40 Jahre Jugendmusikschule
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40 Jahre Jugendmusikschule
Rede OB´in Susanne Lippmann anlässlich eines Festaktes zum 40-jährigen Bestehen der Jugendmusikschule am Sonntag, 16. Januar 2011, in der Aula des AEG Es gilt das gesprochene Wort 2 Anrede, was für ein Auftakt dieses Festaktes! Die Jugendmusikschule der Stadt Hameln – sie macht heute von sich reden oder besser: Sie lässt von sich hören! Denn es gibt natürlich nicht nur Reden, sondern vor allem auch Musik. Es ist so etwas wie ein klingender Beweis für ihre Leistungsfähigkeit und für das hohe Niveau musikalischer Fähigkeiten. 40 Jahre Jugendmusikschule der Stadt Hameln – das ist ein ganz besonderer Anlass. Ich darf der Jugendmusikschule meine herzlichsten Glückwünsche übermitteln. 3 Der Glückwunsch gilt gleichzeitig allen Beteiligten: den Lehrkräften, dem Schulleiter, dem Verein der Eltern, Freunde und Förderer der Jugendmusikschule sowie den zahlreichen Schülerinnen und Schülern, die hier lernen und die uns schon häufig mit ihren Musikauftritten verwöhnt haben, so zum Beispiel auch beim „Tag der Niedersachsen“ im vorletzten Jahr. Runde Geburtstage geben Anlass zum Feiern, sie geben aber auch Gelegenheit, an den bisher zurückgelegten Weg zu erinnern und über die Aufgaben nachzudenken, die sich mit Blick auf die Zukunft stellen. 4 Der bisher zurückgelegte Weg – er war zumindest am Anfang nicht immer einfach, er war geprägt von Improvisation und Provisorien. Entscheidend war aber, dass damals überhaupt eine Entscheidung „pro Musikschule“ getroffen wurde. Es war keine einfache Entscheidung, Rat und Kulturausschuss hatten es sich nicht leicht gemacht. In unzähligen Sitzungen wurde diskutiert, wurde verworfen, wurde zugestimmt und erneut verworfen, bis dann endlich im Jahr 1971 nach den Sommerferien die Jugendmusikschule aus der Taufe gehoben werden konnte. 5 Das ist der Beginn einer Erfolgsgeschichte, zu der viele, viele beigetragen haben. Es begann im Jahr 1971 ganz klein und bescheiden mit gerade einmal 164 Schülerinnen und Schülern. Schon 1975 war die Zahl der Schüler auf 642 angewachsen, für 1981 weist die Statistik stolz 771 Schüler aus. Es ging wirklich rasant aufwärts. Bis heute haben mehr als 20.000 Schülerinnen und Schüler unsere Jugendmusikschule besucht – eine Zahl, auf die wir alle sehr stolz sein können. 6 Die Chronik erzählt von vielen, vielen Auftritten, von Konzertreisen, u. a. nach Saint-Maur-desFossés und nach Torbay, und von der Durchführung des Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“. Die Chronik ist randvoll mit Ereignissen aus der 40-jährigen Geschichte, jedes für sich genommen etwas Besonderes, jedes für sich mit dem Anspruch, das hervorragende Renommee der Jugendmusikschule weiter auszubauen. Anrede, ich bin sehr froh, dass musikalische Erziehung dank der Arbeit unserer Musikschule heute kein Luxusgut mehr ist. 7 Qualifizierter Musikunterricht sollte heute jedem zugänglich sein, unabhängig vom gesellschaftlichen Status und dem finanziellen Hintergrund. Und wenn ich die strahlenden Augen der Akteure hier im Raum sehe, dann können wir sehen, dass es richtig ist, die Jugendmusikschule zu unterstützen. Der Stellenwert der musischen Bildung wird noch zu oft unterschätzt: - Herausragend kreative und begabte junge Menschen zeichnen sich gerade auch durch die Vielseitigkeit ihrer Interessen und Kompetenzen aus – nicht zuletzt auch durch das Maß ihrer musischen Bildung. So war zum 8 Beispiel Albert Einstein, der Namensgeber dieser Schule, ein guter Violinist. - Das Erlernen und Spielen eines Instrumentes fördert Kompetenzen, die gerade in unserer modernen, hoch differenzierten Lebens- und Arbeitswelt unentbehrlich sind. - Und schließlich: Aktives Musizieren fördert und erfordert Selbstdisziplin, Präsentations- und Auftrittskompetenz, Kreativität und – wann immer man mit anderen musiziert – die Bereitschaft und die Fähigkeit, sich in ein Team einzuordnen und mit seinen Fähigkeiten einem Gemeinschaftsziel zu dienen. 9 Hält man sich das alles vor Augen, so wird klar: Musische Bildung stellt eine ganz wichtige Schlüsselqualifikation dar. Für mich steht fest: Ohne musikalische Bildung wäre unsere Gesellschaft nicht nur ärmer – sie wäre in vielerlei Hinsicht einfach schlecht dran. Wir brauchen musikalische Bildung und wir brauchen Musikschulen, nicht nur für die persönliche Entwicklung der jungen Menschen. Ich fasse zusammen: Die Jugendmusikschule Hameln ist in unserer Stadt Marktführer in musikalischer Bildung, sie tritt mit dem Anspruch 10 „Bildung für alle“ an, sie bietet Bildung mit Qualität, sie ist verlässlich und kompetent und arbeitet höchst professionell. Dass Sie nach diesen Grundsätzen seit nunmehr 40 Jahren arbeiten, dafür möchte ich Ihnen herzlich danken. Sie alle, die hier zusammengekommen sind, tragen Ihren Teil dazu bei, dass die Musikschule so erfolgreich wirken konnte und wirken kann. Mein Dank gilt der Leitung der Jugendmusikschule, dem Kollegium und den Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle. 11 Einige der Lehrkräfte gehören praktisch zum Urgestein und sind bereits fast von Beginn an dabei. Ich erwähne Dorothea Enkelmann (seit 1977), Bernd Dormann (ebenfalls seit 1977; allerdings hat er bereits im Gründungsjahr 1971 die Musikschule als Schüler besucht), Viktoria Gütschow (seit 1980) und den Leiter der Musikschule, Ulrich Schulz, der seit 1981 und damit seit 30 Jahren hier tätig ist. Besonders danke ich dem Verein der Eltern, Freunde und Förderer der Jugendmusikschule, ohne dessen Engagement vieles, was inzwischen zum Standard der Jugendmusikschule gehört, nicht möglich wäre. Ich danke Ihnen sehr herzlich. 12 Meine Bitte an Sie alle: Bleiben Sie der Musikschule weiter verbunden – ob als Eltern oder Schüler, als Lehrer oder Fördermitglieder, denn um es mit Friedrich Nietzsche zu sagen: „Ein Leben ohne Musik ist ein Irrtum!“ Gleich anschließend hören wir das „Ensemble Inegale Hameln“ (ein Ensemble für alte Musik, das auf teilweise historischen Instrumenten historische Spielpraxis pflegt). Es erreichte beim letzten Wettbewerb „Jugend musiziert“ den 2. Preis auf Bundesebene und steht stellvertretend für die Schülerinnen und Schüler unserer Jugendmusikschule, die mit hervorragenden Leistungen auf allen Wettbewerbsebenen auf sich 13 aufmerksam gemacht haben. Ich danke allen, die durch ihren Einsatz diese Leistungen ermöglicht haben und sie beim nächsten Wettbewerb, der am 29. Januar wieder von der Jugendmusikschule organisiert wird, wieder ermöglichen werden. Ich danke Ihnen!