BilMoG in der Schifffahrt – Umsetzung 2010
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BilMoG in der Schifffahrt – Umsetzung 2010
BilMoG in der Schifffahrt – Umsetzung 2010 Hamburg, 20. Oktober 2010 Bremen, 21. Oktober 2010 Leer, 3. November 2010 Inhalt A. Einleitung B. Auswirkung auf ausgewählte Posten/Anhangangaben C. Weitere Auswirkungen des BilMoG © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 2 Kapitelfolie A. Einleitung B. Auswirkung auf ausgewählte Posten/Anhangangaben C. Weitere Auswirkungen des BilMoG © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 3 A. Einleitung (1) Wesentliche Auswirkungen durch das BilMoG • Fortsetzung des Prozesses der Abkoppelung der Handels- von der Steuerbilanz • Ausübung von Wahlrechten unabhängig von der Steuerbilanz • Umfangreiche Übergangsregelungen in Artikel 66 und 67 EGHGB • Erheblicher Gestaltungsspielraum beim Übergang auf BilMoG • Auswirkung bilanzpolitischer Entscheidungen im Rahmen der Umstellung über mehrere Perioden (BilMoG als strategische Entscheidung) • Umfangreiche Umstellungsarbeiten notwendig, rechtzeitige Umstellung daher sinnvoll • Besonderheiten bei der Überleitungsrechnung © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 4 A. Einleitung (2) Umstellungszeitpunkt • BilMoG ist erstmals auf Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2009 beginnen • Alle Überleitungsanpassungen müssen auf den Beginn des Geschäftsjahres (i. d. R. 1. Januar 2010) umgesetzt werden – Zeitlich können diese Anpassungen unterjährig (bspw. auch vor der Aufstellung der Bilanz) erfolgen • Übergangserleichterungen – Die Vorjahreswerte sind nicht anzupassen – Bewertungsstetigkeit ist nicht anzuwenden – Erläuterungen im Anhang sind nicht vorzunehmen • Hinweis im Anhang, dass die Vorjahreswerte im Rahmen der BilMoG-Überleitung nicht angepasst wurden (Artikel 67 Absatz 8 EGHGB) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 5 A. Einleitung (3) Grundgedanken der neuen Vorschriften sowie insbesondere der Übergangsregelungen des Artikel 67 EGHGB ff. • Anwendung nicht nur prospektiv, sondern auch retrospektiv • Umbewertungsdifferenzen sind grundsätzlich erfolgswirksam (a. o. Ergebnis) zu erfassen; eine erfolgsneutrale Erfassung ist nur bei ausdrücklicher Regelung zulässig • Eine erfolgsneutrale Verrechnung mit den Gewinnrücklagen hat zunächst mit bestehendem Gewinnvortrag und dann mit den anderen Gewinnrücklagen zu erfolgen; Einstellungen erfolgen in die anderen Gewinnrücklagen (IDW RS HFA 28 Tz. 7) • Beibehaltungswahlrechte und Übergangserleichterungen können nur einmalig im Umstellungszeitpunkt ausgeübt werden • Beibehaltungswahlrechte können je nach Bilanzposten posten- oder sachverhaltsbezogen auszuüben sein (spezifische Regelungen enthält Artikel 67 EGHGB) • Sofern beibehalten wird, gelten die bisherigen handelsrechtlichen Vorschriften insoweit fort © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 6 A. Einleitung • Ingangsetzungs- und Erweiterungsaufwendungen (aufgehoben) • Geschäfts- oder Firmenwert (Änderungen) (4) • Selbst geschaffene immaterielle VG (neu eingeführt) • Bewertungswahlrechte (Einschränkungen) • Wertaufholungsgebot (Ausweitung) AKTIVA PASSIVA • Herstellungskosten (Änderungen) • Verbrauchsfolgeverfahren (Änderungen) A. Anlagevermögen • Bewertungseinheiten (neu eingeführt) I. Immaterielle (Einschränkungen) Vermögensgegenstände • Bewertungswahlrechte • Wertaufholungsgebot (Ausweitung) II. Sachanlagen • Währungsumrechnung III. Finanzanlagen B. A. B. Eigenkapital Regelungen zu Maßgeblichkeit Sonderposten teilweise weggefallen C. Rückstellungen D. Verbindlichkeiten Umlaufvermögen I. Vorräte II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Auswirkungen auf • Bilanzstruktur • Kennzahlen • Rating Währungsumrechnung (Änderungen) • Aufwandsrückstellungen (abgeschafft) E. Rechnungsabgrenzungsposten • Bewertung der Rückstellungen (Änderungen) • F. Pensionsrückstellungen (Änderungen) Passive latente Steuern Latente Steuern (Änderungen) C. Rechnungsabgrenzungsposten Latente Steuern (Änderungen) D. Aktive latente Steuern E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung Durchbrechen des Saldierungsverbotes (neu) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 7 Kapitelfolie A. Einleitung B. Auswirkung auf ausgewählte Posten/Anhangangaben I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil II. Sonstige Rückstellungen III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen IV. Latente Steuern V. Nicht beendete Schiffsreisen VI. Bewertungseinheiten VII. Fremdwährungsumrechnung VIII. Eigenkapital bei Personenhandelsgesellschaften C. Weitere Auswirkungen des BilMoG © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 8 I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil (1) Sachanlagevermögen Grundlagen • Handelsrecht – Planmäßige Abschreibung von Vermögensgegenständen über die wirtschaftliche Nutzungsdauer (§ 253 Absatz 3 Satz 1 HGB) – Komponentenweise Abschreibung grundsätzlich wie nach den IFRS zulässig (IDW RH HFA 1.016) – Aber: Komponente Werftkosten (Generalüberholung/Großreparatur) ist nicht erlaubt • Steuerrecht – Amtliche AfA-Tabellen bzw. „Betriebskonzept“ Ermessen und Gestaltung • Anwendbar auf Zugänge ab dem 1. Januar 2010 • Definition der wesentlichen Komponenten (z.B. Schiffsrumpf, Hauptmaschine, Tanks) • Bestimmung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer je Komponente © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 9 I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil (2) Planmäßige Abschreibungen Buchwertentwicklung 1.000.000,00 900.000,00 800.000,00 700.000,00 600.000,00 500.000,00 Steuerbilanz HGB 400.000,00 300.000,00 200.000,00 100.000,00 0,00 1 2 3 4 5 6 7 8 © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Seite 10 I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil (3) Organisatorische Grundlagen / Handlungsempfehlungen • Erfordernis von zwei separaten Anlagenbuchhaltungen (Umstellung der EDV) für Handels- und Steuerbilanz – Einrichten von Unterkonten für Komponenten – Separate Abschreibungsläufe für Nutzungsdauern und Abschreibungsmethode linear/degressiv • Durchführung von Proberechnungen zur Abschätzung der Konsequenzen • Darstellung der unterschiedlichen Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden im Anhang © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 11 I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil (4) Sonderposten mit Rücklageanteil Grundlagen • Handelsrecht – Wegfall der umgekehrten Maßgeblichkeit (§§ 247 Absatz 3 und 273 HGB a. F.) • Steuerrecht – Keine Änderungen des § 6b EStG, § 82f EStDV, R 6.6 EStR etc. • Ermessen und Gestaltung – Beibehaltung – Auflösung • Organisatorische Grundlagen – Keine neuen Anforderungen © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 12 I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil (5) Übergang 1.1.2010 (Artikel 67 Absatz 3 Satz 1 und 2 EGHGB) • Zum 31.12.2009 besteht ein Sonderposten mit Rücklageanteil gemäß § 247 Absatz 3 HGB a. F. – Beibehaltungswahlrecht unter Fortgeltung der bisherigen Grundsätze (§§ 273, 285 Satz 1 Nr. 5 HGB a.F.) – Ansonsten erfolgsneutrale Auflösung – Nur bilanzpostenbezogene Betrachtung zulässig Auswirkungen 31.12.2010 • Keine Anhangangaben • Vorschrift, nach der der Sonderposten gebildet wurde (§ 273 Satz 2 HGB a.F.) • Ausmaß der Beeinflussung des Jahresergebnisses aufgrund der Bildung des Sonderpostens (§ 285 Nr. 5 HGB a.F.) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 13 Kapitelfolie A. Einleitung B. Auswirkung auf ausgewählte Posten/Anhangangaben I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil II. Sonstige Rückstellungen III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen IV. Latente Steuern V. Nicht beendete Schiffsreisen VI. Bewertungseinheiten VII. Fremdwährungsumrechnung VIII. Eigenkapital bei Personenhandelsgesellschaften C. Weitere Auswirkungen des BilMoG © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 14 II. Sonstige Rückstellungen (1) Grundlagen • Handelsrecht – Wegfall von Rückstellungen für unterlassene Instandhaltung bei Nachholung in den Monaten April bis Dezember des Folgejahres (§ 249 Absatz 1 Satz 3 HGB a. F.) und – Wegfall von allgemeinen Aufwandsrückstellungen (§ 249 Absatz 2 HGB a. F.) – Bewertung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung (§ 253 Absatz 1 HGB n. F.) – Ab dem 1.1.2010 Abzinsungspflicht von langfristigen Rückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 7 Jahre der Deutsche Bundesbank (§ 253 Absatz 2 und 4 HGB) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 15 II. Sonstige Rückstellungen (2) Ermessen und Gestaltung • Beibehaltungswahlrecht bei den Aufwandsrückstellungen • Beibehaltungswahlrecht bei den übrigen Rückstellungen • Rate der Preis- und Kostensteigerungen (branchenspezifisch) • Berücksichtung möglicher Preis- und Kostensenkungen (soweit mit dem Vorsichtsprinzip vereinbar) • Verfahren der Ermittlung des gesondert auszuweisenden Zinsanteils (z.B. Barwertvergleich) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 16 II. Sonstige Rückstellungen (3) Organisatorische Grundlagen / Handlungsempfehlungen • Nachvollziehbare Herleitung und Dokumentation der Preis- und Kostensteigerungen – Abstimmung mit der Personalabteilung (Lohn-, Gehalts-, Rentensteigerungen, Karrieretrends) – Abstimmung mit der Auftragskalkulation (unternehmensweite Konsistenz der Daten) – Zugrundelegung von Inflationsprognosen (Anbieter: z. B. Deutsche Bundesbank, DIW, HWWI) • Rechtzeitige Entscheidung über die Ausübung der Beibehaltungswahlrechte des Artikel 67 EGHGB • Sicherstellung, dass sämtliche erforderlichen Angaben zügig ermittelt werden können oder verfügbar sind (z. B. Herausrechnung des Zinsanteils bei abgezinsten, längerfristigen Rückstellungen zwecks gesonderter Erfassung im Zinsergebnis) • Durchführung von Proberechnungen zur Abschätzung der Konsequenzen © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 17 II. Sonstige Rückstellungen (4) Übergangsregelungen 1. Januar 2010 • Aufwandsrückstellungen (Artikel 67 Absatz 1 EGHGB) – Beibehaltungswahlrecht – Ansonsten erfolgsneutrale Auflösung, soweit nicht in 2009 gebildet • Neubewertung von übrigen Rückstellungen - Auflösungsbeträge – Soweit Auflösungsbetrag durch Ansammlung oder Aufzinsung in den nächsten 15 Jahren wieder zugeführt werden müsste (Artikel 67 Absatz 1 Satz 2 bis 4 EGHGB) – Beibehaltung des bisherigen Wertansatzes unter Angabe des Überdeckungsbetrags im Anhang oder – Einstellung des Auflösungsbetrags in die Gewinnrücklagen – Übrige (übersteigende) Auflösungsbeträge – Sofortige erfolgswirksame Erfassung als a. o. Ertrag (Artikel 67 Absatz 7 EGHGB) • Neubewertung von Rückstellungen - Zuführungsbeträge: Stets erfolgswirksame Erfassung als a. o. Aufwand (Artikel 67 Absatz 7 EGHGB) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 18 Kapitelfolie A. Einleitung B. Auswirkung auf ausgewählte Posten/Anhangangaben I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil II. Sonstige Rückstellungen III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen IV. Latente Steuern V. Nicht beendete Schiffsreisen VI. Bewertungseinheiten VII. Fremdwährungsumrechnung VIII. Eigenkapital bei Personenhandelsgesellschaften C. Weitere Auswirkungen des BilMoG © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 19 III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen (1) Grundlagen • Ansatz des Erfüllungsbetrags (zuvor: Rückzahlungsbetrag) • Berücksichtigung künftiger Preis- und Kostensteigerungen (Renten- und Karrieretrends, Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterbetafeln) • Grundsätzlich vorgegebener Abzinsungssatz (von der Bundesbank ermittelt) • Kein vorgegebenes Verfahren zur Ermittlung der Rückstellung • Keine Änderungen des § 6a EStG (Einheitsbilanz insoweit nicht mehr möglich) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 20 III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen (2) Ermessen und Gestaltung • Rate der Preis- und Kostensteigerungen • Zugrunde gelegte Sterbetafeln • Bewertungsmethode • Wahl des Abzinsungssatzes • Verfahren der Ermittlung des gesondert auszuweisenden Zinsanteils © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 21 III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen (3) Organisatorische Grundlagen • Nachvollziehbare Herleitung der Preis- und Kostensteigerungen – Abstimmung mit der Personalabteilung (Lohn-, Gehalts-, Rentensteigerungen, Karrieretrends) – Abstimmung mit den kostenverantwortlichen Stellen (unternehmensweite Konsistenz der Daten) – Zugrundelegung von Inflationsprognosen (Anbieter: z. B. Deutsche Bundesbank, DIW) • Abzinsungszinssatz festlegen (pauschal oder individuell) • Bewertungsmethode (Anwartschaftsbarwertverfahren, handelsrechtliches Teilwertverfahren) und zu verwendende Sterbetafeln festlegen • Prüfung der Saldierungsvoraussetzungen des Deckungsvermögens (§ 246 Absatz 2 Satz 2 HGB) – Vermögensgegenstände müssen dem Zugriff aller Gläubiger entzogen sein und – ausschließlich der Erfüllung von Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren, langfristig fälligen Verpflichtungen dienen (Zweckexklusivität) … © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 22 III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen (4) – Parameter/Grunddaten zum/vom Deckungsvermögen (z. B. Rückdeckungsversicherung, Wertpapiere) einholen – Zinsanteil für getrennten GuV-Ausweis vom Versicherungsmathematiker berechnen lassen – Das Pensionsgutachten muss die auf bis zu 15 Jahre verteilte Zuführung des Unterschiedsbetrags von der laufenden Zuführung trennen (Verteilung nur bei Pensionsrückstellungen zulässig) – Zeitwert des Deckungsvermögens einholen – Dem Versicherungsmathematiker mitzuteilende Daten – Basisdaten der Anspruchsberechtigten – Rate der Preis- und Kostensteigerungen – Anzuwendender Abzinsungssatz – Anzuwendende Sterbetafeln – Anzuwendende Bewertungsmethode © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 23 III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen (5) Übergangsregelungen 1. Januar 2010 • Ansammlungswahlrecht bei Zuführungsbedarf (Artikel 67 Absatz 1 Satz 1 EGHGB, nur bei Pensionsrückstellungen) • Beibehaltungswahlrecht bei Auflösungsbedarf, soweit Auflösungsbetrag durch Ansammlung oder Aufzinsung in den nächsten 15 Jahren wieder zugeführt werden müsste (Artikel 67 Absatz 1 Satz 2 EGHGB) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 24 III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen (6) Anhangangaben • Angabe der verwendeten Parameter (§ 284 Absatz 2 Nr. 1 HGB, konkretisiert durch § 285 Nr. 24 HGB) – Angewandtes versicherungsmathematisches Verfahren – Grundlegende Annahmen der Berechnung (Zinssatz, erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen, zugrunde gelegte Sterbetafeln) • Angabe des Unterdeckungsbetrags bei Ausübung des Ansammlungswahlrechts (Artikel 67 Absatz 2 EGHGB) • (Allgemeine) Erläuterungspflichten zum außerordentlichen Ergebnis (§ 277 Absatz 4 Satz 2 HGB) • Angaben zum ausschüttungsgesperrten Betrag (§ 268 Absatz 8 Satz 3 HGB, § 285 Nr. 28 HGB) • Angaben zum verrechneten Deckungsvermögen (§ 285 Nr. 25 HGB) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 25 Kapitelfolie A. Einleitung B. Auswirkung auf ausgewählte Posten/Anhangangaben I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil II. Sonstige Rückstellungen III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen IV. Latente Steuern V. Nicht beendete Schiffsreisen VI. Bewertungseinheiten VII. Fremdwährungsumrechnung VIII. Eigenkapital bei Personenhandelsgesellschaften C. Weitere Auswirkungen des BilMoG © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 26 IV. Latente Steuern (1) Grundlagen • Handelsrecht vor BilMoG (§ 274 HGB a. F.) – Timing-Konzept: GuV-orientierter Ansatz – Bilanzierungsverbot aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge • Handelsrecht nach BilMoG (§ 274 HGB n. F.) – Temporary-Konzept: bilanzorientierter Ansatz – Aufgrund von (temporären und quasi permanenten) Differenzen der Wertansätze in der Handelsbilanz und Steuerbilanz, die sich in zukünftigen Perioden umkehren – Aufgrund von steuerlichen Verlustvorträgen, sofern für die Verlustvorträge innerhalb der nächsten fünf Jahre mit einer Verrechnung zu rechnen ist – Bei Personengesellschaften auch Berücksichtigung von Ergänzungsbilanzen, nicht aber Sonderbilanzen © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 27 IV. Latente Steuern (2) Besonderheit Tonnagebesteuerung (§ 5a EStG) • Keine Bildung von latenten Steuern erforderlich, da keine Steuer vom Einkommen und vom Ertrag • Aber: Gewerbesteuer auf einen Unterschiedsbetrag (= stille Reserven) im Zeitpunkt des Übergangs von der Regelbesteuerung auf die Tonnagebesteuerung © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 28 IV. Latente Steuern (3) Entstehung • Latente Steuern resultieren aus Differenzen von Wertansätzen in der Handelsbilanz (HB) und der Steuerbilanz (StB), die sich in zukünftigen Perioden umkehren Aktive latente Steuern Passive latente Steuern Vermögensgegenstände HB < StB HB > StB Verbindlichkeiten / Rückstellungen HB > StB HB < StB © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 29 IV. Latente Steuern (4) Beispiel aktive latente Steuern Eine Pensionsrückstellung wird in der Handelsbilanz mit einem von der Steuerbilanz abweichenden höheren Wert bewertet; die aktive latente Steuer bemisst sich mit dem individuellen Steuersatz des Unternehmens von 30 % auf den Differenzbetrag Bilanz Aktiva Pensionsrückstellung Passiva SteuerBilanz TEUR 100 Aktive latente Steuer HandelsBilanz TEUR 150 TEUR 15 © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH 30 % Differenz TEUR 50 Seite 30 IV. Latente Steuern (5) Beispiel passive latente Steuern Ein Emissionshaus aktiviert selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände für eine internetbasierte Vertriebsplattform gemäß § 248 Absatz 2 HGB in Höhe von TEUR 100; steuerlich ist die Aktivierung gem. § 5 Absatz 2 EStG nicht zulässig; die passive latente Steuer bemisst sich mit dem individuellen Steuersatz des Unternehmens von 30 % auf den Differenzbetrag Bilanz Aktiva HandelsBilanz SteuerBilanz TEUR 0 TEUR 100 Passiva Selbst erstellte immat. VG Differenz TEUR 100 30 % © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH TEUR 30 Passive latente Steuer Seite 31 IV. Latente Steuern (6) • Normenadressat Unternehmen Sonstige Unternehmen Einzelkaufleute gem. § 241a klein: §§ 274, 274a Nr. 5 Pflicht zur Anwendung von ... Wahlrecht Nicht-Anwendung von § 274 mittelgroß/groß Freiwillige Anwendung von ... § 274 … © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 32 IV. Latente Steuern (7) • Rechtsfolgen bei Nichtanwendung des § 274 HGB auf kleine KapG/KapCo – Kein Ansatz aktiver latenter Steuern – Dennoch ggfs. Passivierungspflicht einer Rückstellung (§ 249 Absatz 1 Satz 1 HGB) im Einzelfall zu prüfen für zukünftige Steuerbelastungen; dann gilt – Aktive Latenzen und steuerliche Verlustvorträge fließen in Rückstellungsbewertung ein – Keine Berücksichtigung quasi-permanenter Differenzen – Keine Abzinsung erforderlich (DRS 18.49) – Beispiele: unterschiedliche Abschreibungsmethoden zwischen Steuer- und Handelsbilanz, Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil in der Handelsbilanz © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 33 IV. Latente Steuern (8) • Eigener Bilanzposten – Künftige Steuerentlastung => Aktive latente Steuern (§ 266 Absatz 2 D. HGB) – Künftige Steuerbelastung => Passive latente Steuern (§ 266 Absatz 3 E. HGB) – Der Bilanzausweis kann (un)saldiert erfolgen – Aktiver Überhang => Bilanzierungswahlrecht – Passiver Überhang => Bilanzierungsgebot – Bewertung mit dem individuellen Unternehmenssteuersatz im Zeitpunkt der Umkehrung der Differenz – Auflösung, sobald die Steuerbe(ent)lastung eintritt oder nicht mehr mit ihr zu rechnen ist – Keine Abzinsung (§ 274 Absatz 2 Satz 1 HGB) – Erträge und Aufwendungen sind in der GuV grundsätzlich unter "Steuern vom Einkommen und Ertrag" gesondert auszuweisen (gesonderte Spalte, Vorspalte oder „davon“-Vermerk) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 34 IV. Latente Steuern (9) Ermessen und Gestaltung • Bilanzierungswahlrecht bei Überhang der aktiven latenten Steuern • (Un)saldierter Ausweis • Beurteilung der steuerlichen Verlustnutzungspotenziale Organisatorische Grundlagen • Steuerbilanzwerte müssen zu Zwecken der Erstellung des handelsrechtlichen Jahresabschlusses vorliegen => vollständige Inventur der Sachverhalte • Die Ermittlung der Steuerlatenzen muss umfassend dokumentiert werden; insbesondere Steuerplanungsrechnung der nächsten fünf Jahre (Nutzung Verlustvorträge) • ggf. Führung eines getrennten Anlageverzeichnisses für Handels- und Steuerbilanz © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 35 IV. Latente Steuern (10) Beispiel für die Herleitung der Steuerlatenzen Bilanzpostenvergleich 31.12.2010 Wertansatz Sachverhalt/Bilanzposition Differenz HandelsSteuerbilanz bilanz 300 0 300 Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebs Längere Nutzungsdauer Schiff in der HB 460 160 300 Sonderposten mit Rücklageanteil Pensionsrückstellungen Sonstige Rückstellungen Gesamt Bilanzpostenvergleich © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH 0 90 0 90 0 2.840 1.000 2.650 -1.000 190 0 57 300 0 822 815 7 2 59 0 480 450 0 Steuerliche Verlustvorträge Gesamt Latente Steuern aktive passive Aktive latente Steuern 509 29 480 Seite 36 IV. Latente Steuern (11) Ermittlung der latenten Steuern in drei Schritten (§ 274 HGB i.V.m. Artikel 67 Absatz 6 EGHGB) 1 Zum 31. Dezember 2009 (vor Anwendung BilMoG) 3 Zum 31. Dezember 2010 (Anwendung BilMoG) t Zum 1. Januar 2010 2 (Übergangsregelungen) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 37 IV. Latente Steuern (12) Anhangangaben (§ 285 Nr. 28 und 29 HGB) • Befreiung für kleine und mittelgroße KapG/KapCo (§ 288 HGB) • Angaben unabhängig davon, ob eine Aktivierung latenter Steuern erfolgt • Anzugeben ist: – Auf welchen Differenzen oder steuerlichen Verlustvorträgen die latenten Steuern beruhen – Mit welchen Steuersätzen die Bewertung erfolgt • Mögliches Instrument laut Gesetzesbegründung ist eine Überleitungsrechnung (empfehlenswert für interne Zwecke zur Analyse) • Ausschüttungsgesperrter Betrag © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 38 Kapitelfolie A. Einleitung B. Auswirkung auf ausgewählte Posten/Anhangangaben I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil II. Sonstige Rückstellungen III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen IV. Latente Steuern V. Nicht beendete Schiffsreisen VI. Bewertungseinheiten VII. Fremdwährungsumrechnung VIII. Eigenkapital bei Personenhandelsgesellschaften C. Weitere Auswirkungen des BilMoG © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 39 V. Nicht beendete Schiffsreisen (1) Grundlagen • Handelsrecht vor BilMoG – Bilanzierungspflicht: Einzelkosten (§ 255 Absatz 2 HGB a. F.) • Handelsrecht nach BilMoG – Bilanzierungspflicht: Einzelkosten + variable Gemeinkosten (§ 255 Absatz 2 HGB) • Steuerrecht – Einzelkosten + variable Gemeinkosten (R 6.3 EStR) – Geplante Gesetzesänderung: Allgemeine Verwaltungskosten und freiwillige Sozialkosten sind künftig zu aktivieren (siehe bereits: BMF-Schreiben vom 12. März 2010 → wird derzeit nicht angewendet). Ermessen und Gestaltung • Durch leistungsbezogenen Vollkostenbegriff eingeschränkt • Dennoch verbleiben Wahlrechte (Kosten der allgemeinen Verwaltung, Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebs, für freiwillige soziale Leistungen und für die betriebliche Altersversorgung) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 40 V. Nicht beendete Schiffsreisen (2) Organisatorische Grundlagen • Bisher lediglich Kostenarten- und Einzelkostenrechnung erforderlich; zukünftig erweiterte Kostenrechnung zur Ermittlung von Gemeinkostenzuschlägen erforderlich Gesamtkosten Kostenartenrechnung Einzelkosten Gemeinkosten BAB Hilfskostenstellen Kostenstellenrechnung Hauptkostenstellen 1. Verteilung der primären Gemeinkosten 2. Verteilung der sekundären Gemeinkosten (innerbetriebliche Leistungsverrechnung) 3. Bildung von Kalkulationssätzen 4. Kostenkontrolle (Über- und Unterdeckung) Kostenträgerrechnung © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Gesamtkosten - gegliedert nach Kostenträgern - Seite 41 V. Nicht beendete Schiffsreisen (3) Übergangsregelung 1. Januar 2010 (Artikel 66 Absatz 3 Satz 3 EGHGB) • Keine Auswirkungen; handelsrechtliche und steuerliche Neuregelung sind nur auf Herstellungsvorgänge anzuwenden, die im Erstjahr der Anwendung des BilMoG begonnen wurden – Keine Nachaktivierung der in Vorjahren als Aufwand verrechneten Gemeinkosten © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 42 Kapitelfolie A. Einleitung B. Auswirkung auf ausgewählte Posten/Anhangangaben I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil II. Sonstige Rückstellungen III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen IV. Latente Steuern V. Nicht beendete Schiffsreisen VI. Bewertungseinheiten VII. Fremdwährungsumrechnung VIII. Eigenkapital bei Personenhandelsgesellschaften C. Weitere Auswirkungen des BilMoG © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 43 VI. Bewertungseinheiten (1) Grundlagen • Handelsrecht – Gesetzliche Verankerung der bisherigen Praxis (§ 254 HGB) – Neu: Antizipatives Hedging (Absicherung zukünftiger Transaktionen) • Im Steuerrecht zulässig seit 2006 (§ 5 Absatz 1a EStG) Ermessen und Gestaltung • Faktisches Wahlrecht, Bewertungseinheiten zu bilden oder nicht • Auswahl der zur Sicherung dienenden Finanzinstrumente (Swap, Cap, Floor, Collar, Future, Warentermingeschäft, Option) • Methodenfreiheit für den Effektivitätsnachweis (aber: Stetigkeitserfordernis) • Durchbuchungs- oder Einfrierungsmethode (IDW ERS HFA 35) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 44 VI. Bewertungseinheiten (2) Beispiel Bewertungseinheiten (Devisentermingeschäft) • Am 1. Dezember 2010 besteht eine Forderung (= Grundgeschäft) aus der Vercharterung eines Schiffes in Höhe von USD 200.000 zu einem Kurs von USD/EUR 1,30 (= EUR 154.000), fällig am 5. Januar 2011. • Zeitgleich zur Forderungsentstehung schließt die Reederei ein Devisentermingeschäft (= Sicherungsgeschäft) über den Verkauf von USD 200.000 zu USD/EUR 1,30 ab. • Zum Bilanzstichtag steigt der Kurs auf USD/EUR 1,37, so dass der Gegenwert nur noch EUR 146.000 beträgt. Lösung • Ohne die Bildung einer Bewertungseinheit müsste die Reederei die Forderung zum 31. Dezember 2010 auf EUR 146.000 ergebniswirksam abwerten. • Mit der Bildung einer Bewertungseinheit ist keine Verlustantizipation erforderlich, da der Verlust aus der Forderung mit dem Gewinn des Devisentermingeschäftes kompensiert wird. © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 45 VI. Bewertungseinheiten (3) Beispiel Bewertungseinheiten (Zinsswap) • Eine Einschiffsgesellschaft hat zur Finanzierung des Seeschiffes ein variabel verzinsliches Darlehen über USD 50,0 Mio. von der Bank A erhalten. • Um sich gegen steigende Zinsen abzusichern, geht dieses Unternehmen einen Zins-/Währungsswap ebenfalls über USD 50,0 Mio. mit B ein: Das Unternehmen verpflichtet sich, während der Laufzeit des Swaps einen fixen, festgelegten Zinssatz an B zu zahlen, und erhält im Gegenzug dafür eine variable Zinszahlung von B. • Somit zahlt das Unternehmen einen fixen Zinssatz an B und erhält dafür von B einen variablen. Mit diesem bezahlt es dann die variablen Zinsen des Darlehens der Bank A. Lösung • Steigen die Zinsen, steigt der Zinssatz des Darlehens. Gleichzeitig steigt auch der Zinsbetrag, den das Unternehmen aus dem Swap erhält. Sinken die Zinsen, sinkt sowohl der Zinssatz des Darlehens, als auch der Zinsbetrag, welcher aus dem Swap fließt. Unabhängig davon zahlt das Unternehmen immer den fixen Zinsbetrag an den Kontrahenten des Swaps. • Somit hat sich das Unternehmen gegen steigende, aber auch gegen fallende Zinsen abgesichert. © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 46 VI. Bewertungseinheiten (4) Organisatorische Grundlagen • Hohe Anforderungen an die Dokumentation • Nachweis des Durchhaltewillens und der Effektivität • Vorhalten einer Methode zur Effektivitätsmessung (Sensitivitätsanalyse, critical terms match) Übergangsregelungen • Keine Anhangangabe (§ 285 Nr. 23 HGB, wahlweise im Lagebericht) • Betrag der Vermögensgegenstände, Schulden, schwebende Geschäfte, erwartete Transaktionen sowie Angabe der abzusichernden Risiken, Art der Bewertungseinheit, Höhe der abgesicherten Risiken • Informationen zum voraussichtlichen zukünftigen Ausgleich der Zahlungsströme • Erläuterung der erwarteten Transaktionen © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 47 Kapitelfolie A. Einleitung B. Auswirkung auf ausgewählte Posten/Anhangangaben I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil II. Sonstige Rückstellungen III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen IV. Latente Steuern V. Nicht beendete Schiffsreisen VI. Bewertungseinheiten VII. Fremdwährungsumrechnung VIII. Eigenkapital bei Personenhandelsgesellschaften C. Weitere Auswirkungen des BilMoG © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 48 VII. Fremdwährungsumrechnung (1) Grundlagen • Handelsrecht vor BilMoG – Beachtung des Imparitäts- und Realisationsprinzips (§ 252 Absatz 1 Nr. 4 HGB a. F.) – Aktivseite: Briefkurs; Passivseite: Geldkurs • Handelsrecht nach BilMoG – Zugangsbewertung – Wie bisher grundsätzlich mit dem Brief- bzw. Geldkurs – Folgebewertung – Bewertung zum Stichtag mit dem Devisenkassamittelkurs unter Berücksichtigung des Imparitäts- und Realisationsprinzips – Ausnahme: auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Schulden mit einer Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr, d.h. auch Ausweis unrealisierter Gewinne • Steuerrecht unveränderte Anwendung von § 6 Absatz 1 Nr. 1 – 3 EStG © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 49 VII. Fremdwährungsumrechnung (2) Organisatorische Grundlagen • Umbewertung von Vermögensgegenständen und Schulden mit einer Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr erforderlich, da Ausweis unrealisierter Gewinne steuerlich nach wie vor nicht zulässig • Einrichten von zwei Bewertungsläufen für handels- und steuerrechtliche Zwecke in der Buchhaltungssoftware Übergangsregelungen • Keine Anhangangabe (§ 284 Absatz 2 Nr. 2 HGB) • Grundlagen der Umrechnung in Euro (wie bisher) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 50 Kapitelfolie A. Einleitung B. Auswirkung auf ausgewählte Posten/Anhangangaben I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil II. Sonstige Rückstellungen III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen IV. Latente Steuern V. Nicht beendete Schiffsreisen VI. Bewertungseinheiten VII. Fremdwährungsumrechnung VIII. Eigenkapital bei Personenhandelsgesellschaften C. Weitere Auswirkungen des BilMoG © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 51 VIII. Eigenkapital bei Personenhandelsgesellschaften (1) Auswirkungen des Übergangs auf BilMoG • Gesellschaftsverträge enthalten häufig keine Regelungen zur Rücklagenbildung (disponibles Recht) • Es stellt sich die Frage, wie nach den Übergangsregelungen erforderliche erfolgsneutrale Buchungen (positiver oder negativer Differenzbetrag aus der Umstellung auf BilMoG) abzubilden sind • Positiver Differenzbetrag – Gesellschaftsvertrag sieht keine gesamthänderische Rücklage vor und Gesellschafter fassen keinen Beschluss zur Dotierung einer Rücklage – Buchung des Differenzbetrags auf den (Fremd-)Kapitalkonten der Gesellschafter – Gesellschaftsvertrag sieht eine gesamthänderisch gebundene Rücklage vor – Erfassung in dieser Rücklage – Buchung des Differenzbetrags auf den (Fremd-)Kapitalkonten der Gesellschafter durch gesonderten Beschluss möglich … © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 52 VIII. Eigenkapital bei Personenhandelsgesellschaften (2) – Im Fall der Gewinnverwendung durch Beschluss der Gesellschafterversammlung – Erfassung auf den Ergebniskonten im Eigenkapital • Negativer Differenzbetrag – Grundsätzlich Handhabung wie im Falle der Erfassung von (operativen) Verlusten – Sind gemäß Gesellschaftsvertrag Verlustsonderkonten vorgesehen, erfolgt die Erfassung dort – Anderenfalls wären die Kapitalanteile zu mindern – Das IDW empfiehlt eine gesonderte Kenntlichmachung im Jahresabschluss © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 53 VIII. Eigenkapital bei Personenhandelsgesellschaften (3) Ausschüttungssperren • Aktivierung von selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen (§ 248 Absatz 2 HGB) • Aktive latente Steuern (§ 274 Absatz 1 Satz 2 HGB n.F.) • Stille Reserven des Deckungsvermögens bei Altersversorgungsverpflichtungen (§ 246 Absatz 2 Satz 2 HGB n.F.) • Neuregelung BilMoG für Kapitalgesellschaften: – Bildung von Ausschüttungssperren in gleicher Höhe • Ausnahme: – Personenhandelsgesellschaften • Begründung: – Fehlende praktische Konsequenzen bei unbeschränkter Haftung der Gesellschafter – Bei Kommanditgesellschaften gilt § 172 Absatz 4 HGB, d.h. ggfs. Wiederaufleben der Haftung („Schattenrechnung“) © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 54 Kapitelfolie A. Einleitung B. Auswirkung auf ausgewählte Posten/Anhangangaben I. Sachanlagevermögen / Sonderposten mit Rücklageanteil II. Sonstige Rückstellungen III. Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen IV. Wegfall der umgekehrten Maßgeblichkeit V. Latente Steuern VI. Unfertige Leistungen VII. Bewertungseinheiten VIII. Eigenkapital bei Personenhandelsgesellschaften C. Weitere Auswirkungen des BilMoG © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 55 C. Weitere Auswirkungen des BilMoG (1) Auswirkungen auf Kennzahlen der Bilanzanalyse • Bilanzielle Kennzahlen – Eigenkapitalquote – Verschuldungsgrad – Liquiditätsgrad • Ergebnisgrößen – EBITDA – EBIT – EBT – Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 56 C. Weitere Auswirkungen des BilMoG (2) Auswirkungen auf Verträge • Gesellschaftsverträge (Einheitsbilanz vorgesehen?) • Personalverträge (Tantieme- und Abfindungsvereinbarungen) – Vereinbarungen basieren häufig auf dem EBIT – Entscheidungen zum Übergang auf BilMoG beeinflussen das EBIT maßgeblich • Ergebnisabführungsverträge • Kreditverträge (financial covenants): Veränderungen insbesondere bei der Eigenkapitalquote © FIDES Treuhand GmbH & Co. KG und FIDES KEMSAT GmbH Seite 57 Auf den Punkt FIDES Treuhand GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft FIDES KEMSAT GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Andreas Noodt WP/StB Wolfgang Kemsat WP/StB/Rb Nicolai Hansen WP/StB Birgit Kulwatz WPin/StBin Frank Voßhardt WP/StB www.fides-treuhand.de www.fides-kemsat.de