Seite 6.962, Gay-Lussac-Säure

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Jodäthyl etc. Von 1807 bis 1811 bearbeitete er mit Thénard, später (1814) mit Webster und (1824) mit Liebig gemeinschaftlich
die wichtigsten Gegenstände der Chemie. Seit 1816 redigierte er mit Arago die »Annales de Chimie et de Physique«. Von seinen
besonders erschienenen Schriften erwähnen wir die mit A. v. Humboldt 1804 herausgegebenen »Mémoires sur l'analyse de l'air
atmosphérique«, die ihm und Thénard gemeinschaftlichen »Recherches physico-chimiques« (Par. 1811, 2 Bde.),
seine von Grosselin herausgegebenen Vorlesungen »Cours de physique« (das. 1827) und die von Marmet herausgegebenen
»Leçons de chimie« (das. 1828, 2 Bde.) etc.
Gay-Lussac-Säure, die in der Schwefelsäurefabrikation im Gay-Lussac-Turm erhaltene Lösung von Nitrosulfosäure in
Schwefelsäure.
Gay-Lussacs Gesetz, das von Gay-Lussac 1802 entdeckte Gesetz, daß für alle vollkommenen Gase die Ausdehnung durch die
Wärme die nämliche und der Temperaturerhöhung proportional ist.
Gaysalpeter, s. Gayerde.
Gaza, altberühmte Stadt in Palästina, im Paschalik Jerusalem, 3 km vom Meer, an dem Hügel El Muntar zwischen Gärten und
Kaktushecken gelegen, Sitz eines griechischen und armenischen Bischofs und als Durchgangsort der zwischen Ägypten und Syrien
ziehenden Karawanen namentlich früher ein wichtiger und belebter Ort von halb ägyptischem Charakter. Gaza zählt 16,000 Einw.
(darunter eine Anzahl griechischer Christen), hat 7 Moscheen und ein Serai. - Gaza (Gasa) war im Altertum die südlichste der
Fünfstädte Philistäas und unter anderm Schauplatz der Heldenthaten Simsons. Um 606 v. Chr. eroberte König Necho von Ägypten
die Stadt.
Durch Kyros kam sie in die Gewalt der Perser, und unter Kambyses bildete sie einen Hauptsammelplatz seiner Truppen beim
Zuge gegen Ägypten. Alexander d. Gr. gelang die Eroberung der Stadt 332 erst nach zweimonatlicher Belagerung; sie erhielt eine
starke hellenische Kolonie und ward bald ganz hellenisiert. 312 erlitt hier Demetrios Poliorketes vom ägyptischen König Ptolemäos
Lagi eine Niederlage, wodurch in die Gewalt des letztern kam. 96 wurde es vom jüdischen König Alexander Jannäos belagert und
verbrannt.
Der römische Feldherr Gabinius baute die Stadt wieder auf; Oktavian schenkte sie Herodes, nach dessen Tod sie zur römischen
Provinz Syrien geschlagen wurde und ansehnliche Freiheiten erhielt. Sie blühte dann lange als belebter Handelsplatz und
Sklavenmarkt und hielt länger als alle ihre Nachbarn am Heidentum fest. 634 wurde sie von Amru, 1100 von den Kreuzfahrern, 1152
und 1187 von dem Sultan Saladin erobert. Vor ihren Mauern erlitten 1239 die Kreuzfahrer und 18. Okt. 1244 die drei Ritterorden
durch die Chowaresmier sowie 19. Juni 1280 der Emir von Damaskus durch die Ägypter und in der Nähe 28. Okt. 1516 die
Mamelucken durch die Türken eine große Niederlage. Unter der Herrschaft der Osmanen verschwand der frühere Wohlstand der
Stadt. 1771 wurde sie von dem rebellischen Ali Bei, 25. Febr. 1799 von den Franzosen unter Kléber erobert.
Vgl. Stark, Gaza und die philistäische Küste (Jena 1852).
Gaza, Theodoros, einer der griech. Wiedererwecker der griechischen Litteratur in Italien, geb. 1398 zu Thessalonich, lebte als
Lehrer oder im Besitz eines geistlichen Amtes in Konstantinopel, kam um 1444 nach Italien und eignete sich zunächst bei Vittorino zu
Mantua die lateinische Sprache völlig an, wurde 1447 Lehrer des Griechischen zu Ferrara und 1450 der Philosophie in Rom, ging
nach Nikolaus' V. Tod (1455) zu König Alfons nach Neapel, kehrte aber spätestens bei dessen Tod (1458) nach Rom zurück, erhielt
durch den Kardinal Bessarion die kleine Abtei zu San Giovanni a Piro in Kalabrien und starb dort um 1478. Ein würdiger und thätiger
Gelehrter, war Gaza doch nicht zu einer angemessenen Stellung gelangt. Er übersetzte eine Anzahl griechischer Werke des
Aristoteles, Theophrast, Älian, Dionysios von Halikarnassos, Chrysostomos u. a. ins Lateinische und Ciceros »De senectute« und
»Somnium Scipionis« ins Griechische; besonders aber machte er sich durch eine griechische Grammatik in vier Büchern (Vened.
1495, zuletzt 1803) um die Verbreitung des Studiums der griechischen Sprache verdient.
Gaze (franz., spr. gase), nach der Stadt Gaza (s. d.) benannte feine, durchsichtige Gewebe, bei welchen zwei Kettenfäden
nebeneinander liegen und sich zwischen je zwei Schußfäden kreuzen. Um diese Verschlingung der Kettenfäden zu erreichen, ist der
Gazewebstuhl mit einer besondern Vorrichtung versehen, welche durch mannigfache Abänderung des Prinzips eine Menge Muster
erzeugt. Im gewöhnlichen Sprachgebrauch werden auch verschiedene glatte Gewebe Gaze genannt. Man hat seidene, halbseidene,
baumwollene und leinene Gaze. Zu der seidenen wird nicht gekochte, sondern rohe Seide verwendet. Zur Gattung Gaze gehören
Tarlatan, Marly, Krepp, Beuteltuch etc.
Gazelle, s. Antilopen, S. 639.
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Gazellehalbinsel, der nordöstliche Teil der Insel Neubritannien (s. d.).
Gazellenfluß (Bahr el Ghazal), 1) großer Strom des Nilsystems in Zentralafrika, dessen Zusammenfluß am sumpfigen, mit
ungeheuern Grasinseln bedeckten See Mokren el Bohur mit dem von S. kommenden, fast rechtwinkelig auf seinen westöstlichen
Lauf stoßenden Bahr el Dschebel den Bahr el Abiad oder Weißen Nil bildet. Der Gazellenfluß entsteht aus einer großen Anzahl von
Strömen (Dschur, Tondsch, Bahr el Homr), die von der Wasserscheide gegen das Congobecken abfließen, und dem vom Dschebel
Marra aus Dar Fur kommenden Bahr el Arab. Er durchzieht mit trägem, oft wechselndem Lauf eine niedrige, sumpfige, zur Regenzeit
weithin unter Wasser stehende Landschaft und wird häufig von undurchdringlichen Grasinseln verstopft (vgl. Gessi), ist aber dennoch
als einziger Zugang zu den von seinen Zuflüssen durchzogenen Landschaften (Dar Fertit u. a.) von Wichtigkeit. Nach ihm wurde die
südwestlichste Provinz des ägyptischen Sudân Bahr el Ghazal benannt. - 2) Der ehemalige Abfluß des Tsadsees in Zentralafrika,
ward erst 1871 von Nachtigal näher erforscht. Vom Südostende des Tsadsees bis 16° nördl. Br. und 19° östl. L. v. Gr. läßt er sich als
ununterbrochene, nordöstlich verlaufende Linie von Baumwuchs mit unterirdischem Wasser verfolgen. Er endigt in dem weiten,
brunnenreichen Becken von Bodelé und führt in sehr regenreichen Jahren auch Wasser (so noch 1870).
Gazette (franz., spr. -sétt), Zeitung;
Gazetier (spr. -sötjeh), Zeitungsschreiber.
Das (heute veraltete und durch »Journal« aus der Umgangssprache meist verdrängte) Wort Gazette rührt angeblich von dem
Namen einer ehemaligen venezianischen Scheidemünze (gazeta oder gazzetta, im Wert von etwa 8 Pf.) her, als dem Preis der
einzelnen ältesten Zeitungsnummern. Es hat sich namentlich noch durch das geflügelte Wort Friedrichs d. Gr.: »Gazetten müssen
nicht geniert werden« erhalten.
Gazetteer (engl., spr. -settihr), Zeitungsschreiber, Zeitungshändler;
auch Titel von Ortslexika etc., die zur Verbreitung von Annoncen dienen.
Quelle: Meyers Konversations-Lexikon, 1888; Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte
Auflage, 1885-1892;6. Band, Seite 962 im Internet seit 2005; Text geprüft am 25.2.2005; publiziert von Peter Hug; Abruf am
13.1.2017 mit URL:
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