Pressemitteilung - Staatliches Institut für Musikforschung
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Pressemitteilung - Staatliches Institut für Musikforschung
Berlin, den 24.8.2011 PRESSEMITTEILUNG (7 SEITEN) Museumsinsel Berlin, Bode-Museum, Am Kupfergraben 1, 10117 Berlin-Mitte GESICHTER DER RENAISSANCE – Meisterwerke italienischer Portrait-Kunst Ausstellung vom 25. August 2011 bis zum 20. November 2011 Bode-Museum, Obergeschoss Öffnungszeiten: Fr – Mi 10 – 18 Uhr, Do 10 – 22 Uhr Service und Tickets www.smb.museum/gesichter Das Ausstellungsprojekt steht unter der Schirmherrschaft des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland und des Außenministeriums der Republik Italien. Die Ausstellung wird unterstützt durch den Kaiser Friedrich-Museums-Verein, durch das Kuratorium Museumsinsel und durch die Deutsche Bank Stiftung. Die Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin und das Metropolitan Museum of Art, New York, veranstalten eine Publikumsausstellung zur frühen Entwicklung des italienischen Portraits. Mit dem Bode-Museum, das Wilhelm von Bode als das Berliner „Renaissance-Museum" auf der Museumsinsel Berlin konzipierte und das 1904 eröffnet wurde, verfügt Berlin über einen idealen Ort für dieses Vorhaben vom 25. August 2011 bis 20. November 2011 in Berlin. Anschließend wird die Ausstellung im Metropolitan Museum of Art in New York vom 19. Dezember 2011 bis 18. März 2012 gezeigt. Mehr als 150 Hauptwerke – Gemälde, Zeichnungen, Medaillen und Büsten – sind erstmals gemeinsam zu sehen. Zu den über 50 Leihgebern zählen auch die Florentiner Uffizien, der Louvre, Paris und die National Gallery, London. Unter den Highlights der Ausstellung ist Leonardo da Vincis „Dame mit dem Hermelin“ aus der Sammlung Czartoryski, Krakau zu sehen.. Die Ausstellung verdeutlicht die Inszenierungen von Aussehen und Persönlichkeit des Menschen. Darstellungen weiblicher Schönheit sowie Bildnisse der Feldherrn, Fürsten und Humanisten ermöglichen einen faszinierenden Einblick in die Epoche der Frührenaissance. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das italienische Portrait der Renaissance. Die italienische Portrait-Kunst entstand unter dem Einfluss antiker Vorbilder. Sie ist aber ebenso von Neuerungen der großen niederländischen Maler geprägt. Anhand von herausragenden und sensationellen Hauptwerken – Gemälden, Skulpturen, Medaillen und Zeichnungen – wird die Geschichte der Portrait-Kunst von Pisanello bis hin zu Verrocchio, Botticelli, Bellini und Leonardo erzählt. Die Kunst an den italienischen Höfen wird ebenso thematisiert wie die Entwicklung des Bildnisses in Florenz und Venedig. Ein eigenes Architektur- und Beleuchtungskonzept der Ausstellung gestattet eine individuelle Inszenierung aller Exponate. Das ästhetische Erlebnis der Seite 1/7 Qualität der Kunstwerke und ihrer verschiedenen Materialien steht dabei im Vordergrund. Die bildkünstlerische Vielfalt, die Funktionen und der jeweilige historische Kontext des frühen Portraits sind voller Spannung und voller Überraschungen. Um dies einem großen Publikum vor Augen zu führen sind die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und das Metropolitan Museum of Art, New York, eine intensive Zusammenarbeit eingegangen. Meisterwerke aus New York und die reichen Bestände der Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin – Gemäldegalerie, Skulpturensammlung, Kupferstichkabinett und Münzkabinett – ermöglichen im BodeMuseum einen bisher nie dagewesenen Einblick in diese Epoche, der erstmals alle Medien des italienischen Portraits der Renaissance – Medaillen, Zeichnungen, Skulpturen und Tafelbilder – umfasst. Portraits – ob als Malerei oder als Foto, seltener als Medaille – sind in der Gegenwart selbstverständlich, doch zwischen dem 5. und 15. Jahrhundert waren autonome Portraits von Einzelpersonen eine Seltenheit und ausschließlich Herrschern und historischen Persönlichkeiten vorbehalten. Erst im 15. Jahrhundert wurde es beiderseits der Alpen wieder üblich, dass Künstler unabhängige Bildnisse von Männern und Frauen schufen. Die Ausstellung „Gesichter der Renaissance“ würdigt Italiens Beitrag zu diesem ersten großen Zeitalter der europäischen Portraitkunst und vermittelt eine Vorstellung davon, in welch neuartiger Weise Künstler auf die Herausforderung reagierten, individuelle Bildnisse zu schaffen, und wie sie sich dabei zugleich mit Fragen der Identität auseinandersetzten.* Bei der Auswahl der Exponate stand die Idee im Mittelpunkt, die vorherrschenden Konventionen und entscheidenden Neuerungen einer mehr als acht Jahrzehnte umfassenden Zeitspanne herauszustellen. Vor dem Hintergrund der geografischen, politischen und kulturellen Komplexität Italiens im 15. Jahrhundert wurde die Ausstellung in drei klar umrissene thematische Sektionen gegliedert. Den Ausgangspunkt bildet Florenz, da hier das autonome Portrait erstmals in großer Dichte auftritt. Dann richtet sich der Blick auf die Höfe von Ferrara, Mantua, Bologna, Mailand, Urbino, Neapel und des päpstlichen Rom. Der Kreis schließt sich in Venedig, wo sich eine Portraittradition erst erstaunlich spät innerhalb des Jahrhunderts etablierte. In jeder Sektion der Ausstellung werden Werke in sämtlichen Medien einander gegenübergestellt, um es den Besucherinnen und Besuchern zu ermöglichen, selbst nachzuvollziehen, wie sich die unterschiedlichen Kunstformen mit ihren spezifischen Parametern wechselseitig beeinflussten.* In einer von sozialer Herkunft und Hierarchien dominierten Gesellschaft waren Konventionen bindend. Profilbildnisse stellten im Italien des 15. Jahrhunderts eben solche Konventionen dar. Sie waren in der Ausführung als Relief gleichermaßen beliebt wie in der Malerei. Angesichts der weitaus naturalistischeren Kunst nördlich der Alpen, mit der man im Italien des 15. Jahrhunderts durchaus vertraut war, erscheint diese Form der Darstellung zunächst verwunderlich. Denn bei diesen Künstlern sind die Dargestellten in weichem Seite 2/7 Licht gezeigt und leicht gegen die Bildebene versetzt. Die Portraitierten stehen an einem Fenster oder hinter einer Brüstung und schauen den Betrachter an, gelegentlich ruht eine Hand auf der Kante des gemalten Rahmens. Hier wird deutlich, dass es in den italienischen Portraits nicht in erster Linie um Ähnlichkeit ging, zumindest nicht im landläufigen Sinne. Italienische Portraits sind weniger Offenbarungen der Persönlichkeit als vielmehr Vermittler gesellschaftlicher Konventionen und kultureller Identität.* Vielfach wurde dem Profilbildnis deshalb ein solch außerordentlicher Stellenwert in Italien zugesprochen, weil es dem Vorbild römischer Münzen und Reliefdarstellungen verpflichtet ist. Doch war die Profildarstellung von jeher die grundlegendste Form des Abbildes. So vertraut sind informelle, direkte und frontale Portraitansichten heute durch die Fotografie, dass die Aufmerksamkeit für die einzigartigen Möglichkeiten der Profildarstellung erst wieder geweckt werden muss. Sie nämlich erlaubt es, die äußere Erscheinung einer Person zu objektivieren und Physiognomien als kulturelle Bedeutungsträger wirken zu lassen: Das Gefällige einer hohen Stirn, die Vornehmheit oder die Geringschätzung, die sich in einer hochgezogenen Braue ausdrücken, der aristokratische Schwung einer Nase und die Markanz oder aber die schwache Ausprägung von Kinn und Kieferpartie – all dies sind physiognomische Merkmale, die zu Emblemen für Schönheit, Rang und Macht werden.* * Zitiert aus dem Katalog zur Ausstellung Ab 1. August 2011 können im Internet www.smb.museum/gesichter Zeitfenstertickets gebucht werden. Mit dem ausgedruckten Ticket und Ihrem Presseausweis erhalten Sie sofortigen Einlass in die Ausstellung. Bei einem spontanen Besuch müssen Sie mit eventuellen Wartezeiten rechnen. Katalog GESICHTER DER RENAISSANCE – MEISTERWERKE ITALIENISCHER PORTRAITKUNST, erscheint am 15. August 2011. Der Ausstellungskatalog erscheint im HIRMER Verlag München in englischer und deutscher Sprache und erschließt das Projekt wissenschaftlich. Hg. Keith Christianson, Stefan Weppelmann 432 Seiten, 261 Abbildungen in Farbe und Schwarz-Weiß 20,3 × 25,4 cm, gebunden; Ca. € 47,50 (D), € 48,90 (A), SFr 63,50 Im Museum ca. 29,90 €. ISBN 978-3-7774-3581-7 Pressekontakt im Hirmer Verlag Stefanie Rudloff [email protected] www.hirmerverlag.de Seite 3/7 „Gesichter der Renaissance“ erleben Begleitend zur großen Sonderausstellung wird ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm angeboten, darunter an fünf Terminen von September bis November 2011 Vorträge rund um die Porträtierten und ihre weltbekannten Künstler. Die Termine entnehmen Sie bitte in den Service-Informationen. Die Staatlichen Museen zu Berlin haben anlässlich dieser einmaligen Schau ihre erste App erstellen lassen. Die Online-Applikation ist kostenlos im AppleStore zu erhalten und umfasst knapp 100 Kommentare, über 250 Kunstwerke in hochaufgelösten Abbildungen sowie etwa 50 Videos. Sie bietet pointierte Hintergrundinformationen zu ausgewählten „Hauptdarstellern“ der Ausstellung: Gemeinsam mit Kuratoren und Restauratoren wird ein Blick hinter die Kulissen gewährt und gezeigt, mit welchen Tricks und Kunstgriffen die Maler die Schönen und Mächtigen optimal ins Bild setzten. Die App können Sie herunterladen und Porträts entdecken, die berühren! Kostenloser Download im Internet www.smb.museum/gesichter oder www.apple.com/itunes Darüber hinaus gibt es kurze Filme, die heutige Styling-Experten, wie Udo Walz oder Wolfgang Joop, zu Wort kommen lassen. Seite 4/7 Sponsoren und Partner Schirmherrschaft Auswärtiges Amt Außenministerium der Republik Italien Die Ausstellung wird unterstützt von Kaiser Friedrich-Museums-Verein Deutsche Bank Stiftung Museumsinsel Berlin – Das Kuratorium: Adolf Würth GmbH & Co. KG Allianz Group Bank of America Merrill Lynch Bertelsmann AG Daimler Financial Services AG Deutsche Bahn AG Deutsche Bank AG E.ON AG JPMorganChase KPMG Linde AG Siemens AG Union Investment Real Estate AG ZDF Medienpartner Berliner Morgenpost Die WELT art - Das Kunstmagazin RBB Fernsehen RBB Kulturradio RBB RadioEins Seite 5/7 Die Veranstalter danken den Leihgebern Belgien Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen Deutschland Staatliche Museen zu Berlin: Gemäldegalerie, Kupferstichkabinett, Münzkabinett, Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst. Staatliche Kunstsammlungen Dresden: Gemäldegalerie Alte Meister,Skulpturensammlung. Städel Museum, Frankfurt am Main. Kupferstichkabinett , Hamburger Kunsthalle. Museum der bildenden Künste, Leipzig. Frankreich Musée des Beaux-Arts, Besançon, Musée des Beaux-Arts, Chambéry, Musées de Châteauroux, Bibliotheque Nationale de France, Paris, Musée du Louvre, Paris. Großbritannien The Duke of Devonshire and the Trustees of the Chatsworth Settlement, Chatsworth, National Gallery, London, Victoria and Albert Museum, London, Ashmolean Museum, Oxford, Christ Church, Picture Gallery, Oxford, The Royal Collection, Windsor. Irland National Gallery of Ireland, Dublin. Italien Accademia Carrara, Bergamo, Musei Civici d’Arte Antica, Ferrara, Accademia Toscana di Scienze e Lett ere »La Colombaria«, Florenz, Galleria degli Uffizi, Florenz, Museo Nazionale del Bargello, Florenz, Museo di Palazzo Rosso, Genua, Museo di Sant’Agostino, Genua, Civiche Raccolte Artistiche, Castello Sforzesco, Mailand, Museo Poldi Pezzoli, Mailand, Pinacoteca di Brera, Mailand, Biblioteca Nazionale Vitt orio Emanuele III , Neapel, Museo e Gallerie Nazionali di Capodimonte, Neapel, Museo d’Arte Medioevale e Moderna, Musei Civici, Padua, Museo Nazionale di San Matteo, Pisa, Galleria Nazionale delle Marche, Urbino, Seite 6/7 Galleria Giorgio Franchett i alla Ca’ d’Oro, Venedig, Museo Correr, Fondazione Musei Civici, Venedig, Museo dell’Opera, Palazzo Ducale, Fondazione Musei Civici, Venedig. Niederlande Rijksmuseum, Amsterdam. Österreich Albertina, Wien, Kunsthistorisches Museum, Wien. Spanien Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid. Ungarn Szépmővészeti Múzeum, Budapest. Vereinigte Staaten von Amerika Isabella Stewart Gardner Museum, Boston, Museum of Fine Arts, Boston, Denver Art Museum, Detroit Institute of Arts, The Frick Collection, New York, The Metropolitan Museum of Art, New York, The Morgan Library and Museum, New York, Philadelphia Museum of Art, National Gallery of Art, Washington, D. C., Privatsammlungen Guardans Cambó Collection, Barcelona. Dr. Stephen K. und Janie Woo Scher, New York. Seite 7/7