15. Internationale Genossenschaftswissenschaftliche Tagung 2004
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15. Internationale Genossenschaftswissenschaftliche Tagung 2004
15. Internationale Genossenschaftswissenschaftliche Tagung 2004 in Münster (7.- 9. September 2004) „Wettbewerbsfähigkeit des genossenschaftlichen Netzwerks“ Titel: Corporate Social Responsibility als Unternehmensstrategie – Die Wiederbelebung des genossenschaftlichen Förderungsauftrages? Verfasser: Hon.-Prof. Dr. Gustav Raab, Institut für Kreditwirtschaft, Wirtschaftsuniversität Wien, und Dr. Dagmar Urbanek, Lektorin am Institut für Kreditwirtschaft, Wirtschaftsuniversität Wien Kurzzusammenfassung: Spätestens seit dem Grünbuch der Europäischen Kommision im Juli 2002 ist der Begriff CSR (Corporate Social Responsibility, zu deutsch: soziale Verantwortung von Unternehmen) in aller Munde. Auch die österreichischen Banken erkennen bereits das Zukunftspotential dieser Bewegung und greifen in ihren Geschäftsberichten vermehrt soziale und ökologische Themen auf. Ein Blick über die Grenzen – beispielsweise nach Kanada oder Großbritannien – zeigt jedoch, welche Möglichkeiten im Bereich der „sozialen“ – sprich gesellschaftlichen – Verantwortung speziell Banken offen stehen und dass CSR nicht allein auf ein Publicityinstrument reduziert werden sollte. Ziel ist eine win-win Situation für das Unternehmen, seine Stakeholder, die Umwelt sowie die Gesellschaft als Gesamtheit zu generieren. Damit dies möglich ist, muss CSR auf der strategischen Ebene in die Unternehmungsführung sowie Produktgestaltung integriert werden. Aufgrund ihres geschichtlichen Hintergrundes bietet sich CSR gerade für Genossenschaftsbanken (regionale Verflechtung und Verantwortung, Mitgliederförderung, Armutsbekämpfung) als Konzept an. Die zunehmende Sensibilität der Bevölkerung in Bezug auf die soziale Verantwortung von Unternehmen könnte zu einer Konkretisierung und „Wiederbelebung“ des manchmal als Leerformel bezeichneten Förderungsauftrages führen, welcher in Genossenschaftsgesetzen bzw. ähnlich in Sparkassengesetzen und in Statuten von öffentlichen Banken explizit verankert ist. Schlagworte: Corporate Social Responsibility, genossenschaftlicher Förderungsauftrag Unternehmensverantwortung, “THE PROPER ‘SOCIAL RESPONSIBILITY’ OF BUSINESS IS TO TAME THE DRAGON, THAT IS TO TURN A SOCIAL PROBLEM INTO ECONOMIC OPPORTUNITY AND ECONOMIC BENEFIT, INTO PRODUCTIVE CAPACITY, INTO HUMAN COMPETENCE, INTO WELL-PAID JOBS, 1 AND INTO WEALTH” . Inhaltsverzeichnis: 1 Einleitung.........................................................................................................................1 2 Corporate Social Responsibility – Grundlegendes ..........................................................3 2.1 Der Begriff der Verantwortung ...................................................................................3 2.2 Begriffsinhalte von Corporate Social Responsibility ..................................................5 2.3 Ziele einer CSR-Strategie..........................................................................................7 2.4 Einordnung in Begriffssystematik – Verhältnis von CSR zu Corporate Citizenship und Corporate Governance .......................................................................................8 3 4 CSR in Banken ................................................................................................................9 3.1 Besonderheiten von CSR bei Finanzdienstleistungsunternehmen ...........................9 3.2 Der Privatkredit unter CSR-Gesichtspunkten ..........................................................12 3.3 Die Verbindung zum genossenschaftlichen Förderungsauftrag..............................14 3.4 CSR und operationales Risiko nach Basel II...........................................................15 Internationale Studie der CSR-Aktivitäten von Banken .................................................16 4.1 Vorgehensweise der Untersuchung ........................................................................16 4.2 Einige ausgewählte CSR-Beispiele .........................................................................18 4.3 Ergebnisse der Studie .............................................................................................20 5 Fazit...............................................................................................................................21 6 Literaturverzeichnis .......................................................................................................23 7 Anhang ..........................................................................................................................26 1 7.1 Abriss der CSR-Initiativen auf europäischer Ebene ................................................26 7.2 Kriterienkatalog der Untersuchung ..........................................................................28 Drucker (1984), S. 62 1 Einleitung Corporate Social Responsibility ist das Konzept einer umfassenden freiwilligen Unternehmensverantwortung, welche über gesetzliche Bestimmungen hinausgeht. Es wird zunehmend (wieder-)erkannt, dass ein Unternehmen nicht losgelöst von seiner gesellschaftlichen Umgebung betrachtet werden kann. Der finanzielle Erfolg allein reicht nicht mehr aus, um langfristig am Markt bestehen zu können. Obgleich auf theoretischer Ebene die Neue Institutionenökonomie das Bild der Unternehmung gewandelt hat – weg von der unerforschten Black Box, der Punktwirtschaft, in welcher Fragen der räumlichen oder organisatorischen Infrastruktur ausgeklammert wurden, hin zu einer Produktionsstätte mit eigenen organisatorischen Abläufen und Wirkungszusammenhängen – scheint die Unternehmung teilweise immer noch als Untersuchungsobjekt aus ihrem Wirkungszusammenhang herausgelöst zu werden. Unternehmen sind nicht allein von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen oder vom Kunden(bedarf) abhängig, welcher ihren Umsatz bestimmt, sondern auch von der Zufriedenheit, Ausbildung und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter, ihrer ökologischen Umwelt, den sozialen Strukturen innerhalb und außerhalb des Betriebes sowie der demographischen und sozioökonomischen Gegebenheiten am Betriebsstandort. Indem ein Unternehmen beispielsweise einen Betriebskindergarten einrichtet, ein Ausbildungsprogramm fördert, Jugendliche unterstützt oder sich auf sonstige Weise sozial engagiert, stärkt es gleichzeitig die eigene Position, sei es allgemein über Reputationseffekte, über Kosteneinsparungen durch effizienten Ressourceneinsatz (z. B. Müllvermeidung), durch die resultierende stärkere Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen oder das „Heranziehen“ von zukünftigen Kunden und Mitarbeitern2. Kennzeichen einer gelungenen CSR-Strategie ist damit, dass die Lösung gesellschaftlicher Probleme mit dem Nutzen für das Unternehmen verbunden wird. CSR ist damit zwar freiwillig, jedoch niemals rein altruistisch (ein Abgrenzungsmerkmal zu reiner Spendentätigkeit) und sollte immer auf einen „value creation process“ abzielen. Banken nehmen in der CSR-Diskussion einen besonderen Stellenwert ein, da ihr Wirkungskreis um ein Vielfaches größer ist als jener eines nichtmonetären Unternehmens. 2 Vor kurzem erst sprachen sich die österreichischen Krankenkassen für Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz aus. Es wurde mit einer Ersparnis von rund 2 Mrd. Euro gerechnet, welche durch gesündere und motiviertere Mitarbeiter, einer Reduktion von Fehlstunden sowie Krankenstandskosten entstehen würde. Es wurde sogar soweit gegangen, finanzielle Vorteile (eine Reduktion der Krankenkassenbeiträge) als Anreiz in Aussicht zu stellen. 1 Während Betriebe anderer Branchen allein im Rahmen des eigenen Produktionsprozesses Verantwortung übernehmen können, können Banken darüber hinaus durch ihre Funktion als Geldvermittler branchenübergreifend lenkend einwirken. Es entsteht ein Mulitplikatoreffekt wenn Banken in ihrer Kredit- und Veranlagungspolitik die CSR-Performance eines Unternehmens in ihrem Assetrating berücksichtigen. Weiters sind Banken aufgrund ihrer informationsintensiven und vertrauensempfindlichen Leistungen wie kaum eine andere Branche in ihrer Existenz von der öffentlichen Wahrnehmung abhängig. Negative Reputationswirkungen scheinen die auslösende Kraft hinter der CSR-Bewegung in Banken zu sein. Unsoziale Geschäftspraktiken oder die Finanzierung von Umweltsündern können unmittelbare finanzielle Auswirkungen auf das Bankergebnis haben (Kundenabwanderungen, Transaktionsrückgänge, Verlust von – internationalem – Ansehen und damit einhergehend eine Verschlechterung der Refinanzierungsmöglichkeiten). Nachdem in der heutigen Wohlstandsgesellschaft die ursprünglichen Ziele der Genossenschaftsbanken als überwiegend erreicht angesehen werden können, könnte eine CSR-Strategie zu einer (adaptierten) Wiederbelebung des ursprünglichen genossenschaftlichen Auftrages führen. Ähnliches gilt für Sparkassen und andere Kreditinstitutstypen, die einer gemeinnützigen Grundausrichtung verbunden sind. Im Weiteren (vgl. Kap. 2) soll nun zunächst die begriffliche Basis für die anschließende Analyse gelegt werden. Es wird zunächst der Begriff Verantwortung thematisiert, danach die konkreten Inhalte des CSR-Begriffes und schließlich die Erwartungen, welche mit einer CSRStrategie verbunden sind. Abschließend soll eine Abgrenzung zu verwandten Begriffen vorgenommen werden. Kapitel 3 beschäftigt sich mit bankspezifischen Fragestellungen in der CSR-Diskussion. Zunächst wird auf die Besonderheiten bei der Übernahme sozialer Verantwortung im Bankbereich eingegangen. Am Beispiel des Privatkredites soll der Grundgedanke der bisherigen Argumentation dargelegt werden. Abgeschlossen wird das dritte Kapitel mit einer kurzen Diskussion zweier spezieller Fragestellungen, dem Naheverhältnis des CSR-Konzeptes zum genossenschaftlichen Förderungsauftrag sowie seine möglichen Berührungspunkte mit dem operationellen Risiko, welchem im neuen Eigenkapitalakkord des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht („Basel II“) besondere Aufmerksamkeit zuteil wird. Nachdem Repuationswirkungen erst dann einsetzen können, wenn Aktivitäten im Bereich der sozialen Unternehmensverantwortung extern wahrgenommen werden, ist ein erster Schritt in der Bewertung von CSR-Aktivitäten von Banken die Untersuchung ihrer Kommunikationspolitik. Die in Kapitel 4 dargestellte Studie, welche im Sommer 2003 2 durchgeführt wurde, untersucht zunächst das Begriffsverständnis von diversen internationalen Banken hinsichtlich Corporate Social Responsibility, um zu sehen, in welchem Grad der Begriff bisher aufgenommen wurde und was Banken konkret darunter verstehen. Ziel der Untersuchung war die Identifikation jener Banken oder Länder, welche in ihren CSR-Praktiken bereits als besonders fortgeschritten angesehen werden können und die Herstellung einer gewissen Vergleichbarkeit, um das Engagement einzelner Banken bewerten zu können bzw. um eine Anreizwirkung für noch nicht so CSR-sensible Banken zu bieten. Grundproblematik ist die Messung und Vergleichbarkeit der CSR-Aktivitäten von Banken. Zusammenfassend kann man somit sagen, dass der vorliegende Beitrag darauf abzielt: o die Relevanz und Dringlichkeit des Themas CSR für Banken, o die strategische Komponente des CSR-Konzeptes, sowie o bisherige CSR-Aktivitäten im Bankbereich auf internationaler Ebene (im Sinne eines Benchmarking-Vergleichs) aufzuzeigen. 2 Corporate Social Responsibility – Grundlegendes Der deutsche Begriff der „sozialen Verantwortung“ betrifft und umfasst sehr viele unterschiedliche Bereiche des menschlichen Zusammenlebens, wodurch lange Zeit eine uneinheitliche Begriffsverwendung vorherrschte. Es wurde u. a. von Corporate Responsiveness, Corporate Reputation, Corporate Citizenship, Corporate Philantrophy, Community Involvement, Corporate Social Performance und teilweise auch von Corporate Governance gesprochen, wenn es um die soziale Verantwortung von Unternehmen ging. In einer Mitteilung der Europäischen Kommission im Juli 2001 wurde schließlich der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) geprägt3. 2.1 Der Begriff der Verantwortung Der Begriff „soziale Verantwortung von Unternehmen“ ist recht unglücklich gewählt. Er suggeriert, dass es sich hierbei primär um soziale „Wohltätigkeit“ handelt, um Spendenmittel, welche in „guten Jahren“ als Überschuss zur Verfügung stehen und aus marketing- oder steuerpolitischen Gründen an soziale Einrichtungen weitergegeben werden. Der Verantwortungsbegriff ist jedoch um einiges vielschichtiger (vgl. Abb. 1) und bezieht sehr wohl auch wirtschaftliche Verantwortung mit ein. Im Modell von Carroll (1996) stellt die 3 vgl. Europäischen Kommission (2001), S. 7 3 wirtschaftliche Verantwortung eines Unternehmens sogar die Basis der weiteren Arten von Verantwortung dar. Corporate Social Responsibility umfasst nach Carroll die folgenden vier Ebenen: Art der Verantwortung: philantrophisch ethisch rechtlich wirtschaftlich gesellschaftl. Erwartung: erwünscht Beispiele: • Unternehmensbeiträge zur regionalen Entwicklung • Unternehmensprogramme (Förderung der Gemeinschaftsentwicklung, Erziehung,...) • Community Involvement • Unterstützung Voluntarismus erwartet • Vermeidung fragwürdiger Praktiken • gesetzeskonformes Verhalten (entsprechend der Intention des Gesetzes) • über das Gesetz hinausgehendes Verhalten • Sicherstellung ethischer Unternehmensführung verlangt • • • • • verlangt • Unternehmensprofitabilität (Erfolgskennzahlen der letzten fünf Jahre) • Maximierung der Umsatzerlöse • Kostenminimierung (Administration, Produktion, Marketing, Vertrieb) • Vorausblickende strategische Entscheidungen allgemeine Gesetzestreue Beachtung von Umwelt- und Konsumentenschutzgesetzen Gewährung aller Mitarbeiterrechte Befolgung des Foreign Corrupt Practices Act Erfüllung aller vertraglicher Verpflichtungen Abb. 1: 4-Stufen Modell der Corporate Social Responsibility nach Carroll Quelle: übersetzt übernommen aus: Carroll (1996), S. 38 Während wirtschaftliche Verantwortung (Sicherung von Arbeitsplätzen, Aufrechterhaltung der Nahversorgung, ...) sowie rechtliche Verantwortung (Einhaltung von Gesetzen, Erfüllung vertraglicher Verpflichtungen, ...) von der Gesellschaft vorausgesetzt wird, wird ethisches Verhalten erwartet. D. h. unethisches Verhalten, wenn auch im Rahmen der Legalität, wird negativ wahrgenommen. Die vierte Stufe der Unternehmensverantwortung hingegen, von Carroll als philantrophisch bezeichnet, umfasst über die übrigen Verantwortungsebenen hinausgehende soziale Aktivitäten, wie gesellschaftliches Engagement, Unterstützung der regionalen Entwicklung oder freiwillige Mitarbeiterprojekte. Diese Art der Verantwortung ist gesellschaftlich „lediglich“ erwünscht, d. h. es bestehen (noch) keine Erwartungshaltungen gegenüber Banken und fehlendes Engagement auf dieser Ebene wird auch nicht negativ sanktioniert. Somit eröffnet Engagement auf dieser Ebene ein neues Wettbewerbspotential. Deutlich wird bei dieser Darstellung der Verantwortungsebenen auch die Problematik der objektiven Messbarkeit einiger CSR-Aktivitäten. Die ersten beiden Stufen sind relativ einfach zu überprüfen. Wirtschaftliche Verantwortung lässt sich anhand der Profitabilität und Produktivität des Unternehmens in den letzten Jahren, ersichtlich aus Geschäfts- oder 4 Branchenberichten, messen. Auch für die Einhaltung rechtlicher Verantwortung lassen sich relativ eindeutige Indikatoren, beispielsweise aus der Finanzpresse (Artikel betreffend anstehender Gerichtsverfahren oder Anschuldigungen illegalen Unternehmensverhaltens), finden. Bei der objektiven Messung ethischen Verhaltens stößt man hingegen auf Schwierigkeiten. Ein Indikator wäre beispielsweise die Existenz eines Corporate Code of Conduct4, welcher soziales Wohlverhalten explizit beinhaltet. Solche Unternehmensleitbilder haben jedoch oft lediglich defensiven Charakter und es fehlt auch meist jeglicher Hinweis, wie der Code tatsächlich umgesetzt wird, oder ob er nur zur Bilanzverschönerung („window-dressing“) dient. Soziales Verhalten im Sinne einer aktiven Förderung des unmittelbaren Unternehmensumfeldes (Community Involvement) hingegen ist nur sehr schwer mess- und vergleichbar. Aktivitäten auf dieser Ebene sind, da sie freiwillig gesetzt werden, sehr unternehmensindividuell, erfolgen unregelmäßig und meist auch unsystematisch und sind von den vorliegenden regionalen Besonderheiten geprägt. Ein Vergleich der CSR-Aktivitäten von Unternehmen ist damit immer unter diesen einschränkenden Gesichtspunkten durchzuführen. Ein zweiter Grund, warum der Begriff „soziale Verantwortung“ keine optimale Wahl darstellt, ist, dass er drei Parteien impliziert. Neben dem Träger von Verantwortung und dem „Objekt“, dem gegenüber Verantwortung übernommen wird, muss es immer auch eine Legitimationsinstanz geben, welche die (Nicht- /) Einhaltung (sanktioniert /) überprüft, d. h. der gegenüber der Verantwortungsträger rechenschaftspflichtig ist. Nachdem das CSRKonzept und seine konkrete Umsetzung auf Freiwilligkeit beruht (/ beruhen muss), fehlt somit ein klagelegitimatorischer Druck von außen. Über das Gesetz hinausgehendes soziales Engagement ist nicht einklagbar. Sehr wohl lassen sich jedoch Auswirkungen auf Rentabilität und Marktstellung eines Unternehmens ableiten oder zumindest vermuten, die von der von Kunden und Mitarbeitern des Unternehmens (subjektiv!) wahrgenommenen CSR- Performance dieses Unternehmens herrühren. 2.2 Begriffsinhalte von Corporate Social Responsibility Die internationale Debatte um die soziale Verantwortung von Unternehmen ist sehr breit angelegt. Viele ganz unterschiedliche Bereiche fallen unter den Begriff CSR, was eine 4 vgl. Schmies (2003), S. 277ff. 5 einheitliche Definition und Begriffsverwendung erschwert5. Rosdahl (2000) gibt folgende Übersicht über mögliche Inhalte von CSR: o o o o o o o o o o o o „Good personnel practices including decent wages and good working conditions; employment of disadvantaged groups; production of useful and safe products and services; environmental sustainable production processes and products; no trade with companies using child labour; no military production; no abuse of market power, e.g. monopoly status; paying ‘fair’ taxes (e.g. no strategic thinking with respect to transfer pricing); honesty in marketing, consumer relations and accounting; friendliness towards union activity; creating profit; donations to charity, arts, education and research”6. In der Mitteilung der Europäischen Kommission vom Juli 2001 wurde der Begriff Corporate Social Responsibility schließlich wie folgt definiert: „Corporate Social Responsibility ist ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren, da sie zunehmend erkennen, dass verantwortliches Verhalten zu nachhaltigem Unternehmenserfolg führt“.7 Diese Definition beinhaltet die vier Kernpunkte der meisten CSR-Definitionen8: o o o o Freiwilligkeit; Integration von sozialen, ökonomischen sowie ökologischen Belangen; Stakeholderorientierung; Nachhaltigkeit der Unternehmensführung. Neben der Freiwilligkeit der übernommenen Verantwortung wird auch betont, dass diese über die gesetzlichen Vorgaben hinaus gehen soll9 (im Sinne einer freiwilligen Selbstverpflichtung), da die Befolgung der Gesetze als Grundvoraussetzung des wirtschaftlichen Zusammenlebens angesehen wird. 5 6 7 8 9 vgl. die Gegenüberstellung unterschiedlicher Definitionsversuche in der Literatur von Carroll (1999), S. 269ff. Rosdahl (2000), S. 12 Europäischen Kommission (2001), S. 7 Carroll (1999) bietet einen ausführlichen Überblick der Evolution des Konzepts und der Definition von Corporate Social Responsibility der 50er bis 90er Jahre des letzten Jahrhunderts. „It means that social responsibility begins where the law ends. A firm is not being socially responsible if it merely complies with the minimum requirements of the law, because this is what any good citizen would do”, Davis (1973), S. 313 6 Die Dreiteilung des Begriffs in wirtschaftliche, soziale und ökologische Verantwortung entspricht der Systematik der so genannten „tripple [p] bottom line“ [profit, people, planet]. Diese besagt, dass für eine nachhaltige Entwicklung neben dem Finanzergebnis auch ökologische Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung des Unternehmens von Bedeutung sind. Der CSR-Begriff entspringt damit einerseits der Nachhaltigkeitsdiskussion10 und andererseits dem „sozialen Dialog“ der Sozial- und Wirtschaftspartner. 2.3 Ziele einer CSR-Strategie Obgleich der Begriff Unternehmensverantwortung teilweise aufgrund seiner „Schwammigkeit“ kritisiert wird, sind die Erwartungen an eine strategische Übernahme einer CSR-basierten Unternehmensgrundhaltung recht konkret. Folgende sechs Punkte werden in der CSR-Diskussion angeführt11: o Steigerung des wirtschaftlichen Erfolges / des Unternehmenswertes (frühzeitige Reduktion von Risiko, Zukunftsfähigkeit, Innovation, Imageverbesserung, Förderung des Standortes, positive Aktienkursentwicklung, neue Marktchancen, Reduktion regulatorischer Kontrolle, Stärkung des unmittelbaren Unternehmensumfeldes); o Kosteneinsparung durch Ressourceneinsparung (effizientere Produktionsprozesse, Kosteneffizienz); o erhöhte Attraktivität für Investoren; o Kundenloyalität, steigende Imagewerte und Reputation; o verstärkte Unternehmensattraktivität (für aktuelle und potentielle Mitarbeiter); o erhöhte Einsatzbereitschaft und Motivation der Mitarbeiter (Reduktion von Fehlstunden, erhöhte Produktivität und Teamfähigkeit). und Effizienzerhöhung Vor allem für Banken scheinen zwei dieser Punkte von besonderer Relevanz zu sein. Zunächst ist das Potenzial sozialen Engagements, positiv auf die Risikoentwicklung der Bank Einfluss zu nehmen, zu erkennen – dies einerseits im Bereich der Risikobeurteilung der Kreditnehmer und andererseits durch die Reduktion des Risikos einer potentiellen Schädigung des guten Rufes des eigenen Unternehmens. Die Finanzierung von „Umweltsündern“ oder von jenen Unternehmen, die in einen Finanzskandal verwickelt sind, hat unmittelbare negative Auswirkungen auf die Reputation der Bank. Weiters sind gerade im Bankenmarkt all jene Initiativen zu begrüßen, welche auf die Mitarbeiterweiterentwicklung sowie -bindung abzielen. Gerade im Dienstleistungsbereich stellen die „Human Ressources“ 10 11 vgl. Hauff (1987), S. 46 vgl. u. a. Hutton, D’Antonio, Johnsen (1998), S. 282ff. 7 eine überdurchschnittlich wichtige Erfolgsgröße dar. Für regional orientierte Banken kommt natürlich dem Faktor Förderung des Standortes (und – damit einhergehend – des eigenen wirtschaftlichen Erfolges) besondere Bedeutung zu. 2.4 Einordnung in Begriffssystematik – Verhältnis von CSR zu Corporate Citizenship und Corporate Governance Der Begriff Corporate Citizenship (CC) kann mit gesellschaftliches oder bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen übersetzt werden. Unternehmen werden dabei in ihrer Rolle als Bürger gesehen, welche aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen (bspw. über Partnerschaften mit gesellschaftlichen Gruppen, wie Sozial- und Bildungseinrichtungen, Umweltbewegungen, Selbsthilfegruppen, regionale Bürgerinitiativen, internationale NGOs, etc.12). Der Begriff Corporate Citizenship bezieht sich somit allein auf die Beziehung zwischen Unternehmen und Gesellschaft und ist damit im Vergleich zu Corporate Social Responsibility, welche die Beziehung des Unternehmens zu all seinen Stakeholdern bezeichnet, der engere Begriff, d. h. kann diesem untergeordnet werden. Die Corporate Governance Diskussion13 hingegen basiert primär auf wirtschaftlichen Überlegungen, zentriert auf die principal/agent-Beziehungen sowie auf die Transparenzanforderungen organisierter Kapitalmärkte und ist daher weniger oder kaum sozial motiviert. Treiber ist hier der „homo oeconomicus“, welcher die Nachhaltigkeit des Systems über finanzielle Transparenz und Kontrolle sicherstellen möchte. CSR ist damit in Abgrenzung, aber in Abstimmung mit Corporate Governance zu sehen. CSR wird ähnlich wie ökologische Nachhaltigkeit in naher Zukunft auch zu einem Faktor im Rating eines (Finanzdienstleistungs-)Unternehmens werden – erste Ansätze in diese Richtung lassen sich bereits erkennen (vgl. Oekom-Rating14) – und wird damit zu einem quantitativ nachvollziehbaren Element des Wettbewerbs um Eigen- und Fremdkapital auf dem Kapitalmarkt werden. CSR rein als Anhängsel zu Corporte Governance zu sehen, scheint damit zu kurz zu greifen. 12 13 14 vgl. o. V. (Nachhaltigkeit, 2004), o. S. vgl. Staudinger und Kubitschek (2002), S. 2ff.; Der Österreichische Corporate Governance Kodex ist unter der Adresse: www.corporate-governance.at abrufbar. vgl. o. V. (Oekom, 2004), o. S., Oekom research AG ist eine unabhängige Rating-Agentur, welche sich auf das Rating der ökologischen und sozialen Performance von Unternehmen, Branchen und Staaten spezialisiert hat, vgl. www.oekom-research.de 8 3 CSR in Banken Wie die im folgenden Kapitel dargestellten Ergebnisse der internationalen Bankenstudie zeigen, wird das Thema CSR in den Geschäftsberichten der international größten Banken bereits explizit und sehr intensiv diskutiert und dargestellt. Viele Banken veröffentlichen auf jährlicher Basis neben dem Geschäftsbericht auch einen eigenen Sozialbericht. Obgleich der Zusammenhang zwischen finanzieller und sozialer Performance empirisch noch nicht eindeutig nachgewiesen wurde, scheinen sich Banken vermehrt ihrer Verantwortung und der Möglichkeiten einer den Unternehmenserfolg stützenden CSR-Profilierung bewusst zu werden. 3.1 Besonderheiten von CSR bei Finanzdienstleistungsunternehmen Finanzdienstleistungsunternehmen (FDLs) weisen einige Besonderheiten auf, wodurch die Übernahme einer CSR-Strategie zu bestimmten Vorteilen jedoch auch Gefahren führen kann. Folgende Punkte sind in der CSR-Diskussion dabei zu berücksichtigen: Sicherheitsaspekt: Es besteht ein öffentliches Interesse an der Sicherheit der den Finanzdienstleistungsunternehmen von privaten Anlegern anvertrauten bzw. diesen vermittelten Finanzanlagen. Öffentliches Gut-Charakter von Finanzdienstleistungen: Finanzdienstleistungen sind gleichsam ein öffentliches Gut. Ihre Produktion und ihr Vertrieb bedürfen einer staatlichen Konzession und schließen eine höhere gesellschaftliche Verantwortung ein als bei rein marktwirtschaftlich organisierten Waren und Dienstleistungen. Die FDLs und ihre Angebotsplattformen zählen zur volkswirtschaftlichen Infrastruktur. Faktischer Kontrahierungszwang: FDLs haben zwar keinen rechtlichen Kontrahierungszwang, doch erwartet die Gesellschaft im Allgemeinen, die Kunden und Nichtkunden der FDLs von ihnen die Schaffung eines offenen, transparenten Zugangs für alle potentiellen Kunden. Produkte und Dienstleistungen sollen auch für nichtprofessionelle Kunden verständlich dargestellt werden, das Produkt-Design „fair“ sein. Alle Kosten und Spesen sollen im Vorhinein offen gelegt werden. Von Kunden erhaltene Informationen sollen von der Bank vertraulich behandelt werden („customer’s privacy“). Volkswirtschaftliche Ressourcenallokation: Banken, Versicherungen und Fonds haben die wichtige volkswirtschaftliche Aufgabe der Ressourcenallokation. Politik, Theorie und breite Öffentlichkeit wollen Klarheit und Rechenschaft von den Finanzinstitutionen über die Prinzipien ihrer Veranlagungspolitik. 9 Vormarsch ethischer Überlegungen bei Investitionsentscheidungen: Nachhaltigkeit und ethische Ziele werden stärker im Motivenkranz von privaten Anlegern. Ihre SRI- und CSRgelenkten („gelabelten“) Anlagen sind eine Art psychologischer Ersatz für direkte, persönliche Spenden und Hilfeleistungen an unterprivilegierte Menschen und Regionen. CSR-Berichterstattung zur Erhöhung der Unternehmenstransparenz: Die Staatsaufsicht über FDLs verlangt von ihnen eine besonders hohe Transparenz über ihre Risikopolitik (aktuelles Stichwort: Basel II), ihr Asset/Liability-Management und andere Felder des Financial Reporting. Eine Ergänzung durch einen „Sozialbericht“ liegt sachlich nahe, macht die Financial Services (FS) Anbieter „begreifbar“ und vermittelt psychologische „Wärme“15. Steigende Bedeutung von (psychologischer) Kundennähe: Die Globalisierung und die Erweiterung der Europäischen Union verstärken den Wunsch vieler Privater nach Wärme, Geborgenheit, Schutz und Glück in der Familie, der Gemeinde und ihrer sozialen Umgebung. Das CSR-Konzept ist meist lokal/regional ausgerichtet, wird auch auf dieser Ebene kommuniziert und vermag es damit, die „Kälte“ gegenüber einer überregionalen, grenzüberschreitenden Bank/Finanzgruppe/Finanzkonglomerates zu verdrängen. CSR kann (grenzüberschreitende) wirtschaftliche Größe und Leistungsfähigkeit mit psychologischer Kundennähe unterlegen. Proximity Approach: CSR ist ein proximity approach. Dieser ist vor allem bei Retailfinanzangeboten wichtig. Er erzeugt einen Zusatznutzen (added value) beim Kunden, falls CSR auch tatsächlich als ehrliche Haltung und offene Transparenz vom Kunden eingestuft wird. Zentrale Leitung vs. lokale Verantwortung: Die Führungskräfte von Zweigstellen und von Töchtern einer Finanzgruppe sind zwar gesellschaftsrechtlich voll dem singular corporate interest der Zentrale, Mutter, Holding und deren Shareholdern verantwortlich, aber ihre tägliche Arbeit ist lokal, und hier sind sie den lokalen Stakeholdern (Kunden, Lieferanten, Angestellten, lokalen Behörden und Politikern) verantwortlich. Diesen Antagonismus zwischen Gesellschaftsrecht und lokalen Marktnotwendigkeiten kann CSR zu überbrücken helfen. CSR als USP: Der Trend des Rechtsformwechsels von eigentümerlosen, auf Gemeinnützigkeit und auf Gegenseitigkeit ausgerichteten Gesellschaftsrechtsformen zu börsengelisteten 15 Publikums-Aktiengesellschaften hat zu einer Angleichung im Die oppositionellen Argumente gegen CSR-Berichterstattung, insbesondere noch mehr red tape und unerwünschte Offenlegung von Geschäftsprinzipien, erscheinen den Autoren unter strategischen Gesichtspunkten wenig überzeugend. 10 Unternehmenszweck und zu einer geringeren Unterscheidbarkeit der FS-Anbieter bei Kunden und in der breiten Öffentlichkeit geführt. (Freiwillige!) CSR ist ein wichtiges Mittel der individuellen Herausstellung eines eigenen Profils eines FS-Anbieters. CSR kann einen USP in der Erwartung der Kunden vorbereiten bzw. wecken. CSR ist kompatibel mit dem Customer Value-Fokus eines FS-Anbieters. Renaissance sozial orientierter Unternehmensformen: Der eindimensionale Ansatz einer ausschließlichen shareholder value-Orientierung vieler (privatisierter, fusionierter) FDLs bietet die Chancen Kreditgenossenschaften, einer Renaissance Sparkassen, des Unternehmenszwecks öffentlichen Förderbanken von und Versicherungsgesellschaften auf Gegenseitigkeit. Aus diesen Rechtsformen fließen viele CSR-Ansätze in der Umsetzung der FS-Anbieter (siehe z. B. das Prinzip der „resistability“ der schwedischen insbesondere für (gesellschaftspolitisch Folksam-Versicherung16). community erwünschte) banks Diese und Entsprechung Rechtsformen eignen sich Mittelstandsbanken, die zur orientierten mittelständisch eine Wirtschaftsstruktur vieler EU-Länder bieten. Neben diesen Punkten, welche die besondere Bedeutung der sozialen Verantwortung im Bankbereich unterstreichen, gilt es jedoch auch, sich bestimmter Gefahren eines CSRAnsatzes bewusst zu sein. Folgende kritische Anmerkungen sollen eine gewisse Skepsis gegenüber CSR als Prinzip unternehmerischer Tätigkeit ausdrücken und die Gefahren eines falschen CSR-Verständnisses bei FDLs verdeutlichen: Gefahr des „Do-goodism“: Es besteht die Gefahr, einer rein oberflächlichen, auf kurzfristige Werbeeffekte ausgerichteten CSR-Strategie. Werden CSR-Aktivitäten allein auf kurzfristige Marketingaktionen reduziert, so können die langfristigen Ziele einer CSR-Orientierung nicht erlangt werden. Der Erfolgsbeitrag von Einzelaktionen, wie Spendenaktionen oder vereinzelte Projektfinanzierungen, ist überdies fraglich, bedenkt man den Marketingaufwand, der notwendig ist, um „die gute Tat“ publik zu machen – eine Voraussetzung, um Reputationswirkungen17 überhaupt auszulösen. Gefahr des Eindrucks von „Geldverbrennung“: Es besteht die Gefahr einer „Verschreckung“ von Shareholdern und von preissensitiven Kunden. Sie fürchten einen geringeren ROE, niedrigere 16 17 Sparerträge, höhere Kreditzinsen, Dienstleistungsgebühren bzw. „Resistability sums up all that is contributing to a safer, more secure and better society that at the same time gives the customer strength to stand up to misfortune and insecurity“, Marinica (2003); vgl. allgemeinere Hinweise der ACME (Association des Assureurs Coopératifs et Mutualistes Européens, 2001 und 2003) Pharoah (2003) geht sogar so weit, dass er Corporate Social Responsibility mit Corporate Reputation gleichsetzt; vgl. die Begriffsverwendung in Pharoah (2003), S. 50 11 Versicherungsprämien bei denjenigen Banken und Versicherungsunternehmen, die CSR übertreiben und dem public good der Gesellschaft – zu Lasten der Kunden! – zu große Mittel widmen. Aufgrund der Vertrauensempfindlichkeit von Bankdienstleistungen handelt es sich in der CSR-Diskussion stets um eine Gratwanderung zwischen (der gesellschaftlich geforderten) Übernahme von Verantwortung und dem (vom Kunden u. U. wahrgenommenen) „Verbrennen von Geld“. Fehlende empirische Forschung: Es gibt noch keine unbestrittenen Analysen über die mittelund langfristigen Zusammenhänge zwischen CSR-Orientierung eines Financial ServicesAnbieters und seinem Bilanzerfolg. Kurzfristiges Denken qualifiziert CSR-Ausgaben bzw. Mindereinnahmen als Überschuss mindernd. Andererseits gibt es unbestreitbare Erfolge und Marktanteilsgewinne von Ethik-Fonds, von Banken, die dem – englischen – Code of ethical Management folgen, oder von (mittelständischen) Banken mit einem klaren und positiv aufgeladenen Image-Profil einer bodenständigen, kundenorientierten (CSR-) Bank. Verwendung eines zu engen CSR-Begriffes: Eine juristische Spitzfindigkeit ordnet CSR die notwendige Eigenschaft der Freiwilligkeit seitens der Unternehmung oberste definitorische Bedingung ein. So definiert auch das Weißbuch der Europäischen Kommission als CSR nur solche Maßnahmen, welche über gesetzlich vorgeschriebene hinausgehen18. Dies wäre das Trennende zur Corporate Governance. Es wäre jedoch unbillig und dem tatsächlichen Ermessensspielraum des Managements und seines Aufsichtsgremiums widersprechend, mit einer engen Auslegung der Freiwilligkeit damit Kreditgenossenschaften, Sparkassen, öffentlichen Banken und Versicherungs-Mutuals per definitionem CSR-Aktivitäten und CSR-Verhalten abzusprechen, nur weil in deren gesellschaftsrechtlichen oder statutorischen Bestimmungen Elemente einer CSR vorgesehen sind, also ihre Freiwilligkeit nicht oder nur bedingt gilt. 3.2 Der Privatkredit unter CSR-Gesichtspunkten Nicht nur bei der Finanzierung von Entwicklungsprojekten oder der bewußten Vermeidung der Finanzierung von Glückspiel oder der Rüstungsindustrie lässt sich der CSR-Gedanke in die Geschäftspolitik einer Bank integrieren. Auch im Bereich der alltäglichen Kreditentscheidungen einer Bank, in ihrem nationalen Kerngeschäft lassen sich bereits Beispiele aufzeigen, wie gesellschaftliche Belange und Umweltaspekte bei Kreditentscheidungen berücksichtigt werden können. Hier ist beispielsweise der Frankfurter-Hohenheimer Leitfaden (FHL) zu nennen, der im September 1997 von der Projektgruppe „Ethisch- 18 vgl. Europäischen Kommission (2001), S. 7 12 ökologisches Rating“ (EÖR) präsentiert wurde und zur Bewertung von Kultur-, Sozial- und Naturverträglichkeit von Unternehmen dient. Es wird davon ausgegangen, dass das soziale Engagement eines Unternehmens das Bild der Bank zur Beurteilung seiner Kreditwürdigkeit abrundet bzw. dass es sogar zu einer Reduktion des Ausfallrisikos beiträgt19. Mit der Einbeziehung eines CSR-Bewertungsschemas in ihre Kreditvergabepolitik besitzt eine Bank damit einen gewissen Multiplikatoreffekt, da sie branchenübergreifend lenkend auf unterschiedlichste Unternehmen Einfluss nehmen kann. Umgekehrt beeinflusst jedoch auch bespielsweise das Umweltverhalten von durch die Bank finanzierte Unternehmen ihre eigene Reputation. Eine sozial verträgliche Kreditpolitik führt naturgemäß rasch zu Zielkonflikten. Dies nicht nur zwischen moralischen Grundvorstellungen und finanziellem Erfolg sondern auch im Bereich der Art und Weise der sozialen Einflussnahme. So ist sich beispielsweise die belgische ING bewusst, dass sie Kredite an indische Unternehmen vergeben hat, die möglicherweise Kinderarbeit einsetzten. Sie stand damit vor der Entscheidung, ihr Engagement zu stoppen oder im Geschäft zu bleiben und zu versuchen, die Kinderarbeit im Dialog mit dem betreffenden Kunden zu thematisieren und einer Lösung zuzuführen20. Bei der „sozial verantwortlichen Kreditvergabe“ geht es jedoch nicht nur darum, den Kreditnehmer zu einem bestimmten Verhalten zu bewegen, auch die Kreditpolitik bzw. konkreter der Vergabeprozess der Bank kann unter CSR-Aspekten gestaltet werden. Fairness und Transparenz der Leistungsbestandteile wären hier als Schlagworte zu nennen (vgl. Abb. 2). Die genaue Information des Kunden über Kreditmodalitäten, Haftungsfragen, konkrete finanzielle Konsequenzen durch eine allfällige Zinsgleitklausel oder bei vorzeitiger Kredittilgung, Maßnahmen zur Sanierung bei Kreditausfall, vertragsbegleitende Informationen oder genaue Darlegung des Prozederes im Mahnungsprozess wären Beispiele, die zur sozial verantwortlichen Produktgestaltung beitragen. Dabei soll nicht bestritten werden, dass viele Banken diese Punkte heute schon (zum Teil) erfüllen. Was fehlt ist vielmehr die geschäftspolitische Systematik, d. h. die bewußte Integration des CSR-Gedankens in alle Unternehmensabläufe und die konsequente Schulung der Kreditrisikomanager und der Kundenbetreuer. 19 20 vgl. o. V. (Project Group, 2000), o. S. vgl. o. V. (ING, 2003), o. S. 13 Vorvertragliche Informationen (~Fragen) Vertragsabschluss - Kreditmodalitäten - Konditionen - indiv. Bedürfnislage - finanzielle Situation - Haftungsfragen Abb. 2: - Transparenz und Vollständigkeit der Bedingungen - Zinsgleitklausel? Vertragslaufzeit - vertragsbegleitende Informationen (aktueller Schuldenstand,...) - Vorzeitige Rückzahlung? Schwierigkeiten bei Rückzahlung - schuldnerfreundliches Mahnwesen - Umschuldungsberatung/-angebote - Sanierungsmaßnahmen bei Ausfall? Systematik eines Privatkredites aus CSR-Sicht Eine einfache Möglichkeit, Verantwortung gegenüber dem Kunden beim Produktverkauf zu übernehmen, wäre beispielsweise auch die Beratung im Sinne des Kunden. Nicht nur der Kauf des „richtigen“ Produktes ist für den Kunden wichtig, auch der richtige Zeitpunkt, aus dem Produkt wieder auszusteigen (Wertpapierverkauf, Umschuldung auf günstigere Kreditvariante, etc.). Ebenso wäre eine aktive Unterstützung des Kunden durch die Bank bei seinem Cashmanagement (koordinierte Führung der unterschiedlichen Kundenkonten) ein Beispiel von verantwortungsvollem Kundenumgang. Kurzfristig würden diese Maßnahmen freilich zu einem Verzicht auf „einfach verdientes Geld“ (Intransparenz schafft Einnahmequellen) sowie zu Kostensteigerungen in der Abwicklung des schematischen Credit-Scoring und der „Schalterkredite“ führen, sie könnten langfristig jedoch zu einer Festigung der Kundenbeziehung beitragen. 3.3 Die Verbindung zum genossenschaftlichen Förderungsauftrag Laut österreichischem Genossenschaftsgesetz21 wird die Genossenschaft wie folgt definiert: § 1. (1) Dieses Gesetz gilt für Vereine von nicht geschlossener Mitgliederzahl, die im wesentlichen der Förderung des Erwerbs oder der Wirtschaft ihrer Mitglieder dienen (Genossenschaften), wie für Kredit-, Einkaufs-, Verkaufs-, Konsum-, Verwertungs-, Nutzungs-, Bau-, Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaften. Die Förderung der Mitglieder mittels gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebes stellt somit die Voraussetzung für das Zustandekommen bzw. das Bestehen dieser Rechtsform dar22. Demnach ist laut § 1 GenG die Genossenschaft „nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum 21 22 vgl. Genossenschaftsgesetz vom 9. April 1873 über Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften RGBl Nr. 70, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl 1991/625 vgl. Dellinger (2003); Dellinger betont, dass weniger die Förderung an sich als vielmehr die Art der Förderung das wesensbestimmende Merkmal einer Genossenschaftsbank ist. Nicht durch Dividendenausschüttung erfolgt die Förderung des Mitgliedes, sondern im Rahmen eines fördernden Geschäftsbetriebes durch den Geschäftsverkehr mit dem Mitglied. 14 Zweck und erhält ihre Legitimation aus der Erfüllung der wirtschaftlichen Bedürfnisse ihrer Mitglieder bzw. Mitgliederwirtschaften“23. Die „Förderung des Erwerbs oder der Wirtschaft ihrer Mitglieder“ bildet unbestritten weiterhin den Grundauftrag einer jeglichen Genossenschaft. Aber im Zuge des Ausbaues des Nichtmitgliedergeschäftes Genossenschaftsbanken und sind der geschäftspolitischen Fragen bezüglich der Universalisierung aktuellen und der zukünftigen Konkretisierung, der Realisierung, der Operationalisierung und der Quantifizierung zu einem genossenschaftsinternen und gesellschaftspolitischen Diskussionsstoff geworden24. Verstärkt wird dieses Problem durch die weitgehende Homogenität der Produktpalleten der unterschiedlichen Banktypen sowie die Aufgabe der Schwerpunktbildung in Kundengruppen. Bedenkt man weiters, dass Genossenschaftsbanken regional verankerte Unternehmen sind – das Regionalitätsprinzip ist zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, findet sich aber auf Landesebene in den meisten Statuten sowie in den Verbundleitlinien wieder – und sie damit langfristig von einem ökonomisch, sozial sowie ökologisch intakten Umfeld abhängig sind, so erscheint die Verfolgung einer CSR-Strategie nicht nur ökonomisch sinnvoll, sie könnte auch zu einer „Wiederbelebung“ und Anreicherung des manchmal als Leerformel bezeichneten (genossenschaftlichen) Förderauftrages führen und damit ihre Existenzberechtigung aus rechts- und gesellschaftspolitischer Sicht bestärken. Es überrascht daher, dass österreichische Genossenschaftsbanken, wie unsere Studie ergab, die internationale Diskussion um die soziale Unternehmensverantwortung bisher in ihrer Kommunikationspolitik (noch) nicht (ausdrücklich) verwerten, obwohl sie vor allem als Sponsor vielfältige kulturelle und soziale Projekte fördern. 3.4 CSR und operationelles Risiko nach Basel II Das operationelle Risiko bezeichnet „die Gefahr von Verlusten, die in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder in Folge externer Ereignisse eintreten. Diese Definition schließt Rechtsrisiken ein, beinhaltet aber nicht strategische Risiken oder Reputationsrisiken“25. CSR zielt gerade auf diese Risiken ab. Durch die Förderung der Ausbildung und des Eigenengagements der Mitarbeiter, die Sicherstellung von Arbeitsplatzsicherheit und die Unterstützung von Mitarbeiteraktivitäten wird das Risiko von Fehlverhalten im unternehmensinternen Bereich positiv beeinflusst. Die Investition in umweltfreundliche 23 24 Gabler Bank Lexikon (1995) vgl. beispielsweise Flieger (1991), Theurl und Kring (2002), Dellinger (2003) 15 Produktionsanlagen, die Verminderung von Schadstoffemissionen oder die Einführung eines Umweltmanagementsystems führt zu einer Reduktion von rechtlichen Risiken (i. S. v. Gerichtskosten). Einige Banken haben diesen Zusammenhang bereits erkannt. Die belgische ING beispielsweise schreibt in ihrem Geschäftsbericht: „Operational Risk Management (ORM) plays an increasingly important role in the effort to embed CSR into ING’s overall risk management and control systems”26. 4 Internationale Studie der CSR-Aktivitäten von Banken Die zwischen den Ländern stark divergierenden gesetzlichen Rahmenbedingungen im sozialen und ökologischen Bereich erschweren einen internationalen Vergleich der Unternehmens-aktivitäten im Bereich CSR. Die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben besitzt keinen Werbecharakter27 und damit werden viele soziale Initiativen, welche in anderen Ländern eindeutige Beispiele sozialen Engagements darstellen würden, auch nicht im Geschäftsbericht oder sonstigen Unternehmensveröffentlichungen explizit publiziert. Hojensgard und Wahlberg (2000) betonen, dass vor allem die legislativen Initiativen in Ländern, wie Belgien, Italien, Großbritannien und Dänemark, die Verbreitung des CSRAnsatzes stark vorangetrieben haben28. Ein schlechteres Abschneiden einiger dieser Länder in der vorliegenden Studie ist eindeutig auf diesen Umstand zurückzuführen. 4.1 Vorgehensweise der Untersuchung Aus der Problematik der begrifflichen „Schwammigkeit“ folgt unmittelbar die Problematik der Messbarkeit sozialer Verantwortung. Daher wurde zu Beginn der Studie auch zunächst erst einmal das Begriffsverständnis von CSR in Banken untersucht (basierend auf Geschäftsberichten und sonstigen Unternehmensveröffentlichungen) und erst darauf aufbauend eine Evaluierung vorgenommen (in dem Bewußtsein, dass sicherlich nicht alle CSRAktivitäten von den untersuchten Banken – gleichermaßen – in ihren Geschäftsberichten ausgewiesen werden). 25 26 27 28 Basel Committee on Banking Supervision (2004), S. 137 o. V. (ING, 2003), S. 9 „I take responsibility to mean a condition in which the corporation is at least in some measure a free agent. To the extent that any of the foregoing social objectives are imposed on the corporation by law, the corporation exercises no responsibility when it implements them” (Manne und Wallich (1972), S. 49). vgl. Hojensgard und Wahlberg (2000), S. 12 16 In einem ersten Schritt wurden die Homepages und Geschäftsberichte der ausgewählten Banken (40 Banken aus 11 Ländern, ausgewählt nach Bilanzsumme und Marktanteil) nach CSR-Aktivitäten hin durchgesehen. Sodann wurden in einem fortlaufenden gemeinschaftlichen Konsolidierungsprozess in einer Gruppe von 12 Personen die gesammelten Beispiele aufgelistet und kategorisiert (vgl. Anhang 7.2). Es handelt sich damit um eine Art best-in-class Vergleich. Anhand des somit durch den internationalen Vergleich vorgegebenen Kriterienkataloges wurden die einzelnen Banken wiederum hinsichtlich ihres Engagements bewertet. Die Bewertung erfolgte zwar mit standardisierten Vorgaben, jedoch individuell, sodass hier ein gewisser subjektiver Spielraum anzunehmen ist. Es wurde ein Bewertungsschema festgelegt, anhand dessen die Aktivitäten der Banken in den zuvor identifizierten Kategorien beurteilt wurden: 0 ... kein erkennbares Engagement in diesem Bereich 1 ... Erwähnung (starker Werbecharakter) 2 ... Engagement (mit Verbesserungspotential) 3 ... Verwirklichung und Identifikation mit dem Bereich Weiters wurden die einzelnen Kategorien, nachdem sie unterschiedlich stark besetzt sind, nachträglich gewichtet, um Verzerrungen zu vermeiden. Die abschließende Reihung der Länder erfolgte entsprechend der durchschnittlichen Summe der von den untersuchten Banken des jeweiligen Landes erreichten Prozentwerte (erreichte Punkte zu mögliche Punkte, vgl. Tab. 1). Es handelt sich damit um eine ordinale Messung29. Der Weg über eine reine Artefaktanalyse (Untersuchung der Unternehmensver- öffentlichungen) wurde gewählt, da zunächst die Kommunikation grundlegend für eine Reputationswirkung von CSR-Maßnahmen ist und weiters die Reliabilität von Anworten auf Fragebogenerhebungen oder auch die Ergebnisse von persönlich geführten Interviews bei moralischen oder ethischen Problemstellungen in Frage zu stellen sind. Die Antwortquote bei Fragebogenerhebungen hängt einerseits stark davon ab, ob sich das Unternehmen bereits mit CSR-Inhalten auseinandergesetzt hat (engagierte Unternehmen retournieren eher den Fragebogen, wodurch die Stichprobe verfälscht wird) und andererseits ist bei derartigen Fragestellungen ein Trend zu (unkritischen und vor allem) erwünschten Antworten zu beobachten (sog. „warm glow“). Obgleich diese Vorgehensweise somit zu einer objektiveren Datenbasis führt, ist sicherlich negativ anzumerken, dass, wie bereits ausgeführt wurde, die fehlende Berücksichtigung 29 vgl. zum Thema Benchmarking von Corporate Social Responsibility auch Graafland, Eijffinger, Schmid (o. J.) 17 sonstiger Rahmenbedingungen, wie gesetzliche Einschränkungen, die Ergebnisse eines internationalen Vergleichs verzerrt. Auch kann ohne direkte Kontaktaufnahme mit dem jeweiligen Institut nicht überprüft werden, ob tatsächliche Aktivitäten hinter den „schönen und salbungsvollen Worten des Geschäftsberichtes“ stehen bzw. ob alle CSR-Aktivitäten von jeder Bank auch als solche erkannt und ausreichend publiziert werden. Weiters ist es nicht möglich, die „Huhn-oder-Ei“-Frage zu beantworten: Handelt es sich bei dem „Erfolgsfaktor CSR“ um einen ursächlichen oder derivativen Faktor? Ist eine Bank erfolgreich, weil sie soziale Verantwortung übernimmt oder kann sie soziale Verantwortung nur dann übernehmen, wenn sie finanziell erfolgreich ist? 4.2 Einige ausgewählte CSR-Beispiele Beispiele sozialer oder ökologischer Projekte von Banken wären viele zu nennen. Die Royal Bank of Canada stellt angesichts der Vielzahl an verschiedenartigen Einzelinitiativen auf regionaler Ebene auf ihrer Homepage ein interaktives Menü zur Verfügung, mit welchem man die CSR-Aktivitäten der RBC-Niederlassungen in unterschiedlichen Regionen nach Themengebieten geordnet aufrufen kann (vgl. Abb. 3). Local Initiatives • Calgary: Odell Sinclair shaved her head for the United Way, raising $5,000 and donating her locks to the Canadian Cancer Society. Rory Barrow also shaved his head, raising $1,600. • Calgary: RBC Royal Bank's Adopt-a-Theatre program offered a rent subsidy and mentorship program to the Vertigo Mystery Theatre. The program is aimed at assisting emerging theatre companies in marketing and promotions. • Cochrane: Employees at RBC Royal Bank pedaled their hearts out on a 30-seat bike to help raise funds for the Heart and Stoke Foundation of Alberta, Northwest Territories and Nunavut. • Drumheller: RBC Royal Bank made a donation of $7,500 to the Drumheller Public Library to support its reading programs. • Morinville: Hundreds of Morinville residents came out to support the Alberta cattle industry at the Morinville Beef-it-Up event. RBC's Jamie Clinch presented a cheque for $500 in support of the event. In total, over $3,800 was raised for local agricultural organizations. • Grand Prairie: James Chrenek of RBC Dominion Securities presented a $5,000 donation to the QEII Hospital Foundation. The funds are for the neonatal intensive care unit project. • Medicine Hat: RBC Royal Bank donated $10,000 to the PARTY (Prevent Alcohol and Risk Related Trauma in Youth) program. • North Peace Region: RBC Financial Group made a donation to the 2004 Alberta Winter Games' "A Night With the Stars" fundraiser. The evening raised over $11,000. • Wainwright: RBC Royal Bank employees helped an elementary school upgrade its playground with $1,081 raised from their annual Stampede Downtown barbeque. Abb. 3: CSR-Engagement der Royal Bank of Canada in der Region Alberta Quelle: Royal Bank of Scotland (2004), o. S. Die lokalen Aktivitäten der Royal Bank of Canada umfassen hauptsächlich Spendenaktivitäten und Mitarbeiterprojekte. Es lassen sich jedoch auch ganz konkrete 18 Bankprodukte nennen, mit welchen auch unmittelbare finanzielle Ziele verfolgt werden können. Stellvertretend seien an dieser Stelle zwei konkrete Bankprodukte zu nennen – der Hessen Tender der Dresdner Bank sowie der Microcredit Development Fund der Deutschen Bank –, an deren Beispiel deutlich wird, dass soziale und finanzielle Ziele einer Bank durchwegs kompatibel sind bzw. einander verstärken. Die Dresdner Bank hat gemeinsam mit dem Land Hessen mit dem Hessen Tender30 ein ökonomisches Instrument in der Klimaschutzpolitik geschaffen. Es handelt sich dabei um einen beabsichtigten Aufkauf von Garantien für Emissionsminderungen im Gesamtwert von 1,3 Millionen Euro. Das Prozedere beginnt mit dem Einreichen von Projektvorschlägen, in welchen Unternehmen Maßnahmen zur Emissionsreduzierung darlegen. In einem Auswahlverfahren – im Verlaufe dessen die Konzepte durch eine Zertifizierungsgesellschaft begutachtet werden – werden sodann jene Anbieter ermittelt, welche auf einer Auktion ihre Emissionsminderungsgarantien verkaufen können31. Der Deutsche Bank Microcredit Development Fund (DBMDF) wurde 1997 gegründet und kann als Instrument der privaten Entwicklungshilfe bezeichnet werden. Der DBMDF sammelt bei privaten Geldgebern und Unternehmen Spenden, welche direkt lokalen Mikrokreditinstitutionen zur Verfügung gestellt werden. Diese vergeben Kleinstkredite (zumeist in einer Höhe von 50, 100 oder wenigen hundert Dollar) an so genannte Solidaritätsgruppen der ärmsten Bevölkerungsschichten in Entwicklungsländern32. Um eine Art Hebelwirkung zu erzielen, muss von diesen Institutionen mindestens das Doppelte des gespendeten Betrages in Landeswährung ausgezahlt werden. Der DBMDF arbeitet mit 26 Mikrokreditinstitutionen in 16 Ländern zusammen und verfügte 2003 über ein Fondsvolumen von 2,4 Mio. USD, sodass rund 600.000 Mikrokredite über insgesamt 42,7 Mio. US vergeben werden konnten. Aufgrund des speziellen Prozederes eines Mikrokredites müssen in der Regel lediglich ungefähr 2 % der Kredite abgeschrieben werden33. In Belgien und Frankreich ist das Angebot von so genannten Basisbankdienstleistungen gesetzlich vorgegeben, um auch ärmere Bevölkerungsschichten nicht vom bargeldlosen Zahlungsverkehr, der Grundlage vieler Rechtsgeschäfte, auszuschließen. Schließlich sind auch die diversen sozialen und ökologischen Aktienindices als Beispiele sozialer Produktpolitik zu nennen. Der Markt für Social Responsible Investments (SRI) 30 31 32 33 „Gemeinschaftsinitiative des Landes Hessen zur Ausschreibung von CO2-Zertifikaten zur Umsetzung flexibler Kyoto-Instrumente in einem Pilotverfahren“ vgl. o. V. (Dresdner Bank, 2003), S. 36 vgl. zur Darstellung des Mikrokreditmodells vgl. Popova (2004) vgl. o. v. (Deutsche Bank, o. J. ), S. 1ff. 19 wächst beständig34. In den USA, wo 1928 bereits der erste Ethikfonds aufgelegt wurde, hat der Markt für SRI-Fonds bereits die Marke von zwei Billionen US-Dollar überschritten (das entspricht in etwa 13 % des verwalteten Fondsvermögens). Im deutschsprachigen Raum beläuft sich das SRI-Volumen allerdings erst auf rund 0,4 %35. 4.3 Ergebnisse der Studie Als eindeutiges Ergebnis der vorliegenden Studie kann die Führungsrolle der beiden Länder Großbritannien und Kanada gefolgt von Deutschland und den Niederlanden bezeichnet werden (vgl. Tab. 1). Ebenso eindeutig gehören die österreichischen Banken zu den Marktnachzüglern (mit knapp 30 % der möglichen Punkte) im Bereich CSR – mit nicht einmal der Hälfte der in Großbritannien erreichten Punkteanzahl. Ländervergleich Erreichte Gesamtpunkteanzahl Allg. Umwelt HRM Förd. CSRAktivitäten der MA Soziales Förd. von Standorten Sonstiges GB 1 58,86 23,40 9,75 6,84 1,78 6,40 5,83 4,86 2 56,43 14,70 6,50 8,41 3,78 9,90 6,67 6,48 CAN D 3 54,30 13,80 9,00 9,68 0,44 9,40 6,17 5,81 NL 4 52,70 20,00 7,71 6,80 1,85 9,67 3,33 3,33 USA 5 42,75 12,90 3,50 4,65 0,78 7,80 8,17 4,95 B 6 33,76 9,00 6,25 5,54 1,39 7,00 1,25 3,33 bis 30 % über 50 % Gesamtrang 30-50 % Land F 7 29,14 13,50 1,75 1,89 0,33 5,50 3,50 2,67 AUT 8 27,62 10,80 3,38 4,86 0,00 4,60 2,17 1,81 S 9 24,04 4,50 9,58 3,60 0,37 1,50 0,83 3,65 NOR 10 22,61 10,50 7,50 1,08 0,56 2,50 0,00 0,48 FIN 11 15,87 5,25 4,69 3,24 0,00 1,50 0,00 1,19 Tab. 1: Gesamtergebnis (Länderebene) Überraschendes Ergebnis der Untersuchung ist, dass insbesondere die skandinavischen Länder geschlossen auf den hinteren Plätzen zu finden sind. Neben den Besonderheiten des Studiendesigns mag ein Grund dafür die Struktur der skandinavischen Bankenlandschaft sein, in der der Anteil der Kommerzbanken im Vergleich zu anderen europäischen Ländern relativ gering ist und Genossenschaftsbanken und Sparkassen häufig damit argumentieren, dass ihr Unternehmenszweck ohnedies gemeinwirtschaftlich orientiert ist. Die führende 34 35 Die Rentabilität von SRI-Investitionen werden mittlerweile von mehreren Indices gemessen. Zu nennen wären beispielsweise: Dow-Jones-Sustainability-Group-Index (DJSGI, www.sustainability-indexes.com), FTSE4Good (www.ftse.com/ftse4good/), Kempen/SNS Smaller Europe SRI Index (www.kempen.com/), Environmental Sustainability Index (ESI, www.ciesin.columbia.edu/indicators/ESI/), Easey-Index (www.easey.at) vgl. o. V. (Stakeholder Report, 2004), S. 38 20 Position Großbritanniens bzw. Kanadas kann auch mit den weitaus stärkeren gesetzlichen Vorschriften begründet werden. So ist es in Kanada mittlerweile verpflichtend, jährlich eine so genannte „Sozialbilanz“ zu veröffentlichen, in der die Fakten und Daten über die CSRMaßnahmen des jeweiligen Jahres dargelegt werden. In Europa ist hier in den nächsten Jahren zu erwarten, dass große Unternehmen und damit auch Finanzinstitute die Maßnahmen in diesem Bereich zunehmend aktiver kommunizieren werden. Damit könnte auch die verpflichtende Erstellung eines eigenen jährlichen CSR-Berichts einhergehen, wie etwa in Frankreich für börsennotierte Unternehmen bereits umgesetzt und in Großbritannien in Vorbereitung. Neben der ungefähren Reihung der Länder untereinander und der starken Verankerung des CSR-Konzeptes im Managementkonzept von Banken im angloamerikanischen Raum zeigt die Untersuchung auch auf, dass selbst bei den als fortschrittlich bezeichneten Banken noch Verbesserungspotential vorhanden ist (Großbritanniens Banken erreichen durchschnittlich knapp 60 % der Gesamtpunkteanzahl). Österreichs Banken sind in Summe durchgehend in allen Kategorien im unteren Drittel angesiedelt Ziel der österreichischen Unternehmen, und hier speziell der Banken, muss es sein, die Idee von Corporate Social Resposibility im gesamten Unternehmen zu verbreiten und auf allen Ebenen (im Umweltbereich, in sozialen Belangen und auch im Human Resource Management) an der Umsetzung von Maßnahmen zu arbeiten. Dazu ist es sicher auch notwendig, geeignete Strukturen zu schaffen und CSR-Themen bzw. CSR-Ziele explizit in den Statuten und Geschäftsplänen der Unternehmen zu verankern. 5 Fazit Es wäre wichtig, dass europäische Banken allmählich erkennen, dass soziale Verantwortung weniger mit Mildtätigkeit oder „guten Taten“ zu tun hat als vielmehr mit verantwortungsvollem Umgang mit allen Stakeholdern des Unternehmens sowie dem globalen Wettbewerbsumfeld in dem operiert wird. CSR mit Spenden gleichzusetzen würde tatsächlich einem „Verbrennen von Geld“ gleichkommen. Will man sich im Wettbewerb nachhaltig – sprich langfristig – behaupten, so sollte man in Projekte investieren, welche sowohl in wirtschaftliche als auch soziale Verbesserungen resultieren. Angesichts der zentralen Rolle von Finanzdienstleistern in Wirtschaft sowie Gesellschaft und angesichts der gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Umbrüche sind Werte wie Stabilität und Vertrauen von grundlegender Bedeutung. Der Faktor Mensch profitiert ganz eindeutig von der CSR-Strategie – sei es direkt durch (finanzielle) Zuwendungen im Rahmen von Projektförderungen, oder bei Mitarbeitern durch Weiterbildungseffekte (im Wege von „Job 21 Enrichment“ und der Verminderung von Mitarbeiter- und auflauforganisatorischen ProzessRisiken im Sinne von „operationellen“ Risiken) sowie durch die Förderung des eigenen Engagements der Mitarbeiter (vor allem im sozialen Bereich). Die Herausforderung besteht nun darin, eine gute finanzielle Performance für die Shareholder, Genossenschafter, Mitarbeiter und Kunden zu erbringen und gleichzeitig der sozialen und ökologischen Verantwortung gerecht zu werden. Abschließend können die Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit wie folgt zusammengefasst werden: 1) Wachsende Bedeutung von CSR im Bankbereich: Die Untersuchung der 40 größten Banken aus 11 Ländern zeigt deutlich die Fortschritte im Bereich CSR auf. Viele vor allem börsennotierte Banken haben den Zusammenhang zwischen sozialer und finanzieller Performance bereits erkannt. 2) Fehlende Ansätze zur quantitativen Messung von CSR: Ebenso deutlich zeigt die Studie hingegen auch, dass jeglicher Versuch der quantitativen Messung von sozialer Unternehmensverantwortung im Bankenbereich bisher unterblieben ist. Der Beweis oder zumindest der Versuch eines Beweises des Zusammenhanges zwischen finanzieller und sozialer Performance steht noch aus. 3) Internationale Divergenz: Es ist eine starke internationale Divergenz zu beobachten. Während Großbritannien, Kanada, Deutschland und die Niederlande eine eindeutige Führungsrolle im Bereich CSR übernommen haben, sind Länder, wie Frankreich, Österreich, Schweden, Norwegen und Finnland noch hinter den internationalen Trendsettern zurück. CSR-Aktivitäten beziehen sich hier, soweit vorhanden, ausschließlich auf Werbe- und PR-Aktionen ohne strategischen Charakter. 4) CSR als Chance für Genossenschaftsbanken: Das Naheverhältnis des Konzeptes der sozialen Verantwortungsübernahme von Unternehmen zum genossenschaftlichen Gedankengut ist unübersehbar. CSR ist als Chance für genossenschaftlich organisierte Banken zu sehen, den geschichtlich gewachsenen Auftrag mit neuen Inhalten anzureichern. 22 6 Literaturverzeichnis ACME (Association des Assureurs Coopératifs et Mutualistes Européen, 2001 und 2003), Valuing Our Mutuality, Juni 2001 und Oktober 2003 Basel Committee on Banking Supervision (2004), International Convergence of Capital Measurement and Capital Standards – A revised framework, Juni 2004 Carroll, A. B. (1999), „Corporate Social Responsibility – Evolution of a Definitional Construct“, in: Business and Society, September 1999, Vol. 38, No. 3, 268-295 Caliskan, C., Hofinger, H. et al. (2002), „Soziale Verantwortung versus verordnete Ethik durch Gesetz, Statut, Leitbild“, in: Die Gewerbliche Genossenschaft Jg. 130, Nr. 9, Verlag: Österreichischer Genossenschaftsverband (Schulze-Delitzsch). Davis, K. 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Im Mai 2002 verstärkt das EP seine diesbezügliche Politik gegenüber diesen Unternehmen und verlangt einen gesetzlichen Zwang, jährlich ihre social and environmental performance in den Entwicklungsländern zu veröffentlichen. Ab 2003 ist dies auf Grund eines nationalen Gesetzes (z. B. für französische Unternehmen) bereits Pflicht. 1998 Die dänische Regierung gründet das Copenhagen Center – New Partnerships for Social Responsibility, ein autonomer, internationaler think tank einschließlich Erfahrungsplatform. 1999 Der UNO-Generalsekretär Kofi Annan ruft die „Global Compact Initiative“ ins Leben, ein bislang einmaliges Projekt, das von der Weltorganisation und Vertetern der internationalen Wirtschaft getragen wird. Ziel ist es, die Umsetzung von neun Prinzipien aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsstandards und Umweltschutz weltweit voranzutreiben. 2000 Frankreich gründet das Observatoire sur la Responsibilité Sociètale des Enterprises, ein Studienzentrum für CSR. 2000 Lissabonner Gipfel: Aufruf der Staats- und Regierungschefs an die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen, ihre Verantwortung in Bereichen, wie lebenslanges Lernen, Arbeitsorganisation, soziale Integration, Gleichbehandlung, u. dgl. zu verschärfen und einen Beitrag dafür zu leisten, dass die EU bis 2010 der leistungsstärkste Wirtschaftsraum der Welt mit sozialen und umweltpolitischen Auflagen wird. Der Finanzsektor möge seine besondere Verantwortung in der Förderung von „socially responsible investing“ übernehmen (siehe Europäische Kommission: Enterprise Europe, Heft 5/2001, S. 12f. und The Copenhagen Centre and CSR Europe: It simply works better, Campaign Report on European CSR Excellence 2002-2003. Business Response to the Appeal on CSR of the European Heads of States and Governments, Brüssel 2003). 2001 Grünbuch der Europäischen Kommission über Humankapital, management in Unternehmen, stakeholder Interessenswahrung 2001 Gründung des Forum Nachhaltige Geldanlage durch eine Reihe von Unternehmungen und Organisationen von deutschsprachigen Ländern 2001 Ein niederländisches Gesetz verlangt von allen niederländischen Banken ab 2002 einen jährlichen öffentlichen Bericht über ihre CSR. 2002 Mitteilung der Europäischen Kommission: CSR, a business contribution to sustainable development and social cehesion, COM (2002) 347 final. IP/02/985: “Many businesses have already recognized that CSR can be profitable and CSR schemes have mushroomed. […] CSR is no longer jest a job for marketing departments”. change 26 2002 Belgien führt als erstes europäisches Land per Gesetz ein “social label“ ein, das den Konsumenten in den Geschäften diejenigen Produkte zeigen soll, die in „sozial verantwortungsvoller Produktion“ hergestellt worden sind. 2002 Initiative CSR Austria, eine Platform gegründet von der österreichischen Industriellenvereinigung, der Wirtschaftskammer Österreich und dem BM für Wirtschaft und Arbeit (www.csr-austria.at). Ende 2003 wurde ein Unternehmensleitbild „Gesellschaftlich verantwortlich handeln“ veröffentlicht. 2002 Die UN Global Reporting Initiative eröffnet ein Sekretariat in Amsterdam 2002 Gründung des EU-Multi-Stakeholder Forums (Vorsitz: EK): Zusammenarbeit der wichtigsten europäischen Unternehmer- und Gewerkschaftsvertretungen, NGOs der Zivilgesellschaft, Comitte of the Regions in the EU. Wichtigste Aufgaben: Wie kann man Kenntnis über CSR, über seine Verknüpfung mit nachhaltiger Entwicklung, seine Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und soziale Kohäsion verbessern? Meinungsaustausch und Herstellen von good practices. Antwort auf die Frage, ob man Grundsätze für CSR in Europa aufstellen soll, dabei freilich Rücksichtnahme auf internationale Standards, wie OECD Guidelines for multinational enterprises, Council of Europe Social Charter, ILO Core Labour Conventions, International Bill of Human Rights. 2003 Council Resolution (OJ 2003/C 39/2): Rat ruft Mitgliedstaaten auf, CSR auf nationaler Ebene zu fördern, den Dialog mit den Stakeholdern und der Zivilgesellschaft zu fördern, CSR-Praktiken transparent zu machen, Informationen und Erfahrungen auszutauschen und CSR in die nationale Politik einzuschließen 2003 6th Framework Programme der GD Research der Europäischen Kommission, Priority 7, Research Area 5.2: “Topics for specific targeted research projects and Co-ordination Actions: Research should also adress the various interrelated aspects of CSR and the role it plays in the changing relations between public and private sectors. This may include different conceptions and contents of responsibility, stakeholder participation and extended corporate governance, as well as the implications of CSR for business development, growth and other measures of performance, e.g. environmental performance, labour standards etc. Different approaches to CSR could be examined (e.g. voluntary versus regulatory) and CSR’s links to global issues of trade, aid, fight against corruption, human rights and the environment may be considered”. (Details siehe /irc/empl/csr) www.csreurope.org, www.eabis.org, www.forum.europa.eu.int 2004 Ausschreibung (Tender) der GD Employment über „industrial relations and social dialogue, including CSR“ 2004 European Multi Stakeholder Forum on Corporate Social Responsibility – Final Forum Report 2004 Erhebung der europäischen Kreditinstitutsverbände über „Employment and Social Affairs in the European Banking Sector: Some aspects related to CSR“ (bisher unveröffentlicht) 27 7.2 Kriterienkatalog der Untersuchung Allgemeines - Umwelt intern - extern - Stiftung für CSR-Angelegenheiten Eigener CSR-Manager / Abteilung Verpflichtungen zur Berücksichtigung von CSRMaßnahmen Wettbewerbe, Preise, etc. CSR-Guidelines CSR-Berichterstattung Internes CSR-Auditing CSR-Rating (Equator Principles) Social Responsible Investing/CSR-Produkte Müllvermeidung Mülltrennung Energiesparen sparsamer Umgang mit diversen Ressourcen Sponsoring/Spenden von/für Umweltprojekte Verantwortungsvolle Kreditvergabe hinsichtlich Umweltprojekte Betreuung von Partnerunternehmen/Kunden in Umweltbelangen Angebot von Umweltfonds UNEP-Erklärung unterzeichnet Aktiver Naturschutz Sponsoring/Spenden im Bereich Tierschutz Human Ressource Management Bildung der Mitarbeiter - Betriebliche Nebenleistungen - Chancengleichheit - Motivatoren - Lebenslanges Lernen E-learning Führungskräfteentwicklung Förderung von Hochschulabschlüssen der Mitarbeiter Kinderbetreuungsplätze Gleitzeit Fitnessprogramm/sonstige sportliche Angebote Urlaubsunterkünfte Angebote im Kulturbereich Förderung von Frauen Förderung von Minderheiten Förderung von Behinderten Förderung von älteren Arbeitnehmern Sicherheit der Arbeitsverhältnisse Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen interne Stellenbesetzungen Karriereplanung sozialverträgliche Personalanpassung Arbeitsklima, Stressabbau bzw. -vermeidung Innovationsförderung Einbeziehung der MA in betriebl. 28 Entscheidungsprozesse Förderung der CSR-Aktivitäten der Mitarbeiter - Engagement im Sozialbereich - - Entwicklung, Förderung und Auswahl von Firmenstandorten - - Sonstiges - Vervielfältigung von Mitarbeiterspenden Freistellungen für Sozialprojekte sonstige Maßnahmen Sponsoring von Kultur, Kunst, Sport, karitativen Einrichtungen (Kirche, Rotes Kreuz, Caritas, etc.) Projekte/Förderungen im Gesundheitswesen Spenden nach Katastrophen (Word Trade Center, Fluten, etc.) Eigeninitiativen im Kulturbereich (Stiftungen, Führung eingener Museen, Informations- und Veranstaltungshinweise, etc.) Bildung und Ausbildung im Sozialbereich Randgruppenunterstützungen (Arbeitslose, Drogenabhängige, Obdachlose, etc.) Angebot von Basisbankdienstleistungen Direktförderungen (finanzielle Spenden und Sachspenden) Wohlstandssteigerung (z. B. Eigenheimförderungen, etc.) Standortwahl der Bank hinsichtlich Förderung der Region (Arbeitsplätzeschaffung, Konjunkturbelebung, Steuern für bestimmte Regionen und Kommunen, etc.) Förderung von bestimmten Industrien Betreuung von Unternehmen im Gründungsprozess Krisenbewältigung (Partner in der Not, kulante Kreditvergabe, etc.) Wissenschaft und Forschung Bildung und Ausbildung Gesellschaftlicher Dialog Erhaltung von Kulturgut (Kirchen, Stadtteile, Museen, Parks, etc.) Einfluss auf Beschaffungs- und Absatzmärkte hinsichtlich CSR Arbeitplätzeschaffung als Unternehmensziel Unterstützung im Umgang mit Finanzdienstleistungen (Angebot von Literatur, Workshops, Seminaren, etc.) 29