Retter_files/Lebensretter Pressetext
Transcrição
Retter_files/Lebensretter Pressetext
Lebensretter Pressetext Ein Film von Manuel Fenn Es kann jedem passieren, zu jeder Zeit: Plötzlich und vollkommen unerwartet befindet man sich in der Situation, ein fremdes Leben retten zu können. In Sekundenschnelle muß man sich entscheiden, ob man handelt, ob man bereit ist, sich selbst für einen anderen Menschen in Gefahr zu bringen – oder nicht. Der Film ist ein Psychogramm der Beteiligten dreier Lebensrettungen. Wie weit gehen manche Menschen, um anderen zu helfen? Was erleben und fühlen sie dabei? Wie haben die Opfer die Situation erlebt? Wie ist das Verhältnis zwischen Rettern und Geretteten heute? Und wie verarbeiten die Retter die Situation, in die sie sich begeben haben? Auf dem Rückweg eines Wochenendausflugs sieht Jürgen K. auf der Gegenfahrbahn der Autobahn A 19 bei Wittstock einen Unfall und bremst abrupt ab. Ohne lange zu überlegen, rennen er und seine Bekannte Catrin S. über die Autobahn und retten in letzter Sekunde die damals 11 jährige Denniese aus einem brennenden Auto, doch für deren Cousin und Onkel kommt jede Hilfe zu spät. Lange machte sich Catrin S. Vorwürfe, nicht alles für die beiden Menschen getan zu haben. Und selbst , als sich heraus stellte, dass die beiden bereits durch den Aufprall des Unfalls gestorben waren, gehen ihr monatelang die Bilder der Rettungsaktion nicht aus dem Kopf. Nur die sich entwickelnde enge Freundschaft zwischen ihr und der Familie des geretteten Mädchens half ihr, das traumatische Erlebnis zu überwinden. Mit eisernem Willen und kühlem Kopf schafft es Patrick C., eine bereits bewußtlose Frau aus dem Wassersog eines Wehres der Jagst bei Crailsheim zu retten. Während der Rettungsaktion trifft er eine schwierige Entscheidung: Er muss sie los lassen, um nicht selbst zu ertrinken. Doch ein Aufgeben kommt für ihn nicht in Frage. Ihm ist klar: Er ist der einzige, der jetzt noch helfen kann. Immer wieder taucht er in die gefährliche Strömung und schafft es schließlich unter höchster körperlicher Anstrengung, zusammen mit der Frau dem Sog zu entkommen. Erst später erfährt er, dass die Gerettete selbst einen Jugendlichen aus dem Wehr befreit hatte - und dann in Not geraten war. Bei einem Spaziergang an einem sonnigen Ostersonntag am Lußsee bei München zusammen mit seiner fünfköpfigen Familie beobachtet Oliver H. einen sieben Jahre alten Jungen, der auf dem See in seinem Kajak sitzt. Durch einen plötzlich aufziehenden Sturm gerät der Junge in Panik, und fällt in das nur fünf Grad kalte Wasser. Oliver H. ahnt, dass der Junge ohne Schwimmweste keine Überlebenschance hat und springt in das eiskalte Wasser. Als er bei dem Kind ankommt, treibt der bereits kopfüber bewusstlos im See. Nach knapp 20 Minuten schafft es Oliver H., den Jungen ans Ufer zu schleppen. Selbst total entkräftet, muss eine weitere Passantin den Jungen zweimal reanimieren, während die Eltern schockiert und handlungsunfähig der Situation ausgeliefert sind. Der Junge überlebt den Unfall nur knapp. Noch heute nimmt die Erinnerung an die damalige Situation Oliver H. emotional sehr mit, zumal er seitdem keinen persönlichen Kontakt mehr zu der Familie des geretteten Jungen hatte, für den er sein Leben riskiert hat. Alle Retter haben gehandelt, ohne lange zu überlegen. Bei aller Bescheidenheit, die die Retter an den Tag legen: Sie sind wahre Helden unserer Gesellschaft. Und so wird der Zuschauer immer wieder auf die Frage zurück geworfen: Wie hätte ich selbst reagiert?