auf den ersten Blick als bequem erscheinen, aber das Überschreien des Gewissens, um es zum Verstummen zu bringen, ist eine tödliche Gefahr nicht nur für den Einzelnen, sondern für Gesellschaften und Generationen. In seinem Beitrag „Wenn du den Frieden willst, achte das Gewissen jedes Menschen. Gewissen und Wahrheit“ (1992) hat der Papst damals noch als Kurienkardinal in eindringlichen Worten die Gefahren des Wahrnehmungsverlustes des Gewissens beschrieben: „Das Nichtmehr-Sehen von Schuld, das Verstummen des Gewissens in so vielen Bereichen ist eine ge- 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de fährlichere Erkrankung der Seele als die immerhin noch als Schuld erkannte Schuld.“ Genau diese Gefahr, die spirituelle Sensibilität des Gewissens als des hörenden Herzens zu übertönen und um seine Kraft zu bringen, ist es, die der Papst als elementare Bedrohung der Humanität wahrnimmt und die ihn schon als jungen Konziltheologen dazu brachte, in der theologischen Gewissenslehre neue Akzente zu setzen. Tatsächlich ist es so, dass die klassische Gewissenslehre kognitiv orientiert ist, das heißt auf die Erkenntnis der sittlichen Grundsätze im Urgewissen und deren Anwendung auf das konkrete Handeln im Gewissensurteil hin. Dies hat ohne Zweifel seine guten Gründe; die Schwachstelle dieser Konzeption aber ist der „Motor“, das heißt das Verständnis der geistig-seelischen Bewegkraft. Der Papst hat schon damals klar gesehen, dass diese Bewegkraft als Kraft der Wahrheit der Person begriffen und somit viel stärker bereits im Urgewissen verankert werden muss. Verlagert man diesen „Motor“ allzu sehr in die höchstpersönliche Anwendung eigenen Wissens auf eigenes Handeln, besteht die Gefahr, das Gewissen auf subjektive Gewissheit zu reduzieren: „Es geht nicht an, das Gewissen des Menschen mit dem Selbstbewusstsein des Ich, mit seiner subjektiven Gewissheit über sich und sein moralisches Verhalten zu identifizieren.“ Nicht „Gewissensentscheidung“, sondern Prüfung des Gewissens vor Gott Gerade die spirituelle Sensibilität des Gewissens als des hörenden Herzens gebietet es, die Wahrheit, wie sie als Auftrag, Verpflichtung oder Verantwortung objektiv besteht, so ernst zu nehmen, wie es einem Menschen nur möglich ist, das heißt personal, mit seinem ganzen Personsein. In den Worten Benedikts XVI. würde man diese Gewissensprüfung als Anamnese – „Erinnerung und Vergegenwärtigung“ – des Schöpfers bezeichnen, eine Anamnese, wie sie christlich gesehen nur aus der „neuen Anamnese des Glaubens“ heraus, im Geschehen der Eucharistie, wirklich gebildet werden kann. GERHARD HÖVER Unser Autor ist Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn und Mitglied der päpstlichen Akademie für das Leben. Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 LESERBRIEFE Verteufelung? Zu „Drei Grundversuchungen des Menschen“ in Nr. 7, Seite 13 Nun stimmt auch die Kirchenzeitung in den Chor der Verteufelung der Finanzmärkte ein. Pfarrer Markus Hoitz fragt, „ob wir mit unserem grenzenlosen Vertrauen in die Finanzmärkte“ nicht der zweiten Versuchung Jesu in der Wüste erliegen. Was sollen wir nun in Zukunft tun? Sollen wir kein Sparbuch mehr anlegen, keinen Kredit mehr aufnehmen oder was sonst? DR. HANS DANIELS, Bonn Nicht nur auswendig lernen Zu „Die Hütte brennt“ in Nr. 7, Seite 7 Für den Kommentar möchte ich herzlich danken, denn er trifft den Nagel auf den Kopf und drückt die Meinung vieler Katholiken, auch in unserem Erzbistum, aus. Und zum Ergebnis dieser beschriebenen Situation in unserer katholischen Kirche hätte es aber keiner Sinusmilieustudie bedurft. Diese Tendenzen sind doch schon seit Jahren zu beobachten und durch die aktuellen Ereignisse noch verstärkt worden. Sie sind nur von solchen Leuten nicht wahrgenommen worden, die Augen und Ohren vor der Wirklichkeit verschlossen und nach dem Motto gehandelt haben „dass nicht sein kann, was nicht sein darf“. Laut ausgesprochen wurden diese Tatsachen auch beim so genannten „Dialogprozess“ und auch in unserem Erzbistum unter der Überschrift „Mut zum Handeln“, besonders auch im Beschlusstext des Diözesanrates hierzu. Die „Neuevangelisierung“ darf sich nicht nur darauf beschränken, vorgefertigte Katechismusantworten auswendig zu lernen, sondern glaubwürdig und nachvollziehbare Antworten auf eine sich veränderte Welt und Lebensumstände zu geben, auf drängende Fragen der Menschen von heute. Hoffentlich verschließen unsere Bischöfe nicht Ohren und Augen vor diesen drängen- Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 den Themen der Gegenwart. Ich kann mich nur voll und ganz dem Schlusssatz des Kommentars anschließen: „Hoffentlich merken die Bischöfe, dass die Hütte brennt!“ MATTHIAS BIERTH, Wesseling-Urfeld Zeichen erkannt Zu „Jetzt schlägt‘s 13!“ in Nr. 4, Seite 9 Bravo, Dechant Andreas Brocke hat die Zeichen der Zeit erkannt und handelt zum Wohl des Seelenheils vieler Gläubigen. Mit dem Satz „Jetzt schlägt‘s 13!“ wirbt er für eine Heilige Messe um 13 Uhr. Da kann die „Sonntagspflicht“ zu einem Vergnügen werden mit anschließendem Spaziergang, vielleicht auch eiZur Presseschau in Nr. 7, nem Restaurantbesuch. SeltSeite 3 samerweise werden in unserer ZUM CHEFREDAKTEUR In der letzten Ausgabe der KirRegion Jugendmessen grundchenzeitung zitieren Sie auch sätzlich abends gefeiert, weil Bild zum Rücktritt des Papsjunge Leute (auch manche Ältes. Darin behauptet das Blatt, tere) nicht gerne sonntags mordass Benedikt durch die Aussagens früh aufstehen und ausgege, dass er sich für Fehler enthen, was auch bei den heutigen DONNERSTAGS VON schuldigt hat, mit der UnfehlBerufsanforderungen verständ9.30 BIS 10.30 UHR barkeit des Papstes Schluss gelich ist. Bei den Jugendlichen macht habe. Das ist doch blantraut man sich nicht, diesen die (02 21) 16 19-131 ker Unsinn. Das Blatt schreibt Abendmessen zu streichen.Waraber „wahrscheinlich“, denn um wurden die anderen Abendganz sicher ist es sich auch nicht. Das ist Was- messen bei uns abgeschafft einschließlich anser auf die Mühlen der Kirchenkritiker. Der derer Gottesdienstformen wie Vespern, KomPapst ist doch nur - und das wissen Sie ganz ge- plets, Rosenkranzandachten? Jesus hat das nau - als Lehrer der Christen in Glaubens- und „Abendmahl“ gefeiert! Es wurde einmal beSittenfragen unfehlbar. So ein Zitat unkommen- hauptet, es würden nicht mehr so viele Gottestiert zu bringen, halte ich für bedenklich. dienste angeboten, weil die Leute kaum noch GÜNTER WALTHER, in die Kirche gingen. Meines Erachtens ist es Köln genau umgekehrt. Die Menschen gehen nicht mehr so oft, weil es weniger Angebote gibt. Wenn die Kirchen mehr geöffnet wären, würden auch mehr Gläubige hineingehen. Das Argument des Priestermangels zählt bei mir nicht. Auch andere Geistliche wie Diakone und SeelZum selben Thema sorgehelfer oder Pfarrgemeinderäte könnten Es ist anzunehmen, dass die Journalisten der alle Gottesdienste außer Messen anbieten. Das Bild-Zeitung wissen, worauf sich die Un- geschieht auch ansatzweise, aber viel zu wenig. fehlbarkeit des Papstes bezieht. Aber mit der Statt dessen wird die einzige Sonntagsmesimmer wiederkehrenden Falschanwendung se oft so überfrachtet, dass innere Ruhe kaum will man dem Papsttum „eins auswischen“. möglich ist. Zum Ausgleich sollte es mehr TaiVielleicht kann die Kirchenzeitung den Bild- zé-Andachten geben. Bewohner von GroßstädLeuten, aber auch ihren Lesern nochmals ten wie Köln haben es mit vielen Kirchen und den richtigen Sachverhalt darlegen. dem Dom besser. MANFRED DREES, WALTRAUD SCHNELL, Köln Kerpen Bedenkliches Zitat DIREKT Dem Papst eins auswischen Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste Nr. 36 vom 1. Januar 2013) Vertrieb: Ida Schulz Telefon: (02 21) 16 19-1 47, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 6,25 Euro inkl. MwSt. zuzügl. einer Zustellgebühr von 0,90 Euro. Bei Lieferung als Postvertriebsstück oder als Streifbandzeitung beträgt der monatliche Bezugspreis 6,25 Euro inkl. MwSt. zuzügl. Porto. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,70 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: [email protected] Einzelpreis 1,70 Euro ab Verlag oder ab Schriftenstand; monatlicher Bezugspreis 6,25 Euro inkl. MwSt. ab Verlag zuzügl. 0,90 Euro bei Auslieferung durch die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung. Bezugspreis bei Belieferung durch die Post 8,15 Euro inkl. MwSt. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 BÜCHER KLEINANZEIGEN Kölsche Interpretationen Bereits in vierter Auflage erschienen ist das köstliche kleine Buch von Dr. Wolfgang W. Bonn, das lateinische Zitate in die kölsche Sprache übersetzt. (Zum besseren Verständnis für Menschen, die weder Latein noch Kölsch beherrschen, ist auch eine hochdeutsche Version gegeben.) Beim Durchblättern der 46 Seiten ist Schmunzeln angesagt, und der Leser stellt wieder einmal fest, wie punkt-genau und warmherzig die kölsche Sprache Lebensweisheiten ausdrücken kann. DT menschliche Befindlichkeiten. Die Autoren sind ausschließlich Äbte, Bischöfe, Priester, Äbtissinnen. Da staunt der Leser. Leben die überhaupt in der Welt, in welcher der normale Mensch sein Brot verdient und kann deren Glück unser Glück sein? Da hilft nur die Lektüre ihrer Beiträge. Mit ihren Gedanken zu christlichen Festen wollen sie sensibilisieren für das, was unter der Oberfläche des menschlichen Lebens liegt. Ob es gelungen ist, beantwortet der Leser selbst. Vieles spricht dafür. EL Erwin Albrecht (Hrsg.), Zeit und Ewigkeit. Auf der Suche nach dem Leben in Fülle. Echter Verlag. ISBN 978-3-429-034719. 167 Seiten, 16,95 Euro, incl. DVD mit acht Sendungen. Wolfgang W. Bonn, Kölsche Interpretationen lateinischer Texte. Harmonieverlag Dr. Bonn. 46 Seiten, 12,80 Euro. Kreuzdame Rezepte für das Leben in Fülle „Leben möchte ich - so richtig leben“, hörte ich einmal den Wunsch eines jungen Mannes. Wonach sehnen sich eigentlich die Menschen? In der Sendereihe „Zeit und Ewigkeit“ des Bayerischen Rundfunks deuten bekannte Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens hin auf so manche 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Das Buch ist als Köln-Krimi bezeichnet - es gibt auch den einst beliebten toten Schönheitschirurgen Klaus -, aber eigentlich ist es die Geschichte eines Freundeskreises. Als der Mediziner bei einem Autounfall stirbt, gibt es viele Verdächtigungen, Unwägbarkeiten und Misstrauen in der Clique, die regelmäßig miteinander Karten spielte und glaubte, eine gefestigte Freundesgruppe zu sein. Aber plötzlich sind alle Charaktere nicht mehr so rein und über allen Verdacht erhaben. Magdalene Imig hat einen sehr spannenden (Kriminal-)Roman mit verblüffenden Wendungen geschrieben. Kölner werden darüber hinaus noch Freude an dem kölschen Milieu haben. DT Magdalene Imig, Kreuzdame. Köln-Krimi. Emons. ISBN 9783-95451-081-8. 239 Seiten, 9,90 Euro. Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 KULTUR Einstimmen in den himmlischen Chor Das „Heilig, heilig, heilig“ von Oliver Sperling im neuen Gotteslob In diesen Tagen wird das im Herbst erscheinende neue Gotteslob, das gemeinsame Gebet- und Gesangbuch für den deutschsprachigen Raum, gedruckt. In unregelmäßiger Folge stellen wir hier Lieder aus dem neuen Gotteslob vor. Dabei geht es nicht nur um die Möglichkeit des Einübens, sondern ein „theologisches Porträt“ soll das Lied des Monats auch inhaltlich vorstellen. Wir beginnen mit einem Lied, das der Dommusiker Oliver Sperling im Jahre 2007 komponiert hat. V iele verachten die edele Musik…“ – so beginnt ein Loblied auf die Tonkunst aus der Barockzeit, das neuerdings durch die Band „Wise Guys“ wieder populär geworden ist. Die erste Strophe schließt mit den harschen Worten: „Aber die solches hier unten nicht ehren, die sollen auch droben das Sanctus nicht hören!“ Die Musik „hier unten“ und „dort droben“ steht irgendwie in einem Zusammenhang, ja Zusammenklang. Und das Sanctus ist, mehr noch als das Gloria, aber durchaus ähnlich dem Halleluja-Ruf, Inbegriff der himmlischen Musik. Musik im Himmel Wie aber klingt die Musik im Himmel, wenn die Engel ihr Gotteslob anstimmen? Eine Antwort – ohne Noten freilich! – gibt der alttestamentliche Prophet Jesaja im sechsten Kapitel seines Buches. Da schildert er in einer geradezu erregenden Vision, wie er den Himmel schaut. Diese Lesung hören wir am 5. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C). Jesaja sieht und hört die Seraphim mit ihren sechs Flügeln, und er spürt bei ihrem Gesang, wie die Türschwellen erbeben: „Im Todesjahr des Königs Usija sah ich den Herrn. Er saß auf einem hohen und erhabenen Thron. Der Saum seines Gewandes füllte den Tempel aus. Serafim standen über ihm. Jeder hatte sechs Flügel: Mit zwei Flügeln bedeckten sie ihr Gesicht, mit zwei bedeckten sie ihre Füße und mit zwei flogen sie. Sie riefen einander zu: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt. Die Türschwellen bebten bei ihrem lauten Ruf und der Tempel füllte sich mit Rauch“ (Jesaja 6). Dieser Gesang erklingt bekanntlich in jeder Heiligen Messe als „Sanctus“. Mit unserem irdischzeitlichen Gesang stimmen wir in den himmlisch-ewigen Chor der Engel ein, von dem auch im letzten Buch des Neuen Testaments die Rede ist: „Sie ruhen nicht, bei Tag und Nacht, und rufen: Heilig, heilig, heilig ist der 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 Herr, der Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung“ (Offenbarung 4,8). Wenn unser Sanctus erklingt, sind wir „Kollegen der Engel“, wie Karl Kardinal Lehmann es in einer Ansprache vor Kinderchören formuliert hat. Der protestantische Prediger Philipp Nicolai nennt uns „Konsorten der Engel hoch um deinen Thron“ in der dritten Strophe des berühmten Liedes „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ aus dem Jahr 1599. Komponisten haben das Sanctus durchaus verschieden verstanden, ekstatisch-jubelnd in Claudio Monteverdis Marienvesper (1610), prachtvoll-mehrchörig in Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe (1724), doppelchörig in einem „Heilig“ von Carl Philipp Emanuel Bach (1776), mystisch-anbetend in Franz Schuberts Deutscher Messe (1827), um nur wenige Beispiele aufzuzählen. Ein hymnischer Beitrag Die Regel beim Sanctus ist der Gemeindegesang mit Orgelbegleitung, gerne mit chorischer und orchestraler Unterstützung. Der Beitrag des Kölner Dommusikers Oliver Sperling zum Sanctus ist ebenso hymnisch wie eingängig, was bei dem liturgisch vorgegebenen Wortlaut gar nicht so einfach ist. Geglückt ist eine ausgewogene Mischung aus Viertel- und Achtelbewegung, die klare Akzente setzt; die Hervorhebung von „Gott“ durch einen Quartsprung, die Betonung von „Herrlichkeit“ durch den punktierten Rhythmus, die Steigerung im Hosanna öffnet sich melodisch zur Terz und drängt so nach vorn, wohingegen das zweite sich ganz am Ende zum Grundton hin schließt. Insgesamt entfaltet dieser Gesang eine Art Sogwirkung, die sorgfältig kalkuliert ist. Der Komponist plant großräumig, um einer musikalischen Kurzatmigkeit vorzubeugen. Im ersten Abschnitt führt er melodisch vom zweiten zum dritten Takt. „ . . . Gott, Herr aller Mächte“. Im zweiten Abschnitt führt er gegen Ende zu den Worten „von deiner Herrlichkeit“ harmonisch in eine neue, noch unverbrauchte Tonart, wobei das überleitende gis leicht singbar ist. Im dritten Abschnitt, dem ersten „Hosanna“, erzielt er eine rhythmische Beschleunigung durch Achtelwerte. Das „Hochgelobt sei . . .“ wiederum greift einige der bisherigen Melodie-Elemente auf, um wiederum in einer großen Geste die gesamte Zeile zusammenzufassen. Dieser Gesang wird am besten schrittweise eingeführt. Im ersten Schritt ist der Vorsängerpart einer Schola (oder eines Kantors) wichtig, wobei die gesamte Gemeinde schon in den Hosanna-Ruf jeweils einstimmt. Dann im nächsten Schritt singen alle das gesamte Sanctus. Das Predigtwort könnte auch noch eine Brücke schlagen zwischen der ersten Lesung (Jesaja 6) und dem Antwortpsalm (Psalm 138) mit seiner musikalischen Motivik: „… singen von den Wegen des Herrn“. Beim Sanctus nehmen wir nicht nur Gottes Melodie in uns auf (Ignatius von Antiochien), wir sind Gottes Melodie. MEINRAD WALTER Unser Autor ist Referent im Amt für Kirchenmusik der Erzdiözese Freiburg. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Zum Papstrücktritt Die Morgenandachten auf WDR 3, 4 und 5 greifen von Montag, 25. Februar, bis Samstag, 2. März, in folgender Folge geistliche Aspekte zum Rücktritt von Papst Benedikt XVI. auf : Montag: Markus Nolte, „Papst Benedikt und sein Verhältnis zu den Weltreligionen, besonders zum Judentum und Islam“. Dienstag: Ulrich Lüke, Papst Benedikt als Theologe des Konzils und sein Verhältnis zur katholischen Liturgie. Mittwoch: Philipp Reichling OPraem, Die Theologie des Papstes in seinen Audienzen. Donnerstag: Bischof Franz-Josef Overbeck, Papst Benedikt als Konsekrator. Freitag: Wilhelm Tolksdorf, Zur Verabschiedung des Papstes. Samstag: Sr. Ancilla Röttger, Spiritualität einer Sedisvakanz. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de: Samstag Die Fastenexerzitien (3). Sonntag Reden über Gott und Welt. Montag Weltkirchenmagazin. Dienstag Die Fastenexerzitien (4). Mittwoch Die Woche in Rom. Donnerstag Kreuz des Südens. Freitag Prisma-Magazin. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 Nachrichten. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Werktags zwischen 6.00 und 8.00 Augenblick mal. Werktags 8 bis 9 Uhr, Center TV Köln und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 23. Februar 13.25 bis 13.30 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Glockenläuten. Aus der Pfarrkirche in Moosbach bei Cham. 23.40 bis 23.45 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, 24. Februar 9.02 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Heiliger Stephanus in Stockerau/Österreich mit Pfarrer Markus Beranek. Altarbild und Hochaltar der Pfarrkirche zum Heiligen Stephanus zeigen einen Blick in den offenen Himmel. Gottesdienst feiern heißt für Pfarrer Markus Beranek, in den offenen Himmel schauen. „Und wer das tut, kann auch anderen den Blick weiten“ und erkennt, wie wichtig Solidarität ist. Der zweite Fastensonntag Bußzeit steht in Österreich im Zeichen des Fastensuppenessens der katholischen Frauenbewegung. 10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 10.30 bis 11 Uhr, BR: Frank Peter Zimmermann spielt im Kloster Andechs. Eugene Isaye: Sonate Nr. 3 opus 27 d-Moll. Johann Sebastian Bach: Partita d-Moll für Violine solo. 10.30 bis 11 Uhr, SWR FS: Die Kunst des Müßiggangs. 11 bis 12.25 Uhr, WDR FS: West ART Talk. Auf Teufel komm raus – Die sieben Todsünden: Die Habgier. 12 bis 12.30 Uhr, BR und EWTN: Angelus mit Papst Benedikt XVI. 12.25 bis 12.30 Uhr, WDR FS: West ART Meisterwerke: Gero-Kreuz, Kölner Dom. 13.20 bis 13.35 Uhr, BR: Gott mit dir, du Land der Bayern. Oberpfalz. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 16.30 bis 17 Uhr, WDR FS: Tag7. Tod auf den Gleisen. Trauma eines Lokführers. 17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. AuPair-Omas. Abenteuer mit Familienanschluss. 19.40 bis 20 Uhr, 3sat: Klöster Nordmoldawiens – Rumänien. Bilderwerk des Glaubens 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht. 21.30 bis 22 Uhr, Bibel TV: Das Gespräch Mittwoch, 27. Februar 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Kirchenmagazin. Alleinerziehende verdienen mehr?! 10.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes. 20.55 bis 22 Uhr, 3sat: Kindergeschichten. Misshandelt nach göttlichem Recht Donnerstag, 28. Februar 13.30 bis 14.15 Uhr, BR: Stationen. Engel der Armen – Heilige der Dunkelheit. Porträt der Mutter Teresa von Kalkutta. 18.30 bis 20 Uhr, EWTN: Dankmesse mit Kardinal Meisner für Papst Benedikt XVI. Freitag, 1. März 12 bis 12.25 Uhr, 3sat: Mission Maria. Eine Wallfahrt nach Medjugorje. WDR 2 Sonntag 7.45 Hör mal - Kirche in WDR 2. Es spricht Klaus Nelißen, Köln. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Mit Autoren der katholischen Kirche. domradio.de WDR 3 Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. Kirchliche Altenarbeit setzt auf Netzwerke. 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Gottesdienste Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Die Macht der Krankheit. 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Johannes Evangelist in Groß-Winternheim. Es predigt Pfarrer Thomas Winter. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Am Sonntag, 24. Februar, 10 Uhr, wird das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom übertragen. In diesem Gottesdienst wird auch das Diamantene Priesterjubiläum von Weihbischof Dick gefeiert. Am Donnerstag, 28. Februar, 18.30 Uhr, wird der Dankgottesdienst für das Pontifikat von Papst Benedikt XVI. mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner aus dem Kölner Dom gesendet. Werktags um 8 Uhr ist der Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www. domradio.de zu sehen und zu hören. Südwest-Rundfunk 2 Tagesevangelium WDR 5 Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. Gott in der Hütte? 9.20 Die Welt der Religionen. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Deutschlandfunk Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Wort zum Sonntag. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Werktags 7.57 Wort zum Tag. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Von Montag, 25. Februar, bis Samstag, 2. März, spricht der evangelische Pfarrer Dr. Matthias Schreiber, zuständig in der NRW-Staatskanzlei für Kirchen- und Religionsfragen, Gedanken zum Tagesevangelium. Thema „Der Rücktritt Papst Benedikts. Sein Leben und Wirken, sein Pontifikat“ ist der Titel der Sendung „das Thema“ (Mi., 27. 2., 10 bis 12 Uhr). Themenschwerpunkt „Papstrücktritt“ Der Abschied von Papst Benedikt XVI. ist Themenschwerpunkt am Donnerstag, 28. Februar. Ein „domradio-Extra“ von 10 bis 12 Uhr befasst sich mit den Reisen des Papstes. Weitere Sondersendungen sind von 13 bis 18.30 Uhr geplant, bis um 18.30 Uhr die Übertragung des Dankgottesdienstes mit Kardinal Joachim Meisner beginnt. Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 MEDIEN Tempelritter, Ordensritter und Kreuzritter Mittelalterliche-christliche Rittertraditionen auf Phoenix Drei Beiträge zu mittelalterlichen-christlichen Ordensrittertraditionen hat Phoenix am Freitag, 1. März, von 21 bis 23 Uhr im Programm: 21 bis 21.45 Uhr: Der Schatz der Tempelritter. 14. September 1307: Frankreichs König Philip IV. gibt Befehl, alle Tempelritter in seinem Machtbereich zu verhaften und wegen Gotteslästerung vor Gericht zu stellen. Über Nacht verliert der mächtigste und reichste Ritterorden der Kreuzzugszeit seine herausgehobene Stellung in Europa. Der Film macht sich auf die Suche nach dem Schatz der Tempelritter, der bis heute verschollen bleibt. 21.45 bis 22.40 Uhr: Die Deutschen Ordensritter. Der Deutsche Orden ging aus der geistlichen Ordensgemeinschaft der Deutschritter hervor. Heute widmet er sich ausschließlich karitativen Aufgaben. Auf den Spuren der Deutschritter besucht die Dokumentation Festungen und Kirchenburgen, die der Orden von den Hügeln des heutigen Libanon bis zur Ostsee errichtete. Die Marienburg, ehemalige Ordensburg der Deutschritter in Polen. (Foto: PHOENIX/ZDF/ARTE/TVP) 22.40 bis 23 Uhr: Rhodos - Ritterburg und Hospital. Rhodos war, nach dem Rückzug aus dem Heiligen Land, über 200 Jahre der östliche Vorposten der Christenheit. Der Kreuzritterorden der Johanniter hatte sich auf die Insel zurückgezogen und die Stadt zu einer beinahe uneinnehmbaren Festung umgebaut. Der Film versucht über die historischen Gebäude und Befestigungsanlagen ihre einstige Funktion wieder erkennbar zu machen. Programmänderungen Planet Wissen: Jesus Die Akte Medici Infolge des Rücktritts von Papst Benedikt XVI. als Bischof von Rom sowie in der Zeit der Sedisvakanz und des beginnenden Konklaves in Rom sind kurzfristige Programmänderungen auf allen Kanälen möglich – besonders aber bei den Sendern ARD, ZDF, Phoenix sowie den Nachrichtenkanälen N-TV und N24 als auch bei den religiösen Privatsendern Bibel TV, EWTN und K-TV. Dies gilt vor allem für Mittwoch, 27. Februar, ab 10 Uhr, wenn Papst Benedikt XVI. seine letzte öffentliche Audienz hält, und für Donnerstag, 28. Februar, wenn er den Vatikan verlässt und sein Amt niederlegt. Diese Änderungen lagen der Redaktion der Kirchenzeitung bei Redaktionsschluss konkret leider noch nicht vor. BR Er ist der berühmteste Mensch aller Zeiten. In seinem Namen wurden großartige soziale Veränderungen unternommen und entsetzliche Verbrechen begangen. Er ist der bedeutendste Religionsstifter der Welt, zwei Milliarden Menschen gründen heute ihren Glauben auf ihn: Jesus von Nazareth. „Planet Wissen: Jesus“ fragt, wer war dieser Jesus? Gast im Studio ist der Neutestamentler Professor Dr. Thomas Söding. WDR und SWR FS, Fr., 1. 3., 15 bis 16 Uhr Sie sind die Paten von Florenz: Über dreihundert Jahre lang beherrscht die italienische Kaufmannsfamilie de‘ Medici die Geschicke der Stadt. Der Clan stellt zwei Päpste, zwei Königinnen, zahlreiche Fürsten und Prinzen. Der Name Medici steht für skrupellose Politik und dunkle Bankgeschäfte, aber auch für diplomatisches Geschick und großzügiges Mäzenatentum, wie das Doku-Drama „Die Akte Medici“ feststellt. ZDF, So., 24. 2., 19.30 bis 20.15 Uhr Hinweis zu RTL 2 RTL 2 hat zurzeit die sechsteilige Serie „Himmlische Hilfe – Pater Norbert greift ein“ im Programm. Im Mittelpunkt der Reihe im Format einer inszenierten „Hilfs-Dokumentation“ steht der Kölner „Mariaviten-Pater Norbert“. Der „Orden der Mariaviten“ gehört nicht der katholischen Kirche an, somit ist Pater Norbert kein katholischer Geistlicher. Um Verwechslungen mit anerkannten Ordensgemeinschaften zu vermeiden, weist auch das Erzbistum Köln darauf hin, dass die Vereinigung des „Ordens der Mariaviten“ weder nach dem kirchlichen noch nach staatlichem Recht zur Führung der Bezeichnung „katholisch“ berechtigt ist. EB 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 ERZÄHLUNG M it Ali war ich schon gut bekannt. Ich hatte auf der Festwiese auf seinem Höcker gehockt, und ich hatte seinen ersten Auftritt in unserer Stadt miterlebt, abends im Zirkus Olympia. Ali war nämlich ein Dromedar, und wenn er durch die Manege schritt mit seinem wiegenden, würdevollen Gang, der ihm den Namen „Schiff der Wüste“ eingebracht hatte, dann sprang die schwarzhaarige Zirkusprinzessin in ihrem silbernen Glitzerkostüm auf seinen Rücken und führte Kunststücke vor, die uns Kinder zu hellen Begeisterungsstürmen hinrissen. Und dann nahm ich mir ein Herz. „Darf ich Ali heute zu seinem Auftritt in den Zirkus führen?“, fragte ich den jungen Mann, der Ali fütterte und betreute. „Warum nicht? Wenn Lora nichts dagegen hat.“ Wir klopften an ihren Wohnwagen. „Gut, Kleiner“, sagte sie. „Sei pünktlich um sechs an meiner Tür.“ Auweia, ich sag‘ euch, ich war so aufgeregt wie mein Vetter Gustav vor seiner dritten Führerschein-Prüfung. Fünf Minuten vor sechs stand ich vor Loras Wohnwagen. „Ach, du bist es. Komm, wir wollen dich noch etwas zurechtmachen.“ Sie huschte durch einen Hintereingang ins Zirkuszelt, und ich trottete hinterher. „Hier probier mal, ob die Sachen dir passen.“ Sie gab mir eine knallrote Hose und eine knallrote Jacke, die mit blitzenden bunten Pailletten geschmückt waren. Die Hose war ein wenig zu groß, aber es mochte gehen. Lora musterte mich kritisch. „Hier ist noch ein Käppi.“ Sie drückte mir eine rote Mütze in die Stirn. Durch ein Plastikfensterchen sah ich, wie sich die Zuschauerränge füllten, und 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 dann kam Coco, der Clown, mit seinen Schlabberklamotten und mit fingerdicker Schminke im Gesicht und grinste uns an. Ich war irre aufgeregt und hätte bestimmt noch vor meinem Debüt die Flucht ergriffen, wenn Lora mich nicht so umwerfend angelächelt hätte. Dann ging‘s los. Der Betreuer brachte mir Ali, und ich packte ihn fest am Zügelseil und stapfte hinaus ins gleißende Licht. Der Direktor, ein dicker Mann im dunklen Anzug und mit Zylinder, schrie ins Mikrofon, dass Ali aus Mauretanien stamme, aber mehr bekam ich nicht mit. Ich hörte noch, wie die Leute applaudierten, und dann war Lora schon bei mir und gab mir einen dicken Kuss, und der Direktor führte mich hinaus. Alis Betreuer sagte, ich solle die Zirkuskleider wieder ausziehen. Ich durfte mir den Rest der Vorstellung anschauen und fand einen freien Platz in der vierten Reihe neben einem älteren Herrn. „Haben Sie eben gesehen“, sagte ich zu ihm, „wie das Dromedar hereingeführt wurde?“ „Ja, das habe ich gesehen.“ „Das war ich“, verkündete ich stolz. „Ich habe Ali hereingeführt.“ „Soso“, machte der Mann und schien nicht weiter interessiert. „Ich war das in dem roten Glitzeranzug. Haben Sie mich nicht gesehen?“ „Nein!“ Das war eine böse Enttäuschung für mich. Da ist man ein kleiner Junge und fühlt sich für ein paar Sekunden so wichtig wie der Präsident von Amerika, und dann muss man feststellen, dass die anderen überhaupt nichts mitkriegen und nichts merken und nichts sehen. Irgendwie war das verdammt ungerecht. PETER BIQUÉ ANZEIGE www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 FORUM Auch Papst Gregor wäre gekommen „Gregorian“ tritt am Samstag in der Lanxessarena auf Diese Musik hätte auch Papst Gregor I., nach dem die Singform der Gregorianischen Choräle benannt ist, gefallen. Die Gruppe „Gregorian“ singt aktuelle Werke der Pop- und Rockmusik im Stile der mittelalterlichen Choralmusik. Und es klingt gut. Dafür sprechen nicht nur die sechs Millionen verkauften CDs, sondern einfach der Höreindruck. Anfang der 1990er-Jahre mischte der Musikproduzent Frank Peterson moderne Unterhaltungsmusik mit der konventionellen gregorianischen Musik. Unter dem Namen Enigma veröffentlichte er eine CD. Später griff er die Idee wieder auf, engagierte ausgebildete englische Sänger und gründete die Gruppe „Gregorian“. Von der Musik dieser Sänger haben sich inzwischen mehr als eine Million Konzertbe- Eindrucksvolle Bühnenshow: Gregorian. (Foto: Produktion) sucher ansprechen lassen. Gregorian zählt zu den erfolgreichsten deutschen Musikexporten. Ihr Bühnenauftritt ist mystisch, magisch und bewegend. Auf ihrer Tournee, die sie auch nach Wien, Zürich, Moskau und St. Petersburg führen wird, trägt die Gruppe ihre Lieder in einer Lichtshow mit Pyro- und Lasereffekten vor, also Effekte, die man beim Abhören einer CD nicht hat. Am Samstag, 23. Februar, tritt „Gregorian“ in der Kölner Lanxessarena auf. Eintrittskarten gibt es an der Abendkasse der Lanxessarena, Ticketshop, Willy-BrandtPlatz 2, 50679 Köln, unter der Ticket-Hotline (02 21) 80 20 sowie im Internet unter www.lanxess-arena.de und unter www. eventim.de und allen bekannten Vorverkaufsstellen. HELMUT PATHE Konzerte in Himmerod Ostern in Vallendar Kampf um den Stuhl Petri Die Konzerte in der Abtei Himmerod beginnen in diesem Jahr bereits am 3. Fastensonntag, 3. März, 15 Uhr. Zentraler Programmpunkt dieses Konzertes ist die Passion Christi. P. Ignatius aus Himmerod liest Texte und Gedanken zu den einzelnen Stationen, die dann jeweils durch improvisierte musikalische Impressionen kommentiert werden. Solist an der Orgel ist Otto M. Krämer (Straelen). Dieses Konzert ist ein weiteres Benefizkonzert für den Erhalt des Klosters Himmerod. Es wird um Spenden gebeten. „Nun aber ist auch im Tod noch Leben“ ist das Thema während der Kar- und Ostertage im Forum Vinzenz Pallotti der Theologischen Hochschule Vallendar. Die Leitung der Tage hat Pater Hubert Lenz SAC und das Ehepaar Gudrun und Peter Schäfer. Durch Impulse, Bibelgespräch und Bildbetrachtung, das Angebot von Bibliodrama und persönlichem Gespräch, durch Zeiten der Stille und der Feier der Gottesdienste soll die innere Kraft dieser Tage im Kirchenjahr erfahrbar werden. Informationen und Anmeldung unter Telefon (02 61) 6 40 22 49. Um „Die Geschichte der Gegenpäpste“ geht es bei einer Veranstaltung im Domforum am Dienstag, 26. Februar. – Wenige historische Ereignisse erregen bis heute so großes Interesse wie die Papstwahlen. Je nach Zählung gab es zwischen dem 3. und dem 15. Jahrhundert 25 bis 40 Gegenpäpste. Bislang ist jedoch relativ wenig zum Thema publiziert worden. Die Historikerin Christiane Laudage hat deshalb soeben eine Schrift über das Phänomen der Gegenpäpste vorgelegt. Domforum (Domkloster 3, 50667 Köln), 26.2., 19.30 Uhr. Teilnahmegebühr: 3 Euro. KLEINANZEIGEN Briefmarken für Kinder in Not 29.1. Walter Orbach, Wipperfürth. Gerda Aders, Düsseldorf. Jürgen Gluske, Wesseling. Hans J. Barthelmes, Essen. Rosemarie Blechmann, Wipperfürth. 30.1. Karl Stanze, Monheim. Jutta Dörpinghaus-Fedke u. Matthias Fedke, Wipperfürth. Helga Kemper, Wipperfürth. Martha Schütz, Hennef. Ursula Jarasch, Gummersbach. Carola Müller, Overath. Familie Anna Strobel, Wesseling. Ursula Mager, Langenfeld. Haus St. Elisabeth, Mettmann. Anneliese Dubbelfeld, Bonn. Gerdi Pütz, Wesseling. Ursula Müller, Ruppichteroth. I. Mohr, Köln. HansWalter Leucht, Bonn. Christine Heinrich, Wuppertal. Margret Schneppen, Rheinbach. G. Schauerte, Leichlingen. Lydia Schmitt, Neuss. Gertrud Weber, Wuppertal. Allen Sammlern sei herzlich gedankt. Bitte schicken Sie Ihre Briefmarken ausreichend frankiert an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln. 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 AUS DEM ERZBISTUM Liebe zur Liturgie Neuss, Dormagen und Grevenbroich: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 Pfarrer Heinz-Jürgen Kurre seit 40 Jahren Priester GNADENTAL. Pfarrer i. R. Heinz-Jürgen Kurre (69), der als Subsidiar zur besonderen Verfügung im Dekanat Grevenbroich/Dormagen tätig ist, hat jetzt sein 40-jähriges Priesterjubiläum gefeiert. Seit seiner Entpflichtung als Altenheim-Seelsorger in Grevenbroich lebt er in Selfkant im Bistum Aachen. Pfarrer i. R. Heinz Jürgen Kurre bei der Feier seines 40-jährigen Priesterjubiläums. (Foto: ZIM) Zum Jubiläumsgottesdienst in Kurres Gnadentaler Heimatgemeinde St. Konrad kamen viele Freunde und Bekannte aus seinen unterschiedlichen Einsatzorten. Sie waren aus Weckhoven, Haan, Straberg, Delhoven, Troisdorf-Eschmar und Grevenbroich angereist. In seiner gewohnt humorvollen Art stellte Kurre die Priester und den Diakon vor, die mit ihm die heilige Messe feierten: Diakon Dr. Matthias Godde als Vertreter seiner Heimatpfarrei, Pfarrer Ralf Schlösser aus der Gemeinschaft der Gemeinden in Selfkant und Pfarrer Fritz May, seinen ehemaligen Messdiener aus Straberg. Am Altar standen außerdem Kurres jetziger Vorgesetzter, Dechant Monsignore Franz Josef Freericks, der wie er im Februar 1973 zum Priester geweiht worden war, sowie Pfarrer Michael Grütering aus Wuppertal. Er wohnte während seiner Weckhovener Zeit als Diakon bei Kurre in der Kaplanei. Die sehr persönliche Festpredigt hielt Pfarrer May. Er erinnerte dankbar daran, dass er von Kurre „die Liebe zur Liturgie“ gelernt habe. Beim Empfang nahm der Jubilar viele Glückwünsche entgegen. ZIM Gute Erfahrung mit Preisen Frauengemeinschaft ehrt „Frau des Jahres“ NEUSS/KAARST. Die Verleihung von Preisen für besondere Verdienste ist ein gutes Instrument, um die Öffentlichkeitsarbeit kirchlicher Verbände zu stärken. Zu diesem Schluss kommt Petra Indenhuck, die Regionalvorsitzende der Frauengemeinschaften im Dekanat Neuss/Kaarst. Die kfd-Gruppen zeichnen dort jedes Jahr anlässlich des internationalen Frauentags eine „Frau des Jahres“ aus. „Die Resonanz ist sehr gut, und die Medien berichten jedes Mal ausführlich“, so Indenhuck. Zu Beginn im Jahr 2009 waren Monika Hutmacher und Ilse Ahle für ihren Einsatz für den Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) in Neuss beziehungsweise die kfd St. Cyriakus in Grimlinghausen ausgezeichnet worden. Danach wurde erneut ein Duo geehrt: Es waren Petra Agathos und Barbara Giannoulidis, die ökumenische Frauenfrühstücke ausrichten. In ihre Fußstapfen trat Anneliese Dorsemagen vom Burundi-Komitee, gefolgt von Ellen Scheerbarth, die sich viele Verdienste für Natur- und Umweltschutz erworben hat. „Wenig später hat Frau Scheerbarth das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen. Da lagen wir offenbar nicht ganz 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 falsch“, sagt Petra Indenhuck und schmunzelt. Jetzt wird die fünfte „Frau des Jahres“ geehrt: Es ist Anni Müller aus der Büttgener Gemeinde St. Aldegundis, die bei der Tschernobyl-Hilfe aktiv ist. Die Auszeichnung erfolgt am Mittwoch, 6. März, um 11 Uhr im Rathaus der Stadt Kaarst. ZIM Gute Erfahrungen mit der „Frau des Jahres“: kfd-Regionalvorsitzende Petra Indenhuck. (Foto: ZIM) NEUSS. „Warum Pippi Langstrumpf so gesund und schlau ist – Wie Lebensfreude, Gesundheit und Lernen zusammenhängen“ lautet das Leitwort beim nächsten Vortrags- und Diskussionsabend in der Veranstaltungsreihe „KINDERerLEBEN“. Am Mittwoch, 27. Februar, referiert Dr. Eckhard Schiffer, ehemaliger Chefarzt der Abteilung für Psychosomatische Medizin am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück, ab 19.30 Uhr im Forum der Erzbischöflichen Schule Marienberg. Ausrichter ist das Bildungswerk „Familienforum Edith Stein“. NEUSS. „Zum Frühstück ein Gleichnis“ heißt ein Angebot der Gemeinde Christ König. An den Fastensonntagen sind Jugendliche ab 14 Jahren um 9.30 Uhr in die Bücherei eingeladen. Dort werden die Besucher jeweils ein ausgewähltes Gleichnis lesen und versuchen, sich in einem moderierten Gespräch dem Kern der Worte Jesu zu nähern. Dabei wird überlegt, inwiefern die Geschichten die Jugendlichen heute noch ansprechen, ob sie ihnen zusagen, sie aufwühlen oder irritieren. NEUSS. Ein Benefizkonzert zu Gunsten der Palliativstationen des JohannaEtienne-Krankenhauses in Neuss und der Universitätsklinik in Düsseldorf beginnt am Freitag, 1. März, um 20 Uhr in der Kirche Heilige Dreikönige. Es singt der Gospelchor „Spirit of Joy“ aus Meerbusch unter der Leitung von Angelika Rehaag. LANGWADEN. Zum Einkehrtag trifft sich der Förderverein „Freunde des Klosters Langwaden“ am Samstag, 23. Februar, bei den Zisterziensern. Die Veranstaltung beginnt um 9.30 Uhr mit der Terz in der Kapelle. Danach spricht Pater Basilius Ullmann über das Thema „Vom Glauben reden – Gedanken im Jahr des Glaubens“. Mittagessen, Jahreshauptversammlung, die Vesper und eine Kaffeetafel schließen sich an, ehe der Tag um 17 Uhr mit einer Messe beendet wird. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33 AUS DEM ERZBISTUM Düsseldorf: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 DÜSSELDORF/METTMANN. Moderne Zugänge zur Bibel in Kirche und Theologie zeigt Dr. Wolfgang Fritzen auf. Er spricht beim Einkehrtag der Düsseldorfer in der Gemeinschaft Katholischer Männer und Frauen (KMF) des Bundes Neudeutschland. Beginn ist am Sonntag, 3. März, um 10 Uhr im Caritas-Altenstift in der Schumannstraße 2 in Mettmann. Um 14.45 Uhr folgt eine Mitgliederversammlung; gegen 16 Uhr wird gemeinsam Eucharistie gefeiert. Auch Gäste sind bei dem Einkehrtag willkommen. Nähere Informationen und Anmeldungen bei Jochen Sonnenberg unter Telefon (02 11) 28 15 77. DÜSSELDORF. „Senge on bäde op Platt“ wollen die Mundartfreunde Düsseldorf am Sonntag, 3. März. Sie laden um 10.30 Uhr zur jährlichen „Messe in Düsseldorfer Mundart“ in die Altstadt-Basilika St. Lambertus ein. Es predigt Stadtdechant Monsignore Rolf Steinhäuser. WITTLAER. „Singe, Seele, Gott zum Preise“ ist der Titel eines Konzerts in St. Remigius, Kalkstraße. Es beginnt am Sonntag, 24. Februar, um 17 Uhr. Aufgeführt werden Duette und Solostücke vom Barock bis zur Moderne. Es musizieren Sabine Schneider und Petra Verhoeven (beide Sopran), Birgit Michalski (Querflöte) und Heinz Jacob Spelmans an der Orgel. Kostenpflichtige Eintrittskarten gibt es an der Abendkasse. DÜSSELDORF. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf (CJZ) lädt im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ zur Mitfeier des Schabbat-Gottesdienstes am Freitag, 8. März, ein. Er beginnt um 19 Uhr in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde, Paul-Spiegel-Platz. Anschließend findet ein Abendessen im Saal des Jüdischen Schulzentrums an der Kaiserswerther Straße statt. Nähere Informationen unter Telefon (02 11) 95 75 77 92. Dort kann auch die erforderliche Anmeldung vorgenommen werden. Mit Geistlichem Tag vorbereitet Treffen der Kernteam-Mitglieder und Kommunionhelfer DÜSSELDORF. Mit einem Geistlichen Tag bereiteten sich die Düsseldorfer Kernteams und Kommunionhelfer aus den Gemeinden auf den im Juni in Köln stattfindenden Eucharistischen Kongress vor. Im Klosterhof des „maxhauses“ hatten Stadtdechant Monsignore Rolf Steinhäuser und sein Team unterschiedliche Zugänge zu Jesus Christus und seiner Gegenwart im Sakrament der Eucharistie vorbereitet. Neben kurzen inhaltlichen Impulsen gab es Gelegenheit zum Glaubensgespräch und zum Austausch über die Erfahrungen im Dienst als Kernteam-Mitglied oder als Kommunionhelfer. Außerdem wurde zu einer gestalteten eucharistischen Anbetung in der benachbarten Kirche St. Maximilian eingeladen. Mit Gesang, Gebet und Segen und dem abendlichen Gottesdienst in St. Maximilian ging der Tag zu Ende. RM Kurze inhaltliche Impulse brachten die Teilnehmer miteinander ins Gespräch. (Foto: RM) Großer Verlust Arenberger Dominikanerinnen verabschiedet HEERDT. Nach mehr als 110 Jahren wurden die Arenberger Dominikanerinnen aus Heerdt verabschiedet. Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp zog in der Kapelle des Dominikus-Krankenhauses eine Parallele zum scheidenden Papst Benedikt XVI. und seinem Weg, mit schwindenden Kräften aufrichtig umzugehen. Er würdigte die schwere Entscheidung der Schwestern, die eigene Leistungsfähigkeit realistisch einzuschätzen und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. In Wehmut mischte sich aber auch positive Aufbruchstimmung: „Hier geht etwas zu Ende, aber wir sind noch nicht am Ende“, rief Schwester Scholastika Jurt OP, Generalpriorin der Schwestern der heiligen Katharina von Siena, der Gottesdienstgemeinde zu, „wir gehen, aber wir gehen aufrecht.“ „Und wer weiß“, so fügte die Generalpriorin hinzu, „vielleicht tun sich ja durch die unergründliche Kraft Gottes ganz neue Handlungsmöglich- keiten auf.“ Die ersten vier Dominikanerinnen vom bei Koblenz liegenden Kloster Arenberg waren am 26. März 1892 dem Ruf des damaligen Heerdter Pfarrers Anton Gottfried Savels gefolgt, der ein kirchliches „Kranken- und Invalidenhaus“ im Stadtteil gründen wollte. Das St.Josephs-Haus bezog 1902 einen Neubau und wurde später in Dominikus-Krankenhaus umbenannt. Der heutige Bau wurde 1971 errichtet. „Durch den Mangel an geistlichen Berufen konnten die Schwestern die karitativen Tätigkeiten nicht mehr weiterführen“, so Dechant Michael Dederichs. „Es ist ein großer Verlust für uns, dass der Heerdter Konvent mit zuletzt 15 Schwestern nun geschlossen wird.“ Das Dominikus-Krankenhaus bleibt weiterhin als Einrichtung der Cherubine-Willimann-Stiftung Arenberg – benannt nach der Gründerin der Schwestern-Gemeinschaft – in katholischer Trägerschaft. RM Generalpriorin Schwester Scholastika Jurt OP (links) war zum Abschied nach Heerdt gekommen. Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp zelebrierte den Gottesdienst. (Foto: RM) 34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 AUS DEM ERZBISTUM Seelsorger als Lebensantwort Pfarrer Christian Kreuzberg feiert Priesterjubiläum METTMANN. „Hineingewachsen“ sei er in das katholische Leben, erinnert sich Pfarrer Christian Kreuzberg. 1937 in Alfter bei Bonn geboren, widmete sich Kreuzberg als Jugendlicher vor allem der Jugendarbeit in der Gemeinde. Nach dem Abitur stellten sich für ihn die Fragen „wo werde ich gebraucht?“ und „wie kann mein Leben erfüllt werden“. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie wurde er als persönliche Antwort auf diese Fragen am 11. Februar 1963 in St. Heribert durch Kardinal Joseph Frings zum Priester geweiht. Seine erste Kaplansstelle führte ihn im selben Jahr nach St. Peter und Paul in Ratingen, wo er auch als Schulseelsorger und Lehrer in Haupt-, Real- und Grundschulen tätig war. Diese Unterrichtstätigkeit war ihm auch bei seiner folgenden Stelle, wenn auch in reduzierter Stundenzahl, stets ein Anliegen. Von 1973 bis 2004 war Kreuzberg in St. Bartholomäus in Hösel Pfarrer, ab 1993 zusätzlich auch in St. Christophorus, Breitscheid. Nach 31 Jahren als Pfarrer wechselte Kreuzberg auf eigenen Wunsch 2004 als Pfarrvikar und KranPfarrer Chris- kenhausseelsorger nach tian Kreuzberg. Mettmann. „Hier konn(Foto: Privat) te ich mich noch einmal ganz bewusst auf Seelsorge konzentrieren.“ Für das gute Miteinander in den verschiedenen Seelsorgeteams ist Kreuzberg, der von 1988 bis 2004 auch Dechant des Dekanates Ratingen war, besonders dankbar. Seit Oktober 2012 ist er Subsidiar in der Pfarrei St. Lambertus. MM Wo Liebe ist, da ist Gott Segnungs-Gottesdienst für „ältere Liebende“ MONHEIM/LANGENFELD. Mit einem Segnungs-Gottesdienst zum Valentinstag richteten sich Angela Mitschke-Burk, Gemeindereferentin in St. Gereon und Dionysius in Monheim und Baumberg, und Detlef Tappen, Pastoralreferent in St. Josef und Martin in Langenfeld, gezielt an „ältere Liebende“ – Frauen und Männer im Rentenalter. Auch Menschen, deren Partner schon verstorben sind, waren in die Marienkapelle am Rheinufer eingeladen. Das gotische Kirchlein ist einer der ältesten Wallfahrtsorte im Erzbistum Köln und ein beliebter Ort für Trauungen sowie für die Feier von Ehejubiläen. Schon am Eingang gab es für alle Teil- nehmer langstielige rote Rosen mit einem anhängenden Zettel, auf dem ein Sinnspruch wie der aus Taizé stammende „Wo Liebe ist, da ist Gott“ aufgedruckt war. Außerdem erhielt jeder Teilnehmer einen Bleistift, um eigene Gedanken zu den Sinnsprüchen notieren zu können. Das Grabbild eines EtruskerPaares diente als Vorlage für eine Bildmeditation. Als Lesung wurde das Gleichnis vom Schatz im Acker und der kostbaren Perle aus der Bibel vorgetragen. Zum Abschluss luden die beiden Seelsorger zum persönlichen Einzelsegen ein. „Mit der Resonanz auf dieses neue Angebot waren wir sehr zufrieden“, so Mitschke-Burk. RM Hilden, Langenfeld und Monheim: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 Mettmann und Ratingen: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 BERGHAUSEN. In der Fastenzeit finden in der Langenfelder Gemeinde St. Josef und Martin an verschiedenen Donnerstagen jeweils ab 9.15 Uhr Morgenmeditationen zum Misereor-Hungertuch statt. Treffpunkt ist die Berghausener Kirche St. Paulus. Am 28. Februar geht es um das Thema „Aus der Mitte leben“, am 7. März wird „Ein Armer namens Lazarus“ beleuchtet, und am 21. März heißt es „Das Leben schmeckt“. MONHEIM. Das Leben und Wirken des früheren Monheimer Pfarrers Franz Boehm stellt der Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) Monheim am Rhein in den Mittelpunkt eines Vortragsabends mit Peter Buter. Dazu sind nicht nur Mitglieder, sondern alle Interessierten am Montag, 25. Februar, um 19.30 Uhr ins Pfarrer-FranzBoehm-Haus, Sperberstraße, eingeladen. Der Pfarrer war im Juni 1944 von der Gestapo in der Sakristei von St. Gereon verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau deportiert worden. Dort starb er im Februar 1945. Peter Buter ist neben Rudolf Pohlmann Autor eines Buches über den Glaubenszeugen und Märtyrer. ERKRATH/UNTERBACH. Mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis beschäftigt sich ein ökumenischer Bibelabend im Küsterhaus neben der evangelischen Kirche an der Alt-Erkrather Bahnstraße. Dazu sind die Mitglieder der Gemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt am Donnerstag, 28. Februar, um 20 Uhr eingeladen. HEILIGENHAUS. Zu einem Lichtbildvortrag über den Jakobsweg lädt die Frauengemeinschaft (kfd) alle Interessierten am Freitag, 22. Februar, um 19.30 Uhr ins Pfarrzentrum St. Suitbertus ein. Christel Grunwald berichtet über ihre Pilgerreise auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Zum Abschluss kamen alle Teilnehmer in der Marienkapelle zum Einzelsegen nach vorn. (Foto: RM) 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 LINTORF. Frühschichten in der Fastenzeit bietet Pfarrer Daniel Schilling an. Sie beginnen an den Freitagen der Fastenzeit jeweils um 6 Uhr in der illuminierten St.-Johannes-Kirche und enden mit einem gemeinsam Frühstück. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35 AUS DEM ERZBISTUM Remscheid und Solingen: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 Wuppertal: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 SÜDHÖHEN. Die Gemeinde St. Ewalde lädt Jungen und Mädchen zwischen neun und 13 Jahren vom 12. bis 26. August zu einer Freizeit auf den Zeltplatz in Waldweiler im Landkreis Trier-Saarburg mit geschulten pädagogischen Leitern ein. Informationen unter Telefon (02 02) 47 47 11. WUPPERTAL. Auf Anregung des Vereins „Horizonte - selbstständig leben“ hat die Caritas Wuppertal/Solingen im Augustinusstift zwei Arbeitsplätze für Menschen mit geistiger Behinderung geschaffen. Die ersten Erfahrungen lassen die Verantwortlichen von einem Erfolg sprechen, der Schule machen könnte. Informationen unter Telefon (02 02) 6 95 27 21. SONNBORN. Einen Seniorentag in der Fastenzeit bietet die Gemeinde St. Remigius am Sonntag, 10. März, ab 14.30 Uhr an. Der Nachmittag beginnt mit einer Messfeier mit Krankensalbung. Danach gibt es ein Beisammensein im Remigiushaus. Es gibt einen Abhol-Service. Informationen unter Telefon (02 02) 73 02 82. LÖHDORF. Kultur und Kulinarisches treffen am Sonntag, 24. Februar, in Löhdorf zusammen. Nach der Familienmesse um 9.45 Uhr sind alle Interessierten eingeladen zum „Kirchencafé mit Buchausstellung“. Bei der Buchpräsentation im Pfarrsaal steht das Thema Erstkommunion im Mittelpunkt. „Wie viele Brote habt ihr?“ Details zum Hungertuch für Gemeinde und Schule SOLINGEN. Die Hacke sah aus wie ein Ast mit einem Stück Metall am unteren Ende. Es war das Arbeitsgerät eines nigerianischen Bauern. Petra Gaidetzka von Misereor hatte es als Anschauungsmaterial zu einem Workshop für Lehrer und Gemeindemitarbeiter in das Haus der evangelischen Kirche in Solingen mitgebracht. Die Veranstaltung der ka- tholischen und evangelischen Kirche in Solingen sollte den Multiplikatoren aus Schule und Gemeinden das diesjährige Hungertuch näher bringen. Unter dem Motto „Wie viele Brote habt ihr?“ stellte Gaidetzka das Werk der kolumbianischen Künstlerin Ejti Stih vor. Die Slowenin, die seit 30 Jahren in Kolumbien lebt, wählte den Tisch und das Mahl als Motiv aus. In vier verschiedenen Versionen stellte sie das Thema Essen vor: Viele Menschen an einem Tisch, Reiche prassen und sehen die Armen unter dem Tisch nicht, Jesus beim letzten Abendmahl und Kinder, die unbeschwert essen können. Gaidetzka stellte das Material vor, das in der Schule wie in der Gemeindekatechese Petra Gaidetzka (rechts), Misereor, Ulrike Spengler-Reffgen, De- zum diesjährigen Hunkanatsrat, und Wilhelm Böhm, Kirchenkreis Solingen, präsentier- gertuch benutzt werden ten das Hungertuch. (Foto: MÖ) kann. MÖ Die Bibel hat eine Geschichte Ein privates Museum verdeutlicht die Entstehung WUPPERTAL. Wer mit der Eisenbahn durch Wuppertal fährt und auf der „richtigen“ Seite zum Fenster heraussieht, erkennt in der Nähe des Hauptbahnhofs an einem Haus einen SOLINGEN. In St. Michael gibt es zwei neue Verantwortliche im Bereich der Kirchenmusik: Hans-Joachim Beyer leitet den Kirchenchor St. Michael. Maren Riegel steht künftig dem Kinder- und Jugendchor der Gemeinde vor. SOLINGEN. Die Gemeinde St. Clemens lädt in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk zu verschiedenen „Impulsen in der Fastenzeit“ ein. Dazu gehört eine Bilderausstellung „Aus dem Rahmen gesprungen - Frauen der Bibel“ in der St.-Clemens-Kirche von Sonntag, 24. Februar, bis zum 21. März. Informationen gibt es in den Flyern, die in den Kirchen ausliegen. Anschaulich werden die Druckverfahren für das Buch der Bücher im Bibelmuseum vorgestellt. (Foto: PA) 36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de großen Hinweis „Bibelmuseum“. Wer sich auf den Weg in die Bendahler Straße 58-60 macht und das Haus betritt, wird überrascht sein. Denn für ein privates, von Spenden finanziertes Museum wird die Sammlung zur Geschichte der Bibel sehr anschaulich, auch für Kinder attraktiv und teilweise interaktiv gezeigt. So erfährt man, wie die Bibeltexte auf Keilschrifttafeln festgehalten wurden. Es gibt eine Kopie der Schriftrolle von Qumran und dann auch die Möglichkeit, sich über die Entwicklung des Papiers zu informieren. In den Aktionsbereichen kann gegraben werden, Wachs-Schreibtafeln können genutzt werden und es ist möglich, wie zu Gutenbergs Zeiten zu drucken. All diese Techniken haben nur das Ziel, den Inhalt der Bibel nächsten Generationen zugänglich zu machen. Aktuell hat das Museum Bibeln in 1244 verschiedenen Übersetzungen gesammelt. Geöffnet ist das Bibelmuseum immer freitags von 14 bis 18 Uhr und nach Absprache unter Telefon (02 02) 2 77 10 46. PA >> www.bibelmuseum.de Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 AUS DEM ERZBISTUM Oberbergischer Kreis: Heike Cosler, Telefon (0 21 92) 8 37 07 Altenkirchen: Peter Stangier, Telefon (0 27 42) 46 10 Das Organisationsteam vom Vorbereitungstag auf den Weltgebetstag mit Gerd Wilden, Integrationsbeauftragter der Stadt Gummersbach, der von seiner Arbeit berichtete. (Foto: HC) Auf Weltgebetstag vorbereitet Frauengemeinschaften im Seelsorgebereich machen mit LINDLAR-FRIELINGSDORF. Die Frauen des Seelsorgebereiches Lindlar haben sich mit einem abwechslungsreichen Nachmittag auf den Weltgebetstag vorbereitet. Sie wurden von den Organisatorinnen aus den Reihen der Frauengemeinschaft (kfd) Lindlar mit dem Thema „Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen“ vertraut gemacht, das in diesem Jahr auf die Idee von Frauen aus Frankreich zurückgeht. Die Teilnehmerinnen erfuhren viel über die Entstehung der Deutsch-Französischen Freundschaft und die Rolle der Frau in Frankreich. Eine Bibelarbeit zum Matthäusevangelium konfrontierte die kfd-Mitglieder mit der Glaubensfrage: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25, 40). Am Freitag, 1. März, schließen sich die Frauen aus Frielingsdorf und Lindlar den weltweiten Gottesdiensten an. Die Messe wird in Frielingsdorf um 15 Uhr in der Pfarrkirche St. Apollinaris gefeiert. HC Großer Einsatz für Senioren Schwester Ingrid Hillekum FC verabschiedet ALTENKIRCHEN. Seit zehn Jahren wirkt Schwester Ingrid Hillekum FC von Weyerbusch aus im Seelsorgebereich Westerwald. Insbesondere im Bereich der Seniorenseelsorge engagierte sich die 68-jährige Schwester in dieser Zeit stark. Gruppen wie die „Spätlese“ in Beul, „60 Plus“ in Altenkirchen oder die Paramentengruppe gehen auf ihre Initiative zurück. Gerade viele ältere Gemeindemitglieder ließen es sich so auch nicht nehmen, am vergangenen Sonntag im Rahmen der Verabschiedung von Schwester Hillekum in den Ruhestand persönlich Danke zu sagen. Pfarrer Bruno Nebel hob den großen Einsatz hervor, den Schwester Ingrid in den Gemeinden des Seelsorgebereichs geleistet habe. Deshalb dürfe sie nun auch dem Vorbild des Papstes folgen und in den verdienten Ruhestand gehen. Schwester Ingrid wird den Westerwälder Gemeinden erhalten bleiben und weiterhin mit ihrer Mitschwester Barbara Schulenberg in Weyerbusch wohnen. PS Schwester Ingrid (rechts) freute sich im Pfarrheim von St. Jakobus über die vielen guten Wünsche für ihren Ruhestand. (Foto: PS) 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 MARIENHEIDE. Einen besonderen Akzent in der Fastenzeit setzt die Pfarrgemeinde Marienheide. An allen Freitagen in der Fastenzeit ist das Kreuz zur Verehrung in der Wallfahrtskirche ausgestellt. Um 17 Uhr betrachten die Gläubigen den Kreuzweg, und um 22 Uhr wird der Abend mit der Komplet beendet. WIPPERFÜRTH. Abdoul Moumouni Illo, der Leiter der diözesanen CADEV (Caritas et Développement) im westafrikanischen Maradi, stellt die MisereorKampagne „Wir haben den Hunger satt“ am Montag, 25. Februar, um 10 Uhr am St.-Angela-Gymnasium und anschließend um 15 Uhr im Familienzentrum Don Bosco, vor. LINDLAR. Der Bibelkreis St. Apollinaris beschäftigt sich an fünf Abenden mit dem Wort Gottes und Antworten des Glaubens. Im Kurs versuchen die Teilnehmer, ihren persönlichen Glauben in einem gemeinschaftlichen Credo zu formulieren. Der Kurs beginnt am Donnerstag, 28. Februar, um 19.30 Uhr. Information und Anmeldung bei Katharina Hagen unter Telefon (0 22 66) 85 73. LICHTENBERG. Eine Spätschicht in der Fastenzeit findet am Donnerstag, 28. Februar, um 19 Uhr in St. Joseph statt. WISSEN. Die „Bühnenmäuse“, die Theatergruppe der Pfarrgemeinde Kreuzerhöhung, sind in der Phase der letzten Vorbereitungen und Proben für die Aufführung der Komödie „Funny Money“ von Ray Cooney. Aufführungstermine sind Samstag, 9. März, und Sonntag, 10. März, jeweils um 19 Uhr, sowie Mittwoch, 13. März, und Freitag, 15. März, jeweils um 20 Uhr, und letztmalig am Samstag, 16. März, um 19 Uhr im Pfarrheim von Kreuzerhöhung. WISSEN. Das Männerwerk trifft sich am Dienstag, 5. März, im Anschluss an die 8.15-Uhr-Messe in Kreuzerhöhung im Pfarrheim zum Vortrag von Landrat Michael Lieber (CDU) zum Thema „Aktuelles aus dem Kreis Altenkirchen“. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37 AUS DEM ERZBISTUM Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 WIESDORF. Die Frage „Was glaubst du denn von dem Danach? Kommt da noch was?“ stellen Pastoralreferentin Donata Pohlmann und Pfarrer Ralf Hirsch am Donnerstag, 28. Februar, um 20 Uhr im KirchenCafé, Breidenbachstraße 9. Das Glaubensgespräch ist für alle offen, eine Anmeldung nicht nötig. HITDORF. Sonntagnachmittags geöffnet ist neuerdings die Kirche St. Stephanus. Wer sich vorstellen kann, ab und zu sonntags von 14 bis 16 Uhr dort anwesend zu sein, kann sich im Pastoralbüro melden unter Telefon (02 14) 2 27 28. MANFORT. „Was die Kirche bewegt.“ Unter diesem Motto sind Interessierte zu einem Vortrags- und Gesprächsabend am Montag, 25. Februar, um 19.30 Uhr ins Pfarrheim von St. Josef eingeladen. Es geht nicht nur um den „Verlust des Bußsakramentes“, sondern ganz aktuell auch um die jüngsten Ereignisse in der Kirche. Die Kolpingsfamilie in Leverkusen-Manfort lädt dazu ein. Prälat Erich Läufer referiert. BERGISCH GLADBACH. „Ist Europa tatsächlich zu retten, Herr Reul?“ ,fragt die Kolpingsfamilie den bergischen Abgeordneten der CDU im Europaparlament, Herbert Reul, am Freitag, 1. März, um 19 Uhr im Laurentiushaus, Laurentiusstraße 4-12. Ort unserer Gottesbeziehung 50 Jahre St.-Michaels-Kirche in Neschen NESCHEN. „Das Kirchengebäude erinnert uns an Gott und konfrontiert uns mit der Frage nach unserer Gottesbeziehung“, erklärte Weihbischof Dr. Heiner Koch in seiner Festpredigt zum 50-jährigen Bestehen der St.-Michaels-Kirche in Odenthal-Neschen. „Wie viele Menschen sind hierher gekommen, um Gott ihr Leid zu klagen oder Dank zu sagen für freudige Ereignisse?“, fragte Koch die Festgemeinde. Menschen bräuchten Raum und Zeit, ein solches Kirchengebäude für ihre Gottesbeziehung. Hier werde deutlich, dass Gott in der Mitte, auch in der Mitte eines jeden Menschen, stehe. Wer ein solches Kirchengebäude nur funktional und betriebswirtschaftlich sehe und es deswegen zerstöre, zerstöre die Gottesbeziehung der um die Kirche lebenden Menschen. Kirchengebäude seien „heilige Orte und Denkmal an Gott“. Sie brächten die Botschaft Gottes in den Ort zu den Menschen, auch zu den Menschen, die keine Beziehung zu Gott mehr hätten. Kirchen ermahnen: „Wird Gott in unserem Leben sichtbar?“ Pfarrer Monsignore Johannes Börsch dankte dem Weihbischof für dessen langjährigen Dienst in der Region und dass er noch Dr. Heiner Koch, der designierte Bischof von Dresden-Meißen, predigte in der St.-Michaels-Kirche in Neschen. (Foto: KL) Keine Krönungsmesse mehr in St. Joseph Aus für die Manforter St. Sebastianus-Bruderschaft LEVERKUSEN. Es war abzusehen, dass über kurz oder lang die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft in Manfort in schwieriges Fahrwasser kommen würde. Nachwuchssorgen machten den Verant- BERGISCH GLADBACH. Die „Volkskrankheit Diabetes“ ist Thema der Sonntagsakademie im Marien-Krankenhaus am Sonntag, 24. Februar, um 11 Uhr im Seminarraum. Referent ist Oberarzt Stephan Hinzmann. Die Veranstaltungsgebühr beträgt 2,50 Euro. BENSBERG. Zur Finanzierung der Heizkosten in der kleinen Gemeinde St. Nikolaus im sibirischen Nishivartovsk findet am Samstag, 23. Februar, und Sonntag, 24. Februar, jeweils von 10 Uhr bis 17 Uhr ein Flohmarkt auf der Ebene 1 im Vinzenz-Pallotti-Hospital statt. Um ihre Kapelle beheizen zu können, benötigt die russische Gemeinde in jedem Winter 3700 Euro. Zeit gefunden habe, zu dem Kirchenjubiläum zu kommen, da er in wenigen Tagen als Bischof von Dresden-Meißen das Erzbistum Köln verlasse. KL Alle Orden und Ehrenzeichen, worauf der Träger so stolz war, sind nach Auflösung seiner Bruderschaft „Material für das Archiv“. (Foto: EL) 38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de wortlichen schon länger zu schaffen. Nicht einmal das schön hergerichtete Heim mit der modernen Schießanlage konnte das ändern und auch nicht die Aufnahme einiger Mitglieder aus der schon früher aufgelösten Wiesdorfer Schießgemeinschaft der „Elfer Schützen“. Zudem wurde es zunehmend schwieriger, den finanziellen Aufwand der laufenden Kosten für Haus und Schießanlage zu sichern. Nach dem plötzlichen Tod des Brudermeisters während des vergangenen Schützenfestes ging zuletzt alles sehr schnell: In der notwendigen und beschlussfähigen Generalversammlung löste sich die Bruderschaft auf. Ein Investor für den Kauf der Immobilie war gefunden und damit auch das Ende für die traditionelle Josef-Traut-Schießanlage gekommen. Laut Satzung fällt das verbliebene Vermögen nach Begleichung aller Verbindlichkeiten der Pfarrei St. Josef in Manfort zu. Musikalisch wird auch weiterhin in St.·Joseph die Krönungsmesse von Mozart zu hören sein, eine Krönungsmesse für den Schützenkönig und ein Patronatsfest wird es leider nicht mehr geben. EL Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 AUS DEM ERZBISTUM Sterbebegleitung ist Lebensbegleitung Eitorf, Hennef, Königswinter, Neunkirchen, Siegburg, Sankt Augustin und Troisdorf: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 Zweiter Ehrenamtstag des Hospizforums HENNEF. „Es lohnt sich, sich dafür einzusetzen, dass das Leben bis zum letzten Atemzug lebenswert bleibt.“ Diese Bemerkung prägte den zweiten Ehrenamtstag, den das Hospizforum Bonn/Rhein-Sieg in Hennef veranstaltete. Das Hospizforum wurde 2001 gegründet als Verbund von im RheinSieg-Kreis und in Bonn tätigen ambulanten Hospizdiensten, palliativ-pflegerischen Hausbetreuungsdiensten, stationären Hospizen und Palliativstationen. In denen stehen rund 550 qualifizierte, ehrenamtliche Sterbeund Trauerbegleiter zur Verfügung und viele Hauptamtliche sind weit über ihre Stundenzahl hinaus tätig. Über 1000 Menschen konnten so beim Sterben begleitet und Angehörige in ihrer Trauer unterstützt werden. Dazu ist viel Kraft notwendig. Deshalb entstand die Idee eines Ehrenamtstags, um den ehrenamtlichen Mitarbeitern einen Tag der Erholung, der Selbstfindung, der Fortbildung und des Gedankenaustausches zu schenken. Neben aktuellen Informationen und einer Podiumsdiskussion zum Thema „Hospizarbeit im Wandel“ standen Workshops – von der tiergestützten Sterbebegleitung bis zu Meditation in Tanz und Gebärde – zur Aus- wahl. „Manche wundern sich, dass bei der Sterbebegleitung auch gelacht wird“, erklärte Rita Schmitz, Koordinatorin des Ökumenischen Hospizdienstes Königswinter „Ölberg“, „aber Sterbebegleitung ist Lebensbegleitung. Wir wollen die verbliebene Lebenszeit zu Hause in Würde begleiten.“ CG NEUNKIRCHEN. Zu einem Vortrag „Schlaganfall – ein Notfall“ von Dr. Christoph Kley, Chefarzt der Abteilung Neurologie und ärztlicher Leiter des Medizinischen Versorgungszentrums am St.-Johannes-Krankenhaus, Troisdorf, lädt der Dekanatsrat am Dienstag, 5. März, um 19.30 Uhr ins Pfarrheim St. Margareta ein. Der Eintritt ist frei. Arbeiten für die Hospizbewegung: die Vorsitzende Irene Feldhaus (links) und Koordinatorin Rita Schmitz. (Foto: CG) Alltag mit Spaß Betreuungsgruppe für Demenzkranke NEUNKIRCHEN. In der Betreuungsgruppe für demenzkranke Menschen sind noch Plätze frei. Alle zwei Wochen trifft sich die Gruppe dienstags von 15 bis 18 Uhr im Pfarrheim von St. Margareta um einmal „ rauszukommen“, miteinander Kaffee zu trinken und zu spielen. 2006 wurde die Gruppe innerhalb der Caritasgruppe Neunkirchen-Seelscheid gegründet, um pflegende Angehörige von an Dorothee Walter freut sich auf neue Anmeldungen. (Foto: CG) 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 SIEGBURG. Zum Thema „Kirche in der Krise?!“ werden beim „Dialog am Donnerstag“, 28. Februar, um 18.30 Uhr im Treffpunkt am Markt, Griesgasse 2, weitere Fragen des nötigen Aufbruchs in der Kirche diskutiert und es wird versucht, Vorschläge zu erarbeiten. Demenz erkrankten Menschen zu entlasten und den Kranken etwas Abwechslung in einer Gemeinschaft, in der sie sich wohlfühlen und Spaß haben, zu ermöglichen. Zunächst kamen drei oder vier Teilnehmer; inzwischen können acht Personen von speziell ausgebildeten ehrenamtlichen „Alltagsbegleitern für Demenzkranke“ betreut und ihren Möglichkeiten entsprechend gefördert werden. Christoph Dammer, Jadwiga Duensing und Hilde Baum veranstalten mit ihnen etwa Denk- und Rätselspiele, singen alte Lieder oder machen Stuhltanz. Die meist älteren Gruppenmitglieder haben ihren Spaß dabei. Koordinatorin Dorothee Walter: „Demenz ist immer noch ein Tabuthema. Wir versuchen, das ein wenig aufzubrechen.“ Sie überlegt, auch noch eine Gruppe in Seelscheid zu gründen. Doch dafür fehlen zur Zeit ausgebildete Helfer. Das nächste Treffen in Neunkirchen findet am Dienstag, 5. März, statt. Interessenten können sich an Christoph Dammer, Telefon (01 71) 9 44 14 08 oder [email protected], oder an Dorothee Walter, Telefon (0 22 47) 91 30 59, wenden. CG BAD HONNEF. Eine Ausstellung mit den Animationen, Plänen und Modellen des Architekturbüros Meyer Schmitz-Morkramer, Sieger im Architektenwettbewerb zum Umbau der Abtei Michaelsberg in Siegburg, den das Katholisch-Soziale Institut (KSI) voraussichtlich 2016 bezieht, ist jetzt im Foyer des KSI, Selhofer Straße 11, zu sehen. LOHMAR. „Stress lass nach – WorkLife-Balance finden und leben!“ heißt es am Dienstag, 26. Februar, um 20 Uhr in der Kindertageseinrichtung Sankt Johannes, HermannLöns-Straße 17. Frauke Fischer, Lösungsorientierte Beratung, Coaching und Mediation, wird Anregungen zum Thema geben: Information und Anmeldung bis Sonntag, 24. Februar, unter Telefon (0 22 46) 56 66 oder [email protected] NIEDERPLEIS. „Ich sorge vor!“ ist ein Infoabend zum Thema Betreuungsrecht überschrieben, zu dem die Frauengemeinschaft (kfd) am Montag, 4. März, um 19.30 Uhr in den Pfarrsaal Sankt Martinus, Friedhofstraße 1, einlädt. Referentin ist Rechtsanwältin Martina Herfeldt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39 AUS DEM ERZBISTUM Bad Münstereifel, Euskirchen und Zülpich: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 Bornheim, Meckenheim und Rheinbach: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 KLEINBÜLLESHEIM. Eine Fastenwoche unter dem Thema „Engel - Boten zwischen Himmel und Erde“ findet im Seelsorgebereich Erftmühlenbach statt. Von Freitag, 1. März, bis Freitag, 8. März, treffen sich die Teilnehmer täglich um 20 Uhr im Pfarrheim Kleinbüllesheim, Paulstraße 8, um neben Besinnung und Erfahrungsaustausch auch an einfacher Ernährung mit ausgewählten pflanzlichen Lebensmitteln teilzuhaben. Barbara Höller wird die Gruppe begleiten, die medizinische Betreuung übernimmt Allgemeinmediziner Reinhard Türk. Der Kurs endet mit einer Besichtigung der Kölner Synagoge. Anmeldung unter Telefon (0 22 51) 30 09. MARIA RAST. „Tue deinem Körper etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen!“ Dieses Zitat von Teresa von Ávilas ist das Thema des Männertages, den die Bildungsstätte Haus Maria Rast jeweils am Sonntag, 3. März und 10. März, von 9.30 Uhr bis 16.45 Uhr anbietet. Pfarrer Michael Eschweiler aus Swisttal-Heimerzheim ist Referent der Veranstaltung. Informationen bei Adolf Zimmermann unter Telefon (01 73) 2 80 26 34, Anmeldung unter Telefon (0 22 56) 9 58 70. WALBERBERG. Zum Walburgafest anlässlich des Todestages der heiligen Walburga im Jahre 779 lädt die Pfarrgemeinde St. Walburga am Sonntag, 3. März, um 9.30 Uhr zu einer Festmesse ein. Nach der Walburgaandacht um 17 Uhr hält der Heimatforscher Horst Bursch einen Vortrag zum Thema „St. Walburgis in Walberberg und die Pfarrpatrone in den Orten am Vorgebirge“. Dieser findet im großen Saal des „Haus im Garten“, Walburgisstraße 26, statt. BUSCHHOVEN. Preisgekrönte Literatur hat sich der Literaturkreis St. Katharina unter Leitung von Sigrid Bücking in diesem Jahr zum Thema gesetzt. So stellt die Literaturwissenschaftlerin Irma Drerup am Dienstag, 5. März, um 10 Uhr im Pfarrheim am Kirchpfad Thornton Wilders modernen Klassiker „Die Brücke von San Luis Rey“ vor. Informationen unter Telefon (0 22 26) 36 47. „Halbzeit“ in St. Peter Renovierung der Pfarrkirche verläuft nach Plan ZÜLPICH. Buchstäblich atemberaubend sind die Fortschritte bei der Renovierung der Pfarrkirche St. Peter: Die Restauratoren des Kartäuserhofs Köln arbeiten auf einem Baugerüst, das die ganze Kirche bis unter die Decke ausfüllt, die Konstruktion erscheint wie ein überdimensionales Kunstwerk. Wände und Decken der Kirchenhalle sind sandgestrahlt, der feine Farbstaub scheint undurchdringlich, aber „wir liegen genau im Zeitplan“, sagt Heinz Zimmermann, Vorsitzender des Kirchenvorstands, zufrieden. Nach der Dankmesse der Kommunionkinder im April vergangenen Jahres wurde die Kirche für die umfangreiche Renovierung geschlossen, am ersten Adventssonntag dieses Jahres soll hier dann wieder Messe gefeiert werden. Bis dahin werden noch Heizungsund Beleuchtungsanlage erneuert, die Orgel wird demontiert, gereinigt und als „Schwalbennestorgel“ neu ausgerichtet, die ursprüngliche Taufkapelle wird wieder hergerichtet, alle Gemälde des Kirchenraums sind bei Restauratoren. Ein neuer Abgang in die Krypta und deren Neugestaltung vervollständigen die Arbeiten. „Der Mittelpunkt im Pfarrleben fehlt, aber wir sind froh, dass wir uns für eine Komplettrenovierung entschieden haben“, so Leitender Pfarrer Guido Zimmermann. Die Wochentagsmessen finden derweil in der Gasthauskapelle statt, am Wochenende weicht die Gemeinde nach St. Margareta in Hoven aus. AK Von außen ehrwürdig und erhaben. Im Innern von St. Peter wird derzeit kräftig renoviert. (Foto: Boecker) Leiden und Sterben in Bild und Text Ulrich Dohmens Bilderzyklus in St. Katharina BUSCHHOVEN. Die Tragik, Trauer und vordergründige Hoffnungslosigkeit der Passion Christi hat der Künstler Ulrich Dohmen in 14 abstrakten Bildern dargestellt, die in der Pfarrkirche St. Katharina zu sehen sind. Dass die Bilder sich erst bei näherem Hinschauen dem Betrachter erschließen, sei gewollt, so Adelheid Willers vom Pfarrausschuss St. Katharina. Die Besucher bei der Ausstellungseröffnung durch den Professor für Kunst und Liturgie, Dr. Dr. Thomas Sternberg, zeigten sich tief beeindruckt von den Bildtafeln im Altarraum der Wallfahrtskirche. Eine große Hilfe bei der Auseinandersetzung mit dem Bilderzyklus bilden Zitate aus den Psalmen, die auf die Passion hinweisen. Prälat Josef Sauerborn hat diese ausgewählt. Die Ausstellung „Bilder der Passion“ ist noch bis Mittwoch, 27. Februar, täglich von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Am Sonntag, 24. Februar, von 17.30 bis 19 Uhr, ist ein Künstlergespräch mit Ulrich Dohmen und der Kunsthistorikerin Margrit ten Hoevel. In der Abschlussveranstaltung am Mittwoch, 27. Februar, um 19.30 Uhr, sind Texte und Musik zu Stationen des Kreuzwegs Jesu zu hören. Eine Führung findet am Die Pfarrausschussvorsitzende von St. Katharina, Adelheid Wil- Samstag, 23. Februar, lers, holte die Ausstellung nach Buschhoven. (Foto: ES) um 16 Uhr statt. ES 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 AUS DEM ERZBISTUM Preisgeld in Kochschule investiert Bonn: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 Bornheim, Meckenheim und Rheinbach: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 Gesundes Essen für Kinder von St. Martin und Severin BONN-MUFFENDORF. Mit großem Engagement und viel Vergnügen waren Erzieherinnen und Mütter aus den fünf Kindertagesstätten der Gemeinde St. Martin und Severin im Bad Godesberger Süden dabei, als es darum ging, sich unter dem Aspekt „umweltund ernährungsbewusstes Kochen und Essen für und mit Kindern“ weiterzubilden. Die Idee dazu hatte der Sachausschuss Schöpfung und Umwelt des Pfarrgemeinderates, der im vergangenen Jahr den Anton-RoesenPreis des Diözesanrates der Katholiken gewonnen hatte. Einen Teil des Preisgeldes hat er nun in dieses Projekt investiert, für das die SarahWiener-Stiftung als Kooperationspartner gewonnen werden konnte. Unter Anleitung der Ernährungswissenschaftlerin Kerstin Ahrens ging es im Pastoralzentrum St. Martin zwei Tage in Theorie und Praxis um „öko-regio-faire Lebensmittel“ und deren kindgerechte Zubereitung: von Pausenbroten über Müsli bis hin zu gesundem Fastfood. Das so erworbene Wissen soll jetzt in den Kindergärten im Rahmen praktischer Kocheinheiten an die Kinder weitergegeben BONN. Zu einer Grußaktion für Papst Benedikt XVI. ruft das Stadtdekanat Bonn auf. In einem Buch im Münster können Bonnerinnen und Bonner bis zum 28. Februar ihrem ehemaligen Mitbürger Wünsche und Dank ausdrücken. An diesem Tag gibt es um 18.30 Uhr einen Dankgottesdienst; um 20 Uhr werden alle Glocken des Münsters läuten. Grüße können auch zu Hause verfasst (A 4-Blatt mit zwei Zentimeter Rand) und im Foyer (Gangolfstraße 14) abgegeben werden oder per E-mail an [email protected] geschickt werden. Mit großem Engagement waren Erzieherinnen und Mütter bei der Sache. (Foto: BBW) werden. Und dank der Unterstützung des Sachausschusses ist die Finanzierung der Lebensmittel für die Kinderkochkurse dafür gesichert. BBW Caritas-Projekte beispielhaft Politiker-Besuch in zwei Einrichtungen - Viel Lob BONN. Um einen Einblick in die Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen des Bonner Caritasverbandes zu erhalten, waren der Staatssekretär im NRW-Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales, Dr. Wilhelm Schäffer, und die Landtagsabgeordnete Renate Hendriks (SPD) jetzt zu Gast in zwei Einrichtungen der Caritas. Gemeinsam mit Bonns Sozialdezernentin Angelika M. Wahrheit und dem Geschäftsführer des Jobcenters Bonn, Günter Schmidt-Klag, sprachen sie mit Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider und seinen Mitarbeitern in der Radstation als auch in der „KostBar“ über diese Form der Unterstützung von arbeitslosen Menschen. Die Radstation bietet Arbeitsmaßnahmen für unter 25-Jährige, während die Suppenbar „KostBar“ das Teilhabekonzept für über 25-Jährige realisiert. Die Caritas hat insbesondere durch die sozialpädagogische Betreuung ihrer Klienten eine hohe Erfolgsquote, wenn es darum geht, Menschen wieder arbeitsfähig zu machen. Der Staatssekretär zeigte sich beeindruckt von den Projekten, die er als modellhaft bezeichnete. BBW Im Qualifizierungsprojekt „KostBar“: Caritas-Mitarbeiterin Anita Schönenberg (von links), Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider, Landtagsabgeordnete Renate Hendriks, Staatssekretär Dr. Wilhelm Schäffer, Günter Schmidt-Klag und Angelika M. Wahrheit. (Foto: BBW) 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 BONN. Die Familienbildungsstätte Bonn (fbs) und die Caritas-Schwangerschaftsberatungsstelle esperanza suchen engagierte Ehrenamtliche, die Eltern ohne familiäres Netzwerk von der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr des Kindes zwei bis vier Stunden in der Woche zur Seite stehen. Am Mittwoch, 27. Februar, um 19 Uhr findet der nächste Informationsabend „Ehrenamtliche Familienpatin“ in der fbs, Lennéstraße 5, statt. Näheres unter Telefon (02 28) 94 49 00. BONN. Um das Thema „Kriegs- und Nachkriegskinder: Auswirkungen bis heute“ geht es beim nächsten Ökumene-Treff Pützchen am Dienstag, 26. Februar, um 20 Uhr im Gemeindezentrum Nommensen-Kirche, Am Weidenbach 21. BONN. Das erste „Gespräch unterm Fastentuch“ im Rahmen der Fastenzeit-Angebote im Bonner Münster findet am Donnerstag, 28. Februar, um 19.30 Uhr statt. Stadtdechant Monsignore Wilfried Schumacher will mit den Gästen die Passion Jesu in den persönlichen Blick nehmen. BONN. Der esperanza Kinderladen des Caritasverbandes Bonn, Fritz-Tillmann-Straße 2, sucht dringend gut erhaltene Kleiderspenden, Kinderwagen, Autositze, Betten und andere Sachspenden für Kinder bis zum dritten Lebensjahr. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (02 28) 9 09 28 30. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM Bedburg, Bergheim, Kerpen, Pulheim, Brühl, Erftstadt, Frechen, Hürth und Wesseling: Michael Kasiske, Telefon (0 22 32) 3 56 70 FRECHEN. Besondere Fastenpredigten werden mittwochs am 27. Februar und 6. März um 19 Uhr in der Kirche St. Maria Königin, Uesdorfer Straße, gehalten. Das Thema der Fastenpredigten lautet „Gleichnisse“. Monsignore Peter Haanen spricht über das Gleichnis vom Sämann und beim zweiten Termin über das Gleichnis vom Schatz im Acker. BERGHEIM. Die bekannte Autorin Zsuzsa Bank liest am Donnerstag, 14. März, um 20 Uhr im Pfarrzentrum St. Kosmas und Damian, Hackenbroicher Straße. Sie erzählt die Geschichte von drei Familien und begleitet ihre jungen Helden durch ein halbes Leben. Anmeldung im Pfarrbüro St. Kosmas und Damian unter Telefon (0 22 38) 61 87. WESSELING. „Mein Kind ist kein Rohstoff“ ist der Titel eines Vortrags- und Diskussionsabends mit Dr. Matthias Burchardt. Er ist Akademischer Rat an der Universität Köln und entschiedener Kritiker der Ökonomisierung von Bildung. Eingeladen haben der Stadtverband Wesseling der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und das Familienzentrum Wesseling sowie das Katholische Bildungswerk im RheinErft-Kreis. Beginn ist am Donnerstag, 28. Februar, um 19 Uhr im Pfarrzentrum St. Josef, Hubertusstraße 32. HÜRTH. In der St.-Martinus-Kirche erklingen am Sonntag, 3. März, um 18 Uhr Lieder und Texte zum Abend und zur Nacht. Aufgeführt werden sie von dem Frauenchor „Cantica sacra“ und der Gruppe „Drei Stimmen-sechs Saiten“. Eine Spende für die Partnergemeinde Ifinga in Tansania wird erbeten. BERGHEIM. Zum Babysitter ausbilden lassen können sich Jugendliche ab 14 Jahren in einem Kurs des Katholischen Familienzentrums Bergheim-Mitte. Er findet am Samstag, 2. März, von 10 bis 17.30 Uhr sowie am Montag, 4. März, und Dienstag, 5. März, jeweils von 16 bis 19 Uhr im Anton-Heinen-Haus, Kirchstraße 1 b, statt. Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 71) 4 79 00. Besonders dem Kirchenchor verbunden Karl-Bernd Mouchard ist seit 50 Jahren Priester FRECHEN. „Macht doch nicht so einen Aufwand um einen alten Mann“, kommentierte Pfarrer Karl-Bernd Mouchard die vollen Kirchenbänke bescheiden. Am ersten. Fastensonntag blickte er in der Kapelle des St.Augustinus-Heimes bei der Feier der heiligen Messe in viele bekannte Gesichter. Die Besucher waren wegen ihm gekommen, denn an diesem Tag feierte Mouchard sein 50-jähriges Priesterjubiläum. 1937 in Köln geboren, war er als Kind mit der Familie im Zweiten Weltkrieg nach Thüringen evakuiert worden, kam jedoch nach Kriegsende in seine Vaterstadt zurück und wurde hier im Februar 1963 von Kardinal Josef Frings zum Priester geweiht. Sechs Jahre lang war er Kaplan an St. Bonaventura in Remscheid-Lennep, betreute dort unter anderem die Pfadfinder und die Messdiener. 1969 wurde er Religionslehrer am Gymnasium in Köln-Chorweiler und später Subsidiar in Köln-Tenhoven in Roggendorf. In dieser Zeit hat er auch ein Altenpflegeheim in Heimersdorf betreut. 1975 ging er als Kaplan nach Brauweiler in die St.-Nikolaus-Gemeinde, eine eigene Pfarre konnte er wegen gesundheitlicher Prob- leme nicht übernehmen. Aber er wurde 1976 Bezirkspräses des Kolpingwerkes im Erftkreis - ein Amt, das er bis 2012 innehatte. Auch als hauptamtlicher Mitarbeiter des Offizialates, des Gerichtes im Erzbistum Köln, Pfarrer Karl- war er tätig und ist dort Bernd Mouchard. noch heute als neben(Foto: KAS) amtlicher Mitarbeiter eingetragen. 1980 wurde er Subsidiar an St. Nikolaus in Brauweiler, 1994 wechselte er nach Habbelrath und Grefrath im Dekanat Frechen. Auch hier ist er Subsidiar und seit 1997 Pfarrer im Ruhestand. Besonders verbunden fühlt er sich noch immer dem Kirchenchor in Frechen-Habbelrath, dessen Präses er ist. Dreimal wöchentlich liest er die Messe im St.-Augustinus-Heim, einem Altenpflegeheim in Frechen-Königsdorf, so auch an seinem Festtag. Danach feierte er im Kreise seiner Familie sowie mit Freunden. KAS Fastenzeit für Männer Brühler Begegnungszentrum mit speziellem Angebot BRÜHL. Ein Programm „nur für Männer“ in der Fastenzeit hat Pastoralreferent Markus Dörstel für das Begegnungszentrum MargaretaS in Brühl zusammengestellt. Am Samstag, 2. März, sind Männer eingeladen, sich von 10 bis 17 Uhr gemeinsam mit Markus Röntgen die Männer in der Bibel anzuschauen. Es sind „Männer wie Du und Ich“, so Dörstel. Sie seien also auch „zärtlich und kraftvoll, gottverbunden und zweifelnd oder schuldig und versöhnt“. Der Pastoralreferent: „Wir Pastoralreferent Männer können an sie Markus Dörstel. (Foto: KAS) heranrücken – mit unserem ganzen Leben.“ Die Teilnahme ist Interessenten jeden Alters möglich. „Auch Männer müssen ihren Weg gehen und ihr Kreuz tragen.“ Das ist das Thema im Begegnungszentrum am Donnerstag, 13. März, um 20 Uhr bei den 14 Stationen des 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Kreuzweges Jesu. Niederschläge, weinende und helfende Frauen oder die Mutter sind auf fast jedem Lebensweg zu finden. Durch Impulse zum Kreuzweg Jesu, durch Besinnung und Gespräche wird den eigenen Kreuz- wie Lebensstationen nachgegangen, und „Mann“ kann entdecken, dass Kreuz- und Krisengeschichten sich zu Heilsgeschichten wandeln können. Schließlich werden sich am Gründonnerstag, 28. März, Männer ab 22.30 Uhr auf den Weg durch die Nacht in den Tag machen. Im Dunkeln geht die Gruppe rund 15 Kilometer vor allem auf Waldwegen rund um Brühl. Impulse sollen dabei zu Gedanken anregen, aber es wird auch geschwiegen und miteinander gesprochen. Zum Abschluss gibt es im Begegnungszentrum MargaretaS ein gemeinsames Frühstück. Weitere Informationen über das komplette Programm von MargeretaS in der Fastenzeit - also auch nicht „nur für Männer“ gibt es bei Pastoralreferent Markus Dörstel unter Telefon (0 22 32) 5 01 61 17. KAS Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 AUS DEM ERZBISTUM Kleid erzählt von Schmerz und Leid Köln: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 Kreuz ist mit Kleid einer KZ-Insassin verhüllt HEIMERSDORF. Das graue Kleid mit den Streifen, die Nummer 25948 und der rote Keil erzählen die Geschichte von Schmerz und Gefangensein. In der Kirche Christi Verklärung wurde das Altarkreuz mit dem Kleid der KZÜberlebenden Zofia Klinke verhüllt. Die Polin kam als 25-Jährige 1944 als politische Gefangene in das Konzentrationslager Ravensbrück, wo sie in den „Mechanischen Werkstätten Neubrandenburg“ Zwangsarbeit leisten musste. Das Kleid gehört heute Margret und Werner Müller aus Köln, die als Mitarbeiter des Maximilian-Kolbe-Werks Zofia Klinke in Danzig kennenlernten. Sie schenkte den Deutschen das Kleid, weil ihr bewusst war, dass es bei den vielen Zeitzeugengesprächen das Leid der Opfer besser verdeutlichen kann als jeder Bericht. Bei der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier wurde Pfarrer Heribert Meurer, Pastor von Christi Verklärung, auf das Gewand aufmerksam und wünschte sich, dass es während der Fastenzeit nach Heimersdorf kommt. Pfarrer Meurer wird anhand des Symbols „KZ-Kleid“ die Fastenpredigten vom zweiten bis fünften Fastensonntag um 17.15 Uhr in der Vorabendmesse und in der 11-Uhr-Messe in Christi Verklärung hal- Eindrucksvoll: Das Kleid der KZ-Insassin Zofia Klinke verhüllt das Kreuz in der Kirche Christi Verklärung. (Foto: RUM) ten und deutlich machen, „dass der gekreuzigte Jesus das Leidenskleid der KZ-Insassin anzieht und auch das Kleid jedes Leidenden dieser Welt“. RUM Ein Segen für die Menschen Klarissen feierten letzte Messe in ihrer Kirche KALK. Sie waren ein Segen für die Menschen, die zu ihnen kamen. Jetzt heißt es für die drei Klarissen Abschied zu nehmen von Kalk, denn ihr Kloster wird nach 95 Jahren geschlossen (die Kirchenzeitung berichtete). Viele Freunde und Bekannte der Schwestern nutzten die letzte Messe, um sich von ihnen zu verabschieden. So lag ein Hauch von Traurigkeit über den Gläubigen, die gemeinsam mit Äbtissin Schwester Benedicta Vögler nach dem Gottesdienst ein letztes Mal den Friedhof besuchten, auf dem 25 Schwestern begraben wurden Den Gottesdienst hatte Pater Klaus-Josef Fär- ber, geistlicher Assistent der Klarissenföderation im deutschsprachigen Raum, mit weiteren Priestern, Ordensbrüdern und Diakonen gefeiert. Er wusste, dass es den Schwestern schwerfällt, aus dem Raum fortzuziehen, der ihnen vertraut ist, und an anderer Stelle noch einmal neu anzufangen. „Gott befohlen, liebe Schwestern, und Danke“, sagte er zum Abschied. Zum Abschied wandte sich Schwester Benedicta an die Besucher und dankte denen aus „tiefstem Herzen, die sich dem Kloster verbunden fühlten und deren Treue wir immer wieder beglückend erfahren durften“. RUM Schwester Benedicta (rechts) besuchte mit ihrer Mitschwester Maria Terra (links) und den Besuchern ein letztes Mal den Friedhof des Klarissenklosters. (Foto: RUM) 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 KÖLN. „Fußball und Glaube für Männer“ heißt die Führung des Familienforums Agnesviertel am Freitag, 15. März, von 19 bis 21.15 Uhr. Der Theologe Dr. Burkhard R. Knipping unternimmt die Tour für zehn Männer aus Köln durch das Rheinenergiestadion und gibt spirituelle Impulse. Der Rundgang bietet einen Blick hinter die Kulissen des Stadions sowie des Kölner Fußballs und zeigt eine Lebensweise, die viele religiöse Momente hat. Anmeldung beim Familienforum unter Telefon (02 21) 77 5 34 60. NEUBRÜCK. Eine ermländische Passionsmesse beginnt am Sonntag, 17. März, um 15 Uhr im Deutsch-OrdensWohnstift am Europaring. Anschließend werden die Teilnehmer zur Kaffeetafel eingeladen. KÖLN. Aus Anlass des Jahres des Glaubens hält der Subsidiar an St. Pantaleon, Monsignore Dr. Cesar Martinez, einen Glaubenskurs, dessen nächster Termin für Sonntag, 24. Februar, um 16 Uhr geplant ist. Das Thema lautet: „Die Sünde: Gibt es die noch? - Sünde und Rechtfertigung nach dem Katechismus der katholischen Kirche“. Der Glaubenskurs findet statt an jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat im Pfarrsaal, Am Pantaleonsberg 16. LINDENTHAL. Mit großen Philosophen des 20. Jahrhunderts beschäftigt sich ein Angebot des Katholischen Bildungswerks in Kooperation mit dem Seniorennetzwerk. Der Kurs findet statt ab Montag, 11. März, jeden zweiten und vierten Montag von 10.15 bis 11.45 Uhr. Die Reihe im Pfarrsaal von St. Thomas Morus, Decksteiner Straße 5, umfasst zehn Zusammenkünfte. KÖLN. „Programmänderung“ heißt die alternative Mittagspause in der Fastenzeit, die im Cinema des Domforums angeboten wird. Montags bis donnerstags um 13 Uhr werden wechselnde Kurzfilme gezeigt, die rund 20 Minuten dauern. Wer möchte, kann sich im Anschluss beim mitgebrachten Pausenbrot über den Film austauschen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Ein Haus der Gemeinschaft Kindertagesstätte St. Walburga in Walberberg nach einjähriger Bauzeit eingeweiht „In jeder Hinsicht gelungen“ findet Weihbischof Dr. Heiner Koch den neuen Kindergarten der Pfarrgemeinde St. Walburga. Zusammen mit vielen Kindern, Eltern, dem Betreuerinnenteam um Ursula Claßen, Bürgermeister Wolfgang Henseler (SPD) und den Pfarrern Matthias Genster und Martin Schlageter weihte der ernann- te Bischof von Dresden-Meißen nach fast einjähriger Bauzeit die neue Kindertagesstätte ein. Sie möge zum Haus des Lernens, der Gemeinschaft und des Lebens werden, so Koch. Der teilweise Abriss des alten Gebäudes und der Neubau waren notwendig geworden, weil der bestehende Kindergarten St. Walburga zu klein und für die Anforderungen an die anstehende Betreuung von U3-Kindern nicht ausreichte. Die Einrichtung ist künftig für vier Gruppen ausgelegt. Der Neubau mit einer Nutzfläche von rund 750 Quadratmetern wurde näher an der Straße begonnen und über mehrere Gebäudeteile mit dem stehen gebliebenen Gruppenraum verbunden. Städtebaulich verstärkt der Bau die vorhandene Linie der Bebauung entlang der 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Walburgisstraße. Der Neubau des Kindergartens bildet mit der denkmalgeschützten alten Vikarie ein eigenständiges Ensemble mit einem Eingangshof. Der gesamte rückwärtige Bereich des Gebäudes umfasst die Außen- und Spielflächen für den Kindergarten. Alle vier Gruppenbereiche des Kindergartens sind ebenerdig angeordnet. „Ohne Treppen ist die zusammenhängende Arbeit und Betreuung besonders im U3-Bereich leichter“, heißt es seitens des Architekturbüros Bousset und Duda aus Bergisch Gladbach, in dessen Hand die Planung und Durchführung lag. Auch eine Dachterrasse gibt es Im Obergeschoss befindet sich der Mehrzweckraum, der zum Beispiel zum Turnen genutzt werden kann. Der Mehrzweckraum ist über eine Treppe auch für separate Veranstaltungen der Kirchengemeinde oder für Elternabende direkt zugänglich. Nicht alltäglich für einen Kindergarten ist die Dachterrasse zur Erweiterung der Außenflächen. Die Gruppenbereiche mit jeweils 110 Quadratmetern Größe bestehen jeweils aus einem Grup- Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Die Einweihung durch Weihbischof Dr. Heiner Koch, ernannter Bischof von Dresden-Meißen, wurde ein großes Fest für alle. (Foto: ES) penraum, einem Gruppennebenraum, einem Differenzierungsraum, einem Gruppenabstellraum und einem Sanitärbereich. Das entspricht den Anforderungen für die U3-Betreuung und gibt viel Spielraum für die individuelle Gestaltung pädagogischer Konzepte. Küchenbereich, Personalräume, Abstellräume und auch Flure zu Begegnung, Aufenthalt und zum Spielen erweitern den Raum zur Entfaltung und ergänzen die Gruppentrakte. Die Außenspielflächen können sowohl direkt von den Gruppenräumen als auch über den zentralen Eingangsflur von den Kindern „erstürmt“ werden. Nachbarschaft einbezogen Das Gebäude erhielt eine Klinkerfassade, die in ihrer Farbwahl eine Wechselwirkung mit den angrenzenden Gebäuden eingeht. Die Dachformen nehmen die Geometrie der benachbarten Wohngebäude auf. Fenstertüren aus heimischer Lärche ergänzen den nachhaltigen Aufbau der Klinkerfassade. Schiebläden zur Verdunkelung setzen verschiedenfarbige Akzente auf die Fassade. Schallschutz und Parkettboden wurden mit Parkett belegt. Der Mehrzweckraum hat einen dämpfenden Sportboden aus Linoleum. Farbige Wandfliesen in den Sanitärräumen setzen unterschiedliche Akzente in den einzelnen Gruppen. Die Wände und Decken sind bis auf wenige farbige Abschnitte in Weiß gehalten und tragen zur Helligkeit der Räume bei. Klar, dass die Einweihung eines so gelungenen Baus ein großes Fest nicht nur für die Kleinen wurde. Für Weihbischof Heiner Koch war es eine der letzten „Amtshandlungen“, bevor er in den nächsten Wochen in sein neues Bistum Dresden-Meißen wechselt. Die Innenräume sind mit schallabsorbierenden Akustikdecken ausgestattet, die Böden der Gruppenbereiche mit Parkett belegt. Der Mehr- 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Erstkommunion: Damit das Fest rundum gelingt Gute Planung verhindert Hektik und steigert die Vorfreude auf den großen Tag D er Tag ihrer heiligen Erstkommunion – diesem Ereignis blicken viele Jungen und Mädchen in den Gemeinden des Erzbistums derzeit mit großer Vorfreude entgegen. Intensiv bereiten sie sich darauf vor, erstmals von Jesus an seinen Tisch eingeladen zu wer- geplant ist, sollte das Kommunionkind selbst den. Bei diesem Fest stehen sie im Mittel- auch die Möglichkeit haben, seine besten punkt – in der Kirche und auch in der Fa- Freunde einzuladen. milie. Eltern, Geschwister, Paten, Großeltern Schönes Motiv und weitere Verwandte sowie oft auch die Freunde oder Nachbarn kommen aus Anlass auswählen der Erstkommunion zusammen, um mit den Wenn die Liste der Gäste steht, kann geKindern diesen besonderen Schritt auf dem Lebensweg zu feiern. Doch unabhängig von meinsam gebastelt werden. Denn Einlader Anzahl der Festgäste und dem Ort des dungskarten, Tischschmuck, Platzkärtchen Zusammenseins – einem Restaurant oder im eigenen Zuhause – ist es wichtig, das Kommunionkind bei der Planung mit einzubeziehen. Das beginnt schon bei dem Aufstellen der Gästeliste. Wer soll eingeladen werden? In der Regel sind es die Großeltern und Paten, die Geschwister der Eltern mit deren Kindern. Ob darüber hinaus noch Tanten und Onkel der Eltern so- Das Fisch-Motiv wiederholt sich auf der Einladung zur Erstkomwie Freunde eingela- munion, auf dem Platzkärtchen sowie dem selbstgebastelten Wind(Foto: STO) den werden, entschei- licht. det nicht nur das Familienbudget, sondern richtet sich auch nach und vieles mehr wirken viel persönlicher, wenn sie selbstgemacht sind. Außerdem erden räumlichen Möglichkeiten. höhen derartige Bastelstunden die Vorfreude noch weiter und stärken die Gemeinschaft in Kommunionkind der Familie. Besonders gelungen wirkt das darf einladen Ergebnis, wenn das Kind gemeinsam mit der Familie ein schönes Motiv aussucht, das Wer zu Hause feiert, sollte genau überle- durchgängig verwendet werden kann und sogen, wie viele Gäste untergebracht werden wohl Einladungen als auch Menükarten und können. Dazu gehört auch die Überlegung, später Danksagungen ziert. Beliebte christob Übernachtungsmöglichkeiten für Weitge- liche Symbole für die Erstkommunion sind reiste geschaffen werden müssen. Wenn das zum Beispiel der Fisch, ein Regenbogen oder Zusammensein nicht als reines Familienfest Weinreben und Brot. Die Auswahl an Motiven und Farben von Papierbögen und Umschlägen für die Einladungskarten sowie Bastelutensilien für Tischdekorationen sind groß. In gut sortierten Bastel- und Schreibwarenläden gibt es eine Vielfalt an Materialien. Kreativität sind keine Grenzen gesetzt Zum Fischmotiv etwa passt gut eine Karte aus blauem oder 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG weiß-gemustertem Karton. Einfach aus einem großen Bogen in entsprechender Größe Vierecke ausschneiden – diese sollten in handelsübliche Umschläge zum Verschicken passen -, falten und je nach Wunsch weiter verzieren. Die Einladungskarte kann entweder jetzt direkt innen beschrieben werden oder aber noch ein farbiges Blatt mit dem Einladungstext hineingelegt werden. Auch beim Schmuck auf der Außenseite ist der Phantasie keine Grenze gesetzt. Hübsch sieht etwa ein vorgefertigter Fisch aus dem Bastelladen aus oder ein selbstgemachtes Exemplar, welches vorn auf die Karte geklebt wird. Dann braucht von außen nur noch ein kleines Rechteck aus andersfarbigem Papier aufgeklebt werden, auf dem mit Glanzstift das Wort „Kommunion“ geschrieben ist – und schon kann eine ganz persönlich gestaltete Einladung an die Gäste gehen. Individueller Tischschmuck schnell gemacht Dieses kreative Arbeiten kann bei der Tischdekoration fortgesetzt werden. Kleine Gläser – etwa leere Marmeladen- oder Gurkengläser – können mit Serviettentechnik in kleine Kunstwerke verwandelt werden. Einfach noch ein Teelicht hineinstellen und schon ist das Schmuckstück fertig. Ein Blickfang auf dem Mittags- oder Kaffeetisch werden die kleinen Lichter auch, wenn die Glasbehälter mit dem Licht in kleine Butterbrotstüten gestellt werden. Diese werden dann mit einer oder mehreren farbigen Kordeln umwickelt. Mit den bunten Bändern lassen sich auch dicke Stumpenkerzen schmücken. Noch ein farblich abgestimmter Blumenstrauß oder Primeltöpfe dazu und wahlweise ein Tischband aus Organza von einem Tischende 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 Kommunionkindes kann noch besonders gestaltet werden, um auch optisch zu verdeutlichen, dass es an diesem Ehrentag absolut im Mittelpunkt steht. Dies kann etwa mit einer Blumenranke gemacht werden, die farblich zur Dekoration passt, oder frischem Efeu. Kommunionkerzen werden oft in der Kindergruppe selber gestaltet. Wenn dies nicht der Fall ist, könnten die Kerzen das Motiv der Tischdekoration erhalten. Beim Kerzenkauf auf Qualität achten Gar nicht schwer: Einladung und Tischdekoration sind selbstgemacht. (Foto: STO) zum anderen legen, dann ist ein wunderschöner Tisch gestaltet. Das Organzaband lässt sich nach Wunsch auch noch – beispielsweise mit den schon auf der Karte verwendeten Fischen – bekleben. Die Kommunionkerze gehört in die Mitte des Tisches. Der Platz des Beim Kauf der Kerze sollte auf Qualität geachtet werden. Gute Kerzen werden aus hochwertigen Rohstoffen hergestellt und brennen langsam und gleichmäßig ab, ohne zu rußen. In Läden für Bastelbedarf gibt es Wachsplatten und Wachselemente zum Verzieren. Es können aber auch Kerzenmalfarben benutzt werden. Schön ist es, wenn sich mehrere Eltern zu dieser Aktion verabreden und zusammen mit ihren Kindern ans Werk gehen. Bei all diesen gemeinsamen Arbeiten ergeben sich auch immer wieder gute Gelegenheiten, mit seinem Kind über die persönliche Bedeutung des Tages zu sprechen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Festessen im Kreis der Familie Tipps für das Menü zu Hause - Rechtzeitig Einkaufs- und Checkliste anfertigen Z u einem ganz besonderen Tag im Kreise der Familie und von Freunden gehört auch ein gemeinsames Festessen. Das gilt natürlich auch bei der feierlichen Erstkommunion. Die Antwort auf die Frage, ob im eigenen Zuhause oder im Restaurant getafelt wird, hängt von der Gästezahl, den häuslichen Möglichkeiten und natürlich auch dem zur Verfügung stehenden Budget ab. Geht die Festgesellschaft in ein Lokal, können die dortigen Profis viele Ratschläge in Sachen Organisation und Auswahl der Speisen geben. Doch auch beim Essen in den eigenen vier Wänden gilt: Bei guter Planung ist alles ohne Pannen zu bewältigen. Kommuniontorte mit dem eigenen Namen Um es in der eigenen Küche nicht zu hektisch werden zu lassen, ist beim Menü ein Mix zwischen Bestellen und Selbermachen zu empfehlen. Beispiel: Vor- und Nachspeise werden selber zubereitet, das Hauptgericht mitsamt den dazugehörenden Wärmeplatten und -behältern wird bei einem Partyservice, Restaurant oder Metzger bestellt und angeliefert. Auch für den Nachmittagskaffee gilt: Die festliche Kommuniontorte liefert der Konditor, die restlichen Kuchen backen Freunde und Verwandte. Besonders individuell wirkt die Kaffeetafel, wenn die Kommuniontorte beispielsweise mit dem Namen des Kin- Eine Torte, verziert mit dem Namen des Kommunionkindes, wird der Mittelpunkt jeder Kaffeetafel sein. (Foto: STO) des verziert ist. Sinnvoll ist das Aufstellen einer Liste mit allen Fragen, die bei Warmhaltekannen für Kaffee und Tee? Wenn einer Feier zu Hause geklärt werden müs- nicht, welche bei Verwandten und Freunden sen: Sind genug Stühle, Tische und Tischde- ausleihen. Ein Tipp: unter geliehene Gegencken vorhanden? Ein Tipp: Im Stoffgeschäft stände Namenszettel kleben, um die spätere Meterware kaufen, als Tischdecken zurecht- Rückgabe zu erleichtern. schneiden und umsäumen. Alterna- Bestand früh tiv eignen sich auch weiße Bettlaken, die genug überprüfen einfach zur TischdeAuch Geschirr, Besteck, Gläser und Gecke umfunktioniert schirrhandtücher sollten vorher gecheckt werden. Welche und wie werden: Ist von allem genügend vorhanden? Erleichtert wird das Planen des Essens viele Servietten werden benötigt – für auch, wenn das Menü rechtzeitig festgelegt das Menü, für die wird. Danach sollte eine große EinkaufslisKaffeetafel, für ei- te der ständige Begleiter der Gastgeber sein, nen eventuellen damit spontane Ideen sofort notiert werden können und nicht wieder in Vergessenheit Abend-Imbiss? Gibt es genügend geraten. 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Das sollte man wissen Gesundheitstag und Tag der offenen Tür im Haus Horst in Hilden A m kommenden Samstag, 23. Februar, lädt das Wohnstift Haus Horst von 10 bis 16.30 Uhr zum Gesundheitstag und Tag der offenen Tür ein. An Informationsständen und in einem Vortragsprogramm werden Dienstleistungen, Hilfsmittel, Ernährung, medizinische und psycho-soziale Angebote präsentiert, die sich an den Bedürfnissen der älteren Generation orientieren. Viele Kooperationspartner Beteiligt sind viele Kooperationspartner, die im Haus oder als externe Anbieter regelmäßig Leistungen für die 370 Bewohner erbringen. Apotheken, die Capio-Venenklinik Hilden, das Freizeitbad Hildorado Hilden, Vertreter alternativer Heilmethoden, ein Sanitätshaus, die Hospizbewegung, eine physiotherapeutische Praxis sowie eine Kosmetikerin und Fußpflegerin informieren und beraten bei dieser hauseigenen Gesundheitsmesse ältere Bürger, Angehörige sowie alle anderen Interessierten. Auch die Bewohner selbst sind mit einem Informationsstand vertreten und geben gerne Auskünfte aus 1. Hand über das Leben im Haus. Wohnstiftsleiterin Ute Franke-Hesse wird um 10 Uhr den Gesundheitstag gemeinsam mit dem Singkreis des Hauses eröffnen. Sie und ihr MitarbeiterTeam informieren anschließend bei den angebotenen Hausführungen über das Leben im Wohnstift Haus Horst und über sein umfangreiches Leistungsspektrum. So fröhlich kann das Älterwerden im Haus Horst sein. Karsch, Pflegedienstleiterin im Wohnbereich Pflege, informiert am Stand und im Vortrag über das Leben im Wohnbereich Pflege. Ein umfangreiches themengerechtes kulinarisches Angebot zum Probieren und Genießen rundet den Gesundheitstag im Haus Horst ab. Die hauseigene Küche (Foto: HH) stellt frisches und gesundes Kochen vor mit Rezepten zum Nachkochen. Auf der Speisekarte des Cafés im Wohnstift stehen ein themengerechtes Mittagessen sowie Kaffee und gesunder Kuchen am Nachmittag. All das macht deutlich, dass man sich diesen Tag im Haus Horst nicht entgehen lassen sollte. Blutzucker messen lassen Der ambulante Dienst des Hauses bietet am Informationsstand kostenlos Blutdruck-, Blutzucker- und BMI (Body Mass Index)-Messungen an. Die Pflegedienstleiterin des hauseigenen ambulanten Dienstes, Christiane Hövelmann, hält einen Vortrag über die aktuellen Neuerungen in der Pflegeversicherung. Anette 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 SCHÖNES ZUHAUSE Basilikum auf der Fensterbank Auch ohne Garten kann man Kräuter heranziehen W er keinen Garten hat, muss deshalb nicht auf frische Kräuter verzichten. Kräuter lassen sich auch auf dem Balkon oder im Zimmer heranziehen, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Das geht mit Basilikum, Bohnenkraut, Borretsch, Dill, Oregano, Estragon, Kerbel, Kresse, Lavendel, Majoran, Petersilie, Pimpinelle, Portulak, Rosmarin, Salbei, Sauerampfer, Schnittlauch, Thymian, Tripmadam und Zitronenmelisse. Kräuter aus dem Supermarkt möglichst schnell umtopfen Der Blick in ein romantisch gestaltetes Schlafzimmer lässt den Bewohner auch als Bücherfreund erkennen. (Foto: Simon Brown) Romantik pur Ideen zum Wohnen Wer in diesem Frühjahr daran denkt, seine Wohnung neu zu gestalten, der sucht vielleicht nach Ideen, Vorbildern. Warum sollte man in diesen nüchternen Zeiten die eigenen vier Wände nicht einmal „romantisch“ gestalten. Das ist nicht kompliziert. Dazu gehören allerdings Farbe und auch der Mut, Raum für ein „organisiertes Chaos“, für etwas Unordnung zu lassen. Unsere Nachbarn auf den britischen Inseln haben diesen Wohnstil geradezu perfektioniert. Das Haus, die Wohnung ist und bleibt das ganz persönliche „Castle“, das vor allem eins deutlich macht: Hier wohnt und lebt kein Mensch mit vorgeformtem Geschmack. Und so ist das Buch von Robert O‘Byrne nicht nur schön anzusehen, es enthält auch viele gute Ideen. PA Einige dieser Kräuter werden in den Gemüseabteilungen der Supermärkte in Töpfen angeboten. Sie sind eigentlich zum schnellen Verbrauch gedacht und stehen deshalb in relativ kleinen Töpfen mit wenig Erde. Will man sie weiter kultivieren, sollte man sie möglichst bald in einen größeren Topf umpflanzen. Mit der Ernte sollte man zunächst warten, damit sie genügend Blattmasse bilden können, um weiter zu wachsen. Voraussetzungen für den Kräuteranbau im Zimmer sind ein helles Fensterbrett und ausreichende Feuchtigkeit. Der mobile Kräutergarten hat nach etwa zwölf Wochen eine Größe erreicht, bei der man Blätter und Triebe fortlaufend schneiden kann. Mit etwas Geduld kann man sich seine Kräuter aber auch gut selbst heranziehen. Wer wenig Erfahrung hat, wählt zunächst Pflanzen aus, die anspruchslos sind. Neben dem Saatgut benötigt man Töpfe, Anzucht-Erde mit Sand gemischt oder spezielle Kräutererde, Etiketten und eventuell Gefrierbeutel. Die Aussaat der Kräuter ist einfach. Man muss jedoch darauf achten, ob es sich um Licht- oder Dunkelkeimer handelt. Saatgut von Lichtkeimern, wie Basilikum, Bohnenkraut, Oregano, Estragon, Majoran, Thymian und Zitronenmelisse, darf nicht mit Erde bedeckt werden. Allenfalls Zeitungspapier ist als Abdeckung gegen Feuchtigkeitsverlust erlaubt, bis die Keimung erfolgt ist. Eine pfiffige Idee sind Saatscheiben. Zwischen zwei dünnen Lagen Vliespapier liegen die Saatkörner genau im richtigen Abstand. Die Saatscheiben haben einen Durchmesser von beispielsweise acht Zentimetern und passen genau auf einen AchtZentimeter-Topf. Auf gleichmäßige Feuchtigkeit achten Dieser wird mit Erde gefüllt, die Saatscheibe wird aufgelegt und eventuell dünn mit Erde bedeckt. Angießen, fertig. Jetzt muss nur noch auf gleichmäßige Feuchtigkeit geachtet werden. Das mühsame Vereinzeln kann man sich sparen. Später kann man die Kräuter in den Garten oder Balkonkasten pflanzen oder auf der Fensterbank stehen lassen und davon ernten. INFO Robert O‘Byrne: Romantische Interieurs, 167 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen. Gerstenberg Verlag, ISBN 978-38369-2740-6, 29,95 Euro. Mit etwas Geduld kann man sich seine Kräuter auf dem Balkon oder auf der Fensterbank auch selbst heranziehen. (Foto: günther gumhold / pixelio.de) 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 KLEINE KIRCHENZEITUNG Wie wird man eigentlich Papst? A lle sprechen von der bevorstehenden Papstwahl – auch Ulli hat davon schon viel in der Zeitung gelesen. Doch wie wird man eigentlich Papst? Wer kann Papst werden und wie funktioniert eine Papstwahl? Ulli hat einmal nachgeforscht: Am nächsten Donnerstag, 28. Februar, tritt der jetzige Papst, Benedikt XVI. (der Sechzehnte), zurück. Er ist 85 Jahre alt. Dass ein Papst zurücktritt, ist ziemlich ungewöhnlich Wegen seines hohen Alters könne er seine Aufgaben als Papst nicht mehr gut erledigen, hat er gesagt. Vor fast acht Jahren wurde Joseph Ratzinger – so heißt Papst Benedikt XVI. mit bürgerlichem Namen – zum Papst gewählt. Er ist der 265. Papst in der Kirchengeschichte. Der Papst ist der Nachfolger des Apostels Petrus, einem der zwölf Apostel von Jesus. Papst ist ein Amt mit einer großen Verantwortung. Denn der Papst ist das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und damit von mehr als einer Milliarde Menschen auf der ganzen Welt. Dass ein Papst zurücktritt, ist ziemlich ungewöhnlich. Ulli hat einmal nachgeschaut: Das letzte Mal, dass ein Papst freiwillig sein Amt aufgegeben hat, war im Mittelalter – im Jahr 1298, also vor 719 Jahren. Seitdem sind alle Päpste bis zu ihrem Tod im Amt geblieben. Die Zeit zwischen dem Rücktritt oder dem Tod eines Papstes und der Wahl eines Nachfolgers heißt Sedisvakanz. Gut, dass Ulli Latein kann: Sedisvakanz bedeutet „leerer Stuhl“. Nach dem Rücktritt des Papstes muss ein neuer Papst gewählt werden. Dazu treffen sich die hochrangigsten Vertreter der Kirche – die heißen Kardinäle – zu einem so genann- 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 ten Konklave. Das ist auch lateinisch und bedeutet abgeschlossener Raum. Die Kardinäle ziehen sich ganz aus der Öffentlichkeit zurück und bleiben unter sich, bis ein neuer Papst gewählt ist. Alle Kardinäle, die jünger als 80 Jahre sind, dürfen bei der Papstwahl mitmachen. Das sind insgesamt 117. Auch der Kölner Erzbischof Joachim Meisner und fünf andere deutsche Kardinäle gehören zu den Papstwählern. Das Konklave findet in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan statt. Dort hängen viele der berühmtesten Gemälde der Welt. Beim Konklave herrscht strengste Geheimhaltung. Stellt Euch vor: Damit kein Wort nach außen dringt, sind Aufnahmegeräte, Kameras und Handys streng verboten. Damit die Kardinäle sich ganz auf die Wahl konzentrieren können, sollen sie auch nicht telefonieren und keine Zeitung lesen. Auch Radios und Fernseher sind nicht erlaubt. Theoretisch kann übrigens jeder katholische Mann, der getauft ist, zum Papst gewählt werden. Meistens jedoch wählen die Kardinäle jemanden aus ihrem Kreis. Der neue Papst braucht eine Zwei-Drittel-Mehrheit, das heißt mindestens 78 Kardinäle müssen für ihn stimmen. Nach jedem Wahlgang werden die Wahlzettel in einem Ofen verbrannt, und über der Sixtinischen Kapelle steigt Rauch auf. Weißer Rauch heißt: Es gibt einen neuen Papst Wenn die Wahl nicht erfolgreich war, wird etwas Pech mit hineingemischt, sodass sich der Rauch schwarz färbt. Ist der Rauch weiß, wissen die Leute, die draußen gespannt auf das Ergebnis der Wahl warten, dass es einen neuen Papst gibt. Sobald der Papst gewählt ist, sucht er sich einen Namen aus. Meistens wählen die Päpste den Namen eines be- (Foto: KNA) Benedikt geht – ein neuer kommt deutenden Vorgängers. Wenn es den Namen schon einmal gab, wird eine römische Zahl angehängt, so wie bei Benedikt die XVI. Und dann endlich zeigt sich der Papst in der Öffentlichkeit. „Habemus papam“ heißt es dann, wieder auf Latein: Wir haben einen Papst! ALMUD SCHRICKE VATIKAN Der Vatikan ist der kleinste eigenständige Staat der Welt. Er liegt mitten in der italienischen Hauptstadt Rom. Staatsoberhaupt ist der Papst. Im Vatikan leben ungefähr 1 000 Menschen, aber nur etwa 600 haben die vatikanische Staatsbürgerschaft. Unter ihnen sind rund 100 Schweizer Gardisten. Die Schweizer Garde bewacht den Vatikan und ist für die Sicherheit des Papstes verantwortlich. Seit dem 14. Jahrhundert ist der Vatikan der Amtssitz der Päpste. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 FAMILIE indem ich frage: „Was hast du denn auf?“ Dann kann das Kind eine Liste mit den Aufgaben machen, und wenn es eine erledigt hat, kann es sie durchstreichen. Ansonsten gilt: Wenn das Kind sich in der Lernumgebung wohlfühlt, ist das schon die halbe Miete. Das eine Kind lernt gerne im eigenen Zimmer am Schreibtisch, das andere Kind sitzt lieber am Esstisch. Es kann auch durchaus förderlich sein, bei den Hausaufgaben Musik zu hören – aber leise und im Hintergrund, sodass sie die Aufmerksamkeit nicht wegnimmt. Ein Schwerpunkt in Ihrem Buch ist der Bereich Computer. Welche Rolle spielt der PC in der Familie? Hausaufgaben: Ob am Schreibtisch im eigenen Zimmer oder am Esstisch – wichtig ist, dass das Kind sich in seiner Lernumgebung wohlfühlt. (Foto: Benjamin Thorn / pixelio.de) Neues aus der Eltern-Trickkiste Interview mit der Ratgeber-Autorin Ute Glaser N ach den „Zahnputzverächtern“ und „Gemüseverweigerern“ geht es jetzt den „Trotzköpfen“, „Hausaufgabenvermeidern“ und anderen Widerständlern an den Kragen: „Noch mehr Ideen aus der ElternTrickkiste“ heißt das neue Buch von Ute Glaser. Die 54-jährige Journalistin aus Kürten ist Mutter einer 15-jährigen Tochter, unterrichtet stundenweise als Lehrerin und ist ehrenamtlich im Kinder- und Jugendbereich tätig. Vor zwei Jahren kam ihr Ratgeber „Die Eltern-Trickkiste“ auf den Markt; jetzt hat Ute Glaser erneut in die Trickkiste gegriffen. Im Interview mit Almud Schricke erzählt sie von Tricks und Rezepten, die den Familienalltag erleichtern. In Ihrem neuen Buch stellen Sie mehr als 200 Tipps und Tricks vor, die Eltern das Leben leichter machen. Woher nehmen Sie diese Tricks? GLASER: Die Tricks stammen zum großen Teil aus der eigenen Erfahrung – mit dem eigenen Kind, mit anderen Kindern, sowohl im Freundes- und Bekanntenkreis als auch in der Schule, aber auch aus Gesprächen mit anderen Eltern. Mehr oder weniger haben ja alle Eltern dieselben Probleme und dieselben Freuden. Dass man sich austauscht, fängt ja schon in der Baby-Gruppe an und geht in Kindergarten und Schule weiter. Alle Beispiele kommen aus der Praxis, da ist nichts am grünen Tisch gestrickt. Gibt es Tricks, die besonders gut funktionieren? GLASER: Jedes Kind ist anders, und jedes Kind ist an jedem Tag anders drauf – wie wir Erwachsenen auch. Von daher gibt es kein Patent-Rezept. Da kann es sein, dass heute etwas funktioniert und morgen nicht mehr. Wenn es um das Thema Sprache geht, sollten Eltern immer eindeutige Begriffe wählen und klipp und klar sagen, was sie wollen. Aber manche Tricks Ute Glaser. (Foto: Verlag) sollten sie nur selten anwenden, zum Beispiel den „Geräusch-Dino“, ein liebenswertes und scheues Wesen, dem Krach Angst macht. Wenn man den jeden Tag auf den Plan ruft, damit das Kind einmal leise ist, ist der Aha-Effekt verpufft. GLASER: Das ist in jeder Familie ein dickes Thema, bei Jungs noch mehr als bei Mädchen. Der Bildschirm hat einfach eine unglaubliche Faszination. Früher war es der Fernseher, aber das ist durch den Computer in großen Teilen schon ersetzt. Und jetzt kommen auch noch die Smartphones dazu. Beim PC haben Eltern noch im Blick, was das Kind macht. Das ist bei den kleinen mobilen Geräten schwer möglich. „Viel besser als Druck, Zwang und Schimpfen funktionieren Konsequenz und Gelassenheit, gewürzt mit einer guten Prise Humor“, heißt es in Ihrem Buch. In einigen Situationen ist es ganz schön schwierig, gelassen zu bleiben, oder? GLASER: Das schafft man natürlich nicht immer. Eltern sind ja auch nicht perfekt und ticken jeden Tag ein bisschen anders. Deswegen funktioniert auch mal das ein oder andere Rezept nicht so gut oder kommt einem gar nicht erst in den Sinn. Eine Mutter, die ihre Tochter mit Wasser und Papierschnipseln eine Suppe kochen sieht und befürchtet, dass gleich alles auf dem Boden liegt, hat sich an einem Tag soweit im Griff, dass sie gelassen bleibt und mitspielt. Aber wenn jemand unter Strom steht, zum Kinderturnen muss oder verabredet ist, dann hat er oder sie die Gelassenheit nicht unbedingt. Oft wirkt es dann Wunder, das eigene Kind mal in andere Hände zu geben und sich selbst eine Pause vom Alltag zu gönnen. Wenn man es schafft, gelassen zu bleiben, das Kind mit Humor anzusprechen und trotzdem konsequent zu bleiben, ist das schon eine ganz große Kunst. Eine Frage, die viele Eltern beschäftigt: Wie kann man Kinder für die Hausaufgaben motivieren? Was raten Sie? GLASER: Es gibt immer Kinder, denen fällt das Lernen leichter, und anderen fällt es schwerer. Man muss dem Kind klarmachen, dass Lernen etwas Schönes und Wichtiges ist. Ich kann es natürlich unterstützen, 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ute Glaser: Noch mehr Ideen aus der Eltern-Trickkiste, 192 Seiten, Hardcover, GU-Verlag, ISBN: 978-3-8338-2819-5, 17,99 Euro. Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 RÄTSEL Dieser Begriff schreibt einem Berufsstand eine Eigenschaft zu. Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 7 sehen Sie in der Rätselmitte. 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013 BUNTE SEITE Julika ist mit ihrer Mutter im Zoo. Vor einem Storch bleibt sie stehen. Julika betrachtet das Tier und wendet sich dann ganz enttäuscht ab: „Mama, er hat mich noch nicht einmal wiedererkannt.“ „Herr Wirt, wollen Sie sich bitte mal mein Zimmer ansehen? Das sieht ja aus, als wäre da ein Jahr lang nicht mehr saubergemacht worden!“ – „Das dürfen Sie mir nicht sagen. Ich habe das Hotel erst vor drei Monaten übernommen...“ Lars liegt auf den Knien und schrubbt die Küche. Kommt sein Freund vorbei: „So etwas fiele mir aber im Traum nicht ein!“ Darauf Lars: „Mir auch nicht, aber meiner Frau.“ „Ach ja ... Ich hatte ganz vergessen, dass unser Paulchen gerade badet!“ (Cartoon: Jakoby) mal mit Lotto.“ – „Warum?“ – „Von 49 Testfragen haben Sie sechs richtig beantwortet.“ Antwortet der Motorradfahrer: „Reicht es, wenn ich die Scheibe runtermache?“ Professor zum Studenten: „Für die Uni sind Sie weniger geeignet. Versuchen Sie es lieber Ein Polizist hält einen Motorradfahrer an. Er geht zu ihm und sagt: „Steigen Sie bitte aus.“ „Und dein schönstes Erlebnis im Skiurlaub?“ – „Als der Gips endlich wieder runterkam...“ 22. Februar 2013 | Ausgabe 8/13 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 BERICHT Glanz des Wahren? Sakralität im modernen Kirchenbau I m Programm zur Akademie zum diesjährigen Aschermittwoch der Künstler im Kölner Maternushaus war der Festvortrag von Dr. Walter Zahner „Schönheit ist der Glanz des Wahren“ ohne ein Fragezeichen angekündigt. Denn es handele sich um ein Zitat des heiligen Augustinus oder auch von Thomas von Aquin, das der Architekt Mies van der Rohe in einer Rede gebraucht hatte, so Zahner, Kurator bei der Deutschen Bischofskonferenz. Aber wäre ein Fragezeichen nicht auch möglich, vor dem Hintergrund, was alles für „schön“ gehalten wird? Hält man sich dagegen an Bischof Friedhelm Hofmann, kann das Fragezeichen entfallen. Er sagte während eines AugustinusStudientages, so Zahner: „Das Suchen und Finden der Wahrheit bedeutet aber zugleich auch das Suchen und Finden der Schönheit.“ Und so machte sich der Referent in seinem Vortrag dann auch auf die Suche nach der „Schönheit.“ Dazu zitierte er Platon, der die Baukunst auf die höchste Stufe gestellt habe, „denn im Gegensatz zu Dichtern ‚lügen‘ Architekten nicht, wenn sie ihre Werke schaffen.“ Zahner stellte die Frage, was Kirchengebäude sind. Seine erste Antwort „Orte des Heiligen“. Als Beispiel stellte er St. Fronleichnam in Aachen vor, eine Kirche mit einem ungewöhnlich hohen Gemeinderaum und einem niedrigen Nebenschiff. Beide zusammen bilden im Grundriss ein genaues Rechteck. Zahner scheute sich nicht, diese Kirche einen „Kasten“, einen säulenlosen Einraum zu nennen. Für den Architekten Rudolf Schwarz sind insgesamt Raum und Baukörper als das Bild Christi anzusehen. Ansonsten ist es nämlich eine bilderlose Kirche. Wer will dem Architekturkritiker G. E. Kidder Smith widersprechen, wenn er sagt: „Einige dieser Kirchen zeugen von einer etwas krampfhaften Suche nach einem neuen Stil, einige sind jedoch ganz meisterhaft.“ Wenn es später dann den Architekten gelungen ist, die Kirchengebäude nicht mehr wie ei- Eindrucksvoll setzten Thomas Meixner (im Bild) und seine Kollenen Thronsaal Got- ginnen und Kollegen die Texte von Simone Weil um. tes erscheinen zu lassen, sondern wie das Haus der Gläubigen, in Am Abend gelangte dann in St. Gertud, dem sie mit ihrem Gott Tischgemeinschaft einer von Gottfried Böhm gebauten Kirche, haben, dann wurden auch die zentralen Ge- die heute vielfach für kulturelle Angebote danken des Zweiten Vatikanischen Konzils genutzt wird, das Musiktheaterstück „Licht in ihren Plänen aufgegriffen. Zahner stell- und Schwere“ mit Texten von Simone Weil te fest, dass zeitgenössische Kirchenbauten und Musik von Sidney Corbett zur UraufZeugnisse höchster Baukunst seien. Sie soll- führung. Keine ganz leichte Kost, die aber in ten aber auch „Anders-Orte“ sein und zur den dunklen Kirchenraum hineingeschrieben Begegnung von Gott und Mensch einladen. zu sein scheint. Simone Weil gehöre zu den Gestalten des 20. Jahrhunderts, die alle Raster sprengen, schrieb Emanuela Gazotti im Programm zur Aufführung. Weil war eine französische Philosophin jüdischer Abstammung. Politisch und sozial stark engagiert wird sie als eine unermüdlich Suchende beschrieben. „Ohne religiösen Glauben im jüdischen Elternhaus erzogen, war sie offen für die Begegnung mit dem Absoluten; ihre Christusbegegnung trage mystische Züge“, so Gazotti. Aufgeführt wurde das eindringliche Stück von Barbara Schachtner, Gesang, Lucia Mense, Flöte, Anna Reitmeier, Violoncello, und Thomas Meixner, Schlagzeug. Die Dramaturgie lag bei Sebastian Hanusa. Der Vortrag von Walter Zahner erscheint Gute Gespräche im Maternushaus: Kardinal Joachim Meisner, Festredner Dr. Walter Zahner demnächst in der Veröffentlichungsreihe und Künstlerseelsorger Prälat Josef Sauerborn. (Fotos: PA) „Schwarz auf Weiß“. HELMUT PATHE 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/13 | 22. Februar 2013