Venedig

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Venedig
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04-04-2011
Venedig
1. Beschreibe die geographische Situation Venedigs. Verdeutliche deine
Ausführungen mit einem Screenshot aus GoogleEarth und/oder mit einer
geeigneten Karte.
Die Lagune von Venedig ist ein durch Landzungen
Landzungen und Inseln weitgehend
abgetrennter Meerbusen im Norden des Adriatischen Meeres.. Sie entstand in
vorgeschichtlicher Zeit durch Ablagerungen der Brenta und anderer die Poebene
entwässernder Flüsse. In ihr liegt die Stadt Venedig.
Sie bedeckt eine Fläche von ca. 550 km². Rund 8 % der Lagunenoberfläche besteht
aus Inseln (darunter Venedig selbst und eine Reihe kleinerer Inseln), 11 % ist
dauerhaft von Wasser bedeckt (inklusive
(inklusive der verschiedenen Kanäle), über 80 %
bestehen aus Watt- und Marschland.
Marschland
Sie entstand ab etwa 4000 v. Chr. Die Flusssedimente überdecken eine
jungpleistozäne Grundschicht aus Lehm und Sand. Diese Schicht ist zwischen 5 und
20 m dick.
Moritz, Wedenig, Till, Osou
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Gefährdung
Ohne weitere menschliche Eingriffe würde sich die Lagune in ein tiefes
Wasserbecken verwandeln und die Sandbänke und Salzmarschen darin
verschwinden. Dies hängt damit zusammen, dass ursprünglich kleine Flüsse in die
Lagune mündeten, die die Republik Venedig direkt in die Adria umleiten ließ, um eine
Verlandung zu verhindern. Damit erhielt sich die Stadt ihren Schutz durch das sie
umgebende Wasser. Doch kam dadurch nur noch wenig Sand, Schlick und Geröll in
die Lagune, Material, das durch die Auslässe zur Adria langsam entwich. Diese
Entwicklung wurde im 19. und 20. Jahrhundert dadurch verschärft, dass die
Ausgänge für die erheblich angewachsenen Schiffe stark verbreitert und vertieft
wurden. Fehlender Nachschub und verstärkte Erosion veränderten die Lagune stetig.
So verliert die Lagune jedes Jahr rund 500.000 m³ Land.
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2. Beschreibe die Hochwassersituation in Venedig (aqua alta). Welche
Faktoren lösen ein Hochwasser aus? Wie leben die Venezianer damit?
Verweise dabei auch auf passende Clips im Internet (YouTube).
Acqua alta (italienisch ‚hohes Wasser‘) ist das winterliche und alljährlich wiederkehrende
Hochwasser in Venedig. Es entsteht, wenn bei besonders starker Flut und niedrigem
Luftdruck der Scirocco das Wasser landeinwärts in die Lagune von Venedig drückt und
dauert, da von den Gezeiten abhängig, nur jeweils wenige Stunden. Bei normaler Flut steigt
der Wasserspiegel bis zu 90 cm über den Normalstand; wenn er höher steigt, ist „Acqua
alta“.
•
100 cm: Nur geringe Teile der Stadt sind überschwemmt
•
110 cm: Alarm wird ausgerufen, etwa 10 % der Stadt stehen unter Wasser
•
125 cm: etwa die halbe Stadt ist vom Hochwasser betroffen
•
140 cm: Notstand wird ausgerufen, 90 % der Stadt sind überschwemmt
Die Venetianer haben sich mit der Situation arrangiert. Sobald eine Hochwasserwarnung
kommt, werden für Touristen und Einwohner Stege gebaut, um den Fluten auf irgendeine Art
Herr zu werden. Somit ist die Einschränkung für das tägliche Leben ziemlich gering.
http://www.youtube.com/watch?v=CWStwzEG7nU
http://www.youtube.com/watch?v=SF1x-EH7bbg
http://www.youtube.com/watch?v=FlnPqD7aZnM
http://www.youtube.com/watch?v=tyqGHc10dvE
http://www.youtube.com/watch?v=MR1BKb12olI
http://www.youtube.com/watch?v=BOplt2iFy7I 03.12.2011
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3. Wie haben die Venezianer in geschichtlicher Zeit auf die natürlichen
Bedrohungen ihrer Stadt und der Lagune reagiert?
Mehrmals im Jahr ist Venedig, die „Perle der Adria“, nicht nur vom Wasser umgeben. Dann
wird das Wasser der Lagune, das einst der Stadt Macht und Einfluss brachte, plötzlich zum
Fluch.
Schon im 16. Jahrhundert war den Venezianern bewusst, dass das Überleben ihrer Stadt
vom Zustand der Lagune abhing. Man gründete ein "Wasserkomitee", das zum Beispiel die
Aufgabe hatte, die Versandung der Lagune aufzuhalten.
Das Komitee startete Bauprojekte wie: die Flüsse Sile, Brenta und Piave auf dem Festland
wurden so umgeleitet, dass Sand und Schlick nicht mehr in die Lagune gespült wurden.
Noch heute verlaufen in den damals geschaffenen Betten.
Um die Stadt vor den Wassermassen der Adria zu schützen, baute man außerdem Wehre
und Dämme an der dem Mittelmeer zugewandten Seite der Stadt, die Lagune und Meer bis
heute trennen. Allerdings konnte man die Lagune nicht vollständig vom Meer abschotten, da
der Austausch des Wassers zwischen Meer und Lagune für das Ökosystem enorm wichtig
ist.
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Diese Maßnahmen reichen heute nicht mehr aus, um die Stadt vor Überschwemmungen zu
schützen. Die Häufigkeit der Überschwemmungen nimmt stetig zu und Experten befürchten,
dass Venedig in 50 Jahren an jedem dritten Tagt unter Wasser stehen könnte.
Schuld am Hochwasser ist aber nicht nur der Klimawandel und der ansteigende
Meeresspiegel. Venedig ertrinkt nicht nur, Venedig versinkt gleichzeitig.
In den vergangenen 100 Jahren um ca. 23 cm. Dieser Prozess wurde in den 60er Jahren
verstärkt, als Industriebetriebe in den Stadtteilen Mestre und Marghera siedelten. Die
Venezianer waren schon immer sehr erfinderisch und so informieren die
Beobachtungszentren die Bevölkerung ungefähr 24 Stunden im Voraus vor einem
Hochwasser. Befürchtet man ein Hochwasser >1,10 Meter so wird ein Alarm ausgelöst, der
die Bevölkerung warnen soll. Die Venezianer haben gelernt, mit dem Hochwasser zu leben.
Bei "Acqua alta" schützen Blechbarrieren die Eingänge und auch die schicksten
Venezianerinnen steigen dann beherzt in ihre Gummistiefel. Im Kampf gegen den
steigenden Wasserspiegel werden Fußböden und Gehwege seit Jahrhunderten schichtweise
erhöht. Das bisher schlimmste Hochwasser erlebte Venedig im Jahr 1966. Damals stiegen
die Pegel auf 194 Zentimeter über Normalnull. Deshalb soll bis 2014 das Projekt „Mose“ die
Stadt retten.
4. Was ist das Projekt MOSE? Schreibe die wesentlichen Informationen aus
den Beiträgen im Internet zusammen. Wieweit ist es bereits
fortgeschritten?
Das MO.S.E.-Projekt ist ein derzeit in Bau befindliches bewegliches Flutschutzwehr.
Es wird an den 3 Öffnungen der Lagune von Venedig installiert und soll das
historische Zentrum Venedigs vor dem „Acqua Alta“ schützen. Ähnliche Sperrwerke
wurden bereits in London (Thames Barrier) und Rotterdam (Maeslant-Sturmflutwehr)
erfolgreich in Betrieb genommen.
1996 wurde das Projekt dann durch die Regierung verabschiedet. Am 14. März 2003
nahm Silvio Berlusconi, der Ministerpräsident Italiens, den symbolischen Spatenstich
zur größten Infrastrukturmaßnahme Italiens in der Nachkriegszeit vor. Doch der
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politische Alleingang und die wirtschaftliche Beteiligung Berlusconis am Projekt
führten zu unzähligen Diskussionen und einem nationalen Streitthema.
Einer der größten Gegner von MO.S.E. ist Venedigs Bürgermeister, der parteilose
Philosophieprofessor Massimo Cacciari. Selbst nach dem Beginn der Bauarbeiten
gab er seinen Widerstand nicht auf und versagte den Bautrupps die
kostenmindernde Nutzung von Teilen des Arsenals zur Fertigung wichtiger Bauteile
für das Sperrwerk.
Spätestens ab dem Jahre 2014 sollen Venedig und seine Lagune vor den ständigen
Hochwassern sicher sein. Die geschätzten Baukosten betragen nach derzeitigem
Stand mindestens 4,67 Mrd. €, jährliche Wartungskosten: 20 Mio. Euro
Einwohnerzahlen nach Bezirken
Municipalità
Quartiere
Einwohner
Favaro Veneto Favaro Campalto 23.635
Mestre
Carpenedo
Carpenedo
Bissuola
39.367
Mestre
Carpenedo
Mestre Centro
49.993
Chirignago
Zelarino
Cipressina
Zelarino
Trivignano
14.910
Chirignago
Zelarino
Chirignago
Gazzera
23.546
Marghera
Marghera Catene
28.481
Malcontenta
S.Marco Castello
Venezia
S.Elena
36.247
Murano Burano
Cannaregio
Venezia
Dorsoduro S.Polo
23.986
Murano Burano S.Croce Giudecca
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Murano S.Erasmo 5.529
Murano Burano
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Burano Mazzorbo 3.221
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Murano Burano Torcello
Lido Pellestrina
Lido Alberoni
Malamocco
17.466
Lido Pellestrina
Pellestrina
S.Pietro in Volta
4.142
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1861 keine Angabe 1921
223.373 1971
363.062
1871
164.965 1931
250.327 1981
346.146
1881
165.802 1936
264.027 1991
309.422
1901
189.389 1951
316.891 2001
271.073
1911
208.463 1961
347.347 2007
268.736
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