miteinander.leben, Ausgabe 26, 09/2014
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miteinander.leben, Ausgabe 26, 09/2014
Das Magazin der Diakonie Himmelsthür September 2014 Nr. 26 Vom Wäschewaschen bis zum Einsatz im Motorradladen (Seite 4 ff.) Oberbürgermeister Ingo Meyer zu Besuch in den proWerkstätten Träume unterstützt verwirklichen – neues Assistenzmodell (Seite 9) (Seite 12 f.) Grußwort ....................................................................3 Miteinander leben, lernen, arbeiten Aus der Kramecke wird ein lauschiges Plätzchen .....11 Ehrenamtliche spenden Zeit für die Außenanlage des Hauses Triangel Träume unterstützt verwirklichen ............................ 12 Neues Assistenzmodell in Wildeshausen, Sandkrug und Delmenhorst Vom Wäschewaschen bis zum Einsatz im Motorradladen ..................................4 Arbeitsangebote in der Diakonie Himmelsthür im Wandel der Zeit Partylaune in der Sommerhitze ............................... 14 Beim Tanzcafé im Hildesheimer „Treffer“ steigt das Stimmungsbarometer rasant Heißer Applaus der Stufe drei ................................. 15 Inklusion in der Manege Angedacht ..................................................................8 Das Wandern ist der Pilger Lust Konkret vor Ort „Alle sollen eingebunden sein“ ............................... 16 Ideenwerkstatt zur zukünftigen Nutzung des Sorsumer Geländes So kann das Haupt-Gelände 2030 aussehen ........... 17 Das Ziel der Ideen-Werkstatt: Ein gemeinsames Bild von der Zukunft entwickeln. Konkret gesagt Teilhabe für mehr Inklusion .......................................9 Oberbürgermeister Ingo Meyer lernt Neues beim Besuch der proWerkstätten Nicht spielen, sondern arbeiten ............................... 10 In Bad Pyrmont startet das Tagesförderprojekt „Löwenzahn“: Natur mit allen Sinnen erleben 2 Mit dem Falken auf der Hand ................................... 18 Gruppe aus Bad Pyrmont nutzt neuen Service für Zoobesuch Das Magazin der Diakonie Himmelsthür „Wir sind alle...“ Grußwort ...Weltmeister, liebe Leserin, lieber Leser, und waren auch schon mal Papst. Mit der Ernennung zu Weltmeistern hat sich Bundestrainer Jogi Löw bei den fast eine Million Fußballfans bedankt, die der deutschen Nationalmannschaft nach der Rückkehr aus Brasilien in Berlin einen begeisterten Empfang bereitet haben. Inzwischen ist die Euphorie über den Titelgewinn etwas abgeflaut, aber nach wie vor hinterlässt diese Weltmeisterschaft ein Gefühl von Stolz, Freude und Optimismus. Wir haben es geschafft! Dabei muss man natürlich fragen, ob Jogi Löw nicht maßlos übertrieben oder den Fans nur Honig um den Bart geschmiert hat. Ich selbst zum Beispiel habe trotz seiner vollmundigen Erklärung keine Medaille, die ich mir um den Hals hängen könnte, und meine fußballerischen Qualitäten haben sich um keinen Deut verbessert. Schon bei einem Spiel der untersten Kreisklasse würde ich gnadenlos scheitern, geschweige denn, dass ich nur die geringste Chance hätte, in den Kader des Nationalteams aufgenommen zu werden. Nein, ich muss klipp und klar zugeben: Es war nicht meine Leistung, dass Deutschland Fußball-Weltmeister geworden ist. Wie ich es auch drehe und wende, an diesem Erfolg habe ich keinen Anteil. An die Spitzenklasse eines Manuel Neuer oder Philipp Lahm etc. reiche ich nicht im Geringsten heran. Also sollte ich mich auch nicht mit fremden Federn schmücken. Doch halt, das Kompliment von Löw zielte ja auf etwas ganz anderes. Er wollte deutlich machen: Diese besondere, herausragende Leistung dient nicht dem Ruhm Einzelner, sondern der Gesellschaft insgesamt. Die Nationalmannschaft verkörperte eine tolle Mischung aus Können, Zielstrebigkeit, Teamgeist und Einsatzbereitschaft, die unsere Gesellschaft als Leitwerte auch an vielen anderen Stellen zieren würden. Wenn und wo Menschen sich mit ihren Gaben und Fähigkeiten entschlossen in den Dienst der Gemeinschaft stellen, profitieren sie selbst und andere davon. Leider sind es immer nur wenige, die dann im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit stehen. Das soll aber den Einsatz der Anderen nicht schmälern. Es ist gut, wenn wir uns dabei nicht nur am Maßstab der Spitzenleistung orientieren, sondern unterschiedliche Begabungen und Fertigkeiten wert schätzen und anerkennen, auch und gerade das, was Menschen mit Behinderungen in das gesellschaftliche Leben einbringen. Und vielleicht ist es irgendwann kein Stigma mehr, sondern ebenfalls ein Ausdruck von Sympathie und Mut, wenn wir uns mit ihren Schicksalen und ihren Leistungen identifizieren und sagen: „Wir sind alle behindert!“ Ihr Ulrich Stoebe Leserbriefe Wenn Sie Stellung nehmen möchten zu Artikeln dieser Ausgabe oder selbst einen Artikel veröffentlichen möchten, schreiben Sie uns an die Redaktionsanschrift: Diakonie Himmelsthür Öffentlichkeitsarbeit Stadtweg 100 31139 Hildesheim E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe Anfang Dezember ist der 15.10.2014. Die Redaktion behält sich den Abdruck der eingesendeten Beiträge und eine redaktionelle Überarbeitung vor. Kulturbegegnung der dreifachen Art ....................... 19 Kunst, Theater und Literatur treffen im Rahmen einer Ausstellung aufeinander Leben in der List.......................................................20 Neues Wohnangebot in Hannover – enger Kontakt zur Kirchengemeinde Pilgertour für Mitarbeitende ....................................20 miteinander.leben Diakonie Himmelsthür September 2014 Helfer und Helferinnen bei der Arbeitssicherheit .... 21 Erster Ausbildungsgang der proWerkstätten Termine, Jubiläen & Impressum ...............................22 Kontakt .....................................................................23 3 Vom Wäschewaschen bis zum Arbeitsangebote in der Diakonie Himmelsthür im Wandel der Zeit Mit der Arbeit begann alles: Als Pastor Bernhard Isermeyer den Vorläufer der heutigen Diakonie Himmelsthür 1884 gründete, gründete er das „Arbeiterinnen-Asyl Frauenheim“. Er wollte damit eine „Übergangsstation“ schaffen zwischen Gefängnis bzw. „Korrektionshaus“, aus denen die Frauen gerade kamen, und der absoluten Freiheit, mit der viele seiner Ansicht nach überfordert waren. Um die Frauen an ein geregeltes Leben ohne Zwang zu gewöhnen, gehörte für ihn Arbeit unbedingt zum Alltag dazu. Alle Aufträge rund um das Thema Wäsche wurden angenommen, und der Bereich wurde allmählich sogar zu einer wichtigen Stütze bei der Finanzierung des Frauenheims, das damals kaum öffentliche Zuweisungen erhielt. Bis heute ist die Wäscheversorgung als Arbeitszweig in der Gemeinschaftswäscherei verankert geblieben. Dane- 4 ben entstand ein Bereich der Garten-, Land- und Viehwirtschaft, der in den beiden Kriegszeiten eine besondere Bedeutung entwickelte, weil er die Selbstversorgung des Frauenheims leidlich gewährleistete. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurden nach und nach auch weibliche Jugendliche und junge Frauen im Rahmen der Fürsorgeerziehung aufgenommen. Auch hier spielte Arbeit eine bedeutende Rolle, änderte aber ihre Funktion. Im Arbeiterinnen-Asyl war sie als Hilfe zum Einstieg in einen geregelten Alltag gedacht. Nun aber, im Rahmen der Fürsorgeerziehung, wurde für Emil Isermeyer, inzwischen Vorstand des Frauenheims, Arbeit der Schwerpunkt in der Erziehung. Auch in dieser Zeit spielte der Umgang mit Wäsche eine entscheidende Rolle, sollten die Jugendlichen und Frauen doch später ihren Beitrag in der Gesellschaft leisten können. Weiterhin war die Landwirtschaft der zweite Arbeitszweig im Frauenheim. Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühte man sich verstärkt um Aufträge aus der Industrie, auch um das Arbeitsangebot für die jungen Erwachsenen Bild oben: Bewohnerinnen von Haus Harderode graben ein Feld um. Das Bild entstand in den 1960er Jahren. Bild unten: Arbeit in der Wäscherei des Frauenheims nach 1925 Miteinander leben, lernen, arbeiten Einsatz im Motorradladen lung als Ergotherapeutin im Jahr 1981 tatsächlich noch als therapeutische Maßnahme verstanden. „Wir gehörten zum Begleitenden Dienst und waren dem ärztlichen Direktor unterstellt“, erzählt sie. „Aber das Ziel war bis heute immer das gleiche: die Menschen in ihren Fähigkeiten so zu bestärken, dass sie einen Arbeitsplatz erreichen können.“ Reinhard Ebert und Kurt Richter in der Werkstatt beim Montieren von Tischbeinen inhaltlich auszuweiten. Immer gehörte zur Erziehung außerdem das Mithelfen bei Putz-, Wasch- und Küchenarbeiten dazu. Noch einmal ganz neu entwickelte sich das Thema mit der Aufnahme von Menschen mit Unterstützungsbedarf. Einige konnten wie vorher für Aufträge aus der freien Wirtschaft arbeiten. Aber es gab auch immer mehr Personen, für die die so genannte Tagesförderung das Richtige war, in der möglichst einfach strukturierte Aufgaben zu bewältigen waren. „Die Klammern haben wir ja nicht mehr“, sinniert sie. Aber sie haben sich eingeprägt. So sehr, dass sie Beate Gronau auch jetzt noch sofort einfallen, als sie überlegt, wie das denn früher mit den Arbeitsangeboten gewesen ist. Klammern wurden zusammengesetzt, Unmengen von Wäscheklammern. Weiterhin wurde alles Mögliche verpackt und montiert, ergänzt Kurt Richter: Schürzenbänder, Kugelschreiber, Humuserde. „Außerdem gab es im ehemaligen Frauenheim im Lindenhof auch schon eine Boschgruppe“, erinnert er sich. Die proWerkstätten existierten in den 80ern noch nicht, doch im Haus Oberlin übernahmen einige Gruppen industrielle Arbeiten. In den 70ern gab es zudem auch Möglichkeiten, reguläre Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt direkt im Frauenheim zu finden. Es gab eine Reihe eigener Handwerks- Den Wandel der Arbeits- und Beschäftigungsangebote der jüngeren Geschichte haben zwei langjährige Mitarbeitende nicht nur persönlich erlebt, sondern auch aktiv mitgestaltet: Beate Gronau, Hildesheimer Fachbereichsleiterin Tagesförderung, arbeitet seit 33 Jahren im Unternehmen; Kurt Richter, Werkstattleiter in den proWerkstätten Himmelsthür ist sogar schon seit 1971 dabei. Die heutige Tagesförderung wurde bei Beate Gronau‘s Einstelmiteinander.leben Diakonie Himmelsthür Beate Gronau mit Beschäftigten in der Tagesförderung um 1990 September 2014 betriebe, die auch Menschen mit Unterstützungsbedarf einstellten. KfzMechaniker, Maurer, Maler, Schuster, Sattler, Gärtner und Landwirte wurden ausgebildet. Ein wichtiger Wendepunkt war der 1. Mai 1991, als die „Werkstatt für Bewohner“ in Sorsum gegründet und gleichzeitig die Zweigstelle Frankenstraße eröffnet wurde. Diese war das Dach für alle Arbeits- und Beschäftigungsangebote im Unternehmen, in Hildesheim und auch in fast allen anderen Standorten. Sie wurden von Hildesheim aus betreut und mit Aufträgen versorgt. Die einzigen Ausnahmen bildeten zunächst Wietze und Wildeshausen mit eigenen Angeboten. Auch die heutige Tagesförderung gehörte mit dazu, sie nannte sich jetzt „Beschäftigungsgruppe“ und erlebte den großen Wandel weg von der Therapie hin zur Arbeit. Die Gründung der Tagesstruktur markierte dann bereits den nächsten Wechsel. Die Werkstatt für Bewohner hatte intensiv daran gearbeitet, das Siegel einer Anerkannten Werkstatt zu bekommen. Beate Gronau und Kurt Richter waren entscheidend daran beteiligt, die Voraussetzungen zu schaffen und die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben zu realisieren. Fortsetzung Seite 6 5 Fortsetzung von Seite 5 Bild links: Günter Wiesner bei der Montage von Sicherungen Bild rechts: Ausgelagerter Arbeitsplatz im Supermarkt Im Mai 2000 kam die vorläufige Anerkennung; eine der Konsequenzen war – nach 13 Jahren Gemeinsamkeit – die neuerliche Trennung der Werkstatt und des Tagesförderbereichs im Jahr 2003. Beide Bereiche haben das Ziel, Menschen mit Assistenzbedarf eine sinnstiftende Arbeit zu ermöglichen. Die Beschäftigten einer Anerkannten Werkstatt haben allerdings einen Arbeitnehmer-ähnlichen Status, bekommen in der Regel ein Entgeld von rund 100 Euro im Monat und erwerben auch Rentenansprüche. Das kann die Tagesförderung nicht leisten. Sie ist ein Angebot für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf oder herausforderndem Sozialverhalten. Im besten Fall werden die Beschäftigten in ihren Kompetenzen so bestärkt, dass sie schließlich in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung wechseln können. Das gelinge zwar bei weitem nicht immer, müsse aber auch nicht sein, betont Beate Gronau. Wichtiger sei es, dass sich die Beschäftigten als wertvoller Bestandteil der Gesellschaft erleben – am besten mitten in der Gesellschaft. Heute gibt es das Angebot der Tagesförderung für alle Kundinnen und Kunden der Diakonie Himmelsthür, mindestens halbtags, möglichst ganztags. Die Postgruppe aus Nienburg; Mitarbeiterin Sylvia WulfKostrzewa und die Beschäftigten Andreas Markowski und Jan Stöcker 6 Und Bereichsleiterin Andrea Warda aus der Tagesförderstätte im Nienburger Stadtteil Drakenburg ergänzt: „Die Beschäftigten sind anders, wenn sie externe Arbeitsmöglichkeiten haben und mit Menschen im Sozialraum in Kontakt kommen. Das ist schön zu beobachten“. Die Menschen seien bei inklusiven Arbeiten im Supermarkt, auf dem Bauernhof, im Motorradladen, in einer Tischlerei oder im Tierheim wacher und könnten oft auch länger konzentriert bei einer Aufgabe bleiben. Und man sehe ihnen an, wie stolz sie sind, wenn sie positive Rückmeldungen zu Ihrer Arbeit bekommen. Auch die Werkstätten haben sich noch einmal gewandelt. 2005 kam die endgültige Anerkennung, 2007 folgte die Ausgründung als Tochtergesellschaft. Die proWerkstätten haben viele Standbeine wie die Schneiderei, Gärtnerei, Bio-Landwirtschaft, den SecondHand-Laden und natürlich weiterhin die Industriearbeiten. Hier wird die Situation zunehmend schwieriger, in Zeiten der Just-in-Time-Logistik sinken die Auftragszahlen. So stehen auch in den proWerkstätten die Zeichen auf Inklusion: Zunehmend werden ausgelagerte Arbeitsplätze geschaffen, in einer Tischlerei oder im Baumarkt, im Altenheim und in den anderen Tochterunternehmen. Das Ausweichen auf die „Töchter“ ist nicht zuletzt eine Reaktion auf die Tatsache, dass die Anerkannten Werkstätten bundesweit erhebliche Probleme haben, ihr ursprüngliches Ziel umzusetzen, nämlich Menschen mit Unterstützungsbedarf in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Da wünschen sich alle Verantwortlichen eine größere Offenheit in der „normalen“ Arbeitswelt. Ralf Neite, Ute Quednow Miteinander leben, lernen, arbeiten Zusammenfassung in Leichter Sprache Vor vielen Jahren hat Pastor Bernhard Isermeyer die Diakonie Himmelsthür gegründet. Er wollte Frauen helfen. Die aus dem Gefängnis kamen. UK-Symbole: The Picture Communication Symbols © 1981-2009 by Meyer Johnson LLC. / Stefan Albers, Atelier Fleetinsel © 2013 / European Easy-to-Read Logo: Inclusion Europe Das war wichtig. Damit sich die Frauen an ein normales Leben gewöhnen konnten. Arbeit gehörte damals zum Alltag dazu. Es wurden alle Arbeiten rund um das Thema Wäsche angenommen. Damit wurde Geld für das Frauen-Heim verdient. Später kamen auch Mädchen und junge Frauen mit Problemen in das Frauen-Heim. Arbeit war für sie ein wichtiger Teil der Erziehung. Als dann auch Menschen mit Unterstützungs-Bedarf in die Diakonie Himmelstür kamen, musste neu überlegt werden. Manche von ihnen brauchten andere Angebote. Für manche war es Tages-Förderung. Für andere war es ein Werkstatt-Arbeits-Platz. Einige wurden auch in normalen Betrieben eingestellt. Das Wichtigste ist: Die Beschäftigten erleben sich als wertvoll. Und sie erleben ihre Arbeit als wertvoll. Besonders dann, wenn sie mitten in der Gesellschaft arbeiten. Die Menschen haben Freude am Arbeiten. Mitten in der Gesellschaft. Zum Beispiel im Super-Markt. Oder in einer Tischlerei. miteinander.leben Diakonie Himmelsthür September 2014 7 Angedacht Das Wandern ist der Pilger Lust Sind Sie ein Wandersmann oder eine Wandersfrau? Dann kennen Sie das sicher: Man läuft auf „Schusters Rappen“ durch die Natur und freut sich an ihr und an der Bewegung. Und dann trifft man – oft unverhofft – auf einen besonders schönen Blick oder ein seltenes Naturschauspiel. Wenn ich so etwas erlebe, freue ich mich daran wie jede andere. Und ich danke Gott für diese Schönheit. Oft habe ich mich schon gefragt, was wohl Menschen mit ihrer Freude machen, denen Gott fremd ist? „Verpufft“ die Freude dann ohne Nachhall in der Luft? Verebbt sie einfach über die Minuten? Nein, sie wird auch geteilt: mit den „Mitläufern“ und vielleicht auch per Handy. Für den Dank gibt es aber meines Wissens keinen Adressaten. Wer dagegen nicht „nur“ wandert sondern pilgert, bei dem ist Gott als Gegenüber unbedingt mit vorgesehen. Oft gibt es ein bestimmtes religiöses Pilgerziel, das man erreichen möchte. Aber auch nur die besondere Gestaltung des Weges kann das Ziel sein: Denn Stationen des Innehaltens strukturieren einen Pilgerweg. Es wird immer mal wieder ein Gebet gesprochen, eine kurze Andacht gehalten oder ein Wort zum Nachdenken mitgenommen für den nächsten Wegabschnitt. Pilger begeben sich bei ihrer Reise auf fremdes Gebiet: Meist kennen sie den Weg 8 nicht, den sie beschreiten werden. Sie können nicht mit Sicherheit sagen, ob sie den Weg schaffen, der vor ihnen liegt. Und es ist auch unklar, was sich vielleicht zwischen Gott und ihnen ereignet, wenn sie diesen Weg gemeinsam gehen. Pilger müssen also auch ein wenig mutig sein, denn nicht alles ist im Voraus planbar und auf jeden Fall nicht so komfortabel wie bei einem Urlaub in einem Vier-Sterne-Hotel. Es gibt viele Gründe, warum sich so eine Pilgerreise gerade deswegen lohnt: Erstens ist es ein Test für die eigenen Grenzen und Möglichkeiten: Da hat sich der eine oder die andere schon selbst überrascht. Pilgern entschleunigt zweitens: Gerade in einer Gruppe geht es darum, ein Tempo zu finden, das für alle gut ist. Außerdem geht man ja zu Fuß und „rast“ nicht mit 180 km/h über die Autobahn. Man wird drittens wieder geerdet. Und es besteht viertens die Chance, Gott, dem Himmlischen, wieder oder vielleicht sogar erstmalig zu begegnen. Sie merken schon: Ich versuche, Sie für das Pilgern zu erwärmen. Wer nicht gleich zu viel riskieren möchte, kann sich natürlich nur einen Tag auf den Weg machen. Oder Sie planen eine Übernachtung ein, damit der Abstand vom Alltag auch wirklich gelingt und all das Raum bekommt, was das Pilgern ausmacht. Ehrenamtliche Pilgerbegleitungen bieten Pilgertouren mit Inhalt an, oft auch nur über das Wochenende. Oder man packt sich – wenn man allein loszieht – das Gesangbuch ein und liest zwischendurch darin oder singt etwas daraus. Ebenso bieten kleine Büchlein als Pilgerbegleiter wertvolle Texte zum Nachdenken an. Es ist immer wieder eine Herausforderung, einen gangbaren und erfüllten Weg für das eigene Glaubensleben zu finden. Der traditionelle Sonntagsgottesdienst hat darin seinen Platz. Aber dazu gehören auch neue Wege, um Erlahmtem wieder neuen Schwung zu geben. Klaus Peter Hertzsch hat das in einem Gesangbuchlied so formuliert: Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist, weil Leben heißt: sich regen, weil Leben wandern heißt. Seit leuchtend Gottes Bogen am hohen Himmel stand, sind Menschen ausgezogen in das gelobte Land. Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt! Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land. Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit. Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit. Ihre Ute Quednow Miteinander leben, lernen, arbeiten Teilhabe für mehr Inklusion Oberbürgermeister Ingo Meyer lernt Neues beim Besuch der proWerkstätten in der Tischlerei Ossenkopp beschäftigt. Der 26-Jährige sei dafür zuständig, den Inhalt der Werkzeugschränke zu sortieren und zu pflegen, so Firmenchef Martin Ossenkopp: „Wenn wir etwas suchen, brauchen wir nur Christian zu fragen – der weiß, wo es ist.“ In den Sorsumer Werkstätten werden auch industrielle Arbeiten erledigt. Die Auftragslage, so Geschäftsführer Jörg Plehn (hinten Mitte), sei im Moment allerdings nicht sehr gut. Solche Win-Win-Situationen müsse es viel häufiger geben, meint Gabriele Hübner-Krumm, die in den proWerkstätten für die Begleitung der externen Arbeitsplätze zuständig ist und versucht, neue Kooperationspartner zu gewinnen. Unter Umständen sei es auch möglich, in der Stadtverwaltung ausgelagerte Arbeitsplätze Inklusion, das selbstverständliche und gleichberechtigte Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, soll auch im Arbeitsbereich verwirklicht werden. Konzepte für die Umsetzung dieser Maxime, die in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben ist, lernte Hildesheims Oberbürgermeister Ingo Meyer bei einem Besuch in den proWerkstätten kennen. Sabine, Philipp (verdeckt) und Martin Ossenkopp begrüßten Gabriele Hübner-Krumm, Ingo Meyer und Jörg Plehn in ihrem Sorsumer Familienbetrieb. Christian Aldrup (rechts) ist dort für die Pflege des Werkzeugschranks zuständig. Das Tochterunternehmen der Diakonie Himmelsthür beschäftigt in Hildesheim und Wildeshausen rund 430 Menschen mit Assistenzbedarf, die von 100 Mitarbeitenden bei ihren Aufgaben unterstützt werden. Als anerkannte Werkstatt für Menschen mit Behinderungen gehört sie zu 700 Werkstattträgern bundesweit mit insgesamt 300.000 Beschäftigten. Der Jahresumsatz der proWerkstätten lag 2013 bei 6,5 Millionen Euro. „Bundesweit liegt die Vermittlungsquote der Werkstätten in den ersten Arbeitsmarkt im Promille-Bereich“, sagte Jörg Plehn. Ziel der proWerkstätten sei es, bis 2022 wenigstens ein Prozent der Beschäftigten in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln. „Wir machen nur noch Dinge, die den Prozess der Inklusion mitgestalten“, erklärte Geschäftsführer Jörg Plehn dem Hildesheimer Stadtoberhaupt. Während eines Rundgangs durch einige der Betriebsstätten – die Gärtnerei, die Werkhallen für industrielle Aufträge und zu einem Arbeitsplatz in einer Sorsumer Tischlerei – wurde aber auch deutlich, dass die ungehinderte und vollständige Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen am Berufsleben vor vielerlei Hürden steht. Da Menschen mit stärkeren Einschränkungen es im Berufsleben oft schwer haben, den Anforderungen der Betriebe stand zu halten, setzen die proWerkstätten seit einigen Jahren verstärkt auch auf ausgelagerte Arbeitsplätze. Hier bleiben die Beschäftigten organisatorisch unter dem Dach der proWerkstätten, arbeiten jedoch in anderen Unternehmen. 50 Arbeitsplätze dieser Art gibt es zurzeit, einen davon besuchte Ingo Meyer bei seiner Visite in Sorsum: Christian Aldrup ist seit 2010 miteinander.leben Diakonie Himmelsthür September 2014 der Werkstätten einzurichten, etwa im Bauhof oder bei der GrünflächenPflege, überlegte Ingo Meyer. Er könne noch keine feste Zusage geben, so der Oberbürgermeister, aber: „Ich halte das durchaus für denkbar.“ Zudem werde die Stadt eine neue Stelle für Demografie und Inklusion schaffen, die den proWerkstätten beim Knüpfen neuer Kontakte in die Wirtschaft helfen könne. Meyer warnte allerdings davor, überstürzt zu handeln: „Wir alle müssen in kleinen Schritten weitergehen, um der Behindertenrechtskonvention Genüge zu tun.“ Nur so könnten Ängste abgebaut werden, die der Wandel mit sich bringe. Klar sei aber: „Der Weg ist gut.“ Ralf Neite 9 Nicht spielen, sondern arbeiten In Bad Pyrmont startet das Tagesförderprojekt „Löwenzahn“: Natur mit allen Sinnen erleben „Hier ist Vollbeschäftigung, bei uns ist keiner arbeitslos“, freut sich Michael Hülsebusch, Fachbereichsleiter in Bad Pyrmont. Für die 160 Bewohnerinnen und Bewohner ist das Spektrum der Tagesförder-Angebote jetzt noch einmal erweitert worden. Bei strahlendem Sonnenschein eröffnete die Diakonie Himmelsthür ihr „Löwenzahn“-Projekt. Den blumigen Titel trägt ein Areal mit allerlei Geräten, die die Körperwahrnehmung trainieren: vom Trampolin über Klangröhren, Schaukeln oder Bagger bis zur Sandlandschaft, zu der auch eine Goldwäscher-Anlage gehört. Naturmaterialien überwiegen, Fachbereichsleiter Michael Hülsebusch und Daniel Bärwald als Vorsitzender des Heimbeirats begrüßten unter den zahlreichen Gästen auch die Kinder der benachbarten Kita Marienstraße. sen die Gratulierenden gebeten, das Projekt der Diakonie Himmelsthür zu unterstützen. Eva-Maria Hilpert, Bereichsleiterin der Tagesförderung, ist froh, neben 20 Kreativ-, Werkstatt-, Produktiv- und Gartengruppen noch eine zusätzliche Außengruppe anbieten zu können. Unter den Bewohnerinnen und Bewohnern gebe es viele, die es in festen Wänden schwer aushielten, so EvaMaria Hilpert, „das sind Menschen mit einem sehr großen Bewegungsdrang“. Viele von ihnen hätten zudem einen hohen Hilfebedarf. Fachbereichsleiter Michael Hülsebusch dankte Margot und Hubert Kraft stellvertretend für alle Spenderinnen und Spender. Baumstämme dienen den Platten von Tischen und Bänken als Unterlage. „Die Natur mit allen Sinnen erleben“, heißt hier das Motto. Hauptraum, in dem die zehn Mitglieder der Löwenzahn-Gruppe bequem Platz haben, wenn das Wetter mal nicht mitspielt. Das unübersehbare Zentrum und Prachtstück des „Löwenzahn“-Bereichs im Park des Hauses Pyrmont bildet ein großer Bauwagen. „Der ist in Süddeutschland speziell nach unseren Vorstellungen gebaut worden“, berichtet Michael Hülsebusch. Zehn Meter lang ist er und zwei Meter breit, außen wie innen komplett mit Holz verkleidet. Es gibt einen Vorraum, der zugleich als Teeküche dient, und einen gemütlichen Die ganze Anlage hat rund 60.000 Euro gekostet und ist größtenteils durch Spendengelder finanziert worden. Viele Unternehmen und Einzelpersonen aus Bad Pyrmont und aus ganz Niedersachsen haben dazu beigetragen. Zwei von ihnen dankte Michael Hülsebusch beim Einweihungsfest besonders: Margot und Hubert Kraft haben zu ihrer Diamantenen Hochzeit auf Geschenke verzichtet und stattdes- 10 Zu den zahlreichen Gästen beim Eröffnungsfest gehörten auch die Kinder der evangelischen Kindertagesstätte (Kita) Marienstraße, die sich gleich nebenan befindet. Einmal in der Woche, jeden Mittwoch, steht „Löwenzahn“ den Kindern zur Verfügung, die vor allem die Sandlandschaft sofort für sich entdeckten. Darin seien sich die Menschen mit Assistenzbedarf und die Kinder ganz einig, sagt Michael Hülsebusch: „Es will keiner spielen, alle wollen arbeiten.“ Nachmittags ab 16 Uhr steht der Spielbereich auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Zum Spielen oder zum Arbeiten, je nach Geschmack. Ralf Neite Konkret vor Ort Aus der Kramecke wird ein lauschiges Plätzchen Ehrenamtliche spenden Zeit für die Außenanlage des Hauses Triangel „Mehr Holz!“ verlangt Ferdinand Strathausen laut, da naht schon die nächste Bohle vom anderen Ende des Gartens. Es ist Tag der Zeitspende im Haus Triangel. Mehrere Teams aus Mitarbeitenden sowie Bewohnern und Bewohnerinnen, unterstützt von Ehrenamtlichen aus dem Ort, sind auf dem Gelände im Einsatz. Sie spenden ihre freie Zeit, um das Wohnen und Leben hier für die Menschen mit Assistenzbedarf noch ein bisschen schöner zu machen. „Ich bin ja sowieso die meiste Zeit hier“, scherzt Benjamin Dortmann. Seine Freundin Anja Daske lebt im Haus Triangel. Den Sonnabend verbringen Ute Döring-Weber steht im Beet und versetzt ein paar Sträucher: Was hoch wächst, soll von den Fenstern wegrücken, um mehr Licht durchzulassen. Sie packt heute ebenso mit an wie ihr Mann Peter Weber: „Wir fanden, das ist eine gute Idee, das kann man ruhig mal machen für das Dorf und die Bewohner hier.“ Das fand Nicole Sendzik auch, die gleich ihre beiden Söhne Paul, zwölf Jahre, und Ole, elf Jahre, mitgebracht hat. Gartenarbeit mache er ganz gern, sagt Ole hinter seiner Schubkarre, zu Hause helfe er ebenfalls. Ehrenamtliche sind im Haus Triangel auch sonst im Einsatz, besonders wenn Feste anstehen oder in der Senio- Einige Bewohnerinnen hatten den Wunsch, hier eine abgeschirmte Sitzecke für ihre Klönrunde zu schaffen. Der Unterbau aus Kanthölzern ist schon fertig, nun kommen die geriffelten Planken obendrauf. Ein Stück entfernt auf dem Parkgelände ist ein anderes Team dabei, das Holz mit Schutzlasur vorzubereiten und herbeizuschleppen. „Streichen macht Spaß, das ist lustig“, findet Marlen Hedeke, die sonst in der Tagesförderung in der Nähgruppe beschäftigt ist. Mittags belohnen sich alle Helferinnen und Helfer mit einem gemeinsamen Grillen für die getane Arbeit und werkeln dann bis in den Nachmittag weiter. Was heute nicht Bild links: Mutter und Sohn arbeiten zusammen: Was Nicole Sendzik aus dem Beet holt, fährt Ole mit der Schubkarre zum Kompost. Bild rechts: Die Unterkonstruktion ist geschafft, das Terrassenteam ist zufrieden. Mit dabei: Ferdinand Strathausen, Joachim Pommerien, Lisa Wylimczyk und Paul Sendzik. die beiden üblicherweise gemeinsam, heute eben bei gemeinsamer Arbeit. Benjamin Dortmann schleppt gerade ein Stück einer Trennwand heran, die soll aus der bisher ungemütlichen Terrasse am Wohnbereich 2 eine lauschige Ecke machen. Seine Freundin harkt unterdessen zusammen mit Fachbereichsleiterin Beate Morgenstern-Ostlender das Unkraut aus den Fugen. Die Bewohnerinnen im angrenzenden Gebäude nutzten die Sitzgelegenheiten hinter dem Haus bisher kaum, fühlten sich durch vorbeilaufende Menschen gestört und beobachtet. Nun bekommen sie einen Sichtschutz aus Holz, die angrenzende Grünfläche ist gepflegt, ein Wall aus Pflanzsteinen mit bunten Blumen bringt Farbe. miteinander.leben renarbeit. Die Bereitschaft zur tätigen Mitarbeit habe die Idee zum Tag der Zeitspende entstehen lassen, sagt Doris Henke-Luttermann, Bereichsleiterin für die Tagesförderung. Die Aktion fand jetzt zum ersten Mal statt, soll aber auf jeden Fall nächstes Jahr wiederholt werden. Vielleicht ließen sich dadurch zudem neue Kontakte knüpfen und Ehrenamtliche für andere Aufgaben gewinnen. Neben der Verschönerung der Terrasse auf der Ostseite der Wohnanlage wird auf der anderen Gebäudeseite noch eine ganz neue kleine Terrasse gebaut. Früher einmal habe hier eine PapageienVoliere gestanden, erinnert sich Doris Henke-Luttermann. Seither sei die Ecke einfach zugewuchert und habe „irgendwie verkramt“ gewirkt. Diakonie Himmelsthür September 2014 fertig wird, bringt Ferdinand Strathausen später mit der Handwerker-Gruppe der Tagesförderung zu Ende. Bis zum Tag der Zeitspende im nächsten Jahr hat sich sicherlich längst eine neue Baustelle gefunden. Wiebke Barth Möchten Sie sich auch ehrenamtlich in Triangel engagieren? Dann melden Sie sich gerne bei: Doris Henke-Luttermann Tel.: 05371 9664-14 [email protected] Beate Morgenstern-Ostlender Tel.: 05371 9664-0 [email protected] 11 Träume unterstützt Neues Assistenzmodell in Wildeshausen, Sandkrug und Delmenhorst Die Unterstützungsleistung1 passt sich der Person an – und nicht umgekehrt. Der Betreuer wandelt sich zum Begleiter. Mit dem persönlichen Assistenzmodell, das nach und nach in allen Wohnbereichen der Region Nord eingeführt wurde, soll der Gedanke, dass jeder Mensch etwas hat, das ihn besonders antreibt oder ihm besonders wichtig ist, noch stärker in den Mittelpunkt der Arbeit rücken als bisher: Gemeinsam mit jeder Person sollen die vorhandenen „Stärken gestärkt“ werden. Das Personenzentrierte Denken ist eine Grundhaltung, die eine Person mit ihren Fähigkeiten und Stärken, ihren Zielen und dem, was ihr wichtig ist, in den Mittelpunkt stellt und darauf aufbaut. Es traut allen Menschen zu, dass sie etwas gut können und wertvoll für die Gemeinschaft sind. Die Haltung lebt davon, eine Person richtig kennenzulernen und gemeinsam zu erforschen, was ihr wichtig ist und was für sie wichtig ist, damit es ihr gut geht und sie sich entfalten „I want my dream!“ So ist die bekannte Schrift zur persönlichen Zukunftsplanung und zu neuen Perspektiven und Methoden einer individuellen Hilfeplanung mit Menschen mit Behinderungen von Stefan Doose betitelt. Das Motto „Ich will meinen Traum – Träume unterstützt verwirklichen“ fasst auch das neue Assistenzmodell treffend zusammen, dass federführend von der stellvertretenden Regionalgeschäftsführerin Birgit Hopp erarbeitet wurde: Das Assistenzmodell bedient sich der Methoden des Personenzentrierten Denkens. kann. Das Ziel ist, Menschen unter anderen dabei zu unterstützen, ihren persönlichen Lebensstil zu finden und diesen umzusetzen. 1 gewendet werden muss: „Was kannst ein Mensch selber tun? Was kein sein Umfeld tun? Was kann ich als professioneller Unterstützer tun?“ Dieser Dreischritt entlässt professionelle Unterstützerinnen nicht aus ihrer Verantwortung der zu unterstützenden Person gegenüber sondern hilft bei der Klärung der eigenen Rolle. Nicht der Assistent sondern der Mensch, um den es geht, ist die planende Person. Diese erhält Unter- Waltraud Rieck (Mitte) plant ihre Zukunft im Unterstützerkreis: Kim Schnackenberg (Mitarbeiterin), Maria Wegmann (Wohnbereichsleitung WBL), Eva Uracz (persönliche Assistentin), Angela Neubauer (WBL), Christa Klemptner (Mitbewohnerin) und Egbert Ahlrichs (gesetzlicher Vertreter) (von links nach rechts). Der Begleiter eines Menschen mit Unterstützungsbedarf übernimmt die Funktion eines Dolmetschers, dessen Aufgabe es ist zuzuhören, zu interpretieren und Willensäußerungen zu entschlüsseln. Menschen bei der Verwirklichung ihres individuellen Lebensstils zur Seite zu stehen erfordert unter anderen einen gedanklichen Dreischritt der für jede Unterstützungsleistung an- stützung dabei, das eigene Netzwerk einzubeziehen und Ressourcen im Sozialraum zu aktivieren, um gemeinsam kreative Lösungen zu entwickeln. Ausgangspunkt aller Unterstützungsleistungen ist die Teilhabeplanung: Es wird miteinander vereinbart, welche Unterstützung wie, wann und von wem erbracht wird. Diese Planung als Drehund Angelpunkt des Assistenzmodells findet jährlich für jede unterstützte Person statt. Von größter Wichtigkeit im Prozess der Teilhabeplanung ist die maximal mögliche Beteiligung der jeweiligen Person selbst. Im Zuge der inhaltlichen Weiterentwicklung der Behindertenhilfe gibt es auch stetig Veränderungen hinsichtlich der verwendeten Begriffe. So sprechen wir in der Konzeption des Assistenzmodells von Menschen mit Unterstützungsbedarf und nicht mehr von Menschen mit Behinderung. Auch den Begriff Maßnahmen verwenden wir nicht. Er wird ersetzt durch den Begriff Unterstützungsleistungen. Maßnahmen werden von oben herab bestimmt und gehen mit Bevormundung einher. Unser Selbstverständnis als Dienstleister schließt unseres Erachtens eine weitere Verwendung dieses Begriffs aus. 12 Konkret vor Ort verwirklichen Gerade auch bei Menschen, die sich sprachlich nicht mitteilen können oder einen sehr hohen Unterstützungsbedarf mitbringen, ist die Arbeit im so genannten Unterstützungskreis von großer Wichtigkeit. Dieser Kreis, der zur Erstellung der Teilhabeplanung eingeladen wird (und zwar von der Person, um die es geht, selbst!) kann aus unterschiedlichen Personen bestehen. Oft werden Familienangehörige, Mitarbeitende, gesetzliche Vertreter, Freunde und Mitbewohnerinnen eingeladen, es können aber auch andere Personen sein wie beispielsweise der Fahrer des Werkstattbusses oder eine Nachbarin. Gerade bei Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf erfordert es viel Aufmerksamkeit der Mitarbeitenden um erkennen zu können, welche Personen im Leben des oder der Planenden wichtig sind. Entscheidend im Unterstützungskreis ist immer, dass möglichst viele Sichtweisen zusammengetragen werden, um ein möglichst umfassendes Bild von Wünschen, Fähigkeiten und Unterstützungsbedarfen der Person zu bekommen. Im gesamten Planungsprozess finden viele Materialien und Techniken aus dem Personenzentrierten Denken Verwendung. Einige werden je nach Bedarf genutzt andere kommen regelhaft zum Einsatz. Verbindlich genutzt werden „Eine Seite über mich“ und die „Soziale Netzwerk-Karte“. Durch die „Eine Seite über mich“ ergeben sich meist Themen für das Teilhabeplangespräch. Zum einen, weil sie der Person wichtig sind, und zum anderen, weil sich dort ein spezieller Unterstützungsbedarf abzeichnet. Die „Seite über mich“ ist ein guter erster Schritt, um Informationen zu erfragen und sich mit allen Beteiligten darüber auszutauschen. Die „Soziale Netzwerk-Karte“ identifiziert wichtige Menschen im Leben der planenden Person und hilft passende Menschen für einen Unterstützungskreis zu finden. In der Mitte steht der Name der planenden Person und um die Person herum gibt es vier Kreise mit Segmenten (s. Foto). Diese Aufteilung geschieht ganz bewusst, um mehr Menschen in „das Fadenkreuz“ der Suche zu bekommen. Die vier Segmente der Sozialen Netzwerkkarte sind: die Familie im weiteren Sinne, zum Beispiel auch Großeltern, Tanten und Cousins; Freundinnen und gute Bekannte; Profis und Fachleute, die für Unterstützung bezahlt werden; sowie Mitschüler und Kolleginnen Doch nicht nur Art und Inhalt der Unterstützungsleistung werden mit Hilfe des Assistenzmodells in den Blick genommen. Auch wer die Unterstützung erbringen soll, kann teilweise durch die zu unterstützende Person selbst bestimmt werden. Mit ihm oder ihr werden feste Vereinbarungen getroffen, an welchem Ziel gemeinsam gearbeitet wird und wann dies geschieht – regelmäßig, ganz individuell. Die persönliche Assistenz ist dabei eine Ergänzung der Unterstützung in allen Dingen des täglichen Lebens, die natürlich wie gewohnt weiterhin stattfindet. Birgit Hopp, Henning Baden Die ‚Seite über mich‘ wird typischerweise mit den Antworten dreier Fragen gestaltet: Was ist mir wichtig? Was schätzen andere an mir? Wie werde ich gut unterstützt? Alle Fragen geben Auskunft über die planende Person. Besonders die letzte Frage ist für viele eher ungewohnt, hilft aber zu entscheiden, was in der Unterstützung besonders wichtig ist. miteinander.leben Diakonie Himmelsthür September 2014 13 Partylaune in der Sommerhitze Beim Tanzcafé im Hildesheimer „Treffer“ steigt das Stimmungsbarometer rasant Kaffee und selbst gebackenem Kuchen gelte aber nicht bloß für Menschen, die an Demenz erkrankt sind und die Kundinnen und Kunden der Diakonie Himmelsthür, so Sabine Howind: „Im Grunde ist es ein Tanzcafé für alle, die in Bewegung bleiben möchten.“ Einige Nachbarinnen nehmen das Angebot gerne an, andere Gäste kommen sogar aus entfernten Stadtteilen. Es gibt ein Stammpublikum und immer wieder auch neue Gesichter. Es ist später Nachmittag, das Thermometer zeigt immer noch 30 Grad im Schatten. Aus dem „Treffer“ dringen Schlagerklänge der 70er Jahre. Wie jeden dritten Mittwoch im Monat lädt die Begegnungs- und Beratungsstätte an der Peiner Straße zum Tanzcafé ein. Doch wer um alles in der Welt will zu dieser Tageszeit und bei diesen Temperaturen tanzen? Schon ein erster Blick durch die Tür zeigt: Wer wirklich tanzen will, lässt sich vom Hochsommer nicht abhalten. Alle Tische im „Treffer“ sind besetzt, auf der Tanzfläche ist Schunkelstimmung angesagt. Eduard Bock an den Keyboards lässt es gerade ein bisschen gemütlicher angehen, die Partykracher kommen noch. „Je nach dem, wie sich die Gesellschaft zusammensetzt, singen wir auch mal ein Lied oder tragen ein Gedicht vor“, sagt Sabine Howind, Projektmitarbeiterin der Diakonie Himmelsthür. An diesem Tag wäre das vielleicht eine weniger schweißtreibende Alternative, aber 14 Bild oben: Christian Schubert (Mitte) und Sabine Howind (rechts) sind begehrte Tanzpartner. Bild rechts: Für Wünsche des Publikums immer offen: Keyboarder und Sänger Eduard Bock von wegen: Die Besucherinnen und Besucher wollen kein Sparprogramm, sondern tanzen, tanzen, tanzen. Allein, als Paar, zu dritt – Hauptsache, die Post geht ab. Im Herbst vorigen Jahres hatte Kundenmanagerin Monika Mai gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Mit-Denken – Demenzfreundliche Region Hildesheim“ die Idee zu einem Tanzcafé in der Nordstadt. Die Einladung zu Tanz, Für den richtigen Sound und lockere Sprüche sorgt Eduard Bock. Eigentlich sei er auf klassische Tanzmusik spezialisiert, sagt der Tastenmann, aber er erfülle auch gerne andere Wünsche. Aktuelle Hits sind im „Treffer“ ebenso angesagt wie altbewährte Feger, Songs von Helene Fischer dürfen hier auf keinen Fall fehlen. „Es wird gut angenommen und es kommen immer mehr“, freut sich Eduard Bock, und dann gibt er noch einmal richtig Gas. Bei einem Medley mit der unverwüstlichen Rosamunde über Gassenhauer wie Eviva Espana bis zum Finale bei „Die Hände zum Himmel“ geht das Stimmungsbarometer rasant nach oben. Prächtiges Wetter drinnen wie draußen! Ralf Neite Das Tanzcafé im „Treffer“, Peiner Straße 6, ist jeden dritten Mittwoch im Monat von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Konkret vor Ort Heißer Applaus der Stufe drei Inklusion in der Manege 160 Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung sind die Stars im Sorsumer Zirkus Zappzarap. Aus den Lautsprechern ertönen die dramatischen Fanfaren des „Fluchs der Karibik“. Ein paar Leitern verwandeln sich in die Wanten zwischen den Segeln, die sogleich unerschrockene Piraten erklimmen. Im nächsten Moment wechselt das Bild – aus Menschen und Leitern wird ein Tor, durch das ein Jugendlicher im Rollstuhl fährt. Das gibt Applaus der Stufe drei: nicht normaler, nicht großer Applaus; sondern „Mega-Applaus“, das Maximum im Zirkuszelt. Es ist die ausverkaufte Premiere des Zirkus Zappzarap in Sorsum, schon nach wenigen Nummern hat sich das Publikum die Hände heiß geklatscht. Unter dem Sternenhimmel jetzt geben sie alles. Nicht einmal vor dem Sprung auf ein Fakir-Nagelbrett schrecken sie zurück. In blauen SamtTrikots oder glitzernden Westen zeigen die Kinder, was sie in einer einzigen gemeinsamen Projektwoche unter der Anleitung zweier Zirkuspädagogen, ihrer Lehrer, Lehrerinnen und weiterer pädagogischer Fachkräfte gelernt haben. Da entstehen Pyramiden aus Menschen, Hula-Hoop-Reifen wirbeln um die Taille, Kinder jonglieren auf großen Bällen oder verblüffen mit Zaubertricks. Und zweimal verdunkelt sich das Zelt, Schwarzlicht-Performances mit Tüchern, Reifen und Schwungbändern in beeindruckenden Farbeffekten nehmen das Publikum gefangen. Wer dachte, dass 160 Akteure unmöglich unter einen Hut zu bringen wären, hat sich getäuscht. „Jeder hat seine Wirkung in der Manege entfaltet“, kusprojekt zu verwirklichen. Walter Meyer-Roscher, Vorsitzender des Freundevereins, zeigte sich begeistert vom Miteinander der Kinder mit und ohne Behinderung. „Diese Form von Gemeinschaft brauchen wir.“ Ein paar Leitern verwandeln sich in die Wanten eines Piratenschiffes. Übergabe des Spendenschecks des großen Zelts jagt eine Attraktion die nächste, von den Feuerschluckern über rasante Radfahrerkunst bis zum Tanz auf dem Drahtseil. Die Stars sind 160 Kinder und Jugendliche der Luise-Scheppler-Schule der Diakonie Himmelsthür sowie Schülerinnen und Schüler der Grundschule Sorsum. Eine Woche lang haben die jungen Artistinnen und Artisten auf diesen Moment hingefiebert und zugearbeitet, miteinander.leben freute sich Grundschulleiter Michael Minnich nach der gelungenen Premiere. Profitiert habe man vom guten Konzept und den Erfahrungen des ZappzarapTeams – und von der breiten Unterstützung in den Kollegien, bei den Eltern und Förderern. Einen besonders großen Beitrag von 5000 Euro hat der Hildesheimer Freundeverein der Diakonie Himmelsthür geleistet, um das Zir- Diakonie Himmelsthür September 2014 Das findet auch Hille Wittenberg, die bisherige Leiterin der LuiseScheppler-Schule. Die hervorragende Zusammenarbeit beim Zirkusprojekt gibt in ihren Augen Auftrieb für eine viel weitergehende Kooperation der beiden Schulen, die schon seit Jahren inklusiv unterrichten: „Wir wünschen uns eine gemeinsame Schule für Sorsum.“ Ralf Neite 15 „Alle sollen eingebunden sein“ Ideenwerkstatt zur zukünftigen Nutzung des Sorsumer Geländes Alle Teilnehmenden im gemeinsamen Plenum sie betrafen. Schon mittags zeigte sich, dass die Ideenwerkstatt das Miteinander auf besondere Weise förderte. Menschen, die sich bisher nur vom Sehen kannten, unterhielten sich angeregt über den zukünftigen Campus. Eine Gruppe Bewohnerinnen und Bewohner „Bleibt alles anders?“ – das war die entscheidende Frage einer viertägigen Ideenwerkstatt in Sorsum. Insgesamt 240 Teilnehmende machten sich Gedanken, wie die Zukunft des Campus aussehen könnte. Fest steht, dass das Gelände sich verändern wird. Einige Häuser sind schon abgerissen worden, viele Bewohner und Bewohnerinnen haben sich auf den Weg in andere Städte und Gemeinden gemacht, um dort zu leben. Damit möglichst viele Menschen diesen Prozess mitgestalten und begleiten, gründete sich im Vorfeld eine Pilotgruppe, die aus jeweils zwei Vertretern der Zielgruppen besteht. Dazu gehören Mitarbeitende aus den Wohnheimen für Erwachsene, der Verwaltung, der Region Hildesheim und dem Kinder- und Jugendbereich, Angehörige und rechtliche Betreuer, Bürgerinnen und Bürger Sorsums mit und ohne Behinderung, jeweils eine 16 Vertretung der proWerkstätten und der Tagesförderung sowie die Projektleiterin Judith Hoffmann und die Koordinatorin Dietlinde Richter. Die Mischung der Pilotgruppe ist besonders wichtig, denn „alle sollen eingebunden sein“, so Dietlinde Richter. „Die Gruppe soll als Multiplikator funktionieren, als feste Gruppe über mehrere Jahre dabei sein, jederzeit über die aktuelle Entwicklung Auskunft geben können und aktiv mitarbeiten.“ Dass es bei diesem Projekt nicht nur um die nahe Zukunft geht, machten die Aufgaben der Ideenwerkstatt deutlich. Vormittags drehte sich alles um die Fragen: „Was verbinde ich mit der Veränderung?“ – „Wo sehe ich die Herausforderungen bei der Nutzung des Campus?“ und „Was soll auf dem Gelände erhalten bleiben?“ In sechs Gruppen wurde diskutiert. Eine Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern erarbeitete mit Andrea Strobel-Brunke in der Kirche ihre Antworten zu den wichtigsten Fragen, die insbesondere Dieses Miteinander zeigte sich auch bei der Frage am Nachmittag: „Wie sieht unser Bild von der zukünftigen Nutzung des Geländes im Jahr 2030 aus?“ In Collagen, einem Rollenspiel und sogar in Versform wurden die unterschiedlichsten Zukunftsbilder präsentiert. In der Abschlussrunde ergriffen viele noch einmal das Wort und die Rückmeldungen waren so vielfältig, wie die entstandenen Ideen selbst: „Schön, dabei gewesen zu sein.“ „Die Kirche muss bleiben.“ Oder auch: „Viele spannende Szenarien und Ideen sind entwickelt worden, da wird sicherlich noch einiges in Gedanken nachwirken.“ Im nächsten Schritt ist nun wieder die Pilotgruppe gefragt. Sie wird die Ergebnisse der Ideenwerkstatt analysieren und Kernbereiche definieren. Diese Kernbereiche bestehen aus den häufig vorgeschlagenen Ideen der vier Tage. Im kommenden Jahr wird eine Marktanalyse in Auftrag gegeben. Aus allen Ergebnissen wird eine Beschlussvorlage für den Vorstand und den Aufsichtsrat entwickelt. Dietlinde Richter, Ilka Hanenkamp-Ley Konkret vor Ort So kann das Haupt-Gelände 2030 aussehen Das Ziel der Ideen-Werkstatt: Ein gemeinsames Bild von der Zukunft entwickeln. Die Teilnehmenden gehören zu verschiedenen Gruppen. Zum Beispiel: Nachbarn aus dem Dorf Sorsum. Angehörige und gesetzliche Vertretungen. Mitarbeitende aus der Verwaltung. Mitarbeitende aus den Wohnbereichen. Mitarbeitende aus der Werkstatt und aus der Tages-Förderstätte. Bewohnerinnen und Bewohner. An allen 4 Tagen haben viele Bewohnerinnen und Bewohner bei der Ideen-Werkstatt mit-gemacht. Damit wir in unserer Gruppe gut und in Ruhe arbeiten können, waren wir in der Kirche. Wir haben überlegt und darüber gesprochen: Was uns besonders wichtig ist. Was wir brauchen. Was so bleiben soll. Was neu entstehen kann. Aus unserer Arbeits-Wand wurde nach und nach ein buntes Bild. European Easy-to-Read Logo: Inclusion Europe Und so sind aus allen Ideen und Träumen der Bewohnerinnen und Bewohner 4 tolle Bilder entstanden. Die Bilder zeigen das Gelände. So, wie wir es uns für das Jahr 2030 vorstellen. Sie wurden in der Gesamtgruppe vorgestellt. miteinander.leben Diakonie Himmelsthür September 2014 17 Mit dem Falken auf der Hand Gruppe aus Bad Pyrmont nutzt neuen Service für Zoobesuch Fachbereichsleiter Michael Hülsebusch in Bad Pyrmont kennt die Vorlieben seiner Kundinnen und Kunden. Als er von der Möglichkeit hörte, über die Immobilien- und Servicegesellschaft Himmelsthür GmbH (ISH) ein Fahrzeug samt Fahrer für Ausflüge zu nutzen, war für ihn deshalb sofort klar: „Das ist eine tolle Gelegenheit, den Bewohnern und Bewohnerinnen ein individuelles Erlebnis zu bieten, ohne den Dienstplan zu sehr zu belasten.“ Nach einem kurzen Gespräch mit ISH-Geschäftsführer Michael Henze war die Ausflugsfahrt zum Zoo in Andreas Wilgeroth in der Show-Arena Hannover geplant. Dieses Ziel hatten sich die Bad Pyrmonter Bewohner Andreas Wilgeroth, Haisam Mohamed, Die Gruppe bei den Elefanten Silvio Fischer und August Gogga gewünscht. Bei schönstem Frühlingswetter war der Zoo ein lohnendes Ziel. Bestaunt wurden die Flamingos, Flusspferde, Löwen, Affen, Eisbären, Elefanten und vieles mehr: Afrika, Kanada, Indien und Australien mitten in Hannover. Andreas Wilgeroth traute sich nicht nur, einen Pelikan zu streicheln, auch in der Showarena war er der Mutigste, als die Tiertrainerin fragte: „Wer möchte mir assistieren?“ So bekam er die Gelegenheit, einen fliegenden Falken auf seiner Hand landen zu lassen. Alle waren sich einig: „Das traut sich wirklich nicht jeder.“ Später, bei einem leckeren Eis, wurde Andreas immer noch für seinen Mut bewundert. Am Ende des Tages waren sich alle einig: „Unglaublich toll, was der Zoo alles bietet. Wir hatten einen rundum gelungenen Tag.“ Jürgen Kalmbach Ausflüge mit Service: Die Diakonie Himmelsthür erweitert durch ihr Tochterunternehmen, die Immobilien- und Servicegesellschaft Himmelsthür (ISH), ihr Dienstleistungsangebot. Die ISH ist unter anderem ein zugelassenes Mietwagenunternehmen und bietet individuelle „Ausflüge mit Service“ für Menschen mit Assistenzbedarf an. 18 Die ersten Fahrten führten in den Zoo Hannover, den Freizeitpark in Sottrum sowie in den Dinopark Münchehagen. Aus der Rückmeldung, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner Ziele mit hohen Eintrittspreisen aufgrund ihres überschaubaren Taschengeldes nicht leisten können, hat Fahrdienstleiter Jürgen Kalmbach das Angebot um ein Pauschalangebot für 180 Euro am Tag ergänzt. Darin enthalten sind die Fahrtkosten und ein Picknick für bis zu acht Personen. Da der Fahrdienst vermehrt Anfragen für Einzelfahrten mit schwerstmehrfach behinderten Rollstuhlfahrern und Rollstuhlfahrerinnen erhält, hat er auch hier reagiert. Mittlerweile ist eine Krankenschwester im Ruhestand eingestellt worden, die während eines Einzelausfluges die entsprechende Unterstützung leisten kann. Michael Henze Konkret gesagt Kulturbegegnung der dreifachen Art Kunst, Theater und Literatur treffen im Rahmen einer Ausstellung aufeinander Anfang Juni fand im Weinziehr-Haus in Hildesheim eine inszenierte Ausstellung der Künstlergruppe „Wilderers“ statt. Durch szenische und literarische Beiträge zu den Bildern wurden verschiedene Aspekte des Themas Kulturbegegnung präsentiert. Organisiert wurde die Ausstellung in Kooperation dreier Freiwilliger im FSJ Kultur und ihrer Einsatzstellen in Hildesheim. Nach einem halben Jahr voller organisatorischer Vorarbeiten konnten wir unser Projekt „Kulturbegegnung“ im Rahmen einer Vernissage präsentie- Die Künstlergruppe Wilderers bei der Arbeit Szenische Darstellung im Workshop ren. Wir, dass sind Jule Meiseberg aus dem Theaterpädagogischen Zentrum Hildesheim, Lennard Obenhausen aus der Musikschule Hildesheim und Jelena Ratz aus der Diakonie Himmelsthür. Wir alle leisten ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur. Kennen gelernt haben wir uns auf einem FSJ-Seminar im Oktober 2013. Dort entstand auch die Idee für das Projekt. Bereits in der ersten Planungsphase wurde uns klar, dass aus der ursprünglich kleinen Idee, einen Begegnungsraum für verschiedene Menschen zu schaffen und ihnen eine künstlerische Präsentationsfläche zu bieten, ein umfangreicheres Projekt werden würde. Unsere Einsatzstellen, miteinander.leben für die diese Kooperation erstmalig stattfand, unterstützten uns und standen bei jedem Schritt mit Rat und Tat zur Seite. Weitere finanzielle Unterstützung erhielten wir durch Spendengelder der Diakonie Himmelsthür, der „Generation 2.0“ und der Sparkasse Hildesheim. Wir organisierten drei Workshops, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit hatten, sich künstlerisch zu entfalten. Alle Ergebnisse sammelten wir für die Präsentation. Zu den Workshops gehörten ein Kunstworkshop mit der Künstlergruppe „Wilderers“ der proWerkstätten unter Anleitung von Jelena Ratz sowie darauf aufbauende Diakonie Himmelsthür September 2014 Theater- und Literaturworkshops unter der Leitung von Jule Meiseberg. Darin entwickelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kurze Szenen und Texte zu den Bildern der „Wilderers“. Lennard Obenhausen dokumentierte alle Ergebnisse fotografisch. Parallel führten wir einen öffentlichen Blog, auf dem wir den Entstehungsprozess der „Kulturbegegnung“ festhielten. Dann war es soweit. Mit Spannung erwarteten wir mit 50 Besuchern und Besucherinnen die Präsentation aller Ergebnisse im Weinsziehr-Haus in Hildesheim. Die kräftigen Farben der Werke der „Wilderers“ und die ausgestellten literarischen Ergebnisse kamen gut zur Geltung, die Gäste waren vom Ergebnis begeistert. Das Projekt war ein voller Erfolg und das Zusammenspiel der verschiedenen Präsentationen von Bildern, Szenen und Texten lieferte vielfältige Eindrücke des Themas „Kulturbegegnung“. Wir sind sehr dankbar für die tollen Erfahrungen, die wir durch das Projekt und durch das ganze FSJ Kultur in unseren Einsatzstellen machen durften. Mit dem FSJ-Jahr wurde es uns ermöglicht, uns persönlich weiterzuentwickeln und Unterstützung in der Wahl des beruflichen Werdegangs zu erhalten. Jelena Ratz, Jule Meiseberg, Lennard Obenhausen 19 Leben in der List Neues Wohnangebot in Hannover – enger Kontakt zur Kirchengemeinde Im ehemaligen Pfarrhaus der Gethsemane-Kirchengemeinde mitten im Stadtteil Hannover-List ist ein neues Wohnangebot für Menschen mit Assistenzbedarf und psychosozialen Teilhabeschwierigkeiten entstanden. Acht Menschen in zwei Wohngemeinschaften leben gemeinsam in einem Stadtteil, der von einer Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Kulturangeboten geprägt ist. In die Aktivitäten der Gethsemane-Gemeinde sind die Bewohner und Bewohnerinnen ebenfalls eingebunden. Eine der neuen Bewohnerinnen schildert ihre ersten Eindrücke: Dorian Müller: „Wie gefällt Ihnen ihr Zimmer und das Wohnen?“ Nadine Kühler-Tschirner: „Mein Zimmer find’ ich gut. Ich verstehe mich mit denen, die hier wohnen, gut.“ DM: „Was finden Sie besonders toll?“ NKT: „Die Räume sind größer als in Döhren. Die Mitarbeiter sind nah dran, ich brauche nur die Treppe runtergehen, wenn ich Fragen habe.“ DM: „Wie gefällt Ihnen das Wohnen im Stadtteil List?“ NKT: „In der List ist es ruhiger und ich bin trotzdem schnell in der Stadt. Zu meiner Mutter kann ich von hier aus schnell fahren. Ich besuche meine Mutter am Wochenende.“ DM: „Was machen Sie in ihrer Freizeit?“ NKT: „Mit Freunden treffe ich mich, ich bin zum Beispiel mit meinen Mitbewohnern ins Kino gegangen.“ Dorian Müller, Simone Wagner Pilgertour für Mitarbeitende Hier sehen Sie die mutigen Kolleginnen und Kollegen, die sich in diesem Jahr auf die Pilgertour für Mitarbeitende eingelassen haben. Einige von ihnen haben hinterher festgestellt: „So schön wie das Bild aussieht, so habe ich die Tour empfunden.“ – „Der 20 Weg ist das Ziel. Dies war mein Motto für unsere Pilgertour. Aber auch die spirituellen Erfahrungen haben mich bereichert.“ – „Nicht immer so schnell wie möglich sein zu müssen sondern im Gruppentempo zu gehen, hat mir gut getan.“ – „Ich freue mich, dass ich das geschafft habe.“ – „Toll, dass die Diakonie Himmelsthür den Mitarbeitenden so ein Angebot macht!“ – Auch im kommenden Jahr wird es wieder ein Pilger-Angebot geben. Vielleicht sind Sie dann auch dabei? Es lohnt sich! Konkret gesagt Helfer und Helferinnen bei der Arbeitssicherheit Erster Ausbildungsgang der proWerkstätten Fünf Beschäftigte der proWerkstätten in Hildesheim haben sich mit dem Bereich Arbeitssicherheit vertraut gemacht. Die Ausbildung war die erste dieser Art. Sie hat im Oktober 2013 begonnen und wurde jetzt abgeschlossen. Heute sind die Beschäftigten in der Lage, an ihren Arbeitsbereichen mit geschultem Auge Unfallgefahren zu erkennen, Unfälle zu verhindern und die Vorgesetzten in angemessener Form zu informieren. Die Palette der Arbeitssicherheit ist umfangreich. So wurde über die Ordnung am Arbeits- platz, im Arbeitsbereich, im Lager und der Gärtnerei gesprochen. „Wie wichtig ist eine gute Arbeitsbekleidung?“ oder „Was für Gefahren entstehen durch Arbeitsgeräte?“ waren Fragen, die in der Ausbildung beantwortet wurden. Ein großes Thema war der Umgang mit Maschinen und Elektrokleingeräten. Besonders interessiert waren die Beschäftigten aus Sorsum und der Betriebsstätte an der Eduard-AhlbornStraße am Umgang mit Werkzeugen aller Art. Aber auch die Beschilderung in den Bereichen und ihre Bedeutung wurden mit großem Interesse aufge- nommen. Brandschutz und Erste Hilfe wurden in den Schulungen ebenfalls angesprochen. Das Fazit der Beschäftigten: „Es war zwar viel zu lernen, wir hatten gut zu tun an unseren Hausaufgaben, aber es hat Spaß gemacht. Schade, dass es zu Ende ist. Aber schön, dass wir jetzt ein Zertifikat für geschulte Helfer in der Arbeitssicherheit haben. Wir wissen, dass wir jetzt eine große Verantwortung in unserer Werkstatt tragen und danken Herrn Plehn für das Vertrauen.“ Birgit Gebken „Ausgezeichnete“ Helferinnen und Helfer der Arbeitssicherheit mit ihren Ausbildern Bericht eines Teilnehmers zur Ausbildung Wir haben in unseren acht Fortbildungen sehr viel über Schutz am Arbeitsplatz gesprochen und gelernt. Wir haben über Unfallverhütung, Schutzkleidung, Werkzeug, Maschinen, GS-Zeichen (damit wir keinen Stromschlag bekommen), Kaffeemaschinen oder über Putzmittel gesprochen. Immer wurde auch die Ansprache an miteinander.leben andere geübt, damit wir wissen, wann und wie das richtig ist. Im Notfall können wir auch Erste Hilfe machen. Wir haben jetzt eine große Verantwortung in unseren Bereichen. Tim Reinders hat sogar Herrn Plehn angesprochen, dass im Besprechungsraum eine Stolpergefahr ist. Herr Plehn hat das gleich selber aufgeräumt und das hat uns gezeigt, dass man auf uns hört. Diakonie Himmelsthür September 2014 Seit dem 30.04.2014 sind wir ausgezeichnet als „Helfer Arbeitsschutz in den proWerkstätten Himmelsthür“. Schade dass es zu Ende ist. Es hat mit Birgit Gebken und Uwe Kasper viel Spaß gemacht und wir haben viel gelernt. Wir verstehen jetzt, warum zum Beispiel die Stühle und alle andere Sachen nicht am Notausgang stehen dürfen. Nun müssen wir selbst aufpassen, nicht nur die Gruppenleiter. Heiko Heese 21 Termine Laufgruppe ‚Runners from heavens door‘ – Wer macht mit? Seit Anfang April trainiert die Laufgruppe ‚Runners from heavens door‘ mit Bewohnenden des Hauses Fliedner das Laufen. Hildesheim – 13.09.2014 „Hinten im Hof“, Treffer Osterwald – 12.09.2014 Weinfest Sorsum – 19.09.2014 Einschulungsfeier Luise-Scheppler-Schule – 28.11.2014 Freundesmahl mit Professor Dr. Wolfgang Reinbold Triangel – 05.09.2014 Lichterfest – 06.12.2014 Nikolausmarkt Wildeshausen – 05.10.2014 Erntedankfest – 14.10.2014 Fachtag zur Geschichte der Diakonie Himmelsthür – 21.11.2014 Freundesmahl mit Frau Huckemeyer-Hahn – 15.11.2014 Martinsmarkt – 29.11.2014 Weihnachtsmarkt Jubiläen Wir gratulieren herzlich den Mitarbeitenden, die im zweiten Quartal 2014 ihr 25jähriges Jubiläum in der Diakonie Himmelsthür gefeiert haben: Bereits im Mai und Juni sind einige Läuferinnen und Läufer gemeinsam mit anderen vom Angoulêmeplatz beim Volkslauf in Adlum und in Rethmar gestartet. Das große Ziel ist der Röderhof-Lauf am 27. September. Gerne nehmen wir noch weitere Läuferinnen und Läufer in unsere Gruppe auf. Alle Interessierten melden sich bitte bei Nina Pape, Tel. 05121 604-4196 oder per E-Mail: [email protected]. – 06.12.2014 Nikolaussingen Karin Huck Gabriela Knoke-Wilczek Heike Meyer Susanne Rohde Angelika Seidel Lolita Alms Uwe Brockhoff Waltraud Dunin Impressum Herausgeber: Diakonie Himmelsthür e.V. Stadtweg 100, 31139 Hildesheim www.diakoniehimmelsthuer.de Redaktion und Verlag: Diakonie Himmelsthür Öffentlichkeitsarbeit Stadtweg 100, 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-1570, Fax: 05121 604-881570 E-Mail: [email protected] 22 Redaktion: Henning Baden Burghard Guschel Ilka Hanenkamp-Ley Michael Henze Jörg Plehn Ute Quednow (V.i.S.d.P.) Andrea Strobel-Brunke (Übersetzungen Leichte Sprache) Grafik, Layout und Produktion: grafik-service püttmann, Algermissen Druck: Schäfer, Sarstedt Auflage: 7000 Exemplare Quellenangabe Bilder/Grafiken: © Diakonie Himmelsthür (sofern nicht anders angegeben) Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung und Quellenangabe. © 2014 Diakonie Himmelsthür Erscheinungsweise: vierteljährlich Konkret gesagt Kontakt Ambulante Angebote Alten- und Krankenpflege Tel.: 05121 604-449 Fax: 05121 604-88449 [email protected] Ambulant betreutes Wohnen wird von allen Regionen und den Diakonischen Wohnheimen Himmelsthür angeboten. Bitte wenden Sie sich an unser Kundenmangement, oder für Hildesheim an Kristina Lehmann Tel.: 05121 604-1494 [email protected]. Beratungsstellen Die Öffnungszeiten erfragen Sie bitte über die Kontaktmöglichkeiten. Begegnungs- und Beratungsstätte „Treffer“ Peiner Straße 6 31137 Hildesheim Tel.: 05121 604-1297 [email protected] Morgenlicht – Beratung für Eltern von Kindern mit geistiger Behinderung Peinerstraße 6 31137 Hildesheim Tel.: 05121 604-433 Fax: 05121 604-103 [email protected] Service- und Kontaktstelle „Miteinander“ Heiligenstraße 7 27793 Wildeshausen Tel.: 04431 83-6990 [email protected] Unterstützte Kommunikation Stadtweg 100 31139 Hildesheim – OT Sorsum Tel.: 05121 604-125 Fax: 05121 604-88125 [email protected] Wohnverbund Salzgitter Tugba Schwarzer Kampstraße 59 38226 Salzgitter Tel.: 05121 604-430 [email protected] Regionale Ansprechpartner Sie wünschen – Informationen über die Diakonie Himmelsthür? – einen Besuch in unserer Einrichtung? – ein persönliches Gespräch? miteinander.leben Wenden Sie sich für eine individuelle Beratung an unser Kundenmanagement. Diakonie Himmelsthür ist eine eingetragene Marke des Diakonie Himmelsthür e.V. Sie erreichen uns über die zentrale Servicenummer Tel.: 05121 604-440 Diakonie Himmelsthür Stadtweg 100 31139 Hildesheim [email protected] Sie suchen eine Beratung in Ihrer Nähe oder möchten einen Kundenmanager direkt erreichen? Hier finden Sie die regionalen Ansprechpersonen: Kinder- und Jugendbereich (Emmerke, Hildesheim, Sorsum) Beratungsstelle: Gernot Glaeser Tel.: 05121 604-375 Mobil: 0162 2182330 [email protected] Region Niedersachsen Nord (Delmenhorst, Sandkrug, Wildeshausen) Beratungsstelle: Henning Baden Tel.: 04431 83-678 Region Niedersachsen Mitte (Bennigsen, Hannover, Lüdersen/Springe, Nienburg, Triangel/Gifhorn, Wietze, Barsinghausen im Bau) Beratungsstelle: Sigrid Jahnel Tel.: 0511 640-608990 Mobil: 0162 2182422 [email protected] Region Hildesheim (Hildesheim, Hildesheim-Sorsum, Nordstemmen) Beratungsstelle: Monika Mai Tel.: 05121 604-365 Mobil: 0162 2182434 [email protected] Region Niedersachsen Süd (Bad Pyrmont, Bad Salzdetfurth, Bad Salzuflen, Groß Himstedt, Holle, Marienhagen, Oelber, Osterwald, Salzgitter, Salzhemmendorf, Silixen) Beratungsstelle: Tugba Schwarzer Tel.: 05121 604-430 Mobil: 0162 2182435 [email protected] Diakonie Himmelsthür September 2014 Diakonische Wohnheime Himmelsthür gGmbH Bischofskamp 24 31137 Hildesheim Tel.: 05121 604-425 Fax: 05121 206-8899 [email protected] www.diakonischewohnheime.de proWerkstätten Himmelsthür gGmbH Stadtweg 103a 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-350 Fax: 05121 604-453 [email protected] www.prowerkstaetten.de Lambertinum soziale Dienste Himmelsthür gGmbH Hohenstaufenring 70a 31141 Hildesheim Tel: 05121 604-449 Fax: 05121 604-88449 [email protected] www.lambertinum.net Gemeinschaftswäscherei Himmelsthür gGmbH Am Nordfeld 4 31139 Hildesheim Tel.: 05121 80919-0 Fax: 05121 80919-199 [email protected] www.gwh-hildesheim.de CGH Catering Gesellschaft Himmelsthür mbH Stadtweg 100 31139 Hildesheim Tel.: 05121 604-202 Fax: 05121 604-88202 [email protected] www.cateringhimmelsthuer.de Herberge zur Heimat Himmelsthür gGmbH Gartenstraße 6 31141 Hildesheim Tel.: 05121 34757 Fax: 05121 157889 [email protected] www.herberge-zur-heimathimmelsthuer.de Immobilien- und Servicegesellschaft Himmelsthür GmbH Bischofskamp 24 31137 Hildesheim Tel.: 05121 99868-17 Fax: 05121 99868-69 [email protected] www.is-hi.de Spendenkonto Bank für Sozialwirtschaft Konto-Nr.: 4411100 BLZ: 25120510 IBAN: DE93251205100004411100 BIC: BFSWDE33HAN 23 Sandkrug Delmenhorst Uelzen Wildeshausen Drakenburg Wietze Nienburg Triangel Hannover Lüdersen Bennigsen Hildesheim Groß Himstedt Emmerke Salzgitter Burgstemmen Osterwald Sorsum Oelber Silixen Holle Betheln Salzhemmendorf Marienhagen Bad Bad Salzdetfurth Salzuflen Bad Pyrmont Herausgeber: Diakonie Himmelsthür e.V. Stadtweg 100 31139 Hildesheim Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Konto-Nr.: 441 110 0, BLZ: 251 205 10 IBAN: DE93 2512 0510 0004 4111 00 BIC: BFSWDE33HAN Oder spenden Sie online über www.diakoniehimmelsthuer.de