- Arsenal Filmverleih

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SYNOPSIS
L
ucas, ein reicher und allein stehender Geschäftsmann, fühlt sich unwiderstehlich von Elsa angezogen,
einer charmanten und renommierten Künstlerin, die eine
Keramik-Freske für die Eingangshalle seiner Firma entwerfen soll. Da ihm die Erinnerung an den letzten
Liebeskummer immer noch schmerzhaft in den Gliedern
steckt, geht Lucas sehr vorsichtig an die Sache heran.
Der Privatdetektiv seiner Firma soll herausfinden, weshalb diese schöne junge Frau immer noch solo ist.
Mithilfe modernster Spionage-Methoden heftet sich der
Detektiv nun an ihre Fersen und sorgt alsbald für einige
Turbulenzen. Denn wehe Lucas, wenn Elsa davon erfährt!
Eine romantische Liebeskomödie
mit viel Witz und Charme
und mit einer hinreißenden
Sandrine Bonnaire.
ARSENAL Filmverleih GmbH präsentiert
KANN DAS LIEBE SEIN?
Originaltitel: JE CROIS QUE JE L’AIME
Ein Film von Pierre Jolivet
Mit Sandrine Bonnaire, Vincent Lindon,
François Berléand, Liane Foly, Kad Merad
Frankreich 2007, 90 Min.,
35mm, 1:1,85, Dolby SRD
Verleih gefördert durch das
MEDIA-Programm der Europäischen Union
Ein ARSENAL Film
im Vertrieb der Central Film Vertriebs GmbH
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INTERVIEW MIT
REGISSEUR PIERRE JOLIVET
UND KO-AUTOR
SIMON MICHAEL
Pierre Jolivet: Ich glaube wir beide mögen uns
weil ...
Simon Michael: Warum?
P.J.: Darum.
S.M.: Wir sind ein eingespieltes Team.
P.J.: Ein Tandem.
S.M.: Unser wievielter Film ist das, der sechste?
P.J.: Wir schreiben bereits am siebenten.
S.M.: ... und es wird ...
P.J.: ... immer besser.
S.M.: Wir verlieren weniger Zeit.
P.J.: Ich habe mich oft gefragt, ob ich nicht einfach aus Faulheit immer weiter mit Dir arbeite.
Nachdem ich nun jedes Mal Thema und Genre
wechsle, sollte ich vielleicht auch mal den Drehbuchautor wechseln. Nein, es ist keine Faulheit,
sondern es ist
S.M.: Großartig.
P.J.: ... großartig. Ich habe unsere Arbeit oft mit
der von Trapezkünstlern verglichen: Man muss ein
enormes Vertrauen haben zu demjenigen, der einen auffängt.
S.M.: Du bist normalerweise derjenige, der sich
in die Tiefe stürzt
P.J.: ... und du derjenige, der mich auffängt.
S.M.: Aber auch umgekehrt kommt es oft genug
vor.
P.J.: Mit dir kann ich Figuren entstehen lassen
wie mit niemand anderem.
S.M.: Wir konnten diese Liebeskomödie nur
schreiben, weil wir auch über unsere Arbeit hinaus ein Vertrauensverhältnis entwickelt haben,
das auf Gegenseitigkeit beruht und ein so persönliches Thema möglich macht.
P.J.: Genauer gesagt, die Liebe zwischen einem
43-jährigen Mann und einer 38-jährigen Frau.
S.M.:
standen ist.
P.J.: Wenn wir uns in die Arbeit zu einem Drehbuch stürzen haben wir manchmal das Gefühl, ...
S.M.:
ander vernetzen, so wie man es mit zwei Computern machen würde.
P.J.: Und das, obwohl unsere Lebensweise und
unsere berufliche Laufbahn sehr verschieden sind.
S.M.: Zunächst waren viele sehr erstaunt, dass ich
überhaupt mit dir zusammenarbeiten kann.
P.J.: Als wir uns das erste Mal gesehen haben, bei
FRED, hatte ich schon viele Drehbuchautoren getroffen
S.M.: Zehn Minuten später war uns klar: »Das
klappt!«
P.J.: Ich habe dich nach deiner Meinung zum
Drehbuch gefragt. Und bei jeder deiner Anmerkungen habe ich gedacht: »Ja, stimmt, er hat
recht.«
S.M.: Und so hat es angefangen
P.J.: Es verhält sich also offensichtlich bei den
Begegnungen mit Drehbuchautoren so wie bei
Liebes geschichten.
S.M.: Es klappt oder eben nicht.
P.J.: Aber ob es dann auch hält? Nun, es scheint
zu halten.
S.M.: Wir sehen uns in der Tat ...
P.J.: ... öfter als unsere Frauen.
S.M.: Und unsere Kinder.
P.J.: Wir sehen uns eigentlich täglich.
S.M.:
P.J.: Aber wir werden der Verbindung nicht
überdrüssig, denn wir haben jedes Mal eine Mission zu erfüllen ...
S.M.:
Film zu schreiben.
P.J.: Bei KANN DAS LIEBE SEIN? hatte ich Lust,
einen Liebesfilm zu drehen, denn das hatte ich
noch nie gemacht.
S.M.:
für das Thema.
P.J.: Über die Liebe zu sprechen macht fast so
viel Angst wie die Liebe selbst. Aber ich konnte
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darüber nur durch eine Person sprechen, die
etwa in meinem Alter ist. Als verheirateter Mann
habe ich nun seit fast 20 Jahren keiner Frau mehr
den Hof gemacht. Aber offensichtlich fehlt mir
das irgendwie.
S.M.: Bei mir ist’s fast genauso.
P.J.: Auf diese Weise konnten wir den Beginn
einer Liebesgeschichte erneut erleben.
S.M.: Den Moment des Verliebens.
P.J.: Allerdings ist das mit 40, dem Alter unseres
Hauptdarstellers, sehr kompliziert.
S.M.: Ab da beginnt das totale Versinken in eine
Welt, die man nicht kennt, oder schlimmer noch,
die man zu kennen glaubt.
P.J.: Und da kommen wir zu deiner großen Stärke: Sobald wir an einem Thema arbeiten, recherchierst du wie ein Verrückter.
S.M.: Um die Rolle der Elsa (Sandrine Bonnaire)
zu erschaffen, haben wir stapelweise Bücher über
große japanische Keramikkünstler gewälzt ...
P.J.: ... um dann vielleicht zehn Sätze daraus zu
verwenden.
S.M.: Aber es sind diese zehn Sätze, die der
Rolle Struktur verleihen.
P.J.: Ich bin darin eher nicht so gut, deshalb
sprach ich von den Trapezkünstlern: Ich weiß,
dass ich das Thema Keramik loslassen kann,
denn du wirst die zwei oder drei Standardwerke
darüber gelesen haben.
S.M.: Man könnte das gleiche über Bespitzelung
und Spionage sagen, ein Thema, das uns begeistert ...
P.J.: ... und auf das wir immer zurückkommen.
S.M.: Ich habe das nie verschwiegen: Ich gehörte
früher zu einem Fallschirmregiment, das zur Aufklärung diente. Ich habe auch für den Nachrichtendienst der Polizei gearbeitet. Das gehört zu
meinen größten Leidenschaften.
P.J.: Und da eine unserer Forderungen lautete,
die Liebe ist immer ein Mysterium, wird Lucas
den Privatdetektiv seiner Firma beauftragen, in
das Geheimnis der jungen Keramik-Künstlerin
einzudringen. Durch diese Suche konnten wir übrigens die Rolle von Vincent erschaffen. »Warum
handelt er auf diese Weise?«
S.M.: Weil er gerade eine Liebesgeschichte hinter sich hat mit einer Frau, die von der Konkurrenz in seine Firma eingeschleust wurde, um ihn
auszuspionieren. Daher sein Misstrauen. Ich kenne eine Reihe von Privatdetektiven, die heute für
große Unternehmen arbeiten. Sie werden manchmal mit erstaunlichen Wünschen konfrontiert.
P.J.: Das ist ein Thema des Films. Für eine
»simple Liebesgeschichte« setzt Lucas kolossale
Mittel ein. Vielleicht mit der heimlichen Hoffnung,
den unheilbaren Fehler zu finden, der ihm die
Flucht erlaubt ...
S.M.: Besonders komisch ist es, dass er auf eine
Frau wie Elsa trifft, die nichts zu verbergen hat.
Und das mag er kaum glauben.
P.J.: Das verführt ihn umso mehr und macht ihm
Angst.
S.M.: Wie allen Männern. Schöne, erfolgreiche
und unabhängige Frauen ...
P.J.: ... schüchtern am meisten ein.
S.M. Sie sind auch oft die Einsamsten.
P.J.: Natürlich! Aber all das muss lebendig, leicht,
dynamisch bleiben, Ton und Tempo einer Komödie haben.
S.M.: Und die Komödie besteht vor allem aus
Rhythmus.
P.J.: Ohne jetzt zu sehr auf unsere Rezeptur einzugehen, lassen wir es sozusagen immer wieder
aufkochen und drehen dann wieder etwas runter.
Bei jeder Drehbuchversion präzisiert man ... und
kürzt. Beim Dreh – das Gleiche; beim Schnitt –
das Gleiche.
S.M.: Von Anfang an hilft uns die Tatsache, dass
du Regisseur und Schauspieler bist. Du spielst
alle Rollen. Du kannst einen Szenen-Entwurf
genau im Tempo von Vincent oder Berléand spielen ...
P.J.: ... weil ich sie in- und auswendig kenne! Mit
Vincent kann ich mich hundertprozentig identifizieren – ich weiß, wie er läuft, wie er spricht. Es
ist ein Luxus und eine große Freude, mit einem
Schauspieler zusammenzuarbeiten, den man
durch und durch kennt. Ich mag die Idee, für eine
Gruppe von Schauspielern zu schreiben, die man
kennt und mag. Berléand ist auch eine Konstante,
den ich schon seit meinem ersten Langfilm kenne.
Ein bisschen wie eine Droge.
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S.M.: Abgesehen von dem Luxus, Szenen für die
beiden zusammen schreiben zu dürfen, ist wirklich fast eine Droge. Wir hatten beim Schreiben
übrigens verdammte Schwierigkeiten, die Szenen
mit ihnen zu beenden. Für einen Drehbuchautor
ist François wie Kaviar. Nur er kann mit einer solchen Natürlichkeit und Doppelzüngigkeit sagen:
»Ich habe unter Mitterrand gearbeitet.«
P.J.: Der Film beruht natürlich sehr wesentlich
auf der Schauspielerin, die die Elsa verkörpern
würde.
S.M.: Bei der ersten Fassung wussten wir noch
nicht, wer die Rolle spielen würde.
P.J.: Glücklicherweise hat Sandrine sofort zugesagt – was man ihr hoch anrechnen muss, denn
eine dialogreiche, sehr schnelle Komödie ist etwas ganz Neues für sie. Mit der Komödie ist
nicht zu spaßen. Sie ist absolut unerbittlich. Und
die große Frage war: Wird der verbale Schlagabtausch zwischen den beiden Hauptdarstellern
gelingen?
S.M.: Sie musste eigentlich genau so schnell laufen wie Vincent.
P.J.: Aber auf ihre eigene Art.
S.M.: Wir haben übrigens lange nach der Musik
für die Rolle gesucht ...
P.J.: ... um sie dann an Sandrine anzupassen.
Das Niveau ihres Zusammentreffens mit Vincent
und ihr Naturtalent sorgten für den Rest. Nachdem wir die Musik für das Paar gefunden hatten,
musste ich die Musik für ihren Tanz miteinander
finden. Ich wollte die Falle der üblichen Schnulzen vermeiden, und so war die Begegnung mit
der Klaviermusik von Gonzales ein Glücksfall.
S.M.: Aber noch davor musste man das Drehbuch für den Szenenbildner aufbereiten.
P.J.: Denn das Szenenbild muss sich dem Film
anpassen und umgekehrt. In KANN DAS LIEBE
SEIN? hat es eine enorme Bedeutung: ihre Wohnungen, ihre Werkstatt, sein Büro, all das beschreibt die Charaktere.
S.M.: Am Anfang träumten wir von einem riesigen Studiobau mit mehrstöckigen Büroetagen,
Spiegeleffekten, einer riesigen Glaswand ...
P.J.: Ein 1-Millionen-Euro-Ding.
S.M.: Mindestens! Nur für das Gebäude von
Lucas’ Unternehmen.
P.J.: Allerdings bringt sich Emile Ghigo, seit
mehreren Filmen mein Ausstattungsleiter, sehr direkt und immer früher in die Stoffentwicklung ein.
S.M.: Es war z.B. seine Idee, die Keramikfreske
auf den Fussboden zu verlegen ...
P.J.: ... und er wies darauf hin, dass sie so von
Vincents Büro auf der dritten Etage aus betrachtet voll zur Geltung käme.
S.M.: Tolle Idee!
P.J.: ... die ihm kam, nachdem er das Hauptmotiv gefunden hatte. Und diesen Satz habe ich
Sandrine direkt in den Mund gelegt. Das ist übrigens, was mich an dem Beruf so fasziniert: Eigentlich schreiben Kameramann, Szenenbildner, Drehbuchautor, Cutter und natürlich die Schauspieler
den Film gemeinsam weiter.
S.M.: Du und ich, wir schreiben weniger ein
Drehbuch als eine Inhaltsangabe, solide konstruiert und mit Dialogen versehen ...
P.J.: ... die schließlich in die Finger von hochbegabten Menschen gerät. Und alle ihre Anregungen
greife ich auf.
S.M.: Und jeder wird glauben, du hättest an alles
gedacht.
P.J.: Was nicht stimmt, aber ich werde mich
hüten, das zu sagen.
S.M.: Mir erleichtert das mein Leben: Gelingt
der Film, kann ich sagen, das ist mir zu verdanken,
gelingt er nicht, kann ich es dir in die Schuhe
schieben!
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»Kann das Liebe sein?«
Antworten der Schauspieler
Sandrine Bonnaire (Elsa)
Über Vincent Lindon
Klar, er ist ein Mann, sicher, aber mit einer wunderbar kindlichen Seite. Er ereifert sich nicht bis
zum letzten, aber wenn er es tut ist er wie ein
Junge. Er hat einen wahnsinnigen Charme und
gleichzeitig ein gutsherrliches Gehabe. Maskulin,
männlich. Sein Äußeres ist fast wie aus einer anderen Zeit. Ich würde ihn mit Gabin vergleichen
aufgrund dieser physischen Präsenz. Intensiv und
mit beiden Beinen am Boden. In seiner Herangehensweise an die Arbeit ist er ein eiliger Mensch.
Ein Draufgänger. Geradeheraus, wagemutig und
großzügig. Er hört einem wirklich zu, schaut einen wirklich an. Ebenso analysiert er die Dinge
bis ins kleinste Detail bevor er etwas tut – denn
er ist auch ängstlich. Sobald er sich zu etwas entschlossen hat, zieht er das geradewegs durch. Er
stellt sein Ego völlig zurück, er versetzt sich in
die Person, er stürzt sich ins Abenteuer und gibt
sich wirklich hin. Er reagiert sehr instinktiv.
Und da haben wir uns wirklich gefunden, denn
ich glaube, dass wir ähnlich funktionieren. Zumindest bei der Arbeit am Set.
Über ihre Rolle
Elsa ist eine Handwerkerin, eine, die mit den Händen arbeitet, und eine Künstlerin, die wunderschöne Keramikfresken herstellt. Sie ist eine so
besondere Persönlichkeit, dass es normal scheint,
dass sie sowohl mit Peter Gabriel als auch mit einem Weltmeister im Sumo-Ringen befreundet ist.
Eklektisch, exotisch, aufsässig – sie hat oft Recht
und fordert es ein. Sie ist dickköpfig – eine Draufgängerin. Wenn sie sich für etwas entschieden
hat, zieht sie das durch. Will sie eine Arbeit erledigen, tut sie es. Hat sie beschlossen, für eine gewisse Zeit in ihrem Leben solo zu sein, tut sie es.
Wenn ich sie in einem Wort beschreiben müsste,
würde ich sie als eine Frau beschreiben, die die
Hosen anhat.
Sie ermöglicht mir die Auseinandersetzung mit
der Komödie, denn im Gegensatz zu dem Bild,
das man sich möglicherweise von mir macht,
habe ich mich nie so dramatisch oder unglücklich
gefühlt wie meine Rollen.
Über Pierre Jolivet
Er macht Filme, die – wie soll ich sagen – elegant
sind. Er nimmt völlig verschiedene Themen in
Angriff, und das findet man selten. Er liebt die
Schauspieler. Die Komödie ist wie eine Partitur.
Man muss verschiedene Rhythmen berücksichtigen. Wir haben viel in dieser Richtung gearbeitet:
immer schneller werden, dem anderen das Wort
abschneiden, eine Antwort entgegenschleudern
und gleichzeitig 1000 andere Dinge machen.
Meine Rolle ist dadurch immer in Bewegung.
Im Drama sind diese Tempowechsel leichter zu
spielen. In der Komödie ist das viel heikler. Er ist
gründlich. Er will seine Filme bis zum Schluss verbessern. Er ist ein Arbeitstier, er fordert von sich
selbst immer mehr als von den anderen.
Vincent Lindon (Lucas)
Über Sandrine Bonnaire
Wir haben uns 1987 bei einem Film von Claude
Sautet getroffen. Wir sind uns drei- viermal über
den Weg gelaufen, wir hätten schon zwei andere
Filme miteinander machen sollen, es kam nicht
dazu. Aber wir ahnten, was wir sagen würden,
wenn wir uns eines Tages auf einem Set treffen
würden: »Klasse! Endlich!«
Wenn sie morgens erschien, habe ich mich gefreut, sie wiederzusehen. An ihren drehfreien Tagen sagte ich mir: »Schade, Sandrine ist nicht da.«
So einfach ist das.
Ich habe große Zuneigung zu ihr, sie berührt
mich. Die Dinge zwischen uns sind wirklich von
einer verwirrenden Klarheit »Es muss Liebe sein«.
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Über seine Rolle
Ich mag sie, einfach weil es sie gibt.
Über Pierre Jolivet
Ich mag seine Art mich anzusehen und ich mag
das Bild von mir, das er mir widerspiegelt. Eine
Lieblingsphase von Pierre und mir ist der Moment ist, in dem man die Kleidung für eine Rolle
sucht: von der des Arbeitslosen in FRED mit
Lederjacke und Schnauzbart, vom Krieger des 13.
Jahrhunderts über LA PETITE ENTREPRISE bis
schließlich hin zum strengen Anzug des großen
Chefs mit Krawatte und einem schönen dicken
Auto. Was für ein sozialer Aufstieg! (...)
Und da wir ja gemeinsam älter werden, wird er
sich im Alter von 75 vielleicht in mich hineinprojizieren wie ein Held seines Alters. Ich weiß allerdings noch nicht, welche Kleidung er mir verpassen wird. Hoffentlich wird es kein Schlafrock und
auch kein Stock. Obwohl das die Rollen sind, die
am besten bezahlt sind.
François Berléand (Roland)
Ich hasse meine Rolle!
Weil er nicht gerade der Held des Films ist und
es Zeit wird, dass Pierre mir eine Hauptrolle zuschreibt. Ja, das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl
Selbst bei wohlwollender Betrachtung ist er ein
Pendant zum dem abscheulichen Maxime in MA
PETITE ENTREPRISE.
Er ist immer schwarz gekleidet, eine Farbe, die
ich fast nie trage. Aber ich habe mich daran gewöhnt. Ja – verdammt!
Ich liebe meine Rolle!
Weil ich ihn außerordentlich sympathisch finde.
Er tritt in jedes Fettnäpfchen, ist ein Tausendsassa. Bemüht, immer alles richtig zu machen,
taucht er stets am falschen Ort auf. Und wenn
man ihn hinauswirft, kommt er durch die Hintertür wieder herein.
Am meisten habe ich mich über die Stelle im
Drehbuch amüsiert, wo er sagt: »Ich habe unter
Mitterrand gearbeitet, wissen Sie!« Ich sah in seinem Blick schon diese triumphierende Doppelzüngigkeit. Ich habe mich übrigens von der Debatte zwischen Mitterrand und Chirac inspirieren
lassen, als letzterer sagte: »Schauen Sie mir in die
Augen und sagen Sie mir, dass Sie nicht lügen.«
Mitterrand hat ihm gerade in die Augen geschaut:
»Aber ganz gewiss nicht!« Und dabei war klar,
dass er gelogen hatte.
Über Pierre Jolivet
Wir mögen uns sehr. So einfach ist das. Ich habe
1984 in seinem ersten Film STRICTEMENT PERSONNEL mitgespielt; seitdem hat er mir in unglaublicher Weise seine Treue bewiesen und immer wieder großartige Rollen angeboten. Er
kennt mich sehr gut und ich ihn auch. Dank seiner Kameraführung in FRED habe ich eines Tages
begriffen, welche Freude es sein kann, eine Kinorolle spielen. Vorher habe ich vor allem Theater
gespielt und es war eine Art Strafe, auf einem Set
zu stehen. Indem Pierre »ein wenig hiervon« hinzugefügt und »ein wenig davon« beseitigt hat, gab
es plötzlich diesen Auslöser: Ich habe eine nie
gekannte Freiheit beim Spielen entdeckt. Dafür
stehe ich für immer in seiner Schuld. Aber gleichzeitig hat er mir mein Leben verdorben: durch die
Anzahl von Arschlöchern und Schweinehunden,
die er mir später angeboten hat!
Er hat mich für alle seine Filme geholt, außer für
ZIM & CO. Zugegeben, es gab keine Rolle für
mich; und es war ein Film über Jugendliche; und
er wollte nur unbekannte Gesichter, bekannte
Schauspieler hätten die Aufmerksamkeit abgelenkt. Aber das war mir total egal, ich wollte nur
einfach dabei sein, um den wirklichen Anfängen
seines Sohnes Adrien beizuwohnen, den ich von
klein auf kenne. (...)
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Aus den Geheimdossiers von
Detektiv Roland Christin
(Untersuchungsberichte, Beschattungen, Abhörprotokolle)
SANDRINE BONNAIRE (Elsa)
Geboren: 31. Mai 1967 in Gannat, Allier
Familienstand 1: Verheiratet mit einem Drehbuchautor, zwei Kinder
Familienstand 2: Kommt aus dem Arbeitermilieu, siebtes von zehn Kindern
Status: Französische Schauspielerin von internationalem Ruf
Spezialität: Komplexe Rollen, Rebellen
Besondere Merkmale:
Darstellerpreis 1996 bei den Filmfestspielen
Venedig für LA CÉRÉMONIE (Biester) von
Claude Chabrol
Preis Beste Schauspielerin beim Festival des
Romantischen Films in Cabourg für MADEMOISELLE, 2001
Französischer Filmpreis César:
1984: Beste Weibliche Nachwuchsschauspielerin
für À NOS AMOURS (Auf das, was wir lieben)
1985: Beste Weibliche Hauptdarstellerin für
SANS TOIT NI LOI (Vogelfrei)
Nominierungen für SOUS LE SOLEIL DE SATAN
(Die Sonne Satans), MONSIEUR HIRE (Die Verlobung des Monsieur Hire), JEANNE LA PUCELLE 2 (Johanna, die Jungfrau – Der Verrat),
LA CÉRÉMONIE (Biester), EST-OUEST (Eine
Liebe in Russland)
Die Pialat Connection:
Maurice Pialat gab ihr 1983 die Hauptrolle in
dem Film À NOS AMOURS (Auf das, was wir lieben), in dem sie ein Vorstadtmädchen verkörpert,
das erste sexuelle Erfahrungen macht. Knüpft an
mit POLICE (Der Bulle von Paris, 1985). Nimmt
ihren Dienst wieder auf mit SOUS LE SOLEIL DE
SATAN (Die Sonne Satans, 1987), wo sie Mouchette verkörpert.
Die Varda Bande:
Mit SANS TOIT NI LOI (Vogelfrei, 1986) von
Agnès Varda gelingt ihr der internationale Durchbruch. Sie treffen sich 1995 wieder bei LES
CENT ET UNE NUITS (Hundert und eine
Nacht)
Dazwischen:
Geisel in CAPTIVE DU DÉSERT (Die Gefangene
der Wüste, 1990) für Raymond Depardon
PURITAINE (Die Puritanerin, 1986) für Jacques
Doillon
Junges Dienstmädchen für Claude Sautet (QUELQUES JOURS AVEC MOI, Einige Tage mit mir,
1988)
Von der arabischen Kultur faszinierte Provinzlerin für André Téchiné (LES INNOCENTS, Die
Unschuldigen, 1988)
Ahnungsloses Objekt der Angst des Voyeurs für
Patrice Leconte (MONSIEUR HIRE, Die Verlobung des Monsieur Hire, 1989), den sie bei den
CONFIDENCES TROP INTIMES, Intime Fremde,
2004, wiedertrifft.
Die Rivette Bande:
Verschafft sich Zutritt mit JEANNE LA PUCELLE
1 ET 2 (Johanna, die Jungfrau – Der Kampf / Der
Verrat, 1992/93), arbeitet dann mit Jacques Rivette in SECRET DEFENSE (Geheimsache, 1998).
Die Chabrol Bande:
Er macht aus ihr das schüchterne und legasthenische Dienstmädchen eines reichen Paares (LA
CÉRÉMONIE, Biester, 1995), und etwas später
eine Krankenschwester, die mit einem Zeichenlehrer verheiratet ist, der des Mordes an einem kleinen Mädchen angeklagt ist (AU COEUR DU
MENSONGE, Die Farbe der Lüge, 1999).
Seitdem:
Nähert sich einem wachsenden Publikum durch
Genrewechsel:
Historisches Drama (EST-OUEST, Eine Liebe in
Russland, von R. Wargnier, 1999)
Liebesdrama (C’EST LA VIE, 2001, und L’EQUIPIER, Die Frau des Leuchtturmwärters, 2004)
Komödie (MADEMOISELLE, 2001)
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Romantische Komödie (JE CROIS QUE JE L’AIME,
Kann das Liebe sein?, 2007)
Bemerkung:
Hat eine Dokumentation über ihre autistische
Schwester produziert (Titel »Sie heißt Sabine«),
die bei den Filmfestspielen in Cannes 2007 gezeigt wurde.
VINCENT LINDON (Lucas)
Geboren: 15. Juli 1959 in Bologne-sur-Mer,
Pas-de-Calais
Besondere Merkmale: Industriellen-Sohn und
Neffe von Jérome Lindon, Gründer der Editions
de Minuit (Frz. Verlagshaus).
Anfänge beim Kino: Assistent des Kostümbildners bei MON ONCLE D’AMÉRIQUE (Mein Onkel aus Amerika) von Alain Resnais. War eine
Zeitlang Regieassistent für Coluche.
Parallele Aktivitäten: Lebt für ein Jahr in den
USA, besucht Kurse an den Universitäten von Boston und New York, stürzt sich in die Musik. Arbeitet eine Weile für die Tageszeitung »Le Matin«.
Wende zur Komödie: Schreibt sich an der
Europäischen Schauspielschule Florent in Paris
ein. Durch seinen Lehrer Francis Huster bekommt er Kontakt zum Regisseur Paul Boujenah,
der ihm seine erste Rolle anbietet: Die des Inspektors in LE FAUCON (Der Falke). Es folgen
Nebenrollen in einigen der herausragenden Filme
der 80er Jahre:
NOTRE HISTOIRE (Geschichte eines Lächelns,
1984) von Betrand Blier
37,2° LE MATIN (Betty Blue, 1986)von Jean-Jacques Beineix
QUELQUES JOURS AVEC MOI (Einige Tage mit
mir, 1988) von Claude Sautet.
Erlangt größere Bekanntheit durch L’ETUDIANTE (Die Studentin, 1988) von Claude Pinoteau, erhält dafür den Jean Gabin Preis. Macht drei Filme
mit Claude Lelouch (IL Y A DES JOURS ET DES
LUNES, So sind die Tage und der Mond, 1990, LA
BELLE HISTOIRE, Die schönste Geschichte der
Welt, 1992, TOUT CA POUR CA – Alles für die
Liebe, 1993), drei Filme mit Coline Serreau (LA
CRISE, Die Krise, 1992, wofür er eine César-Nominierung als Bester Hauptdarsteller bekommt,
LA BELLE VERTE, Der grüne Planet – Besuch
von einem anderen Stern, 1996, und CHAOS,
2001), drei Filme mit Benoit Jacquot (LE SEPTIEME CIEL, Der siebte Himmel, 1997, L’ECOLE DE
LA CHAIR, Schule des Begehrens, 1998, PAS DE
SCANDALE, 1999), vier Filme mit Pierre Jolivet
(FRED, 1997, MA PETITE ENTREPRISE, 1999, wofür er eine zweite César-Nominierung bekommt,
LE FRÈRE DU GUERRIER, 2002, JE CROIS QUE
JE L’AIME, Kann das Liebe sein?, 2007). Seitdem
hat er sich den Archetyp des modernen Mannes
angeeignet, der weder seine Ängste noch seine
Verletzlichkeit versteckt, und den er in verschiedenen Figuren mit Identitätskonflikt variiert: hin
und her gerissene oder entschlossene Männer:
LA MOUSTACHE von Emmanuel Carrère, 2005
L’AVION (Das Zauberflugzeug) von Cédric Kahn,
2005
LE COUT DE LA VIE von Philippe Le Guay, 2003
MERCREDI FOLLE JOURNÉE von Pascal Thomas,
2001
LA CONFIANCE RÈGNE von Etienne Chatiliez,
2004
SELON CHARLIE von Nicole Garcia, 2006
FRANÇOIS BERLÉAND (Roland)
Geboren: 22. April 1952 in Paris
Besondere Merkmale:
Französischer Filmpreis César:
Bester Nebendarsteller für MA PETITE ENTREPRISE von P. Jolivet, 1999, Nominierung Bester
Hauptdarsteller für MON IDOLE von Guillaume
Canet, 2002, Nominierung Bester Nebendarsteller für LES CHORISTES (Die Kinder des Monsieur Mathieu, 2004) von Christophe Barratier.
Vorgeschichte:
Beginnt seine Karriere in zwei Filmen von Alain
Cavalier, MARTIN ET LEA, 1978, und UN ÉTRANGE VOYAGE, 1980.
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Hat sich seitdem als einer produktivsten Schauspieler Frankreichs etabliert, Zusammenarbeit
mit:
Michel Blanc, (MARCHE À L’OMBRE, Zwei Fische
auf dem Trockenen, 1984)
Bertrand Tavernier, (L’APPAT, Der Lockvogel,
1995, CAPITAINE CONAN, Hauptmann Conan
und die Wölfe des Krieges, 1996)
Jacques Audiard, (UN HÉROS TRÈS DISCRET,
Das Leben : Eine Lüge, 1996)
Benoit Jacquot, (LE SEPTIÈME CIEL, Der siebte
Himmel, 1996)
Nicole Garcia, (PLACE VENDOME, 1998, L’ADVERSAIRE, 2002)
Louis Malle, (AU REVOIR LES ENFANTS, Auf
Wiedersehen, Kinder, 1987, MILOU EN MAI,
Eine Komödie im Mai, 1990)
Catherine Breillat, (ROMANCE)
und vor allem Pierre Jolivet, bei dem er quasi
zum Fetisch wurde durch Rollen in STRICTEMENT PERSONNEL (Streng persönlich, 1985), LE
COMPLEXE DU KANGOUROU (Känguru-Komplex, 1986), À L’HEURE OÙ LES GRANDS FAUVES VONT BOIRE, 1993, FRED, 1997, MA PETITE ENTREPRISE, 1999 und zuletzt JE CROIS
QUE JE L’AIME (Kann das Liebe sein?, 2007).
Spezialität:
Kann alles spielen:
Gemeine und habgierige Soldaten (LE PRINCE
DU PACIFIQUE, 2000),
Unbeholfene Vierzigjährige (LES AMES CALINES,
2001),
»Nette« Polizisten (LE TRANSPORTEUR 1 und 2,
2002 und 2005),
Verdorbene Schuldirektoren (LES CHORISTES
von Christian Barratier, 2004),
Armselige Versicherungsvertreter (MA PETITE
ENTREPRISE, 1999)
Mörder, die aus dem letzten Loch pfeifen (EDY
von Stephan Guérin-Tillié, 2005),
Zynische Manipulierer (MON IDOLE von Guillaume Canet, 2002).
Seitdem:
Er wurde kürzlich gesehen in L’IVRESSE DU POUVOIR, inspiriert durch die Elf-Affäre unter der
Regie von Claude Chabrol, den er wieder traf in
LA FILLE COUPÉE EN DEUX (derzeit in Postproduktion).
Bemerkung:
2006 erschien sein erstes Buch »Le Fils de l’homme invisible« (Der Sohn des Unsichtbaren)
PIERRE JOLIVET (Regisseur,
Drehbuchautor)
Geboren: 9. Oktober 1952 in Saint-Mandé,
Val de Marne
Vorgeschichte:
Verfolgte zunächst eine doppelte Karriere als
Humorist (zusammen mit seinem Bruder Marc)
und als Schauspieler. Sehr bald widmete er sich
dem Schreiben und der Produktion von Filmen,
u.a. mit Luc Besson (LE DERNIER COMBAT, Der
letzte Kampf, 1983, und SUBWAY, 1985). 1985
erschien sein erster Langfilm, der Thriller
STRICTEMENT PERSONNEL (Streng persönlich).
Seitdem beschäftigte er sich mit allen Genres:
Satirische Komödie (LE COMPLEXE DU KANGOUROU, Känguru-Komplex, 1986),
Psychologisches Drama (FORCE MAJEURE, Der
Preis der Freiheit, 1988),
Fantasy (SIMPLE MORTEL, 1991),
Melodram (EN PLEIN COEUR, 1998),
Historischer Film (LE FRÈRE DU GUERRIER,
2001),
Sozial-Krimi (FRED, 1996)
Er schlägt wieder einen leichteren Ton an beim
Thema Arbeit in dem Film MA PETITE ENTREPRISE, 1999, der ihm eine César-Nominierung für
das Beste Original-Drehbuch einbringt; wird mit
dem Drehbuch-Preis beim Festival in Montréal
ausgezeichnet.
Über den Umweg der Komödie behandelt er
die Themen Justiz (FILLES UNIQUES, 2002, mit
Sandrine Kiberlain und Sylvie Testud) und Jugendarbeit (ZIM & CO, 2005).
Bemerkung:
War für mehrere Jahre Präsident von ARP, Association des Auteurs Réalisateurs Producteurs
(Verband der Autoren, Regisseure, Produzenten).
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Cast & Crew
Besetzung
Elsa . . . . . . . . . . . . . . .
Lucas . . . . . . . . . . . . . .
Roland . . . . . . . . . . . . .
Jeanne Larozière . . . .
Rachid . . . . . . . . . . . . .
Brigitte . . . . . . . . . . . .
Albert . . . . . . . . . . . . .
Francis. . . . . . . . . . . . .
Lola . . . . . . . . . . . . . . .
Marina . . . . . . . . . . . . .
Della Ponte. . . . . . . . .
Sumo Yakeshi . . . . . . .
Boissière . . . . . . . . . . .
Antonia . . . . . . . . . . . .
Lucas’ Ex-Frau . . . . . .
Sandrine Bonnaire
Vincent Lindon
François Berléand
Liane Foly
Kad Merad
Guilaine Londez
Albert Dray
Pierre Diot
Mar Sodupe
Clémentine Poidatz
Venantino Venantini
Brian Bigg
William Boisgerault
Silvana Gasparini
Nancy Tate
Stab
Regie . . . . . . . . . . . . . .
Produktion . . . . . . . . .
Drehbuch . . . . . . . . . .
...................
Kamera . . . . . . . . . . . .
Schnitt . . . . . . . . . . . . .
Ton . . . . . . . . . . . . . . .
Ausstattung . . . . . . . .
Kostüme . . . . . . . . . . .
Produktionsleitung . .
Casting . . . . . . . . . . . .
Pierre Jolivet
Vendredi Film
Pierre Jolivet
Simon Michael
Pascal Ridao
Yves Deschamps
Pierre Excoffier
Emile Ghigo
Elisabeth Tavernier
François Hamel
Brigitte Moidon
Verleih:
Arsenal Filmverleih GmbH
Hintere Grabenstr. 20
72070 Tübingen
Tel. 07071 – 92 96 0
Fax 07071 – 92 96 11
www.arsenalfilm.de
[email protected]
Presse:
Filmpresse Meuser
Niddastr. 64H
60329 Frankfurt
Tel. 069- 40 58 040
Fax 069 – 40 58 0413
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Vertrieb:
Central Film Verleih GmbH
Keithstr. 2–4
10787 Berlin
Tel. 030 – 21492 0
Fax. 030 – 21492 230
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www.centralfilm.de
Redaktion: Bettina von Streit
und Julius Windhorst
Gestaltung: Uli Gleis
Ausführliches Pressematerial
steht in Kürze unter www.arsenalfilm.de
zum Download bereit.
Bundesstart: 19. 07. 2007
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