Leseprobe - Delius Klasing

Transcrição

Leseprobe - Delius Klasing
Dr. Hans-Rüdiger Etzold
Diplom-Ingenieur für Fahrzeugtechnik
pflegen - warten - reparieren
Band 10:
VWGOLF
1,1 1/37 kW (50 PS) 9/74 bis 8/83
1 ,3 1/44 kW (60 PS) 9/79 bis 8/83
VWJETTA
1,1 1/37 kW (50 PS) 8/79 bis 12/83
1 ,3 1/44 kW (60 PS) 9/79 bis 12/83
VWSCIROCCO
1,1 1/37 kW (50 PS) 3/74 bis 4/81
Delius Klasing Verlag
Vorwort
Als ich Anfang der sechziger Jahre in einer kleinen Werkstatt meine Kfz-Lehre
beendete, da hatten die Gesellen noch die wichtigsten Einstelldaten für die
verschiedensten Fahrzeugmodelle im Kopf. Schriftliche Werksunterlagen für
das betreffende Modell hatten wir nicht: Der Motor-Leerlauf wurde nach dem
Gehör eingestellt, für die Zündeinstellung stand nur eine simple Prüflampe zur
Verfügung, und der Drehmomentschlüssel trat nur dann in Aktion, wenn es
galt, die Zylinderkopfschrauben anzuziehen.
Derartige Arbeitsmethoden sind heutzutage undenkbar. Auch der gut ausge·
bildete Fachmann kommt nicht mehr ohne moderne Prüf· und Einstellwerk·
zeuge aus. Zudem muß er sich anhand von Werksunterlagen ständig weiterbil·
den, soll die Arbeit richtig durchgeführt werden. Was für den Fachmann
selbstverständlich ist, sollte für den Laien unerläßlich sein. Auch er kann nicht
einfach drauflos reparieren. Mitunter genügen schon kleine Einstellfehler, um
größere Schäden hervorzurufen. Deshalb empfiehlt sich vor jeder Reparatur
am Fahrzeug ein Blick in das vorliegende Buch. Das bietet sich auch deshalb
an, um vor Arbeitsbeginn den Umfang der Reparatur und den Schwierigkeitsgrad zu ermitteln. Zudem wird deutlich, ob und welche Spezialwerkzeuge erforderlich sind. Die Arbeitsschritte gelten für die VW-Modelle: GOLF, JETTA
und SCIROCCO.
Für die meisten Schraubverbindungen ist das Anzugsmoment angegeben. Bei
Schraubverbindungen, die in jedem Fall mit einem Drehmomentschlüssel an·
gezogen werden müssen (Zylinderkopf, Achsverbindungen usw.), ist derbe·
treffende Wert fett abgedruckt. Die nicht fett abgedruckten Anzugsmomente
geben zumindest einen Hinweis, falls nicht mit einem Drehmomentschlüssel
gearbeitet wird, wie stark eine Schraube angezogen werden sollte.
Aufgrund der verschiedensten Ausstattungsvarianten und der ständigen Wei·
terentwicklung der einzelnen Fahrzeug-Modelle ist es geradezu zwangsläufig,
daß sich die Beschreibung im Buch nicht immer mit dem eigenen Fahrzeug·
modell deckt. Diese Problematik läßt sich trotz laufender Überarbeitung des
Buches leider nicht vollständig aus der Welt schaffen.
Das vorliegende Buch bietet dem technisch versierten Heimwerker die not·
wendigen Grundlagen, Arbeiten an seinem Fahrzeug selbst und richtig durch·
zuführen. Alle Arbeiten habe ich detailliert beschrieben, große Übersichts·
und Detailfotos bieten einen schnellen Einblick in den Arbeitsablauf. Auch der
fachkundige Laie sollte allerdings nicht vergessen, daß es zur Überwachung
und Erhaltung der Betriebs· und Verkehrssicherheit seines Fahrzeugs sinn·
voll ist, in regelmäßigen Abständen eine V.A.G·Werkstatt aufzusuchen.
Natürlich kann das vorliegende Buch nicht auf jede aktuelle technische Frage
eingehen. Dennoch hoffe ich, daß die getroffene Auswahl an Reparatur-, War·
tungs· und Pflegehinweisen in den meisten Fällen die eventuell auftretenden
Probleme zufriedenstellend löst.
Hans-Rüdiger Etzold
Inhaltsverzeichnis
Der Motor . .. . . . . . . . . . .
Motor aus- und einbauen . . . .
Keilriementrieb/Zahnriementrieb
Zahnriemen ersetzen/spannen .
NockenwelleNentiltrieb . . . . .
Nockenwelle aus- und einbauen
Zylinderkopf . . . . . . . . . .
Zylinderkopf aus- und einbauen,
Zylinderkopfdichtung erneuern .
Ventile aus- und einbauen
Ventilführungen prüfen
Ventilsitz einschleifen .
Ventilspiel einstellen
Kompression prüfen
Störungstabelle Motor
Motor-Schmierung . .
Ölpumpe aus- und einbauen
Ölfilterwechsel . . . . . . .
Ölwanne aus- und einbauen/
Dichtung für Ölwanne ersetzen .
Öldruck überprüfen . . . . . . . .
Die dynamische Öldruckkontrolle .
Störungstabelle Öl kreislaut
Motor-Kühlung . . . .
Kühler-Frostschutzmittel
Kühlmittelstand prüfen
Kühlmittel wechseln . .
Kühlmittelregler aus- und einbauen .
Kühlmittelregler prüfen . . . . . . .
Geber für Kühlmitteltemperaturanzeiger
aus- und einbauen . . . . . . . . .
Kühlmittelpumpe aus- und einbauen,
Dichtring ersetzen . . .
Kühler aus- und einbauen . . . . . .
Kühlsystem prüfen . . . . . . . . . .
Störungstabelle Kühlmitteltemperatur .
Die Kraftstoffanlage . . . . . . .
Der Vergaser . . . . . . . . . .
Störungen in der Kraftstoffzufuhr
Vergaser PICT . . . . . . .
Vergaser aus- und einbauen
Vergaserzug einstellen
Starterzug einstellen . . . .
Zusatzgemischsystem . . .
Schwimmernadelventil aus- und einbauen
Umluftabschaltventil prüfen . . . .
Leerlaufdrehzahl prüfen/einstellen
CO-Gehalt prüfen/einstellen . . .
Heizelement für Vergaser prüfen .
Luftklappenspaltmaß prüfen und einstellen .
Kaltleerlaufdrehzahl prüfen/einstellen
Die Startautomatik . . . . . . . . . . . .
Startautomatik prüfen . . . . . . . . . . .
Einspritzmenge der Beschleunigerpumpe
prüfen/einstellen . . . . . . . . . . . .
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Thermoschalter prüfen . . .
Vergaser-Daten . . . . . . .
Störungstabelle Vergaser .
Luftfiltereinsatz auswechseln .
Luftfilter aus- und einbauen . .
Ansaugluflvorwärmung prüfen
Fahren im Winter/Sommer . .
Kraftstoff-Filter auswechseln .
Sieb der Kraftstoffpumpe reinigen
Kraftstoffpumpe aus- und einbauen
Geber für Kraftstoffanzeiger aus- und einbauen
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Die Kupplung . . . . .
Ausrücklager erneuern
Kupplung einstellen . .
Störungstabelle Kupplung
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Das Getriebe . . . . . . . . .
Getriebe aus- und einbauen
Motor/Getriebe ausrichten
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Die Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . .
Schalthebel/Schaltstange aus- und einbauen
Schalthebel einstellen . . . . . . . . . . . .
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Die Vorderachse . . . . . . . . . . . . . . . .
Radaufhängung vorn . . . . . . . . . . . . .
Radaufhängung komplett aus- und einbauen .
Federbein aus- und einbauen . .
Der Stoßdämpfer . . . . . . . .
Stoßdämpfer aus- und einbauen
Stoßdämpfer prüfen . . . . . .
Gelenkwelle aus- und einbauen
Gelenkwelle zerlegen .
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Die Hinterachse . . . . . . . . . . . . .
Radaufhängung hinten . . . . . . . . .
Bremstrommei/Bremsträger/Achszapfen
aus- und einbauen . . . . .
Federung hinten . . . . . . . . . . . .
Federbein aus- und einbauen . . . . . .
Stoßdämpfer und Schraubenfeder hinten
aus- und einbauen . . . . . . . . . .
Hinterachse komplett aus- und einbauen
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Die Zahnstangenlenkung . . . . . . . . .
Lenkrad aus- und einbauen . . . . . . . .
Blinkerschalter/Schalter für Scheibenwischer
aus- und einbauen . . . . . . . . .
Lenkstockschalter/Zündanlaßschalter
aus- und einbauen . . . . . .
Spurstange aus- und einbauen .
Lenkgetriebe einstellen .
Lenkung/Spurstangen . . • . .
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Die Wagenvermessung
Sturz und Spreizung
Nachlauf .. . . . . .
Das Einstellen . . . .
Sturz prüfen und einstellen
Spur prüfen und einstellen
Einstellwerte für Spur und Sturz
Die Bremsanlage . . . . . . . .
Bremsbeläge prüfen . . . . . .
Scheibenbremsbeläge aus- und einbauen
Bremskolbenlehre herstellen . . . . . . .
VW-Scheibenbremse . . . . . . . . . . .
Quietschgeräusche der Scheibenbremse beseitigen
Bremsbeläge aus- und einbauen . . . . . . . . .
Bremsscheibendicke prüfen . . . . . . . . . . .
Trommelbremse vorn : Bremsbeläge kontrollieren
Vorderradbremse einstellen . . . . . . . . . . .
Bremsbacken vorn aus- und einbauen . . . . . .
Trommelbremse hinten : Bremsbeläge kontrollieren
Hinterradbremse einstellen . . . . . . . . . . . .
Die Hinterradbremse . . . . . . . . . . . . . . .
Hinterradbremse mit automatischer Nachstellung
Bremsbacken aus- und einbauen . . .
Bremsleitungen und Bremsschläuche
Bremsleitungen auswechseln . .
Bremsschlauch auswechseln . . . . .
Radbremszylinder inslandsetzen . . .
Radbremszylinder aus- und einbauen
Bremsflüssigkeitsbehälter
Bremsanlage entlüften
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Die Handbremse . . . .
Handbremse einstellen .
Handbremsseile ausbauen .
Störungstabelle Bremse
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Die Abgasanlage . . . . . .
Abgasanlage aus- und einbauen
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Räder und Reifen . . . .
Räder- und Reifenmaße
Reifenprofil prüfen . . .
Der richtige Reifenfülldruck
Austauschen der Räder
Auswuchten der Räder . . .
Störungstabelle Reifen . .
Ungewöhnlicher Reifenverschleiß
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Die Karosserie . . . · . . . . . . . .
Kotflügel vorn aus- und einbauen .
DieTür . . . . . . . . . . . . . .
Türverkleidung aus- und einbauen
Türfensterscheibe aus- und einbauen
Fensterheber aus- und einbauen .
Türgriff aus- und einbauen . . . .
Schließzylinder aus- und einbauen
Türschloß aus- und einbauen . . .
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Die Heizung . . . . . . . . . . . . . . .
Frischluftgebläse aus- und einbauen . .
Frischluftregulierung aus- und einbauen
. 125
. 125
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Die elektrische Anlage . . .
Wartung . . . . . .. . . .
Batterie aus- und einbauen .
Batterie prüfen . . . . . .
Batterie laden . . . . . . . .
Störungstabelle Batterie
Generator aus- und einbauen .
Keilriemen spannen . . . . .
Schleifkohlen für Generator ersetzen/prüfen
Störungstabelle Drehstromgenerator
Anlasser aus- und einbauen
Störungstabelle Anlasser .
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Die Formel E . .
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Die Zündanlage
Wartung der Zündanlage
Zündspule prüfen . .
Kondensator prüfen . . .
Der Zündverteiler . . . .
Zündverteiler aus- und einbauen
Schließwinkel prüfen . . . . .
Schließwinkel einstellen . . . .
Unterbrecherkontakt ersetzen
Unterbrecherkontakt/Schließwinkel mit
Fühlerblattlehre einstellen . . . . . .
Zündzeitpunkt prüfen/einstellen . . . .
Sicherheitsmaßnahmen zur TSZ-Anlage .
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Die Zündkerzen . . . .
Wartung und Prüfung .
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Die Beleuchtungsanlage GOLF/SCIROCCO
Scheinwerferlampe aus- und einbauen .
Standlichtlampe im Scheinwerfer
aus- und einbauen . . . . . . . . . .
Scirocco-Doppelscheinwerfer aus- und einbauen
Vordere Blinkleuchten auswechseln
Heckleuchten auswechseln . . . .
Kennzeichenleuchte auswechseln
Innenleuchte auswechseln
Lampentabelle . . . . . . . . .
Scheinwerfer einstellen . . . . .
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Die Beleuchtungsanlage JETI A
Scheinwerferlampe auswechseln .
Standlichtlampe auswechseln . .
Heckleuchten auswechseln . . . .
Vordere Blinkleuchten auswechseln
Kennzeichenleuchte auswechseln
Innenleuchte auswechseln . . .
Heckleuchte aus- und einbauen
Der Scheinwerfer . . . . . . . . .
Scheinwerfer/Blinkleuchte aus- und einbauen
Scheinwerfer einstellen . . . . . . . . . . . .
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Die Armaturen . . . . . . . . . . . . .
Schalttafeleinsatz aus- und einbauen .
Leuchtdioden ersetzen . . . . . . . .
Sicherungen auswechseln . . . . . .
Scheibenwischermotor aus- und einbauen
Störungstabelle Scheibenwischeranlage
Scheibenwischergummi ersetzen . . . . .
Scheibenwischerarme ersetzen . . . . . .
Störungstabelle Scheibenwischergummi
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Das Werkzeug . . . .
Fahrzeug aufbocken
. 162
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Die Wagenpflege . . .
Pflege der Karosserie .
Unterbodenschutz/Hohlraumkonservierung
Teerflecke . . . . . . . .
Insektenbefall . . . . . . .
lndustrieverschmutzungen
Konservieren . . . . . . .
Zement-, Kalk- und andere Baumalerial-Spritzer .
Kunststoffteile pflegen
Lackierung pflegen . . . .
Reinigen der Scheiben . .
Gummidichtungen pflegen
Polsterbezüge pflegen . .
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Schmierung und Wartung .
Schmierstoffe . .
Getriebeöle . . . . . . . .
Motorölwechsel . . . . . .
Ölwechsel - Schaltgetriebe und Achsantrieb
Wartungsarbeiten . . . . . . .
Pflegedienst (Grund-Service) .
Wartung (Regel-Service)
.
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Stromlaufpläne . . . . .
Der Umgang mit dem Stromlaufplan
Schaltzeichen für Stromlaufpläne . .
Gebrauchsanleitung für Stromlaufpläne
.
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Störungstabelle Motor
Bedienungsfehler beim Starten
Starten mit Choke:
•
Bei Temperaturen unter +15 oc: Startknopfganz herausziehen. Kein Gas geben. Nach dem Start Startknopf bis
zur Raste einschieben. Mit zunehmender Erwärmung
Startknopf ganz einschieben.
•
Bei Temperaturen über + 15 oc: Startknopf ganz herausziehen und bis zur Raste zurückschieben.
Dann wie oben verfahren.
• Bei strengem Frost: Gaspedal vor dem Starten einmal
voll durchtreten und wieder loslassen, dann Starterzug
ziehen.
• Bei warmem Motor: Während des Startvorgangs Gaspedal langsam niedertreten. Starterknopf nicht gezogen.
• Bei heißem Motor: Gaspedal ganz niedertreten, Anlasser betätigen.
Starten mit Startautomatik:
Bei kaltem Motor: Gaspedal einmal durchtreten und wieder
loslassen, Kupplung treten, Zündung einschalten, starten,
kein Gas geben. Sofort losfahren. Nur bei strengem Frost
ca. 30 Sekunden warmlaufen lassen.
• Bei warmem Motor: Während des Anlassens Gaspedal
schnell durchtreten und Vollgasstellung beibehalten.
Nach dem Anspringen Gaspedalloslassen .
• Bei heißem Motor: Vor dem Anlassen Gaspedal ganz niedertreten und Vollgasstellung beibehalten - nicht pumpen.
•
Störung: Der Motor springt schlecht oder gar nicht an
Ursache
Abhilfe
Kein Zündfunke vorhanden. Verteilerkappe feucht, verschmutzt
•
Verteilerkappe reinigen und trocknen, innen mit Zündspray
einsprühen
Risse in der Verteilerkappe, Brandkanäle
•
Verteilerkappe ersetzen
Schleifkohle in der Zündverteilerkappe abgenutzt
•
Schleifkohle erneuern
Unterbrecherkontaktabstand zu groß bzw. zu klein
•
Unterbrecherkontaktabstand berichtigen
Unterbrecherkontakt abgebrannt
•
Unterbrecherkontakt erneuern
Verteilerläufer defekt
•
Verteilerläufer erneuern
Widerstand des Verteilerläufers zu hoch
•
Verteilerläufer auswechseln
Widerstand in Zündkerzenleitung/Zündkerzenstecker zu hoch
•
Zündleitung/Zündkerzenstecker erneuern
Zündkerzenstecker in falscher Reihenfolge aufgesteckt
•
Zündkerzenstecker nach Zündfolge 1-3-4-2-aufstecken
Zündkerzen wegen zu vieler Startversuche naß
•
Zündkerzen trocknen
Zündkerzen außen feucht und verschmutzt
•
Zündkerzen reinigen, trocknen, Silikonschutzkappe auf
Zündkerze und Stecker schieben
Leistung der Zündspule zu gering
•
Elektrische Leitungen an der Zündspule auf festen Sitz und
guten Kontakt prüfen
Zu geringe Spannung an Klemme 15 der Zündspule
(mindestens 9 Volt)
•
Batterie laden, gute Masseverbindung zwischen Batterie
und Aufbau bzw. Getriebe und Aufbau herstellen.
Spannungsverlust zwischen Batterie, Lichtschalter,
Zündanlaßschloß bzw. Klemme 15 beseitigen.
Zündspule gerissen, Brandkanäle
•
Zündspule erneuern
Spannungsverlust durch Berührung elektrischer Anschlüsse
bzw. Leitungen mit Schläuchen des Motors
•
Elektrische Leitungen richtig führen
Zündzeitpunkt grob verstellt
•
Zündzeitpunkt korrigieren
Anlasser dreht zu langsam
•
Batterie laden, in der kalten Jahreszeit Winteröl einfüllen.
Anlasser überprüfen
Ventilspiel falsch
•
Ventilspiel korrigieren
Kompression schlecht
•
Ventilspiel einstellen, Motor überholen
26
Die Startautomatik
Startautomatik prüfen
Die Startautomatik wird elektrisch beheizt, die Einstellung
sollte nur, wenn unbedingt nötig, geändert werden.
•
Luftfilter von Vergaser abbauen .
•
Gaspedal einmal langsam durchtreten, Luftklappe
(obere Klappe im Vergaser) muß geschlossen sein.
•
Zündung einschalten .
e
Etwas Gas geben, damit die Begrenzungsschraube
nicht gegen die Stufenscheibe drückt.
•
Je nach Außentemperatur muß sich die Luftklappe nach
etwa 5 Minuten geöffnet haben. Sonst Bimetallfeder auf
Bruch untersuchen, bzw. Stromanschluß für Startautomatik überprüfen.
Richtig eingestellt ist die Startautomatik, wenn die Kerben
(Körnerschlag) von Vergasergehäuse und Starterdeckel
übereinstimmen.
Ausbau
e
Massekabel von Batterie abklemmen .
•
Elektrische Leitung für Startautomatik abziehen.
e
3 Schrauben herausdrehen, Starterdeckel abnehmen .
Einbau
e
Beim Einbau des Starterdeckels darauf achten, daß die
Heizspirale in den Mitnehmerhebel greift.
•
Starterdeckel ansetzen, 3 Schrauben reindrehen, Kerben von Starterdeckel und Vergasergehäuse müssen
gegenüberliegen, Starterdeckel festziehen.
•
Leitung für Startautomatik aufstecken, Batterie-Massekabel a.nschließen.
•
Falls die Startautomatik zu früh abschaltet (Motor bleibt
während der Warmlaufphase stehen), kann der Starterdeckel um etwa 5 mm (zwischen Markierung Vergasergehäuse und Markierung Starterdeckeil entgegen der
Uhrzeigefrichtung verdreht werden (vorher die
3 Schrauben lösen), doch muß dann auf alle Fälle
bei betriebswarmem Motor die Stufenscheibe noch bis
zum Anschlag herabfallen können .
•
•
44
Falls die Startautomatik früher abschalten soll, Starterdeckel um etwa 5 mm von der Markierung in Uhrzeigerrichtung verdrehen . Dabei ist die Grenze dadurch gegeben, daß der kalte Motor noch willig anspringt und auch
beim Gaswegnehmen weiterläuft. Bleibt der noch nicht
ganz warme Motor beim Gaswegnehmen stehen, muß
der Deckel entgegengesetzt verdreht werden.
Masseband an Batterie anklemmen .
Einspritzmenge der
Beschleunigungspumpe
prüfen/einstellen
•
Motor kurz warmlaufen lassen, damit die Schwimmerkammer gefüllt wird.
•
Luftfilter ausbauen.
e
Luftklappe öffnen und mit einem Stück Draht festklemmen.
•
Röhrchen über Pumpenrohr (5) der Beschleunigungspumpe schieben .
e
Drosselklappe am Gasgestänge betätigen (mehrmals
Vollgas geben), bis Kraftstoff aus dem Röhrchen austritt.
e
•
Geeigneten Meßzylinder unter Abspritzröhrchen halten,
Drosselklappe 5mal langsam bis zum Anschlag öffnen
(mindestens 3 s pro Hub).
Eingespritzte Menge durch 5 dividieren und errechneten
Wert mit Sollwert vergleichen, siehe Seite 46.
Handbremse einstellen
Handbremsseile ausbauen
Achtung: Bei Fahrzeugen mit automatischer Nachstellung
der Bremsbacken ist das Einstellen der Handbremse nur
dann erforderlich, wenn der Handbremshebel oder die
Handbremsseile ausgewechselt wurden.
Die Handbremsseile lassen sich- für jedes Rad getrenntausbauen.
e
e
Wagen hinten aufbocken.
Abdeckung für Handbremshebel seitlich abdrücken
und hochziehen, Kontermuttern lösen, Nachstellmuttern lösen.
e
Hinterradbremse einstellen, siehe Seite 100.
•
Handbremshebel zwei Zähne anziehen.
Ausbau
e
e
e
•
e
Hinterradbremse ausbauen , siehe Seite 101.
Handbremsseil aus Bremsträger herausziehen.
Schellen für Handbremsseil am Hinterachskörper aufbiegen.
Handbremsseile am Handbremshebel abschrauben,
siehe unter .. Handbremse einstellen " .
Handbremsseile nach hinten herausziehen.
Einbau
e
e
e
e
e
e
Nachstellmuttern (jedes Seil einzeln) so weit anziehen,
bis sich beide Räder von Hand nicht mehr durchdrehen
lassen.
e
Handbremshebel lösen und prüfen, ob beide Räder frei
durchdrehen. Wenn nicht, Einstellmuttern leicht lösen,
oder Einstellung der Fußbremse überprüfen.
e
Handbremsseile kontern (Einstellmutter mit Maulschlüssel festhalten). Abdeckung für Handbremshebel
anbauen.
108
Handbremsseil in das Führungsrohr zum Handbremshebei einschieben.
Handbremsseil durch Halter am Achskörper schieben,
mit Schelle am Achskörper befestigen.
Handbremsseil in den Achskörper schieben.
Hinterradbremse komplettieren.
Handbremse einstellen.
Stromlaufpläne
Der Umgang mit dem Stromlaufplan
Der Stromlaufplan vermittelt übersichtlich und anschaulich die Stromwege im Fahrzeug . Anhand der Legende
und der verschiedenen Strompfade läßt sich sehr schnell
der Weg des Stromes innerhalb eines Stromkreises nachvollziehen.
Beim Stromlaufplan symbolisiert das in den Stromlaufplan eingezeichnete graue Feld die Relaisplatte mit Sicherungshalter und damit die plusseitigen Anschlüsse.
Der untere, gelbe Rand steht für die Fahrzeugmasse,
also die Anschlüsse zum Minuspol der Batterie.
Die übrigen Zahlen und Buchstaben haben folgende Bedeutung: Die Zahlen an den Anschlußstellen der Leitungen mit den Verbrauchern, Schaltern usw. decken sich
mit der Kennzeichnung an diesen Teilen.
Die Zahlen in den gelbunterlegten Quadraten am Ende
eines Strompfades weisen auf den Stromkreis hin, in
dem der Strompfad weitergeführt wird.
Die Zahlen in den weißen Kreisen unten bezeichnen
bestimmte Massepunkte, deren Lage in der Legende
erklärt wird .
Herauspräpariert sind die einzelnen, speziellen Stromkreise mit den dazugehörigen Schaltelementen. Die
Stromkreise liegen der Übersichtlichkeit wegen nebeneinander und sind unten, im gelben Streifen, fortlaufend
numeriert.
ln der Erläuterung (Legende) neben dem eigentlichen
Stromlaufplan wird das entsprechende Schaltungsteil
mit der dazugehörigen Nummer aufgesucht. Die gleiche
Nummer findet man unten im gelben Streifen wieder.
Man kann selbstverständlich den Schaltplan auch umgekehrt benutzen, indem man zum Beispiel erst im Stromlaufplan ein Schaltbild aufsucht, dessen Bedeutung unklar ist. Dann findet man in der entsprechenden Legende
anhand des betreffenden Buchstabens die Bezeichnung
des Teils.
Die Zuteilung der Kennbuchstaben erfolgt dabei nach
einem bestimmten Schema, und zwar haben die Fahrleuchten ein L, die Kontrolleuchten ein K, die Signalleuchten ein M. Die Schalter für Handbedienung sind mit
E bezeichnet, mechanische Schalter dagegen mit F. Alle
Motoren haben ein V, die Relais ein J.
Die Erläuterungen für die gebräuchlichsten Schaltzeichen sind auf Seite 168 zusammengetragen.
Alle Verbindungsleitungen sind, wie schon im Schaltplan, ein- oder mehrfarbig dargestellt. Es sind die gleichen Farben wie die Leitungen im Fahrzeugnetz. Die
Farbzuteilung ist dabei fast immer dieselbe: Rot für Plus,
Braun für Masse, usw. Die kleinen oben in die bunten
Striche eingerückten Zahlen geben dabei den Leitungsquerschnitt in mm 2 an.
Bei Teilen, deren Gehäuse unmittelbaren Kontakt zur
Masse haben, wo also keine besondere Masseverbindung besteht, wird dies im Stromlaufplan mit einer dünnen, schwarzen Linie angedeutet. ln gleicher Weise ist
auch die innere Schaltung der einzelnen Bauteile dargestellt.
Stromlaufpläne
(seit August 1981, Modelljahr 82)
Wegen der hohen Kosten kann nicht jeder Stromlaufplan aus jedem Modelljahr berücksichtigt werden. Bei
einer Neuauflage wird jeweils der aktuellste Stromlaufplan abgedruckt, an dem sich auch Fahrzeugbesitzer
älterer Modelle orientieren können.
Golf/Jetta C/CUGL
173
Stromlaufplan Golf C/CL/GL und Cabriolet GL
Modelljahr 1982, Tell1
BeMnnung
A
B
c
c
D
E
E
2
3
E 15
E 19
F
F
F
F
F
4
6
9
F 18
F 26
F 35
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G
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G 2
G 3
G
H
H
J
J
J
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1
2
4
6
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K
K
K
K
1
2
3
5
K 6
K 7
K 10
K 28
L 39
M
M
M
M
M
5
6
7
8
9
M 10
M 16
M 17
N
N 1
N 3
N
6
N 51
N52
0
-
P
Q
-
Im Stromplilei
5
Banene
7-9
Anlasser
lür
Drehstromgenerator
(Massele•tung
2, 3
Drehstromgenerator be• 1.61-Motor)
2,3
Spannungsregler
13-17
Zündanlaßschalter
50
Blinkerschalter
47-53
Warnlichtschalter
54-56
Schalter lür beheizbare Heckscheibe
14,15
Schalter lür Parklicht
Bremslichtschalter (Doppelschalter. wenn
44, 45
Handbremskontrolle vorhanden)
27
Öldruckschalter
35
Schalter lür Rückfahrleuchten
43
Kontrollschalter lür Bremsanlage• •
42
Schalter lür Handbremskontrone·•
6
Thermoschalter für Lüher lür Kühlminel
32
Thermoschalter lür Startautomatik • • •
31
Thermoschalter lür Ansaugrohrvorwärmung'"
29
Geber lür Krahstoffvorratsanze•ger
18
Krahstoffvorratsanzeiger
28
Geber lür Kühlmineltemperaturanzeiger
19
Kühlmineltemperaturanzeiger
24
DrehZahlmesser• • • •
40
Signalhornbetätigung
37, 38
Doppeltonhorn •
49,50
Warnblinkrelais
39, 40
Relais lür Doppeltonhorn•
18
Spannungskonstanter
30, 31
Relais lür Ansaugrohrvorwärmung•••
26
Komrotlampe lür Fernlicht
23
Komrotlampe lür Generator
25
Komrotlampe lür Öldruck
24
Komrotlampe lür Blinker
52
Komrotlampe lür Warnblinkanlage
42
Komrotlampe lür Zweikreis-und Handbremsanlage"
55
Kontrollampe lür beheiZbare Heckscheibe
21
Komrotlampe lür Kühlmineltemperatur (zu heiß, rot)
Lampe lür Beleuchtung lür Schalter lür
54
beheiZbare Heckscheibe
58
Lampe lür Blinklicht vorn links
59
Lampe lür Blinklicht hinten links
60
Lampe lür Blinklicht vorn rechts
61
Lampe lür Blinklicht hinten rechts
46
Lampe lür Bremslicht links'""
47
Lampe lür Bremslicht rechts'""
36
Lampe lür Rückfahrlicht links
37
Lampe lür Rückfahrlicht rachiS
10
Zündspule
32
Vergaserstartautomatik'''
33
Umluhabschaltventil
10
Vorwiderstandsleitung lür Zündspule
30
Heizwiderstand lür Ansaugrohrvorwärmung'"
HeiZwiderstand (Teillastkanalbeheizung
34
Vergaser) nicht 63 kW-Motor
11 , 12
Zündverteiler
11
,
12
Zündkerzenstecker
11 , 12
Zündkerzen
H} ~ :~::::~:d~~cherungsh&ner/Rela•splane
s
48,54
Im Stromplilei
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T
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T
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V
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6
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Steckverbindung. einfach. im Motorraum vorn links
Steckverb.ndung, einlach, in der Nähe des Vergasers
Steckverbindung. einlach. in der Nähe des Vergasers
Steckverbindung, einlach, in der Nähe der
Relaisplane mit Sicherungshalter
Steckverbindung, e•nlach. im Kofferraum
h1nten links
Steckverbindung. e.nlach. 1n der Nähe des
Vergasers
Steckverbindung, einfach. hinter der Schalttatel
Steckverbindung. e.nlach. hinter der Schalttatel
Steckverb.ndung. einlach. hinter der Schalt·
talel
Steckverbindung. einlach. hinter der Schalttatel
Steckverbindung. einlach. hinter der Schalt·
talel
Steckverbindung, zweilach. hinter der
Schalnalel
Steckverbindung, zweilach. hinter der
Schalnalel
Steckverbindung. zweifach. in der Nähe der
Relaisplane mit Sicherungshalter
Steckverbindung, zweilach. im Motorraum in
der Nähe des Doppeltonhorns
Steckverbindung. zweilach. im Motorraum
Nähe Scheinwer1er links
Steckverbindung, zweifach. im Motorraum
Nähe Sche1nwer1er rechts
Steckverbindung, zweifach. hinter der
Schalnafel
Steckverbindung. dreilach. hinter der
Schalnalel
Steckverbindung, vier1ach, hinter der Schalt·
tafel
Steckverbindung. vier1ach, im Motorraum
Nähe Scheinwer1er rechts
Steekverbindung, vierzehnlach. am Schalt·
taleleinsatz
Lüher lür Kühlminel
Handschuhlachleuchte (nur Jena GL)
beheiZbare Heckscheibe
Masseband. von Banerie über Aufbau zum Getriebe
Massepunkt am Halter der Relaisplane mit
Sicherungshalter
Masseleitung Lenkgetriebe
Massepunkt im Isoherschlauch des Leitungsstranges vorn
Massepunkt, mit Isolierband umwickelt. im
Schalnalelleitungsstrang
Massepunkt. DachQuenräger hinten Mine
•
••
•••
••••
nur GL-Modell
nur CL· und GL·Modell
nur 51 kW- und 63 kW-Motor
GoH: nicht bei 37 kW-Motor
Jena : nur bei 63 kW-Motor
••••• Zweiladenlampe nicht bei GoH Cabrio und Jena
11
Das in den oberen Teil des Stromlaufplanes eingezeichnete gl'llue Feld kennzeichnet die Relaisplatte mit
Sicherungshalter. Die Buchstaben-Zahlenkombination an den Anschlüssen gibt die Belegung der Leitungen
in den Mehrfach- bzw. Einzelsteckverbindungen an (z. B. D 11 - Mehrfachsteckverbindung D. Kontakt 11 ).
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8 9
Anlasser und Stromversorgung
Lüfter
10 II
12
13 14
Zündanlage
15 16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
Schalttafeleinsatz
26