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19. Internationales Theaterfestival Potsdam Inhalt 30. Oktober -- 03. November 2012 unidram 12 11 Programmübersicht Grußworte Vorwort 02 05 08 PROGRAMM AGORA Theater & Theater Marabu St. Vith, Bonn Heute: Kohlhaas Ananda Puijk Company Maastricht momentum Compagnie Mossoux-Bonté Brüssel Die Kaffeetrinkerinnen The Stuffed Puppet Theatre Amsterdam Mathilde NANOHACH & Jan Komárek Prag Schuld und Sühne kraut_produktion Zürich Von der Kürze des Lebens Merlin Puppet Theatre Athen, Berlin Clowns' Houses Andrea Miltnerová Prag Fractured Fish Eye Klaipeda Wasted Land The Stuffed Puppet Theatre Amsterdam Punch & Judy in Afghanistan Zaches Teatro Florenz Mal Bianco Nicola Unger Rotterdam, Berlin –Ohne Titel– #5 Zic Zazou Amiens Brocante Sonore 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 KONZERTE SkaZka Orchestra Berlin Les Troubl'Amours Tarbes Trixa Arnold Zürich Iva Nova St. Petersburg 37 39 41 43 WORKSHOP Neville Tranter Amsterdam Die Magie der Puppe Figurentheater-Workshop 44 INFOS Theater-Nacht-Café Ausschreibung UNIDRAM 2013 Adressen Ensembles, Fotonachweise Anfahrt, Verkehrsanbindung, Veranstaltungsorte Danksagung, Förderer Hinweise zum Kartenvorverkauf Impressum, Festivalteam, Eintrittspreise 47 48 49 50 53 55 56 unidram12 T-Werk Bühne Dienstag 30.10. 20.00 - 21.15 Uhr AGORA Theater & Theater Marabu (St. Vith, Bonn) Heute: Kohlhaas Seite 10 Mittwoch 31.10. 19.00 - 20.15 Uhr AGORA Theater & Theater Marabu (St. Vith, Bonn) Heute: Kohlhaas Seite 10 Donnerstag 01.11. 19.00 - 19.40 & 21.00 - 21.40 Uhr The Stuffed Puppet Theatre (Amsterdam) Mathilde Seite 16 Freitag 02.11. Samstag 03.11. 21.00 - 22.00 Uhr The Stuffed Puppet Theatre (Amsterdam) Punch & Judy in Afghanistan Seite 28 19.00 - 20.00 Uhr The Stuffed Puppet Theatre (Amsterdam) Punch & Judy in Afghanistan Seite 28 ab 22.30 Uhr Iva Nova (St. Petersburg) Konzert Seite 43 ab 24.00 Uhr DJ Lena (Potsdam) Abschlussparty 19.30 - 20.10 Uhr Fish Eye (Klaipeda) Wasted Land Seite 26 21.30 - 22.25 Uhr Nicola Unger (Rotterdam, Berlin) -Ohne Titel- #5 Seite 32 22.00 - 22.45 Uhr Trixa Arnold (Zürich) Jede Schallplatte ist eine gute Schallplatte T-Werk Studio Seite 41 T-Werk Festival-Zelt ab 21.30 Uhr SkaZka Orchestra (Berlin) Eröffnungskonzert Seite 37 ab 22.00 Uhr Les Troubl'Amours (Tarbes) Konzert Seite 39 fabrik 20.30 - 21.00 Uhr Compagnie Mossoux-Bonté (Brüssel) Die Kaffeetrinkerinnen Seite 14 Waschhaus 19.30 - 20.20 & 21.15 - 22.05 Uhr Ananda Puijk Company (Maastricht) momentum Seite 12 Waschhaus Arena museum FLUXUS+ Hans Otto Theater Reithalle 2 Tickets im T-Werk und unter www.unidram.de Kartentelefon: 0331-719139 19.30 - 20.45 Uhr NANOHACH & Jan Komárek (Prag) Schuld und Sühne Seite 18 19.00 - 19.15 & 20.30 - 20.45 & 22.15 - 22.30 Uhr Andrea Miltnerová (Prag) Fractured Seite 24 20.00 - 21.50 Uhr kraut_produktion (Zürich) Von der Kürze des Lebens Seite 20 20.30 - 22.20 Uhr kraut_produktion (Zürich) Von der Kürze des Lebens Seite 20 22.30 - 23.45 Uhr Zic Zazou (Amiens) Brocante Sonore Seite 34 19.00 - 20.00 Uhr Merlin Puppet Theatre (Athen, Berlin) Clowns' Houses Seite 22 19.00 - 20.00 Uhr Merlin Puppet Theatre (Athen, Berlin) Clowns' Houses Seite 22 20.30 - 21.20 Uhr Zaches Teatro (Florenz) Mal Bianco Seite 30 3 Grußwort der UNIDRAM-Schirmherrin Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Frau Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst Sehr geehrtes Festivalpublikum, UNIDRAM gelingt es seit 19 Jahren, internationale Künstlerensembles und das Publikum nicht nur zu gewinnen, sondern auch zu begeistern. Das Festival bringt experimentierfreudiges, schwungvolles Theater auf die Bühne, das ganz bewusst die Grenzen der Genres überschreitet. Gerade die Inszenierungen, die Schauspiel, Tanz, Bildende Kunst und Performance verbinden oder zueinander in Bezug setzen, sind faszinierend. UNIDRAM ist immer ein besonderer Höhepunkt des kulturellen Lebens im Land Brandenburg. In diesem Jahr gibt es an sieben Spielorten unterschiedliche Formen von Schauspiel-, Tanz- und Projektionstheater: Zwölf Ensembles werden erwartet, unter ihnen der auf der ganzen Welt gefeierte virtuose Neville Tranter mit seinem „Stuffed Puppet Theatre“ aus den Niederlanden. Das bekannte belgische „AGORA Theater“ und das „Theater Marabu“ aus Bonn werden ihre jüngste und bereits prämierte Produktion „Heute: Kohlhaas“ vorstellen. Mit dabei ist auch die „kraut_produktion“ aus der Schweiz, der von Kritikern „nicht oberflächliche Imitation, sondern tiefe Infektion“ bescheinigt wird. Acht der Produktionen sind deutsche Erstaufführungen, wobei die Stücklänge zwischen rekordverdächtig schnellen 15 Minuten und zwei Stunden variiert. UNIDRAM verspricht auch 2012 jede Menge unkonventionelle Theaterfreuden. Hierbei und bei dem gleichsam attraktiven Rahmenprogramm wünsche ich Ihnen viel Vergnügen! Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst Welcome address by the UNIDRAM patron, Brandenburg’s Minister for Science, Research and Cultural Affairs, Prof. Sabine Kunst Dear festival audience, Over the last 19 years, UNIDRAM has not only managed to secure international artistic ensembles and audiences, it has also succeeded in enthralling them. The festival stages experimental, energetic theatre that quite consciously goes beyond conventional borders of genre. It is precisely those productions that make connections between different genres or set them off against each other, whether acting, dance, visual arts or performance, that are fascinating. UNIDRAM is always a special highlight in Brandenburg’s cultural calendar. This year there are seven production venues showing differing forms of acting, dance and projection theatre. Twelve ensembles have been invited, among them the world-celebrated, virtuoso Neville Tranter with his Stuffed Puppet Theatre from the Netherlands. The well-known Belgian AGORA Theater company and Theater Marabu from Bonn will be presenting their latest award-winning, Today: Kohlhaas. They will be joined by kraut_produktion from Switzerland, whom the critics have declared to be “not a superficial imitation but deeply infectious”. Eight of the productions are German premieres, varying in length from a possibly recordbreaking 15 minutes to a full two hours. Once again, UNIDRAM 2012 promises a wealth of unconventional theatre. I hope you enjoy both watching the main performances as well as taking part in the attractive programme of supporting events! Prof. Sabine Kunst 5 Grußwort des UNIDRAM-Schirmherren Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam, Herr Jann Jakobs Sehr geehrtes Festivalpublikum, meine sehr verehrten Damen und Herren, UNIDRAM - das innovative Theaterfestival der Landeshauptstadt Potsdam - präsentiert in diesem Jahr zwölf Ensembles aus Ost- und Westeuropa mit sehr unterschiedlichen Interpretationsangeboten im Erlebnisquartier Schiffbauergasse. Ausgewählt und dargeboten vom T-Werk, erwarten die Zuschauer gewagte Experimente, die neue Wege beschreiten und einen umfangreichen Einblick in die zeitgenössische Theaterarbeit ermöglichen. Seine spezielle Ausrichtung ermöglicht dem Festival UNIDRAM den Aufbau eines markanten Profils. Seit vielen Jahren stellt UNIDRAM nun schon einen jährlichen Höhepunkt im Theaterleben der Stadt dar. Für die Zeit des Festivals gelingt es jedes Jahr erneut, eine besondere Atmosphäre in der Schiffbauergasse zu schaffen. Geprägt von der Vielzahl internationaler, junger Künstlerinnen und Künstler und den spontanen Begegnungen zwischen Publikum und Akteuren entsteht der unverwechselbare Charakter, der Charme von UNIDRAM. Der Anspruch des Festivalteams, einen nachhaltigen, interkulturellen Austausch zu ermöglichen, hat sich bewährt: UNIDRAM bietet Orte für Dialoge, Diskussionen, auch kontroverse Begegnungen. Durch dieses „Rezept“ können neue künstlerische Positionen - wie in einem Schmelztiegel - angeregt und befördert werden. Auch in diesem Herbst können Sie an fünf Tagen aus jeweils mehreren Aufführungen an verschiedenen Spielorten bis in den späten Abend Inszenierungen oder Performances für sich auswählen und die künstlerischen, oft emotional geladenen Angebote in anschließenden Diskussionen, Musikangeboten oder Partys bis in die Nachtstunden ausklingen lassen. Ich freue mich mit Ihnen auf spannende Abende und angeregte Diskussionen. Ihr Jann Jakobs Welcome address by the UNIDRAM patron, Mayor of the state capital Potsdam, Mr Jann Jakobs Dear festival audience, dear ladies and gentleman, UNIDRAM – Potsdam’s innovative theatre festival – is this year playing host to twelve very different ensembles from eastern and western Europe in the cultural quarter of the Schiffbauergasse. Selected and presented by T-Werk, this year’s line-up consists of daring experiments that break new ground and provide an indepth insight into the work of contemporary theatre. The UNIDRAM festival has succeeded in establishing a distinctive profile over the years and has become an annual highlight in the city’s cultural calendar. Every year, for the duration of the festival, there is a very special atmosphere in the Schiffbauergasse. The many young, international artists and the spontaneous encounters between the audience and performers give UNIDRAM its unique character and charm. The festival team’s aim of providing a platform for sustainable, intercultural exchange has been achieved: as well as being a cultural melting pot, UNIDRAM offers space for dialogue, discussions and controversial encounters. It is a formula designed to inspire and cultivate new artistic positions. For five days this autumn, you can once again choose between many performances at different venues, and stay on late into the night for animated post-performance discussions, concerts and parties. I look forward to enjoyable evenings and stimulating discussions. Yours, Jann Jakobs 7 UNIDRAM - 19. Internationales Theaterfestival Zwischen Gerümpel und Autopneus den Internetmüll durchsuchen und zur knalligen Revue recyceln. Zusehen, wie Michael Kohlhaas auf seinem Rachefeldzug zum Räuber und Mörder wird. Erleben, wie miteinander verwachsene Vogelmenschen mit riesigen Schnäbeln Wendepunkte der evolutionären Entwicklung markieren. Zeitgeist, Trash, Pop, Klassiker und mythische Legenden - UNIDRAM 2012 streift durch die Zeiten und führt die Zeitlosigkeit und Aktualität der Themen und Figuren vor Augen. In den Blick gerät dabei vor allem die Bedrohung und Gefährdung des Individuums. Außenseiterfiguren sind es, die diese am deutlichsten spiegeln. Das diesjährige Programm ist voll von solchen Antipoden und ihren Geschichten. Sie sind ebenso zu finden in dem bild- und zitatwütigen Szenenkarussell „Von der Kürze des Lebens“ der Schweizer „kraut_produktion“ wie in den beiden Stücken „Punch & Judy in Afghanistan“ und „Mathilde“ des in Holland lebenden Australiers und Puppenspielers Neville Tranter. Wie stark Identitätssuche immer an Verwandlung und Emanzipation, aber auch an Ausgrenzung, Verzweiflung und Rebellion gebunden ist, zeigt Andrea Miltnerová aus Tschechien in ihrer Tanzperformance „Fractured“. Isolierte und irritierende Körperlichkeit ist ebenfalls bei den „Kaffeetrinkerinnen“ der belgischen „Compagnie Mossoux-Bonté“ und bei „Mal Bianco“ vom „Zaches Teatro“ aus Italien zu erleben. Die multimedialen Phantasie- und Illusionsräume in „-Ohne Titel- #5“ der Holländerin Nicola Unger sind dagegen fast schon wieder Orte einer märchenhaften Utopie. UNIDRAM – 19th International Theatre Festival Sift through junk on the internet and recycle it into a brash and gaudy revue; watch how Michael Kohlhaas turns into a robber and murderer as he pursues a personal vendetta; experience how birdlike creatures with huge beaks that are joined at the head mark the turning point in evolutionary development. From zeitgeist and pop culture to classical literature and mythical legends – UNIDRAM 2012 moves through the ages and explores themes and characters that have a timeless relevance. There is a strong focus on the threat to the individual, who is often portrayed as an almost endangered species. This year’s programme is full of outcast figures and their stories: they are found in the raucous spectacle About the Brevity of Life by the Swiss ensemble kraut_produktion, as well as in the pieces Punch & Judy in Afghanistan and Mathilde by the Netherlands-based Australian puppeteer Neville Tranter. The extent to which the search for identity is linked to transformation and emancipation as well as to exclusion, despair and rebellion is shown by the Czech dancer Andrea Miltnerová in her performance Fractured. Disconnected, disturbing physicality is explored in The Coffee Drinkers by the Belgian Compagnie Mossoux-Bonté and in Mal Bianco by the Italian Zaches Teatro. In comparison, the multimedia imaginary and illusory spaces in -Untitled- #5 by the Dutch theatre-maker Nicola Unger are almost fairy-tale-like utopias. Ahead lie five days of theatre, dance, performance, and above all, music – with live music as part of the performances, as bizarre remixes of old record collections in the concert Every Record is a Good Record by the Swiss Trixa Arnold, as a live act following the performances in the festival tent, or as a superb, large-scale music production by the French group Zic Zazou. We wish you all an enjoyable festival. The Unidram Festival Team Fünf Tage lang Theater, Tanz, Performance und vor allem viel Musik - mit Livemusik in den Stücken, als schräger Remix alter Plattensammlungen in dem Konzert „Jede Schallplatte ist eine gute Schallplatte“ der Schweizerin Trixa Arnold, als Liveact nach den Vorstellungen im Festivalzelt oder als großformatige, grandiose Objektmusik-Inszenierung der Franzosen von „Zic Zazou“. Wir wünschen allen ein schönes Festival! Das Unidram-Festival-Team 8 9 AGORA Theater & Theater Marabu (St. Vith/Belgien, Bonn/Deutschland) Heute: Kohlhaas Di. 30.10.12 | 20.00 Uhr & Mi. 31.10.12 | 19.00 Uhr T-Werk Schauspiel frei nach Heinrich von Kleist AGORA Theater & Theater Marabu (St. Vith/Belgium, Bonn/Germany) Drama based on Heinrich von Kleist Today: Kohlhaas PREISGRUPPE A Trommelwirbel! Auftritt Kohlhaas. Rosshändler und Gerechtigkeitsfanatiker oder Räuber und Mörder. Einst gottesfürchtig, jetzt auf aberwitzigem Rachefeldzug gen Wittenberg. Am Ende steht die Stadt in Flammen. Kleists Novelle wird zur Moritat über Macht und Recht, Willkür und Widerstand; zum furiosen Budenzauber mit Brandbeschleuniger. Jahrmarktstheater zwischen Kindergarten und Irrenhaus, hanebüchener Komik und heiligem Ernst. Burlesker Slapstick mit Handpuppen, Gauklern und Livemusik - selbst Martin Luther verpatzt seinen Text. Zeitlos gut und gültig. Das 1993 gegründete „Theater Marabu“ ist ein freies Theater mit eigener Spielstätte im renommierten Bonner Kulturzentrum „Brotfabrik”. Jährlich erarbeitet es mit Gastkünstlern ein bis zwei Theaterproduktionen. Für das „AGORA Theater“, bestehend seit 1980, ist die Methode des autobiographischen Theaters wesentlicher Bestandteil seiner Arbeit. Es realisiert einen ganzjährigen Spielbetrieb und ist zugleich als freies Tourneetheater mit etwa 200 Aufführungen pro Jahr europaweit unterwegs. Drum roll! Enter Kohlhaas, a horse dealer with a thirst for justice, or a bandit and murderer? Once God-fearing, Kohlhaas embarks on a frenzied vendetta against the city of Wittenberg, which ends up in flames. Kleist’s novel has been turned into a ballad about power and justice, despotism and resistance, into a wild and explosive jamboree. Like a fairground spectacle, it veers between madness and farce, comedy and melodrama. This burlesque production with glove puppets, minstrels and live music – even Martin Luther botches his lines – is both timeless and universal. Founded in 1993, Theater Marabu is an independent theatre company based in the renowned Brotfabrik cultural centre in Bonn. Every year the company develops one or two theatre productions with guest artists. Autobiography is an important component of the work of the AGORA Theater, which was founded in 1980. Offering a year-round performance programme, AGORA is concurrently an independent touring company that puts on around 200 performances annually throughout Europe. Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Theater aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder. Regie/Director: Claus Overkamp Künstlerische Gesamtleitung/General artistic direction: Kurt Pothen Darsteller/Cast: Roger Hilgers, Eno Krojanker, Annika Serong, Matthias Weiland, Marie-Joëlle Wolf Kostüme/Costumes: Emilie Cottam, Viola Streicher Bühne/Stage design: Céline Leuchter Licht, Ton/Lighting, Sound: Michel Delvigne, Judith Thelen Musik/Music: Gerd Oly 75 min 10 11 Ananda Puijk Company (Maastricht/Niederlande) momentum Mi. 31.10.12 | 19.30 & 21.15 Uhr Waschhaus Deutschland-Premiere Visuelles Theater Ananda Puijk Company (Maastricht/Netherlands) Visual theatre German premiere momentum PREISGRUPPE B Eine Frau. Ein enges Zimmer. Beschützende Visionen und Erinnerungen werden durch Trug- und Angstbilder brutal verjagt. Wände beginnen sich wie Schlangen zu häuten. Stoffe und Kleidungsstücke entwickeln ein Eigenleben, okkupieren den Raum, attackieren den Körper. Köpfe wie aus dem Totenreich dringen durchs Fenster, als suchten sie einen passenden Torso. Gespensterhaftes, Unerlöstes, Unbewältigtes - allein auf sich gestellt, entwickelt die Figur eine eigene Stärke zur Verteidigung ihrer Freiheit und Intimität, immer auch suchend nach Momenten der Aussöhnung zwischen Innen- und Außenwelt. Gefördert von | Supported by Mit freundlicher Unterstützung des „Waschhaus Potsdam“ Ananda Puijk beendete 2003 ihre Ausbildung im Bereich Bewegungstheater an „De Kleine Academie“ in Brüssel. Ihre Theatersprache vereint Bewegungstheater und Figurenspiel. Die Stücke sind nonverbal, gleichzeitig nimmt die für jedes Stück eigens komponierte Musik einen hohen Stellenwert ein. A female figure is crouched in a small room. Benevolent visions and memories are brutally driven away by delusions and phantasms. Walls begin to shed their skins like snakes, fabrics and pieces of clothing develop a life of their own, occupy the room and attack the body. Heads loom through the window as if they had come from the netherworld to find a torso. Confronted by these wild, menacing spectres, the figure is thrown back on herself. She develops an inner strength to defend her freedom and intimacy, and searches for ways of reconciling her inner world with the world outside. Ananda Puijk completed her training in physical theatre at De Kleine Academie in Brussels in 2003. Her dramatic form combines physical theatre and puppetry. Her works are non-verbal, whereby the music composed specially for each piece plays an important role. Konzept, Bühne/Concept, Stage design: Ananda Puijk Darsteller, Puppen/Cast, Puppets: Ananda Puijk, Charlotte Puijk-Joolen Musik/Music: Jur de Vries Kostüme/Costumes: Sanne Puijk 50 min 12 13 Compagnie Mossoux-Bonté (Brüssel/Belgien) Die Kaffeetrinkerinnen Mi. 31.10.12 | 20.30 Uhr fabrik Bewegungstheater Compagnie Mossoux-Bonté (Brussels/Belgium) Physical theatre The Coffee Drinkers PREISGRUPPE B Was Koffein alles bewirkt! Zwei elegante Damen im gediegenen Café. Allmählich schleichen sich Merkwürdigkeiten in ihr Verhalten ein. Verschämt ist man, wenn dunkle Begierden von einem Besitz ergreifen, Ausschweifungen drohen und Selbstdisziplinierungsversuche scheitern. Bloß nicht die Contenance verlieren. Am Ende aber siegt die Lust, alle Regeln zu brechen. Die Folgen: Das Café wird zum verruchten Nachtclub, seine Gäste werden zu Stripteasetänzerinnen. Mit irritierender Körperlichkeit und surrealer Erotik sind sie plötzlich Akteure einer unheimlichen Traumsequenz, die mit Bildern von Weiblichkeit ebenso wie mit Filmmotiven von David Lynch spielt. Seit 1985 inszenierten Nicole Mossoux und Patrick Bonté fast dreißig Performances und fünf Filme. Ihre Arbeiten vereinen modernen Tanz, zeitgenössisches Figurentheater und Elemente des Bildertheaters. Die daraus entwickelte Theatersprache – eine verstörende Kombination von Fremdheit und Vertrautheit – bezeichnen sie selbst als „theatre of behaviour“. Eine Koproduktion mit | A co-production with Centre de développement chorégraphique du Val-de-Marne, Théâtre Claude Debussy Mit freundlicher Unterstützung der „fabrik Potsdam“ 14 The things that caffeine can do to you! Two elegant women sit in a genteel café. Slowly their behaviour becomes more and more bizarre. Initially they are confused as they are overcome by dark, carnal desires and begin to lose self-control. Whatever happens, they must restrain themselves! But in the end, lust and debauchery break all the rules. The café turns into a dissolute nightclub, its guests turn into striptease dancers. With disturbing physicality and surreal eroticism, they are suddenly players in a sinister dream sequence that toys with images of femininity and recalls the offbeat expressionism of David Lynch films. Since 1985, Nicole Mossoux and Patrick Bonté have produced nearly 30 performances and five films together. Their work combines modern dance, contemporary puppet theatre and elements of image theatre. They themselves have described the resulting dramatic form – an unsettling combination of otherness and familiarity – as theatre of behaviour. Regie, Choreographie/Director, Choreography: Nicole Mossoux, Patrick Bonté Darsteller/Cast: Leslie Mannès, Maxence Rey Livemusik/Live music: Thomas Turine Bühne, Kostüme/Stage design, Costumes: Frédérique de Montblanc Licht/Lighting: Patrick Bonté, Pierre Stoffyn Maskenbildner/Make-up: Jean-Pierre Finotto Perücken/Hair and wigs: Véronique Lacroix, Catherine Somers Technik/Technical management: Claude Taymans 30 min 15 The Stuffed Puppet Theatre (Amsterdam/Niederlande) Mathilde Do. 01.11.12 | 19.00 & 21.00 Uhr T-Werk Uraufführung Figurentheater The Stuffed Puppet Theatre (Amsterdam/Netherlands) Puppet theatre World premiere Mathilde PREISGRUPPE B Zart, zäh, zerzaust – da hängt sie an einer Garderobenstange und macht müde ihre Übungen: die 102-jährige Mathilde. Längst Zeit zu gehen, zumal im Altenheim ihr zu Ehren eine Feier organisiert wird. Doch Mathilde hat Dringenderes im Kopf, sie wartet auf ein Zeichen aus einer anderen Zeit. Ihr ehemaliger Geliebter hat ein Versprechen abgegeben und sie wird nicht eher verschwinden, bevor es eingelöst ist. Der Dreiteiler „Mathilde“, von dem erstmals Teil 1 und 2 zusammen gezeigt werden, porträtiert Mathilde selbst und Menschen, die mit ihr verbunden sind. Eine Rückschau auf eine Zeit des Hoffens und Erinnerns. Eine Geschichte über die Angst vor dem Tod, über das Loslassen und über das Sprechen als Existenzbeweis, als Selbstvergewisserung eigener Stärke und Kraft der Imagination. Gefördert von | Supported by Neville Tranter ist weltweit einer der bekanntesten Figurentheaterspieler. Bereits 1976 gründete der Australier „The Stuffed Puppet Theatre“. Stets flankiert von lebensgroßen Klappmaulpuppen sind seine Stücke gleichermaßen poetisch, respektlos, virtuos und radikal. Gepaart mit schwarzem Humor und fein gezeichneten Charakteren sind sie immer Ereignisse voller dramatischer Wucht und berückender Leichtigkeit. Frail and dishevelled, the 102-year-old Mathilde grasps onto a handrail and wearily does her exercises. It’s high time to go, especially as a party is being organised in her honour at the old people’s home. But Mathilde has more important things on her mind: she is waiting for a sign from another time. Her former lover made a promise and she won’t go until he keeps it. The triptych Mathilde, of which parts 1 and 2 are being shown together for the first time, portrays Mathilde and people that are connected to her. It is a story about hope and remembrance, about the fear of dying, about letting go, and about talking as a proof of existence, as a way of assuring oneself of one’s strengths and power of imagination. The Australian Neville Tranter is one of the world’s best-known puppeteers. He founded The Stuffed Puppet Theatre in 1976. His works always feature life-size moving-mouth puppets and manage to be poetic, irreverent, virtuous and radical at the same time. Combined with black humour and finely drawn characters, they also balance dramatic force with enchanting subtlety. Regie, Kostüme /Director, Costumes: Neville Tranter Co-Regie/Co-director: Tim Velraeds Figurenspiel/Puppeteers: Neville Tranter, Wim Sitvast 40 min In leicht verständlichem Englisch | In easy to understand English 16 17 NANOHACH & Jan Komárek (Prag/Tschechien) Schuld und Sühne Do. 01.11.12 | 19.30 Uhr fabrik Deutschland-Premiere Tanztheater mit Livemusik nach Motiven von F. M. Dostojewski NANOHACH & Jan Komárek (Prague/Czech Republic) Dance theatre with live music based on F.M. Dostoyevsky German premiere Crime and Punishment PREISGRUPPE A Mit freundlicher Unterstützung der „fabrik Potsdam“ Feiner Staub bedeckt den Boden, gequert von einem weißen Tuch. Bußgang für Raskolnikow, den Mörder auf dem Boulevard der Schuld. Dem rhythmischen Flüstern dreier Sängerinnen - den Hexen aus „Macbeth“ nicht unähnlich - folgen Prophezeiungen, Mahnungen und Anklagen. Von der Tat bis zum Geständnis treiben ihn A-Capella-Gesänge, Klagelieder und improvisierte Vokalkunst. Klavier und Schlagwerk verstärken sein inneres Drama. Immer mehr Dämonen, nur Erlösung gibt es keine. „Schuld und Sühne“, angesiedelt zwischen Tanzperformance, Oratorium und experimenteller Minioper, wartet mit intensiver Körperlichkeit des Solo-Tänzers auf, mit präzisen Kompositionen und einem überraschenden Ende. „NANOHACH“ versteht sich als Plattform zur Organisation und Realisation internationaler Theater- und Tanzstücke sowie von Projekten im öffentlichen Raum. Die Mitglieder sind gleichermaßen Akteure und Produzenten. Das tschechische Ensemble war bereits 2008 bei UNIDRAM zu Gast. Jan Komárek, in Prag geboren, ist Schauspieler, Regisseur, Lichtdesigner, Puppenspieler und Clown. Nachdem er über viele Jahre in Frankreich und Kanada lebte, kehrte er 2001 nach Prag zurück und arbeitet seitdem in der dortigen freien Tanzszene. The floor is covered in a fine layer of dust and bisected by a white blanket. Along it walks the murderer Raskolnikov in a pilgrimage of penitence. The rhythmic whispering of three singers – reminiscent of the witches from Macbeth – is followed by prophecies, warnings and accusations. From the deed to his confession, he is pursued by a capella chants, dirges and improvised vocal sounds. Piano and percussion intensify his inner turmoil. The demons multiply, but there is no salvation. Crime and Punishment, part dance performance, part oratorio and part experimental mini-opera, gains its power from the intense physicality of the solo dancer, the precise musical compositions and a surprising ending. NANOHACH is a platform for organising and realising international plays and dance pieces, as well as projects in public spaces. The members are simultaneously actors and producers. The Czech ensemble already performed at UNIDRAM in 2008. Jan Komárek, born in Prague, is an actor, director, lighting designer, puppeteer and clown. After living in France and Canada for many years, he returned to Prague in 2001 and has since been active in the city’s independent dance scene. Licht, Regie, Choreografie, Bühne, Libretto/ Lighting, Director, Choreography, Stage design, Libretto: Jan Komárek Idee, Tanz /Idea, Dance: Honza Malík Gesang/Vocals: Dominika Divišová, Lenka Suchánková, Tereza Hálová Komposition, Dirigent, Musiker/Composition, Conductor, Musician: Michal Nejtek Musiker/Musicians: Ondrej ˇ Kabrna, Jan Komárek Gefördert von | Supported by 75 min 18 19 kraut_produktion (Zürich/Schweiz) Do. 01.11.12 | 20.00 Uhr & Fr. 02.11.12 | 20.30 Uhr Waschhaus Arena Von der Kürze des Lebens Deutschland-Premiere Schauspiel kraut_produktion (Zurich/Switzerland) Drama German premiere About the Brevity of Life PREISGRUPPE A Dem Dasein mehr abgewinnen, als es hergibt! Und das ausgerechnet in einer Art Kulissenlager mit Holzpaneelen und Gerümpel, dutzenden Türen, Autoreifen und riesigen Gummimasken. Hier wird der Internetmüll durchwühlt und das gefundene Material zur knalligen Revue recycelt. Legendäre Interviews mit Klaus Kinski und Nina Hagen werden nachgespielt oder man säuselt Neil Youngs „Harvest Moon“ vor sich hin. Anstatt den Tod nahestehender Menschen zu betrauern, hält man lieber Abdankungsreden hoher geistlicher Würdenträger. Oder man stammelt Szenen aus dem „Philosophischen Quartett“. Mit fremdem Material wird versucht, das eigene Leben zu bewältigen, irgendwie. Und irgendwo zwischen Trash, Pop und Collage sucht dieser bildmächtige und zitatwütige Szenenreigen verzweifelt nach dem, was unsere Existenz eigentlich ausmacht. Unterstützt von | Supported by Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung, Migros-Kulturprozent Mit freundlicher Unterstützung des „Waschhaus Potsdam“ Die „kraut_produkte“ des seit 2000 bestehenden Ensembles sind expressiv, polarisierend und zeichnen sich durch enorme atmosphärische Dichte und Kompromisslosigkeit aus. Mit zwei Episoden des auf vier Teile angelegten Theaterzyklus „Chronisten“ zeigte die Gruppe bei UNIDRAM 2010 ein treffendes Seelen-Abbild unserer Zeit und wurde dafür gefeiert. „Von der Kürze des Lebens“ ist ihre neueste Produktion. Can we get more out of life than it offers? And of all places in a kind of props warehouse full of old rubbish, wooden panels, doors, car tyres and huge rubber masks? Here the players search through junk on the internet and recycle what they find into a gaudy revue. They re-enact legendary interviews with Klaus Kinski and Nina Hagen, hum Neil Young’s Harvest Moon. Rather than mourn the death of somebody close, it is easier to read a pompous eulogy, or to babble scenes from the talk show Das Philosophische Quartett. Using strange materials, they attempt to master the confusion of life. And somewhere between trash, pop and collage, this visually overwhelming and bombastic spectacle comes to the depressing conclusion that our existence is probably meaningless. kraut_produktion was formed in 2000. The ensemble’s works are passionate, polarising, and characterised by their emotional depth and uncompromising stance. Two episodes of the acclaimed four-part theatre cycle Chronisten – a highly emotive reflection of our times – were performed at UNIDRAM 2010. About the Brevity of Life is the ensemble’s most recent production. Regie, Musik/Director, Music: Michel Schröder Darsteller/Cast:Thomas U. Hostettler, Ilja Komarov, Sandra Utzinger, Kaspar Weiss, Tommi Zeuggin Bühne/Stage design: Frieda Schneider Kostüme/Costumes: Nic Tillein Video/Video: Roland Schmidt Licht/Lighting: Marek Lamprecht 110 min 20 21 Merlin Puppet Theatre (Athen/Griechenland, Berlin/Deutschland) Clowns' Houses Fr. 02.11.12 & Sa. 03.11.12 | 19.00 Uhr museum FLUXUS+ Figurentheater Merlin Puppet Theatre (Athens/Greece, Berlin/Germany) Puppet theatre Clowns' Houses PREISGRUPPE B Regie/Director: Dimitris Stamou Figurenspiel/Puppeteers: Dimitris Stamou, Demy Papada Bühne, Ausstattung/Stage design, set: Dimitris Stamou Ein Haus, fünf Wohnungen, sechs Charaktere. Possierlich auf den ersten Blick, sind es doch tragikomische Existenzen. Sie haben keine Angst vor dem Tod, dafür aber vor dem Leben. Eingesperrt in Gewohnheiten und Alltäglichkeiten bricht in ihren Träumen die Realität als monströses Ungeheuer hervor: Flammen schlagende Köpfe, würgende Elektrokabel, aggressive Fernseher und drachenlange Hälse, die nur noch Banknoten spucken. Die skurrilen Einsamkeits- und Ohnmachtsszenarien kreisen um Gier und Gewalt, um Strafe und Erlösung. Mit Tischpuppen, Marionetten, animierten Objekten und Mitteln des Schattentheaters entwirft „Clowns' Houses“ ein beunruhigendes Gesellschaftsbild im Miniaturformat. 60 min Gegründet wurde das „Merlin Puppet Theatre“ 1995 von den Puppenund Maskenbauern Dimitris Stamou und Demy Papada. Oft werden für das Setting recycelte Materialien verwendet. Bisher produzierte das Duo vorrangig für Kinder. „Clowns' Houses“ ist seine erste Produktion für Erwachsene. One house, five flats, six characters: they look happy, but in fact they are leading tragicomic existences. They fear life, not death. Trapped in everyday routines and habits, reality appears in their dreams in the form of terrifying monsters: flaming heads, suffocating electrical cables, aggressive TVs and long dragon’s necks that spit out bank notes. The surreal dream-like scenes revolve around greed and violence, crime and punishment. With table-top puppets, marionettes, animated objects and elements of shadow puppetry, Clowns' Houses creates an unsettling image of society in miniature. The Merlin Puppet Theatre was established in 1995 by the puppet and mask makers Dimitris Stamou and Demy Papada. They often use recycled materials for their backdrops. Up to now, the duo has mainly produced pieces for children. Clowns' Houses is its first production for adults. Mit freundlicher Unterstützung des „museum FLUXUS +“ 22 23 Andrea Miltnerová (Prag/Tschechien) Fractured Fr. 02.11.12 | 19.00, 20.30 & 22.15 Uhr Waschhaus Tanz Andrea Miltnerová (Prague/Czech Republic) Dance Fractured PREISGRUPPE C Mein Körper, warum hast du mich verlassen? Es könnte das Insekt aus Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“ sein. Es ist der Augenblick, in dem der Körper erkennt, dass er zu einem anderen Wesen geworden ist und nunmehr völlig anderen Bewegungsfunktionen gehorchen muss. „Was ist mit mir geschehen?“ - Gregor Samsas Frage wird zu einem expressiv-minimalistischen Akt der Emanzipation. Mit höchster Präzision zeigen Haut, Muskeln und Nervenbahnen, vor allem des Rückens und der Arme, Körperbilder in extrem hoher Auflösung, als würde man eine Metamorphose in Echtzeit verfolgen. Andrea Miltnerová erhielt ihre Tanzausbildung in London, wo sie auch lange lebte. Sie tanzte im Ballett des Prager Nationaltheaters, mit dem sie auf verschiedenen internationalen Bühnen gastierte. Seit einiger Zeit arbeitet sie als freie Tänzerin im Bereich des zeitgenössischen Tanzes. Body, why have you left me? Like the insect in Kafka’s story The Metamorphosis, the body suddenly realises that it has turned into another being and now has to master a completely new way of moving. “What has happened to me?” – Gregor Samsa’s question is turned into an expressive-minimalistic act of emancipation. The precise movement and flow of skin, muscles and nerves, especially in the back and arms, is shown in high resolution, making it appear as if a metamorphosis is taking place in real time. Gefördert von | Supported by Andrea Miltnerová trained to become a dancer in London, where she also lived for a long time. She was a dancer for the Prague National Theatre Ballet, as part of which she toured throughout the world. For some time now, Miltnerová has been an independent dancer in the field of contemporary dance. Konzept, Choreografie, Tanz, Kostüme/Concept, Choreography, Dance, Costumes:Andrea Miltnerová Licht, Ton/Lighting, Sound: Jan Komárek Mit freundlicher Unterstützung des „Waschhaus Potsdam“ 24 15 min 25 Fish Eye (Klaipeda/Litauen) Wasted Land Fr. 02.11.12 | 19.30 Uhr fabrik Deutschland-Premiere Tanzoper Fish Eye (Klaipeda/Lithuania) Dance opera German premiere Wasted Land PREISGRUPPE B Mit freundlicher Unterstützung der „fabrik Potsdam“ Spöttische Körperlichkeit, deformierte Männlichkeit - vor Videoprojektionen mit urbanen Landschaften tanzen vier Figuren. Uniform bekleidet, in zu groß geratenen Kostümen, sind sie zugleich Tänzer und Opernsolisten, ausgestattet mit einem Libretto voller Zitate der französischen Philosophen Baudrillard, Sartre und Foucault. Dementsprechend sind Simulation, Imitation und Fälschung zentrale Bestandteile der Inszenierung. „Wasted Land" versucht, diese Begriffe choreographisch, musikalisch und visuell umzusetzen und ist dabei trotz aller Ironie eine gesellschaftskritische Bilanz unserer Zeit. „Fish Eye" ist eine Künstlergruppe, die in den Bereichen Tanz, Musik und visueller Kunst tätig ist und in diesen Sparten verschiedene Projekte realisiert. Sie reichen von dem Tanz- und Theaterfestival „PLArtFORMA" über Tanzproduktionen, Ausstellungen, Straßenaktionen bis hin zu Feuer- und Eisskulpturen. Absurd physicality, deformed masculinity – four figures dance in front of video projections of urban landscapes. Uniformly dressed in oversized costumes, they are both dancers and opera soloists, with a libretto full of quotations by the French philosophers Baudrillard, Sartre and Foucault. Simulation, imitation and forgery are therefore central aspects of the production. Wasted Land attempts to bring these ideas to life through dance, music and art, and despite a heavy dose of irony conveys a serious critical message about modern-day society. Fish Eye is a group of artists active in the fields of dance, music and visual art. The group produces diverse projects ranging from the dance and theatre festival PLArtFORMA to dance productions, exhibitions, street happenings, and fire and ice sculptures. Komposition, Libretto/ Compostition, Libretto: Jonas Sakalauskas Choreografie/Choreography: Agnija Šeiko Dramaturgie/Dramaturgy: Goda Dapšyte Darsteller/Cast: Petras Lisauskas, Darius Berulis, ˇ Mantas Cerneckas, Jonas Sakalauskas - Paslaitis - · Arunas Bühne/Stage design: Sigita Šimkunaite, Kostüme/Costumes: Sandra Straukaite· Video/Video: Rimas Sakalauskas· 40 min 26 27 The Stuffed Puppet Theatre (Amsterdam/Niederlande) Punch & Judy in Afghanistan Fr. 02.11.12 | 21.00 Uhr & Sa. 03.11.12 | 19.00 Uhr T-Werk Figurentheater The Stuffed Puppet Theatre (Amsterdam/Netherlands) Puppet theatre Punch & Judy in Afghanistan PREISGRUPPE A Puppen, Krieg und Terrorismus - das Stück ist eine überdrehte, politisch unkorrekte Farce, pendelnd zwischen Wahn und Wirklichkeit, Berührtheit und Verstörtheit. Tarnnetze und Mohnblumen schmücken die Bühne, wenn der Puppenspieler Nigel in Afghanistan müden alliierten Truppen wieder zu mehr Lust am Krieg verhelfen soll. Als jedoch das Kamel mit seinem Assistenten Richtung Höhlenfestung Tora Bora durchgeht, macht Nigel sich auf, sie im Krisengebiet zu suchen. Mit dabei: ein ägyptisches Krokodil und natürlich der Rüpelkasper Punch alias Bin Laden nebst blutrünstiger Lieblingsfrau Judy. Mit ätzendem Sarkasmus, bitterbösen Pointen und fiesem Tri tra trullala verweigern sie garantiert ein Happy End. Gefördert von | Supported by Informationen zu „The Stuffed Puppet Theatre“ s. S. 16 Puppets, war and terrorism – this play is a highly charged, politically incorrect farce that lurches between madness and reality, emotional depth and chaos. Camouflage nets and poppy flowers adorn the stage as puppet-master Nigel is employed to liven up exhausted allied troops in Afghanistan so that they regain their desire to fight. But as the camel makes off with his assistant in the direction of the cave stronghold Tora Bora, Nigel sets off to look for them in the war zone. Along for the ride are the Egyptian crocodile, and, of course, the foul-mouthed Punch, alias Bin Laden, along with his bloodthirsty wife Judy. With biting sarcasm, scathing punchlines and the odd, sinister “That’s the way to do it!”, there is a guaranteed unhappy ending. For further information on The Stuffed Puppet Theatre, see p.16 Regie, Kostüme, Figurenspiel/ Director, Costumes, Puppeteer: Neville Tranter Co-Regie/Co-director: Tim Velraeds 60 min In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln In English with German surtitles Eine Koproduktion mit | A co-production with FIDENA, Kulturhauptstadt Linz 09 28 29 Zaches Teatro (Florenz/Italien) Mal Bianco Sa. 03.11.12 | 20.30 Uhr Hans Otto Theater, Reithalle Deutschland-Premiere Bildertheater Zaches Teatro (Florence/Italy) Image theatre German premiere White Pain PREISGRUPPE B Flackerndes Licht, Vogelmenschen mit riesigen Schnäbeln, am Haar untrennbar miteinander verwachsene Zwillingswesen, Schattenprozessionen zwischen Dies- und Jenseits. Körper, die sich wie im Traum bewegen, bis sie zu etwas Undefinierbarem werden. Der Raum verliert seine Grenzen, zieht sich zusammen, dehnt sich aus, zittert und dröhnt. „Mal Bianco“ fragt nach dem Sinn und Ursprung des Lebens und imaginiert eine völlig andere Realität. Sein meditatives Szenen-, Bild- und Sounddestillat scheint aus mythischen Schichten hervorzubrechen und uralte Echos zu Tage zu fördern. Wie in Zeitlupe zeigt es Momente und Wendepunkte der evolutionären Entwicklung des Menschen. „Zaches Teatro“ arbeitet mit einer Kombination verschiedener künstlerischer Sparten: zeitgenössischer Tanz, expressives Figurentheater, Maskenspiel und Live-Electronics. „Mal Bianco“ ist der zweite Teil der „Trilogy of Vision“, die sich mit den Werken der Maler Goya und Bacon sowie mit den Mangas des japanischen Zeichners Hokusai auseinandersetzt. Lights flicker, birdlike people with gigantic beaks are joined at the hair like Siamese twins, shadow processions move from this world to kingdom come, bodies move, trance-like, until they become indefinable. Spatial boundaries blur, contract, expand, quiver and drone. Mal Bianco investigates the meaning and origin of life, visualising a completely different reality. Its meditative concentration of set, image and sound seems to erupt from layers of myth, unleashing echoes from ancient times. As if in slow motion, it illustrates moments and turning points in human evolution. Zaches Teatro’s work is a combination of various artistic forms: contemporary dance, expressive puppet theatre, masque and live electronics. Mal Bianco is the second part of the Trilogy of Vision, a piece that delves into the works of Goya und Bacon and the mangas of Japanese artist Hokusai. Regie, Choreografie/Direction, Choreography: Luana Gramegna Darsteller/Cast:Andrea Lorena Cianchetta, Martina Garbelli, Enrica Zampetti Bühne, Licht, Masken, Kostüme/Stage design, Lighting, Masks, Costumes: Francesco Givone Musik, Live Electronics/Music, Live electronics: Stefano Ciardi 50 min 30 Eine Koproduktion mit | A co-production with PiM OFF, Premio Prospettiva Danza Unterstützt von | Supported by Italienisches Kulturinstitut Berlin Mit freundlicher Unterstützung des „Hans Otto Theater Potsdam“ 31 Nicola Unger (Rotterdam/Niederlande, Berlin/Deutschland) -Ohne Titel- #5 Sa. 03.11.12 | 21.30 Uhr fabrik Visuelles Theater Nicola Unger (Rotterdam/Netherlands, Berlin/Germany) Visual theatre -Untitled- #5 PREISGRUPPE B Idee, Video, Zeichnungen/Idea, Video, Drawings: Nicola Unger Performer/Performers: Sato Endo, Ola Maciejewska, Nicola Unger Komposition, Musiker/Composition, Musician: Harald ‚Sack’ Ziegler Bühne/Stage design: Marion Tränkle Objekte/Objects: Bärbel Haage Eine Koproduktion mit | A co-production with Productiehuis Rotterdam, HAU Berlin Unterstützt von | Supported by Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten Berlin, Goethe Institut Niederlande, Zeebelt Fanfarenstöße, eine Tuba spuckt Wolken, allmählich entsteht daraus eine schwebende Muschel. Märchenhafte Figurinen queren den Raum. Als würde man eine Graphic Novel lesen: Wälder, Parks und Gärten, barocke Paläste, moderne Städte kommen und gehen. Verschiebungen der Perspektiven, Verzerrungen des Blicks, optische Täuschungen und Ent-Täuschungen. Phantasieräume fließen ineinander, bringen das gesamte Dekor in Bewegung, bis alles in einer Art Sonnenfinsternis kulminiert. Mittels Soundscapes, Animationen, Projektionen und Comic-Elementen entstehen immer neue Bildräume, die sogleich wieder zerfallen. Geisterspiele in Schwarzweiß, die Blackbox wird zur magischen Landschaft. Mit freundlicher Unterstützung der „fabrik Potsdam“ 55 min Nicola Unger studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen und an der Kunsthochschule Amsterdam „DasArts“. Sie experimentiert mit unterschiedlichen Medien, balanciert zwischen bildender und darstellender Kunst. Sie programmiert, zeichnet und veröffentlicht eigene Comics und arbeitet regelmäßig an Animationen und Installationen für verschiedene Projekte und Galerien. After a fanfare of trumpets, and a tuba spewing clouds, a floating shell gradually emerges. Fairy-tale-like figurines cross the stage. It is like reading a graphic novel: woods, parks and gardens, baroque palaces and modern cities come and go. Shifts in perspective, distortions of vision, optical illusions and disillusions take place. Spaces inhabited by fantasy flow into one, making the entire set spring to life until the piece culminates into something akin to an eclipse of the sun. Using soundscapes, animations, projections and comic elements, new visual spaces keep on coming, only to collapse again. Phantoms emerge in black and white, and the black box turns into a magical landscape. Gefördert von | Supported by 32 Nicola Unger studied at the Institute for Applied Theatre Studies in Giessen and at the Art School DasArts in Amsterdam. She experiments with different media, balancing visual and performance art. She programmes software, draws and publishes her own comics and works regularly on animations and installations for various projects and galleries. 33 Zic Zazou (Amiens/Frankreich) Sa. 03.11.12 | 22.30 Uhr Waschhaus Arena Brocante Sonore Deutschland-Premiere Musikperformance Zic Zazou (Amiens/France) Music performance German premiere Brocante Sonore PREISGRUPPE A Musiker/Musicians: Michel Berte, Hervé Mabille, Patrice Boinet, Frédéric Obry, Jean-François Hoël, Alain Graine, François Trouillet, Bruno Hic, Pierre Denis Regie/Director: Jean-Marie Maddeddu Künstlerische Leitung/Artistic direction: Jean-François Hoël Bühne/Stage design: Bertrand Siffritt, Yves Guyard Licht/Lighting: Gilles Robert Ton/Sound: Jean Luc Mallet Erfindung der Instrumente/Invention of instruments:Alain Graine 75 min Ein Sammelsurium von Alteisen, Maschinenteilen, Schläuchen, Rohren und anderem Trödel. Eine Art schlafendes Fabrikinterieur im Dämmerschein, mit dem sich neun virtuose Solisten und experimentelle Komponisten im Stile Chaplins und Tatis ans Werk machen. Akkorde im Akkord - nichts entgeht dem melodisch-perkussiven Wahnsinn der Soundarbeiter, die im Blaumann auch noch dem kleinsten Nagel ungeahnte Klänge entlocken. Es rattert, zischt und kratzt, es klingelt, quietscht und pfeift. Unterstützt von Klarinette, Saxophon und Tuba entwickelt sich ein ausgelassenes Brigade-Happening: Ob Samba, Punk oder Polka, Flaschen-Flamenco oder PfannenPingpong in a-Moll, unter Funkensprühen und Sirenengeheul bebt die Halle, nur die Stechuhr steht still. Seit dreißig Jahren sind die Musiker von „Zic Zazou“ in unveränderter Besetzung unterwegs. Die neun Männer sind Multiinstrumentalisten und Instrumentenerfinder. Das Ergebnis ist Musik voller Humor und Poesie zwischen allen Stilen; mit viel Jazz, Rock, Avantgarde, Chanson, Brass-Musik und klassischen Elementen. 34 The setting: a hodgepodge of junk iron, machine parts, tubes, pipes, and other bric-a-brac; a drowsy kind of factory interior in a dusky light, in which nine virtuoso soloists and experimental composers set to work in the style of Chaplin or Tati. Non-stop chords resonate – not a thing escapes the melodic-percussive madness of these sound-workers, who, dressed in their blue overalls manage to tease unforeseen sounds from even the tiniest of nails. Clattering, hissing and scraping, ringing, squeaking and whistling, emphasised by clarinet, saxophone and tuba, swells to a riotous brigade sound. Samba, punk and polka, flamenco with bottles and ping-pong with frying pans in A minor make the hall vibrate, sparks fly and sirens wail while only the factory punch-in clock remains silent. The Zic Zazou musicians have been touring with the same line-up for the last 30 years. The nine men all play multiple instruments and are inventors of instruments. The music that they produce is full of humour and poetry, in a blend of all styles with especially important influences from jazz, rock, avant-garde, chanson, brass and classical music. Gefördert von | Supported by Mit freundlicher Unterstützung des „Waschhaus Potsdam“ 35 Di. 30.10.12 | 21.30 Uhr T-Werk (Festival-Zelt) EINTRITT FREI Eröffnungskonzert/Opening concert SkaZka Orchestra (Berlin/Deutschland/Germany) Die Musiker des „SkaZka Orchestra“ (Im Russischen bedeutet „skazka“ Märchen.) kommen aus unterschiedlichsten Ländern. Sie haben iranische, jüdische, russische und deutsche Wurzeln und sind musikalisch gleichermaßen beheimatet in Pop, Klassik und Jazz. Bei wildem Klezmer, Punk, elektronischen Grooves und Melodien vom Balkan entwickelt sich ein vielseitiges, multikulturelles und fürs Tanzbein vor allem schnelles Vergnügen. Ins Schwitzen kommt man sowieso, aber mit wodka-lastigen Geschichten ist alles auch bald wieder abgekühlt. The SkaZka Orchestra musicians (“skazka” is Russian for fairy tale) come from assorted countries and have Iranian, Jewish, Russian and German roots; so they’re musically equally at home in pop, classical and jazz music. Wild klezmer, punk, electronic grooves and Balkan melodies merge to form a multicultural delight, not to mention a fast tempo for those in the mood to dance. The audience soon works up a sweat that can be cooled off with vodka-laced stories. Gesang, Gitarre/Vocals, Guitar: Artur Gorlatschov Gesang, Akkordeon/Vocals, Accordion:Valentin Butt Bass/Bass: Florian Metzger Schlagzeug/Percussion: Elena Shams Posaune/Trombone: Andrej Ugoljew Trompete/Trumpet: Johannes Böhmer 37 Mi. 31.10.12 | 22.00 Uhr T-Werk (Festival-Zelt) EINTRITT FREI Gefördert von | Supported by Konzert/Concert Les Troubl'Amours (Tarbes/Frankreich/France) Schlagzeug, Gesang/Percussion, Vocals: Bruno Bernes Tuba/Tuba: Eric Chafer Altsaxophon/Alto saxophone: Giorgio Distante Sopransaxophon, Gesang/Soprano saxophone, Vocals: Simon Ferrari Akkordeon/Accordion: Emmanuel Ferrari Die Lieder der fünf Troubadoure, die ihre Wurzeln im Straßentheater und in der Straßenmusik haben, wirken wie die Folkmusic eines erträumten Landes. Saxophon und Tuba klingen jazzig und stehen dem Scheppern der Fanfare in nichts nach. Das Akkordeon mag es lieber ausgewogen traditionell und das Tamburin hält alle nervös auf Trab. Der Mix aus Balkanweisen, Chanson und Musette, Tarantella sowie italienischer Straßenmusik verbreitet mediterranen Charme; mal zart, mal melancholisch und dann wieder kraftvoll, aber immer absolut tanzbar. The songs of the five troubadours, whose roots lie in street theatre and street music, sound like the folk music of an imaginary country. The saxophone and tuba are jazzy yet hold their own against the flourishing fanfares. The accordion takes on a more balanced, traditional role, and the tambourine keeps everyone nervously on their toes. The mixture of Balkan, chanson and Bal-musette, Tarantella and Italian street music suffuses the music with a Mediterranean charm. At times gentle, at times melancholic, then powerful again, it's always good to dance to. 39 Do. 01.11.12 | 22.00 Uhr T-Werk Deutschland-Premiere/German premiere PREISGRUPPE C Turntable-Konzert/Turntable concert Trixa Arnold (Zürich/Schweiz/Switzerland) Jede Schallplatte ist eine gute Schallplatte/Every Record is a Good Record Voll wahrer Perlen sind all die großartigen ausgedienten Plattensammlungen, wie sie auf Flohmärkten gehandelt werden. Trixa Arnold, die in St. Petersburg Komposition studiert hat und bereits in verschiedenen Pop- und Bigbands spielte, mixt diese Überbleibsel der Musikgeschichte respektlos und liebevoll zugleich. So lässt sie beispielsweise zur Pathetik russischer Kriegslieder österreichische Popavantgardisten trommeln und E-Gitarren sirren. Durch Manipulation der Drehzahl, selbstgebaute Plattenarme sowie Näh- statt Plattennadeln entstehen neue, fragile aber auch komische Kompositionen. Live-Mix: Trixa Arnold 45 min Extensive record collections that are full of real gems can be found all over the world at flea markets. Trixa Arnold, who studied composition in St. Petersburg and who has already played in various pop and big bands, mixes these vestiges of music history in a way that shows a lack of respect and is affectionate at the same time. As an accompaniment to stirring Russian war songs, for instance, she adds Austrian pop avant-garde drums and buzzing electric guitars. By manipulating the playing speed, adding her own stylus arms, and using sewing needles rather than styluses, she creates new, fragile compositions that have a comic quality. 41 Fr. 02.11.12 | 22.30 Uhr T-Werk (Festival-Zelt) EINTRITT FREI Konzert/Concert Iva Nova (St. Petersburg/Russland/Russia) Die vier Frauen der Ethno-Rock-Band „Iva Nova“ sind in Potsdam keine Unbekannten. Sie kombinieren traditionelle russische Musikstile mit einer Mischung aus Ska, Punk, Rock und Jazz. Das Ergebnis: frische, schnelle und sehr tanzbare Lieder mit viel femininer Ausstrahlung; intensiv, kraftvoll und voll gebündelter Energie. Und natürlich darf das „Trash-Bajan“, das Knopfakkordeon der russischen Folkloremusik, nicht fehlen. Die russische Ausgabe des „Rolling Stone“ schrieb: „Iva Nova is the coolest Russian female band." Schlagzeug/Percussion: Ekaterina Fedorova Akkordeon/Accordion: Natalia Potapenko Bass/Bass: Natalia Nazarova Gesang, Keyboard/Vocals, Keyboard: Anastasia Postnikova Ton/Sound: Pavel Lazarev The four women from the ethno rock band Iva Nova are no strangers to Potsdam. They combine traditional Russian music with a blend of ska, punk, rock and jazz. The result is a fresh, fast-tempo and very danceable collection of songs with a feminine flair – intensive, powerful and full of pent-up energy. The Bayan, or button accordion, of Russian folk music fame, plays a central role too. The Russian edition of Rolling Stone wrote: “Iva Nova is the coolest Russian female band.” 43 Neville Tranter (Amsterdam/Niederlande) Neville Tranter (Amsterdam/Netherlands) Fr. 26.10.12 | 18-21 Uhr & Sa. 27.10.12 | 11-16 Uhr & So. 28.10.12 | 11-16 Uhr Figurentheater-Workshop Die Magie der Puppe Workshop Workshop Puppet theatre workshop The Magic of the Puppet Der Workshop bietet die Möglichkeit, Puppen als theatrales Ausdrucksmittel zu erleben und ihre Eigenheiten als Bühnenakteure zu erlernen. Mit den Figuren werden kurze Szenenstudien entwickelt, wobei die Teilnehmer sich nicht nur mit dem Material Puppe, sondern auch mit der Rolle des Puppenspielers als Schauspieler auseinandersetzen. Da die Präsenz des Spielers auf der Bühne integraler Bestandteil jeder Aufführung ist, wird die Arbeit an der Stimmtechnik ein wichtiger Bestandteil des Kurses sein. Der Workshop beschäftigt sich darüber hinaus mit den Möglichkeiten, eine Geschichte mit Puppen ohne Text zu entwickeln, sowie zu ergründen, welche Rolle der Bühnenraum dabei spielt. Alle Teilnehmer sollten einen Theatermonolog, ein Gedicht oder ein Lied in der Sprache ihrer Wahl mitbringen. Neville Tranter zählt mit dem von ihm 1976 gegründeten „The Stuffed Puppet Theatre“ zu den weltweit bekanntesten Figurentheaterspielern. Als Spezialist des Figurenspiels mit lebensgroßen Puppen gibt er seit Jahren Meisterkurse und Workshops für Puppenspieler und war bereits für fast alle großen Marionetten-Akademien in Europa als Dozent tätig. Das T-Werk präsentiert ihn in diesem Jahr als besonderen Schwerpunkt im Festivalprogramm. Der Workshop findet in englischer und deutscher Sprache statt. Empfohlen für Interessierte mit Bühnenerfahrung. Teilnehmergebühr: 80 Euro Anmeldung: 0331 – 719139, [email protected] This workshop offers the opportunity to experience puppets as an expressive theatrical tool and to learn about their distinctiveness as stage performers. Short scene studies will be developed with puppets, in which participants will not only be dealing with the puppet itself but the role of the puppeteer as a performer too. As the presence of the puppeteer on stage is an integral part of every performance, an essential part of the workshop is voice technique. The workshop will also look at the possibilities of developing a story with a puppet without text, and working out which role the stage plays in this. All the participants should bring along a theatre monologue, a poem or a song in the language of their choice. Neville Tranter and his The Stuffed Puppet Theatre (founded in 1976) is one of the best-known puppeteers worldwide. As an expert puppeteer for life-size puppets, he has given master-classes and workshops for years and has taught at almost every important marionette academy in Europe. T-Werk’s special focus is on Tranter in this year’s festival programme. The workshop will take place in both English and German. Recommended for those with stage experience. Gefördert von | Supported by Participant fee: 80 Euro Registration: 0331 – 719139, [email protected] 44 45 Theater Nacht Café Theatre Night Café Lange geöffnet und garantiert geheizt. Gedränge drinnen und Herbst draußen. Viel Qualm und viel Flüssiges, Stühle- und Tischerücken, Worte, Worte, Worte und sich anbahnende Geschichten, die sich woanders fortsetzen... Täglich ab 22.00 im T-Werk Open till late and with guaranteed warmth. Crowded inside and autumn outside, cigarettes and drinks will be plentiful, chairs and tables will be moved back and forth, and the words and stories that begin here will carry on elsewhere. Daily from 10 pm at T-Werk 47 Fotonachweis Adressen Potsdam, 29.Oktober – 02.November 2013 Titel UNIDRAM 2013 Seite 08/09 Göran Gnaudschun AGORA Theater (St. Vith/Belgien) Roland Schumacher »» [email protected] www.agora-theater.net Seite 12/13 Roel Puijk Seite 14/15 Laurent Philippe Seite 16/17 Wim Sitvast Seite 18/19 Vojtech Brtnický Seite 20/21 Sava Hlavacek Seite 22/23 Dimitris Poupalos ˆ Bewerbungen bis zum 31.03.2013 an folgende Adresse: UNIDRAM Postfach 900 109, 14437 Potsdam Seite 24/25 Vojtech Brtnický Seite 26/27 Dmitrijus Matvejevas Potsdam, 29 October – 02 November 2013 Seite 28/29 Mathias Friedrich, UNIDRAM 2013 Wim Sitvast 20th International Theatre Festival Seite 30/31 Olivia Guardi Next year, UNIDRAM will continue to present a wide-ranging programme of diverse theatre from eastern, western and central Europe. Suggestions and applications for the future festival are welcome and can be submitted immediately with application materials and DVDs. Seite 32/33 Guus RIjven Applications will be accepted up to 31.03.2013 and should be sent to the following address: UNIDRAM Postfach 900 109, 14437 Potsdam Seite 34/35 Michel Gombart Seite 37 SkaZka Orchestra Seite 39 Les Troubl'Amours Seite 41 Christian Wolfarth Seite 43 Irina Kulakova Seite 44/45 Wim Sitvast Seite 47 Göran Gnaudschun Ananda Puijk Company (Maastricht/Niederlande) Ananda Puijk »» [email protected] www.anandapuijk.nl Andrea Miltnerová (Prag/Tschechien) Kamila Samková »» [email protected] www.novasit.cz Compagnie Mossoux-Bonté (Brüssel/Belgien) Marion Couturier »» [email protected] www.mossoux-bonte.be Fish Eye (Klaipeda/Litauen) Goda Giedraityte »» [email protected] www.zuviesakis.lt · Auch im kommenden Jahr präsentiert UNIDRAM ein umfangreiches Programm unterschiedlichster Theaterformen aus Ost-, West- und Mitteleuropa. Vorschläge und Bewerbungen für das kommende Festival können mit Bewerbungsmaterial und DVD ab sofort eingereicht werden. Seite 10/11 Willi Filz ˆ 20. Internationales Theaterfestival Göran Gnaudschun Iva Nova (St. Petersburg/Russland) Prosha Shishkoedova »» [email protected] www.iva-nova.ru kraut_produktion (Zürich/Schweiz) Michel Schröder »» [email protected] www.krautproduktion.ch Les Troubl’Amours (Tarbes/Frankreich) Scott productions »» [email protected] troublamours.free.fr Merlin Puppet Theatre (Athen/Griechenland, Berlin/Deutschland) Demy Papada »» [email protected] www.merlinpuppetry.gr NANOHACH & Jan Komárek (Prag/Tschechien) Daniela Hodanová »» [email protected] www.nanohach.cz ˆ UNIDRAM 2013 Nicola Unger (Rotterdam/Niederlande, Berlin/Deutschland) »» [email protected] SkaZka Orchestra (Berlin/Deutschland) Artur Gorlatschov »» [email protected] www.skazka-orchestra.de Theater Marabu (Bonn/Deutschland) Claus Overkamp »» [email protected] www.theater-marabu.de The Stuffed Puppet Theatre (Amsterdam/Niederlande) Wim Sitvast »» [email protected] www.stuffedpuppet.nl Trixa Arnold (Zürich/Schweiz) »» [email protected] Zaches Teatro (Florenz/Italien) Enrica Zampetti »» [email protected] www.zaches.it Zic Zazou (Amiens/Frankreich) Michel Berte »» [email protected] www.ziczazou.com 49 Anfahrt Veranstaltungsorte | Verkehrsverbindungen Mit dem PKW Aus Berlin: von A115 Abfahrt Potsdam-Zentrum auf die Nutheschnellstraße (Richtung Zentrum) fahren, an der ersten Ampelkreuzung (Berliner Straße/B1) nach rechts und nach ca. 500 m rechts einbiegen. Parkmöglichkeiten befinden sich direkt am Süd-Eingang des T-Werks. Kurzzeitparkplätze erlauben kostenloses Parken mit Parkscheibe für bis zu 1,5 h. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln Aus Berlin: S-Bahn (S7) Ab Potsdam Hauptbahnhof: Straßenbahn Linie 93 (Richtung: Glienicker Brücke) bis Haltestelle „Schiffbauergasse/Berliner Straße“ oder Straßenbahn Linie 99 (Richtung: Fontanestraße) bis Haltestelle „Schiffbauergasse/Uferweg“ Aus Potsdam Babelsberg: Straßenbahn Linie 99 (Richtung: Kirchsteigfeld, Marie-Juchacz-Straße) oder Linie 94 (Richtung: Schloss Charlottenhof) bis Haltestelle „Schiffbauergasse/Uferweg“ Sch iffb aue rga sse /Uf erw eg Schirrhof Das T-Werk befindet sich auf dem Gelände der Schiffbauergasse. Der Weg ist gut ausgeschildert. T-Werk, Schiffbauergasse 4E museum FLUXUS+, Schiffbauergasse 4F Hans Otto Theater (Reithalle), Schiffbauergasse 16 he tzsc Wi ert Rob nd er u itzn eF Änn an: epl Lag Waschhaus (Kesselhaus), Schiffbauergasse 6 Waschhaus Arena, Schiffbauergasse 5 Sch iffb aue rga sse /Be rlin er S tr. fabrik, Schiffbauergasse 10 51 Förderer und Partner Wir bedanken uns herzlichst bei den Schirmherren des Festivals - Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und Herrn Jann Jakobs, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam. Hauptförderer Landeshauptstadt Potsdam; Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Förderer Staatskanzlei des Landes Brandenburg; Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten; Universitätsgesellschaft Potsdam; Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds; Nationales Performance Netz; Institut français; Botschaft des Königreichs der Niederlande; Tschechisches Zentrum Berlin Sponsoren Medienpartner Kooperationspartner Veranstalter 53 Hinweise zum Kartenvorverkauf Die genannten Kartenpreise sind im Vorverkauf im Festivalbüro im T-Werk, bei Online-Bestellungen unter www.unidram.de und www.t-werk.de und an der Abendkasse gültig. Kartenvorverkauf Online www.unidram.de oder www.t-werk.de Per Bankeinzug können Sie hier über die Ticketing-Company TiXOO Ihre Karten kaufen und bequem zu Hause ausdrucken. Infos und Kartenvorverkauf im Festivalbüro T-Werk, Schiffbauergasse 4E, 14467 Potsdam, fon: 0331/719 139, fax: 0331/710 792 Montag-Freitag 10.00 – 16.00 Uhr Vorverkaufskassen in Potsdam u.a. PNN-Ticketshop Stadtpalais, Brandenburger Str. 49-52, 14467 Potsdam Tourist-Information Potsdam, Brandenburger Str. 3, 14467 Potsdam MAZ-Ticketeria im Stern-Center, Nuthestraße/Sternstraße, 14480 Potsdam MAZ-Service (Pyramide), Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam MAZ-Geschäftsstelle Potsdam, Friedrich-Ebert-Str. 18, 14467 Potsdam Tourist-Information Potsdam Hauptbahnhof, Bahnhofspassagen Potsdam (neben Gleis 6), Babelsberger Str. 16, 14473 Potsdam sowie an fast allen Theaterkassen in Berlin und im Umland Telefonische oder schriftliche Kartenvorbestellung fon: 0331-719139, fax: 0331/710 792 E-Mail: [email protected] Abholung reservierter Karten Eine Abholung reservierter Karten ist im Festivalbüro bis 16 Uhr, sowie an der Abendkasse möglich. Vorbestellte Karten sind bis 30 min. vor der Veranstaltung reserviert. Der Vorverkaufspreis gilt bis 16 Uhr des Tages der jeweiligen Veranstaltung. Abendkasse Die Abendkasse im T-Werk ist ab 1 Stunde vor Beginn der 1. Vorstellung des Tages geöffnet. An anderen Vorstellungsorten ist die Abendkasse jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung geöffnet. Eventuell noch vorhandene Restkarten werden hier verkauft. Interessenten wird daher unverbindlich empfohlen, auch bei ausverkauften Vorstellungen an die Abendkasse zu kommen. 55 Impressum Eintrittspreise Herausgeber T-Werk e.V. Redaktion Thomas Pösl, Jens-Uwe Sprengel, Franka Schwuchow Redaktionelle Mitarbeit Isabel Winter, Steven Kierek Übersetzung/Lektorat Transfiction (Lucy Renner Jones & Jenny Piening) Layout, Gestaltung Bauersfeld Grafikdesign Titelfoto Göran Gnaudschun (Theater Gliukai „Throughout") Web-Seite Thomas Langheinrich · Kommunikationsdesign Druck flyeralarm GmbH Preisgruppe A: Abendkasse 16 Euro, ermäßigt 12 Euro, Schüler 9 Euro VVK 14 Euro, ermäßigt 10 Euro, Schüler 7 Euro Preisgruppe B: Abendkasse 11 Euro, ermäßigt 9 Euro, Schüler 7 Euro VVK 9 Euro, ermäßigt 7 Euro, Schüler 5 Euro Preisgruppe C: Team Organisatorische Gesamtleitung Franka Schwuchow Künstlerische Leitung Jens-Uwe Sprengel, Franka Schwuchow Programm Yvonne Griesel, Thomas Pösl, Franka Schwuchow, Jens-Uwe Sprengel Kontakt deutsche und ausländische Gruppen Thomas Pösl, Yvonne Griesel Leitung Finanzen Paul Brauchle Technische Leitung Henning Günther Presse-, Öffentlichkeitsarbeit Jens-Uwe Sprengel Assistenz Presse-, Öffentlichkeitsarbeit Isabel Winter, Elena Arbter Assistenz Organisation Steven Kierek, Janine Gottwald Technik-Team Stefan Becker, Jonas Ehler, Stefan Ertel, Andreas Falkenau, David Friedrich, Wolf Hinze, Conrad Katzer, Bella Kühne, Max Kullmann, Christian Meerstedt, David Reschke, Thomas Ruhnke, Jens Siewert, Christian Wiesniewski, Robin Wittkowski, Manuel Zaccaria Ensemblebetreuung Steffen Findeisen, Yvonne Griesel, Isabella Manino, Tatjana Pesssoa, Noriko Seki, Ruta Virbickaite,· Lisa Wegner u.a. Betreuung Elena Arbter, Janne Buschmann, Wolf Dieckmann, Timo Draheim, Anne Gladitz, Janine Gottwald, Andreas Kermann, Steven Kierek, Linda Knitter, Janny Mai, Eike Nerlich, Isabel Winter u.a. Catering Tom Korn Foyergestaltung Heide Schollähn Festivalfotograf Göran Gnaudschun Übertitel SprachSPIEL 56 Abendkasse 6 Euro VVK 4 Euro Tagesticket und Festivalpass (nur im Vorverkauf erhältlich): Tagesticket 18 Euro, ermäßigt 13 Euro, Schüler 9 Euro Festivalpass 60 Euro, ermäßigt 45 Euro, Schüler 30 Euro Das Tagesticket und der Festivalpass gelten nur bei Reservierung der jeweiligen Einzelveranstaltungen. Der Festivalpass ist nicht übertragbar und nur gültig im Zusammenhang mit einem Lichtbildausweis. Er gilt nicht für den Figurentheater-Workshop. Ermäßigungsberechtigt sind Schüler, Studenten, Auszubildende, Freiwilligendienstleistende, Empfänger von Leistungen nach Hartz IV, Schwerbeschädigte und Rentner. Workshopgebühr: 80 Euro Special: Für die Konzerte von SkaZka Orchestra, Les Troubl’Amours und Iva Nova ist der Eintritt frei. Allgemeine Hinweise: Wenn nicht anders angegeben, empfehlen wir den Besuch nicht unter 16 Jahren. Nach Beginn der Vorstellung prinzipiell kein Einlass, gelöste Karten verlieren ihre Gültigkeit. Informationen zu den Preiskategorien auf www.unidram.de und im Programmheft.