miteinander.leben, Ausgabe 26, 09/2014

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miteinander.leben, Ausgabe 26, 09/2014
Das Magazin der Diakonie Himmelsthür
September 2014
Nr. 26
Vom Wäschewaschen bis zum
Einsatz im Motorradladen
(Seite 4 ff.)
Oberbürgermeister Ingo Meyer
zu Besuch in den proWerkstätten
Träume unterstützt verwirklichen
– neues Assistenzmodell
(Seite 9)
(Seite 12 f.)
Grußwort ....................................................................3
Miteinander
leben, lernen, arbeiten
Aus der Kramecke wird ein lauschiges Plätzchen .....11
Ehrenamtliche spenden Zeit für die
Außenanlage des Hauses Triangel
Träume unterstützt verwirklichen ............................ 12
Neues Assistenzmodell in Wildeshausen,
Sandkrug und Delmenhorst
Vom Wäschewaschen bis
zum Einsatz im Motorradladen ..................................4
Arbeitsangebote in der Diakonie Himmelsthür
im Wandel der Zeit
Partylaune in der Sommerhitze ............................... 14
Beim Tanzcafé im Hildesheimer „Treffer“
steigt das Stimmungsbarometer rasant
Heißer Applaus der Stufe drei ................................. 15
Inklusion in der Manege
Angedacht ..................................................................8
Das Wandern ist der Pilger Lust
Konkret vor Ort
„Alle sollen eingebunden sein“ ............................... 16
Ideenwerkstatt zur zukünftigen
Nutzung des Sorsumer Geländes
So kann das Haupt-Gelände 2030 aussehen ........... 17
Das Ziel der Ideen-Werkstatt: Ein gemeinsames
Bild von der Zukunft entwickeln.
Konkret gesagt
Teilhabe für mehr Inklusion .......................................9
Oberbürgermeister Ingo Meyer lernt Neues
beim Besuch der proWerkstätten
Nicht spielen, sondern arbeiten ............................... 10
In Bad Pyrmont startet das Tagesförderprojekt
„Löwenzahn“: Natur mit allen Sinnen erleben
2
Mit dem Falken auf der Hand ................................... 18
Gruppe aus Bad Pyrmont nutzt
neuen Service für Zoobesuch
Das Magazin der Diakonie Himmelsthür
„Wir sind alle...“
Grußwort
...Weltmeister,
liebe Leserin, lieber Leser,
und waren auch schon mal Papst.
Mit der Ernennung zu Weltmeistern
hat sich Bundestrainer Jogi Löw bei den
fast eine Million Fußballfans bedankt,
die der deutschen Nationalmannschaft
nach der Rückkehr aus Brasilien in
Berlin einen begeisterten Empfang
bereitet haben.
Inzwischen ist die Euphorie über
den Titelgewinn etwas abgeflaut, aber
nach wie vor hinterlässt diese Weltmeisterschaft ein Gefühl von Stolz,
Freude und Optimismus. Wir haben
es geschafft! Dabei muss man natürlich fragen, ob Jogi Löw nicht maßlos
übertrieben oder den Fans nur Honig
um den Bart geschmiert hat. Ich selbst
zum Beispiel habe trotz seiner vollmundigen Erklärung keine Medaille, die ich
mir um den Hals hängen könnte, und
meine fußballerischen Qualitäten haben sich um keinen Deut verbessert.
Schon bei einem Spiel der untersten
Kreisklasse würde ich gnadenlos scheitern, geschweige denn, dass ich nur die
geringste Chance hätte, in den Kader
des Nationalteams aufgenommen zu
werden. Nein, ich muss klipp und klar
zugeben: Es war nicht meine Leistung,
dass Deutschland Fußball-Weltmeister
geworden ist. Wie ich es auch drehe
und wende, an diesem Erfolg habe ich
keinen Anteil. An die Spitzenklasse
eines Manuel Neuer oder Philipp Lahm
etc. reiche ich nicht im Geringsten heran. Also sollte ich mich auch nicht mit
fremden Federn schmücken.
Doch halt, das Kompliment von
Löw zielte ja auf etwas ganz anderes.
Er wollte deutlich machen: Diese besondere, herausragende Leistung dient
nicht dem Ruhm Einzelner, sondern
der Gesellschaft insgesamt. Die Nationalmannschaft verkörperte eine tolle
Mischung aus Können, Zielstrebigkeit,
Teamgeist und Einsatzbereitschaft,
die unsere Gesellschaft als Leitwerte
auch an vielen anderen Stellen zieren
würden. Wenn und wo Menschen sich
mit ihren Gaben und Fähigkeiten entschlossen in den Dienst der Gemeinschaft stellen, profitieren sie selbst und
andere davon. Leider sind es immer nur
wenige, die dann im Rampenlicht der
Weltöffentlichkeit stehen.
Das soll aber den Einsatz der Anderen nicht schmälern. Es ist gut, wenn
wir uns dabei nicht nur am Maßstab
der Spitzenleistung orientieren, sondern unterschiedliche Begabungen
und Fertigkeiten wert schätzen und
anerkennen, auch und gerade das,
was Menschen mit Behinderungen in
das gesellschaftliche Leben einbringen. Und vielleicht ist es irgendwann
kein Stigma mehr, sondern ebenfalls
ein Ausdruck von Sympathie und Mut,
wenn wir uns mit ihren Schicksalen
und ihren Leistungen identifizieren und
sagen: „Wir sind alle behindert!“
Ihr
Ulrich Stoebe
Leserbriefe
Wenn Sie Stellung nehmen möchten zu Artikeln dieser
Ausgabe oder selbst einen Artikel veröffentlichen möchten, schreiben Sie uns an die Redaktionsanschrift:
Diakonie Himmelsthür
Öffentlichkeitsarbeit
Stadtweg 100
31139 Hildesheim
E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe
Anfang Dezember ist der 15.10.2014.
Die Redaktion behält sich den Abdruck der eingesendeten
Beiträge und eine redaktionelle Überarbeitung vor.
Kulturbegegnung der dreifachen Art ....................... 19
Kunst, Theater und Literatur treffen
im Rahmen einer Ausstellung aufeinander
Leben in der List.......................................................20
Neues Wohnangebot in Hannover –
enger Kontakt zur Kirchengemeinde
Pilgertour für Mitarbeitende ....................................20
miteinander.leben
Diakonie Himmelsthür
September 2014
Helfer und Helferinnen bei der Arbeitssicherheit .... 21
Erster Ausbildungsgang der proWerkstätten
Termine, Jubiläen & Impressum ...............................22
Kontakt .....................................................................23
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Vom Wäschewaschen bis zum
Arbeitsangebote in der Diakonie Himmelsthür im Wandel der Zeit
Mit der Arbeit begann alles:
Als Pastor Bernhard Isermeyer
den Vorläufer der heutigen
Diakonie Himmelsthür 1884
gründete, gründete er das
„Arbeiterinnen-Asyl Frauenheim“.
Er wollte damit eine „Übergangsstation“ schaffen zwischen
Gefängnis bzw. „Korrektionshaus“,
aus denen die Frauen gerade
kamen, und der absoluten Freiheit,
mit der viele seiner Ansicht nach
überfordert waren. Um die Frauen
an ein geregeltes Leben ohne
Zwang zu gewöhnen, gehörte
für ihn Arbeit unbedingt
zum Alltag dazu.
Alle Aufträge rund um das Thema
Wäsche wurden angenommen, und
der Bereich wurde allmählich sogar zu
einer wichtigen Stütze bei der Finanzierung des Frauenheims, das damals
kaum öffentliche Zuweisungen erhielt.
Bis heute ist die Wäscheversorgung als
Arbeitszweig in der Gemeinschaftswäscherei verankert geblieben. Dane-
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ben entstand ein Bereich der Garten-,
Land- und Viehwirtschaft, der in den
beiden Kriegszeiten eine besondere
Bedeutung entwickelte, weil er die
Selbstversorgung des Frauenheims
leidlich gewährleistete.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts
wurden nach und nach auch weibliche
Jugendliche und junge Frauen im Rahmen der Fürsorgeerziehung aufgenommen. Auch hier spielte Arbeit eine
bedeutende Rolle, änderte aber ihre
Funktion. Im Arbeiterinnen-Asyl
war sie als Hilfe
zum Einstieg in
einen geregelten Alltag gedacht. Nun aber,
im Rahmen der
Fürsorgeerziehung, wurde für
Emil Isermeyer,
inzwischen Vorstand des Frauenheims, Arbeit
der Schwerpunkt in der Erziehung.
Auch in dieser Zeit spielte der Umgang
mit Wäsche eine entscheidende Rolle,
sollten die Jugendlichen und Frauen
doch später ihren Beitrag in der Gesellschaft leisten können. Weiterhin
war die Landwirtschaft der zweite Arbeitszweig im Frauenheim.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühte man sich verstärkt um Aufträge
aus der Industrie, auch um das Arbeitsangebot für die jungen Erwachsenen
Bild oben: Bewohnerinnen von Haus
Harderode graben ein Feld um. Das
Bild entstand in den 1960er Jahren.
Bild unten: Arbeit in der Wäscherei
des Frauenheims nach 1925
Miteinander leben, lernen, arbeiten
Einsatz im Motorradladen
lung als Ergotherapeutin im Jahr 1981
tatsächlich noch als therapeutische
Maßnahme verstanden. „Wir gehörten
zum Begleitenden Dienst und waren
dem ärztlichen Direktor unterstellt“,
erzählt sie. „Aber das Ziel war bis heute immer das gleiche: die Menschen
in ihren Fähigkeiten so zu bestärken,
dass sie einen Arbeitsplatz erreichen
können.“
Reinhard Ebert und Kurt Richter
in der Werkstatt beim Montieren
von Tischbeinen
inhaltlich auszuweiten. Immer gehörte
zur Erziehung außerdem das Mithelfen
bei Putz-, Wasch- und Küchenarbeiten
dazu.
Noch einmal ganz neu entwickelte
sich das Thema mit der Aufnahme von
Menschen mit Unterstützungsbedarf.
Einige konnten wie vorher für Aufträge
aus der freien Wirtschaft arbeiten. Aber
es gab auch immer mehr Personen, für
die die so genannte Tagesförderung
das Richtige war, in der möglichst
einfach strukturierte Aufgaben zu bewältigen waren.
„Die Klammern haben wir ja nicht
mehr“, sinniert sie. Aber sie haben sich
eingeprägt. So sehr, dass sie Beate
Gronau auch jetzt noch sofort einfallen,
als sie überlegt, wie das denn früher
mit den Arbeitsangeboten gewesen ist.
Klammern wurden zusammengesetzt,
Unmengen von Wäscheklammern. Weiterhin wurde alles Mögliche verpackt
und montiert, ergänzt Kurt Richter:
Schürzenbänder, Kugelschreiber, Humuserde. „Außerdem gab es im ehemaligen Frauenheim im Lindenhof auch
schon eine Boschgruppe“, erinnert
er sich.
Die proWerkstätten existierten in
den 80ern noch nicht, doch im Haus
Oberlin übernahmen einige Gruppen
industrielle Arbeiten. In den 70ern gab
es zudem auch Möglichkeiten, reguläre
Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt direkt im Frauenheim zu finden.
Es gab eine Reihe eigener Handwerks-
Den Wandel der Arbeits- und Beschäftigungsangebote der jüngeren
Geschichte haben zwei langjährige Mitarbeitende nicht nur persönlich erlebt,
sondern auch aktiv mitgestaltet: Beate
Gronau, Hildesheimer Fachbereichsleiterin Tagesförderung, arbeitet seit 33
Jahren im Unternehmen; Kurt Richter,
Werkstattleiter in den proWerkstätten
Himmelsthür ist sogar schon seit 1971
dabei. Die heutige Tagesförderung
wurde bei Beate Gronau‘s Einstelmiteinander.leben
Diakonie Himmelsthür
Beate Gronau mit Beschäftigten in
der Tagesförderung um 1990
September 2014
betriebe, die auch Menschen mit Unterstützungsbedarf einstellten. KfzMechaniker, Maurer, Maler, Schuster,
Sattler, Gärtner und Landwirte wurden
ausgebildet.
Ein wichtiger Wendepunkt war
der 1. Mai 1991, als die „Werkstatt für
Bewohner“ in Sorsum gegründet und
gleichzeitig die Zweigstelle Frankenstraße eröffnet wurde. Diese war
das Dach für alle Arbeits- und Beschäftigungsangebote im Unternehmen, in Hildesheim und auch in fast
allen anderen Standorten. Sie wurden
von Hildesheim aus betreut und mit
Aufträgen versorgt. Die einzigen Ausnahmen bildeten zunächst Wietze und
Wildeshausen mit eigenen Angeboten.
Auch die heutige Tagesförderung gehörte mit dazu, sie nannte sich jetzt
„Beschäftigungsgruppe“ und erlebte
den großen Wandel weg von der Therapie hin zur Arbeit. Die Gründung der
Tagesstruktur markierte dann bereits
den nächsten Wechsel. Die Werkstatt
für Bewohner hatte intensiv daran gearbeitet, das Siegel einer Anerkannten
Werkstatt zu bekommen.
Beate Gronau und Kurt Richter
waren entscheidend daran beteiligt,
die Voraussetzungen zu schaffen und
die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben zu realisieren.
Fortsetzung Seite 6
5
Fortsetzung von Seite 5
Bild links: Günter Wiesner bei der
Montage von Sicherungen
Bild rechts: Ausgelagerter Arbeitsplatz im Supermarkt
Im Mai 2000 kam die vorläufige
Anerkennung; eine der Konsequenzen
war – nach 13 Jahren Gemeinsamkeit
– die neuerliche Trennung der Werkstatt und des Tagesförderbereichs im
Jahr 2003.
Beide Bereiche haben das Ziel,
Menschen mit Assistenzbedarf eine
sinnstiftende Arbeit zu ermöglichen.
Die Beschäftigten einer Anerkannten
Werkstatt haben allerdings einen
Arbeitnehmer-ähnlichen Status, bekommen in der Regel ein Entgeld von
rund 100 Euro im Monat und erwerben
auch Rentenansprüche. Das kann die
Tagesförderung nicht leisten. Sie ist
ein Angebot für Menschen mit hohem
Unterstützungsbedarf oder herausforderndem Sozialverhalten. Im besten
Fall werden die Beschäftigten in ihren
Kompetenzen so bestärkt, dass sie
schließlich in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung wechseln
können.
Das gelinge zwar bei weitem nicht
immer, müsse aber auch nicht sein,
betont Beate Gronau. Wichtiger sei
es, dass sich die Beschäftigten als
wertvoller Bestandteil der Gesellschaft erleben – am besten mitten in
der Gesellschaft. Heute gibt es das
Angebot der Tagesförderung für alle
Kundinnen und Kunden der Diakonie
Himmelsthür, mindestens halbtags,
möglichst ganztags.
Die Postgruppe aus Nienburg;
Mitarbeiterin Sylvia WulfKostrzewa und die Beschäftigten Andreas Markowski und
Jan Stöcker
6
Und Bereichsleiterin Andrea Warda
aus der Tagesförderstätte im Nienburger Stadtteil Drakenburg ergänzt: „Die
Beschäftigten sind anders, wenn sie
externe Arbeitsmöglichkeiten haben
und mit Menschen im Sozialraum in
Kontakt kommen. Das ist schön zu
beobachten“. Die Menschen seien bei
inklusiven Arbeiten im Supermarkt, auf
dem Bauernhof, im Motorradladen,
in einer Tischlerei oder im Tierheim
wacher und könnten oft auch länger
konzentriert bei einer Aufgabe bleiben.
Und man sehe ihnen an, wie stolz sie
sind, wenn sie positive Rückmeldungen
zu Ihrer Arbeit bekommen.
Auch die Werkstätten haben sich
noch einmal gewandelt. 2005 kam die
endgültige Anerkennung, 2007 folgte
die Ausgründung als Tochtergesellschaft. Die proWerkstätten haben viele
Standbeine wie die Schneiderei, Gärtnerei, Bio-Landwirtschaft, den SecondHand-Laden und natürlich weiterhin
die Industriearbeiten. Hier wird die
Situation zunehmend schwieriger, in
Zeiten der Just-in-Time-Logistik sinken
die Auftragszahlen.
So stehen auch in den proWerkstätten die Zeichen auf Inklusion:
Zunehmend werden ausgelagerte Arbeitsplätze geschaffen, in einer Tischlerei oder im Baumarkt, im Altenheim
und in den anderen Tochterunternehmen. Das Ausweichen auf die „Töchter“ ist nicht zuletzt eine Reaktion auf
die Tatsache, dass die Anerkannten
Werkstätten bundesweit erhebliche
Probleme haben, ihr ursprüngliches
Ziel umzusetzen, nämlich Menschen
mit Unterstützungsbedarf in den ersten
Arbeitsmarkt zu vermitteln. Da wünschen sich alle Verantwortlichen eine
größere Offenheit in der „normalen“
Arbeitswelt.
Ralf Neite,
Ute Quednow
Miteinander leben, lernen, arbeiten
Zusammenfassung in Leichter Sprache
Vor vielen Jahren hat Pastor Bernhard Isermeyer die Diakonie
Himmelsthür gegründet.
Er wollte Frauen helfen. Die aus dem Gefängnis kamen.
UK-Symbole: The Picture Communication Symbols © 1981-2009 by Meyer Johnson LLC. / Stefan Albers, Atelier Fleetinsel © 2013 / European Easy-to-Read Logo: Inclusion Europe
Das war wichtig. Damit sich die Frauen an ein
normales Leben gewöhnen konnten.
Arbeit gehörte damals zum Alltag dazu.
Es wurden alle Arbeiten rund um das Thema Wäsche angenommen.
Damit wurde Geld für das Frauen-Heim verdient.
Später kamen auch Mädchen und junge Frauen
mit Problemen in das Frauen-Heim.
Arbeit war für sie ein wichtiger Teil der Erziehung.
Als dann auch Menschen mit Unterstützungs-Bedarf in die Diakonie
Himmelstür kamen, musste neu überlegt werden.
Manche von ihnen brauchten andere Angebote.
Für manche war es Tages-Förderung.
Für andere war es ein Werkstatt-Arbeits-Platz.
Einige wurden auch in normalen Betrieben eingestellt.
Das Wichtigste ist:
Die Beschäftigten erleben sich als wertvoll.
Und sie erleben ihre Arbeit als wertvoll.
Besonders dann, wenn sie mitten in der Gesellschaft arbeiten.
Die Menschen haben Freude am Arbeiten. Mitten in der Gesellschaft.
Zum Beispiel im Super-Markt. Oder in einer Tischlerei.
miteinander.leben
Diakonie Himmelsthür
September 2014
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Angedacht
Das Wandern ist der Pilger Lust
Sind Sie ein Wandersmann oder
eine Wandersfrau? Dann kennen
Sie das sicher: Man läuft auf
„Schusters Rappen“ durch die
Natur und freut sich an ihr und
an der Bewegung. Und dann trifft
man – oft unverhofft – auf einen
besonders schönen Blick oder
ein seltenes Naturschauspiel.
Wenn ich so etwas erlebe, freue
ich mich daran wie jede andere. Und
ich danke Gott für diese Schönheit.
Oft habe ich mich schon gefragt, was
wohl Menschen mit ihrer Freude machen, denen Gott fremd ist? „Verpufft“
die Freude dann ohne Nachhall in der
Luft? Verebbt sie einfach über die Minuten? Nein, sie wird auch geteilt: mit
den „Mitläufern“ und vielleicht auch
per Handy. Für den Dank gibt es aber
meines Wissens keinen Adressaten.
Wer dagegen nicht „nur“ wandert
sondern pilgert, bei dem ist Gott als
Gegenüber unbedingt mit vorgesehen.
Oft gibt es ein bestimmtes religiöses
Pilgerziel, das man erreichen möchte.
Aber auch nur die besondere Gestaltung des Weges kann das Ziel sein:
Denn Stationen des Innehaltens strukturieren einen Pilgerweg. Es wird immer mal wieder ein Gebet gesprochen,
eine kurze Andacht gehalten oder ein
Wort zum Nachdenken mitgenommen
für den nächsten Wegabschnitt. Pilger
begeben sich bei ihrer Reise auf fremdes Gebiet: Meist kennen sie den Weg
8
nicht, den sie beschreiten werden. Sie
können nicht mit Sicherheit sagen, ob
sie den Weg schaffen, der vor ihnen
liegt. Und es ist auch unklar, was sich
vielleicht zwischen Gott und ihnen ereignet, wenn sie diesen Weg gemeinsam gehen. Pilger müssen also auch
ein wenig mutig sein, denn nicht alles
ist im Voraus planbar und auf jeden Fall
nicht so komfortabel wie bei einem
Urlaub in einem Vier-Sterne-Hotel.
Es gibt viele Gründe, warum sich
so eine Pilgerreise gerade deswegen
lohnt: Erstens ist es ein Test für die
eigenen Grenzen und Möglichkeiten:
Da hat sich der eine oder die andere
schon selbst überrascht. Pilgern entschleunigt zweitens: Gerade in einer
Gruppe geht es darum, ein Tempo zu
finden, das für alle gut ist. Außerdem
geht man ja zu Fuß und „rast“ nicht
mit 180 km/h über die Autobahn. Man
wird drittens wieder geerdet. Und es
besteht viertens die Chance, Gott, dem
Himmlischen, wieder oder vielleicht
sogar erstmalig zu begegnen.
Sie merken schon: Ich versuche,
Sie für das Pilgern zu erwärmen. Wer
nicht gleich zu viel riskieren möchte,
kann sich natürlich nur einen Tag auf
den Weg machen. Oder Sie planen eine
Übernachtung ein, damit der Abstand
vom Alltag auch wirklich gelingt und all
das Raum bekommt, was das Pilgern
ausmacht. Ehrenamtliche Pilgerbegleitungen bieten Pilgertouren mit Inhalt
an, oft auch nur über das Wochenende.
Oder man packt sich – wenn man allein
loszieht – das Gesangbuch ein und
liest zwischendurch darin oder singt
etwas daraus. Ebenso bieten kleine
Büchlein als Pilgerbegleiter wertvolle
Texte zum Nachdenken an.
Es ist immer wieder eine Herausforderung, einen gangbaren und erfüllten
Weg für das eigene Glaubensleben zu
finden. Der traditionelle Sonntagsgottesdienst hat darin seinen Platz. Aber
dazu gehören auch neue Wege, um
Erlahmtem wieder neuen Schwung zu
geben. Klaus Peter Hertzsch hat das in
einem Gesangbuchlied so formuliert:
Vertraut den neuen Wegen,
auf die der Herr uns weist,
weil Leben heißt: sich regen,
weil Leben wandern heißt.
Seit leuchtend Gottes Bogen
am hohen Himmel stand,
sind Menschen ausgezogen
in das gelobte Land.
Vertraut den neuen Wegen,
auf die uns Gott gesandt!
Er selbst kommt uns entgegen.
Die Zukunft ist sein Land.
Wer aufbricht, der kann hoffen
in Zeit und Ewigkeit.
Die Tore stehen offen.
Das Land ist hell und weit.
Ihre
Ute Quednow
Miteinander leben, lernen, arbeiten
Teilhabe für mehr Inklusion
Oberbürgermeister Ingo Meyer lernt Neues
beim Besuch der proWerkstätten
in der Tischlerei Ossenkopp beschäftigt. Der 26-Jährige sei dafür zuständig,
den Inhalt der Werkzeugschränke zu
sortieren und zu pflegen, so Firmenchef
Martin Ossenkopp: „Wenn wir etwas
suchen, brauchen wir nur Christian zu
fragen – der weiß, wo es ist.“
In den Sorsumer Werkstätten
werden auch industrielle Arbeiten erledigt. Die Auftragslage,
so Geschäftsführer Jörg Plehn
(hinten Mitte), sei im Moment
allerdings nicht sehr gut.
Solche Win-Win-Situationen müsse
es viel häufiger geben, meint Gabriele
Hübner-Krumm, die in den proWerkstätten für die Begleitung der externen Arbeitsplätze zuständig ist und
versucht, neue Kooperationspartner
zu gewinnen. Unter Umständen sei
es auch möglich, in der Stadtverwaltung ausgelagerte Arbeitsplätze
Inklusion, das selbstverständliche
und gleichberechtigte Miteinander
von Menschen mit und ohne Behinderung, soll auch im Arbeitsbereich
verwirklicht werden. Konzepte für
die Umsetzung dieser Maxime, die
in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben ist, lernte
Hildesheims Oberbürgermeister
Ingo Meyer bei einem Besuch
in den proWerkstätten kennen.
Sabine, Philipp (verdeckt) und Martin Ossenkopp begrüßten
Gabriele Hübner-Krumm, Ingo Meyer und Jörg Plehn in ihrem Sorsumer
Familienbetrieb. Christian Aldrup (rechts) ist dort für die Pflege des
Werkzeugschranks zuständig.
Das Tochterunternehmen der
Diakonie Himmelsthür beschäftigt in
Hildesheim und Wildeshausen rund
430 Menschen mit Assistenzbedarf,
die von 100 Mitarbeitenden bei ihren
Aufgaben unterstützt werden. Als
anerkannte Werkstatt für Menschen
mit Behinderungen gehört sie zu 700
Werkstattträgern bundesweit mit insgesamt 300.000 Beschäftigten. Der
Jahresumsatz der proWerkstätten lag
2013 bei 6,5 Millionen Euro.
„Bundesweit liegt die Vermittlungsquote der Werkstätten in den ersten Arbeitsmarkt im Promille-Bereich“, sagte
Jörg Plehn. Ziel der proWerkstätten sei
es, bis 2022 wenigstens ein Prozent
der Beschäftigten in den allgemeinen
Arbeitsmarkt zu vermitteln.
„Wir machen nur noch Dinge, die
den Prozess der Inklusion mitgestalten“, erklärte Geschäftsführer Jörg
Plehn dem Hildesheimer Stadtoberhaupt. Während eines Rundgangs
durch einige der Betriebsstätten – die
Gärtnerei, die Werkhallen für industrielle Aufträge und zu einem Arbeitsplatz
in einer Sorsumer Tischlerei – wurde
aber auch deutlich, dass die ungehinderte und vollständige Teilhabe von
Menschen mit Beeinträchtigungen am
Berufsleben vor vielerlei Hürden steht.
Da Menschen mit stärkeren Einschränkungen es im Berufsleben oft
schwer haben, den Anforderungen der
Betriebe stand zu halten, setzen die
proWerkstätten seit einigen Jahren verstärkt auch auf ausgelagerte Arbeitsplätze. Hier bleiben die Beschäftigten
organisatorisch unter dem Dach der
proWerkstätten, arbeiten jedoch in anderen Unternehmen. 50 Arbeitsplätze
dieser Art gibt es zurzeit, einen davon
besuchte Ingo Meyer bei seiner Visite in
Sorsum: Christian Aldrup ist seit 2010
miteinander.leben
Diakonie Himmelsthür
September 2014
der Werkstätten einzurichten, etwa
im Bauhof oder bei der GrünflächenPflege, überlegte Ingo Meyer. Er könne
noch keine feste Zusage geben, so der
Oberbürgermeister, aber: „Ich halte
das durchaus für denkbar.“ Zudem
werde die Stadt eine neue Stelle für
Demografie und Inklusion schaffen,
die den proWerkstätten beim Knüpfen neuer Kontakte in die Wirtschaft
helfen könne.
Meyer warnte allerdings davor,
überstürzt zu handeln: „Wir alle müssen in kleinen Schritten weitergehen,
um der Behindertenrechtskonvention
Genüge zu tun.“ Nur so könnten Ängste abgebaut werden, die der Wandel
mit sich bringe. Klar sei aber: „Der
Weg ist gut.“
Ralf Neite
9
Nicht spielen,
sondern arbeiten
In Bad Pyrmont startet das Tagesförderprojekt
„Löwenzahn“: Natur mit allen Sinnen erleben
„Hier ist Vollbeschäftigung, bei
uns ist keiner arbeitslos“, freut
sich Michael Hülsebusch, Fachbereichsleiter in Bad Pyrmont.
Für die 160 Bewohnerinnen
und Bewohner ist das Spektrum
der Tagesförder-Angebote jetzt
noch einmal erweitert worden.
Bei strahlendem Sonnenschein
eröffnete die Diakonie Himmelsthür
ihr „Löwenzahn“-Projekt.
Den blumigen Titel trägt ein Areal
mit allerlei Geräten, die die Körperwahrnehmung trainieren: vom Trampolin über Klangröhren, Schaukeln
oder Bagger bis zur Sandlandschaft,
zu der auch eine Goldwäscher-Anlage
gehört. Naturmaterialien überwiegen,
Fachbereichsleiter Michael Hülsebusch und Daniel Bärwald als Vorsitzender des Heimbeirats begrüßten unter den zahlreichen Gästen
auch die Kinder der benachbarten Kita Marienstraße.
sen die Gratulierenden gebeten, das
Projekt der Diakonie Himmelsthür zu
unterstützen.
Eva-Maria Hilpert, Bereichsleiterin
der Tagesförderung, ist froh, neben 20
Kreativ-, Werkstatt-, Produktiv- und
Gartengruppen noch eine zusätzliche
Außengruppe anbieten zu können.
Unter den Bewohnerinnen und Bewohnern gebe es viele, die es in festen
Wänden schwer aushielten, so EvaMaria Hilpert, „das sind Menschen mit
einem sehr großen Bewegungsdrang“.
Viele von ihnen hätten zudem einen
hohen Hilfebedarf.
Fachbereichsleiter Michael Hülsebusch dankte Margot und Hubert
Kraft stellvertretend für alle Spenderinnen und Spender.
Baumstämme dienen den Platten von
Tischen und Bänken als Unterlage.
„Die Natur mit allen Sinnen erleben“,
heißt hier das Motto.
Hauptraum, in dem die zehn Mitglieder
der Löwenzahn-Gruppe bequem Platz
haben, wenn das Wetter mal nicht mitspielt.
Das unübersehbare Zentrum und
Prachtstück des „Löwenzahn“-Bereichs
im Park des Hauses Pyrmont bildet
ein großer Bauwagen. „Der ist in Süddeutschland speziell nach unseren Vorstellungen gebaut worden“, berichtet
Michael Hülsebusch. Zehn Meter lang
ist er und zwei Meter breit, außen wie
innen komplett mit Holz verkleidet. Es
gibt einen Vorraum, der zugleich als
Teeküche dient, und einen gemütlichen
Die ganze Anlage hat rund 60.000
Euro gekostet und ist größtenteils
durch Spendengelder finanziert worden. Viele Unternehmen und Einzelpersonen aus Bad Pyrmont und aus ganz
Niedersachsen haben dazu beigetragen. Zwei von ihnen dankte Michael
Hülsebusch beim Einweihungsfest
besonders: Margot und Hubert Kraft
haben zu ihrer Diamantenen Hochzeit
auf Geschenke verzichtet und stattdes-
10
Zu den zahlreichen Gästen beim Eröffnungsfest gehörten auch die Kinder
der evangelischen Kindertagesstätte
(Kita) Marienstraße, die sich gleich nebenan befindet. Einmal in der Woche,
jeden Mittwoch, steht „Löwenzahn“
den Kindern zur Verfügung, die vor
allem die Sandlandschaft sofort für
sich entdeckten. Darin seien sich die
Menschen mit Assistenzbedarf und
die Kinder ganz einig, sagt Michael
Hülsebusch: „Es will keiner spielen,
alle wollen arbeiten.“ Nachmittags ab
16 Uhr steht der Spielbereich auch
der Öffentlichkeit zur Verfügung. Zum
Spielen oder zum Arbeiten, je nach
Geschmack.
Ralf Neite
Konkret vor Ort
Aus der Kramecke wird
ein lauschiges Plätzchen
Ehrenamtliche spenden Zeit für die
Außenanlage des Hauses Triangel
„Mehr Holz!“ verlangt Ferdinand
Strathausen laut, da naht schon
die nächste Bohle vom anderen
Ende des Gartens. Es ist Tag der
Zeitspende im Haus Triangel.
Mehrere Teams aus Mitarbeitenden
sowie Bewohnern und Bewohnerinnen, unterstützt von Ehrenamtlichen aus dem Ort, sind auf dem
Gelände im Einsatz. Sie spenden
ihre freie Zeit, um das Wohnen und
Leben hier für die Menschen mit
Assistenzbedarf noch ein bisschen
schöner zu machen.
„Ich bin ja sowieso die meiste Zeit
hier“, scherzt Benjamin Dortmann. Seine Freundin Anja Daske lebt im Haus
Triangel. Den Sonnabend verbringen
Ute Döring-Weber steht im Beet
und versetzt ein paar Sträucher: Was
hoch wächst, soll von den Fenstern
wegrücken, um mehr Licht durchzulassen. Sie packt heute ebenso mit an
wie ihr Mann Peter Weber: „Wir fanden,
das ist eine gute Idee, das kann man
ruhig mal machen für das Dorf und
die Bewohner hier.“ Das fand Nicole
Sendzik auch, die gleich ihre beiden
Söhne Paul, zwölf Jahre, und Ole, elf
Jahre, mitgebracht hat. Gartenarbeit
mache er ganz gern, sagt Ole hinter
seiner Schubkarre, zu Hause helfe er
ebenfalls.
Ehrenamtliche sind im Haus Triangel auch sonst im Einsatz, besonders
wenn Feste anstehen oder in der Senio-
Einige Bewohnerinnen hatten den
Wunsch, hier eine abgeschirmte Sitzecke für ihre Klönrunde zu schaffen.
Der Unterbau aus Kanthölzern ist
schon fertig, nun kommen die geriffelten Planken obendrauf.
Ein Stück entfernt auf dem Parkgelände ist ein anderes Team dabei,
das Holz mit Schutzlasur vorzubereiten und herbeizuschleppen. „Streichen macht Spaß, das ist lustig“, findet Marlen Hedeke, die sonst in der
Tagesförderung in der Nähgruppe beschäftigt ist. Mittags belohnen sich
alle Helferinnen und Helfer mit einem
gemeinsamen Grillen für die getane
Arbeit und werkeln dann bis in den
Nachmittag weiter. Was heute nicht
Bild links: Mutter und Sohn arbeiten zusammen: Was Nicole Sendzik aus
dem Beet holt, fährt Ole mit der Schubkarre zum Kompost.
Bild rechts: Die Unterkonstruktion ist geschafft, das Terrassenteam ist zufrieden. Mit dabei: Ferdinand Strathausen, Joachim Pommerien, Lisa Wylimczyk
und Paul Sendzik.
die beiden üblicherweise gemeinsam,
heute eben bei gemeinsamer Arbeit.
Benjamin Dortmann schleppt gerade
ein Stück einer Trennwand heran, die
soll aus der bisher ungemütlichen Terrasse am Wohnbereich 2 eine lauschige
Ecke machen. Seine Freundin harkt unterdessen zusammen mit Fachbereichsleiterin Beate Morgenstern-Ostlender
das Unkraut aus den Fugen.
Die Bewohnerinnen im angrenzenden Gebäude nutzten die Sitzgelegenheiten hinter dem Haus bisher
kaum, fühlten sich durch vorbeilaufende Menschen gestört und beobachtet.
Nun bekommen sie einen Sichtschutz
aus Holz, die angrenzende Grünfläche
ist gepflegt, ein Wall aus Pflanzsteinen
mit bunten Blumen bringt Farbe.
miteinander.leben
renarbeit. Die Bereitschaft zur tätigen
Mitarbeit habe die Idee zum Tag der
Zeitspende entstehen lassen, sagt
Doris Henke-Luttermann, Bereichsleiterin für die Tagesförderung. Die
Aktion fand jetzt zum ersten Mal statt,
soll aber auf jeden Fall nächstes Jahr
wiederholt werden. Vielleicht ließen
sich dadurch zudem neue Kontakte
knüpfen und Ehrenamtliche für andere Aufgaben gewinnen. Neben der
Verschönerung der Terrasse auf der
Ostseite der Wohnanlage wird auf der
anderen Gebäudeseite noch eine ganz
neue kleine Terrasse gebaut. Früher
einmal habe hier eine PapageienVoliere gestanden, erinnert sich Doris
Henke-Luttermann. Seither sei die
Ecke einfach zugewuchert und habe
„irgendwie verkramt“ gewirkt.
Diakonie Himmelsthür
September 2014
fertig wird, bringt Ferdinand Strathausen später mit der Handwerker-Gruppe
der Tagesförderung zu Ende. Bis zum
Tag der Zeitspende im nächsten Jahr
hat sich sicherlich längst eine neue
Baustelle gefunden.
Wiebke Barth
Möchten Sie sich auch ehrenamtlich in Triangel engagieren?
Dann melden Sie sich gerne bei:
Doris Henke-Luttermann
Tel.: 05371 9664-14
[email protected]
Beate Morgenstern-Ostlender
Tel.: 05371 9664-0
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Träume unterstützt
Neues Assistenzmodell in Wildeshausen, Sandkrug und Delmenhorst
Die Unterstützungsleistung1
passt sich der Person an – und
nicht umgekehrt. Der Betreuer
wandelt sich zum Begleiter.
Mit dem persönlichen Assistenzmodell, das nach und nach in allen
Wohnbereichen der Region Nord
eingeführt wurde, soll der Gedanke,
dass jeder Mensch etwas hat, das
ihn besonders antreibt oder ihm
besonders wichtig ist, noch stärker
in den Mittelpunkt der Arbeit
rücken als bisher: Gemeinsam
mit jeder Person sollen die
vorhandenen „Stärken gestärkt“
werden.
Das Personenzentrierte Denken ist
eine Grundhaltung, die eine Person
mit ihren Fähigkeiten und Stärken,
ihren Zielen und dem, was ihr wichtig
ist, in den Mittelpunkt stellt und darauf aufbaut. Es traut allen Menschen
zu, dass sie etwas gut können und
wertvoll für die Gemeinschaft sind.
Die Haltung lebt davon, eine Person
richtig kennenzulernen und gemeinsam zu erforschen, was ihr wichtig
ist und was für sie wichtig ist, damit
es ihr gut geht und sie sich entfalten
„I want my dream!“ So ist die
bekannte Schrift zur persönlichen
Zukunftsplanung und zu neuen Perspektiven und Methoden einer individuellen Hilfeplanung mit Menschen mit
Behinderungen von Stefan Doose betitelt. Das Motto „Ich will meinen Traum
– Träume unterstützt verwirklichen“
fasst auch das neue Assistenzmodell
treffend zusammen, dass federführend
von der stellvertretenden Regionalgeschäftsführerin Birgit Hopp erarbeitet
wurde: Das Assistenzmodell bedient
sich der Methoden des Personenzentrierten Denkens.
kann. Das Ziel ist, Menschen unter
anderen dabei zu unterstützen, ihren
persönlichen Lebensstil zu finden und
diesen umzusetzen.
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gewendet werden muss: „Was kannst
ein Mensch selber tun? Was kein sein
Umfeld tun? Was kann ich als professioneller Unterstützer tun?“
Dieser Dreischritt entlässt professionelle Unterstützerinnen nicht
aus ihrer Verantwortung der zu unterstützenden Person gegenüber sondern hilft bei der Klärung der eigenen
Rolle. Nicht der Assistent sondern
der Mensch, um den es geht, ist die
planende Person. Diese erhält Unter-
Waltraud Rieck (Mitte) plant ihre Zukunft im Unterstützerkreis: Kim
Schnackenberg (Mitarbeiterin), Maria Wegmann (Wohnbereichsleitung
WBL), Eva Uracz (persönliche Assistentin), Angela Neubauer (WBL), Christa
Klemptner (Mitbewohnerin) und Egbert Ahlrichs (gesetzlicher Vertreter)
(von links nach rechts).
Der Begleiter eines Menschen mit
Unterstützungsbedarf übernimmt die
Funktion eines Dolmetschers, dessen
Aufgabe es ist zuzuhören, zu interpretieren und Willensäußerungen zu
entschlüsseln. Menschen bei der Verwirklichung ihres individuellen Lebensstils zur Seite zu stehen erfordert unter
anderen einen gedanklichen Dreischritt
der für jede Unterstützungsleistung an-
stützung dabei, das eigene Netzwerk
einzubeziehen und Ressourcen im Sozialraum zu aktivieren, um gemeinsam
kreative Lösungen zu entwickeln. Ausgangspunkt aller Unterstützungsleistungen ist die Teilhabeplanung: Es
wird miteinander vereinbart, welche
Unterstützung wie, wann und von wem
erbracht wird. Diese Planung als Drehund Angelpunkt des Assistenzmodells
findet jährlich für jede unterstützte
Person statt. Von größter Wichtigkeit
im Prozess der Teilhabeplanung ist
die maximal mögliche Beteiligung der
jeweiligen Person selbst.
Im Zuge der inhaltlichen Weiterentwicklung der Behindertenhilfe gibt es auch stetig Veränderungen hinsichtlich der
verwendeten Begriffe. So sprechen wir in der Konzeption des Assistenzmodells von Menschen mit Unterstützungsbedarf und nicht mehr von Menschen mit Behinderung. Auch den Begriff Maßnahmen verwenden wir nicht. Er wird
ersetzt durch den Begriff Unterstützungsleistungen. Maßnahmen werden von oben herab bestimmt und gehen mit
Bevormundung einher. Unser Selbstverständnis als Dienstleister schließt unseres Erachtens eine weitere Verwendung dieses Begriffs aus.
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Konkret vor Ort
verwirklichen
Gerade auch bei Menschen, die
sich sprachlich nicht mitteilen können
oder einen sehr hohen Unterstützungsbedarf mitbringen, ist die Arbeit im so
genannten Unterstützungskreis von
großer Wichtigkeit. Dieser Kreis, der
zur Erstellung der Teilhabeplanung
eingeladen wird (und zwar von der
Person, um die es geht, selbst!) kann
aus unterschiedlichen Personen bestehen. Oft werden Familienangehörige,
Mitarbeitende, gesetzliche Vertreter,
Freunde und Mitbewohnerinnen eingeladen, es können aber auch andere
Personen sein wie beispielsweise der
Fahrer des Werkstattbusses oder eine
Nachbarin.
Gerade bei Menschen mit höherem
Unterstützungsbedarf erfordert es viel
Aufmerksamkeit der Mitarbeitenden
um erkennen zu können, welche Personen im Leben des oder der Planenden
wichtig sind. Entscheidend im Unterstützungskreis ist immer, dass möglichst viele Sichtweisen zusammengetragen werden, um ein möglichst
umfassendes Bild von Wünschen,
Fähigkeiten und Unterstützungsbedarfen der Person zu bekommen.
Im gesamten Planungsprozess finden viele Materialien und Techniken
aus dem Personenzentrierten Denken
Verwendung. Einige werden je nach
Bedarf genutzt andere kommen regelhaft zum Einsatz. Verbindlich genutzt
werden „Eine Seite über mich“ und
die „Soziale Netzwerk-Karte“. Durch
die „Eine Seite über mich“ ergeben
sich meist Themen für das Teilhabeplangespräch. Zum einen, weil sie
der Person wichtig sind, und zum anderen, weil sich dort ein spezieller
Unterstützungsbedarf abzeichnet. Die
„Seite über mich“ ist ein guter erster
Schritt, um Informationen zu erfragen
und sich mit allen Beteiligten darüber
auszutauschen.
Die „Soziale Netzwerk-Karte“ identifiziert wichtige Menschen im Leben
der planenden Person und hilft passende Menschen für einen Unterstützungskreis zu finden. In der Mitte steht
der Name der planenden Person und
um die Person herum gibt es vier
Kreise mit Segmenten (s. Foto). Diese
Aufteilung geschieht ganz bewusst, um
mehr Menschen in „das Fadenkreuz“
der Suche zu bekommen.
Die vier Segmente der Sozialen Netzwerkkarte sind: die Familie im weiteren Sinne, zum Beispiel auch Großeltern, Tanten und Cousins; Freundinnen und gute Bekannte; Profis
und Fachleute, die für Unterstützung
bezahlt werden; sowie Mitschüler
und Kolleginnen
Doch nicht nur Art und Inhalt der
Unterstützungsleistung werden mit
Hilfe des Assistenzmodells in den Blick
genommen. Auch wer die Unterstützung erbringen soll, kann teilweise
durch die zu unterstützende Person
selbst bestimmt werden. Mit ihm oder
ihr werden feste Vereinbarungen getroffen, an welchem Ziel gemeinsam
gearbeitet wird und wann dies geschieht – regelmäßig, ganz individuell.
Die persönliche Assistenz ist dabei
eine Ergänzung der Unterstützung in
allen Dingen des täglichen Lebens,
die natürlich wie gewohnt weiterhin
stattfindet.
Birgit Hopp,
Henning Baden
Die ‚Seite über mich‘ wird typischerweise mit den Antworten dreier Fragen
gestaltet: Was ist mir wichtig? Was schätzen andere an mir? Wie werde
ich gut unterstützt? Alle Fragen geben Auskunft über die planende Person. Besonders die letzte Frage ist für viele eher ungewohnt, hilft aber zu
entscheiden, was in der Unterstützung besonders wichtig ist.
miteinander.leben
Diakonie Himmelsthür
September 2014
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Partylaune in der Sommerhitze
Beim Tanzcafé im Hildesheimer „Treffer“
steigt das Stimmungsbarometer rasant
Kaffee und selbst gebackenem Kuchen
gelte aber nicht bloß für Menschen,
die an Demenz erkrankt sind und die
Kundinnen und Kunden der Diakonie
Himmelsthür, so Sabine Howind: „Im
Grunde ist es ein Tanzcafé für alle, die
in Bewegung bleiben möchten.“ Einige
Nachbarinnen nehmen das Angebot
gerne an, andere Gäste kommen sogar
aus entfernten Stadtteilen. Es gibt ein
Stammpublikum und immer wieder
auch neue Gesichter.
Es ist später Nachmittag, das
Thermometer zeigt immer noch
30 Grad im Schatten. Aus dem
„Treffer“ dringen Schlagerklänge
der 70er Jahre. Wie jeden dritten
Mittwoch im Monat lädt die
Begegnungs- und Beratungsstätte
an der Peiner Straße zum Tanzcafé
ein. Doch wer um alles in der Welt
will zu dieser Tageszeit und bei
diesen Temperaturen tanzen?
Schon ein erster Blick durch die
Tür zeigt: Wer wirklich tanzen will,
lässt sich vom Hochsommer nicht abhalten. Alle Tische im „Treffer“ sind
besetzt, auf der Tanzfläche ist Schunkelstimmung angesagt. Eduard Bock
an den Keyboards lässt es gerade ein
bisschen gemütlicher angehen, die
Partykracher kommen noch. „Je nach
dem, wie sich die Gesellschaft zusammensetzt, singen wir auch mal ein Lied
oder tragen ein Gedicht vor“, sagt
Sabine Howind, Projektmitarbeiterin
der Diakonie Himmelsthür. An diesem
Tag wäre das vielleicht eine weniger
schweißtreibende Alternative, aber
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Bild oben: Christian Schubert (Mitte)
und Sabine Howind (rechts) sind
begehrte Tanzpartner.
Bild rechts: Für Wünsche des Publikums immer offen: Keyboarder und
Sänger Eduard Bock
von wegen: Die Besucherinnen und
Besucher wollen kein Sparprogramm,
sondern tanzen, tanzen, tanzen. Allein,
als Paar, zu dritt – Hauptsache, die
Post geht ab.
Im Herbst vorigen Jahres hatte Kundenmanagerin Monika Mai gemeinsam
mit dem Arbeitskreis „Mit-Denken –
Demenzfreundliche Region Hildesheim“ die Idee zu einem Tanzcafé in
der Nordstadt. Die Einladung zu Tanz,
Für den richtigen Sound und lockere
Sprüche sorgt Eduard Bock. Eigentlich
sei er auf klassische Tanzmusik spezialisiert, sagt der Tastenmann, aber er
erfülle auch gerne andere Wünsche.
Aktuelle Hits sind im „Treffer“ ebenso angesagt wie altbewährte Feger,
Songs von Helene Fischer dürfen hier
auf keinen Fall fehlen. „Es wird gut
angenommen und es kommen immer
mehr“, freut sich Eduard Bock, und
dann gibt er noch einmal richtig Gas.
Bei einem Medley mit der unverwüstlichen Rosamunde über Gassenhauer
wie Eviva Espana bis zum Finale bei
„Die Hände zum Himmel“ geht das
Stimmungsbarometer rasant nach
oben. Prächtiges Wetter drinnen wie
draußen!
Ralf Neite
Das Tanzcafé im „Treffer“, Peiner
Straße 6, ist jeden dritten Mittwoch
im Monat von 16 bis 18 Uhr geöffnet.
Konkret vor Ort
Heißer Applaus
der Stufe drei
Inklusion in der Manege
160 Schülerinnen und Schüler
mit und ohne Behinderung
sind die Stars im Sorsumer
Zirkus Zappzarap.
Aus den Lautsprechern ertönen die
dramatischen Fanfaren des „Fluchs der
Karibik“. Ein paar Leitern verwandeln
sich in die Wanten zwischen den Segeln, die sogleich unerschrockene Piraten erklimmen. Im nächsten Moment
wechselt das Bild – aus Menschen
und Leitern wird ein Tor, durch das
ein Jugendlicher im Rollstuhl fährt.
Das gibt Applaus der Stufe drei: nicht
normaler, nicht großer Applaus; sondern „Mega-Applaus“, das Maximum
im Zirkuszelt.
Es ist die ausverkaufte Premiere des Zirkus Zappzarap in Sorsum,
schon nach wenigen Nummern hat
sich das Publikum die Hände heiß geklatscht. Unter dem Sternenhimmel
jetzt geben sie alles. Nicht einmal vor
dem Sprung auf ein Fakir-Nagelbrett
schrecken sie zurück. In blauen SamtTrikots oder glitzernden Westen zeigen
die Kinder, was sie in einer einzigen
gemeinsamen Projektwoche unter der
Anleitung zweier Zirkuspädagogen, ihrer
Lehrer, Lehrerinnen und weiterer pädagogischer Fachkräfte gelernt haben.
Da entstehen Pyramiden aus Menschen, Hula-Hoop-Reifen wirbeln um
die Taille, Kinder jonglieren auf großen
Bällen oder verblüffen mit Zaubertricks. Und zweimal verdunkelt sich
das Zelt, Schwarzlicht-Performances
mit Tüchern, Reifen und Schwungbändern in beeindruckenden Farbeffekten
nehmen das Publikum gefangen.
Wer dachte, dass 160 Akteure
unmöglich unter einen Hut zu bringen
wären, hat sich getäuscht. „Jeder hat
seine Wirkung in der Manege entfaltet“,
kusprojekt zu verwirklichen. Walter
Meyer-Roscher, Vorsitzender des
Freundevereins, zeigte sich begeistert
vom Miteinander der Kinder mit und
ohne Behinderung. „Diese Form von
Gemeinschaft brauchen wir.“
Ein paar Leitern verwandeln sich in
die Wanten eines Piratenschiffes.
Übergabe des Spendenschecks
des großen Zelts jagt eine Attraktion
die nächste, von den Feuerschluckern
über rasante Radfahrerkunst bis zum
Tanz auf dem Drahtseil. Die Stars
sind 160 Kinder und Jugendliche der
Luise-Scheppler-Schule der Diakonie
Himmelsthür sowie Schülerinnen und
Schüler der Grundschule Sorsum.
Eine Woche lang haben die jungen
Artistinnen und Artisten auf diesen
Moment hingefiebert und zugearbeitet,
miteinander.leben
freute sich Grundschulleiter Michael
Minnich nach der gelungenen Premiere.
Profitiert habe man vom guten Konzept
und den Erfahrungen des ZappzarapTeams – und von der breiten Unterstützung in den Kollegien, bei den Eltern
und Förderern.
Einen besonders großen Beitrag von 5000 Euro hat der Hildesheimer Freundeverein der Diakonie
Himmelsthür geleistet, um das Zir-
Diakonie Himmelsthür
September 2014
Das findet auch Hille Wittenberg,
die bisherige Leiterin der LuiseScheppler-Schule. Die hervorragende
Zusammenarbeit beim Zirkusprojekt
gibt in ihren Augen Auftrieb für eine
viel weitergehende Kooperation der
beiden Schulen, die schon seit Jahren inklusiv unterrichten: „Wir wünschen uns eine gemeinsame Schule
für Sorsum.“
Ralf Neite
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„Alle sollen
eingebunden sein“
Ideenwerkstatt zur zukünftigen Nutzung
des Sorsumer Geländes
Alle Teilnehmenden im gemeinsamen
Plenum
sie betrafen. Schon mittags zeigte sich,
dass die Ideenwerkstatt das Miteinander auf besondere Weise förderte.
Menschen, die sich bisher nur vom
Sehen kannten, unterhielten sich angeregt über den zukünftigen Campus.
Eine Gruppe Bewohnerinnen und
Bewohner
„Bleibt alles anders?“ – das war
die entscheidende Frage einer
viertägigen Ideenwerkstatt in
Sorsum. Insgesamt 240 Teilnehmende machten sich Gedanken,
wie die Zukunft des Campus
aussehen könnte. Fest steht,
dass das Gelände sich verändern
wird. Einige Häuser sind schon
abgerissen worden, viele Bewohner
und Bewohnerinnen haben sich
auf den Weg in andere Städte
und Gemeinden gemacht,
um dort zu leben.
Damit möglichst viele Menschen
diesen Prozess mitgestalten und begleiten, gründete sich im Vorfeld eine
Pilotgruppe, die aus jeweils zwei
Vertretern der Zielgruppen besteht.
Dazu gehören Mitarbeitende aus den
Wohnheimen für Erwachsene, der
Verwaltung, der Region Hildesheim
und dem Kinder- und Jugendbereich,
Angehörige und rechtliche Betreuer,
Bürgerinnen und Bürger Sorsums mit
und ohne Behinderung, jeweils eine
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Vertretung der proWerkstätten und
der Tagesförderung sowie die Projektleiterin Judith Hoffmann und die Koordinatorin Dietlinde Richter. Die Mischung der Pilotgruppe ist besonders
wichtig, denn „alle sollen eingebunden
sein“, so Dietlinde Richter. „Die Gruppe
soll als Multiplikator funktionieren,
als feste Gruppe über mehrere Jahre
dabei sein, jederzeit über die aktuelle
Entwicklung Auskunft geben können
und aktiv mitarbeiten.“
Dass es bei diesem Projekt nicht
nur um die nahe Zukunft geht, machten die Aufgaben der Ideenwerkstatt
deutlich. Vormittags drehte sich alles
um die Fragen: „Was verbinde ich mit
der Veränderung?“ – „Wo sehe ich die
Herausforderungen bei der Nutzung
des Campus?“ und „Was soll auf dem
Gelände erhalten bleiben?“ In sechs
Gruppen wurde diskutiert. Eine Gruppe
von Bewohnerinnen und Bewohnern
erarbeitete mit Andrea Strobel-Brunke
in der Kirche ihre Antworten zu den
wichtigsten Fragen, die insbesondere
Dieses Miteinander zeigte sich
auch bei der Frage am Nachmittag:
„Wie sieht unser Bild von der zukünftigen Nutzung des Geländes im Jahr
2030 aus?“ In Collagen, einem Rollenspiel und sogar in Versform wurden
die unterschiedlichsten Zukunftsbilder präsentiert. In der Abschlussrunde ergriffen viele noch einmal das
Wort und die Rückmeldungen waren
so vielfältig, wie die entstandenen
Ideen selbst: „Schön, dabei gewesen
zu sein.“ „Die Kirche muss bleiben.“
Oder auch: „Viele spannende Szenarien und Ideen sind entwickelt worden,
da wird sicherlich noch einiges in Gedanken nachwirken.“
Im nächsten Schritt ist nun wieder
die Pilotgruppe gefragt. Sie wird die
Ergebnisse der Ideenwerkstatt analysieren und Kernbereiche definieren.
Diese Kernbereiche bestehen aus den
häufig vorgeschlagenen Ideen der vier
Tage. Im kommenden Jahr wird eine
Marktanalyse in Auftrag gegeben.
Aus allen Ergebnissen wird eine Beschlussvorlage für den Vorstand und
den Aufsichtsrat entwickelt.
Dietlinde Richter,
Ilka Hanenkamp-Ley
Konkret vor Ort
So kann das Haupt-Gelände
2030 aussehen
Das Ziel der Ideen-Werkstatt:
Ein gemeinsames Bild von der Zukunft entwickeln.
Die Teilnehmenden gehören zu verschiedenen Gruppen.
Zum Beispiel:
Nachbarn aus dem Dorf Sorsum.
Angehörige und gesetzliche Vertretungen.
Mitarbeitende aus der Verwaltung.
Mitarbeitende aus den Wohnbereichen.
Mitarbeitende aus der Werkstatt und aus der Tages-Förderstätte.
Bewohnerinnen und Bewohner.
An allen 4 Tagen haben viele Bewohnerinnen und Bewohner bei der
Ideen-Werkstatt mit-gemacht.
Damit wir in unserer Gruppe gut und in Ruhe arbeiten können,
waren wir in der Kirche.
Wir haben überlegt und darüber gesprochen:
Was uns besonders wichtig ist.
Was wir brauchen.
Was so bleiben soll.
Was neu entstehen kann.
Aus unserer Arbeits-Wand wurde nach und nach ein buntes Bild.
European Easy-to-Read Logo: Inclusion Europe
Und so sind aus allen Ideen und Träumen der Bewohnerinnen
und Bewohner 4 tolle Bilder entstanden.
Die Bilder zeigen das Gelände. So, wie wir es uns
für das Jahr 2030 vorstellen.
Sie wurden in der Gesamtgruppe vorgestellt.
miteinander.leben
Diakonie Himmelsthür
September 2014
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Mit dem Falken
auf der Hand
Gruppe aus Bad Pyrmont nutzt
neuen Service für Zoobesuch
Fachbereichsleiter
Michael Hülsebusch in
Bad Pyrmont kennt die Vorlieben
seiner Kundinnen und Kunden.
Als er von der Möglichkeit hörte,
über die Immobilien- und Servicegesellschaft Himmelsthür GmbH
(ISH) ein Fahrzeug samt Fahrer für
Ausflüge zu nutzen, war für ihn
deshalb sofort klar: „Das ist eine
tolle Gelegenheit, den Bewohnern
und Bewohnerinnen ein individuelles Erlebnis zu bieten, ohne den
Dienstplan zu sehr zu belasten.“
Nach einem kurzen Gespräch mit
ISH-Geschäftsführer Michael Henze
war die Ausflugsfahrt zum Zoo in
Andreas Wilgeroth in der Show-Arena
Hannover geplant. Dieses Ziel hatten
sich die Bad Pyrmonter Bewohner
Andreas Wilgeroth, Haisam Mohamed,
Die Gruppe bei den Elefanten
Silvio Fischer und August Gogga gewünscht. Bei schönstem Frühlingswetter war der Zoo ein lohnendes Ziel.
Bestaunt wurden die Flamingos,
Flusspferde, Löwen, Affen, Eisbären,
Elefanten und vieles mehr: Afrika,
Kanada, Indien und Australien mitten
in Hannover.
Andreas Wilgeroth traute sich nicht
nur, einen Pelikan zu streicheln, auch
in der Showarena war er der Mutigste,
als die Tiertrainerin fragte: „Wer möchte mir assistieren?“ So bekam er die
Gelegenheit, einen fliegenden Falken
auf seiner Hand landen zu lassen. Alle
waren sich einig: „Das traut sich wirklich nicht jeder.“ Später, bei einem
leckeren Eis, wurde Andreas immer
noch für seinen Mut bewundert. Am
Ende des Tages waren sich alle einig:
„Unglaublich toll, was der Zoo alles
bietet. Wir hatten einen rundum gelungenen Tag.“
Jürgen Kalmbach
Ausflüge mit Service:
Die Diakonie Himmelsthür erweitert durch ihr Tochterunternehmen, die
Immobilien- und Servicegesellschaft
Himmelsthür (ISH), ihr Dienstleistungsangebot.
Die ISH ist unter anderem ein zugelassenes Mietwagenunternehmen
und bietet individuelle „Ausflüge mit
Service“ für Menschen mit Assistenzbedarf an.
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Die ersten Fahrten führten in
den Zoo Hannover, den Freizeitpark
in Sottrum sowie in den Dinopark
Münchehagen. Aus der Rückmeldung,
dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner Ziele mit hohen Eintrittspreisen aufgrund ihres überschaubaren
Taschengeldes nicht leisten können,
hat Fahrdienstleiter Jürgen Kalmbach
das Angebot um ein Pauschalangebot
für 180 Euro am Tag ergänzt. Darin
enthalten sind die Fahrtkosten und ein
Picknick für bis zu acht Personen.
Da der Fahrdienst vermehrt Anfragen für Einzelfahrten mit schwerstmehrfach behinderten Rollstuhlfahrern
und Rollstuhlfahrerinnen erhält, hat er
auch hier reagiert.
Mittlerweile ist eine Krankenschwester im Ruhestand eingestellt worden,
die während eines Einzelausfluges die
entsprechende Unterstützung leisten
kann.
Michael Henze
Konkret gesagt
Kulturbegegnung
der dreifachen Art
Kunst, Theater und Literatur treffen
im Rahmen einer Ausstellung aufeinander
Anfang Juni fand im
Weinziehr-Haus in Hildesheim
eine inszenierte Ausstellung der
Künstlergruppe „Wilderers“ statt.
Durch szenische und literarische
Beiträge zu den Bildern wurden
verschiedene Aspekte des Themas
Kulturbegegnung präsentiert.
Organisiert wurde die
Ausstellung in Kooperation
dreier Freiwilliger im FSJ Kultur
und ihrer Einsatzstellen in
Hildesheim.
Nach einem halben Jahr voller organisatorischer Vorarbeiten konnten wir
unser Projekt „Kulturbegegnung“ im
Rahmen einer Vernissage präsentie-
Die Künstlergruppe Wilderers bei
der Arbeit
Szenische Darstellung im Workshop
ren. Wir, dass sind Jule Meiseberg aus
dem Theaterpädagogischen Zentrum
Hildesheim, Lennard Obenhausen aus
der Musikschule Hildesheim und Jelena
Ratz aus der Diakonie Himmelsthür.
Wir alle leisten ein Freiwilliges Soziales
Jahr Kultur. Kennen gelernt haben wir
uns auf einem FSJ-Seminar im Oktober
2013. Dort entstand auch die Idee für
das Projekt.
Bereits in der ersten Planungsphase wurde uns klar, dass aus der
ursprünglich kleinen Idee, einen Begegnungsraum für verschiedene Menschen zu schaffen und ihnen eine
künstlerische Präsentationsfläche zu
bieten, ein umfangreicheres Projekt
werden würde. Unsere Einsatzstellen,
miteinander.leben
für die diese Kooperation erstmalig
stattfand, unterstützten uns und standen bei jedem Schritt mit Rat und Tat
zur Seite. Weitere finanzielle Unterstützung erhielten wir durch Spendengelder der Diakonie Himmelsthür, der
„Generation 2.0“ und der Sparkasse
Hildesheim.
Wir organisierten drei Workshops,
in denen die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer die Möglichkeit hatten,
sich künstlerisch zu entfalten. Alle
Ergebnisse sammelten wir für die
Präsentation. Zu den Workshops
gehörten ein Kunstworkshop mit
der Künstlergruppe „Wilderers“ der
proWerkstätten unter Anleitung von
Jelena Ratz sowie darauf aufbauende
Diakonie Himmelsthür
September 2014
Theater- und Literaturworkshops unter
der Leitung von Jule Meiseberg. Darin entwickelten die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer kurze Szenen und
Texte zu den Bildern der „Wilderers“.
Lennard Obenhausen dokumentierte
alle Ergebnisse fotografisch. Parallel
führten wir einen öffentlichen Blog,
auf dem wir den Entstehungsprozess
der „Kulturbegegnung“ festhielten.
Dann war es soweit. Mit Spannung
erwarteten wir mit 50 Besuchern und
Besucherinnen die Präsentation aller Ergebnisse im Weinsziehr-Haus in
Hildesheim. Die kräftigen Farben der
Werke der „Wilderers“ und die ausgestellten literarischen Ergebnisse kamen
gut zur Geltung, die Gäste waren vom
Ergebnis begeistert.
Das Projekt war ein voller Erfolg
und das Zusammenspiel der verschiedenen Präsentationen von Bildern,
Szenen und Texten lieferte vielfältige
Eindrücke des Themas „Kulturbegegnung“. Wir sind sehr dankbar für die
tollen Erfahrungen, die wir durch das
Projekt und durch das ganze FSJ Kultur in unseren Einsatzstellen machen
durften. Mit dem FSJ-Jahr wurde es
uns ermöglicht, uns persönlich weiterzuentwickeln und Unterstützung in
der Wahl des beruflichen Werdegangs
zu erhalten.
Jelena Ratz, Jule Meiseberg,
Lennard Obenhausen
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Leben in der List
Neues Wohnangebot in Hannover –
enger Kontakt zur Kirchengemeinde
Im ehemaligen Pfarrhaus der
Gethsemane-Kirchengemeinde
mitten im Stadtteil Hannover-List
ist ein neues Wohnangebot für
Menschen mit Assistenzbedarf und
psychosozialen Teilhabeschwierigkeiten entstanden.
Acht Menschen in zwei Wohngemeinschaften leben gemeinsam in
einem Stadtteil, der von einer Vielzahl
von Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und
Kulturangeboten geprägt ist. In die
Aktivitäten der Gethsemane-Gemeinde
sind die Bewohner und Bewohnerinnen
ebenfalls eingebunden.
Eine der neuen Bewohnerinnen
schildert ihre ersten Eindrücke:
Dorian Müller: „Wie gefällt Ihnen
ihr Zimmer und das Wohnen?“
Nadine Kühler-Tschirner: „Mein Zimmer find’ ich gut. Ich verstehe mich
mit denen, die hier wohnen, gut.“
DM: „Was finden Sie
besonders toll?“
NKT: „Die Räume sind größer als in
Döhren. Die Mitarbeiter sind nah
dran, ich brauche nur die Treppe
runtergehen, wenn ich Fragen habe.“
DM: „Wie gefällt Ihnen das
Wohnen im Stadtteil List?“
NKT: „In der List ist es ruhiger und
ich bin trotzdem schnell in der Stadt.
Zu meiner Mutter kann ich von hier
aus schnell fahren. Ich besuche
meine Mutter am Wochenende.“
DM: „Was machen Sie
in ihrer Freizeit?“
NKT: „Mit Freunden treffe ich mich,
ich bin zum Beispiel mit meinen
Mitbewohnern ins Kino gegangen.“
Dorian Müller, Simone Wagner
Pilgertour für Mitarbeitende
Hier sehen Sie die mutigen Kolleginnen und Kollegen, die sich in diesem Jahr auf die Pilgertour für Mitarbeitende eingelassen haben. Einige
von ihnen haben hinterher festgestellt:
„So schön wie das Bild aussieht, so
habe ich die Tour empfunden.“ – „Der
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Weg ist das Ziel. Dies war mein Motto
für unsere Pilgertour. Aber auch die
spirituellen Erfahrungen haben mich
bereichert.“ – „Nicht immer so schnell
wie möglich sein zu müssen sondern
im Gruppentempo zu gehen, hat mir
gut getan.“ – „Ich freue mich, dass ich
das geschafft habe.“ – „Toll, dass die
Diakonie Himmelsthür den Mitarbeitenden so ein Angebot macht!“ – Auch
im kommenden Jahr wird es wieder ein
Pilger-Angebot geben.
Vielleicht sind Sie dann auch dabei?
Es lohnt sich!
Konkret gesagt
Helfer und Helferinnen
bei der Arbeitssicherheit
Erster Ausbildungsgang
der proWerkstätten
Fünf Beschäftigte der
proWerkstätten in Hildesheim
haben sich mit dem Bereich
Arbeitssicherheit vertraut gemacht.
Die Ausbildung war die erste dieser
Art. Sie hat im Oktober 2013 begonnen und wurde jetzt abgeschlossen.
Heute sind die Beschäftigten in
der Lage, an ihren Arbeitsbereichen
mit geschultem Auge Unfallgefahren
zu erkennen, Unfälle zu verhindern
und die Vorgesetzten in angemessener
Form zu informieren. Die Palette der
Arbeitssicherheit ist umfangreich. So
wurde über die Ordnung am Arbeits-
platz, im Arbeitsbereich, im Lager und
der Gärtnerei gesprochen. „Wie wichtig
ist eine gute Arbeitsbekleidung?“ oder
„Was für Gefahren entstehen durch
Arbeitsgeräte?“ waren Fragen, die in
der Ausbildung beantwortet wurden.
Ein großes Thema war der Umgang
mit Maschinen und Elektrokleingeräten. Besonders interessiert waren die
Beschäftigten aus Sorsum und der
Betriebsstätte an der Eduard-AhlbornStraße am Umgang mit Werkzeugen
aller Art. Aber auch die Beschilderung
in den Bereichen und ihre Bedeutung
wurden mit großem Interesse aufge-
nommen. Brandschutz und Erste Hilfe
wurden in den Schulungen ebenfalls
angesprochen.
Das Fazit der Beschäftigten: „Es
war zwar viel zu lernen, wir hatten
gut zu tun an unseren Hausaufgaben,
aber es hat Spaß gemacht. Schade,
dass es zu Ende ist. Aber schön, dass
wir jetzt ein Zertifikat für geschulte
Helfer in der Arbeitssicherheit haben.
Wir wissen, dass wir jetzt eine große
Verantwortung in unserer Werkstatt
tragen und danken Herrn Plehn für
das Vertrauen.“
Birgit Gebken
„Ausgezeichnete“ Helferinnen
und Helfer der Arbeitssicherheit
mit ihren Ausbildern
Bericht eines Teilnehmers
zur Ausbildung
Wir haben in unseren acht Fortbildungen sehr viel über Schutz am
Arbeitsplatz gesprochen und gelernt.
Wir haben über Unfallverhütung,
Schutzkleidung, Werkzeug, Maschinen,
GS-Zeichen (damit wir keinen Stromschlag bekommen), Kaffeemaschinen
oder über Putzmittel gesprochen. Immer wurde auch die Ansprache an
miteinander.leben
andere geübt, damit wir wissen, wann
und wie das richtig ist. Im Notfall
können wir auch Erste Hilfe machen.
Wir haben jetzt eine große Verantwortung in unseren Bereichen. Tim
Reinders hat sogar Herrn Plehn angesprochen, dass im Besprechungsraum
eine Stolpergefahr ist. Herr Plehn hat
das gleich selber aufgeräumt und das
hat uns gezeigt, dass man auf uns
hört.
Diakonie Himmelsthür
September 2014
Seit dem 30.04.2014 sind wir ausgezeichnet als „Helfer Arbeitsschutz
in den proWerkstätten Himmelsthür“.
Schade dass es zu Ende ist. Es hat mit
Birgit Gebken und Uwe Kasper viel
Spaß gemacht und wir haben viel gelernt. Wir verstehen jetzt, warum zum
Beispiel die Stühle und alle andere
Sachen nicht am Notausgang stehen
dürfen. Nun müssen wir selbst aufpassen, nicht nur die Gruppenleiter.
Heiko Heese
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Termine
Laufgruppe
‚Runners from
heavens door‘ –
Wer macht mit?
Seit Anfang April trainiert
die Laufgruppe ‚Runners
from heavens door‘ mit
Bewohnenden des Hauses
Fliedner das Laufen.
Hildesheim
– 13.09.2014
„Hinten im Hof“,
Treffer
Osterwald
– 12.09.2014
Weinfest
Sorsum
– 19.09.2014
Einschulungsfeier
Luise-Scheppler-Schule
– 28.11.2014
Freundesmahl mit
Professor Dr. Wolfgang Reinbold
Triangel
– 05.09.2014
Lichterfest
– 06.12.2014
Nikolausmarkt
Wildeshausen
– 05.10.2014
Erntedankfest
– 14.10.2014
Fachtag zur
Geschichte der
Diakonie Himmelsthür
– 21.11.2014
Freundesmahl mit
Frau Huckemeyer-Hahn
– 15.11.2014
Martinsmarkt
– 29.11.2014
Weihnachtsmarkt
Jubiläen
Wir gratulieren herzlich den Mitarbeitenden, die im zweiten Quartal 2014
ihr 25jähriges Jubiläum in der Diakonie
Himmelsthür gefeiert haben:
Bereits im Mai und Juni sind
einige Läuferinnen und Läufer
gemeinsam mit anderen vom
Angoulêmeplatz beim Volkslauf
in Adlum und in Rethmar gestartet. Das große Ziel ist der
Röderhof-Lauf am 27. September.
Gerne nehmen wir noch weitere
Läuferinnen und Läufer in unsere
Gruppe auf.
Alle Interessierten melden
sich bitte bei Nina Pape,
Tel. 05121 604-4196 oder per
E-Mail: [email protected].
– 06.12.2014
Nikolaussingen
Karin Huck
Gabriela Knoke-Wilczek
Heike Meyer
Susanne Rohde
Angelika Seidel
Lolita Alms
Uwe Brockhoff
Waltraud Dunin
Impressum
Herausgeber:
Diakonie Himmelsthür e.V.
Stadtweg 100, 31139 Hildesheim
www.diakoniehimmelsthuer.de
Redaktion und Verlag:
Diakonie Himmelsthür
Öffentlichkeitsarbeit
Stadtweg 100, 31139 Hildesheim
Tel.:
05121 604-1570,
Fax:
05121 604-881570
E-Mail: [email protected]
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Redaktion:
Henning Baden
Burghard Guschel
Ilka Hanenkamp-Ley
Michael Henze
Jörg Plehn
Ute Quednow (V.i.S.d.P.)
Andrea Strobel-Brunke
(Übersetzungen Leichte Sprache)
Grafik, Layout und Produktion:
grafik-service püttmann, Algermissen
Druck:
Schäfer, Sarstedt
Auflage: 7000 Exemplare
Quellenangabe Bilder/Grafiken:
© Diakonie Himmelsthür
(sofern nicht anders angegeben)
Nachdruck, auch auszugsweise, nur
mit Genehmigung und Quellenangabe.
© 2014 Diakonie Himmelsthür
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Konkret gesagt
Kontakt
Ambulante Angebote
Alten- und Krankenpflege
Tel.: 05121 604-449
Fax: 05121 604-88449
[email protected]
Ambulant betreutes Wohnen
wird von allen Regionen und
den Diakonischen Wohnheimen
Himmelsthür angeboten.
Bitte wenden Sie sich an
unser Kundenmangement,
oder für Hildesheim an
Kristina Lehmann
Tel.: 05121 604-1494
[email protected].
Beratungsstellen
Die Öffnungszeiten
erfragen Sie bitte über
die Kontaktmöglichkeiten.
Begegnungs- und
Beratungsstätte „Treffer“
Peiner Straße 6
31137 Hildesheim
Tel.: 05121 604-1297
[email protected]
Morgenlicht – Beratung
für Eltern von Kindern mit
geistiger Behinderung
Peinerstraße 6
31137 Hildesheim
Tel.: 05121 604-433
Fax: 05121 604-103
[email protected]
Service- und Kontaktstelle
„Miteinander“
Heiligenstraße 7
27793 Wildeshausen
Tel.: 04431 83-6990
[email protected]
Unterstützte Kommunikation
Stadtweg 100
31139 Hildesheim – OT Sorsum
Tel.: 05121 604-125
Fax: 05121 604-88125
[email protected]
Wohnverbund Salzgitter
Tugba Schwarzer
Kampstraße 59
38226 Salzgitter
Tel.: 05121 604-430
[email protected]
Regionale Ansprechpartner
Sie wünschen
– Informationen über die
Diakonie Himmelsthür?
– einen Besuch in
unserer Einrichtung?
– ein persönliches Gespräch?
miteinander.leben
Wenden Sie sich für eine
individuelle Beratung an
unser Kundenmanagement.
Diakonie Himmelsthür
ist eine eingetragene Marke
des Diakonie Himmelsthür e.V.
Sie erreichen uns über die
zentrale Servicenummer
Tel.: 05121 604-440
Diakonie Himmelsthür
Stadtweg 100
31139 Hildesheim
[email protected]
Sie suchen eine Beratung
in Ihrer Nähe oder möchten
einen Kundenmanager direkt
erreichen? Hier finden Sie die
regionalen Ansprechpersonen:
Kinder- und Jugendbereich
(Emmerke, Hildesheim,
Sorsum)
Beratungsstelle:
Gernot Glaeser
Tel.: 05121 604-375
Mobil: 0162 2182330
[email protected]
Region Niedersachsen Nord
(Delmenhorst, Sandkrug,
Wildeshausen)
Beratungsstelle:
Henning Baden
Tel.: 04431 83-678
Region Niedersachsen Mitte
(Bennigsen, Hannover,
Lüdersen/Springe, Nienburg,
Triangel/Gifhorn, Wietze,
Barsinghausen im Bau)
Beratungsstelle:
Sigrid Jahnel
Tel.: 0511 640-608990
Mobil: 0162 2182422
[email protected]
Region Hildesheim
(Hildesheim,
Hildesheim-Sorsum,
Nordstemmen)
Beratungsstelle:
Monika Mai
Tel.: 05121 604-365
Mobil: 0162 2182434
[email protected]
Region Niedersachsen Süd
(Bad Pyrmont,
Bad Salzdetfurth,
Bad Salzuflen, Groß Himstedt,
Holle, Marienhagen, Oelber,
Osterwald, Salzgitter,
Salzhemmendorf, Silixen)
Beratungsstelle:
Tugba Schwarzer
Tel.: 05121 604-430
Mobil: 0162 2182435
[email protected]
Diakonie Himmelsthür
September 2014
Diakonische Wohnheime
Himmelsthür gGmbH
Bischofskamp 24
31137 Hildesheim
Tel.: 05121 604-425
Fax: 05121 206-8899
[email protected]
www.diakonischewohnheime.de
proWerkstätten
Himmelsthür gGmbH
Stadtweg 103a
31139 Hildesheim
Tel.: 05121 604-350
Fax: 05121 604-453
[email protected]
www.prowerkstaetten.de
Lambertinum soziale
Dienste Himmelsthür gGmbH
Hohenstaufenring 70a
31141 Hildesheim
Tel:
05121 604-449
Fax: 05121 604-88449
[email protected]
www.lambertinum.net
Gemeinschaftswäscherei
Himmelsthür gGmbH
Am Nordfeld 4
31139 Hildesheim
Tel.: 05121 80919-0
Fax: 05121 80919-199
[email protected]
www.gwh-hildesheim.de
CGH Catering Gesellschaft
Himmelsthür mbH
Stadtweg 100
31139 Hildesheim
Tel.: 05121 604-202
Fax: 05121 604-88202
[email protected]
www.cateringhimmelsthuer.de
Herberge zur Heimat
Himmelsthür gGmbH
Gartenstraße 6
31141 Hildesheim
Tel.: 05121 34757
Fax: 05121 157889
[email protected]
www.herberge-zur-heimathimmelsthuer.de
Immobilien- und Servicegesellschaft Himmelsthür GmbH
Bischofskamp 24
31137 Hildesheim
Tel.: 05121 99868-17
Fax: 05121 99868-69
[email protected]
www.is-hi.de
Spendenkonto
Bank für Sozialwirtschaft
Konto-Nr.: 4411100
BLZ: 25120510
IBAN:
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Sandkrug
Delmenhorst
Uelzen
Wildeshausen
Drakenburg
Wietze
Nienburg
Triangel
Hannover
Lüdersen
Bennigsen
Hildesheim
Groß Himstedt
Emmerke
Salzgitter
Burgstemmen
Osterwald
Sorsum
Oelber
Silixen
Holle
Betheln
Salzhemmendorf
Marienhagen
Bad
Bad Salzdetfurth
Salzuflen
Bad Pyrmont
Herausgeber:
Diakonie Himmelsthür e.V.
Stadtweg 100
31139 Hildesheim
Spendenkonto:
Bank für Sozialwirtschaft
Konto-Nr.: 441 110 0, BLZ: 251 205 10
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