roadrunner - Deutscher Laden Holloman

Transcrição

roadrunner - Deutscher Laden Holloman
ROADRUNNER
Mai
2016
Zeitung des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe, Holloman Air Force Base, New Mexico
Redakteure/Ansprechpartner
in den Gruppen
Redaktion
Chefredakteur
Oberstlt Sven Korthaus
stellv. Chefredakteur
Tel.: +1 (575) 404-2015
Mail: [email protected]
OStFw Frank Schlawin Redaktion & Lektorat
Frau Astrid Burger-Weber
Herr Kolja Böther
OStGefr Nico Tennhardt
Frau Rosemarie Wininger
Frau Sonja Shafer
Satz, Layout
Frau Carolin Piendl
OStGefr Nico Tennhardt
sk
fs
abw
kb
nt
rw
ses
cp
nt
Ausbildungsgruppe
(AusbGrp)
Hptm Björn Ostertag
bo
Ausbildungsstaffel
(AusbStff)
Hptm Sören Rocker
sro
Bundeswehrverwaltungsstelle USA/CA
(BWVSt)
Herr Kolja Böther
kb
Elektronikstaffel
(EloStff)
HptFw Stefan Hollerbuhl
sh
Instandsetzungsstaffel
(InstStff)
StFw Christian Scherz
cs
Foto des Monats
Artikel und Bilder
Fragen und Anregungen
Nachschub- und Transportstaffel
(Nsch/TrspStff)
HptFw Marcel Kuba
[email protected]
[email protected]
Stab
HptFw Sven Rosenplänter
sr
Titelbild
Technische Gruppe
(TechnGrp)
HptFw Jan Grande
jg
Wartungs- und Waffenstaffel
(Wtg/WaStff)
StFw Gerhard Ziesel
gz
Ein besonderes Wiedersehen: BrigGen und ehemalige Astronaut Thomas Reiter mit dem Wappen des
Fliegerischen Ausbildungszentrum.
Infos, Bericht und Fotos ab Seite 22. Foto: fs
Deutsche Schule Alamogordo
StDir Torsten Reinecke
mk
tr
Der Kommandeur FlgAusbZLw trägt die Verantwortung für den Inhalt der Zeitschrift
Roadrunner gegenüber den vorgesetzten Dienststellen. Beiträge von Mitgliedern der
Redaktion und freien Mitarbeitern geben die Ansicht des Verfassers und nicht notwendigerweise die Meinung des BMVg oder der Verbandsführung wieder. Die Redaktion behält
sich vor, die eingereichten Beiträge hinsichtlich Länge, Rechtschreibung, Grammatik und
Richtigkeit zu kontrollieren und zu korrigieren. Alle Rechte sowie Änderungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der
Redaktion. Für unverlangt eingesandtes Foto- und Textmaterial übernimmt die Redaktion keine Haftung. Redaktionsschluss ist jeweils der 15. jeden Monats.
Der Roadrunner ist im Holloman Board und auf der Seite des Deutschen Ladens zu finden:
www.deutscherladenholloman.de
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ROADRUNNER
mit dem Tanz in den Mai haben wir einen
weiteren Monat dieses Jahres erfolgreich
abgeschlossen. Startschuss war die Abschlussveranstaltung zur Graduierung der Absolventen des
Waffenlehrerkurses. Eingeladen hierzu hatte
der Kommandeur Fliegende Verbände des
Luftwaffentruppenkommandos, Generalmajor
Günter Katz, den wir als Gastgeber der Veranstaltung nach seinem Besuch Anfang März,
bereits zum zweiten Mal innerhalb von sechs
Wochen in Holloman begrüßen konnten.
Ebenfalls aus Deutschland angereist
waren die Graduenten des Anteils der Euro­
fighter Waffenlehrerausbildung, die nach der
gemeinsamen Theoriephase in Deutschland,
zunächst ihre waffensystemspezifische Ausbildung in Deutschland und Großbritannien
absolvierten, um nun gemeinsam mit unseren
neuen Tornado-Waffenlehren zu graduieren.
Die herausragende Bedeutung des Lehrgangs
wurde durch die Anwesenheit des Inspekteurs
der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner,
unterstrichen, der es sich nicht nehmen ließ,
als Gastredner der Veranstaltung aufzutreten.
Insgesamt eine tolle Veranstaltung! An dieser Stelle möchte ich mich insbesondere bei
unserem Organisationsteam bedanken, ohne
deren erstklassige Arbeit die Veranstaltung
so nicht möglich gewesen wäre!
Nachdem schon General Müllner in seiner
Rede fest von der Schließung des Standortes
überzeugt war, kam in der Folgewoche die
lange erwartete Bestätigung aus dem Ministerium, so dass nun für uns alle Gewissheit
herrscht. Mit der Entscheidung zur Aufgabe
des Standortes gilt es nun, neben dem uns
bereits bekannten Zeitpunkt zur Einstellung
Mai 2016
des Ausbildungsflugbetriebes schnellstmöglich Klarheit bezüglich der Zeitlinien für
den Bereich Technik zu schaffen, um unsere
Personalplanung bedarfsgerecht daran auszurichten. Sobald hier belastbare Daten vorliegen, werde ich diese über die bekannten
Gremien an sie weitergeben.
In Sachen Einsatz ist es uns gelungen, den
Zeitraum der Anwesenheit in Deutschland
im Rahmen der Einsatzvorbereitung um den
Ausbildungsanteil des neuen Schießausbildungskonzepts zu verkürzen, da die Ausbildung hier vor Ort mit den uns zur Verfügung
stehenden Mitteln und Schießlehren gebilligt
wurde. Somit kann bis auf den Anteil EAKK/
ELUSA die gesamte Einsatzvorbereitung
hier in Holloman durchgeführt werden und
damit die Abwesenheit von unseren Familien
im Vorfeld eines Einsatzes um eine weitere
Woche reduziert werden.
Neben diesen großen Themen hatten wir
aber noch einige weitere berichtenswerte
Ereignisse in diesem April. Nach der Graduierung der Waffenlehrer wurde bereits am Folgewochenende ein Lehrgang unserer jungen
Flugschüler feierlich abgeschlossen. Hierzu
durften wir einen weiteren prominenten Gast
bei uns begrüßen. Brigadegeneral Thomas
Reiter, der anlässlich seiner Aufnahme in die
Space Hall of Fame des Space History Muse­
ums im gleichen Zeitraum in Alamogordo
verweilte, hatte sich bereit erklärt, die Keynote-Rede des Abends zu halten.
Mit unserem Sportfest und dem Earth Day
hatten wir dann quasi das Finale des Monats.
Beide Veranstaltungen waren eine runde
Sache. Auch hier mein ausdrücklicher Dank
an Organisationsteam und Durchführende!
Trotz dieser hohen Dichte an Veranstaltungen und Veränderungen müssen wir weiter
unseren Kernauftrag in den Mittelpunkt stellen. Abstriche bei der Flugsicherheit und bei
der Qualität der Ausbildung sind unter allen
Umständen zu vermeiden! Ich fordere sie alle
auf, sich dieser Herausforderung mit Professionalität und hoher Motivation zu stellen.
Uns allen wünsche ich einen guten Start in
den Mai!
Ihr Stephan Breidenbach
EDITORIAL
IMPRESSUM
LIEBE LESERINNEN UND LESER,
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Ihr wollt eure Fotos hier sehen? Schickt sie an
[email protected]
BEFÖRDERUNGEN & EHRUNGEN
FOTO DES MONATS
KOJOTE KARL UND DER ROADRUNNER
WIR GRATULIEREN
Norbert Kappell
Er wurde zum Oberstleutnant befördert.
Swen Aeilts
Er wurde zum Stabsfeldwebel befördert.
Daniel Kosko
Er wurde zum Hauptfeldwebel befördert.
Christoph Kraft
Er wurde zum Hauptfeldwebel befördert.
Mike Trapp
Er wurde zum Hauptfeldwebel befördert.
NACH BÜCHEL AUSGEFLOGEN
Die Roadrunner-Redaktion gratuliert
allen Kameraden recht herzlich!
Foto: kb
Text: Redaktion. Foto: nt.
ZU GAST: BRIGADEGENERAL THOMAS REITER
Direktor für Bemannte und Robotische Forschung bei der European Space Agency
Im Rahmen der Feierlichkeiten zur Graduation des
WST 74 und 75 (siehe Seite
16) besuchte Brigadegeneral
Thomas Reiter das Fliegeri­
sche Ausbildungszentrum der
Luftwaffe (FlgAusbZLw) in
Holloman. Nach dem Eintrag
in das Gästebuch und einem
ausführlichen Gespräch mit
Oberst Ferkinghoff, dem Leiter des FlgAusbZLw, hielt
der ehemalige Astronaut vor
einem zahlreich erschienen
Publikum einen Vortrag über
seine Zeit auf den Raumstationen Mir und ISS sowie seinen Außenbordeinsätzen.
Am 4. April 2016 absolvierten Oberstleutnant Martin Maddin Krumholz und Major Jens
Wanze Lauer gemeinsamen ihren Last Flight im Fliegerischen Ausbildungszentrum. Für
beide heißt der nächste Stopp Büchel. Oberstleutnant Krumholz wird dort als Staffelkapitän in der ersten Staffel seinen Dienst verrichten, während Major Lauer als Waffenlehrer
ebenfalls in der ersten Staffel eingesetzt wird. Wir wünschen den beiden Kameraden viel
Erfolg auf Ihrem weiteren Weg!
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ROADRUNNER
Text: nt
Foto: fs
BESUCH
ON BASE
Der Roadrunner unserer Sonderlackierung ist dann doch etwas zu groß für diesen Kojoten.
Mai 2016
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Nach alter Tradition in der Wtg/WaStff
wird bei diversen Feiern und Aktivitäten
ein Coin Check des staffeleigenen Coins
durchgeführt. Nach den festgelegten Regeln
hat, nach Ertönen des Kontrollrufs, jeder in
kürzester Zeit seinen Coin vorzuzeigen.
Wer hierzu nicht in der Lage war, ist
anschließend sicherlich immer gerne bereit,
die Spendenbüchse beim StffFw zu bereichern. So und durch diverse andere Spenden kam der schöne Betrag von $ 555,55
zusammen, der nun HptFw Sven Winterpracht, dem lokalen Vertreter des Soldaten-
Text: StFw Frank Tietz
Fotos: nt
Bezirksschwerbehindertenvertreung beim Kommando Luftwaffe
Text: Oberstlt Zoltan Graves. Foto: nt.
hilfswerks der Bundeswehr e.V. übergeben,
und somit langfristig Kameraden in Not
zugeführt wurde.
Um für die nächsten Coin Checks gerüstet zu sein, ist der Coin der Wtg/WaStff für
jeden beim Staffelfeldwebel erhältlich.
WEITERE SPENDENAKTIONEN
v.l.n.r.: StUffz Helge Klüver, Oberstlt Peter Cornelius, StFw Dieter Dörrbecker, Jacqueline Rickmann, Oberstlt Zoltan Graves.
Text: Redaktion
Die jährlich stattfindende Sammelaktion für das
Soldatenhilfswerk erbrachte 2015 den stattlichen
Betrag von 1.130 €. Hierfür bedankt sich das Soldatenhilfswerk bei allen Spendern.
Ein von den Spießen für den Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge e.V. organisiertes Grillen erzielte
den Spendenbetrag von 1.000 €. Auch hierfür ein herzliches Dankeschön von der Kriegsgräberfürsorge.
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ZU GAST: OBERSTLEUTNANT CORNELIUS & FRAU RICKMANN
BESUCH
ENGAGEMENT
COIN CHECK - SO HALLT ES DURCH DEN RAUM
ROADRUNNER
In der Zeit vom 20. bis zum 21. April 2016
besuchte die Bezirksschwerbehindertenvertretung beim Kommando Luftwaffe das
Fliegerische Ausbildungszentrum der Luft­
waffe (FlgAusbZLw) in Holloman. Oberstleutnant Peter Cornelius, Bezirksvertrauensperson schwerbehinderter Menschen,
und Frau Jacqueline Rickmann, erste stellvertretende Vertrauensperson, treten ehrenamtlich für die Wahrung der vom Gesetzgeber geschaffenen Rechte und Pflichten nach
dem Sozialgesetzbuch IX ein. Sie stehen
schwerbehinderten Menschen sowie den
örtlichen Vertrauenspersonen der schwerbehinderten Menschen im nachgeordneten
Bereich Kommando Luftwaffe vertrauensvoll mit Rat und Tat zur Seite.
Die Bezirksvertrauensperson schwerbe­
hinderter Menschen beim Kommando
Luftwaffe ist für circa 700 Personen in
der gesamten Luftwaffe zuständig. Sie
ist mit dem jeweiligen Dienststellenleiter
auf v­ertrauensvolle Zusammenarbeit zur
Wahrung der Interessen schwerbehinderMai 2016
ter Menschen verpflichtet. In diesem Sinne
berät sie auch Dienststellenleiter beziehungsweise Beauftragte des Arbeitgebers
in allen Fragen rund um die Beschäftigung
schwerbehinderter sowie diesen gleichgestellte Menschen.
Ziel des Besuches war es, sich ein Bild
von den Rahmenbedingungen für die
schwerbehinderten Menschen hier im Fliegerischen zu machen. Nach einem Gespräch
mit Oberst Breidenbach zum Hintergrund
des Besuchs und einem anschließenden
Austausch mit der Sozialarbeiterin, Frau
Willer, lag der Schwerpunkt des Besuchs
vor allem in der Beratung von interessiertem und betroffenem Personal.
Oberstleutnant Cornelius hob hervor,
dass es für die Schaffung von inklusiven
Lebenswelten wichtig ist, allen Beschäftigten die gleichen Chancen zu geben und
das inkludiert auch schwerbehinderte Menschen. Dabei betonte er außerdem, dass das
FlgAusbZLw diesen Prozess beeindruckend
positiv mitgestaltet.
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Sie sind jetzt schon zwei Monate in der
Türkei – was gibt es zu berichten?
Wir sind hier sieben Tage die Woche im
Dienst. Jeden Morgen informiere ich das
Einsatzführungskommando in Potsdam
über die aktuelle Lage auf der Inçirlik Air
Base und gebe Informationen über unsere
Einsätze, den Luftfahrzeugstatus sowie die
Personallage weiter.
Unser Einsatz steht auch nach fünf
Monaten unverändert im Fokus der Öffentlichkeit. Viele hochrangige Politiker und
Militärs haben uns bisher besucht. Mein
persönliches Highlight war ein Wiedersehen mit einem türkischen Stabsoffizier, mit
dem ich vor einigen Jahren in der NATO
zusammengearbeitet hatte. Er überraschte
mich kurzer Hand mit seinem Besuch auf
der Inçirlik Air Base. Ansonsten läuft hier
alles nach Plan. Unsere Aufklärungs­
tornados und das Tankflugzeug Airbus
A-310 MRTT sind fast täglich über dem
Irak und Syrien im Rahmen unseres Mandats Counter DAESH unterwegs.
Können sie uns die Missionsabläufe
schildern?
Die Einsätze der Flugzeuge werden durch
das Combined Air and Space Operations
Centre (CAOC) in Al Udeid im Emirat
Katar geplant. Damit unsere Einsätze
streng nach den Vorgaben unseres Bundestags erfolgen, das heißt mandatskonform sind, hat die Bundeswehr dort einen
deutschen Anteil integriert. Dieser prüft
jede Beauftragung unseres Einsatzkontingents durch das CAOC und überwacht die
Durchführung der einzelnen Aufklärungsund ­Tankermissionen. Zu diesem deutschen
Anteil gehört auch der Red Card Holder.
Er ist der höchste deutsche Offizier im
CAOC. Mit seiner Roten Karte stellt er
sicher, dass nur solche Aufträge an das
deutsche Einsatzkontingent nach Inçirlik
weitergeleitet werden, die den politischen
Vorgaben entsprechen. Je nach Bedarf starten unsere Luftfahrzeuge dann am Tag oder
mitten in der Nacht in das Einsatzgebiet.
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Text: Redaktion
Foto: HptFw Oliver Pieper
ALL AROUND THE WORLD PARTY 2016
Text: HptFw Thomas Wolff
Fotos: B. Hullena, Maj Jonathan Reed
VERANSTALTUNG
EINSATZ
EINSATZ IN INÇIRLIK – ERSTES RESUMEE
Können sie etwas zur Gesamtoperation
sagen?
Im Rahmen der Operation Inherent
Resolve werden jeden Tag rund um die Uhr
Einsätze über dem Irak und Syrien geflogen. Der gemeinsame Kampf der Koalition gegen die Terrororganisation IS erfolgt
durch ein breites Spektrum unterschiedlichster Fähigkeiten. Dazu zählen in erster
Linie optische und signalerfassende Aufklärung, Luftraumüberwachung, Luftbetankung, Luftverteidigung und Luftangriff.
Dabei kommen sowohl bemannte als auch
unbemannte Luftfahrzeuge zum Zuge. Die
Einsätze erfolgen von zahlreichen Stützpunkten im nahen Osten und Anrainerstaaten des Mittelmeerraums.
Ist unser Beitrag anerkannt?
Jeder Aufklärungseinsatz unserer Tornados liefert wichtige Informationen über
die Stellungen der Terrororganisation, ihre
Absichten und militärische Fähigkeiten.
Jeder Liter Treibstoff, den unser Tanker
abgibt, wird dazu genutzt, länger über dem
Einsatzgebiet zu verweilen.
Unser Beitrag hilft, die Bewegungsfreiheit des IS weiter einzuschränken. Unsere
Leistungen werden international hoch anerkannt und geschätzt.
Wie sieht es mit Ihrer Motivation aus?
Die Stimmung des deutschen Einsatzkontingents in Inçirlik ist sehr gut. Wir sind
hier ein gutes Team. Die Motivation ist ausgesprochen hoch. Jedem ist klar, warum er
hier ist und wie wichtig dieser Einsatz für
die Sicherheit zuhause ist.
ROADRUNNER
Am Samstag, den 9. April 2016 fand
nach zweijähriger Pause wieder die SNR’s
Around the World Party im Community
Center der Sheppard Air Force Base statt.
Bei dieser multinationalen Veranstaltung, werden von den elf vor Ort befindlichen ENJJPT-­
Nationen Kanada, Belgien,
USA, Türkei, Spanien, Norwegen, Niederlande, Italien, Griechenland, Dänemark und
Deutschland landestypische kulinarische
Spezialitäten und Getränke angeboten. Die
Speisen w
­ erden jedoch nicht beim nächsten nationalen Feinkosthändler bestellt,
sondern von den jeweiligen ­Communities
selbst zubereitet. Da sich die Gemeindegrößen der in Wichita Falls ansässigen Nationen vom einstelligen bis zum dreistelligen
Bereich erstrecken, ist dies mitunter ein
ziemlicher Kraftakt und bedarf einer aufwendigen Vorbereitung.
Von deutscher Seite wurden in diesem
Jahr unter anderem Gerichte wie Rinderrouladen, Rheinischer Sauerbraten, Leberkäse, Frikadellen, Weißwürste und Spätzle
angeboten. Genauso wie Salate, Kuchen
und Desserts, wobei fast kein deutscher
Klassiker ausblieb. Deutsches Bier, Obstler
Mai 2016
und der weltweit bekannte Kräuterlikör aus
dem niedersächsischen Wolfenbüttel, durften da natürlich genauso wenig fehlen.
Auch von den anderen Nationen wurde
vom türkischen Döner bis zur spanischen
Paella alles geboten was das Gourmetherz
begehrt. Bei einem Andrang von bis zu 600
Besuchern im kleinen Community Center war der Ansturm auf die verschiedenen
Stände sehr groß. Denn bei dieser kulinarischen Weltreise wollte Keiner zu kurz kommen. Auch der deutsche Stand wurde förmlich überrannt, so dass nach gut eineinhalb
Stunden, trotz der Ausgabe von kleinen
Probierportionen, die meisten Speisen leider schon vergriffen waren.
Wer also nicht in den ersten zwei Stunden
nach Öffnung der Tore da war, der musste
leider auch schon schauen wo man die letzten Reste ergattern konnte. Neben der Verköstigung der Besucher wurde auch für eine
stimmungsvolle musikalische Unterhaltung
gesorgt. So wurde durch den deutschen DJ
(in Nebenfunktion auch Fluglehrer) eine
breite Palette internationaler Musik geboten und sorgte für eine tolle Stimmung und
einen gelungenen Abend.
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Am 1. Januar 2012 wurde ich in den Südwesten der USA versetzt. Mit einem kurzen
Aufenthalt in El Paso, Texas, habe ich meine
Zeit hier auf diesem Kontinent auf der Hol­
loman Air Force Base, als Stabsoffizier im
S3 Bereich, verantwortlich für die fliegerische Ausbildung der Luftwaffe in USA und
auch für Sonderprojekte, fortgesetzt. Am
30. Juni 2016 verschlägt es mich zurück in
meine Heimat ins schöne Rheinland.
Somit habe ich viereinhalb Jahre in diesem wunderschönen Land verbringen dürfen und habe dabei sehr viel vom Land gesehen und sehr viele Leute kennen gelernt.
Es war ein Geschenk hier sein zu dürfen.
Meine Frau und ich werden sehr viel von
hier in unserem Rucksack der Erfahrungen mit nach Deutschland nehmen. Darunter wird auch die, in der Welt sehr bekannte
und hier erfahrene, nach außen dargestellte,
Freundlichkeit des amerikanischen Volkes
sein. Freundlich begrüßt zu werden, auch
von wildfremden Personen, beim Spaziergang oder bei einer Wanderung, erhellt das
Gesicht eines jeden und sollte im Grunde
etwas sein, das zum guten Umgangston
gehört. Mehr Freundlichkeit im Leben
könnte die eine oder andere Situation im
Leben durchaus erleichtern und das nicht
nur im Privaten.
Am 24. Oktober 2014 jedoch hat ein
Rückschlag meiner Gesundheit mein Leben
sehr stark verändert. Ich habe einen schweren Herzinfarkt im Anschluss an einen
Leistungsmarsch erlitten und habe mit dem
Tod gekämpft. Ich wurde sieben Mal reanimiert und fünfmal elektrokardiovertiert
(Elektroschocks). Ich verdanke mein Leben
aber nicht nur den sofort herbei gerufenen
Sanitätern und dem Rettungsteam. In der
Hauptsache verdanke ich mein Leben den
Soldaten, die beherzt die Situation erkannt
haben und mich zunächst in die stabile Seitenlage verbracht haben und anschließend
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Text: Oberstlt Zoltan Graves. Foto: Elke Graves
mit den Erstmaßnahmen der Herzmassage
begonnen haben. Allen Beteiligten habe ich
bereits mehrfach meinen unermesslichen
Dank ausgedrückt und ich tue es hier sehr
gerne erneut:
Danke! Ohne Euch
wäre ich nicht mehr da.
Im Rahmen der dann folgenden Krankenhausbehandlung war es sehr lange
nicht klar, ob ich überhaupt in den Vereinigten Staaten verbleiben darf. Ich habe
es geschafft meine Herzpumpleistung von
ursprünglich lebensbedrohend, über stark
eingeschränkt, bis hin zu sehr leicht eingeschränkt und dann nicht mehr ausschließend
für einen USA-Aufenthalt zu verbessern.
Das habe ich nicht nur dem mich umgebenden Ärzte-Team zu verdanken, sondern
einer selbstauferlegten Strenge und Disziplin. Ich habe über 20 Kilogramm abgenommen, aber nicht durch hungern, sondern durch Umstellung meiner Ernährung.
Fleischlos war das Stichwort und großzügiger Verzicht auf tierische Fette. Täglicher
Sport half zusätzlich meinen Gesundheitszustand zu verbessern, sowie auch diszipliniertes Festhalten an den Anweisungen der
Ärzte. Ich habe mir eingebildet, dass jedes
Gramm, das ich abnehme meinem Herzen
in seiner Arbeit hilft.
ROADRUNNER
Gerade in einem Land der Steaks, des
Pulled Pork und der Briskets, der Turkeys zu Thanksgiving und der Full Racks
von Baby Back Ribs ist es nicht unbedingt
leicht, eine solche Ernährung aufrecht zu
erhalten. Auch hier ist mein Dank gerichtet an jemanden, der durch Innovation, Einfühlungsvermögen und stetige Motivation
mich unterstützt hat. Sie hat nicht nur an
meinem Bett gewacht, als ich im Koma lag,
sondern war zu jeder Tages- und Nachtzeit
für mich da. Meine Frau hat es geschafft,
trotz des riesigen Schocks, der auf ihr lastete, eine innere Ruhe zu bewahren und
war einfach nur da. Worte können meine
Gefühle für diese Frau an meiner Seite nicht
ausdrücken. Der Wortschatz der deutschen
Sprache hat keine Steigerungen dafür, so
dass ich da eher auf die englische Sprache
abziele und Begriffe wie „from the bottom
of my heart“, „endlessly“, „from here to the
moon and back (in meinem Fall mindestens
der Mars)“ etc. verwende.
Zum Zeitpunkt des Infarktes war es meinen Kindern aufgrund der sehr großen Entfernung hierher nicht möglich sofort an Ort
und Stelle zu sein. Darüber hinaus war mein
Sohn zu dieser Zeit im Einsatz in Afghanistan und meine Tochter auf einem Feldwebel-Lehrgang in Deutschland. Allen Angehörigen und unseren Freunden habe ich
einen Schreck versetzt, der bis heute noch
sehr tief sitzt und so schnell auch nicht zu
verarbeiten ist. Sie können sich vielleicht
vorstellen, wie schön das Wiedersehen mit
meiner in Deutschland gebliebenen Familie
im Rahmen eines Heimaturlaubes war.
Während der Zeit des Krankenhausaufenthalts und der Rehabilitation und auch
noch weiter danach, habe ich eine Kameradschaft erfahren, die weit über das hinausgeht, was der Paragraph 12 Soldatengesetz von einem Soldaten erwartet. Sei es
die Rettung und das beherzte WiederbeleMai 2016
PERSONALIEN
TIME TO SAY GOODBYE
ben bis zum Eintreffen der Rettungskräfte,
die Übernahme der Arbeit, als ich im Büro
nicht verfügbar war oder auch und insbesondere das freundliche und liebevolle Umsorgen meiner Frau in der Zeit als sie Unterstützung brauchte. Das Aufpassen auf unser
Haus für die Zeit des Krankenhausaufenthalts, die ärztliche Unterstützung und Beratung, um wieder auf den Damm zu kommen
sind nur Beispiele von Kameradschaft, wie
ich sie in meinem Leben noch nie erfahren
habe und auch hier hat die deutsche Sprache
außer dem Wort Danke und Dankbarkeit
nicht genügend Vokabeln meine zutiefst
empfundene „gratitude“, „appreciation“
und „thankfulness“ auszudrücken.
Liebe Hollomänner und Hollofrauen,
glauben Sie mir, da ich, wie die US-Kardiologen meine Krankheitssituation im
Oktober 2014 beschrieben haben, einem
Sudden Death, zu Deutsch: plötzlichem
Herztod, ausgesetzt war – es gibt Wichtigeres im Leben, als man vereinzelt glauben
könnte. Sicherlich wird der Mensch auch
von z­wischenmenschlichen Beziehungen
und sozialen Zwängen, externen Einflüssen und inneren Gefühlen und Meinungen
geleitet, aber lassen Sie es sich von jemandem sagen, der schon fast den von Chris
de Burgh besungenen „Ferry-Man“ des
­Flusses Styx bezahlt hätte:
1.Jeder Tag ist ein schöner Tag.
2.Am Leben zu sein ist ein Geschenk.
3.Wenn Sie 1. und 2. beachten ist alles
andere sekundär.
Genießen Sie Ihr Leben, es kann kürzer sein
als Sie glauben oder hoffen, und haben Sie
Freude an Ihrer Zeit hier. Ich melde mich
hiermit nach Deutschland ab.
Herzlichst
Ihr Oberstleutnant Zoltan Graves
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Leiterin Berufsföderungsdienst Standortteam Holloman
Text: RAR´in Iren Sappler
Foto: fs
REGIERUNGSAMTSRÄTIN ANJA SENDELBACH
Leiterin Berufsföderungsdienst Standortteam Holloman
Text: RAR´in Anja Sendelbach
Foto: fs
PERSONALIEN
REGIERUNGSAMTSRÄTIN IREN SAPPLER
Ein Kommen und Gehen...
Nachdem
meine Nachfolgerin, Frau
Anja Sendelbach, bereits
am 21. März ihren Dienst als Teamleiterin
im Berufsförderungsdienst Köln, Standort­
team Holloman, angetreten hat, kann ich
mich nun ruhigen Gewissens in Richtung
Heimat verabschieden.
Rückblickend sind meine fünf Jahre auf
der Holloman Air Force Base schnell vergangen. Mir hat die tägliche Arbeit mit
Ihnen Spaß gemacht. Ich habe meine ganze
Kraft und Energie der Aufgabe Sie erfolgreich in das zivile Arbeitsleben einzugliedern, beziehungsweise Ihnen den Weg dorthin zu ebnen, gewidmet.
Durch ein jährlich wechselndes, sehr
umfangreiches Bildungsprogramm hatten
und haben Sie alle die Möglichkeit, sich optimal auf Ihren künftigen Zivilberuf vorzubereiten. Ich danke an dieser Stelle allen militärischen Vorgesetzten für die Bereitschaft,
ihren Jungs und Mädels für den Besuch der
Arbeitsgemeinschaften des BFD den nötigen Freiraum zu gewähren und den Schichtplan an deren Bedürfnisse anzupassen.
Auch mit Ihrer Anwesenheit bei feierlichen Zeugnisübergaben haben Sie mir, wie
auch den Teilnehmern, besondere Wertschätzung entgegen gebracht und die Wichtigkeit der zivilberuflichen Vorbereitung
unterstrichen.
Leider konnte ich trotz eines großen
Ermessensspielraums, den die Vorschriften
der Berufsförderung einräumen und den ich
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immer zu Gunsten der Soldaten und Soldatinnen genutzt habe, nicht alle Wünsche
erfüllen, so dass einige wenige von Ihnen
nicht ganz so gut auf den BFD zu sprechen sind. Aber wie heißt es so schön: „Es
allen Recht zu machen ist eine Kunst, die
niemand beherrscht!“ Ich denke, Sie können zufrieden sein. Ihr Wohl stand bei mir
immer an erster Stelle!
Auch wenn es für mich nicht immer leicht
war, gegen die Mühlen der Vorgesetzten
im Karrierecenter Düsseldorf, BFD Köln,
anzugehen, so habe ich für Sie gekämpft
und konnte doch vieles in Ihrem Sinne
erreichen und letztendlich auch durchsetzen. Die überwiegend jungen Soldaten und
Soldatinnen waren „meine Kinder“ und so
habe ich sie auch behandelt. Mal mit der
nötigen Strenge aber oft auch mütterlich
nachsichtig. Das Wohl jedes Einzelnen lag
mir dabei persönlich am Herzen.
Ich sage nun Danke für das mir entgegengebrachte Vertrauen, die Wertschätzung und Ihre Unterstützung. Besonders
danke ich meinen beiden Teammitgliedern
Alexander Geißler und Peter Lehmann.
Für Ihre private und berufliche Zukunft
wünsche ich Ihnen alles Gute.
Mein Weg führt mich nun leider weg
vom BFD und hin zum Bundeswehrdienstleistungszentrum Ulm in die Personalsachbearbeitung. Ich freue mich auf diese neue
Herausforderung.
Behalten Sie mich in guter Erinnerung!
Auf Wiedersehen und vielleicht mal wieder
irgendwo.
Ihre Iren Sappler
ROADRUNNER
Sehr geehrte Angehörige des
fliegerischen Ausbildungszentrum
der Luftwaffe,
ich darf die Gelegenheit nutzen und mich
Ihnen kurz vorstellen. Mein Name ist Anja
Sendelbach und ich bin seit dem 21. März
2016 am Standort Holloman. Ende April
habe ich die Nachfolge von Frau Iren Sappler als Leiterin des BFD Standortteams Holloman angetreten. Eine Aufgabe, auf die ich
mich bereits sehr freue.
Ich darf Ihnen an dieser Stelle kurz
meinen bisherigen Werdegang darlegen.
Nach abgeschlossener Laufbahnausbildung im Jahr 2004 war ich zunächst zwei
Jahre im Kreiswehrersatzamt Wetzlar, wo
ich als Betreuungsgruppenleiterin und
Musterungs­beamtin tätig war.
Meine zweite Verwendung führte mich
in meine alte Heimat Kassel zurück, wo ich
die nächsten fünf Jahre als Förderberaterin
für das Standortteam Höxter und am Standort Holzminden zuständig war.
Nächste Station sollte dann der BFD Köln
sein, wo ich zunächst weitere zweieinhalb
Jahre als Beraterin am Standort Köln/Wahn
tätig gewesen bin und ab Juni 2014 bis zu
meiner Versetzung nach Holloman die Leitung des Bereichs Zentrale Angelegenheiten wahrgenommen habe.
Mai 2016
Holloman ist meine erste Auslandsverwendung, weswegen ich momentan alles
mehr oder weniger als kleines Abenteuer
betrachte. Dank der hervorragenden Unterstützung meiner Kollegen und der netten
Menschen, die ich hier vor Ort bereits kennenlernen durfte, gestaltet sich vieles aber
leichter als erwartet. Wenn in Kürze noch
mein Hab und Gut wohlbehalten den Weg
zu mir findet, bin ich sicher, dass ich mich
hier sehr schnell heimisch fühlen werde.
Ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit mit Ihnen und bin mir sicher,
dass diese Verwendung in jeder Hinsicht
ein Highlight in meiner beruflichen Laufbahn sein wird. Ich hoffe, wir sehen uns
bald einmal in einem Beratungsgespräch
oder bei anderer Gelegenheit.
Bis dahin
Ihre Regierungsamtsrätin
Anja Sendelbach
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Text: rw. Foto: nt.
Am 1. April wurde vom HelpDesk-Team
Holloman eine LoNo verschickt. Die E-Mail
bat Nutzer, sich beim HelpDesk zu melden,
wenn sie an einem Pilotprojekt der Bundeswehr
teilnehmen wollten.
Dieses sollte testen, ob normale Rechner
gegen MacBooks ausgetauscht werden könnten
und mit gewöhnlich genutzten Softwareprodukten, wie zum Beispiel Microsoft Office, Adobe
Acrobat, LanCrypt, etc, kompatibel laufen würden. Neunzehn Nutzer trugen daraufhin ihren
Namen in die am HelpDesk ausgelegte Liste ein.
Am 4. April wurden diese Nutzer dann
gebeten, sich am HelpDesk zu melden, um ihre
neuen Laptops abzuholen. Genau zwei dieser Nutzer, HptFw Torsten Becker und Hptm
Norfried Paetz, sind dann erschienen und
­
­w urden vom HelpDesk Team dafür mit einem
saftigen Stück MacBook Pro belohnt!
DER FERNSEHSENDER KRWG VOR ORT
Text: Redaktion
Fotos: fs & nt
Am 19. April besuchte Simon Thompson vom Sender KRWG aus Las Cruces das Fliegerische Ausbildungszentrum der Luftwaffe. Bereits vor einigen Woche war er zu Gast an der
Deutsche Schule Alamogordo, dabei entstand die Idee zu einer Reportage über das Fliege­
rische Ausbildungszentrum der Luftwaffe.
Neben Filmaufnahmen von startenden Tornados hatte Thompson auch die Gelegenheit für ein Interview mit Oberst Breidenbach, dem Kommandeur des FlgAusbZLw, zur
Zukunft der Luftwaffe am Standort Holloman. Zudem führte Thompson Gespräche und
Interviews mit weiteren Soldaten und erhielt abschließend im Rahmen eines Static Displays ein ausführliches Briefing über die Fähigkeiten des Tornados. Der Filmbeitrag wurde
bereits am Freitag, dem 29. April 2016, ausgestrahlt. Für Interessierte ist dieser im Internet
abrufbar: krwg.org/post/german-air-force-departure-major-loss-alamogordo
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ROADRUNNER
MIT DER UK ZUM SPACEPORT AMERICA
Am 18. April 2016 starteten 14 Mitglieder der Unteroffizierkameradschaft bereits
morgens um 06:00 Uhr Richtung Truth or
Consequences. Ziel dieses Ausflugs war die
Besichtigung des Spaceport America, einem
ehrgeizigen Projekt unter anderem von der
Firma Virgin Galactic, welche sich das Ziel
setzte, zahlungskräftigen Weltraumtouristen den privaten Flug ins All zu ermöglichen. Subventioniert wird das Vorhaben
übrigens vom Bundesstaat New Mexico mit
200 Millionen Dollar, was sicher auch ein
Grund für die Standortentscheidung war.
Leider kämpfen die beteiligten Firmen zurzeit noch mit diversen Problemen, so dass
zwar ein Flug ins All geplant ist, aber noch
nicht durchgeführt werden konnte.
In Truth or Consequences angekommen
,stieg die Gruppe der UK in einen Shuttlebus des Spaceports America um und ein
Mitarbeiter sorgte während der rund 45
minütigen Fahrt zum Gelände des Spaceports für Informationen und Videofilme
aus der Historie des Projektes. Neben der
dann folgenden Besichtigung des Muse-
Mai 2016
Text: OStFw Michael Kröger
Fotos: StFw Heinz Hunseder
VERANSTALTUNG
ON BASE
APRIL, APRIL!
ums mit vielen Übersichtstafeln zu geplanten, aber noch nicht durchgeführten Vorhaben des sogenannten Weltraumhafens, war
die Besichtigung des Spaceport Opera­
tions Center (SOC) ein Highlight des Ausflugs. Letzter Programmpunkt war dann
der Besuch der Flugplatzfeuerwehr, die zur
allgemeinen Überraschung mit nur einem
Löschfahrzeug etwas unterdimen­
sional
aufgestellt schien.
Die Rückfahrt wurde wieder von vielen
interessanten Filmbeiträgen und Erläuterungen unseres Tour Guides im Bus begleitet. An dieser Stelle sei mir erlaubt, kurz
einzustreuen, dass der Ausflug zum Space­
port America sicher interessant ist, sich
jedoch besonders Familien mit kleinen Kindern sehr gut überlegen sollten die $ 44 plus
Tax zu investieren.
Am frühen Nachmittag ging es dann wieder zurück nach Alamogordo, nicht ohne
einen Stopp einzulegen mit der Möglichkeit
das Mittagessen nachzuholen und in geselliger Runde interessante Gespräche über
das Erlebte zu führen.
15
…wird doch noch fertig. Und wie! Der
WST-Kurs 74/75 musste eine lange Durststrecke durchlaufen, bis am 15. April nun
endlich die Graduation anstand. Als Gastredner konnte sogar der ehemalige Astro­
naut und Brigadegeneral Thomas Reiter
gewonnen werden, der seine Dienstreise
nach Colorado mit einem Abstecher in
Richtung Holloman verbinden konnte. In
seiner Rede war zu hören, dass er als junger Tornado-Pilot einst an einem sehr ähnlichen Punkt stand und nicht im Traum daran
dachte, einmal ein ganzes Jahr im Weltall zu
verbringen. Dies sollte für unsere vier Graduenten, von denen drei wie Reiter selbst,
ebenfalls ein Luft-und-Raumfahrt-Studium
bei der Universität der Bundeswehr in München absolviert haben, Ansporn genug sein,
ihre ungewisse Zukunft im Cockpit motiviert anzunehmen.
Hptm Daniel Schizo Schwenck, Hptm
Christopher Balls Ermisch, Hptm Sarah
Buffy Liepe und OLt Benjamin Sido Sera
begannen Ihren Lehrgang bereits zum Teil
Ende Februar 2015 und benötigten somit
mehr als 13 Monate. Die Umrüstung der
Tornado-Flotte, die Ressourcenknappheit
der Bundeswehr, sowie der FWIC-Lehr16
Text: Maj Arne Häußler. Fotos: fs.
gang bremsten die vier Flugschüler mehrfach aus. Am Ende mussten sie trotz der
langen Ausbildung sogar noch eine Kürzung ihres Lehrplans hinnehmen, sodass
nun Teile der Ausbildung in den Verbänden nachzuholen sind. Keine rosigen Aussichten wenn man weiß, dass die Verbände
in Schleswig und Büchel auch nicht von
den Einschränkungen verschont geblieben
sind. Umso wichtiger ist es für die neuen
­Tornado-Besatzungen, ihre Motivation
weiterhin hoch zu halten.
Während des Lehrgangs tat sich besonders Hauptmann Daniel Schwenck hervor, der somit durch Oberstleutnant Georg
Wolters mit dem Flying Award geehrt
­
wurde. Der A
­ cademic Award wurde durch
Herrn Wolfgang Meyn von der Firma
­Thales an Hauptmann Christopher Ermisch
überreicht.
Abgerundet durch hervorragendes Essen,
sowie ein angemessenes Ambiente im Club
Holloman, war diese Graduation ein voller Erfolg. Den Ausklang fand die Feier bei
ihrem inoffiziellen Teil an der Bar, sowie
auf der Terrasse des Clubs, begleitet von
Musik des eigenen DJ.
ROADRUNNER
VERANSTALTUNG
GRADUATION WST 74/75 . WAS LANGE WÄHRT...
v.l.n.r.: StffKpt Maj Andreas Jeschek, Leiter WST Maj Arne Häußler und der Gastredner des Abends BrigGen Thomas Reiter.
v.l.n.r.: Maj Häußler, Oberstlt Wolters, Hptm Ermisch, OLt Sera, Hptm Liepe, Hptm Schwenck, BrigGen Reiter, Maj Jeschek,
Mai 2016
17
Text: Oberstlt Jan Richter
Fotos: fs
Gemeinsame Top-Gun-Ausbildung für Eurofighter und Tornado
Die lange Reihe der erfolgreichen Absolventen des ersten gemeinsamen Eurofighter- und Tornado-Waffenlehrerkurses.
Zum ersten Mal in der Geschichte der
Luftwaffe wurde mit dem Joint Fighter
Weapons Instructor Course (FWIC) 09/15
ein waffensystemübergreifender Waffenlehrerlehrgang durchgeführt. Nach dem
Vorbild der US-Waffenlehrerschule, die
eine Vielzahl von Waffen-, Sensoren und
Unterstützungsflugzeugen mit ihren Besatzungen in einer gemeinsamen Ausbildungsstruktur vereinigt, sollten dabei möglichst
viele Ausbildungsabschnitte gemeinsam
absolviert werden.
Mit der Beauftragung des ersten Waffenlehrerlehrgangs Eurofighter und des Einsatzführungsdienstes wurde im Jahre 2014
durch die Luftwaffe beschlossen, diesen als
gemeinsamen Lehrgang mit dem seit vielen
Jahren etablierten Tornado-Waffenlehrerlehrgang durchzuführen.
Nach der ursprünglichen Planung sollte
dieser Lehrgang mit einer gemeinsamen
Theoriephase in Deutschland beginnen.
Nach den individuell durchgeführten waffenspezifischen Grundlagenmodulen war
die Absicht, die taktischen Kernphasen
des Lehrgangs gemeinsam in der Heimat
der Tornado-Waffenlehrerschule auf der
Holloman Air Force Base in New Mexico
durchzuführen. Als krönender Abschluss
des Waffenlehrerkurses sollte die deutsche
Hochwertübung Mountain Roundup 2016
18
in Idaho die Ausbildungskulisse bieten, die
seit Jahren mit Unterstützung von unterschiedlichen US-Kampfeinheiten von der
Tornado-Waffenschule geplant und durchgeführt wird. Hier sollte der wichtigste und
finale Ausbildungsabschnitt einer modernen Waffenlehrerausbildung erfolgen, die
Integration mit den verschiedensten Flugzeugplattformen, um in realitätsnahen
Einsatzszenarien in koordinierten Luft­
kampfoperationen das zuvor gelernte und
erprobte Handwerkzeug am Waffensystem
und die taktischen Verfahren anzuwenden
und zu beherrschen.
Nach einer vierwöchigen Theoriephase
in Nörvenich, Kalkar und Geilenkirchen
trennten sich erst einmal die Wege der beiden Waffensysteme. Für den Tornado-Kurs
ging es in die USA, um dort die fliegerische Ausbildung zu beginnen. Die Teilnehmer des Eurofighter-Lehrganges vertieften
währenddessen Ihr Wissen beim Systemun­
terstützungszentrum Eurofighter, wo detailliert auf alle waffenspezifischen Systeme
und Waffenanlagen eingegangen wurde.
Beide Kurse wurden durch jeweils zwei
Teilnehmer und einem Ausbilder aus dem
Einsatzführungsdienst begleitet, was ebenfalls ein Novum war. Bisher hatte der Einsatzführungsdienst die Lehrgänge nur
unterstützt, aber keinen eigenen AusbilROADRUNNER
VERANSTALTUNG
ERFOLGREICHER ABSCHLUSS DES JOINT FWIC 09/15
Generalleutnant Karl Müllner und Generalmajor Günter Katz gratulieren den erfolgreichen Graduenten.
dungsgang absolviert und abgeschlossen.
Aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen und der Entscheidung, deutsche Rec­
ce-Tornados in den mittleren Osten zur
Unterstützung der Operation ­
Counter
DAESH in Syrien und dem Irak zu entsenden, konnten gemeinsame fliegerische
Phasen leider noch nicht realisiert werden.
Auch die geplante gemeinsame Abschlussübung in Idaho musste aus diesen Gründen
abgesagt werden. Die Tornados verlegten
daraufhin die Durchführung ihrer finalen Phase, die Mission Employment Phase,
nach H
­ olloman. Die Eurofighter bekamen
die Möglichkeit an der Abschlussübung
Cobra Warrior des britischen Eurofighter-­
Waffenlehrerlehrgangs teilzunehmen.
Wegen jener kurzfristigen Verlegung
der Mission Employment Phase auf die
­Holloman Air Force Base konnte dieser
Ausbildungsabschnitt nur eingeschränkt
­
durchgeführt werden. Dank der hervorragenden Unterstützung der lokalen US-Luftwaffenverbände konnten dennoch sehr herausfordernde Szenarien geflogen werden.
Die angehenden Waffenlehrer mussten sich
gegen diverse Flugabwehrsysteme, feindliche Jäger und Flugzeuge mit Störsendern,
sogenannte Jammer, beweisen. In Zusammenarbeit mit Luftnahunterstützern, dem
Einsatzführungsdienst und verbündeten
Mai 2016
Jets bekämpften sie Bodenziele, retteten
eine abgestürzte Luftfahrzeugbesatzung
aus feindlichem Gebiet und unterstützen
Spezialkräfte am Boden.
Nach über sechs Monaten harter Arbeit
war es dann schließlich am 9. April 2016
soweit. Der Kommandeur der Fliegenden Verbände der Luftwaffe, Generalmajor Günter Katz, lud als Gastgeber zu einer
gemeinsamen Graduation in Holloman ein.
Als Gastredner konnte dafür der Inspekteur
der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, gewonnen werden.
In seiner Rede würdigte der Inspekteur
die Leistung der Graduenten und stellte
die Bedeutung des Waffenlehrerlehrgangs
für die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe heraus. Die Waffenlehrerqualifikation stellt
die höchste zu erreichende Ausbildung dar,
die man in der taktischen Militär­fliegerei
erreichen kann. Des Weiteren wurde die
Wichtigkeit der gemeinsamen waffensys­
temübergreifenden
Ausbildung
durch
General Müllner nochmals unterstrichen.
Der erfolgreiche Abschluss des Lehrgangs durch insgesamt 17 Lehrgangsteilnehmer und Ausbilder (fünf Tornado,
jeweils sechs Eurofighter und Einsatzführungsdienst) legte die Grundlage für
zukünftige Joint Fighter Weapons Instruc­
tor Courses in Deutschland.
19
20
ROADRUNNER
Mai 2016
21
2006 – Thomas Reiter an Bord der Internationalen Raumstation ISS im Weltall.
Am 4. Juli 2006 war es endlich soweit.
Vom Kennedy Space Center in Florida
hob die Raumfähre Discovery zur Internationalen Raumstation (ISS) ab. Mit an
Bord war der deutsche Astronaut Thomas
Reiter. Ebenfalls mit an Bord ein Patch
­
des Fliegerischen Ausbildungszentrums,
das der damalige Kommandeur, Oberst
Molitor, seinem Kameraden mit auf den
langen Weg ins Weltall gab.
Nun, zehn Jahre später, hielt der ehemalige Astronaut wieder unser Patch in Händen. Als Gastredner der Graduation des
WST 74/75, besuchte er die Holloman Air
Force Base. Doch dies war nicht der einzige Grund für seinen Besuch hier in New
Mexico. Am darauffolgenden Tag wurde
ihm eine ganz besondere Ehre zuteil. Das
New Mexico Museum of Space ­
History
nahm ihn in die International Space Hall
of Fame auf. 1976 gegründet, würdigt sie
Persönlichkeiten, die mit ihrer Phantasie, ­Ideenreichtum, Leistungen und Erfolgen dazu beigetragen haben das Weltall zu
erforschen und unser Wissen zu erweitern.
Neben den zu erwartenden b­erühmten
Namen der Luft- und Raumfahrtgeschichte,
wie Neil Armstrong und Wernher von
Braun sind dort auch Wissenschaftler,
Schriftsteller und Filmemacher, zu finden.
Jules Verne und Fritz Lang, der schon in den
22
2016 – bei der Graduation des WST 74/75.
30iger Jahren eine Science Fictionfilm über
eine Expedition zum Mond drehte, aber
auch zeitgenössische Filmproduzenten wie
George Lucas sind ebenso vertreten.
In diese illustre Gesellschaft reiht sich
nun Thomas Reiter ein. Als Astronaut der
European Space Agency (ESA) nahm er
als erster Europäer an zwei Langzeitmis­
sionen teil. 1995 bis 1996 verbrachte er
179 Tage auf der Raumstation Mir, dabei
absolvierte er als erster deutscher Raumfahrer zwei Außenbordeinsätze. Zehn Jahre
später ging es dann für 171 Tage zur ISS.
Mit insgesamt 350 Tagen im All ist er der
­einzige nicht-US-amerikanische oder russische Astronaut bzw. Kosmonaut, der eine so
lange Zeit im Weltall verbrachte.
Auch seine Verdienste außerhalb der
beiden Raumfahrtmissionen fanden Würdigung. So war er unter anderem in die
Entwicklung des europäischen ISS-Robo­
terarms ERA involviert. Nach seinem
­Ausscheiden aus dem Astronautendienst im
Jahr 2007 wechselte er in den Vorstand des
Deutschen Zentrums für Luft- und Raum­
fahrt. Hier war er dreieinhalb Jahre lang
für das Ressort Raumfahrtforschung und
-entwicklung zuständig. 2011 ernannte ihn
die ESA zum Leiter ihres Direktorats für
Bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb.
Seit Anfang des Jahres ist er nun ESA-­
ROADRUNNER
Text: abw. Fotos: abw, fs & Redaktion.
VERANSTALTUNG
DER MANN DER „DAS FLIEGERISCHE“ EINST MIT INS ALL NAHM
Chris Orwoll, Direktor des Space History Museum Alamogordo, überreicht Thomas Reiter den Globe als Zeichen der Anerkennung und Aufnahme in die Space Hall of Fame.
Direktor für Bemannte und Robotische
Forschung. Im Rahmen der Feierlichkeiten im Space History Museum erzählte er
den anwesenden Gäste von den zukünftigen
Missionen der ESA und ihrer Zusammenarbeit mit der NASA. Darüber hinaus nahm
er sich auch die Zeit uns ein paar Fragen zu
beantworten.
Herr Reiter, woher stammte Ihre Motivation Astronaut zu werden?
Meine Eltern waren beide Segelflieger
daher entstand schon früh eine Affinität zur
dritten Dimension. Als Kind verfolgte ich
die Mercury, Gemini und Apollo Missionen. Ich war 11 Jahre alt als Neil Armstrong
als erster Mensch den Fuß auf den Mond
setzte. Die Vorstellung, dass da oben wirklich ein Mensch auf dem Mond steht, faszinierte mich und begeistert mich bis heute.
Was war die größte Hürde Astronaut zu
werden?
Das waren sicherlich die Auswahlverfahren. Ich hatte das große Glück als einer
von sechs aus mehr als 22.000 Bewerbern
genommen zu werden. Eine weitere Herausforderung war russisch zu lernen. Besonderes das erste Jahr war frustrierend, langsam
steigert sich dann der aktive Wortschatz
und man erreicht ein Niveau, das es einem
ermöglicht flüssig zu kommunizieren.
Mai 2016
Wie werde ich Astronaut, möchte Andrew
C., sechs Jahre alt wissen
In der Schule sollten einen besonders die
naturwissenschaftlichen Fächer interessieren. Ein Studium in diesen oder Medizin ist dann hilfreich. Fremdsprachen sind
ebenfalls sehr wichtig. Mindestens eine
weitere Sprache, am besten Englisch, sollte
man flüssig und sicher beherrschen. Auch
sollte man fit in Sport sein, man braucht
kein ­Profisportler oder Olympiakandidat
zu sein aber ein gute körperlichen Kondition ist Grundvoraussetzung. Ebenso muss
man ein guter Teamarbeiter sein, kein Einzelkämpfer. Während einer Mission arbeitet
man immer als Team. Diese soziale Kompetenz ist ein ganz wichtiger Aspekt.
Wie sehen Sie die Zukunft der Raumfahrt? Wird es weiterhin bemannte
­Missionen geben oder wird der Schwerpunkt eher auf dem Einsatz von Sonden
und Robotern liegen?
Es wird weiterhin bemannte Raumflüge
geben. Der Mensch wird auch wieder den
Mond betreten und auf dem Mars landen.
Davon bin ich überzeugt. Bemannte und
unbemannte Missionen stehen in Symbiose. Erst letzten Monat ist eine Sonde zum
Mars aufgebrochen in zwei Jahren folgt die
nächste. Sie dienen auch zur Vorbereitung
der bemannten Marsmission.
23
Soldat in ungewöhnlicher Uniform: Osteraktion im Kinderheim Casa Hogar Bethel in Juarez, Mexico.
Jeder, der hier in Alamogordo lebt, sieht,
dass es nicht allen so gut geht wie den deutschen Soldatenfamilien. New Mexico, The
Land of Enchantment, ist wunderschön,
aber gemessen am Pro-Kopf-Einkommen
einer der ärmsten Staaten der USA. Wenn
man in die Stadt und auch hinaus fährt,
sieht man, dass viele in einfachen Verhältnissen wohnen, mehreren schlecht bezahlten Jobs nachgehen müssen, um über die
Runden zu kommen, und das Bildungs­
niveau oft niedrig ist.
Auch in Online-Foren wird man auf
soziale Missstände aufmerksam. Perso­
nen bitten dort um billige oder kostenlose
­K leidung, Lebensmittel oder finanzielle
Hilfe, weil zum Beispiel Arztkosten oder
Stromrechnungen nicht bezahlt werden
können. Die zahlreichen thrift stores verdeutlichen, dass der Second Hand-Markt
boomt, denn viele haben kein Geld, um in
die Malls der Großstädte zu fahren. Am
Straßenrand ­
sitzen vereinzelt Obdachlose
und freuen sich über jede Spende.
Die Hilfe von German Helping Hands
wird deshalb von Einheimischen in Alamo24
Thumbs up für German Helping Hands.
gordo schon seit vielen Jahren gern gesehen.
Angehörige deutscher Soldaten und auch
Soldaten selbst engagieren sich, indem sie
mit anpacken: Spenden sammeln, lagern,
sortieren, transportieren und überbringen.
So werden Flohmärkte und andere Events
wie zum Beispiel der Weihnachtsmarkt
organisiert, Kuchen gebacken und verkauft,
Kontakte zu örtlichen Hilfsorganisationen
gehalten und Feiertagsaktionen vorbereitet. Es gibt viel zu tun und jeder packt an,
soweit er kann.
Wen unterstützen wir nun genau? In erster Linie sind das lokale Einrichtungen,
wie Love INC. Otero County, das Preg­
nancy Help Center, sowie das Cope Cen­
ter of Protective Environment Inc. und den
Alamogordo Club for Teens. Je nach Bedarf
werden auch noch andere unterstützt,
manchmal auch Einzelpersonen, die plötzlich in Not geraten sind. Diese Einricht­
ungen haben unterschiedliche Zielgruppen:
junge Mütter, Kinder und Teenager, Schüler
oder Obdachlose. Je nach Bedarf geben wir
Geld- und Sachspenden dort ab oder lassen
diese bei uns abholen.
ROADRUNNER
Viel Freude und Dankbarkeit bei den Kindern im Kinderheim.
Zweimal im Jahr, zu Ostern und Weihnachten, fahren Soldaten nach Juarez, wo
wir dem Kinderheim Casa Hogar Bethel
eine kleine Freude bereiten. Wenn wir
finanzielle Reserven haben, unterstützen
wir in Mexiko zudem die Tarahumara
Indianer, die Hilfe in Form von Bildung,
und ärztlicher Versorgung benötigen.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei
allen ehrenamtlichen Helfern und den
Menschen, die uns bei unserem Vorhaben
unterstützen, für ihre Hilfe und das Vertrauen bedanken. Jeder, der gern mitmachen möchte oder Hilfe anbieten kann,
ist willkommen. Wir sammeln weiterhin
gut erhaltene Kleidung, Haushaltswaren, Bücher, Kleinmöbel, Kuchenspenden zu den Veranstaltungen, aber auch
Geldspenden sind willkommen. Weitere
Information findet man unter germanhel­
pinghands.jimdo.com und bei Facebook.
Danke an das Team: Elfi, Lili, Claudia,
Diana, Petra, Helen, Nadja, Daniela, allen
Kuchenbäckerinnen sowie Bernd & Lisa
für das Lagern und Oliver für seine Fahrdienste und sein Engagement.
Mai 2016
ENGAGEMENT
Text: Daniela Hertrampf
Fotos: German Helping Hands
HELFENDE HÄNDE IN ALAMOGORDO
Helfer von German Helping Hands sortieren die Spenden.
Weihnachtspakete für die Bedürftigen und Notleidenden.
25
Samstag, den 16. April war es wieder
soweit: Der Alamogordo Mustang Club
lud zum alljährlichen Treffen im Alameda
Park ein. Der Club wurde 2004 gegründet und hat aktuell 48 Mitglieder, darunter auch fünf Deutsche. Dieses Jahr wurden insgesamt 68 Autos präsentiert, nicht
nur Mustangs, sondern auch einige andere
Ford Modelle. Das älteste Auto stammte aus
dem Jahr 1936! Aber auch aktuelle 2016‘er
Modelle waren vertreten.
Neben der Club-internen Ehrung werden
außerdem Preise verschiedener Repräsentanten aus Alamogordo und Umgebung verliehen. So vergibt neben der Holloman Air
Force Base, der Feuerwehr, der Border Pat­
rol und dem Sheriff – um nur einige zu nennen – auch die Deutsche Luftwaffe jährlich
einen Preis, für das Auto, das dem jeweiligen Vertreter am besten gefällt.
Der Preis der Luftwaffe ging dieses Jahr
an Otto Dusak aus Alamogordo für seinen
1972 Mustang Grande in Grabber Blue.
Eine Farbe, die trotz großer Beliebtheit in
den 1970’ern zwischenzeitlich aus Ford’s
Farbpalette verschwunden war, bis sie 2010
wieder eingeführt worden ist. Neben dem
26
Text: Oberstlt Nico Wengler. Fotos: cp.
FREIZEIT
EINMAL MUSTANG – IMMER MUSTANG
erstklassigen Zustands des Fahrzeugs hat
insbesondere seine Geschichte zu dieser
Entscheidung geführt
Otto war auf der Wright Patterson Air
Force Base in Dayton, Ohio stationiert als
er sich dieses Auto im November 1971
als seinen ersten Neuwagen zulegte. Der
Mustang hat ihn darauf die nächsten 20
Jahre zuverlässig zur Arbeit gefahren und
ihn auch auf seiner Tour nach Deutschland
und quer durch Europa begleitet, als Otto
nach Wiesbaden versetzt worden ist.
Abgesehen von den üblichen Wartungsund Instandsetzungsmaßnahmen mussten
bislang lediglich Vergaser und Getriebe
ersetzt werden. Darüber hinaus wurde er
nachlackiert und die Bezüge mit Originalmaterialien erneuert. Inzwischen verbringt der Mustang mit seinen mittlerweile 183.000 Meilen die meiste Zeit in
der Garage und wird nur noch zu beson­
deren Anlässen hervorgeholt. Denn für
den Alltagsgebrauch nutzt Otto dieses
Schätzchen natürlich nicht mehr. Dies hat
sein Zweitwagen übernommen: ein 2006
Roush Mustang in Screaming Yellow mit
Lightning-Silver-farbenen Rallyestreifen.
ROADRUNNER
Mai 2016
27
Das wir hier im Fliegerischen Ausbildungszentrum viele sehr gute Sportlerinnen und Sportler
in unseren Reihen haben steht außer Frage. Auch, das unser Flugsicherheitsmeister Andreas
Flicke ein sehr erfolgreicher Radsportler ist, wissen viele. Doch nur die wenigsten wissen, das
Stabsunteroffizier Marcel Berger aus dem Fachbereich Munition aus der niedrigsten Klasse des
Amateurradsports kommend, kurz vor dem Aufstieg in die höchste Klasse steht. Ein Grund für
uns, ihn zu einem Interview einzuladen.
Marcel, was hat dich dazu bewogen
Radsportler zu werden?
Wie bei vielen anderen in meinem Alter
waren es die Siege von Jan Ullrich und
Erik Zabel bei der Tour de France. Dazu
kommt das der Radsport aus meiner Sicht
die härteste, vielseitigste und anspruchsvollste Sportart ist.
Fährst du denn für ein richtiges Team?
Arizona Omnium gewonnen und dabei einige
Profis geschlagen. Auch das Straßenrennen des Adoption Exchange Race konnte
ich gewinnen. Außerdem habe ich 2013 und
2015 die New Mexico Race Series gewonnen
und konnte zuletzt Ende April beim Javelina
Chase Omnium in Duncan, Arizona, alle drei
Etappen für mich entscheiden.
Was sind deine nächsten Ziele?
Die größte Unterstützung wäre es bei
uns mitzufahren, aber wir suchen auch
immer wieder Freiwillige als Fahrer der
Begleitfahrzeuge oder Streckenposten bei
unseren Rennen.
Auf jeden Fall der Aufstieg in die höchste
Amateurklasse im Radsport hier in den Vereinigten Staaten. Dann wäre ich innerhalb
von vier Jahren aus der niedrigsten bis in die
höchste Klasse aufgestiegen.
Wie viele Rennen fährst du mit deinem
Team im Jahr?
Wird dir der Radsport eine Möglichkeit bieten hier in den Staaten zu bleiben?
Ja, mein Team ist das Elite Amateur Team
des ZiaVelo Cycling Clubs aus Las Cruces.
Ich fahre dort seit 2012 mit und seit letztem
Jahr sind wir eine Non-Profit-Organisation.
Landesweit sind es zwischen 30 und 40
Veranstaltungen an denen wir teilnehmen.
Was bedeutet das?
Ich habe 2013 zwei Etappen bei der Tour
of Gila gewonnen, das ist das härteste
Amateurrennen Nordamerikas und findet jedes Jahr im Mai in Silver City, New
Mexico, statt. Das Straßenrennen und die
Gesamtwertung habe ich beim Southern
Nun ganz einfach – wir machen kein Profit als Verein. Außerdem veranstalten wir
sogenannte Charity Rides, also Fahrten
für wohltätige Zwecke, wie die Tour of Las
Cruces oder den Toys of the Tots Ride.
28
Kann man das Team irgendwie unterstützen?
Du hattest ja nun schon einige Erfolge,
was sind deine größten?
ROADRUNNER
SPORT
Text: mk
Fotos: StUffz Marcel Berger
DER AUFSTIEG UNSERES R(O)ADRUNNERS
Der Sport alleine sicher nicht, aber ich
s­ tudiere in Las Cruces Sport-Kinesiologie und
Sport-Psychologie. Außerdem habe ich meine
Trainerlizenz Level 2 erworben und arbeite
daran, hier in den USA als Betreuer für Profisportler tätig zu werden.
Dafür wünschen wir dir viel Erfolg und
bedanken uns für das Interview.
Mai 2016
29
Text: sr
Foto: StUffz Tobias Miller
wenig Sehenswürdigkeiten leider nichts zu
berichten. Nach der Ankunft im Hotel am
späten Nachmittag desselben Tages machten wir uns kurz frisch und ließen den
Abend kulinarisch bei der brasilianischen
Restaurantkette Rodizio ausklingen, um
uns von der langweiligen Fahrt zu erholen.
Samstag, 12. März 2016 – der Tag des
großen Spiels
Am Anfang stand die versuchte Kontaktaufnahme über die offizielle ­Facebook-Seite
von Dirk Nowitzki mit der Information,
dass wir ein Grüppchen deutscher Basketball-Fans aus Alamogordo sind und hier
in New Mexico unseren Dienst für die
­Bundeswehr leisten und der Frage, ob man
sich nicht am Rande eines Spieles auf ein
Foto treffen könne. Doch leider antworteten er oder wohl eher sein Management
nicht auf die Nachricht. Davon unbeeindruckt reisten wir dennoch nach Dallas um
Nowitzki wenigstens einmal live auf dem
Spielfeld zu bewundern. Seit 1998 steht er
in Diensten der Dallas Mavericks und ist
der unumstrittene Superstar des texanischen Basketballteams.
Also haben wir für ein langes Wochenende Urlaub eingereicht, die Sachen gepackt
und sind ab auf den Highway – knapp elf
Stunden quer durch New Mexico und Texas
um unser Idol zu bestaunen. Von der Autofahrt gab es aufgrund von viel Prärie und
30
Rechtzeitig am American Airlines Cen­
ter angekommen, nahmen wir direkt unsere
Plätze ein und staunten über die beeindruckende Größe und die moderne Technik
dieses Stadions.
Eine halbe Stunde vor Spielbeginn liefen die Teams zum Warm-Up ein. Unmittelbar vor Anpfiff wurden die Starting Five
durch den Stadionsprecher bekannt gegeben. Auf keinen Fall fehlen durfte hierbei
die typisch amerikanisch aufwändige Show,
die zusätzlich durch die Cheerleadergruppe
Mavs-Dancers unterstützt wurde.
Sowohl die Mavericks als auch die gegnerische Mannschaft, die Indiana Pacers,
kämpften zum Zeitpunkt des Spiels noch
um einen Playoff-Platz in ihrer jeweiligen
Liga. Die Stimmung im Stadion war daher
einzigartig, was das eigentliche Spiel fast
schon zur Nebensache machte. Zur Halbzeitpause holten wir uns schnell eine vollwertige landestypische Stärkung – Nachos
mit Käse und Jalapenos sowie eine große
Coke – und kehrten zügig zu unseren Plätzen zurück. 18.500 Menschen feuerten kurz
vor Schluss des Spiels noch einmal sehr
lautstark die Heimmannschaft an, die zwei
Minuten vor Ende nur noch mit drei Punkten zurück lag. Die Aufholjagd kam letztendlich aber doch zu spät und die Indiana
Pacers gewannen am Ende verdient mit
113:105 Punkten.
Nach dem Spiel trafen sich die Hollomänner, Markus Kilian, Oliver Kraus, Tobias
Miller, Susanne Ohlenforst und Sven
Rosenplänter noch am Stadionausgang, um
abschließend das Spiel zu analysieren und
zu fachsimpeln.
ROADRUNNER
VOLLEYBALL BASE TOURNAMENT 2016
Text & Fotos: jg
SPORT
ROADTRIP: EINMAL NOWITZKI UND ZURÜCK
Seit Anfang April findet die diesjährige
Basemeisterschaft im Volleyball statt. Nach
langer Durststrecke hat das deutsche Team
um Trainer Jan Grande in dieser Saison endlich wieder die Chance auf den Turniersieg.
Nach gewonnenem Vorturnier und nur
einem verlorenen Spiel in der Hauptrunde
steht das deutsche Team in den Play-off´s.
Diese finden vom 2. bis 4. Mai jeden Abend
ab 17.30 Uhr im Domenici Fitness ­Center
statt. Die Finalspiele werden dort am
­Donnerstag, dem 5. Mai um 17.30 Uhr und
18.30 Uhr ausgetragen.
Nach den schon etwas zurückliegenden
­Turniersiegen von 2002 und 2010 ist es mal
wieder an der Zeit den Pokal zu holen. Dazu
braucht die deutsche Mannschaft so viel
Unterstützung wie möglich – jedes Anfeuern
von euch hilft!
SEE YOU AT THE GYM!
Sporttermine rund um Holloman
06.05.2016
Shiprock Marathon und Halbmarathon
shiprockmarathon.com
07.05.2016
Cactus to Cloud Trail Run, 50K, Oliver Lee State Park
goo.gl/xspjf7
14.05.2016
Armed Forces Day Run, Halbmarathon, Kirkland AFB
goo.gl/F8CeFv
14.05.2016
Joker Duathlon, Holloman AFB
Domenici Fitness Center
21.05.2016
Jemez Mountain Trail Run, 50M/50K/15M
goo.gl/LT2UOg
21.05.2016
No Child Wet Behind, 5K, Alamogordo NM
goo.gl/Poqmro
21.05.2016
Red River Run, Halbmarathon / 5K, Red River NM
redriver.org/marathon-5k
22.05.2016
Mission Valley Duathlon, El Paso, TX
goo.gl/2vaOhF
Mai 2016
31
KIRCHE
ANZEIGE
NEUES AUS DEN KIRCHENGEMEINDEN
Johannes Der Täufer Kirche
Heilige Messe zu Pfingsten
Katholische Gemeinde
15.05., Sonntag
10 Uhr
Heilige Messe
Katholische Gemeinde
05.06., Sonntag
10 Uhr, Lektor und Kirchenkaffee
Gottesdienst
Evangelische Gemeinde
22.05., Sonntag
10 Uhr
Sommer/Weinfest im Pfarrgarten
Evangelische Gemeinde
11.06., Samstag
18.30 Uhr
MAI JUN
Aufgrund der Vakanz des Amtes des
­Evangelischen Militärpfarrers werden
Termine für Messen und sonstige Veran­
staltungen kurz­fristig bekannt gegeben.
Veranstaltungsorte:
32
ROADRUNNER
Mai 2016
Evangelisches Gemeindehaus
1311 Galway Drive
links der Kirche
Johannes Der Täufer Kirche
1451 Galway Drive
Katholisches Pfarrzentrum
1451 Galway Drive
rechts der Kirche
33
Katholischer Militärbischof
Während seiner Pastoralreise mit Firmung nach Alamogordo am 10. April 2016,
hatte der Militärbischof die Gelegenheit,
das Fliegerische Ausbildungszentrum der
Luftwaffe (FlgAusbZLw) und die Deutsche
Schule Alamogordo (DSA) zu besuchen.
Mit einer herzlichen Begrüßung durch
den Leiter der DSA, Herrn Torsten Reinecke und einem Gesangstück, vorgetragen
von den Grundschülern, wurde der Militärbischof empfangen. Ein Gespräch mit
einem anschließenden Rundgang durch die
Schule, sowie einer Frage- und Antwortstunde mit Schülern der Oberstufe rundeten den Besuch ab. Nach einem Gruppenfoto überreichte der Militärbischof drei
Hand­trommeln, die sich die Schule für den
Musikunterricht gewünscht hatte. Ebenso
übergab der Bischof sein Militärbischofswappen, damit sich alle noch lange und gern
an d­ iesen Besuch erinnern werden.
Im Anschluss ging es auf die circa 20
Kilometer entfernte Holloman Air Force
Base. Hier wurde Militärbischof Overbeck vom Leiter des FlgAusbZLw, Oberst
Heinz-Josef Ferkinghoff in Empfang
genommen und um den Eintrag ins Gästebuch des Verbandes gebeten. Im Beisein vom Kommandeur des Fliegerischen,
Oberst Stephan Breidenbach, stellte Oberst
Ferkinghoff dem Bischof in einem ausführlichen Vortrag den Auftrag des Fliegeri34
Text: Hermann Josef Lachnit
Fotos: fs
schen, die Besonderheiten der Base sowie
Wissenswertes über die Stadt Alamogordo
und den Bundesstaat New Mexico vor.
Im Anschluss wurde dem Bischof die
Infrastruktur, die dem deutschen Anteil
in Holloman zur Verfügung steht, in einer
Windshield-Tour nahe gebracht. Der laufende Flugbetrieb, sowie die Besichtigung
des Waffensystems Tornado konnten aus
nächster Nähe wahrgenommen werden. Bei
einem abschließenden gemeinsamen BBQ
hatte der Militärbischof die Zeit ausführliche Gespräche mit den Soldatinnen und
Soldaten zu führen.
Sichtlich beeindruckt von den vielfältigen Aufgaben des Fliegerischen und der
guten Atmosphäre on Base, bedankte sich
der Militärbischof bei Oberst Ferkinghoff.
Mit einem Dank an Alle für den geleisteten
Dienst am Standort Holloman, übergab er
das Militärbischofswappen zur Erinnerung
an seinen Besuch.
ROADRUNNER
KREUZWEG AUF DEN MONTE CRISTO REY
Militärpfarrer Tschullik lud zur Karfreitagsandacht ein
Auch dieses Jahr folgten viele Teilnehmer
aus den Standorten Holloman und Fort Bliss
der Einladung zum Kreuzweg auf dem Monte
Cristo Rey in El Paso. Um 10.15 Uhr machte
sich unsere Gruppe, nach der Begrüßung und
Eröffnung durch Militärpfarrer Bernhard
Tschullik, mit einem Kreuz vorweg auf den
Weg zum Gipfelkreuz. Unterwegs wurde an
den 14 Stationen jeweils gebetet, gesungen
und an den Leidensweg unseres Herrn Jesus
Christus erinnert und gedacht.
Zudem wurden alle beim Erreichen des
circa zehn Meter hohen Gipfelkreuzes mit
gutem Wetter und herrlicher Aussicht belohnt.
Die Christusstatue wurde auf Betreiben
von Lourdes Costa, einem ehemaligen lokalen
Pfarrer erbaut. Seitdem dient sie als Schrein
vieler tausender Gläubigen in El Paso und dem
Süden New Mexicos.
Nach den ersten Kreuzen aus Holz und
Eisen wurde die jetzige Christusstatue von
1937 bis 1939 durch den weltberühmten Bildhauer Urbici Soler aus fast 40 Tonnen feinstem
Kalkstein gefertigt und von vielen Helfern auf
dem Gipfel errichtet.
Wie erstmalig am 29. Oktober 1939 pilgern
bis heute tausende Gläubige an Karfreitag und
zu Diözesanveranstaltungen zum Gipfelkreuz
auf den Monte Cristo Rey.
Mai 2016
Text: Hermann Josef Lachnit
Fotos: Eric Schüren
KATHOLISCHE GEMEINDE
ZU GAST: DR. FRANZ-JOSEF OVERBECK
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Militärbischof Dr. Franz-­Josef Overbeck hält Pontifikalamt in der St. Johannes der Täufer-Kirche
Es war ein sonniger Spätnachmittag
am 10. April 2016, als in der St. Johannes
der Täufer-Kirche der Militärpfarrer des
Deutschen Katholischen Militärpfarramtes
USA, Bernhard Tschullik, die Angehörigen
der Militärgemeinden und Gäste, zu diesem
ganz besonderen Gottesdienst mit seiner
Exzellenz, dem Militärbischof Dr. Franz-­
Josef Overbeck begrüßte.
„Es ist schön, dass Sie die Zeit gefunden
haben, unsere Soldaten und Soldatinnen
und ihre Familien, hier in den USA zu besuchen. Ich danke Ihnen ganz herzlich dafür“,
so MilPf Tschullik. Weiter begrüßte er den
Kommandeur des Fliegerischen Ausbil­
dungszentrums der Luftwaffe, Herrn Oberst
Stephan Breidenbach mit Gattin Helen,
und den stellvertretenden Kommandeur
des Taktischen Ausbildungs- und Weiter­
bildungszentrums in Fort Bliss, Herrn
Oberstleutnant Martin Herter.
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Im Namen der Firmlinge, derer Eltern
und Paten, dankte Cedric Gruber dem
Bischof für seine Anwesenheit, um ihm
und Leon Schüren die Firmung zu spenden.
Der Bischof versicherte, gerne nach Alamogordo gereist zu sein, wies aber darauf
hin, dass es zu seinen Aufgaben als Bischof
von Essen gehört, sich einmal im Jahr um
die Verteilung der Spenden des Hilfswerks
Adveniat in Lateinamerika und der Karibik zu kümmern. Hierdurch ergab sich die
Gelegenheit seine Soldatinnen und Soldaten
in den USA zu besuchen.
In seiner Festpredigt sprach der Bischof
über die Kommunikationsmöglichkeiten
und die Geschwindigkeit der individuellen
Erreichbarkeit, die das alltägliche Leben
heute verändern. Viele Menschen seien eher
bereit sich über das Handy zu unterhalten,
als das persönliche Gespräch zu suchen. Es
kann so weit gehen, dass man von seinem
ROADRUNNER
Text: Engelbert Morawietz. Fotos: fs.
Handy terrorisiert wird, wie er an einigen
persönlichen Beispielen der vergangenen
Tage darstellen konnte.
Das Handysystem ist wie das alltägliche
Leben im Glauben. Ein System von Beziehungen und Begegnungen bei dem es einen
Sender, Empfänger und Vermittler geben
muss. „So wie man ein Handy abstellen
kann, kann man ja auch bei den Beziehungen, die Wirklichkeit etwas zu empfangen,
verunmöglichen, in dem man einfach eine
Beziehung abbricht. Man kann aber auch
durch eine gute Vermittlung, Verbindungen am Leben erhalten oder sogar neu auf
den Weg bringen“, so der Militärbischof.
„Wenn ich euch gleich firme, dann um
deutlich zu machen, dass dies den heiligen
Geist für euch vermittelt. Unser Glauben
ist immer eine Beziehung. Und Beziehungen wollen immer gepflegt werden. Deshalb braucht es eine Beziehung zwischen
euch und Gott und zwar ein Leben lang“,
resümierte seine Exzellenz.
Der Bischof firmte Cedric Gruber und
Leon Schüren, indem er sie nach ihren
Namen fragte. Danach legte er ihnen die
Hände auf und salbte ihnen die Stirn.
Im Anschluss an den Segen bedankte
sich der Bischof bei Militärpfarrer Tschullik für die Vorbereitung der Firmung und
zur Erinnerung überreichte er ihm das
bischöfliche Wappen für die Räumlichkeiten des Pfarrzentrums. Die Firmlinge
erhielten ein Kreuz und die Firmurkunde
als Andenken. Er dankte den Messdienern für die Mitgestaltung der Messe und
dem Organisten Eberhard Barth sowie dem
Trompeter Josef Reiß für die gelungene
musikalische Umrahmung.
Nach dem feierlichen Schlusssegen, lud
Pfarrhelfer Hermann Lachnit im Auftrag
des Militärbischofs, zum Empfang in das
Pfarrzentrum ein, wo sich der Bischof über
die Aktivitäten und Belange der Gemeinden des Katholischen Pfarramtes USA, aus
erster Hand informieren konnte.
Mai 2016
KATHOLISCHE GEMEINDE
FIRMUNG IN NEW MEXICO
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38
ROADRUNNER
Mai 2016
39
}
8
4
8
9
1
7
2
6
} Schildkröten können durch
den Hintern atmen.
{
9
1
UNNÜTZES
WISSEN
SIMBA
4
8
7
9
5
7
9
8
5
2
3
5
3
7
2
1
} Das österreichische Bundesheer verkauft
eine Kaserne auf ww.willhaben.at.
} Die Mundharmonika ist das erste Instrument, das im
Weltraum gespielt wurde.
} Ein Amerikaner verbrachte volle zwei Tage in
einem IKEA.
1
2
VERMISCHTES
Flugdauer: 29,2 Sekunden
– Takuo Toda, Japan am 19. 12 2010
Quelle: www.kuriose-feiertage.de
Darf man den historischen Quellen glauben, so
wurde die Idee der Papierflieger schon vor über
2000 Jahren im alten China umgesetzt. Zwar
waren dies noch nicht die heute bekannten Formen,
jedoch wiesen diese Drachenflieger bereits entscheidenden Merkmale auf: Sie waren aus Papier
gefertigt, verfügten über keinen eigen Antrieb und
mussten durch Werfen in die Luft gebracht werden. Umso erstaunlicher ist es, dass sich die ersten
schriftlichen Erwähnungen dieser Flugobjekte erst
im 17. Jahrhundert finden. Den Initiatoren diese
Gedenktages geht es vor allem darum, jüngeren
Generationen zu zeigen, dass man schon mit relativ einfachen Mitteln wie einem Blatt Papier, etwas
Geschick und kreativer Energie eine ganze Menge
Spaß haben kann und sich im spielerische Wettstreit messen kann. Hier sind vor allem die beiden
Flug-Kategorien Flugweite und Flugdauer zu nennen, deren aktuellen Rekordhalter sind:
Flugweite: 69,14 Meter
– Joe Ayoob/John M. Collins, USA, 26.02.2012
26. MAI:
TAG DES PAPIERFLIEGERS
FEIERTAGE
{ SPEZIELLE }
Gezeichnet von Jennifer Seeliger
WAS? WANN? WO?
HONDO IRIS FESTIVAL
wann
1. Mai – 31. Mai, täglich 8 – 17 Uhr
wo
Hondo Iris Farm, 24 Meilen östlich von Ruidoso,
am Hwy. 70 (mile marker 284)
wieviel
freier Eintritt
Info
www.hondoirisfarm.com
Über 400 Arten von Schwertlilien verwandeln den
Botanischen Garten der Hondo Iris Farm in ein Farbenmeer. Picknicktische laden zum Verweilen ein, auf der
Kolibriterrasse lassen sich unzählige Arten der flinken
Vögel beobachten und die hauseigene Galerie bietet internationale Folklore, Kunst und Kleidung zum Kauf an.
SUNDAYS UNDER THE STARS – MUSIC & MOVIES
wann
jeden Sonntag, 15. Mai – 2. August, 18 Uhr
wo
Inn of the Mountain Gods
287 Carrizo Canyon Road, Mescalero, NM 88340
wieviel
kostenlos
Info
innofthemountaingods.com/events/sundays-underthe-stars-2
Die Open-Air-Filmsaison beginnt wieder. Der Abend
startet um 18 Uhr mit Livemusik gefolgt von einem Kino­
film. Der komplette Spielplan ist im Internet abrufbar.
FULL MOON NIGHT – CELEBRATING THE NPS CENTENNIAL
wann
Samstag, 21. Mai, 20 Uhr
wo
White Sands National Monument 19955 Highway 70 West, Alamogordo, NM 88310
wieviel
frei, ggf. Eintritt White Sands National Monument
Info
www.nps.gov/whsa
Die Saison der Full Moon Nights beginnt mit einem
Vortrag zum hundertjährigen Bestehen des National Park
Service und der Geschichte hinter America´s Best Idea.
1916 gegründet, umfasst der National Park Service heute
über 400 Parks zwischen Guam und Alaska.
ROADRUNNER Mai 2016

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