Wirtschaftsnachrichten aus Belgien - Juli-August 2011

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Wirtschaftsnachrichten aus Belgien - Juli-August 2011
Wirtschaftsnachrichten aus Belgien
Juli – August 2011
1. Ausländische Investitionen in Belgien
Diese Rubrik wurde vom Föderalen Öffentlichen Dienst (FÖD) Auswärtige
Angelegenheiten in Zusammenarbeit mit der Verbindungszelle FöderalRegionen Ausländische Investitionen erstellt. Die Verbindungszelle wurde
im Jahr 1995 auf der Grundlage des Kooperationsvertrages „Ausländische
Investitionen“ vom 7. Februar 1995 gegründet. Ihre Aufgabe ist es, die
Aufmerksamkeit der politischen Entscheidungsträger auf wichtige Themen
bezüglich des Investitionsklimas in Belgien zu lenken und Synergien
zwischen allen belgischen Behörden zu generieren, die an der Akquirierung
von Investitionen aus dem Ausland beteiligt sind. Folgende Behörden sind in
dieser Zelle vertreten: der Föderale Öffentliche Dienst Auswärtige
Angelegenheiten, der Föderale Öffentliche Dienst Wirtschaft, der Föderale
Öffentliche Dienst Finanzen, die Wirtschaftsvertretung Flanderns (FIT,
Flanders
Investment
and
Trade),
die
Wallonische
Exportund
Auslandsinvestitionsagentur (AWEX, Agence wallonne à l’Exportation et aux
Investitions
Etrangers)
und
der
Dienst
Außenhandel
und
Auslandsinvestitionen des Ministeriums der Region Brüssel-Hauptstadt
(Brussels Invest & Export). Der Vorsitz der Zelle wird turnusmäßig von den
Regionen übernommen. Für das Sekretariat ist der FÖD Wirtschaft
zuständig.
Kontakt: Sekretariat der Verbindungszelle
FÖD Wirtschaft
Rue du Progrès 50
B-1210 Brüssel
Tel.: 02/277.69.13
[email protected]
Ford Genk erhöht Produktionskapazität um 4.000 Autos
Autohersteller Ford Genk wird 4.000 Fahrzeuge mehr als die ursprünglich geplanten
170.000 produzieren. Laut Ford liegt das am enormen Erfolg der Modelle S-Max und
Galaxy.
Die Vorbereitungen für die Produktion des neuen Mondeo laufen ebenfalls. Im Juni
bekam das Werk in Genk die endgültige Zusage für den Produktionsstart der neuen
Version des Ford Mondeo innerhalb von zwei Jahren.
Weltweit besitzt der Ford-Konzern 110 Werke in 25 Ländern. Die flämische Stadt
Genk ist Heimat einer Tochtergesellschaft, die sowohl wirtschaftlich als auch wegen
ihrer Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Zulieferern rund um das Werk
bedeutsam ist. Berücksichtigt man dieses Netz, dann ist der Ford-Konzern für die
1
Beschäftigung von mehr als 10.000 Menschen verantwortlich und steht für 60 % der
belgischen Autoproduktion. Ford ist die einzige Marke, die in der Stadt Lommel eine
komplette
Teststrecken-Infrastruktur
unterhält,
die
europäischen
Produktionszwecken dient.
Übernahme der Quellen von Spontin durch Mecca Cola
Das Handelsgericht von Dinant hat gestern die Übernahme der Quellen von Spontin
durch Mecca Cola akzeptiert, eine Gesellschaft mit Sitz in Dubai, die Sodawasser
abfüllt. Der Käufer möchte vier Produktionslinien seines Sodawassers in Spontin
einrichten und dabei das Quellwasser verwenden.
Zu diesem Zweck will er in den nächsten Monaten um die vierzig Mitarbeiter
einstellen und dann seinen Output erhöhen. Mecca Cola ist rund um die Welt bekannt
als „anti-imperialistisch“ und soll in der arabisch-moslemischen Welt ein
Gegengewicht zu einer großen amerikanischen Marke bilden.
Ziel der Investoren bei der Übernahme von Spontin ist, die Präsenz von Mecca Cola
auf dem europäischen Kontinent zu stärken.
L'Avenir - 02/08/2011
Volvo Cars in Gent erhöht Produktion um 23 %
Autohersteller Volvo Cars Gent in Flandern fertigte in der ersten Jahreshälfte 141.319
Autos. Das ist ein Anstieg um 23 % im Vergleich zur selben Periode des Vorjahres.
Laut Volvo Cars Gent beruht dieser Anstieg im Wesentlichen darauf, dass die
Produktion des Volvo S60 jetzt auf vollen Touren läuft. Aber auch das Interesse am
Modell XC60 wächst. Der Autohersteller fügt hinzu, er erwarte, dass die Nachfrage
für den Rest des Jahres und weit ins nächste Jahr hinein hoch bleiben werde.
Deshalb
plant
Volvo
Cars
nach
dem
Ende
der
Sommerferien
eine
Produktionserweiterung.
Darüber
verhandelt
der
Autohersteller
mit
den
Gewerkschaften. 300 Arbeiter haben bereits einen unbefristeten Vertrag erhalten.
Tausend Zeitarbeitskräfte wurden ebenfalls eingestellt. Es heißt, weitere 200
Zeitarbeitskräfte würden in den nächsten Monaten einen unbefristeten Vertrag
erhalten. Die Investitionen in das Werk Gent steigen um ein Viertel auf etwa 59
Millionen Euro.
Volvo Cars hat schwedische Wurzeln, wurde aber im August letzten Jahres vom
chinesischen Unternehmen Geely erworben, nachdem es vorher schon an den
amerikanischen Ford-Konzern verkauft worden war. Im letzten Jahr baute Volvo Cars
Gent 223.117 Autos - ein Anstieg um 23 % gegenüber 2009. Die wichtigsten Märkte
für Gent sind die USA, Großbritannien, Schweden und Deutschland. 2010 nahm Volvo
Cars Gent die Produktion des erfolgreichen neuen Modells S60 auf.
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NLMK Clabecq
Die Integration der DUFERCO-Gruppe in den russischen NLMK-Konzern hat die
Zustimmung der europäischen Behörden erhalten. Alles ist bereits unterschrieben.
Betroffen ist auch Wallonisch-Brabant, denn über dem Walzwerk der ehemaligen
Forges de Clabecq, das eigentlich auf dem Grundgebiet der Gemeinde Ittre liegt, wird
bald die russische Fahne wehen. Die alte Bezeichnung kann man getrost vergessen:
Der Standort erhält den Namen NLMK CLABECQ und ein eigenes Logo.
In der Praxis wird sich nichts ändern. Die Strategie der neuen Gruppe wurde
öffentlich vorgestellt und die wichtige Stellung von Clabecq ist bestätigt. Die
bedeutenden Investitionen für die Verbesserung der Ausrüstung wurden übrigens
trotz der Krise nicht in Frage gestellt. Zurzeit ist man in der Schlussphase und die
Ergebnisse sind bereits überzeugend.
Neben anderen NLMK-Blechwerken in Europa (eines in Dänemark und eines in
Italien), die jeweils eigene Spezialbereiche abdecken, gestatten die neuen Maschinen
von Clabecq die Herstellung von Stahlblechen mit ganz besonderen Eigenschaften.
Ihre Dünnheit, ihre Leichtigkeit und ihre mechanische Qualität machen sie sehr
begehrt in der Transportbranche und bei der Hubmaschinenindustrie. Tief- und
Bergbau sind wegen der Abrieb- und Verschleißfestigkeit der Clabecq-Bleche
ebenfalls an ihnen interessiert.
La Libre Belgique – 05/07/2011
Twitter nutzt flämische Technologie für neue Webseite
Echtzeitinformationsnetz
Twitter
startete
kürzlich
eine
neue
TwitterEntwicklerwebseite, die mit Unterstützung und unter Anleitung von Acquia aufgebaut
wurde. Mitbegründer dieses US-Unternehmens ist der Flame Dries Buytaert.
Acquia ist der führende Anbieter von gewerblichen Lösungen für Drupal, eine
kostenlose Open-source-Software, die hinter vielen Millionen Webseiten und OnlineAnwendungen steht. Sie läuft auf industrieüblichen Hosting-Plattformen und lässt
sich mit so gut wie allen Altsystemen verbinden. Mit einer Community bestehend aus
etlichen Hunderttausend Anwendern und Entwicklern hat der Erfolg von Drupal ein
enormes geschäftliches Ökosystem hervorgebracht.
Die neue Twitter-Entwicklerwebseite dev.twitter.com bietet Informationen,
Instrumente, Hilfe und Support für 750.000 Entwickler im gesamten TwitterÖkosystem. Sie bietet Zugang zu Dokumenten, APIs, Tipps, Anleitungen, einem Blog
und Foren, die dazu gedacht sind, Entwickler mit dem Twitter-Team und miteinander
zu verbinden. „Twitter hat Open-source-Initiativen wie Drupal immer sehr
unterstützt“, sagt Ryan Sarver, Twitters Director of Plattform. „Wir haben uns für
Acquia entschieden, weil Flexibilität und Anpassung an Kundenwünsche bei dieser
Firma ganz hervorragend sind.
Acquia wurde 2007 gegründet und hilft seinen Kunden, ihr Wachstum zu managen
und ihren Online-Auftritt im vollsten Vertrauen anzupassen. Das hat das
Unternehmen bereits für beinahe 1.500 Unternehmen und Organisationen getan,
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unter ihnen Al Jazeera, das Weltwirtschaftsforum, Stanford University, der Senat von
New York und Daimler/Mercedes-Benz. Erst vor Kurzem hat Acquia ein
Finanzierungsprojekt in Höhe von 15 Millionen USD abgeschlossen, um seine
internationale Expansion insbesondere in Europa zu beschleunigen.
http://acquia.com
Audi Forest stellt ein
Audi Forest hat die Absicht, für die Montage des fünftürigen Audi A1 rund fünfzig
Mitarbeiter einzustellen. Dieses Modell wird im ersten Halbjahr 2012 bei den
Händlern erwartet.
Bereits seit mehreren Wochen testet Audi Forest die Montage der Sportback-Version
seines kleinen Stadtwagens A1 unter realitätsnahen Bedingungen. Im Hinblick auf
diese Montage ist das Werk auf der Suche nach rund fünfzig Arbeitskräften, ist in
„Het Nieuwsblad“ zu lesen.
Auch wenn der deutsche Autobauer auch das Ende des Monats September abwartet,
um die A1-Stückzahlen zu planen, die sein Werk in Forest im gesamten nächsten
Jahr produzieren soll, hat die Geschäftsleitung bereits beschlossen, 60 % der
Kapazität für die neue Modellversion zu nutzen.
Audi plant, dieses Jahr 120.000 A1 zu verkaufen, und man ist scheinbar auf dem
besten Weg, dieses Ziel zu erreichen.
L'Echo – 23/08/2011
Delvaux wird chinesisch
Fung Brands, ein Investitionsvehikel der Familie Fung aus Hongkong, übernimmt die
Mehrheit an dem belgischen Luxuslederwarenhaus Delvaux für einen nicht näher
erwähnten Betrag. Delvaux wurde 1829 gegründet und ist das älteste
Lederwarenhaus der Welt. Die Familie Schwennicke, seit 1933 einziger Aktionär,
behält einen Minderheitsanteil.
Der Auftritt eines neuen Aktionärs ist keine Überraschung. Im Juli 2010 war
angekündigt worden, dass Delvaux auf der Suche nach einem Branchenpartner sei,
um das internationale Wachstum des Unternehmens zu beschleunigen.
Fung Brands wurde erst vor einigen Monaten gegründet. Es handelt sich um ein
privates Investitionsvehikel, das auf dem Gebiet von Qualitätsmarken aktiv ist. Es
befindet sich im Besitz der aus Hongkong stammenden Familie Fung. Die Familie ist
auch
Referenzaktionär
der
börsennotierten
Gruppe
Li
&
Fung,
eines
Outsourcingspezialisten für die Einzelhandelsbranche.
Die erste Investition von Fung Brands war Robert Clergerie, der berühmte
französische Schuhhersteller. Fung Brands wird von Jean-Marc Loubier geleitet, der
eine lange Karriere und viel Erfahrung im Luxus- und Modesektor hat, unter anderem
bei Louis Vuitton und Céline. Fung Brands hat offensichtlich große Absichten.
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Familienunternehmen
Delvaux befand sich bisher zu 100 Prozent im Familienbesitz. Es wurde 1829 von
Charles Delvaux gegründet und ist damit das älteste Lederwarenhaus Europas. 1908
wurde das erste Modell (Edison-Reisekoffer) patentiert. Das Sortiment wurde
erweitert um Reisetaschen, Köfferchen, Aktentaschen und ab dem Anfang des 20.
Jahrhunderts um Taschen für Damen.
1933 gelangte das Unternehmen in die Hände der Familie Schwennicke. Franz
Schwennicke führte als Erster Saisons in die Lederwarenkollektion ein.
Solange Schwennicke, die Ehefrau von Franz, setzte ab 1970 auf Kreativität und
unternahm die ersten Schritte hin zur Internationalisierung. Sie betonte das
handwerkliche Know-how noch stärker.
François Schwennicke, der älteste Sohn von Franz und Solange, begann 1990 als
Produktionsleiter und wurde Executive Chairman des Unternehmens. 2008 wurde
Christian Salez als CEO gewonnen. Gemeinsam mit Veronique Branquinho, die als
künstlerische Leiterin geholt wurde, und dem neuen Partner soll er die Marke
modernisieren und ihr zu internationalem Wachstum verhelfen.
In dem im Juli endenden Geschäftsjahr soll das Unternehmen nach Verlauten einen
kleinen Gewinn bei einem Umsatz von 18 Millionen Euro machen. Der Cashflow des
Unternehmens soll nach Verlauten bei etwa 800.000 Euro liegen. Vor zwei Jahren
steckte er noch mit 6,7 Millionen Euro im Minus.
De Tijd – 27/07/2011
2. Ausländische Verträge für belgische Unternehmen
Belgischer Satellit beobachtet vietnamesische Ökosysteme
Nach langen Verhandlungen kündigte das Unternehmen Spacebel kürzlich an, dass es
den Zuschlag für die Lieferung eines Mikrosatelliten an Vietnam erhalten hat. Der
Satellit wird eingesetzt, um Staatsgebiet und Umwelt von Vietnam zu beobachten. Es
geht um einen Vertrag im Wert von 60 bis 70 Millionen Euro. Der Vertrag wird
offiziell während der prinzlichen Mission in Vietnam unterzeichnet, die für März 2012
geplant ist.
Mit diesem um die 100 kg wiegenden Satelliten made in Belgium werden die
Vietnamesen
ihre
natürlichen
Ressourcen
selbst
kontrollieren
können:
landwirtschaftliche Flächen, Wälder, Flüsse, Fauna, Wasser usw. Der Start wir im
Laufe von 2016 oder 2017 stattfinden.
Aus diesem Anlass steht Spacebel an der Spitze eines Konsortiums, das es mit
anderen belgischen Unternehmen bildet: QinetiQ Space, AMOS und das Lütticher
Centre Spatial.
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Spacebel ist ein Software-Engineering-Unternehmen, das sich auf Entwurf und
Entwicklung leistungsstarker Computersysteme für die Raumfahrtindustrie sowie die
Umwelt- und Flächenbetreuung spezialisiert hat. QinetiQ Space ist Experte für den
Bau von Satelliten und AMOS ist auf den Gebieten Optik und Hochpräzisionsmechanik
tätig.
www.spacebel.be
Neue Umicore-Investition in China
Im Rahmen der Fertigung seiner Fahrzeugkatalysatoren baut Umicore eine neue
Produktionslinie in China.
Umicore erweitert seine Produktionskapazität für Fahrzeugkatalysatoren in Suzhou,
China. Diese Erweiterung des Standorts ist nötig, um mit der Entwicklung des
chinesischen Automobilmarkts Schritt zu halten, und um die Emissionsschutzgesetze
zu erfüllen.
Die Investition gestattet, verschiedene Katalysatorensysteme herzustellen und den
Serviceumfang für Dieselplattformen von Lkw aufgrund neuer Verträge zu
vergrößern. Die Investition umfasst ebenfalls die Versorgungsinfrastrukturen für
Erweiterungen und soll Mitte 2012 abgeschlossen sein.
Der Bau der neuen Produktionslinie erfolgt parallel zur Errichtung des
Technologieentwicklungszentrums, die derzeit in Suzhou im Gang ist. Auch seine
Fertigstellung ist für Mitte 2012 vorgesehen.
Über die Höhe der Investitionen lässt Umicore nichts verlauten.
L'Echo – 20/07/2011
Solvay baut Megakomplex in Saudi-Arabien
Solvay plant, ein Joint Venture mit dem Chemieunternehmen Sadara zu bilden, um
ein neues Werk für Wasserstoffperoxid in Saudi-Arabien zu bauen. Laut Plan soll
dieses Werk, das rund 100 Kilometer von der Stadt Damman entfernt entsteht, in der
zweiten Hälfte des Jahres 2015 den Betrieb aufnehmen können. Die Kosten wurden
nicht veröffentlicht.
Der Chemiekomplex wird Wasserstoffperoxid herstellen, das danach als Grundstoff
für die Produktion von Propylenoxid dient.
Das Werk wird einer der größten integrierten Chemiekomplexe der Welt mit 26
Produktionseinheiten. Für die schnell expandierenden Märkte wird es mehr als 3
Millionen Tonnen Chemikalien und Kunststoffe herstellen können.
Der vorgestellte Megakomplex ist bereits der dritte seiner Art für Solvay. Der
Chemiekonzern besitzt ein Werk in Antwerpen und stellt gerade ein Werk in Thailand
in Dienst.
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Solvays Partner Sadara ist selbst ein Joint Venture zwischen der Saudi Arabian Oil
Company und der Dow Chemical Company.
De Tijd – 28/07/2011
Grünes Licht für Delhaize in Serbien
Die serbische Wettbewerbsbehörde hat die Übernahme der Delta Maxi Group durch
die Firma mit dem Löwen genehmigt.
Die Delhaize-Gruppe hat das grüne Licht der Wettbewerbsbehörde für die Übernahme
der Delta Maxi Group erhalten. Die Regulierungsbehörde sagt, diese Transaktion
verletze den Wettbewerb auf dem Markt nicht auf signifikante Weise.
Die Übernahme wurde Anfang März angekündigt und hat einen Wert von 932,5
Millionen Euro (inbegriffen Schulden in Höhe von 300 Millionen Euro). Sie umfasst die
Immobilien und die Hälfte der Supermärkte in Serbien sowie sieben
Distributionszentren.
Die Delta Maxi Group ist einer der Marktführer unter den großen Handelsketten auf
dem Balkan. Ihr Umsatz im Jahr 2011 wird auf 1,35 bis 1,4 Milliarden Euro
geschätzt, das Ebitda auf 85 bis 90 Millionen.
Die Gruppe ist in fünf Ländern vertreten (Serbien, Bosnien-Herzegowina,
Montenegro, Albanien und Bulgarien). Auf ihrem Heimatmarkt ist sie mit 22 %
Marktanteil und 447 Supermärkten Marktführer.
Bloomberg, L'Echo – 13.07.2011
Die Bank Delen fasst Fuß in Großbritannien
Die Antwerpener Bank Delen baut ihre Aktivitäten außerhalb von Belgien aus und
übernimmt dafür einen Mehrheitsanteil am britischen Vermögensverwalter JM Finn &
Co. Damit tätigt bereits zum zweiten Mal innerhalb sehr kurzer Zeit eine
Finanzgruppe der Holding Ackermans & van Haaren eine bedeutende Investition.
Ackermans & van Haaren (AvH), die diversifizierte belgische Investmentgruppe, hat
über ihre auf Vermögensverwaltung spezialisierte Tochtergesellschaft Delen
Investment eine Vereinbarung im Hinblick auf den Erwerb eines Mehrheitsanteils an
JM Finn & Co Ltd geschlossen, einem bedeutenden Londoner Vermögensverwalter.
Die Transaktion soll im Laufe des dritten Quartals abgeschlossen werden. Sie muss
noch von den britischen Wettbewerbshütern abgesegnet werden.
Auf diese Weise vergrößert Delen seine Privatbank-Aktivitäten. Delen Investments
hat für JM Finn & Co ein Übernahmeangebot über 67 Millionen Euro unterbreitet.
Je nach Ergebnis des Angebots könnte Delen rund 70 % des Vermögensverwalters
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übernehmen. Die restlichen Aktien bleiben in Händen des Managements und des
Personals von JM Finn & Co.
Delen Investments finanziert den Kauf aus Eigenmitteln.
„Im Laufe der Jahre ist Delen einer der beiden wichtigsten unabhängigen
Vermögensverwalter in Belgien geworden,“ erläutert Luc Bertrand, CEO von
Ackermans & van Haaren, zitiert nach einer Pressemitteilung. „Seit einiger Zeit
möchte Delen einen Anteil an einem anderen europäischen Markt neben Luxemburg
und der Schweiz erwerben, wo das Unternehmen bereits seit Langem über Filialen
verfügt.
Wir
sind
zu
dem
Schluss
gekommen,
dass
der
britische
Vermögensverwaltungsmarkt besonders lohnend ist. Dort gibt es insbesondere eine
gut etablierte Aktien- und Vermögensverwaltungskultur sowie eine interessante
Entwicklung der Vermögensverwaltung mit Ermessensspielraum, die hochwertige
Einkünfte und Gewinne verspricht.“
JM Finn & Co ist ein Vermögensverwalter, der im Wesentlichen für eine private
Klientel arbeitet. Die Guthaben, die seine Klienten JM Finn & Co anvertraut haben,
beliefen sich am 30. April 2011 auf 6,3 Milliarden Pfund (5,4 Milliarden Pfund im April
2010). Im Laufe der Jahre konnte JM Finn & Co seine Aktivitäten entwickeln, so AvH
in seiner Pressemitteilung. Der ehemalige Makler für Privatkunden hat sich in einen
Vermögensverwalter verwandelt.
Heute werden 54 % der ihm anvertrauten Vermögenswerte auf der Grundlage von
Verwaltungsaufträgen mit Ermessensspielraum verwaltet.
Das Geschäftsjahr 2009/2010 (Abschluss im April 2010) endete für JM Finn & Co mit
einem Gewinn nach Steuern von 4,8 Millionen Pfund bei Einkünften von 37,1
Millionen Pfund. Das Eigenkapital im April 2010 belief sich auf 12,8 Millionen Pfund.
1945 als Partnerschaft gegründet, wurde JM Finn & Co 2006 zu einer Gesellschaft.
Sie gehört derzeit vollständig der Direktion und den 279 Mitarbeitern.
Der Hauptsitz befindet sich in der Londoner City. Niederlassungen findet man in
Leeds, Bristol, Ipswich, Bury St. Edmonds und Cardiff.
L’Echo – 28/06/2011
Bekaert baut sein Drahtgeschäft in China aus
Über seine Holding Bekaert Wire Products Hong Kong, eine 100-prozentige
Tochtergesellschaft, wird Bekaert alle Aktien von Qingdao Hansun Steel Co. Ltd.
erwerben. Der Unternehmenswert von Qingdao beläuft sich auf ungefähr 270
Millionen CNY (30 Millionen Euro).
Bekaert hat eine Vereinbarung mit Hankuk Steel Wire über den Kauf der
Drahtzieherei Qingdao Hansun in Qingdao, Provinz Shandong, China, geschlossen.
Über seine Holding Bekaert Wire Products Hong Kong, eine 100-prozentige
Tochtergesellschaft, wird Bekaert alle Aktien von Qingdao Hansun Steel Co. Ltd.
erwerben. Diese Transaktion, deren Unternehmenswert sich auf ungefähr 270
Millionen CNY (30 Millionen Euro) beläuft, wurde den vorgeschriebenen Prüfungen
unterworfen. Die Transaktion wird wahrscheinlich im dritten Quartal 2011
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abgeschlossen.
Die Firma Qingdao Hansun wurde 2008 gegründet. Das Werk hat die nötigen
Maschinen zur Herstellung von Drahtziehprodukten für eine Vielzahl von
Anwendungen, unter anderem für die Bau- und Papierindustrie sowie für den
Bergbau. Das Werk liegt in der Nähe des Seehafens Qingdao, des neuntgrößten
Containerhafens der Welt, und beschäftigt derzeit 233 Mitarbeiter.
Für Henri-Jean Velge, Executive Vice President Wire and Stainless Technologies der
Bekaert Group „wird die Integration dieses Unternehmens unsere Position auf dem
asiatischen Markt stärken und die vorhandene Kapazität der Plattform für
Drahtgeschäfte von Bekaert in China erhöhen. Wir freuen uns, die neue Mannschaft
bei uns begrüßen zu können, und wir erwarten, dass die Expansion unserer
Aktivitäten zu unseren Wachstumsplänen in Sektoren beiträgt, in denen Bekaert
seine Präsenz und seine Technologieerfahrung auf den internationalen Märkten
entwickeln konnte.
Bekaert ist bereits seit Anfang der 1990er Jahre in China vertreten. Das
Unternehmen hat heute 17 Standorte in acht Orten (Shenyang, Weihai, Jiangyin,
Wuxi, Shanghai, Suzhou, Chongqing, Huizhou). Darunter sind 13 Werke, ein
Forschungs- und Entwicklungszentrum und eine Konstruktionsabteilung, eine
Handelsgesellschaft und Bekaerts Regionalsitz in Asien. Heute arbeiten mehr als
10.000 Mitarbeiter für die chinesischen Bekaert-Unternehmen.
L’Echo – 18/07/2011
3. Allgemeine Wirtschaftsinformationen über Belgien
Belgien ist für ausländische Investoren das viertattraktivste Land der
Welt
Laut einem Bericht der UNCTAD (Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und
Entwicklung) betrugen im Jahr 2010 die direkten ausländischen Investitionen in
Belgien beinahe 62 Milliarden Dollar (etwa 43 Milliarden Euro). Das entspricht einem
Zuwachs von mehr als 50 Prozent gegenüber 2009.
Damit nimmt Belgien hinter den USA (228 Milliarden Dollar), China (106 Milliarden
Dollar) und Hongkong (69 Milliarden Dollar) den vierten Platz unter den Ländern ein,
die ausländische Direktinvestitionen erhalten.
Außerdem stand Belgien im Jahr 2010 mit 38 Milliarden Dollar (etwa 27 Milliarden
Euro) auf dem zehnten Platz der Weltrangliste der Länder, von denen
Auslandsinvestitionen ausgehen.
www.unctad.org/Templates/Webflyer.asp?docID=15189&intItemID=2068&lang=1
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Die OECD stellt Belgien ein gutes Zeugnis aus
Angel Gurria, Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (OECD) stellte am 12. Juli 2011 während einer Pressekonferenz den
zweijährlichen Bericht über die Belgische Wirtschaft vor. Er gratulierte Belgien zu den
Ergebnissen, die die Regierung in laufenden Angelegenheiten in den letzten zwei
Jahren erzielte. Nach den Schlussfolgerungen des Berichts hat Belgien die Krise gut
überstanden: „Die Wirtschaft erholt sich gut.“
Die OECD veröffentlicht ungefähr alle zwei Jahre eine Wirtschaftsstudie über jeden
ihrer Mitgliedsstaaten. Die Studie zeigt die Eckpunkte der wichtigsten wirtschaftlichen
Herausforderungen auf und enthält eine tiefgreifende Analyse. Am Ende gibt sie für
jede
der
Herausforderungen
Empfehlungen
über
die
zu
handhabende
Wirtschaftspolitik.
Mit einer relativ eingeschränkten Zunahme der Arbeitslosigkeit ist Belgien laut OECD
gut aus der Krise hervorgegangen. Seitdem erholt sich die Wirtschaft schneller als in
der gesamten Eurozone und das Haushaltsdefizit sinkt rasch.
Die OECD spornt Belgien dazu an, seine Staatsfinanzen weiter zu sanieren, nach
mehr grünem Wachstum zu streben und den Arbeitsmarkt zugänglicher zu machen.
www.oecd.org/eco/surveys/belgium
Die Wallonie hat niemals mehr verkauft
Die Zahlen für das erste Quartal 2011 wurden gerade veröffentlicht und wieder
wurde ein Rekord gebrochen: Die Wallonie hat Waren im Wert von 11,1 Milliarden
Euro ins Ausland verkauft. Das ist das beste jemals verzeichnete Quartalsergebnis.
Der letzte Rekord von 10,6 Milliarden Euro wurde von April bis Juni 2008 aufgestellt,
d. h. vor der Krise.
Ebenso positiv ist, dass dieses Ergebnis einem Anstieg von 17,6 % gegenüber
demselben Zeitraum des Vorjahres entspricht. Der Anstieg der Exporte im Jahr 2010
(+14,6 %) bestätigt sich und nimmt weiter zu.
Die Entwicklung im ersten Quartal 2011 ist mit +27,2 % in den Ländern außerhalb
der EU noch bemerkenswerter. Je nach Ländern und Großregionen der Welt gibt es
einige Unterschiede: +62,2 % in Lateinamerika, +35,7 % in China, +68,9 % in
Südafrika, +66,7 % in Indien.
Das sehr schöne Ergebnis der Türkei muss man sogar als „hervorragend“
bezeichnen: +130,2 %. Und zu den Zahlen, die geradezu schwindelig machen,
gehören folgende: Die Mongolei verzeichnet + 776 % und wird Nummer 62 auf der
wallonischen Rangliste der Kundenländer. Panama springt dank einer Zunahme um
1.008 % auf den 67. Platz. Mit anderen Worten: die Wallonie wird internationaler,
denn die Märkte außerhalb der Europäischen Union machen jetzt beinahe 25 % der
Umsätze aus. „Wir müssen weiter auf Exportwachstum setzen,“ analysiert Philippe
Suinen, der Leiter der wallonischen Exportagentur (Awex). Unsere Konkurrenten
verdoppeln ihre Anstrengungen. Wir müssen uns deshalb in Zukunft Fragen über
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Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Wallonie stellen. Zum Beispiel müssen wir
einheimische Standorte verlagern, d. h. wir müssen bestimmte Segmente der
Produktion auslagern, um die Kosten zu reduzieren und zugleich den hochwertigen
Teil des technologischen Know-hows in der Wallonie zu halten.
Und die Investitionen des Auslands?
Das erste Quartal 2011 stellt sich wie folgt dar: Aufgrund von 42 Dossiers aus dem
Ausland wurden 1.467 Arbeitsplätze geschaffen (davon 400 bei Caterpillar!). „994
hängen direkt mit den Aktivitäten der Awex zusammen“, bemerkt der Leiter der
Agentur. In Euro entsprechen diese Investitionen 1,64 Milliarden.
La Libre Belgique - 15/07/2011
Erstes Halbjahr 2011: Antwerpener Hafen reitet auf Erfolgswelle
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden im Antwerpener Hafen 96
Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen. Das entspricht einem Anstieg um 10,4 %
gegenüber der ersten Hälfte des Jahres 2010, als sich die Menge auf 87 Millionen
Tonnen belief.
Gegenüber Januar bis Juni 2010 stieg außerdem der Container-Umschlag um 3,4 %
von 51,3 auf 53 Millionen Tonnen. Der Containerhandel erholte sich nach der
Rezession besonders gut. Er übertraf bereits im vorigen Jahr das zuletzt im Jahr
2008 erzielte Rekordergebnis (in Tonnen). Tatsächlich erlebte Antwerpen das
stärkste Wachstum aller Seehäfen in der Hamburg-Le-Havre-Klasse.
Konventionelle Fracht und Stückgut erlebten mit 16,9 % mehr Verladungen ebenfalls
ein gutes Wachstum. Die Gesamtmenge für die ersten sechs Monate betrug 6,4
Millionen Tonnen. Stahl (4,4 Millionen Tonnen), das traditionelle Rückgrat dieses
Segments, erlebte ein besonders starkes Wachstum um 48 %. Tatsächlich haben sich
die Stahlimporte sogar mehr als verdoppelt. Für den Rest waren die Ergebnisse für
konventionelle Fracht und Stückgut gemischt.
Im Ro-Ro-Sektor erlebte der Antwerpener Hafen einen Anstieg um 15,8 % auf 2,1
Millionen Tonnen. Mit 526.841 Fahrzeugen, die in den letzten sechs Monaten veroder entladen wurden, stieg die Anzahl der umgeschlagenen Fahrzeuge um 19,1 %.
Der Umschlag an Massengütern stieg in der ersten Hälfte des Jahres 2011 um 21,5
% auf 34,3 Millionen Tonnen. Dieser Anstieg beruht hauptsächlich auf dem starken
Wachstum bei flüssigen Massengütern (Ölderivate, Rohöl und Chemikalien). Die
ausgezeichneten Zahlen spiegeln Antwerpens Position als führender integrierter
Petrochemie-Cluster in Europa wider. Die Branche entwickelt sich schnell weiter und
die Unternehmen investieren in Infrastruktur und nachhaltige Energielösungen. 2011
erlebte auch eine beträchtliche Erweiterung der Lagermöglichkeiten für Ölderivate.
www.portofantwerp.be
Neuer Meilenstein für WSL
Allein im Jahr 2010 wurden im Inkubator Wallonia Space Logistics (WSL), dem
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wichtigsten der Wallonie, sechs neue Unternehmen gegründet. Insgesamt arbeiten
derzeit 25 neue Unternehmen in seinen Mauern und können somit von der
Unterstützung in jeder Phase ihrer Entwicklung profitieren: Machbarkeitsstudie,
strategischer Beistand, finanzielle Unterstützung, Managementberatung usw.
Der kumulierte Umsatz dieser 25 Firmen beläuft sich gemäß der Bilanz 2010 der
Organisation, die kürzlich veröffentlicht wurde, auf 11,5 Millionen Euro. Ursprünglich
konzentrierte sich WSL auf den Weltraum, hat sein Tätigkeitsfeld inzwischen aber auf
alle Ingenieurwissenschaften erweitert. Ebenso betreffen die durchgeführten Projekte
nicht mehr ausschließlich wissenschaftliche Forschungen der Universität Lüttich
(Spin-off), sondern auch private Vorhaben (Start-up).
Trends - 21/07/2011
Forscher aus Flandern entwickeln flexiblen Mikroprozessor
Das Forschungszentrum Imec hat einen Mikroprozessor aus Kunststoff auf den Markt
gebracht. Er ebnet den Weg für Hightech-Gadgets wie flexible Displays. Imec hat
seinen Hauptsitz in der flämischen Stadt Leuven.
Es ist das erste Mal, dass ein funktionierender 8-Bit-Mikroprozessor hergestellt
wurde, indem man 4.000 organische Transistoren direkt auf eine flexible Plastikfolie
aufbrachte. Die Verwendung eines billigen organischen Rohstoffs – Kunststoff –
anstelle des teuren Silikons, das herkömmlich von der Chip-Industrie genutzt wird,
ist der erste Schritt zur Vermarktung von Anwendungen wie intelligenten
Verpackungen oder aufrollbaren Displays.
Kunststofftransistoren sind allerdings eine Million Mal langsamer als moderne
Gigahertz-Prozessoren aus Silikon. Ihre Geschwindigkeit lässt sich mit Prozessoren
aus den 1970er Jahren vergleichen. Der organische Mikroprozessor sei also nicht
dafür gedacht, sein Gegenstück aus Silikon gänzlich zu verdrängen, betont Jan
Genoe, Forschungskoordinator bei Imec.
Imec entwickelte seinen organischen Mikroprozessor gemeinsam mit TNO, der
niederländischen Organisation für angewandte wissenschaftliche Forschung, und mit
Holst Centre, dem unabhängigen offenen Innovationszentrum für Forschung und
Entwicklung, das Imec und TNO im Jahr 2005 gegründet haben. Ebenfalls in das
Projekt eingebunden war Polymer Vision, ein aus dem Philips-Konzern
ausgegliedertes Unternehmen, das auf rollbare Displays spezialisiert ist.
Imec leistet weltweit führende Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Nanoelektronik,
unterstützt durch globale Partnerschaften in den Branchen Informations- und
Kommunikationstechnologie, Gesundheit und Energie. 2010 erzielte Imec einen
Umsatz von 285 Millionen Euro. Das Forschungszentrum unterhält Regionalbüros in
Belgien, den Niederlanden, Taiwan, den USA, China und Japan. Es beschäftigt rund
1.900 Mitarbeiter, darunter mehr als 500 feste Kräfte aus der Industrie und
Gastforscher.
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Eine Binnenwasserverbindung für Container und Wechselbrücken zwischen
Nord – Pas-de-Calais und der Wallonie
Der Hafen Lüttich, der Öffentliche Dienst der Wallonie, der Seehafen Dünkirchen und
die Binnenwasserstraßenverwaltung Frankreichs haben eine Partnerschaftscharta für
die Schaffung einer ständigen Binnenwasserverbindung mit Zwischenstopps zwischen
der französischen Region Nord – Pas-de-Calais und der Wallonie unterzeichnet.
Das Konzept des Dienstes „Flusstaxi“ gestattet die Verbindung von 12 See- und
Binnenhäfen untereinander, und zwar auf einer weitläufigen Achse von Dünkirchen
bis Lüttich mit einem gemischten Angebot von Seecontainern und kombiniertem
Transport, das darauf abzielt, „die multimodalen Transportangebote von Tür zu Tür
zu entwickeln“.
Die Entwicklungsstrategie des „grenzüberschreitenden Taxi-Binnenschiffs“ beruht auf
einem koordinierten Ansatz von Verladern, Terminalbetreibern und Institutionen.
Diese Partnerschaftscharta nimmt die Entwicklung diverser multimodaler Plattformen
entlang dem Kanal Seine-Nordeuropa vorweg, der einmal das Seinebecken mit dem
engmaschigen Flussnetz zwischen Frankreich und der Wallonie verbinden wird.
Business Immo - 26/07/2011
Flämische Regierung gründet Flanders Knowledge Area
Der flämische Ministerpräsident Kris Peeters hat ein Kooperationsprotokoll mit den
Vizekanzlern aller Universitäten in der Region unterzeichnet. Das Protokoll ist Teil der
Initiative „Academic Diplomacy“.
Das Bildungssystem in Flandern schneidet international bei Lehre und Forschung gut
ab. Die flämische Regierung möchte diese Stärke im Ausland besser verkaufen.
Daher wurde eine Vereinbarung mit den Vizekanzlern aller Universitäten in Flandern
geschlossen. In der politischen Terminologie wird die Vereinbarung als
„Kooperationsprotokoll“ bezeichnet.
Berichten zufolge wird die Kooperation in einer zweiten Phase auf Fachhochschulen
und andere öffentliche Wissenseinrichtungen ausgedehnt. Hauptziel der Vereinbarung
ist, dass diese Institutionen eine Rolle als Projektpartner bei der täglichen Umsetzung
der Außenpolitik der flämischen Regierung übernehmen. Derzeit wird ein Aktionsplan
erarbeitet, bei dem es auch um ein gemeinsames Kommunikationskonzept mit dem
gemeinsamen Nenner „Flanders Knowledge Area“ geht.
Darüber hinaus erhalten Hochschulbildung und Forschung besondere Aufmerksamkeit
bei offiziellen Auslandsreisen des flämischen Ministerpräsidenten. Kontakte zwischen
der diplomatischen Welt und den Wissenseinrichtungen werden verstärkt. Eine
intensivere Interaktion zwischen Akademikern, die im Ausland arbeiten,
ausländischen Studenten, Forschern und Professoren mit der ersten Reihe der
akademischen Erfahrung in Flandern sollte folgen. Die Kooperation zwischen der
akademischen Welt in Flandern und anderswo auf der Erde wird ebenfalls unterstützt.
Flämische
Universitäten
und
Fachhochschulen
scheinen
mit
ihren
Internationalisierungsbemühungen bereits gute Fortschritte zu machen. Sie haben
13.627 ausländische Studenten, 2.800 ausländische Mitarbeiter und bieten 246
13
fremdsprachliche Programme. Interessant ist, dass ein Viertel aller an flämischen
Universitäten und Fachhochschulen durchgeführten Forschungsprojekte mit
ausländischen Mitteln finanziert werden: 1.051 Projekte bekommen Zuwendungen
von Programmen, die mit der EU zusammenhängen.
Der Hennegau lockt ausländische Investoren an
Die Provinz Hennegau ist zu einer Hauptattraktion für ausländische Investitionen
geworden. Innerhalb von 10 Jahren hat sie mehr als 4 Milliarden Euro an sich
gezogen – die Hälfte der gesamten ausländischen Investitionen in der Wallonie
desselben
Zeitraums.
Die Provinz Hennegau allein steht für mehr als 50 % der 8 Milliarden ausländischer
Euro, die seit dem Jahr 2000 im Süden des Landes investiert wurden. Ein Erfolg, der
teilweise den diesbezüglichen europäischen Fonds zuzuschreiben sei, aber auch der
strategischen Lage der Provinz, erläutert Nathalie Czerniatynski, Leiterin des
Dienstes strategische und territoriale Entwicklung bei der IGRETEC, vor dem Mikrofon
von Martin Vachiéry: „Wir liegen im Schnittpunkt von Autobahnen, die ganz Europa
durchqueren und die Erreichbarkeit auf Wasserstraßen ist ebenfalls sehr gut. Es gibt
funktionierende multimodale Plattformen und einen Flughafen, der mittlerweile mehr
als 100 Ziele in Europa anbietet.“
Wer Investition sagt, meint zwangsläufig auch die Schaffung von Arbeitsplätzen. Bei
den 20.000 Arbeitsplätzen, die innerhalb von mehr als 10 Jahren in der Wallonie
geschaffen wurden, liegt der Hennegau mit mehr als 10.000 neuen Stellen ebenfalls
an der Spitze.
Der Erfolg der Provinz wird sich wahrscheinlich fortsetzen. Ein Ende der Antragsflut
ausländischer Firmen ist nicht abzusehen. Um ihnen Standorte bieten zu können,
werden bis zum Jahresende neue Zonen für Wirtschaftsaktivitäten ausgewiesen.
RTL Info - 28/07/2011
Zinsen
steuerlich
Abzugsmöglichkeiten
geltend
machen
–
Erweiterung
der
Infolge des Gesetzes vom 14. April 2011 über diverse Bestimmungen (Belgisches
Staatsblatt vom 6. Mai 2011) wurde der Abzug von Werbungskosten auf den
Zinsabzug erweitert.
Zinsen sind nur dann als Werbungskosten abzugsfähig, wenn sie nicht höher sind als
ein Betrag, der dem gemäß Marktzins geltenden Zinssatz entspricht.
Diese Einschränkung wurde nicht beim Abzug von Zinsen angewendet, die an
belgische Kreditinstitute gezahlt wurden.
In Zukunft gibt es keine Abzugsbeschränkung für die Beträge mehr, die an
entsprechende Einrichtungen im Europäischen Wirtschaftsraum gezahlt werden.
Es ist allerdings so, dass zugleich eine Antimissbrauchsbestimmung eingeführt
wurde, die besagt, dass die Beschränkung auf den Marktzins doch gehandhabt wird,
14
wenn die Zinsen an eine Einrichtung gezahlt werden, die mit dem Schuldner direkt
oder indirekt verbunden ist.
Inkrafttreten: Zinsen, die nach dem 1. Januar 2011 gezahlt oder empfangen wurden.
TNT kauft 3 B-777 für 600 Millionen Euro
Der Kurierdienst TNT mit Sitz am Lütticher Flughafen hat eine enorme Investition
getätigt. Drei Boeing 777 zum Katalogpreis von 220 Millionen Euro pro Stück sollen
die Interkontinentalverbindungen bedienen, insbesondere nach Asien. Es wurden 60
neue Piloten eingestellt und der gesamte Personalstand von TNT liegt jetzt bei mehr
als 2400 Mitarbeitern.
Die erste Boeing wird im August in Dienst gestellt und bringt täglich 30.000 Laptops
für den europäischen Markt aus Hongkong. Auf dem Hinweg nimmt sie Bauteile für
Autos und Biotechnologieprodukte nach Asien mit. Mit dem Kunden wurde vertraglich
vereinbart, überall dort, wo TNT vertreten ist, die Ware von der Übernahme bis zum
Endempfänger innerhalb von 36 Stunden zu befördern.
Dieser ersten B-777 folgen zwei weitere Ende September und Ende November.
Letztlich werden sie die alten B-747-400 ersetzen. Aber es ist nicht ausgeschlossen,
dass in den kommenden Jahren noch andere Flugzeuge die Flotte vergrößern.
TNT ist dabei zu investieren, um seinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern,
nicht nur, was den Lärm betrifft, sondern auch was den Treibstoffbedarf und die CO2Emissionen angeht. Dieses neue Flugzeug gestattet, diese beiden Posten beträchtlich
zu vermindern.
Sudpresse - 27/07/2011
Welcome Office Brasilien
Das dritte von der AWEX (wallonische Exportagentur) realisierte Welcome Office im
Rahmen des Marshallplans 2.Grün wird noch vor Ende dieses Jahres in der Provinz
Luxemburg angesiedelt.
Nach der Bereitstellung von Betreuungsstrukturen für chinesische und indische
Investoren in Mons und Lüttich wird sich Idelux ab dem Ende dieses Jahres um das
Welcome Office Brazil-Latinam für südamerikanische Investoren kümmern.
Die Awex hat in den letzten beiden Jahren in der Wallonie zwei Servicezentren mit
dem Ziel eröffnet, chinesische und indische Gesellschaften zu betreuen. Diese
Initiative
beabsichtigt,
die
Zusammenarbeit
zwischen
wallonischen
Wissenschaftsparks und Technologieunternehmen aus China und Indien zu
erleichtern. Das India Welcome Office befindet sich in Lüttich nur wenige Schritte
vom Wissenschaftspark entfernt. Das
China Welcome Office liegt im
Wissenschaftspark Initialis von Mons.
Die kostenlos zur Verfügung gestellte Infrastruktur wird innovativen Unternehmen
aus diesen Ländern gestatten, den europäischen Markt zu prüfen. Diese Zentren
bieten ihnen eine Reihe von Dienstleistungen wie die Anwesenheit von Übersetzern,
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Beratung in Verwaltungs- und Logistikfragen, Unterstützung beim Verstehen von
Sprache und Kultur … Ganz zu schweigen natürlich von den Dienstleistungen der
Awex.
IDELUX - 03/08/2011
Flughafen Lüttich vergrößert seinen Bereich „Frischprodukte“
Damit sein Frischezentrum noch mehr Waren umschlagen kann, hat der Lütticher
Flughafen einen neuen Lagerraum von 812 m2 eingerichtet, wo Waren bei einer
Temperatur von höchstens 15 °C umgeschlagen werden können, sowie vier große
Kühlbereiche für die Lagerung von Produkten bei einer Temperatur zwischen 0 und
6°C.
Dieser Umbau erhöht die Gesamtfläche des „Zentrums für verderbliche Waren“ auf
1.500 m2. Für ein Budget von 350.000 Euro können jetzt noch mehr Fische,
Krustentiere, Blumen, Früchte oder Gemüse auf geeignete Weise umgeschlagen
werden.
Der Flughafen hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2020 eine Million Tonnen Waren
durchzuschleusen und 735.000 Fluggäste zu betreuen.
Der Lütticher Flughafen ist der wichtigste Frachtflughafen Belgiens und die Nummer 8
in Europa. Im Jahr 2010 wurden 639.434 Tonnen an Waren umgeschlagen, das sind
32,6 % mehr als 2009, und 299.000 Fluggäste landeten oder flogen ab.
Le Soir - 06/07/2011
Logistik, Biotechnologie und IKT: starke Punkte für Belgien!
Business Facilities ist eines der wichtigsten amerikanischen Magazine auf dem Gebiet
der Wirtschaftsentwicklung. Kürzlich hat es seinen jährlichen „Rankings Report“
veröffentlicht, der die Staaten und Regionen der Welt in Abhängigkeit von ihrer
Wirtschaftsleistung klassifiziert.
Dort kann man lesen, dass Belgien weltweit den 9. Platz unter den „Logistics
Leaders“ einnimmt, Brüssel den 8. Rang der „Emerging ICT Hubs“ und die Wallonie
die Nummer 5 der „Emerging biotech hubs“ ist.
http://businessfacilities.com/BFJulyAug11_global_rankings_noAds.pdf
Touchroad lässt sich im Garocentre nieder
Das chinesische Unternehmen Touchroad, spezialisiert auf den Handel mit Textilien,
Schmuck, Wein... lässt zurzeit ein Vertriebszentrum im Garocentre (Houdeng)
errichten. Diese Investition, die sich bis dato auf mehr als 50 Millionen USD beläuft,
führt zur Schaffung von 25 Arbeitsplätzen.
Das in Houdeng ansässige Unternehmen wird vor allem im Import-Export der
Produkte von Touchroad tätig sein.
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Bei diesem neuen Standort handelt es sich nicht nur um ein europäisches
Hauptquartier, von dem aus Touchroad sein Europa- und Afrikageschäft verwalten
wird, sondern auch um ein Gateway für chinesische Unternehmen, die in Europa
investieren möchten.
www.touchroad.com
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