roadrunner - Deutscher Laden Holloman

Transcrição

roadrunner - Deutscher Laden Holloman
ROADRUNNER
September
2016
Zeitung des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe, Holloman Air Force Base, New Mexico
Redaktion
Chefredakteur
Oberstlt Sven Korthaus
Redakteure/Ansprechpartner
in den Gruppen
sk
stellv. Chefredakteur
OStFw Frank Schlawin fs
Tel.: +1 (575) 404-2015
Mail: TaktAusbKdoLwUSAInFuePrOeAS1Info@
bundeswehr.org
Redaktion & Lektorat
Frau Astrid Burger-Weber
Herr Kolja Böther
OStGefr Nico Tennhardt
Frau Rosemarie Wininger
Frau Sonja Shafer
OStGefr Valerie Ungefug
Satz, Layout
OStGefr Nico Tennhardt
abw
kb
nt
rw
ses
vu
nt
Foto des Monats
Artikel und Bilder
Fragen und Anregungen
[email protected]
Titelbild
Entladung des A400M auf der Holloman Air Force
Base. Bericht und Fotos ab Seite 12. Foto: abw.
Stab Fliegerisches Ausbildungszentrum
der Luftwaffe
(Stab FlgAusbZLw)
n.b.
Ausbildungsstaffel
(AusbStff)
Hptm Sören Rocker
sro
Technische Gruppe
(TGrp)
HptFw Jan Grande
jg
Instandsetzungs- und Elektronikstaffel
(Inst/EloStff)
StFw Christian Scherz
cs
Nachschub- und Transportstaffel
(Nsch/TrspStff)
HptFw Marcel Kuba
Wartungs- und Waffenstaffel
(Wtg/WaStff)
StFw Gerhard Ziesel
mk
gz
Bundeswehrverwaltungsstelle USA/CA
(BWVSt)
Herr Kolja Böther
kb
Deutsche Schule Alamogordo
Herr Torsten Reinecke
tr
Der Kommandeur FlgAusbZLw trägt die Verantwortung für den Inhalt der Zeitschrift
Roadrunner gegenüber den vorgesetzten Dienststellen. Beiträge von Mitgliedern der
Redaktion und freien Mitarbeitern geben die Ansicht des Verfassers und nicht notwendigerweise die Meinung des BMVg oder der Verbandsführung wieder. Die Redaktion behält
sich vor, die eingereichten Beiträge hinsichtlich Länge, Rechtschreibung, Grammatik und
Richtigkeit zu kontrollieren und zu korrigieren. Alle Rechte sowie Änderungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der
Redaktion. Für unverlangt eingesandtes Foto- und Textmaterial übernimmt die Redaktion keine Haftung. Redaktionsschluss ist jeweils der 15. jeden Monats.
Der Roadrunner ist im Holloman Board und auf der Seite des Deutschen Ladens zu finden:
www.deutscherladenholloman.de
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ROADRUNNER
bevor sie sich der Lektüre dieses Road­
runners widmen, bitte ich sie an dieser
Stelle kurz inne zu halten.
Am 2. September wurde Officer Clint
Corvinus, Alamogordo Police Departement,
bei der Ausübung seines Dienstes angeschossen und erlag seinen Verletzungen. Er
hinterlässt seine Lebensgefährtin und eine
Tochter. Unabhängig aller Diskussionen
über Gewaltverherrlichung und Waffengesetze bitte ich sie sich bei den Aktionen zur
Unterstützung der Hinterbliebenen großzügig zu beteiligen. Wir werden im Bereich
des Fliegerischen Ausbildungszentrums der
Luftwaffe für die nächsten Wochen einige
Spendendosen aufstellen und somit eine
Beteiligung am Fond für die Unterstützung
der Familie ermöglichen.
Danke!
Der vorliegende Roadrunner lädt natürlich zum Oktoberfest am 10. September ein.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
und ich bin überzeugt, dass die fleißigen
Hände von einer erfolgreichen Durchführung belohnt werden. Allen an der Vorbereitung Beteiligten spreche ich hiermit meinen Dank für das gezeigte Engagement aus.
Der Bericht von Oberstleutnant Dr.
Weber aus dem laufenden Einsatz in der
Türkei soll ihnen ein Bild der Situation vor
Ort geben. Der Einsatz ist trotz der aktuellen Umstände nach meiner Einschätzung
September 2016
noch lange Thema in der Luftwaffe und
damit auch hier bei uns. Die Einsatzgestellung ist eines unserer wichtigsten Themen.
Hier gilt es solidarisch mit den Einsatzverbänden die Lücken zu füllen, die aus den
unterschiedlichsten Gründen aus den Verbänden in Deutschland nicht gestellt werden
können. Uns ist die besondere Belastung
bei einer Einsatzgestellung von einem Auslandsstandort bewusst und wir werden uns
bemühen, diese auf das notwendige Minimum zu begrenzen, soweit dies realisierbar
ist. Dies wird auch ein zentraler Punkt beim
Besuch von Generalmajor Schütz, Kommandierender General Luftwaffentruppen­
kommando am 20. September sein.
Aber der Einsatz hat nicht nur die offensichtlichen Seiten der Abwesenheit von
Familie und Standort, es treten auch Belastungen im Einsatz auf, die zum Teil unvorhersehbar eintreten und zum lebensverändernden Ereignis werden können. Einen
solchen Fall wird uns SU (FA) Sedlatzek-Müller in dieser Woche schildern.
Mein Appell hier, nehmen sie die Einsatzgestellungen ernst und setzen sie sich damit
auseinander, auch und besonders in der
Familie. Diese Seite unseres Berufes kommt
bei allen anderen Themen oft zu kurz.
Das soll uns aber nicht davon abhalten,
die vielfältigen Angebote, die der September hier in New Mexico bietet, ungenutzt
verstreichen zu lassen.
Abschließend möchte ich ihre Aufmerksamkeit noch auf die Informationsveranstaltung am 26. September hinweisen. Sie wird
ein weiteres Mal die Situation des Fliegerischen Ausbildungszentrums in der Abbauphase behandeln und ist für Soldatinnen und
Soldaten, als auch für die Angehörigen zur
Information gedacht. Es werden die meisten
Aspekte im Zusammenhang mit der Reduzierung und der Aufgabe des Standortes
erläutert und der Informationsstand präsentiert, wie er sich aktuell darstellt.
EDITORIAL
IMPRESSUM
LIEBE LESERINNEN UND LESER,
Ihr Georg Wolters
3
Ihr wollt eure Fotos hier sehen? Schickt sie an
[email protected]
OKTOBERFEST 2016
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20
Oktoberfest
a
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It‘s time again for the annual German Air Force
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FOTO DES MONATS
VANCOUVER BEI NACHT
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Saturday, September 10
2pm to 11.30pm at Holloman Air Force Base
Visitors under the age of
21 must leave by 9pm.
All minors under 21 should
be accompanied by an adult.
No Gang Colors and Clothing
will be allowed.
BEFÖRDERUNGEN
Sightseeing mal anders...
Foto: Nico Tennhardt
WIR GRATULIEREN
Alexander Kolbfleisch
Er wurde zum Oberstleutnant befördert.
vance
$ 15 in ad nue 9.(u30ntpmil ).
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$ 17 at th
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Daniel Krüger
includes
Ticket st filling
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0.5l mu
Er wurde zum Major befördert.
Marc Laurenzen
Oktoberfest
Meal
Homemade Sc
$8
hnitzel
Bavarian Lebe
$4
rkäs
Bratwurst w/
$3
Ro
Bologna Salad ll or Pretzel
$ 3/$ 4
w/ Roll or Pr
etzel $ 3/$
Beer filling
4
Soda
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re
Water
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n
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..
$1
Tickets are available for sale
starting August 8 at
- all Otero FCU Branches,
- GAF Public Affairs Office,
- German Military Exchange
and starting September 5 at
- Alamogordo Chamber
of Commerce
! All Others - Please use Shuttle Bus!
Limited Parking available. Access to HAFB with private Vehicle ONLY for Military ID Card holders.
Er wurde zum Hauptmann befördert.
Die Roadrunner-Redaktion gratuliert
allen Kameraden recht herzlich!
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ROADRUNNER
September 2016
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Leiter Bundeswehrverwaltungsstelle USA/CA Außenstelle Holloman
Liebe Leserinnen und Leser,
während ich diesen Artikel schreibe, habe
ich bereits zwei Wochen Holloman auf mich
einwirken lassen. Eine eindrucksvolle Zeit,
die durchweg positiv auf mich gewirkt hat.
Und doch komme ich nicht umhin mit dem
Gedanken zu spielen, dass in meiner Versetzungsverfügung zum Leiter der Bundes­
wehrverwaltungsstelle USA/CA Außenstelle
Holloman Worte wie Lichtausmachen oder
bschliessen hätten zu lesen sein können.
Diese Worte machen mir Gedanken.
Und ich frage mich selbst, was soll denn so
einen Lichtausmacher qualifizieren? Vielleicht folgendes:
Mit inzwischen 58 Lebensjahren darf ich
von einer guten Portion Lebenserfahrung
berichten. Nachdem ich eine Ausbildung
zum Groß- und Außenhandelskaufmann
abschloss und auch noch eine Zeitlang
außerhalb der Bundeswehr beruflich tätig
war, hat mir die Kleiderkammer des damaligen 5. Luftwaffenausbildungsregimentes Goslar am 1. April 1980 geraten, meine
Jeans in eine Uniform zu tauschen.
Ich folgte diesem Rat und fühlte mich
fortan fast immer wohl darin. Irgendwann
führte ich sogar einen Kleidertausch durch
und trug zuletzt die Uniform eines Fregattenkapitäns. Schon während meiner Zeit als
Zeitsoldat kostete ich somit die verschiedensten Facetten unserer Bundeswehr aus.
Es begann mit einer Verwendung im
6
Text: ROAR Friedrich Löffler
Foto: nt
damaligen Nato Hauptquartier Europa Mitte,
AFCENT, Brunssum, NL. Andere Verwendungen folgten, unter anderem Zeiten in
den Rechenzentren der Bundeswehr, wie
auch die im Rechenzentrum der Luftwaffe
im Marinehauptquartier Glücksburg, Ostsee. Die Rechner und auch die Bundeswehr
haben sich seitdem um Einiges geändert.
Nach Beendigung meiner aktiven Zeit
als Soldat durchlief ich die Lauf bahn für
den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst, sowie die für den gehobenen
Dienst der Fernmeldeelektronischen Aufklärung (FMEloKa).
So hat mich neben der Verwaltung auch
die FMEloKa durch meine über 36 Dienstjahre begleitet. Da waren unter anderem
Zeiten als Leiter Truppenverwaltung, Zeiten als Ausbildungsbeauftragter, Zeiten in
der Auswertung, die mich vor dem Tageslicht schützten und dann wieder die Seefahrt, die mir Frischluft verschaffte.
Man bezeichnete mich als Chief Admin
and Finance, als ich meinen über dreijährigen Dienst in einer diplomatischen Mission in Zagreb verrichtete. In Münster, im
1. DEU /NLD Korps war ich Budget Officer
und die Niederländer, wie auch das Multinationale, prägten mein dienstliches Leben
erneut. Insgesamt sind es wohl so etwa
zwölf Jahre gewesen, die ich in internationaler Arbeitsatmosphäre verbringen durfte.
Zuletzt lernte ich als Dezernent im Planungsamt der Bundeswehr in Berlin Köpenik was Finanzbedarfsanalyse bedeutet.
Bei alledem bin ich auch Erfahrungsträger zweier abgeschlossenen Ehezeiten,
stolzer Vater von zwei Söhnen und habe
drei Enkelkinder.
Ich freue mich sehr hier sein zu dürfen
und ich wünsche mir und meinem Team
das Vermögen unsere anstehenden Aufgaben optimal und dabei „recht und gerecht“,
sowie mit Herz und Verstand zu erfüllen.
Guten Tag
Friedrich Wilhelm Löffler
ROADRUNNER
SU (FA) SEDLATZEK-MÜLLER ZU GAST IN HOLLOMAN
Es ist der 6. März 2002 in der Nähe
von Kabul in Afghanistan. Eine russische
Rakete soll entschärft werden. Vor Ort sind
auch die Diensthundeführer der Kampfstoffspürhunde. Sie wollen an diesem Tag
bei den Kampfmittelbeseitigern Proben
von alten Sprengstoffen empfangen, da
ihre Hunde mit neuen Sprengstoffproben
ausgebildet wurden und alter Sprengstoff
geringfügig anders riecht.
Bei dem Versuch die Flugabwehrrakete
vom Typ SA 3 GOA zu entschärfen geht
etwas schief, es kommt zur Explosion des
mit 60 Kilogramm Sprengstoff gefüllten
Gefechtskopfs. Die Druckwelle schleudert
den Hundeführer Robert Sedlatzek-Müller
meterweit durch die Luft. Wie durch ein
Wunder überlebt er schwerverletzt diesen
Sprengunfall. Zwei deutsche und drei dänische Soldaten sterben bei diesem Unglück,
viele weitere werden verletzt.
Zurück in Deutschland ist nichts mehr
wie zuvor. SU (FA) Sedlatzek-Müller leidet
unter Ängsten, Albträumen und Aggressionen. Er entfremdet sich zunehmend von seiner Familie und seinen Freunden. Er trinkt
Alkohol, schlägt sich in der Disko und denkt
an Suizid. Dass er unter einer Krankheit leidet, erkennt er erst spät. Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bringen
auch andere Soldaten mit aus dem Einsatz.
SU (FA) Sedlatzek-Müller beginnt den
Kampf gegen diese Krankheit, er schreibt
ein Buch über seine Erlebnisse bei der Bundeswehr, kämpft um die Anerkennung seiner
Wehrdienstbeschädigung und gründet die
Combat Veterans, eine Vereinigung deutscher Veteranen welche das Ziel hat anderen
in Not geratenen Kameraden zu helfen.
Er ist mitverantwortlich für die Gesetzesinitiative des sogenannten Einsatzversorgungs-Verbesserungsgesetzes, welches
am 13.11.2011 in Kraft getreten ist. Dieses
Gesetz erlaubt einsatzgeschädigten Soldaten mit einer Schädigung ab 30 Prozent in
der Bundeswehr dauerhaft weiterverwendet zu werden. Vor der Gesetzesänderung
September 2016
Text & Foto: mk
musste der Soldat einen Grad der Schädigung von 50 Prozent vorweisen, um nicht
entlassen zu werden. Nicht nur durch sein Buch Soldatenglück
und als Gesicht der Gesetzesinitiative wird
SU (FA) Sedlatzek-Müller bekannt. Er ist zu
Gast in verschiedenen TV-Sendungen wie
zum Beispiel dem ARD Morgenmagazin
oder bei Günther Jauch. Er bezieht Stellung
zu Themen wie Versorgung von Bundeswehrveteranen, PTBS aber auch aktuellen
Einsätzen der Bundeswehr.
VERANSTALTUNG
PERSONALIEN
REGIERUNGSOBERAMTSRAT FRIEDRICH LÖFFLER
Vortrag SU(FA) Sedlatzek-Müller
zum Thema Posttraumatische
Belastungsstörung (PTBS)
• Wann: 08.09.2016
• Uhrzeit: 09:30
• Wo: Auditorium Geb. 45
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Text & Foto: Oberstlt Dr. Thorsten Weber
Oberstleutnant Dr. Weber kehrte am 16. Juli 2016 aus dem Einsatz Counter DAESH zurück.
Mehr als vier Monate hat er auf der Inçirlik Air Base als Chef des Stabes seinen Kontingentführer
beraten. Im Roadrunner schildert er uns seine persönlichen Eindrücke.
Ich kann mich noch gut an meine ersten Tage auf der Inçirlik Air Base erinnern. Bei meiner Ankunft waren die Berge
noch komplett schneeweiß und hoben sich
deutlich von den grünen Palmenhainen ab.
Der Schnee ist schon lange verschwunden.
Die auf über 40 Grad aufgeheizte, schwülwarme Luft erschwert mittlerweile die Sicht
auf das Gebirge, selbst die Millionenstadt
Adana ist kaum noch zu erkennen. Auch im
Schatten der unzähligen Palmen findet man
kaum Abkühlung. Die Wartungscrews des
Einsatzgeschwaders machen sich für die
Vorfluginspektion bereit. Wasserflaschen
werden verteilt, Gehörschutz, Lärmschutzhelme und Nierengurte werden angelegt.
„Hier ist rund um die Uhr was los“ kommentiert ein Wart den Start einer Rotte
von Kampfflugzeugen eines auf der Inçir­
lik Air Base stationierten Koalitionspartners. „In einer Stunde gehen unsere Jungs
raus“, lässt er wissen und schnappt sich seinen Reflexionsgürtel. Sowohl für das Tankflugzeug, den Airbus A310 MRTT, als auch
für die Aufklärungstornados sind heute
Nachtmissionen geplant. Mittlerweile ist
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es stockduster, nur die Temperaturen bleiben hoch und treiben den Schweiß aus allen
Poren. Unter den beiden Zeltüberdachungen werden zwei Aufklärungstornados für
den Einsatz vorbereitet. Kurze Zeit später
heben sie mit leuchtendem Nachbrenner in
die pechschwarze Nacht ab und verschwinden Richtung Einsatzgebiet über dem Irak
und Syrien. Dort werden sie die nächsten
Stunden verbringen, um potentielle Nachschubwege der Terrormiliz des Islamischen
Staates aufzuklären, deren Stellungen zu
fotografieren oder sonstige Informationen
zu sammeln, die für das Lagebild der Koalitionskräfte im Kampf gegen die Terroristen
von Bedeutung sind. Einige Stunden später
ist auch mein Tag beendet. In der täglichen
Meldung des Kontingents an das Einsatzführungskommando in Potsdam kann ich
den erfolgreichen Abschluss zweier Aufklärungs- und einer Luftbetankungsmission
melden. Für die Luftbildauswerter beginnt
dann aber erst die eigentliche Arbeit, bis tief
in die Nacht hinein werten sie Bilder aus.
Erst nach Überprüfung auf Mandatskonformität werden sie für die Nutzung innerROADRUNNER
EINSATZ
COUNTER DAESH – DER CHEF DES STABES ZIEHT BILANZ
halb der Koalition freigegeben. Die internationale Koalition hat inzwischen große
Fortschritte im Kampf gegen die Terrormiliz erzielt. Mittlerweile sind es 68 Nationen, die sich dem Einsatz und der Opera­
tion Inherent Resolve angeschlossen haben.
Zusammen verfügen sie über zahlreiche
Luftfahrzeuge, die auf Flugzeugträgern
oder auf Stützpunkten im Nahen Osten stationiert sind. Ob Luftbetankung, Lufttransport, elektrooptische und signalerfassende
Aufklärung, Luftnahunterstützung, elektronische Gegenmaßnahmen oder Personnel
Recovery – nahezu das gesamte Fähigkeitsspektrum an Luftmacht wird eingesetzt,
bemannt wie unbemannt. „ISIL territory is
shrinking (...) and the terrorist army has lost
nearly 50 percent of territory it once controlled in Iraq and 20 percent in Syria over
the past 18 months“ heisst es in einer Mitteilung unserer vorgesetzten Dienststelle, des
Combined Joint Task Force in Kuwait. Der
deutsche Beitrag wird in der Koalition sehr
geschätzt, das haben mir die zahlreichen auf
der Inçirlik Air Base stationierten Einheiten
immer wieder erklärt. Für diesen Einsatz­
erfolg sorgen tagtäglich über 250 Soldaten
des deutschen Einsatzkontingents Counter
DAESH. Neben den Luftfahrzeugbesatzungen, Missionsplanern, Luftbildauswertern
September 2016
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und den Luftfahrzeugtechnikern, die die
Speerspitze unseres Kontingents darstellen, gibt es zahlreiche weitere Spezialisten,
die im Hintergrund für den reibungslosen
Ablauf sorgen. Insbesondere deren helfende
Hände habe ich während meiner viermonatigen Einsatzzeit äußert schätzen gelernt:
Angefangen vom J1, der sich um alle Personalangelegenheit kümmert; der J2, der
über die Sicherheitslage in und auf der Air
Base informiert und über die Operationsfortschritte im Einsatzgebiet unterrichtet;
das Host Nation Support Element, das mit
seinen zahlreichen Übersetzern für die reibungslose Koordination mit den türkischen
Gastgebern sorgt; der J4, der für die Versorgung des Kontingents verantwortlich ist, bis
hin zu den Feldjägern, die bei den VIP-Besuchen vorbildlich unterstützen und eng mit
den türkischen und amerikanischen Sicher-
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EINSATZ
heitskräften koordinieren. Hinzu kommt
das psycho-soziale Netzwerk, das sich um
das Wohlbehalten unserer Soldaten kümmert. Ich bin stolz darauf, was unsere Männer und Frauen auf der Inçirlik Air Base,
sowie über dem Irak und Syrien leisten. Das
Fliegerische Ausbildungszentrum der Luft­
waffe hat durch die Besetzung von Schlüsselpositionen einen erheblichen Anteil an
diesem Erfolg. Und man darf auch nicht vergessen, dass sämtliche Tornadobesatzungen
irgendwann einmal ihr Handwerk auf der
Holloman Air Force Base gelernt haben.
Ich blicke daher äußerst zufrieden auf
meine Einsatzzeit zurück und wünsche
allen unseren Kameraden, die sich weiterhin vor Ort befinden oder in den kommenden Monaten dorthin verlegen „Hals und
Beinbruch“.
ROADRUNNER
SCHECKÜBERGABE SOLDATENHILFSWERK
Text: StFw Michael Bergmann
Foto: vu
Stellvertretend für Ihre Soldatinnen
und Soldaten übergaben der ehemalige
Kommandeur der Ausbildungsgruppe,
Oberstleutnant Georg Wolters, und der
Staffel­
feldwebel, Stabsfeldwebel Michael
Bergmann, am 18. August 2016 symbolisch
einen Scheck in Höhe von $650,00 an den
hiesigen Vertreter des Soldatenhilfswerks,
Hauptfeldwebel Daniel Matz.
Bereits am 15. Juni hatten die Angehörigen der Ausbildungsgruppe anlässlich der
bevorstehenden Auflösung noch einmal ein
Spendengrillen initiiert. Finanziell großzügig durch den Bundeswehrbetreuungsverein unterstützt, konnte zum damaligen Zeitpunkt das Geld bereits für die Hilfsprojekte
des Soldatenhilfswerkes zur Verfügung
gestellt werden. Nunmehr erfolgte verspätet nur noch die symbolische Übergabe der
Spende. Quasi die letzte Amtshandlung für
die bereits aufgelöste Ausbildungsgruppe.
September 2016
ON BASE
FORTSETZUNG: COUNTER DAESH
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Am Horizont des Tularosa Basin türmen sich die ersten Gewitterwolken auf.
Die senkrecht stehende Sonne hat die Luft
über dem Wüstensand mittlerweile auf weit
über 40° Celsius aufgeheizt. Ein fabrikneuer A400M der Luftwaffe besuchte am
8. August 2016 zum ersten Mal die Hollo­
man Air Force Base. Sträucher, Berge und
Gebäude, nahezu alles verschwindet in der
flimmernden Hitze. Lediglich ein kleiner,
dunkelgrauer Punkt am Himmel lenkt von
den extremen Bedingungen am Boden ab.
Erste Konturen werden sichtbar. Kurz darauf zeichnet sich die vollständige Silouette
des funkelnagelneuen A400M ab. Spezialisten des Luftumschlagzugs des Fliegeri­
schen Ausbildungszentrums der Luftwaffe
warten gemeinsam mit ihren Kollegen der
Material Maintenance Group der US Air
Force auf die erste Landung eines A400M
in der Wüste New Mexicos. Wenige Minuten später setzt der Koloss auf einer der drei
Runways auf und biegt kurzerhand auf die
nächstgelegene Taxiway ab. Routiniert wird
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er von den US-Kollegen auf seine Parkposition eingewiesen, die Klappen am Heck
öffnen sich und geben einen ersten Blick
auf den riesigen Frachtraum frei. "Der ist
schon deutlich größer als der Laderaum der
Transall", staunt ein Soldat des Luftumschlagzugs. Im Vergleich zur Transall
C-160 verfügt der Airbus über die doppelte
Reichweite und kann dabei die dreifache
Ladung transportieren. Dabei ist er gut 200
km/h schneller als die Transall. Nachdem
die Bodensicherheit hergestellt ist, nähern
sich die Soldaten der Material Maintenance
Group mit ihren Entladefahrzeugen. Alles
passt auf den Zentimeter genau, Laderampe
und das Deck des Entladefahrzeugs befinden sich exakt auf gleicher Höhe. Dann geht
alles ganz schnell. Hand in Hand arbeiten
USAF, der deutsche Luftumschlagszug und
die Lademeister des A400M zusammen. In
Windeseile ist der A400M entladen. "That
was quick", kommentiert ein US Soldat der
Material Maintenance Group, nachdem die
letzte Palette den Frachtraum des nagel-
ROADRUNNER
ON BASE
Text: Oberstlt Dr. Thorsten Weber
Fotos: abw & vu
A400M IN DER WÜSTE NEW MEXICOS
neuen Transportfliegers verlassen hat. Die
Stippvisite des Transportflugzeugs auf der
Holloman Air Force Base ist schnell beendet. Bereits kurze Zeit später rollt der Airbus wieder auf die Runway, über der sich
die Temperaturen um die Mittagszeit mittlerweile zur Gluthitze entwickelt haben.
Weder die dünne Luft, der auf 1.300 Meter
Höhe liegenden Holloman Air Force Base,
noch die extremen Temperaturen hindern
die vier jeweils 11.000 PS starken Turboproptriebwerke des A400M die notwendige Leistung zum Abheben zu entfalten.
"Der Transall kann im Hochsommer hier
schon mal die Puste ausgehen", kommentiert einer der Soldaten den Startvorgang.
Bereits nach wenigen hundert Metern hebt
der fabrikneue Transporter majestätisch in
den azurblauen Himmel über der Wüste
New Mexicos ab. Das Luftfahrzeug mit
dem taktischen Kennzeichen 54+04 war
erst vor vier Wochen zum Lufttransport­
geschwader 62 in Wunstorf bei Hannover
überführt worden.
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ROADRUNNER
September 2016
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FREIZEIT
HIKING A COLORADO FOURTEENER
Am Freitag, den 12. August 2016, unmittelbar nach dem Dienst, packten wir unsere
Kletterausrüstung zusammen und traten die gut 449 Meilen lange Fahrt in die
rund 5.200 Einwohner zählende Kleinstadt
Salida in Colorado an, dem Ausgangspunkt
für unsere geplanten Klettertouren in den
Colorado Mountains.
Pünktlich zur Abenddämmerung trafen wir in Salida ein und nach dem Einchecken im Hotel ließen wir den Tag im
The Bounty, einem sehr empfehlenswerten
Restaurant, ausklingen.
Nach dem Abendessen wählten wir unsere
Kletterroute für den Samstag und studierten zudem nochmals genau die Wettervorhersage. Wir entschieden uns für eine Tour
auf den Pyramid Peak in den Elk Moun­
tains. Der Pyramid Peak ist mit 4.275 m
(14.018 ft) der 47. höchste Berggipfel in
Colorado und der 78. höchste in den USA
und liegt knapp 12 Meilen südwestlich von
Aspen, also nochmal eine zweieinhalbstündige Autofahrt von Salida entfernt.
Für die Pyramid Peak-Tour starteten wir
um halb fünf Uhr morgens. Die Route war
anspruchsvoll aber mit toller und abwechslungsreicher Landschaft und auch Wildtiere
kreuzten immer wieder unseren Weg. Wir
überquerten mehrere Geröll- und Schneefel16
Text: HptFw Matthias Ostheimer
Fotos: Oberst Stephan Breidenbach
der und auch die eine oder andere Steigung
hatte es wirklich in sich. Mit zunehmender Höhe begann die Luft immer dünner zu
werden, was uns aber nicht davon abhielt
weiter zu gehen, denn der Gipfel wartete
schon darauf, von uns erklommen zu werden. Als das Klettern am Felsen begann,
war natürlich Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefragt und daher gingen wir
besonders konzentriert zu Werke. Aber
auch diese Etappe ließen wir hinter uns und
um 11 Uhr erreichten wir den Gipfel.
Als Belohnung für den Gipfelsieg wartete
auf uns ein atemberaubender Ausblick auf
Aspen, die nahegelegenen Maroon Bells
(bestehend aus den ebenfalls über 14.000
Fuß hohen Bergen Maroon Peak und North
Maroon Peak) und die aus dem Deutschen
Laden mitgeführten Landjäger. Sichtlich
geschafft aber noch beschwerdefrei, saßen
wir knapp drei Stunden später im Auto auf
dem Weg nach Salida. Unser Tagesziel für
den Sonntag war es gleich zwei fourteeners
zu besteigen. Wir entschieden uns zuerst
den Torreys Peak und dann den Grays Peak
zu erklettern. In den frühen Morgenstunden
starteten wir von Salida aus zum knapp zwei
Stunden entfernten Trailhead. Die Route auf
den Torreys Peak war deutlich anspruchsvoller als am Tag zuvor, jedoch machte die
ROADRUNNER
Kletterei umso mehr Spaß. Besonders schön
anzusehen war auch der Sonnenaufgang an
diesem Morgen. Die Sonne strahlte unsere
Bergseite an und brachte etwas wärmere
Temperaturen mit sich.
Eine richtige Erholungsphase gab es an
diesem Tage eigentlich keine und die dünne
Luft und natürlich die Anstrengung vom
Vortag forderten ihren Tribut und nach einer
rund dreistündigen Kletterei waren wir
ordentlich geschafft. Auch diesmal wurde
der Gipfelsieg mit einer kleinen Brotzeit
gefeiert und es ergaben sich ein paar schöne
Erinnerungsfotos. Der Ausblick vom Gipfel machte ohnehin die vorherige Anstrengung schnell vergessen. Vom Torreys Peak
ging es weiter auf den Grays Peak, der mit
seinen 4.350 Metern unmittelbar daneben
liegt. Der Grays Peak war deutlich stärker
besucht als der Torreys Peak, kann man diesen doch auch weniger anspruchsvoll über
eine zwar stets steigende, aber dennoch
gemütliche Wanderroute und vor allem
ohne Kletterei erreichen. Auch auf dem
Torreys Peak musste selbstverständlich ein
Gipfelfoto geschossen werden. Später auf
der Autofahrt zurück beschlossen wir dann,
dass wir eine derartige Tour definitiv wieder machen werden, denn Colorado ist einfach unser „closest State to heaven“.
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Fotos: aw
PROJEKTWOCHE IN DER DSA
Text: Iris Hirt-Fillipowski
Fotos: DSA
In der letzten Schulwoche vor Beginn
der Sommerferien fand an der Deutschen
Schule Alamogordo Unterricht in anderer
Form statt, denn von Montag bis Donnerstag arbeiteten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Projekttage an ganz
unterschiedlichen Themenstellungen. Als
Oberthema wurde das Motto „Etwas Neues
entdecken – über den Tellerrand schauen“
gewählt, welches die Möglichkeit zu ganz
unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten
bot. So beschäftigte sich die Grundschule
in einem rotierenden Verfahren mit vieren
der Elemente. Hier wurde experimentiert,
gebastelt, gesungen und viel gelernt.
In der Sekundarstufe wählten die Schülerinnen und Schüler aus den Projektvorschlägen der Lehrkräfte aus. So konnten sie
Einblicke in die amerikanische Freiwilligenarbeit erhalten, sich mit dem Universum
und der Entstehung der Erde beschäftigen,
e-Sports betreiben, ihre Fußballkünste vervollkommen, eine kulinarische Weltreise
unternehmen, Videobearbeitung erlernen
und ihre Vorstellungen von Grenzen und
Mauern künstlerisch umsetzen.
Am Donnerstagnachmittag fand dann
die Präsentation der Projektergebnisse
statt, zu der viele Eltern und Gäste den Weg
in die Deutsche Schule Alamogordo fanden. Gestärkt durch Kaffee und Kuchen des
Fördervereins konnten sich die Anwesenden dann einen Einblick in die Arbeit der
letzten Tage verschaffen. Damit ging das
Schuljahr 2015/2016 mit einem weiteren
Highlight zuende.
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ROADRUNNER
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DEUTSCHE SCHULE ALAMOGORDO
FREIZEIT
IMPRESSIONEN: OTERO COUNTY RODEO & FAIR
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"Kommt rein in die Schule…"
…so sangen die Grundschüler der Deutschen Schule voller Schwung und empfingen somit die 27 Erstklässler, die sich am
Freitag, den 19. August 2016 zusammen mit
ihren Eltern, Geschwistern, Verwandten
und Freunden eingefunden hatten.
William B., Jordan F, Justin H., Anni
J., Nele J., Jakob K., Dominik M., Leon
M., Marius N., Mia O., Lotte R., Garven
S., Vincent T., Emily T., Colin F., Laurens
J., Oliver K., Fynn L., Amelie L., Dominik L., Nora R., Kilian R., Lilly S., Maja
S., Theodor U., Sophie W. und Moritz Z.
(Kendra R. und Luis H. verstärken die Klassen in nächster Zeit) wurden zunächst in
der Johannes-der-Täufer-Kirche mit einem
sowohl besinnlichen als auch bunten Gottesdienst von Militärpfarrer Scholz, der
dankenswerterweise aus Washington DC
anreiste, begrüßt, feierlich aufgenommen
und anschließend gesegnet. Der Gottesdienst stand dieses Jahr unter dem Motto
„Etwas Neues beginnt“. Schülerinnen und
Schüler der Klasse 4 stellten mit einer mitgebrachten Schultüte, aus der nach und nach
Gegenstände geholt wurden, dar, verschie20
dene Dinge als Wegbegleiter zu haben. Sie
erklärten jeweils deren Bedeutung. So gibt
zum Beispiel ein Reflektor am Schulranzen
auf dem Schulweg allen das Signal: Achtung
aufgepasst, hier kommt ein Schulkind. Oder
ein Gummiband als Zeichen, wie wichtig
es ist, in der Klasse Freunde zu haben, die
zusammenhalten. Oder wie die Einladung
zum ersten Elternabend Gelegenheit bieten
kann, dass Lehrerinnen und Eltern sich kennen lernen und miteinander ins Gespräch
kommen. Oder Brotdose und Trinkflasche
mit ihrem Inhalt den Schulkindern Kraft
geben, um besser lernen zu können. Oder
der Ball stellvertretend dafür, dass Spiel und
Spaß auch in der Schule nicht zu kurz kommen dürfen. Eingerahmt wurde dies durch
passende Lieder, die die Grundschüler und
die Gemeinde stimmgewaltig mit tatkräftiger Unterstützung aller Grundschullehrerinnen begleiteten.
Diese Gedanken griffen Schulleiter Torsten Reinecke und Grundschulkoordinatorin
Iris Hirt-Filipowsky mit ihren Begrüßungsworten in der Sporthalle der Deutschen
Schule Alamogordo auf und betonten dabei,
ROADRUNNER
Text: Iris Hirt-Filipowsky. Fotos: Carina Schuh.
dass auch durch diese Symbole und deren
Bedeutung ein gemeinsames Lernen miteinander und voneinander möglich ist, bei
dem die Freude daran nicht zu kurz kommen darf. Dass es wichtig ist, einen guten
Freund zu haben, gaben die Dritt- und
Viertklässler schwungvoll zum Besten. Was
im ersten Schuljahr gelernt wird, besangen
die Zweit- und Drittklässler und dass eine
nette Li-La-Lehrerin die Schi-Scha-Schule
mit Spa-Spa-Spaß gestaltet machten die
September 2016
DEUTSCHE SCHULE ALAMOGORDO
EINSCHULUNG AN DER DEUTSCHEN SCHULE ALAMOGORDO
Zweitklässler auf ihre Weise klar. Mit dem
traditionellen Durchschreiten des Rosenbogens wurden alle Erstklässler offiziell
in der Schulgemeinschaft aufgenommen.
Nach der ersten Unterrichtsstunde mit ihren
Klassenlehrerinnen Betty Pauly und Iris
Hirt-Filipowsky nahmen die stolzen Eltern,
die währenddessen von den Zweitklasseltern mit Kuchen und Getränken versorgt
wurden, ihre frischgebackenen Schulkinder
anschließend wieder in Empfang.
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Text & Fotos: jg
Tief im Grand Canyon gelegen ist dieses
Dorf im Havasupai Indian Reservation nur
über einen Trail, welcher durch ein 15 Kilometer langes Flussbett führt, zu erreichen.
Erschwert wird die etwa vier Stunden dauernde Wanderung durch etwa 1.000 Höhenmeter, die der Besucher in den Canyon
hinein und natürlich nach dem Besuch
auch wieder hinaus überwinden muss. Das
Gepäck, Verpflegung, Wasser und auch alle
anderen Sachen, welche der zivilisationsgewöhnte Mensch so braucht, muss entweder
selbst getragen werden oder kann für eine
nicht geringe Gebühr von den Bewohnern
des Reservates mit Pferden bis ins Dorf und
wieder heraus transportiert werden.
Wer es bis in den nach dem Dorf beginnenden Havasu Creek schafft, den erwarten
blau-grüne Wasserfälle und für den Grand
Canyon eher unnatürlich viel grüne Natur.
Von Touristen überrannt entschied die
Leitung des Reservates zusammen mit dem
National Park Service vor einigen Jahren
die Zahl der Besucher zu begrenzen. Für die
250 Plätze auf dem Campingplatz entlang
des Flusses muss man schon bis zu einem
Jahr im Voraus reservieren. Seit einiger Zeit
sind auch die Day Hikes (an einem Tag rein
und wieder raus) verboten. Die Indianer lassen sich allerdings für eine Gebühr von zurzeit $ 85 überreden es doch zu erlauben.
Um alle Wasserfälle zu sehen muss der
Day Hiker etwa 35 Kilometer für den Hinund Rückweg einplanen, 1.000 Höhenmeter runter und wieder hoch und dazu noch
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ROADRUNNER
die Verpflegung mitnehmen. Erschwerend
kommt hinzu, dass ein Teil des Weges im
Wasser verläuft. Der Wasserstand kann
einem dabei durchaus schon einmal bis über
die Hüfte reichen.
Seit der Entdeckung des Dorfes im Jahr
1776 durch den spanischen Priester Francisco Garces hat sich viel verändert. Seit
einigen Jahren gibt es Strom, eine Post
(übrigens die letzte in den USA, wo die
Post ausschließlich mit Pferden transportiert wird) und einen kleinen Laden für
alles Mögliche. Auch hat sich das Leben der
Ureinwohner komplett geändert. Die Touristen zelten am Wasser und die Einwohner
des Dorfes leben in Häusern mit Klimaanlage. Alle benötigten Waren werden im Tal
entweder selbst hergestellt oder müssen mit
SPORT
SUPAI - DAS ETWAS ANDERE INDIANERDORF
Pferd oder Helikopter transportiert werden.
Die Hauptattraktion ist aber die grandiose Natur, die ihresgleichen sucht. Überall ergießen sich Wasserfälle über die Felswände und verwandeln die sonst trockene
Gegend in einen grünen Dschungel.
Viel zu schnell vergeht die Zeit und der
lange steinige und schweißtreibende Rückweg steht an. Jeder Wanderer, den man bei
dem Aufstieg aus dem Tal trifft, wäre gerne
länger geblieben, aber die Zeit im Paradies
ist eben leider begrenzt.
Da hilft nur eins: irgendwann noch einmal wiederkommen!
Sporttermine rund um Holloman
03.09.2016
Turtle Marathon, Halbmarathon & 5K, Roswell, NM
goo.gl/ueHUfA
04.09.2016
Eagle in the Sun Triathlon, El Paso, TX
goo.gl/Gbxepa
10.09.2016
Master of the Mountains Adventure Race, Raton, NM
ratonmom.com
10.09.2016
Freedom Triathlon, White Sands Missile Ragen
goo.gl/AnmjRA
10.09.2016
Santa Fe Trail Run, 50M / Halbmarathon / 1M
ultrasantafe.com
10.09.2016
Franklin Mountains Trail Run, 50K / Halbmarathon / 10 K / 6M / 5K, El Paso, TX
goo.gl/aOfcIO
11.09.2016
Horny Toad Hustle MTB Race, Las Cruces, NM
goo.gl/w5UhN8
11.09.2016
Chips & Salsa Halbmarathon, Albuquerque, NM
goo.gl/DJKC9q
17.09.2016
Monster Triathlon, Holloman Air Force Base
HAFB Gym
24.09.2016
Tour de Ruidoso, Bike Ride
goo.gl/eyhzj1
September 2016
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KIRCHE
NEUES AUS DEN KIRCHENGEMEINDEN
HALLO LIEBE ELTERN!
Ich weiß nicht ob sie es schon wussten…
Text & Foto: Thomas Craemer
Johannes Der Täufer Kirche
Spielen, tanzen und singen beim etwas anderen Mini-Gottesdienst für die Kleinen.
…aber bereits seit einigen Jahren findet in der St.-Johannes-der-Täufer-Kir­
che regelmäßig alle sechs bis acht Wochen
ein Mini-Gottesdienst statt. Der Begriff
Mini-Gottesdienst bedeutet, dass hier
Kinder im Kindergartenalter und jünger
angesprochen sind. Der Ablauf des Gottesdienstes ist angelehnt an einen Erwachsenengottesdienst, also mit Gebeten, Fürbitten und Segen, aber auf die Bedürfnisse
der Kinder abgestimmt. Dafür sorgt ein
wunderbares Team von engagierten Frauen,
die sich viel Zeit für die Vorbereitung nehmen um den Kindern erzählerisch und spielerisch, Kirche und Glaube, sowie den lieben Gott und Jesus näher zu bringen. Jedes
Kind im entsprechenden Alter und natürlich die dazugehörigen Eltern, sind herzlich
eingeladen daran teilzunehmen. Ob evangelisch, katholisch oder anders gläubig ist
ganz egal. Kommen sie einfach mal vorbei!
Die nächste Veranstaltung ist am 1. Oktober
2016 um 15.00 Uhr.
Anschließend sitzen wir noch gemütlich im evangelischen Gemeindehaus beisammen bei Apfelsaft, Keksen, Kaffee
und Kuchen. Und wenn das Wetter passt,
spielen die Kinder im Garten oder auf dem
Spielplatz. Apropos spielen: das dürfen
die Kleinen auch in der Kirche und dazu
noch singen, springen und tanzen. Für die
begleitende Musik sorgen übrigens Iris Hirt
-­Fillipowsky und Don Thorp.
Vieleicht seid ihr auf den Geschmack
gekommen? Dann sehen wir uns möglicherweise beim nächsten Mini-Gottesdienst!
Es freuen sich auf Euch Julia Lauter,
Karin Reiß, Marion Klingberg, Sabine
Craemer und Heidi Reid.
Heilige Messe
Katholische Gemeinde
04.09., Sonntag
10 Uhr
Heilige Messe
Katholische Gemeinde
18.09., Sonntag
10 Uhr
Keine Heiligen Messen
Frühstückstreff für Frauen
Evangelische Gemeinde
15.09., Donnerstag
9 Uhr, Anmeldung erforderlich, 575 404 2971
Gottesdienst mit MilPfarrer Scholz
Evangelische Gemeinde
09.10., Sonntag
10 Uhr
SEP OKT
Veranstaltungsorte:
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ROADRUNNER
September 2016
Evangelisches Gemeindehaus
1311 Galway Drive
links der Kirche
Johannes Der Täufer Kirche
1451 Galway Drive
Katholisches Pfarrzentrum
1451 Galway Drive
rechts der Kirche
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September 2016
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4
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}
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2
1
8
2
6
5
6
7
4
9
} Wenn ich gewusst hätte, wie
sich das Leben später entwi­
ckelt, wäre ich im Sandkasten
sitzen geblieben.
} Manche Dinge lernt man erst schätzen, wenn sie
nicht mehr da sind – Klopaper zum Beispiel.
1
7
2
5
} Manche Menschen sind
wie Wolken. Sobald sie
sich verziehen, kann der
} Ich leide nicht unter Realitäts­ Tag noch ganz schön
verlust – ich genieße ihn.
werden.
DUMME
SPRÜCHE
{
SIMBA
VERMISCHTES
30. SEPTEMBER: DER TAG DES
DEUTSCHEN BUTTERBROTES
Wenn man sich in Deutschland auf etwas in Sachen
Lebensmittel einbildet, dann sind es genau zwei
Dinge: Zum einen deutsches Bier und zum anderen das deutsche Brot. Insofern verwundert es auch
nicht weiter, dass beide mit einem jeweils eigenen
Ehrentag gewürdigt werden.
Die ursprüngliche Initiative zum Tag des Deutschen Butterbrots geht auf die Centrale Marke­
ting-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft
(CMA) zurück. Dieser Aktionstag wurde erstmals
im Jahr 1999 begangen und steht seitdem immer
am letzten Freitag im September unter einem
wechselnden Motto.
Auch nach Auflösung der CMA im Jahr 2009 führen Fans des Butterbrotes und auch zahlreiche
Bäckereien diese Tradition mit Werbeaktionen weiter. Die Chance, dass man an diesem Tag also ein
gratis Butterbrot bekommt, steht nicht schlecht.
Dieser Tag ist somit eine gute Gelegenheit, sich ein
leckeres Butterbrot zu gönnen. Warum nicht gleich
zum Frühstück mit Aufschnitt, Käse oder Marmelade? In diesem Sinne – Guten Appetit!
.
Quelle: www.kuriose-feiertage.de
FEIERTAGE
{ SPEZIELLE }
Gezeichnet von Jennifer Seeliger
WAS? WANN? WO?
MOONLIGHT ZIP TOUR
wann
Freitag, 16. September
wo
Ski Apache
1286 Ski Run Road
Alto, New Mexico 88312
wieviel
$ 110
Info
www.skiapache.com/summer/moonlight-ziptour/
Ski Apache bietet für Adrenalin-süchtige Abenteurer etwas ganz besonderes – eine Fahrt an der Zipline im Mondschein. Im Paket enthalten sind außerdem eine Fahrt im
Tageslicht sowie ein ausgiebiges Buffet im Country-Stil.
WHITE SANDS BURGERS & BREWS
wann
Freitag, 16. September, 16 – 22 Uhr
Samstag, 17. September 12 – 22 Uhr
wo
Otero County Fairgrounds
401 Fairgrounds Rd
Alamogordo, NM 88310
wieviel
$ 5 bis $ 8
Info
goo.gl/Riz2Ry
Die neueste Veranstaltung im Otero County bietet neben diversen eiskalten Biersorten nicht nur Live-Unterhaltung, sondern auch einige der besten Burger, die man
in und um Alamogordo essen kann.
25TH ANNUAL WHITE SANDS BALLOON INVITATIONAL
wann
Samstag, 17. September & Sonntag, 18. September
wo
White Sands National Monument &
Ed Brabson Balloon Park on LaVelle Road,
nördlich vom Hwy 54/70 West
wieviel
frei, ggf. Eintritt White Sands National Monument
Info
www.facebook.com/415919065181652
Start ist jeweils morgens um 7 Uhr im White Sands
National Monument. Am Samstag findet zusätzlich noch
ein Ballonglühen um 19 Uhr im Ed Brabson Balloon Park
statt. Die Durchführung des Events ist wetterabhängig.
ROADRUNNER September 2016