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SYSTEMPEDALE
TEXT: MANUEL JEKEL
FOTOS: DANIEL SIMON
S
ternzeit 2005: Was seit gut 20 Jahren beinahe
selbstverständlich an jedem Rennrad Dienst
tut, kann nicht mehr viele Geheimnisse bergen. Was ein gutes Systempedal – neben leichtem
Lauf der Lager und geringem Gewicht – bieten
muss, ist Konsens und schnell umrissen: Einfacher,
intuitiver Ein- und Ausstieg, sicherer Halt, fester,
wackelfreier Stand, verschleißarme Pedalplatten,
ordentliche Laufeigenschaften.
Die Ideen der Hersteller, um diese Anforderungen zu erfüllen, folgen zwei Strömungen. Die
eine hat Systempedal-Pionier Look begründet, ihr
haben sich die meisten Mitbewerber wie Time,
Campagnolo, Ritchey und Shimano angeschlossen
und sie mit eigenen Ideen mehr oder weniger
variiert. Basis ist das einseitig nutzbare Pedal,
dessen Spitze der Radler mit dem Schuh und der
darunter befindlichen Platte finden und aufnehmen muss, um ins System einzuklicken. Das LookPatent, das 20 Jahre lang mögliche Nachahmer
auf Distanz hielt, ist 2004 ausgelaufen; die Folge
ist, dass nun noch mehr Look-ähnliche Produkte
auf den Markt drängen. Selbst Shimano hat nach
mehreren eigenen Konzepten im SPD-SL-Pedal
das System der Franzosen nachempfunden. Deutlich weniger Firmen verwirklichen ganz andere
Ideen: Speedplay und Crank Brothers etwa bieten
Pedale, die man von zwei Seiten betreten kann,
und sie lösen auch das Thema der Platten anders.
Der Ausstieg aus dem Pedal gelingt bei allen
Systemen mit einem Dreh der Ferse zur Seite.
Grundsätzliche Unterschiede bestehen in der
Frage, ob schon ein definierter Winkel den Fuß
freigibt, oder ob zusätzlich ein – eventuell einstellbarer – Widerstand überwunden werden muss.
Eine Empfehlung für dieses oder jenes Prinzip
auszusprechen, ist schwierig. Umsteiger, die ein
System gewohnt sind, erlernen einen neuen Bewegungsablauf möglicherweise schwerer als Anfänger ohne Vorkenntnisse: Wer noch nie geklickt hat,
gewöhnt sich schnell an Neues jeder Art. Die Gefahr, im Eifer des Sprintgefechts unbeabsichtigt
KURZ & KNAPP
Einheit in der Vielfalt: Campagnolo, Look, Ritchey,
Shimano und Time liefern sich mit zunehmend
ähnlichem Bauprinzip ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Etablierte Alternative sind die Speedplay-Modelle,
interessante Außenseiter kommen von Crank
Brothers und Ritchey. Fast alle Hersteller verwenden
innerhalb ihrer Modellreihe das gleiche System;
Ausstattungsdetails und leichtere Materialien der
teureren Modelle ergeben nur geringste Unterschiede
in der Funktion, lassen aber die Preise vereinzelt
um das Vierfache steigen. Bei allen Look-ähnlichen
Pedalen ist Plattenverschleiß ein Thema – wenn nicht
sogar ein kostentreibendes Ärgernis.
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Mit Systempedalen ist es wie mit Handys: Bald werden
erinnern können. Über aktuelle Modelle der Invasion
die Menschen sich gar nicht mehr an Zeiten vor der Eroberung der Welt durch die neue Technik
berichtet dieser TOUR-Test
TOUR 4/
8/ 2005
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SYSTEMPEDALE
SYSTEMPEDALE – PREISE UND GEWICHTE*
HERSTELLER/TYP
Campagnolo Centaur
Campagnolo Chorus
Campagnolo Record
Crank Brothers Quattro SL
Crank Brothers Quattro Four Ti
Look Kéo HM
Look Kéo Carbon CrMo
Look Kéo Carbon Ti
Ritchey Peloton Pro
Ritchey V4 Pro Road
Shimano PD R-540
Shimano Ultegra SPD-SL
Shimano Dura-Ace SPD-SL
Speedplay X/5 CrMo**
Speedplay X/2 Stainless
Speedplay X/1 Titanium
Speedplay Zero CrMo
Speedplay Zero Stainless
Speedplay Zero Titanium
Time RXE
Time RXS
Time RXS Carbon
Time RXS Titan Carbon
GEWICHT
455 Gramm
445 Gramm
404 Gramm
397 Gramm
308 Gramm
306 Gramm
293 Gramm
257 Gramm
370 Gramm
255 Gramm
400 Gramm
368 Gramm
352 Gramm
269 Gramm
257 Gramm
224 Gramm
285 Gramm
276 Gramm
235 Gramm
360 Gramm
360 Gramm
357 Gramm
300 Gramm
PREIS
132 Euro
148 Euro
220 Euro
149 Euro
449 Euro
200 Euro
140 Euro
260 Euro
99 Euro
80 Euro
40 Euro
120 Euro
160 Euro
129,50 Euro
179 Euro
255 Euro
129,50 Euro
189 Euro
275 Euro
55 Euro
99 Euro
129 Euro
239 Euro
* Die Modelle im vorliegenden Test sind fett gedruckt
** Alle Speedplay-Gewichte ohne Adapter für Look-Norm (48 Gramm pro Paar)
Sinnvoll wiegen: Platten und Schrauben
gehören zwangsläufig dazu
auszusteigen, ist auch nicht an ein bestimmtes
Bauprinzip gebunden. Bei den Time-Pedalen
RXS/RXE und den Modellen der X-Serie von
Speedplay etwa liegt der Winkel, an dem sich die
Schuhplatte vom Pedal löst, so weit außen, dass
niemand den Fuß aus Versehen so weit dreht.
Wichtig ist eher, dass man Auslösewinkel und/oder
-widerstand individuell anpassen kann.
Wichtiges Kriterium bei der Pedalwahl ist ein stabiler
Stand. Dafür sollten die Platten möglichst genau zur
Biegung der Schuhsohle passen. Bei Pedalen mit sehr kleinen Platten – ältere Shimano SPD-Modelle oder Ritcheys
„V4“ – sollte die Sohle zudem möglichst steif sein, damit
der punktuelle Druck gleichmäßig verteilt wird. Je größer
die Kontaktfläche zwischen Schuhplatte und Pedal, desto
geringer auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Fuß seitlich
kippt. Wünschenswert ist eine seitliche Bewegungsfreiheit
der Ferse; das kann Knieprobleme verhindern, die in der
Anfangszeit der Klickpedal-Ära noch häufig waren, als Pedale den Fuß fixierten und damit dem Knie einen starren
Tretzyklus aufzwangen. Mittlerweile bieten alle Pedalsysteme die Möglichkeit, die Ferse während der Fahrt um
einige Grad nach links und rechts pendeln zu lassen. Beim
Speedplay „Zero“ kann man die Fersenfreiheit von 0 bis
15 Grad an der Standardplatte individuell einstellen, bei den Look-verwandten Produkten
gelingt dies stufenweise (0/4,5/9 Grad)
mittels verschiedener Platten.
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TOUR 8/ 2005
Selten: Der „adiStar
road pro SP4“ ist mit
geeigneter Sohle
für Speedplay-Pedale
ausgestattet
Größter Nachteil dieser Kunststoffplatten ist ihr rasanter
Verschleiß. Sicher gehen und
stehen, im Verkehr, an Ampeln und
Kreuzungen, muss jeder Rennradler – der Hobbypedaleur
noch mehr als ein Rennfahrer. Das aber lässt Platten nach
Art der Look-Cleats schnell schwinden. Auch die TimePlatten der aktuellen Generation verschleißen an der
exponierten Nase und den weitgehend funktionslosen
„Lauf-Ecken“ deutlich schneller als die Metallklötzchen
ihrer Vorgänger. Den regelmäßigen Ersatz muss man ernst
nehmen, die Kosten berücksichtigen: Bei Preisen zwischen
13 und 19 Euro pro Paar kommt da einiges zusammen.
Abgenutzte Platten können knarzen und quietschen – und
bergen zudem Risiken: Wenn die vordere dünn geschliffene
Nase oder der hintere Steg unter kräftigem Antritt brechen,
gibt’s kein Halten mehr im Pedal.
Getestet wurden die zwölf Kandidaten in Labor und
Praxis. Alle Pedale gingen in mehrfacher Ausfertigung mit
ins TOUR-Leser-Camp nach Sizilien zum direkten Vergleich. Fast nur Lob gab es dabei für das SPD-SL-System
von Shimano – wobei es keine Rolle spielte, ob das teure
Dura-Ace-Pedal oder das sehr günstige PD-R 540 gefahren
wurde. Sehr gut bewertet wurden außerdem Time und
Look Kéo. Kritik erntete Time gelegentlich für den gewöhnungsbedürftigen Einstieg. Bei Look kritisierten die Tester
vor allem den rasanten Verschleiß der Platten. An den
beiden Speedplay-Systemen schieden sich die Geister. Mit
dem freien Spiel des Fußes bei den Pedalen der X-Serie
hatte so mancher Tester ein Problem – vor allem wohl
psychologisch. Andere nämlich schätzten gerade diese
Eigenschaft. Beim Zero-Pedal wurde vereinzelt der gewöhnungsbedürftig knackige Einstieg moniert und die in Einzelfällen schwierige Montage der Schuhplatten. SpeedplayPlatten müssen absolut plan und spannungsfrei an der Sohle
anliegen, sonst funktioniert der Einstieg nicht.
Deutlich wurde nach dem Praxistest die Modellstrategie
der meisten Hersteller: Mit Ausnahme von Ritchey variieren sie ein System und differenzieren die Modelle über
Materialien und Ausstattungsdetails, was letztlich auch den
Preisunterschied begründen soll. Leichter sind die TopModelle durch den Einsatz von Titan- statt Stahlachsen,
edler wirkt ihr Auftritt auch; aber ob dies gleich den vierfachen Preis rechtfertigt, wie bei Shimanos Dura-Ace-Pedal
im Vergleich zum PD-R 540 oder bei Time (RXS zu RXE)
muss jeder Rennradler selbst entscheiden.
Mitarbeit: Dirk Zedler
Mehr Freiheit: Look-Platten mit 4,5 Grad,
9 und 0 Grad Auslösewinkel (von links)
*Gewicht pro Paar inklusive Platten und Schrauben
CAMPAGNOLO RECORD PRO-FIT PLUS
CRANK BROTHERS QUATTRO FOUR TI
Händlernachweis: Campagnolo Deutschland
Telefon 0 21 71/7 24 30; www.campagnolo.com
Preis: 220 Euro; Ersatzplatten: 12 Euro
Händlernachweis: Cosmic Sports
Telefon 09 11/3 10 75 50; www.crankbrothers.com
Preis: 449 Euro; Ersatzplatten: 29 Euro
TECHNISCHE DATEN
TECHNISCHE DATEN
Gewicht*: 404 Gramm
Achse: Titan
Lagerung: 3 Kugellager
Sohlenstandard: Look
Auslösekraft min./max.: 7 – 14 Nm
Fersenfreiheit: 8 Grad
Abstand Achsmitte-Sohle: 21 mm
BEWERTUNG
Gewicht:
Bauhöhe:
Ein- und Ausstieg:
Stand im Pedal:
Gehen:
Plattenverschleiß :
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Edle Anmutung, top verarbeitet,
einfach zu bedienen: An Campas
Pedalsystem gibt’s wenig auszusetzen, lediglich Gewicht und
Bauhöhe sind inzwischen nicht
mehr Stand der Technik. Smartes
Detail: Das linke Pedal ist für
die Aufnahme eines Magneten
zur Trittfrequenzmessung mit
Campagnolos Ergo-BrainComputer vorbereitet. Alternativ
zu den Platten mit Fersenfreiheit
gibt es auch Platten für eine
starre Fußposition. Starker
Plattenverschleiß.
Schön klassisch, technisch
etwas veraltet; relativ teuer
LOOK KÉO CARBON CRMO
Größerer Verbreitung steht vor
allem der exorbitante Preis entgegen – wobei die 449 Euro nur
für das mit viel Titan getunte
Top-Modell fällig werden;
eine technisch gleichwertige
Edelstahl-Variante (397 Gramm)
kostet 149 Euro. Für Sohlen mit
Look-Standard wird ein Adapter
mitgeliefert, der den Gewichtsvorsprung auffrisst. Gut: Ein
BEWERTUNG
Kunststoffrahmen schützt die
Gewicht: Q Q Q Q Q / Q Q Q Q Q * Schuhplatten gegen Ablaufen.
Bauhöhe: Q Q Q Q Q / Q Q Q Q Q * Geschmackssache ist das
Ein- und Ausstieg:
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geringe, nicht einstellbare
Stand im Pedal:
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Auslösemoment.
Gehen:
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System mit echten Vorteilen,
Plattenverschleiß:
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beidseitig benutzbar, geringer
*mit Drei-Loch-Adapter
Verschleiß
Gewicht*: 308 Gramm (plus 50
Gramm für Drei-Loch-Adapter)
Achse: Titan
Lagerung: 2 Kugellager
Sohlenstandard: Shimano SPD
Auslösekraft min./max.: 6 Nm
Fersenfreiheit: 6 Grad
Abstand Achsmitte-Sohle: 12 mm
(15 mm mit Drei-Loch-Adapter)
LOOK KÉO HM
Händlernachweis: Grofa
Telefon 0 64 34/2 00 80; www.lookcycle.com
Preis: 140 Euro; Ersatzplatten: 13 Euro
Händlernachweis: Grofa
Telefon 0 64 34/2 00 80; www.lookcycle.com
Preis: 200 Euro; Ersatzplatten: 13 Euro
TECHNISCHE DATEN
TECHNISCHE DATEN
Gewicht*: 293 Gramm
Achse: Stahl
Lagerung: 2 Kugel-, 1 Nadellager
Sohlenstandard: Look
Auslösekraft min./max.: 11 – 17 Nm
Fersenfreiheit: 9 Grad
Abstand Achsmitte-Sohle: 16 mm
BEWERTUNG
Gewicht:
Bauhöhe:
Ein- und Ausstieg:
Stand im Pedal:
Gehen:
Plattenverschleiß:
LEGENDE:
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Am Prinzip hat sich nichts geändert, neu sind das geringe Gewicht und die flachere Bauweise.
Schon die Version mit Stahlachse
wiegt dank Carbon am Pedalkörper weniger als 300 Gramm je
Paar; die Version mit Titanachse
(260 Euro) ist noch 36 Gramm
leichter. Ein- und Ausstieg sind
Fahrern des alten Look-Systems
vertraut, der Stand im Pedal ist
mit neuen Platten sehr gut.
Größtes Manko: der weiterhin
starke Verschleiß der Platten.
Modernisierter Klassiker,
einfachste Bedienung, sehr
guter Stand
Gewicht*: 305 Gramm
Achse: Stahl
Lagerung: 2 Kugel-, 1 Nadellager
Sohlenstandard: Look
Auslösekraft min./max.: 11 – 17 Nm
Fersenfreiheit: 9 Grad
Abstand Achsmitte-Sohle: 16 mm
BEWERTUNG
Gewicht:
Bauhöhe:
Ein- und Ausstieg:
Stand im Pedal:
Gehen:
Plattenverschleiß:
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Wem das normale Kéo zu sehr
nach Plastik aussieht, für den
gibt es das Kéo HM – trotz irreführender Modellbezeichnung
das einzige echte Carbonpedal
im Test. Es trägt die typische
Faserstruktur auch äußerlich zur
Schau. Andere als optische Gründe sprechen nicht für das Kéo HM
mit den Ironman-Logos. Das
Gewicht ist geringfügig, der Preis
deutlich höher als beim Kéo
Carbon. Unschön: Die Standfläche zerkratzt leicht und wird
schnell unansehnlich.
Eventuell schöner, aber
schwerer und trotzdem teurer
Bauhöhe: unter 10 mm: Q Q Q Q Q; 10–12 mm: Q Q Q Q Q; 13–16 mm: Q Q Q Q Q; 17–20 mm: Q Q Q Q Q; über 20 mm: Q Q Q Q Q
Gewicht: unter 250 Gramm: Q Q Q Q Q; 250–300 Gramm: Q Q Q Q Q; 301–375 Gramm: Q Q Q Q Q; 376–450 Gramm: Q Q Q Q Q; über 450 Gramm: Q Q Q Q Q
Q Q Q Q Q sehr gut; Q Q Q Q Q gut; Q Q Q Q Q befriedigend; Q Q Q Q Q ausreichend; Q Q Q Q Q nicht zeitgemäß
TOUR 8/ 2005
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*Gewicht pro Paar inklusive Platten und Schrauben
SYSTEMPEDALE
RITCHEY V4 PRO ROAD
RITCHEY PELOTON PRO
Händlernachweis: Cosmic Sports
Telefon 09 11/3 10 75 50; www.ritcheylogic.com
Preis: 80 Euro; Ersatzplatten: 14 Euro
Händlernachweis: Cosmic Sports
Telefon 09 11/3 10 75 50; www.ritcheylogic.com
Preis: 99 Euro; Ersatzplatten: 13 Euro
TECHNISCHE DATEN
TECHNISCHE DATEN
Gewicht*: 255 Gramm
Achse: Niro-Stahl
Lagerung: 2 Kugellager
Sohlenstandard: Shimano SPD
Auslösekraft min./max.: 3 – 8 Nm
Fersenfreiheit: 10 Grad
Abstand Achsmitte-Sohle: 12 mm
BEWERTUNG
Gewicht:
Bauhöhe:
Ein- und Ausstieg:
Stand im Pedal:
Gehen:
Plattenverschleiß:
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Leichtestes Pedal im Test, fast
komplett aus rostfreiem Stahl.
Die Schuhplatten erinnern an
Shimanos SPD-Cleats, sind aber
etwas anders geformt. Die kleine
Kontaktfläche zum Pedal lässt
den Fuß leicht kippen. Der
Einstieg gelingt nicht so narrensicher wie bei Look & Co., ist
nach kurzer Gewöhnung aber
kein Problem. Der Ausstieg geht
leicht, der Auslösewiderstand
dürfte sogar etwas höher sein.
Ein Handicap: Es gibt immer
weniger Rennradschuhe mit der
Zwei-Loch-Sohle.
Sehr eigenständig, reizvoll
durch die filigrane Bauweise
SHIMANO DURA-ACE SPD-SL
Händlernachweis: Paul Lange
Telefon 07 11/2 58 80; www.shimano.com
Preis: 160 Euro; Ersatzplatten: 13 Euro
TECHNISCHE DATEN
Gewicht*: 352 Gramm
Achse: Stahl
Lagerung: 2 Kugel-, 1 Nadellager
Sohlenstandard: Look
Auslösekraft min./max.: 13 – 22 Nm
Fersenfreiheit: 8 Grad
Abstand Achsmitte-Sohle: 14 mm
BEWERTUNG
Gewicht:
Bauhöhe:
Ein- und Ausstieg:
Stand im Pedal:
Gehen:
Plattenverschleiß :
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TOUR 8/ 2005
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LEGENDE:
Nach mehreren mehr oder weniger erfolgreichen Anläufen mit
eigenen Pedalsystemen fürs
Rennrad gelang den Japanern mit
der SPD-SL-Reihe der große Wurf.
Schwächen hat dieses Pedal fast
keine: Problemloser Ein- und
Ausstieg, sehr guter Stand im
Pedal, moderates Gewicht, sehr
gute Lager – und bemerkenswert
aufgeräumtes, schnörkelloses
Design. Platten mit unterschiedlichen Fersenwinkeln stehen zur
Auswahl.
Neu interpretiert: Shimanos
Look-Variante markiert aktuell
die Spitze dieser Systemidee
Gewicht*: 370 Gramm
Achse: Stahl
Lagerung: 1 Kugel-, 1 Nadellager
Sohlenstandard: Look
Auslösekraft min./max.: 10 – 18 Nm
Fersenfreiheit: 10 Grad
Abstand Achsmitte-Sohle: 17 mm
BEWERTUNG
Gewicht:
Bauhöhe:
Ein- und Ausstieg:
Stand im Pedal:
Gehen:
Plattenverschleiß :
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Tom Ritchey ist der einzige
Hersteller im Test, der zwei völlig
verschiedene Systeme anbietet.
Das alte Look-System hat er
modifiziert, die Bauhöhe reduziert und Gewicht eingespart.
Damit liegt der Oldie gar nicht
mehr so weit von aktuellen TopPedalen entfernt. Ansonsten hat
das Peloton Pro die Merkmale
des klassischen Look-Systems
geerbt: einfacher Ein- und Ausstieg, bei neuen Platten sicherer
Stand im Pedal; und seine größte
Schwäche: den starken Plattenverschleiß.
Das Ende der Lizenzgebühren
bedeutet: Das preiswerteste
Look-Pedal baut Ritchey
SHIMANO PD-R540
Händlernachweis: Paul Lange
Telefon 07 11/2 58 80; www.shimano.com
Preis: 40 Euro; Ersatzplatten: 13 Euro
TECHNISCHE DATEN
Gewicht*: 400 Gramm
Achse: Stahl; Lagerung: 1 Doppelrillenkugellager, 1 Gleitlager
Sohlenstandard: Look
Auslösekraft min./max.: 9 – 20 Nm
Fersenfreiheit: 8 Grad
Abstand Achsmitte-Sohle: 17 mm
BEWERTUNG
Gewicht:
Bauhöhe:
Ein- und Ausstieg:
Stand im Pedal:
Gehen:
Plattenverschleiß :
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Sperrige Typenbezeichnung,
sensationell günstiger Preis: Das
PD-R540 kann fast alles, was das
viermal teurere Dura-Ace-Pedal
auch kann. Wesentliche Unterschiede sind ein lackierter Pedalkörper, einfachere, aber dennoch
solide und gut gedichtete Lager
sowie eine drei Millimeter
größere Bauhöhe.
Technisch top, erfreulich
preiswert
Bauhöhe: unter 10 mm: Q Q Q Q Q; 10 – 12 mm: Q Q Q Q Q; 13 – 16 mm: Q Q Q Q Q; 17 – 20 mm: Q Q Q Q Q; über 20 mm: Q Q Q Q Q
Gewicht: unter 250 Gramm: Q Q Q Q Q; 250 – 300 Gramm: Q Q Q Q Q; 301 – 375 Gramm: Q Q Q Q Q; 376 – 450 Gramm: Q Q Q Q Q; über 450 Gramm: Q Q Q Q Q
Q Q Q Q Q sehr gut; Q Q Q Q Q gut; Q Q Q Q Q befriedigend; Q Q Q Q Q ausreichend; Q Q Q Q Q nicht zeitgemäß
SPEEDPLAY X/5
SPEEDPLAY ZERO STAINLESS
Händlernachweis: ACS; Telefon 05 31/2 87 29 13
www.speedplay.com
Preis: 129,50 Euro; Ersatzplatten: 41 Euro
Händlernachweis: ACS; Telefon 05 31/2 87 29 13
www.speedplay.com
Preis: 189 Euro; Ersatzplatten: 46 Euro
TECHNISCHE DATEN
Gewicht*: 269 Gramm (plus 48
Gramm für Adapter); Achse: Stahl;
Lagerung: 1 Doppelrillenkugellager, 1 Nadellager; Sohlenstandard:
Time, Look (mit Adapter); Auslösekraft min./max.: 1 Nm; Fersenfreiheit: 35 Grad; Abstand AchsmitteSohle: 9 mm (12 mm mit Adapter)
BEWERTUNG
Gewicht: Q Q Q Q Q / Q Q Q Q Q *
Bauhöhe: Q Q Q Q Q / Q Q Q Q Q *
Ein- und Ausstieg:
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Stand im Pedal:
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Gehen:
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Plattenverschleiß:
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*mit Drei-Loch-Adapter
Freies Spiel des Fußes ohne
Widerstand nach links und
rechts, ausgelöst wird über denselben Weg. Für Fahrer anderer
Pedalsysteme schwer vorstellbar:
Selbst Sprints und Wiegetritt sind
damit kein Problem. Die Bauhöhe
ist konkurrenzlos niedrig; Schuhe
mit Vier-Loch-Bohrung werden
zwar allmählich selten, doch
selbst mit Look-Adapter baut
das Pedal sehr flach. Beidseitiger,
kinderleichter Einstieg. Der KlickMechanismus in der Platte ist
schmutzanfällig und bedarf
der Pflege.
Alternative mit Charme und
technischen Vorteilen. Diffizile
Plattenmontage
TECHNISCHE DATEN
Gewicht*: 285 Gramm (plus 48
Gramm für Adapter); Achse: NiroStahl; Lagerung: 1 Doppelrillenkugellager, 1 Nadellager; Sohlenstandard: Time, Look (mit Adapter); Auslösekraft min./max.:
11 – 14 Nm; Fersenfreiheit: 15 Grad;
Abstand Achsmitte-Sohle: 9 mm
(12 mm mit Adapter)
BEWERTUNG
Gewicht: Q Q Q Q Q / Q Q Q Q Q *
Bauhöhe: Q Q Q Q Q / Q Q Q Q Q *
Ein- und Ausstieg:
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Stand im Pedal:
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Gehen:
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Plattenverschleiß:
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*mit Drei-Loch-Adapter
Optisch beinahe identisch mit der
X-Serie, technisch eigenständig.
Der Federmechanismus in der
Schuhplatte erlaubt definitiertes
Einrasten von beiden Seiten, die
Bewegung muss aber präzise
sein. Das Pedal ist leicht, baut
flach, der Stand ist sicher. Plattenverschleiß verschlechtert den
Stand etwas, ist aber nicht einmal annähernd mit dem Schwund
der Look-Platten vergleichbar.
Bei Verschmutzung neigt der
Mechanismus zum Knarzen,
regelmäßige Pflege ist ratsam.
Gute Bedienung, sehr guter
Stand. Einstellbare Fersenfreiheit, diffizile Plattenmontage
TIME RXS TITAN CARBON
TIME RXE
Händlernachweis: MCG;
Telefon 0 71 59/94 59 30; www.timesport.fr
Preis: 239 Euro; Ersatzplatten: 19 Euro
Händlernachweis: MCG
Telefon 0 71 59/94 59 30; www.timesport.fr
Preis: 55 Euro; Ersatzplatten: 19 Euro
TECHNISCHE DATEN
TECHNISCHE DATEN
Gewicht*: 300 Gramm
Achse: Titan
Lagerung: 1 Kugel-, 1 Nadellager
Sohlenstandard: Look
Auslösekraft min./max.: 6 – 8 Nm
Fersenfreiheit: 15 Grad
Abstand Achsmitte-Sohle: 12 mm
BEWERTUNG
Gewicht:
Bauhöhe:
Ein- und Ausstieg:
Stand im Pedal:
Gehen:
Plattenverschleiß :
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Flache Bauweise, geringes
Gewicht, sicherer Stand im Pedal,
gefällige Optik: Vieles spricht für
einen Erfolg des neuen TimePedals. Durch Austausch der
Schuhplatten kann man den
Abstand zur Kurbel um 2,5 Millimeter variieren. Der Einstieg ins
Pedal ist etwas schwerer als bei
anderen Systemen. Der Kunststoff rund um die Messingnocken
ist zäher und abriebfester als
beim Vorgängermodell „Impact“.
Klassiker, variiert und weiterentwickelt
Gewicht*: 360 Gramm
Achse: Stahl
Lagerung: 1 Kugel-, 1 Nadellager
Sohlenstandard: Look
Auslösekraft min./max.: 6 Nm
Fersenfreiheit: 15 Grad
Abstand Achsmitte-Sohle: 12 mm
BEWERTUNG
Gewicht:
Bauhöhe:
Ein- und Ausstieg:
Stand im Pedal:
Gehen:
Plattenverschleiß :
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Das erfreulich preiswerte RXEPedal kann fast alles so gut wie
das Top-Modell RXS Titan Carbon.
Der Pedalkörper ist mit Glasfaser
statt mit Carbon verstärkt und
deshalb grau. Anstelle von Titandrehen sich Stahlachsen, auf die
Verstellmöglichkeit der Auslösehärte wird verzichtet. Allerdings
ist der Verstellbereich beim
RXS-Pedal (6 – 8 Nm) so schmal,
dass dieses Feature fast völlig
entbehrlich scheint.
Technisch ohne Tadel; die
Preisdifferenz zum Top-Modell
erstaunt
TOUR 8/ 2005
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