Erfahrungsbericht zum Auslandsstudium

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Erfahrungsbericht zum Auslandsstudium
Erfahrungsbericht zum Auslandsstudium
Angaben zur Person:
Name:
Schamberger
Vorname:
Andreas
E-Mail:
[email protected]
Austauschprogramm: ERASMUS
Fachbereich:
Informatik
Studienrichtung:
(B.Sc.)
Wirtschaftsinformatik
Angaben zum Studium im Ausland:
Land:
Schweden
Gasthochschule:
Chalmers University of Technology, Sven Hultins Gata 2,
Göteborg; www.chalmers.se
Unterrichtssprache:
Englisch
Austauschjahr:
2006
Dauer des Aufenthalts:
August 2006 bis Dezember 2006
Motivation:
Der Auslandsaufenthalt bot mir eine gute Gelegenheit eine neue Umgebung kennen zu lernen und
Erfahrungen in einem europäischen Nachbarland zu sammeln.
Schweden ist dabei als Austauschland für mich besonders interessant gewesen, da es mir dort
möglich war in Englisch zu studieren, womit ich meine akademische Ausbildung ohne
Unterbrechung weiterführen konnte.
Der Austausch war für mich nicht nur aus akademischen, sondern auch aus zwischenmenschlichen
und interkulturellen Aspekten eine reizvolle Sache. Neben den Einheimischen im Gastland trifft
man vor allem Studenten aus ganz Europa, mit denen man die eine oder andere Freundschaft über
Ländergrenzen hinweg knüpft.
Da ich bis zu meinem Austausch noch keinerlei Reiseerfahrung im Norden Europas hatte, habe ich
die Gelegenheit genutzt einen großen Teil Skandinaviens kennenzulernen.
Vorbereitung:
•
•
•
Das wichtigste: sparen.
EU Krankenversicherungskarte
SEB Konto in Deutschland eröffnen. Man kann zwar einfach ein Konto in Schweden
eröffnen, muss aber ständig 5,5€ ! Transaktionskosten bezahlen. Beim SEB Konto bekommt
man eine Kreditkarte, mit der man an schwedischen Geldautomaten kostenlos abheben
kann. Die Miete bezahlt man dann einfach immer Bar auf das Konto ein (Bankverbindung
bei SGS erfragen!), man muss aber immer dazu sagen, das man dann die Gebühr nicht
bezahlen will, funktioniert problemlos.
Unterbringung im Gastland und Lebenshaltungskosten:
Man bekommt vom International Office der Universität eine Wohnung garantiert. Diese kann man
sich bei der Ankunft aussuchen. Je früher man ankommt, desto größer ist die Auswahl, und man
bekommt evtl. eine Wohnung sehr nahe an der Uni (man spart sich dann das ÖPNV Ticket!). Also
am besten zum ersten Termin der im Brief von Chalmers genannt wird anreisen.
Ich selbst habe in keinem richtigen Studentenwohnheim gewohnt, sondern in einer 5er WG mit
anderen Austauschstudenten. Es befanden sich viele solcher WGs am gleichen Ort. Meine WG lag
direkt an einem großen Einkaufszentrum (Frölunda Torg) mit Supermarkt und allen denkbaren
Geschäften. Die Wohnung war alt (60er Jahre) aber in Ordnung. Der Preis lag bei ca. 3000 SEK
(=320 €). Das war eine der günstigsten Möglichkeiten zu wohnen. Es gibt z.B. auch moderne
Einzelappartements, die aber aber aufgrund der hohen Kosten (>=450 €) und der „Isolation“nicht
empfehlen würde. Die Nahverkehrsanbindung mit der Tram war sehr gut, alle 5-10 min eine Tram
zur Uni (18 min) oder in die City (25 min). Es gab auch Leute die wohnten näher, brauchten aber
aufgrund der Busverbindung länger.
Und nun zu den Lebenshaltungskosten. Schweden ist einfach teuer. Neben der Miete braucht man
meistens ein Nahverkehrsticket (1000 SEK = 100 € für 3-Monate). Lebensmittel sind teurer als bei
uns, so dass man ca. 40-50 € pro Woche rechnen kann. Je nachdem wie häufig man weggeht und
wie hoch die Ansprüche sind, nochmal min. ca. 200 € dafür. (Bier in einem Club: 5,5 €, 11 €
Eintritt). Für die Student Union muss man auch noch ca. 50 € für ein Semester einplanen.
Für Reisen nach Stockholm, Oslo, ... muss man natürlich weiteres Geld einplanen. Ich persönlich
habe insgesamt mehr als 1000 € pro Monat gebraucht, bin aber auch sehr häufig gereist (siehe
Bilder).
Ansprechpartner und Adressen:
International Office:
Angelica Martensson
International Student Centre
Student Centre Origo
Kemigarden 1
Physics Building
Ground Floor.
E-post: [email protected]
Koordinatorin für Informatik:
Malin Blomqvist
Studentcentrum Maskingränd
Chalmers Tekniska högskola
Maskingränd 2
SE-412 96 Göteborg
Tel. 031 772 1563, fax 031 772 1561
E-post: [email protected]
Chalmers International Reception Committee
http://circ.chalmers.se/
Ablauf des Auslandsaufenthalts:
Ich bin erst in der zweiten Augustwoche nach Schweden aufgebrochen, da das Semester erst
Anfang August zu Ende war. Das Semester beginnt erst im September (nur die armen Architekten
fangen schon früher an), so dass man die Zeit nutzen sollte um gleich ein bisschen zu reisen und das
Sommerwetter zu genießen. Ich selbst bin kurz vor Semesterbeginn noch mit ein paar anderen
Leuten mehrere Tage nach Stockholm gereist. Das CIRC (Chalmers International Reception
Committee) organisiert viele Aktivitäten, wodurch man neue Leute kennen lernt. Freunde zu finden
ist am Anfang bei allen die größte Priorität, so dass man sehr schnell in Kontakt kommt.
Nach Semesterbeginn, das übrigens in 2 Quarter eingeteilt ist, stellt sich dann irgendwann der
Alltag ein und man findet sich problemlos zurecht. Insgesamt sind die kulturellen Unterschiede
zwischen Deutschland und Schweden natürlich nicht so groß, dass man lange braucht um sich
zurechtzufinden. Es ist dort nur alles etwas schicker, gepflegter und teurer.
Ich habe drei Kurse aus verschiedenen Masterprogrammen gehört. Bei meinem vierten Kurs hat
mich der Professor idiotischerweise nicht teilnehmen lassen, da der Kurs nur für seinen Master ist.
Da kann man dann auch nichts machen. Prinzipiell ist das Studium im Ausland auch nicht anders
als zu Hause.
In Schweden kann man sich auf jeden Fall wohl fühlen. Nur das Wetter und die kurze
Sonnenscheindauer machen einem im Winter schon ein wenig zu schaffen. Das erklärt auch das
Verhältnis der Schweden zum Alkohol ansatzweise.
Man kommt in Schweden sehr gut ohne jegliche Schwedisch-Kenntnisse zurecht. Die Schweden
sprechen sehr gut Englisch und man kann im Prinzip jeden einfach auf Englisch ansprechen, sowohl
an der Uni als auch im Alltag. Doch es empfiehlt sich einen Kurs in Deutschland oder zumindest
einen der Kurse an der schwedischen VHS, den man von Chalmers bezahlt bekommt, zu machen.
Die Zeit vergeht wenn man nur ein Austauschsemester macht sehr schnell. So sollte man auf jeden
Fall anhand des Klausurplans rechtzeitig Reisen nach Stockholm und Kopenhagen planen. Diese
sind gut mit der Bahn zu erreichen und wenn man die Tickets einen Monat vor Fahrtantritt bucht
auch relativ günstig.
Ein Eishockey Spiel der „Frölunda Indians“ sollte man sich auch nicht entgehen lassen. Das
kulturelle Angebot ist ausgezeichnet und es befinden sich zahllose Bars und Clubs an der
„Avenyn“, die man in 4 Monaten gar nicht alle besuchen kann. Etwas ärgerlich ist manchmal, dass
einige dieser Clubs ein Mindestalter von 25 verlangen und das teilweise durch Ausweiskontrollen
auch prüfen. Von Göteborgs Museen muss man auf jeden Fall das Universeum und das
Weltkulturmuseum gesehen haben. In der Weihnachtszeit lohnt sich auch ein Ausflug zum Liseberg
auf den Weihnachtsmarkt.
Bewertung des Auslandsaufenthalts (akademisch und persönlich):
Akademisch: Das Niveau ist anscheinend niedriger als an der TUM, jedoch sind die Kurse durch
die Labs und Hausaufgaben viel praktischer angelegt als an der TUM. Die Labs zu den Kursen sind
meistens ganz nett. Das Studium in Englisch ist kein Problem gewesen und die Professoren, die
man übrigens duzt und deren Assistenten sind sehr hilfsbereit, vor allem da man sich als
ERASMUS Student häufig nicht mit den Abläufen an der Uni auskennt.
Persönlich: Die beste Zeit meines Lebens.
Tipps und Anregungen für künftige Austauschstudenten:
Wie schon oben unter Vorbereitung geschrieben, würde ich das mit dem Konto so machen, ich
selbst habe das leider nicht so gemacht. Wenn man noch Kissen, Bettdecke, ... kaufen muss, kann
man das in einem der Jysk Läden machen, die sind günstig (einfach im Internet nach der nächsten
Filiale suchen). Ansonsten kann man auch zu IKEA, aber wenn man nichts anderes benötigt, ist der
Weg viel zu weit.
Unbedingt gleich die kostenlose SIM Karte beim CIRC holen, denn es haben dann alle
Austauschstudenten das gleiche Netz, was sehr praktisch ist. Und telefonieren ist ausnahmsweise
auch mal etwas, das günstiger ist als in Deutschland.
Ein bis zwei Kurse pro Quarter reichen vollkommen, ansonsten leidet die Auslandserfahrung :)
Informatikspezifische Aspekte:
●
Wie lief die Kurswahl und die Anmeldung ab?
Anmeldung und Kurswahl finden bei der Koordinatorin für Informatik (Malin Blomqvist)
statt. Die überträgt die Daten auch ins Student Portal, in dem alle studienrelevanten
Infomationssysteme gebündelt sind.
●
Konnten Sie an allen gewünschten Kursen teilnehmen?
Nein! Ich wollte einen BWL Kurs besuchen, der mir dann aber vom Professor verwehrt
wurde. Die Koordinatorin hat sich wirklich bemüht, konnte aber nichts ausrichten.
Informatikkurse sind grundsätzlich kein Problem, es stehen einem prinzipiell alle Kurse
offen.
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Kurs:
Welche Kurse haben Sie gewählt, wurden diese hier anerkannt (gegebenenfalls äquivalent
zu welchen Kursen)?
Name:
ECTS Anerkennung TUM:
TDA357 Databases
7,5
Grundlagen: Datenbanken
EDA262 Computer Security
6,0
IT-Sicherheit
EDA121 Fault-tolerant computer systems
6,0
keine Beantragt (passte nicht ins
Wirtschaftsinformatik Curriculum)
Konkrete
Kursbeschreibungen
findet
man
im
Student
Portal:
http://www.student.chalmers.se/ dort sind alle Kurse mit ausführlichen Beschreibungen
sowohl in Schwedisch als auch in Englisch aufgelistet.
●
Wie war das Studiensystem an der Partneruniversität?
normales Bachelor / Master System mit sehr praxisorientierter Ausrichtung (viele Labs und
(Gruppen-)Hausaufgaben)
Leider nur im Tierpark gesehen
Göteborg I
Göteborg II
Strand in Göteborg
Kleiner schwedischer Hafen
Stockholm
Oslo - Skulpturenpark
Helsinki – Kathedrale
Kopenhagen – im Hintergr. Öresundbrücke
Malmö – moderne schwedische Architektur
Chalmers Student Union

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