Hilfe! Schimmel im Blumentopf

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Hilfe! Schimmel im Blumentopf
Gartenakademie
Wotipp2011 10
Bayerische Landesanstalt für
Weinbau und Gartenbau
07.03. – 13.03.2011
Hilfe! Schimmel im Blumentopf
Zimmerpflanzen schaffen eine angenehme Atmosphäre und entziehen der Luft
sogar Schadstoffe. Doch manchmal geraten die grünen Mitbewohner in Verruf,
wenn sich im Blumentopf Schimmel breit macht. Viele Pflanzenbesitzer sind um die
eigene Gesundheit besorgt und wenden sich an die Experten der Bayerischen
Gartenakademie.
Ursachen für Schimmelbildung
Zimmerpflanzen leben nicht allein im Blumentopf. Die Erde in der sie wachsen, ist
nicht steril. Mikroorganismen und Pilze befinden sich wie im Garten ganz natürlich
in und auf der Erde. Doch unter Umständen nehmen Schimmel oder auch
Substratpilze, wie sie in Fachkreisen genannt werden, diesen Platz ein. Sie sind
nicht gern gesehen und gelten sogar als gesundheitsschädlich. Sie entstehen
häufig im Herbst und im Frühjahr begünstigt durch Dauernässe und hohe
Luftfeuchte. Pflanzsubstrate, die Kompost oder Rindenhumus enthalten, neigen
häufiger zu Schimmelbildung. Die Bestandteile bieten den Nährboden für Pilze, die
halb verrottete organische Substanzen weiter zersetzten. Auf reinen Torfsubstraten
tritt der Schimmel weniger auf, ist aber nicht auszuschließen. Prinzipiell gibt die
Gartenakademie für Ihre Pflanzen Entwarnung: Sie sind nicht in Gefahr.
Erste Hilfe bei Schimmel
Um den Schimmel wieder los zu werden, lassen Sie unbedingt die Topfballen
zwischendurch abtrocknen. Lockern Sie häufig die Erdoberfläche und mulchen Sie
im Blumentopf, wie in einem Miniaturgarten. Es eignen sich Sand, Blähton oder
Mineraldekor aus Bims und Lava. Diese Materialien sehen nicht nur gut aus,
sondern trocknen schneller ab. Der Schimmel verliert dann den Boden unter den
Füßen. So nebenbei unterdrücken diese Materialien die Algenbildung. Es gibt
immer wieder die Empfehlungen, die Pflanzen in neue Erde umzutopfen. Doch das
löst das Problem nicht immer. Entfernen Sie in jedem Fall so viel von der alten
Erde, wie möglich und verwenden Sie generell Qualitätserden. Die Bayerische
Gartenakademie hat gute Erfahrungen mit mineralischen Substraten gemacht.
Gebrochener Blähton (Lecadan), Lechuza PON oder Seramis-Tongranulate
enthalten keine organischen Bestandteile und bieten den Schimmelpilzen keine
Nahrungsgrundlage. Sie können jede Pflanze in diese „Steinerden“ umtopfen.
Allerdings bilden sich auch hier bei Dauerfeuchte Pilzbeläge und Algen.
Weiße Ränder und Ablagerungen
Nicht immer handelt es sich bei der weißen Patina um Schimmelpilze. Wenn Sie
den Topfballen nicht von oben, sondern meist in den Untersetzer gießen, lagern
sich Kalk und Düngerreste aus dem Gießwasser an der Erdoberfläche ab. Sie
können ganz leicht selbst überprüfen, ob es sich um diese Mineralien handelt.
Zerreiben Sie die weiße Substanz zwischen den Fingern. Bemerken Sie kristalline
Strukturen? Dann handelt es sich um "Düngerreste". Dieser Belag schadet nicht.
Lockern Sie die Erde und gießen Sie den Topfballen ab und zu von oben.
Wenn der Schimmel nicht in den Griff zu bekommen ist, dann rät Ihnen die
Bayerische Gartenakademie, sich von den Pflanzen zu trennen. Verzichten Sie
aber nicht auf die grünen Mitbewohner. Holen Sie sich neue ins Haus, dann können
Sie wieder unbesorgt durchatmen.
Bayerische Gartenakademie, An der Steige 15, 97209 Veitshöchheim, Tel. 0931/9801-0, Fax 0931/9801-100
Gartentelefon: 0931/9801-147, Internet: www.lwg.bayern.de
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Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon
(0931/9801-147)
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Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie
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