Januar - CitiFirst
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01 | Januar 2009 Strategien für Ihre Geldanlage — das Anlegermagazin der Citi fırst HIGHLIGHT Zartes Pflänzchen Hoffnung fırst trend Rien ne va plus Anzeige | Charttechnische Prognosen | Wichtige Termine | Aktuelle Neuemissionen Wir servieren Ihnen die neuesten Tradingideen täglich zum Kaffee. Jetzt anmelden und rechtzeitig erfahren, welche Chancen der Tag bringen kann! Markt vor neun — kompakt, kostenlos, kompetent! www.marktvorneun.de © 2009 Citigroup Global Markets Limited. All rights reserved. Citi and Arc Design is a trademark and service mark of Citigroup Inc., used and registered throughout the world. Letter / Inside First | Januar 2009 Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2008 ist soeben zu Ende gegangen. Es wird wohl als eines der bittersten Börsenjahre überhaupt in die Geschichte eingehen. Selten zuvor gab es so dramatische Kursverluste über fast alle Anlageklassen hinweg. Ist die Kuh nun vom Eis oder war das erst die Ouvertüre für das große Finale? Die Antwort darauf wird im Moment wohl niemand geben können. Eines lässt sich aber nur schwer bestreiten: Das Finanzsystem ist noch immer in einem labilen Zustand, und die Wirtschaft rast mit unverminderter Geschwindigkeit in die Rezession. Unser Highlight-Artikel ab Seite 8 geht einigen dieser Punkte nach. Er blickt zurück auf das vergangene Börsenjahr und beschreibt, welche Auswirkungen die derzeit getroffenen Maßnahmen haben könnten. Danny Treffer „Alles vorbei“ heißt es aber für die Steuerfreiheit von Kursgewinnen. Die Abgeltungsteuer ist da und Anleger müssen sich auf sie einstellen. Wo im jeweiligen Fall ihre Vor- und Nachteile liegen, beleuchtet unser Trend-Artikel. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 12. Das CitiFirst-Team wünscht Ihnen alles Gute für das Jahr 2009 und ein glückliches Händchen bei Ihren Anlageentscheidungen. Sie haben noch Fragen? Dann rufen Sie uns doch einfach an. Telefon 069 1366-1540 Auf Wunsch rufen wir Sie auch gern zurück. Ihr Inhalt Flash Corner Highlight Neue US-Aktien in der Produktpalette; Börsentag Dresden Das Rezessionsjahr 2009 4 Zartes Pflänzchen Hoffnung 8 7 2008 gehört zu den schwärzesten Jahren in der Börsengeschichte. Doch was kommt nach dem Crash? Gibt es neue Chancen? Oder geht der Kurssturz weiter? Obwohl die Verunsicherung groß ist, sind die Analysten verhalten optimistisch. Trend Rien ne va plus 12 Nichts geht mehr — die Abgeltungsteuer ist in Kraft. Zertifikate gelten als Verlierer der neuen Regelung. Ein Irrtum, denn die pauschale Steuer macht sowohl bestimmte Produkte als auch gewisse Anlagestrategien attraktiver. Fazit: Es geht doch noch was! Markets Talk Market Strategy — Citi Marktanalyse 18 In Rohstoffe investieren — so einfach wie der Aktienhandel 22 16 Ein Interview mit Michael Geister Focus Zertifikatecheck: ENI — weltweit im Geschäft mit Öl und Gas Bärmann + Bullinger Heiß diskutiert: Das Für und Wider von Konjunkturprogrammen 26 Solutions Adidas steht vor einem Jahr ohne sportliche Highlights 28 25 Platow Analyse des Monats Trader Chart Runner History Dem Trend folgen — aber mit System DAX, Allianz SE, Amazon, Deutsche Bank AG, Siemens AG Anatomie der Bärenmärkte . . . Der Goldstandard und Bretton Woods Kurse Kursbroschüre zum Heraustrennen in der Heftmitte 30 32 35 36 Flash Neue US-Aktien in der Produktpalette Im Dezember haben wir unsere Produktpalette bei den US-Aktien ein weiteres Mal ausgeweitet. Spekulativ orientierte Anleger haben nun die Möglichkeit, Optionsscheine auf die Unternehmen 3M, Adobe, Bristol-Myers Squibb, Caterpillar und Scientific Games zu handeln. Nähere Informationen zu den Produkten finden Sie im Kursteil des Magazins sowie immer topaktuell auf unserer Internetseite www.citifirst.com n Umfrage Dezember 2008 Unsere Umfrage im letzten Heft ist auf eine sehr große Resonanz gestoßen. Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Teilnehmern für ihre Kommentare und das Feedback. Diese waren in ihrer überwiegenden Zahl positiv, was uns besonders freut. Aber natürlich sind wir auch für die hervorgebrachten Kritikpunkte dankbar. Selbstverständlich werden wir unser Bestes geben, Ihnen hier gerecht zu werden. Unter allen Einsendern haben wir drei iPod nano in den CitiFirst-Farben verlost. Über dieses Weihnachtsgeschenk können sich freuen: n J. Seitz, Lich n R. Zieschang, Chemnitz n J. Lenders, Kempen Wir gratulieren den glücklichen Gewinnern. n First | Januar 2009 Flash First | Januar 2009 Börsentag Dresden Das alte Jahr 2008 ist beendet, das neue fängt gerade an. Und es steht auch direkt wieder ein Börsentag auf dem Programm. Am 17. Januar haben alle Anleger und Börseninteressierte aus dem Raum Dresden die Möglichkeit, sich über Investmentideen und Produktneuheiten zu informieren. Wie immer warten zahlreiche Aussteller und ein Vortragsprogramm auf die Besucher. Der Börsentag Dresden findet wie schon in den Vorjahren im Kongresszentrum statt. Schauen Sie vorbei — das CitiFirst-Team freut sich auf Ihren Besuch. Weitere Informationen zum Börsentag finden Sie unter www.boersentag-dresden.de n FIRST cartoon Flash First | Januar 2009 Presse Ausverkauf treibt Rabatte In der Enge liegt die Kraft Deep Discounter bieten verlockende Konditionen — frei von Risiken sind jedoch auch diese Zertifikate nicht. Im Zug der Börsenturbulenzen weiten sich die Spreads bei Zertifikaten aus. Doch nicht jeder Emittent langt zu. [. . .] Die Emittenten nutzen die hohen Schwankungen und strukturieren Discounter mit teilweise beachtlichen Konditio nen. Sehr aktiv auf dem Feld zeigt sich die Citigroup, die jüngst jede Menge dieser Produkte auf Einzelaktien auf den Markt brachte. Einen verlockend hohen Rabatt bietet der Discounter (ISIN: DE000CG1PLE4) auf MAN. Knapp zwei Drittel Nachlass gewährt die Emittentin aktuell auf den Nutzfahrzeughersteller. Der Cap ist bei 12 Euro fixiert und liegt somit 60 Prozent vom aktuellen MAN-Kurs entfernt. [. . .] Nicht ganz so hoch fällt die Differenz zwischen Aktienkurs und Cap beim Discounter auf Porsche (ISIN: DE000CG1TKH1) mit 51,5 Prozent aus. Allerdings kommen Anleger mit diesem Produkt deutlich schneller ans Ziel, denn die Laufzeit beträgt nur knapp sieben Monate. Auch die annualisierte Rendite chance fällt mit 22,5 Prozent etwas höher aus als bei dem MAN-Zertifikat. [. . .] Die Ratingagentur Scope hat in einer neuen Studie die Entwicklung der Spreads bei den verschiedenen Emittenten und Zertifikaten untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig: Quer durch alle Typen nahmen die Spannen im dritten Quartal zu. „Die starke Volatilität an den Märkten hat bei den Zertifikaten Spuren hinterlassen“, sagt Scope-Analyst Sasa Perovic. Mit einem durchschnittlichen Spread im dritten Quartal von 0,67 Pro zent schnitten Bonus Cap Zertifikate am schlechtesten ab. Euro am Sonntag | 47/2008 „Den höchsten Anstieg hatten Outperformance-Zertifikate zu verzeichnen“, sagt Perovic. Die Geld-Brief-Spanne stieg von 0,42 auf 0,64 Prozent an. Dass es auch wesentlich günstiger geht, zeigt die Citigroup. Die US-Bank hat ein Outperformance-Zertifikat auf E.ON am Markt (ISIN: DE000CG09WT3), das einen Spread von nur 0,1 Prozent aufweist. Steigt die Aktie über 25,51 Euro, nehmen Inhaber des Papiers mit einer Partizipationsrate von 185 Prozent an der positiven Kurs entwicklung teil. [. . .] Euro am Sonntag | 48/2008 Hart und entschlossen Einschneidende Zinssenkung brachte britisches Pfund zu Fall. […] Geduld war hingegen bei Optionsscheinanlegern die Devise. Denn unsere Spekulation vom 7. September 2008 in Heft 36 auf ein im Vergleich zum Euro abwertendes Pfund (ISIN: DE000CG0KYL5) ging nicht so schnell auf wie gedacht. Bis Anfang November lag der Call im Minus. Einige Anleger haben hier wohl sicherheitshalber die Reißleine gezogen. Wer starke Nerven hatte, wurde dagegen belohnt. In der Spitze lag der Call mit mehr als 70 Prozent in der Gewinnzone. Halten. Euro am Sonntag | 48/2008 Bremsspuren bei MAN „MAN gibt mutige Prognose für 2009 ab“, meldet die Financial Times Deutschland am 19. November. Im kommenden Jahr peile der Münchner Konzern eine Umsatzrendite von 6,5 Prozent an. Damit bleibe MAN zwar sowohl hinter seinem für das laufende Jahr zu erwartenden Ziel von 12 Prozent als auch hinter seinem Langfristziel von 8,5 Prozent zurück. Dennoch wird die Nachricht als Zeichen der Stärke wahrgenommen, da der Konzern in der jetzigen Situation überhaupt wagt, Ziele für 2009 zu nennen. Ungeachtet dessen hat die Aktie seit Jahresbeginn bereits gut 70 Prozent verloren. Fazit: Sehr mutige Anleger, die bereits wieder an eine Trendwende beim MAN-Aktienkurs glauben, könnten beispielsweise in das Citi-Discount mit knapp 37 Prozent Rabatt und einer Seitwärtsrendite von rund 45 Prozent pro Jahr investieren (ISIN: DE000CG1PKN7). fastscoach | 47/2008 Corner First | Januar 2009 Das Rezessionsjahr 2009 n Das Jahr 2009 beginnt in sehr vielen Ländern mit historisch niedrigen Umfragewerten im Unternehmens- und Verbrauchersektor. Die Weltwirtschaft befindet sich in einer tiefen Rezession und wir erwarten, dass die Wirtschaftsaktivität in den USA, Deutschland und Frankreich die größten Einbrüche seit dem Zweiten Weltkrieg verzeichnen wird. Zum Ende des Jahres 2009 erwarten wir jedoch, dass sich dank der massiven Unterstützung der Fiskal- und Geldpolitik die Wirtschaft erholen wird. Da die Impulse für die US-Wirtschaft wohl stärker sein werden als in Euroland, rechnen wir trotz der ausgeprägteren wirtschaftlichen Probleme in den USA mit einer schnelleren Erholung als in Euroland. Das Winterhalbjahr 2008/09 wird wohl als eine Periode des dramatischen Einbruchs der Weltwirtschaft in die Geschichte eingehen. Die verfügbaren Daten zeigen nicht nur an, dass die Stimmung in Unternehmen und privaten Haushalten Tiefststände erreicht hat, auch die Auftragseingänge in der Industrie kollabieren zum Beginn des vierten Quartals 2008 in einer beispiellosen Weise. Dies alles deutet darauf hin, dass die Eskalation der Finanzkrise im Herbst 2008 zu einer ausgeprägten Wirtschaftskrise beigetragen hat. In diesem Umfeld, in dem Banken ihre Kreditvergabe einschränken und Unternehmen sowie Haushalte weltweit ihre Ausgaben massiv kürzen, fokussiert sich alle Hoffnung auf den Staat. Die zum Teil drastischen Zinssenkungen der Zentralbanken haben bisher wenig Wirkung gezeigt und zudem ist in einigen Ländern, insbesondere in den USA, die Nullmarke der Nominal zinsen fast erreicht. Das Erreichen dieser Marke bedeutet jedoch nicht, dass die Geldpolitik nun keine Mittel mehr hat, es sind nur andere. Zentralbanken (insbesondere die Fed) werden versuchen, entweder durch verbale Interventionen die längerfristigen Zinssätze nach unten zu bewegen, zum Beispiel durch Ankündigung, die Zentralbankzinsen für lange Zeit niedrig zu halten. Zusätzlich werden die Zentralbanken auch beginnen, entweder an den Währungsmärkten zu intervenieren, um ihre Währung zu schwächen (Beispiel Schweiz), oder durch Käufe von staatlichen und Unternehmensschuldtiteln (oder Aktien) die Finanzierungskonditionen zu lockern. Die Fiskalpolitik rückt jedoch immer mehr in den Vordergrund, um die Wirtschaft zu retten. Obwohl der gewählte US-Präsident Obama noch keine genauen Details zum geplanten Konjunk turpaket genannt hat, wird es wohl ab Frühjahr 2009 in den USA einen massiven Stimulus für die Wirtschaft geben. Auch wenn dies offensichtlich zu spät ist, um den Wirtschaftseinbruch im Winter zu verhindern, sollte das Programm im Verlauf des Jahres 2009 zur Stabilisierung des Arbeitsmarkts und der Inlandsnachfrage beitragen. In Europa haben sich die Regierungschefs bereits auf ein 200 Mrd.Euro-Progamm (1,5 Prozent des BIP) geeinigt, das die Wirtschaft stabilisieren soll. Dr. Jürgen Michels Senior Economist | Citi Da das Programm jedoch auch im Einklang mit dem Stabilitäts- und Wachstumspakt stehen soll, wird der eigentliche Impuls wohl um einiges geringer ausfallen, als es die Gesamtzahl vermuten lässt. Während wir sowohl in den USA als auch in Euroland positive Impulse von der Geld- und Fiskalpolitik erwarten, warnen wir vor zu viel Optimismus bezüglich der Schnelligkeit. Wir gehen davon aus, dass wir erst Ende 2009 — und nicht schon zum Ende des ersten Halbjahres — klare Signale haben werden, dass die Wirtschaft sich erholt. Daher erwarten wir in den kommenden Monaten einen weiterhin sehr volatilen Handel an den Kapitalmärkten. n Highlight First | Januar 2009 Zartes Pflänzchen Hoffnung Düstere Konjunkturprognosen OECD-Wachstumsprognose 2009 für ausgewählte Industrieländer Nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stehen fast alle Industrieländer in einer Rezession oder sind kurz davor, in eine solche abzugleiten. Wie die Institution in ihrem „Economic Outlook“ schreibt, hat es zuletzt Anfang der 1980er-Jahre einen ähnlich starken wirtschaftlichen Abschwung wie jetzt gegeben. Die Entwicklung könnte dazu führen, dass in den kommenden zwei Jahren in den Industrieländern acht Millionen Menschen in die Arbeitslosigkeit fallen. >ifYi`kXee`\e Ç(#( LJ8 Ç'#0 Ç'#/ ;\lkjZ_cXe[ =iXebi\`Z_ JZ_n\`q AXgXe '#' Ç'#+ Ç'#) Ç'#( Ç'#) Ç'#+ Ç'#- Ç'#/ Ç(#' Quelle: OECD; Economic Outlook GDP growth projections; 25. November 2008 Ç(#) Highlight Highlight First | Januar 2009 FIRST Essentials nDie Börsenbilanz 2008 fällt vernichtend aus. Weltweit brachen die Kurse massiv ein. nUrsache dafür waren die Finanzmarktkrise sowie die rasante Eintrübung der Konjunktur. nFür 2009 erwarten Analysten eine Stabilisierung der Lage. Die Kurse haben demnach eine Rezession bereits n Das Börsenjahr 2008 dürfte vorweggenommen. zahlreichen Anlegern noch sehr lange in Erinnerung bleiben — als ein Jahr des nTrotzdem bestehen weiterhin Unsicherheiten, etwa über Schreckens. Egal, ob in New York, FrankUmfang und Dauer der Rezession. furt, Zürich oder Tokio — nahezu überall auf der Welt brachen die Kurse massiv ein. Welcher Orkan da über die Börsenlandschaft hinweggefegt ist, zeigt ein Blick in die Statistik. Der Indexanbieter MSCI berechnet für zahlreiche Länder einen eigenen Aktienindex. Die Performance-Rangliste zeigt: Von den etablierten Börsen in den USA, Europa und Japan stehen ausnahmslos alle mit 40 Prozent oder mehr unter Wasser. Am schwersten traf es Irland und Österreich mit einer negativen Jahresbilanz von fast minus 70 Prozent. Aber auch die Schwellenmärkte verzeichneten massive Kursverluste: So büßten die BRIC-Märkte Brasilien, Russland, Indien und China zwischen 50 und 75 Prozent ein. Lediglich ein einziger Länderindex im MSCI-Universum schaffte im vergangenen Jahr ein mageres Plus: Es handelt sich um Tunesien, und damit um ein Land, in dem kaum ein Privatanleger investiert gewesen sein dürfte1. 2008 gehört zu den schwärzesten Jahren in der Börsengeschichte. Doch was kommt nach dem Crash? Gibt es neue Chancen? Oder geht der Kurssturz weiter? Obwohl die Verunsicherung groß ist, sind die Analysten verhalten optimistisch. Aktienmarktperformance 2008* In ausgewählten etablierten Märkten In ausgewählten Schwellenmärkten {jk\ii\`Z_ Ç-0 ;\lkjZ_cXe[ Ç,' AXgXe Ç+0 =iXebi\`Z_ DJ:@Nfic[ LJ8 JZ_n\`q ' IljjcXe[ Ç.+ Ç-' @e[`\e Ç,, :_`eX Ç+- Ç+* Ç+( Ç*- Ç(' Ç)' Ç*' Ç+' Ç,' Ç-' Ç.' 9iXj`c`\e Ç+0 J[bfi\X Ç+- D\o`bf ' Ç*. Ç(' Ç)' Ç*' Ç+' Ç,' Ç-' Ç.' Ç/' * Auf Basis der Performance der MSCI Länderindizes (Kursindizes in lokaler Währung) vom 1. Januar bis 9. Dezember 2008. Quelle: MSCI Barra 10 Highlight Highlight First | Januar 2009 2008 setzt Negativrekorde Dow Jones Industrial Average Index: Tage mit den größten Indexverlusten nach Punkten Rang Datum Schlusskurs Veränderung Veränderung in Prozent 1 29. 9. 2008 10.365,45 — 777,68 — 6,98 2 15. 10. 2008 8.577,91 — 733,08 — 7,87 3 17. 9. 2001 8.920,70 — 684,81 — 7,13 4 1. 12. 2008 8.149,09 — 679,95 — 7,70 5 9. 10. 2008 8.579,19 — 678,91 — 7,33 6 14. 4. 2000 10.305,77 — 617,78 — 5,66 7 27. 10. 1997 7.161,15 — 554,26 — 7,18 8 22. 10. 2008 8.519,21 — 514,45 — 5,69 9 31. 8. 1998 7.539,07 — 512,61 — 6,37 10 7. 10. 2008 9.447,11 — 508,39 — 5,11 Wall Street im Ausnahmezustand Auch die Wall Street wurde 2008 in ihren Grundfesten erschüttert. Wie sehr, zeigt eine Auswertung der größten Tagesverluste des Dow Jones Industrial Average Index seit dessen Bestehen. Der älteste und am meisten beachtete Aktienindex der Welt wird seit 1896 berechnet. In der Rangliste der zehn größten Tagesverluste nach Punkten sind sechs Handelstage aus dem Jahr 2008 vertreten2. Erstaunlicherweise ist 2008 auch in den Top Ten der größten Tagesgewinne nach Punkten prominent aufgeführt, nämlich siebenmal. Das zeigt, wie nervös und volatil die Märkte waren. Insgesamt ist auch in den USA die Bilanz tiefrot. Bis Redaktionsschluss hat der Dow Jones rund 35 Prozent eingebüßt. Nur 1907 und 1931 auf dem Höhepunkt der großen Depression verzeichnete der Index ein noch größeres Minus. Finanzmarktkrise erschüttert die Welt Nach der Ursache des Börsencrashs muss man nicht lange suchen. Fast zwei Jahre sind vergangen, seit es am Markt für US-Hypothekendarlehen mit niedriger Bonität, gemeint sind die berüchtigten Subprime-Kredite, zu kriseln begann. Was als regionaler Schwelbrand startete, hat sich in rasantem Tempo zu einer global wütenden Feuersbrunst entwickelt. Aus der SubprimeKrise wurde zunächst eine Kreditkrise und spätestens seit dem Spätsommer 2008, als die US-Investmentbank Lehman Brothers Insolvenz anmeldete, eine bedrohliche internationale Finanzmarktkrise. Eilig wurden weltweit milliardenschwere staatliche Rettungspakete geschürt und Schutzschirme gespannt, um einen Zusammenbruch des Bankensystems zu verhindern. Rezession nicht vermeidbar Noch zu Jahresanfang zeigten sich Volkswirte und Analysten in der Mehrheit zuversichtlich, dass die Weltwirtschaft aus der Bankenkrise mit einem blauen Auge davonkommen würde. Mittlerweile herrscht jedoch Ernüchterung. Seit Herbst haben die Wirtschaftsforscher ihre Prognosen drastisch nach unten korrigiert. Eine globale Rezession gilt als abgemachte Sache. Viele westliche Volkswirtschaften, darunter auch Deutschland, befinden sich ohnehin bereits seit dem dritten Quartal 2008 in einer sogenannten technischen Rezession. Davon sprechen Wirtschaftsexperten, wenn das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge schrumpft. Rezepte gegen den Abschwung Die Angst vor einer schweren Depression wie nach dem Börsencrash 1929 hat Notenbanker und Politiker in höchste Alarmstimmung versetzt. Mit Zinssenkungsrunden versuchen die Zentralbanken die Konjunktur vor einem langwierigen Abschwung zu bewahren. Die Europäische Zentralbank EZB hat die Leitzinsen seit vergangenem Oktober um insgesamt 175 Basispunkte auf 2,5 Prozent gesenkt. In den USA, wo die Konjunktur schon früher ins Straucheln kam, läutete die Notenbank Fed bereits im September 2007 die Wende in der Zinspolitik ein. Sie senkte den Leitzins seither um 425 Basispunkte auf 1,0 Prozent. Die Angst vor einer Inflation ist bei den Notenbankern in den Hintergrund getreten. Nachdem die Teuerungsraten in Europa und den USA zur Jahresmitte noch auf den höchsten Stand seit Anfang der 1990er-Jahre gestiegen sind, hat sich der Inflationsdruck aufgrund der nachlassenden Rohstoffpreise, insbesondere bei Öl, spürbar abgeschwächt. First | Januar 2009 Rekordverdächtige Konjunkturpakte Seitens der Politik versucht man mit gigantischen Konjunkturprogrammen dem Abschwung entgegenzuwirken. So hat zum Beispiel China angekündigt, in den nächsten zwei Jahren rund 460 Milliarden Euro in die Wirtschaft zu pumpen. Und der designierte US-Präsident Barack Obama will nach seinem Amtsantritt am 20. Januar 2009 die weltgrößte Volkswirtschaft mit den größten Infrastrukturinvestitionen seit 50 Jahren wieder ankurbeln. Banger Blick auf 2009 Was die Prognosen für die Aktienmärkte betrifft, ist die Unsicherheit unter den Analysten groß. Kaum jemand will sich zu weit hinauslehnen. „Wohl selten war ein Ausblick auf das kommende Jahr mit so vielen Befürchtungen und so großen Sorgen verbunden“, heißt es in einem Kommentar3. Immerhin: Der Konsens geht dahin, dass sich die Aktienmärkte im Lauf des Jahres stabilisieren und dann leicht erholen könnten. Viel wird davon abhängen, wie tief die Konjunktur tatsächlich in eine Rezession schlittert und wie lange diese Schwäche anhält. In Deutschland gehen die Prognosen weit auseinander. So sieht die Bundesbank das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,8 Prozent schrumpfen. Andere sind da pessimistischer. Norbert Walter etwa. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank hält sogar einen Einbruch um 4 Prozent mit einer Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent für möglich4. Rezession schon eingepreist? Investoren bewegt derzeit vor allem die Frage, wie viel von den negativen Erwartungen in den Aktienkursen bereits eingepreist ist. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Aktienmärkte auf schlechte Konjunkturzahlen in den vergangenen Wochen weniger stark reagierten als noch im Herbst. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass die Kurse die Negativszenarien schon vorweggenommen haben. Die Rezession sei in den Kursen bereits enthalten, heißt es dazu in einer Analystenstudie5. Einige Finanzexperten sind deshalb durchaus optimistisch. „Es sollte einleuchten, dass es sinnvoller ist, bei einem DAX-Stand von 4.000 Punkten zu investieren als bei einem Stand von 8.000“, sagt Werner Hedrich, Chefanalyst der Fondsratingagentur Morningstar in Deutschland6. Andere Experten sehen es ähnlich und verweisen darauf, dass die Märkte bei einem Anlagehorizont von mehr als fünf Jahren attraktive Einstiegschancen bieten7. Den Markt unter Beobachtung halten Zur Einschätzung der weiteren Entwicklung sollten sich Anleger an verschiedenen Indikatoren orientieren. Ein Rückgang der Risikoaufschläge (Spreads) bei Bankenanleihen sowie ein starker Rückgang der in der Highlight Highlight Einlagenfazilität geparkten Liquidität wären Zeichen für einen abnehmenden Druck im Bankensystem, was wiederum zu einer Normalisierung der Kreditvergabe an Unternehmen führen könnte. Ebenfalls ein positives Signal würde von einer Erholung der Rohstoffpreise (insbesondere Öl und Kupfer) als „Realtime-Indikator“ für die Konjunktur ausgehen. Auch konjunkturelle Frühindikatoren wie die Auftragseingänge sollten unter Beobachtung stehen. Zu guten Signalgebern zählen auch Stimmungsindikatoren wie der ifo Geschäfts klimaindex. Laut einer Studie des Hamburger WeltWirtschafts-Archivs weist der ifo Index unter den Frühindikatoren den signifikantesten Vorlauf vor der realen Konjunkturentwicklung auf. Steigt der Optimismus in den Unternehmen, wurde dies in Vergangenheit häufig von Kursgewinnen an der Börse begleitet. Fazit: Verhalten optimistisch Nach dem Crashjahr 2008 blicken die Analysten insgesamt mit vorsichtigem Optimismus in das neue Jahr. Im Schnitt sehen die von Dow Jones Newswires befragten Experten den DAX Mitte 2009 bei 4.813 Punkten, am Jahresende soll der deutsche Leitindex sogar bei 5.440 stehen. Als Gründe werden das attraktive Bewertungsniveau sowie die Bereitschaft der Politik und der Notenbanken, alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zur Bekämpfung der Finanzkrise auszuschöpfen, genannt8. Ein weiterer Punkt: Wie die Vergangenheit gezeigt hat, erreichen Aktienmärkte in der Regel zu Beginn einer Rezession die Talsohle. So hat sich in Deutschland in den eigentlichen Rezessionsjahren 1967, 1975, 1982, 1993 und 2003 der DAX jeweils positiv entwickelt. Das Hauptrisiko für die Börsen liegt aus Analystensicht in einer über 2009 hinausreichenden Rezession und einem damit verbundenen nachhaltigen Einbruch bei den Unternehmensprofiten. Angesichts der bestehenden Unsicherheiten wird dazu geraten, den Schwerpunkt auf defensive Werte aus den Sektoren Gesundheit, Telekommunikation und Versorger zu legen. Bei zyklischen Branchen sei dagegen Vorsicht angebracht. Insbesondere in den Sektoren Chemie und Industriegüter bestehe noch größeres Anpassungspotenzial bei den Unternehmensgewinnen. n Quellen: 1 MSCI Barra, Performance vom 1. Januar 2008 bis zum Redaktionsschluss am 9. Dezember 2008. 2 Dow Jones Averages Statistics; Stichtag: 28. November 2008. 3 FAZ vom 7. Dezember 2008. 4 Der Spiegel vom 8. Dezember 2008. 5 Unicredit-Hypovereinsbank; Ausblick 2009 vom 25. November 2008. 6 Financial Times Deutschland vom 5. Dezember 2008. 7 Financial Times Deutschland vom 9. Dezember 2008. 8 Dow Jones Newswires vom 5. Dezember 2008. 11 12 trend First | Januar 2009 Rien ne va plus Nichts geht mehr — die Abgeltungsteuer ist in Kraft. Zertifikate gelten als Verlierer der neuen Regelung. Ein Irrtum, denn die pauschale Steuer macht sowohl bestimmte Produkte als auch gewisse Anlagestrategien attraktiver. Fazit: Es geht doch noch was! Trend First | Januar 2009 n Die Neujahrsglocken haben für Anleger eine neue Zeitrechnung eingeläutet. Seit dem 1. Januar ist die Abgeltungsteuer in Kraft. Kapitalerträge müssen nun pauschal mit 25 Prozent versteuert werden — Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer kommen noch hinzu. Mit Einführung der neuen Pauschal steuer wurden gleichzeitig die einjährige Spekulations frist, das Halbeinkünfteverfahren und die abzugsfähi gen Werbungskosten abgeschafft. Stattdessen wandern nun alle Kapitalerträge in einen großen Topf: Zinsen, Dividenden, Optionsprämien und realisierte Kursgewinne mit Wertpapieren und Termingeschäften werden zum Einheitstarif besteuert. Kein voller Bestandsschutz Wie bei jeder Steuerreform gibt es (vermeintliche) Gewinner und (scheinbare) Verlierer. Zur letzteren Gruppe werden aufgrund des Wegfalls der einjährigen Spekulationsfrist sowie des eingeschränkten Bestandsschutzes Zertifikate gezählt. Im Gegensatz zu Aktien oder Aktienfonds, für die ein voller Bestandsschutz gilt — das heißt, Veräußerungsgewinne können bei einem Erwerb vor 2009 auch in Zukunft nach einer einjährigen Haltefrist steuerfrei vereinnahmt werden —, wurden Zertifikate vom Gesetzgeber schlechter gestellt. Nur für Produkte, die vor dem 14. März 2007 gekauft wurden, gilt wie bei Aktien der volle Bestandsschutz. Wer nach diesem Tag Zertifikate ins Depot nahm, muss, wenn er sie nach dem 30. Juni 2009 mit Gewinn verkauft, Abgeltungsteuer zahlen. 13 Diese komplexe Fristenregelung bei Zertifikaten ist in der Tat bedauerlich — nicht nur, weil sie Anleger verunsicherte, sondern auch, weil sie dem Bedürfnis zahlreicher Investoren, mit Zertifikaten langfristig Geld anzulegen, nicht gerecht wurde. Insbesondere Indexzertifikate waren ab dem Stichtag im März 2007 gegenüber den mit vollem Bestandsschutz versehenen Exchange Traded Funds (ETFs) oder klassischen Invest mentfonds steuerlich nicht mehr konkurrenzfähig. GarantieZertifikate profitieren Seit dem 1. Januar ist Schluss mit dieser Ungleichstel lung. Wer jetzt Geld neu anlegt, muss auf Erträge Abgeltungsteuer zahlen — egal, ob es sich dabei um Zertifikate, Fonds, Rentenpapiere oder Spar- und Termingeldkonten handelt. Und siehe da: Einige Zertifikatearten könnten von der neuen Steuerregelung sogar profitieren. Dies gilt insbesondere für Garantiezertifikate. Diese Papiere sind vom Bestandsschutz überhaupt nicht betroffen, hier kann sich die Systemumstellung zum Neujahr 2009 für bestimmte Anleger sofort positiv auswirken. Hintergrund ist, dass Garantiezertifikate im alten Steuer system vom Gesetzgeber als sogenannte Finanzinnovation eingestuft wurden. In diesem Fall mussten realisierte Gewinne auch schon vor 2009 unabhängig von Haltefristen als Kapitaleinnahmen versteuert werden. Seit Jahresbeginn wechselt lediglich der Tarif von der individuellen Progression in den Pauschaltarif. Das heißt, Gutverdiener, die sich in einer hohen Steuerprogression — sie kann bis zu 45 Prozent betragen — befinden, zahlen nun die niedrigere Abgeltungsteuer. Abgesehen davon erhöhen die Erträge auch nicht mehr die Progression des Sparers für sein übriges Einkommen. FIRST Essentials nSeit 1. Januar 2009 ist die Abgeltungsteuer in Kraft. nVon der Neuregelung profitieren Garantiezertifikate. Erträge hieraus unterliegen jetzt nicht mehr dem persönlichen Steuersatz, sondern der 25-prozentigen Abgeltungsteuer. nAber auch für kurz laufende Discount- oder Bonuszertifikate ergeben sich aufgrund des Wegfalls der einjährigen Spekulationsfrist neue Einsatzchancen. 14 Trend First | Januar 2009 Fallbeispiele: Erträge aus Zertifikaten und ihre steuerliche Behandlung Ausgangslage Steuerliche Behandlung Ein Indexzertifikat auf den DJ EURO STOXX 50® wurde im Oktober 2005 erworben. Ein Veräußerungsgewinn aus dem Zertifikat unterliegt nicht der Abgeltungsteuer, da der Erwerb vor dem Stichtag 14. März 2007 erfolgte. Bei unveränderter Erwartungshaltung kann das Papier daher auch weiterhin im Depot bleiben. Ein im April 2007 gekauftes Capped Bonus Zertifikat auf die Deutsche Telekom wird im Oktober 2009 fällig. Auf den Veräußerungsgewinn würde bei Fälligkeit im Oktober 2009 die Abgeltungsteuer erhoben werden. Es kann daher Sinn machen, das Produkt vor dem 1. Juli 2009 steuerfrei zu verkaufen (eingeschränkter Bestandsschutz). Ein im März 2008 an der Börse gekauftes Discountzertifikat auf RWE wird im a) April 2009 b) Juli 2009 mit Gewinn endfällig. Ein im April 2008 erworbenes Garantiezertifikat wird im Mai 2009 mit Gewinn fällig. a)Zwar ist die Abgeltungsteuer schon wirksam, doch hier wirkt die Übergangsregel, weshalb der Gewinn steuerfrei ist. b)Die Übergangsfrist (bis 30. Juni 2009) ist überschritten. Der Gewinn fällt unter die Abgeltungsteuer. Garantiezertifikate wurden vor 2009 als Finanzinnovation eingestuft. Erträge mussten mit dem individuellen Steuersatz versteuert werden. Ab 2009 fallen Erträge unter die Abgeltungsteuer, egal, wann das Zertifikat gekauft wurde. Kurzfristige Strategien im Fokus Aber die Abgeltungsteuer und damit der Wegfall der einjährigen Spekulationsfrist hat noch eine andere Dimension. Anleger müssen bei Neuinvestments keine Rücksicht mehr auf die einjährige Haltefrist nehmen. Kurz laufende Investments werden also im Unterschied zu früher steuerlich nicht mehr benachteiligt. Solche kurzfristigen Anlagen haben einige Vorteile. Sie binden das Kapital des Anlegers nur für einen überschaubaren Zeitraum, und dieser kann flexibel von bestimmten Marktsituationen profitieren und jederzeit Gewinnmitnahmen ohne Rücksicht auf steuerliche Überlegungen realisieren. Mehr noch: Früher mussten Veräußerungsgewinne bei einer Haltefrist von weniger als einem Jahr mit dem individuellen Steuersatz versteuert werden. Für Anleger, die in der Progression über 25 Prozent kommen, führt die Abgeltungsteuer auch hier zu positiven Effekten. In solchen Fällen wird eine ganze Reihe von Produkten für kurzfristige Investments noch attraktiver. Man denke nur an die reichhaltige Palette an Hebelpapieren, wie Optionsscheine oder Knock-outProdukte. Viele Trader mit hohem Einkommensteuersatz dürften die Abgeltungsteuer daher begrüßen. Attraktive Kurzläufer Aber auch für weniger risikofreudige Investoren ergeben sich neue Chancen mit kurz laufenden Zertifikaten — etwa mit Bonuszertifikaten. Denn je kürzer die Laufzeit, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass die Kursschwelle verletzt wird und der Bonusertrag eingefahren werden kann. Besonders gut eignen sich Discountzertifikate für kurze Anlagezeiträume. Das hat mit der in der Struktur befindlichen, verkauften CallOption auf den Basiswert zu tun (Call Overwriting). Der Zeitwert solcher Call-Optionen baut sich bekanntlich bis zum Laufzeitende auf null ab. Für den ZertifikateInhaber bedeutet dies jedoch einen Zeitwertgewinn, da sich mit jedem Tag (bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen wie Volatilität und Basiswertkurs) der Kurs des Zertifikats, als Differenz zwischen Basiswert und Optionswert, erhöht. Nun verläuft der Zeitwert abbau bei der Call-Option und damit der Kursanstieg beim Zertifikat nicht linear, sondern nimmt bis zum Verfall immer weiter zu. Deshalb verzeichnen Discountzertifikate gegen Ende der Laufzeit die größten Zeitwertgewinne und sind daher besonders interessant. Für Discountzertifikate spricht derzeit aber auch noch ein anderer Grund. Denn neben der Entwicklung des Basiswerts und der Restlaufzeit bestimmt vor allem die Volatilität das Kursverhalten von Discountern. Diese ist aufgrund der nervösen Börsen extrem hoch. Eine hohe Volatilität führt wiederum zu einem hohen Wert der Call-Option. Damit ist der Discount umso höher, je höher die Volatilität ist, weshalb Rabatt papiere im aktuellen Börsenumfeld besonders attraktive Konditionen bieten. Möglichkeit der Verlustverrechnung Abschließend noch einmal zurück zum eingeschränkten Bestandsschutz für Veräußerungsgewinne aus Zerti fikaten. Dieser Sonderweg muss mit Blick auf die schwachen Börsen nicht zwingend negativ sein, er kann sich sogar als Vorteil erweisen. Denn durch den vorzeitigen Wegfall des Bestandsschutzes lassen sich ab dem zweiten Halbjahr 2009 realisierte Verluste mit Zinsen oder Dividenden verrechnen. Bei anderen Wertpapieren gelingt diese Minderung nur mit nach 2008 erworbenen Titeln und bei Aktien unabhängig vom Ordertermin überhaupt nicht. Fazit: Es geht doch noch was Die Ausführungen haben gezeigt, dass es für Zertifikateanleger hinsichtlich der Abgeltungsteuer noch lange nicht „Rien ne va plus“ heißen muss. Im Gegenteil: Es geht sogar noch eine ganze Menge. Dies gilt auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die steuerliche Bewertung von Geldanlagen nur ein Kriterium bei Investmententscheidungen darstellen sollte. Mindestens ebenso wichtig sind Faktoren wie persönliche Risikoneigung und Erwartungshaltung. n Anzeige Einfach mehr wissen! Mit dem PLATOW Buchprogramm NEU! ZURÜCK ZU REALEN WERTEN Stets handelbare Assets haben einen Nachteil – wenn es abwärts geht, gibt es oft kein Halten mehr. Da können geschlossene Fonds geradezu eine Wohltat sein, denn dahinter stehen reale Werte. Welches die aussichtsreichsten Assetklassen des kommenden Jahres sein werden, haben die erfolgreichsten Emissionshäuser im neuen PLATOW InvestorenBuch für Sie zusammengestellt. + ANALYSEN + HINTERGRUNDINFOS + EMPFEHLUNGEN + ANALYSEN + HINTERGRUNDINFOS + EMPFEHLUNGEN + ANALYSEN + HINTERGRUNDINFOS + EMPFEHLUNGEN + ANALYSEN + PLATOW INVESTORENBUCH „Geschlossene Fonds 2009 – Zukunftssichere Trendsetter für Ihr Depot“ ■ Dr. Helmut Knepel, Vorstand der Feri Finance AG, zieht Bilanz über die aktuelle Marktsituation sowie deren Auswirkung auf das Rating geschlossener Fonds und blickt für Sie in die nahe Zukunft. ■ Zehn Emissionshäuser stellen ihre für das Jahr 2009 favorisierten Assetklassen vor. ■ Die Rechtsanwälte von Freshfields Bruckhaus Deringer zeigen Ihnen, wo 2009 steuerrechtliche Fallstricke lauern. ■ Die besten Einkäufer für geschlossene Fonds diskutieren darüber, was der Kunde wirklich will. Exemplar(e) des PLATOW InvestorenBuchs „Geschlossene Fonds 2009 – Zukunftssichere Trendsetter für Ihr Depot“ (248 Seiten) zum Preis von je 54,00 EUR. Alle Preise inkl. MwSt. und zzgl. Versandkosten ab 3,95 EUR (abhängig von der Bestellmenge) innerhalb Deutschlands. Firma Name, Vorname GW51407633 Hiermit bestelle ich: Straße, Hausnummer Coupon ausfüllen und senden oder faxen an: DER PLATOW Brief, GWV Fachverlage GmbH, Postfach 11 19 26, 60054 Frankfurt, E-Mail: [email protected], Bestellfax 069 236909 PLZ, Wohnort Telefon, Fax Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 2 Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung dieser Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Der Widerruf ist zu richten an: GWV Fachverlage GmbH, DER PLATOW Brief, Stuttgarter Str. 25, 60329 Frankfurt. 6coZ^\ZEA6IDL>ckZhidgZc7jX]^c&& E-Mail Datum, Unterschrift %'#&'#'%%-&&/%+/%% 16 markets First | Januar 2009 Market Strategy — Citi n Unsere Vermutung hat sich bewahrheitet, dass die Hedgingaktivitäten der Market Maker für Optionen weiterhin einen beträchtlichen Einfluss auf den Markt haben und für starke Bewe gungen sorgen werden. Während des letzten Monats konnten wir zwei Tagesschwankungen von 9 Prozent und zwei von 5 Prozent beobachten. Und dennoch befindet sich der Markt auf ungefähr dem gleichen Niveau wie vor einem Monat. Gerry Fowler Market Strategy | Citi Am 19. Dezember hatten wir den großen Verfallstag an den Termin börsen. Damit sollte der Hauptgrund für die künstlich hohen Kursschwankungen der Vergangenheit angehören. Volkswirtschaftliche Daten werden jedoch auch weiterhin einen wichtigen Einfluss auf die Kursausschläge innerhalb eines Handelstags haben. Über den letzten Monat hinweg wurden nur wenige neue Positionen eingegangen. Um zu erfahren, ob wirklich Fundamentaldaten den Markt an einem Tag bewegt haben, greifen wir oft auf das Verhältnis von gehandeltem Volumen in Future-Kontrakten zu Aktien zurück. Volkswirtschaftliche Daten sowie die Hedgingaktivitäten bewirken beträchtliche Umsätze auf der Futures-Seite. Wohingegen Markt- oder Unternehmensnachrichten eher das gehandelte Volumen in Einzelaktien beflügeln dürften. Seit Juni letzten Jahres bewegt sich die Kennzahl zwischen 3 und 4. Das heißt, es werden drei- bis viermal so viele Futures gehandelt wie Einzelaktien. Zuvor lag das Verhältnis nahezu konstant unter 3. So erstaunt es nicht, wenn wir — wie oben beschrieben — zu der Schlussfolgerung kommen, dass der Handel in den letzten fünf Monaten mehrheitlich durch volkswirtschaftliche Daten sowie Hedging und weniger durch Fundamentaldaten bestimmt war. Richtet man allerdings das Augenmerk auf das Jahr 2009, so sehen wir die Möglichkeit, dass sich dies wieder umkehrt. Anleger werden sich wieder ver- markets First | Januar 2009 Höchste implizite Volatilitäten Basiswert Implizite Volatilität Niedrigste implizite Volatilitäten Änderung zum Vormonat Infineon 146,2 % 10,8 % Volkswagen 116,6 % — 26,7 % Continental 109,4 % 24,6 % 97,1 % — 4,0 % 87,2 % — 2,5 % Commerzbank MAN Basiswert Grösste Veränderungen Basiswert Implizite Volatilität Änderung zum Vormonat Fresenius Medical Care 25,5 % 0,0 % Merck 27,9 % — 0,3 % Henkel 47,7 % — 0,2 % Deutsche Telekom 50,2 % 1,1 % Münchener Rück 55,0 % 2,7 % Implizite Volatilität Änderung zum Vormonat DAX 45,2 % — 1,2 % Dow Jones EURO STOXX 50® 45,0 % — 0,6 % Indexvolatilitäten Implizite Volatilität Änderung zum Vormonat Basiswert Volkswagen 116,6 % — 26,7 % Continental 109,4 % 24,6 % Infineon 146,2 % 10,8 % Adidas 62,0 % — 9,8 % Nasdaq 100 51,7 % 0,8 % ThyssenKrupp 66,8 % — 7,6 % Nikkei 225 56,1 % — 4,4 % Stand: 11. Dezember 2008 VolatilitätsEntwicklung Dow jones EURO STOXX 50® .' -' ,' +' *' 0'KX^\8KD`dgc`q`k\MfcXk`c`kk 0'KX^\_`jkfi`jZ_\MfcXk`c`kk )' (' J\g )''. Efm AXe )''/ stärkt auf Unternehmens- und Marktdaten fokussieren. Dies sollte helfen, die Markttransparenz erneut zu erhöhen. Natürlich bestehen weiterhin einige strukturelle Risiken für die Märkte. Aber unsere Analysten im Bereich Kreditmärkte sind der Meinung, dass sich die Bankbilanzen zusehends verbessern werden. Dies könnte in der Zukunft zu neuen Einnahmen und zu einer verbesserten Ertragslage sowie im Endeffekt zu steigenden Aktienkursen führen. Nachdem wir uns nun bereits 18 bis 24 Monate in einem Abschwung beziehungsweise einer Rezession befinden, halten viele Marktteilnehmer vermehrt Ausschau nach dem Licht am Ende des Tunnels. Denn historisch betrachtet betrug diese Periode selten mehr als drei Jahre. Diq DX` Alc J\g Efm cherweise haben wir bisher noch nicht die Tiefs an den Märkten gesehen. Viele Marktteilnehmer erwarten jedoch, dass dies im Jahr 2009 der Fall sein wird. Das bedeutet, dass es viele Chancen gibt, Renditen zu optimieren. Dies speziell mit Hinblick auf hohe implizite Volatilitäten und respektiv hohe Optionspreise. n Handelsvolumen Futures zu Aktien (' 0 =lkli\j&8bk`\e / . Strategien, welche diese Ansicht mit einem verminderten Risiko umsetzen, könnten sich auf renditeoptimierte oder Kapitalschutzprodukte konzentrieren. Insbesondere Bonus- und Express-Zertifikate bieten in diesem Umfeld ein interessantes Chance-Risiko-Profil. Mögli- ($DfeXkj$;liZ_jZ_e`kk , + * ) ( ' )''- )''. )''/ 17 18 markets First | Januar 2009 Marktanalyse Aktuelles Marktgeschehen im Überblick Performanceveränderungen wichtiger Märkte im Überblick Stand am 9. Dezember 2008 Veränderung zum Vormonat Veränderung seit Jahresbeginn Veränderung in 52 Wochen Indizes DAX 4.754 Pkt. — 11,28 % —44,88 % — 45,19 % DJ EURO STOXX 50® 2.485 Pkt. — 11,03 % — 46,80 % — 47,22 % — 39,65 % S&P 500 910 Pkt. — 2,25 % — 38,01 % Nikkei 225 8.396 Pkt. — 2,17 % — 44,60 % — 47,49 % Hang Seng 14.753 Pkt. 3,58 % — 46,60 % — 50,64 % Währungen EUR/USD 1,2844 USD 0,01 % — 12,48 % — 13,23 % EUR/JPY 119,0000 JPY — 5,48 % — 27,70 % — 27,89 % 43,84 USD — 28,86 % — 58,13 % — 53,86 % 770,30 USD 2,94 % — 11,79 % — 4,87 % Rohstoffe Öl Gold Europäische Aktien Allianz 75,52 EUR 0,18 % — 55,00 % — 54,32 % ThyssenKrupp 17,34 EUR 7,37 % — 60,91 % — 60,60 % Commerzbank 7,16 EUR — 17,43 % — 73,10 % — 74,67 % 4,93 USD 13,00 % — 80,28 % — 82,65 % US-Aktien General Motors markets First | Januar 2009 Allianz DAX euro/yen ('' -%''' (/' ,%,'' (-' ,%''' (+' +%,'' ()' 0' /' .' -' ,' +' +%''' Fbk Efm ;\q Fbk n Nach den dramatischen Kursverlusten im Herbst dieses Jahres kam es im Dezember an den Weltbörsen zu ersten Stabilisie rungstendenzen. Bemerkenswert dabei ist, dass die Aktienkurse trotz anhaltend schlechter Nachrichten nicht weiter gefallen sind. Wichtige Indizes zeigen erste Anzeichen einer Bodenbildung. Das ist insofern auffallend, da die jüngsten Entwicklungen für eine länger anhaltende Wirtschaftskrise sprechen. So sind etwa im November in den USA 533.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Es ist der größte Rückgang seit 34 Jahren. Auch die Auftragseingänge in Deutschland befinden sich im freien Fall. Der Index brach im November um 6,1 Prozent ein. Analysten hatten mit einem Minus im Bereich von 2,2 bis 2,5 Prozent gerechnet. Im Vormonat betrug der Rückgang lediglich 0,2 Prozent. Das Wirtschaftsministerium erklärte, die Industrieproduktion werde in den kommenden Monaten weiter schrumpfen. Für 2009 rechnet die Deutsche Bank im schlimmsten Fall mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um bis zu 4 Prozent. Unterdessen scheint die Finanzkrise größere Dimensionen anzunehmen als ursprünglich erwartet: Die Nachrichtenagentur Bloomberg kommt in einer im Dezember veröffentlichten Studie zu dem Ergebnis, dass die tatsächlichen Risiken, die der amerikanische Staat eingeht, das im September verabschiedete 700 Mrd. US-Dollar schwere Rettungspaket um mehr als das Zehnfache übersteigen könnten. Bei der Addition der Einzelposten kommt Bloomberg auf eine Summe von 8.500 Mrd. US-Dollar. Efm ;\q ('' Alc 8l^ J\g Fbk Die Notenbanken reagierten auf die schlechte Wirtschaftslage mit einer beispiellosen Serie von Zinssenkungen: Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte den Leitzins so stark wie noch nie in ihrer Geschichte um 75 Basispunkte auf 2,5 Prozent. Die Bank von England schraubte den Leitzins um 100 Basispunkte auf 2 Prozent nach unten. In den USA liegt der Leitzins der Fed seit Ende Oktober bei 1 Prozent. Um die Wirtschaft anzukurbeln, erwägt die US-Notenbank zusätzlich den Kauf von US-Staatspapieren. Zum letzten Mal geschah dies in den 1940er-Jahren. Auch in Deutschland werden ungewöhnliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise diskutiert: Die Palette reicht von Steuererleichterungen, Konjunkturpaketen und einer Senkung der Mehrwertsteuer bis hin zur Ausgabe von Konsumgutscheinen. Die Folgen der Finanzkrise zeigen sich auch in Italien und Griechenland. Wegen der hohen Staatsverschuldung werden die Staatsanleihen der beiden Länder zunehmend gemieden, die Kurse stürzen ab. Die Rendite zehnjähriger griechischer Bonds lag zeitweilig um fast 1,75 Prozentpunkte über vergleich baren Bundesanleihen. Bei italienischen Staats anleihen liegt die Differenz bei etwa 1,2 Prozent. Experten werten dies als Warnsignal. Der Goldpreis verharrte trotz der Krise zuletzt auf moderatem Niveau. Nach Ansicht von Citi könnte sich dies bald ändern: In einer im Dezember veröffentlichten Analyse prognostiziert das Institut bis Ende 2009 einen Anstieg des Goldpreises auf bis zu 2.000 US-Dollar je Unze. Die Begründung: Die Schäden, die durch die finanziellen Exzesse der vergangenen Jahrzehnte entstanden sind, würden Politiker rund um den Erdball zu Schritten zwingen, deren Konsequenzen niemand abschätzen kann, da es keine historischen Vorbilder gibt. Efm ;\q 19 20 markets Trendwende am Aktienmarkt? Die US-Notenbank kündigte ein Programm mit einem Volumen von bis zu 600 Mrd. US-Dollar an, um Hypothekenkredite aufzukaufen. Weitere 200 Mrd. US-Dollar sollen den Markt für Konsumdarlehen, Auto- und Studentenkredite wieder in Schwung bringen. Auch den angeschlagenen US-Autobauern, General Motors, Ford und Chrysler, will die US-Regierung mit einem Rettungspaket zu Hilfe eilen. Das von der Demokratischen Partei vorgelegte Paket sieht Hilfen im Umfang von 14 bis 17 Mrd. US-Dollar vor. Die endgültige Summe muss noch ausgehandelt werden. Die Konzerne hatten allerdings 34 Mrd. USDollar an Soforthilfen beantragt. Allianz und ThyssenKrupp im Aufwind In Deutschland sorgte die vorgezogene Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank für Aufsehen. Die Commerzbank will die Allianz-Tochter früher als geplant komplett übernehmen und dafür 1,4 Mrd. Euro in bar bezahlen. Damit erhält die Commerzbank die Dresdner Bank für 5,1 Mrd. Euro, gut die Hälfte des im August verhandelten Verkaufspreises von knapp 10 Mrd. Euro. Die Allianz erhält im Gegenzug Bargeld und nicht ausschließlich die zuletzt stark gefallenen Commerzbank-Aktien. Allianz-Papiere zeigten im Dezember Ansätze einer Trendwende. First | Januar 2009 Der Stahlkonzern ThyssenKrupp meldete für das Geschäftsjahr 2007/08 Zuwächse beim Umsatz. Während die Erlöse auf 53,4 Mrd. Euro stiegen und damit die Analystenprognosen übertrafen, ging das Ergebnis vor Steuern von 3,3 auf 3,1 Mrd. Euro zurück. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet der Konzern einen konjunkturbedingten Umsatzrückgang. Der Kursverlauf des Stahlkonzerns zeigt Ansätze einer Trendwende. Außerdem bemerkenswert: Während der Oktoberkorrektur war der Konzern unter allen DAX-Titeln bei den Unternehmens insidern am beliebtesten. Die Wirtschaftsflaute bringt unterdessen den Ölpreis immer stärker unter Druck. Seit dem Hoch im Sommer ist Öl rund 70 Prozent billiger geworden. Allein innerhalb eines Monats verbilligte sich der Rohstoff um fast 30 Prozent. Interessant ist, dass sich kommerzielle Marktteilnehmer derzeit wieder verstärkt in Richtung steigender Ölnotierungen positionie ren. n www.boerse-go.ag Anzeige Die intelligente Börsen-Community von OnVista Der Tradingbird hat den Markt fest im Blick und ist der Börse einen Schritt voraus. Seien auch Sie als Tradingbird der Börse einen Schritt voraus: Vernetzen Sie sich mit erfolgreichen Tradern Lernen Sie von renommierten Börsenexperten und optimieren Sie Ihre Anlagestrategie Profitieren Sie von der kollektiven Intelligenz einer starken Börsen-Community Jetzt auf www.tradingbird.de kostenlos registrieren und Investmentsignale nutzen! 22 Talk First | Januar 2009 In Rohstoffe investieren — so einfach wie der Aktienhandel Sowohl institutionelle als auch private Anleger halten derzeit Ausschau nach Papieren mit möglichst hoher Kreditsicherheit. ETCs — börsengehandelte Rohstoffe — bieten eine solche Alternative. Michael Geister erläutert hier im Einzelnen, worum es sich dabei handelt. First: Herr Geister, ETF Securities bietet Anlegern ETFs und ETCs an. Was verbirgt sich hinter diesen Kürzeln? Sind diese Produkte lediglich für institutionelle Kunden gedacht oder haben auch Privatanleger die Möglichkeit, in diese zu investieren? Michael Geister: ETC steht für Exchange Traded Commodity, also für börsengehandelte Rohstoffe. Ein ETC verknüpft Eigenschaften eines Wertpapiers mit denen eines Fonds. Rechtlich ist ein ETC eine besicherte Schuldverschreibung des Emittenten, die entweder durch physisches Edelmetall oder durch Rohstoffkontrakte von dritten Parteien gedeckt wird. Fondseigenschaften kommen durch den Treuhänder zum Tragen. Er hält im Auftrag des Investors treuhänderisch alle Rechte an sämtlichen Besicherungsarten. Somit entsteht kein Schaden für Investoren, sollte der Emittent in Konkurs gehen. ETCs bilden die Performance von Rohstoffindizes und Einzelrohstoffen ab. Geister: Grundsätzlich kann jeder Investor ETCs handeln, da diese Instrumente an den Börsen gelistet sind. Das Mindesthandelsvolumen liegt bei nur einem Stück. Aufgrund ihrer vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und Einsatzgebiete erfreuen sich ETCs sowohl bei institutionellen als auch bei Privatinvestoren großer Beliebtheit. Wie können Privatanleger diese Produkte handeln? Geister: Privatinvestoren können ETCs über ihre normale Hausbank oder bei einem Onlinebroker kaufen und verkaufen. Die größten Onlinebroker haben Zugang zu Xetra und anderen „Ob Börsenhandel oder Direkthandel — ETF steht für Exchanged Traded Fund, also Börsenplätzen, an denen ETCs ETCs werden so einfach wie Aktien gehandelt.“ für börsengehandelte Indexfonds. Diese zusätzlich handelbar sind. ETC-KaufIndexfonds bilden weltweite Aktienmärkte und Verkaufsorders werden im sogeab. ETFs sind in Deutschland Sonderver nannten Direkthandel auch mit der mögen; der Investor ist im Fall der Insolvenz des Anbieters Citi ausgeführt. Ob Börsenhandel oder Direkthandel — ETCs geschützt. werden so einfach wie Aktien gehandelt. Wie viele Produkte bieten Sie derzeit in Deutschland an? Welche Basiswerte oder Basiswerttypen bieten Sie derzeit an? Geister: In Deutschland sind bisher 113 verschiedene ETCs Geister: Die Angebotspalette der ETCs deckt Indizes, Sub gelistet worden. ETF Securities bietet insgesamt 131 ETCs an, welche an der LSE gelistet sind. Vor wenigen Tagen haben wir zusätzlich sechs ETFs in Deutschland gelistet. Diese ETFs vollziehen die Entwicklung globaler rohstoffnaher Themen nach. indizes und Einzeltitel im Rohstoffbereich ab. Zur Umsetzung bestimmter Investmentstrategien stehen dem Anleger sowohl Long-, Short- und Leverage-ETCs als auch „enhanced*“ ETCs zur Verfügung. Diese Themen sind: n Global Water, n Global Alternative Energy, n Global AGRI Business, n Global Nuclear Energy, n Russell 1.000 (US-Large Caps), n Russell 2.000 (US-Small Caps). Basis für ETCs sind bestimmte Kassapreise in Edelmetallen, das Indexuniversum von DJ AIG und verschiedene Öl-Futures. * „Enhanced“ werden Forward-ETCs genannt, die einer anderen Rollmethodik unterliegen und in der Vergangenheit eine Outperformance gegenüber klassischen Rohstoffindizes gezeigt haben. Talk First | Januar 2009 Michael Geister Der Betriebswirt und Experte für das Segment Onlinebroker und Banken ist seit Mai 2008 bei ETF Securities für das Deutschlandgeschäft mit institutionellen Kunden verantwortlich. Davor war er fünf Jahre bei der Société Générale in verschieden Bereichen in Paris, London und Frankfurt tätig. Was geschieht auf Ihrer Seite, wenn ein Investor einen ETC handelt? Gold-ETCs angelegt. Die meisten Investoren sehen ETCs als einfachste, sicherste, kostengünstigste und transparenteste Möglichkeit an, in Gold zu investieren. Geister: Privatinvestoren geben ihre Order an den Börsenplätzen auf oder im Direkthandel. Market Maker führen die Order aus. Gleichzeitig wird der Emittent den entsprechenden Basiswert kaufen oder verkaufen und an den Treuhänder übertragen. Der Handel in ETCs funktioniert wie der Handel von herkömmlichen Aktien. Stellen die Market Maker kontinuierlich An- und Verkaufspreise oder erfolgt die Preisfindung über Angebot und Nachfrage? Geister: Das Pricing der ETCs ist ausschließlich abhängig von der Preisentwicklung des entsprechenden Basiswerts, da ETCs unbegrenzt in ihrem Emissionsvolumen sind. Auf Xetra quotieren drei Market Maker fortlaufend Geld- und Briefkurse und sorgen für Liquidität in den ETCs. Im Direkthandel können Investoren auf verschiedene Market Maker zugreifen, unter anderem auf die Commerzbank, Lang & Schwarz oder die Citi. Institutionellen Investoren bietet sich die Möglichkeit, mit 20 Market Makers ETCs zu handeln. Wo liegen die Vorteile, in einen ETC zu investieren, anstatt in den Rohstoff selbst oder in eine andere Form eines Rohstoffinvestments? Geister: ETCs bieten einige besondere Vorteile. ETCs auf physische Edelmetalle und ETCs, die das DJ AIG-Universum abbilden, sind durch entsprechendes Edelmetall beziehungsweise mit Kreditsicherheiten hinterlegt (inklusive Short-, Leverage- und Forward-ETCs). Dadurch ist das Kreditrisiko dieser Produkte entfernt worden. In der aktuellen Marktphase steht das Thema Kreditsicherheit ganz besonders im Fokus der Investoren. Weitere Vorteile sind die große Anzahl der Market Maker und das Mehrfachlisting an verschiedenen Börsen, welches ein sehr enges und transparentes Pricing garantiert. ETCs sind in Laufzeit und Emissionsgröße unbegrenzt. Auf der Kostenseite punkten ETCs durch ihre geringe Managementgebühr: Es gibt keinerlei Ausgabeaufschläge. Investments direkt in Rohstoffe gestalten sich für die meisten Investoren als sehr kompliziert, da zum Beispiel Lagerund Verwaltungs-, Liefer- und Versicherungskosten anfallen können. Was sollten Anleger bei Investments in ETCs beachten? Gibt es spezielle Risiken? Geister: Akademische Studien haben gezeigt, dass Rohstoffe in jedem diversifizierten Portfolio einen Anteil von 8 bis 10 Prozent erreichen sollten. Mit ETCs eröffnen sich allen Investoren transparente und kosteneffiziente Wege, die Portfolioeffizienz zu verbessern. Als Basisinvestments eignen sich hierfür sehr breit diversifizierte Rohstoffindizes. Eine Fülle von verschiedenen Strategien lässt sich mit Einzelrohstoffen und Sektoren umsetzen. Großes Interesse besteht in Short-ETCs, die von fallenden Rohstoffpreisen profitieren. Populärstes Produkt in diesem Bereich sind ETFs Short Crude Oil. Leverage-ETCs ermöglichen ein Rohstoffexposure mit verringertem Kapitaleinsatz. Hierbei erhält der Investor die zweifache prozentuale Indexperformance — auf täglicher Abrechnungsbasis. Herr Geister, vielen Dank für das Interview. ETFs Physical Gold ist das derzeit größte mit Gold besicherte ETC in Europa. Weltweit sind etwa 30 Mrd. US-Dollar in 23 Anzeige Durchdachte Ideen. Passende Investments. Wer Geld klug anlegt, denkt an alles — auch daran, nicht nur klassische Anlagen zu wählen. Dafür bietet Ihnen Citi zahlreiche intelligente Investmentlösungen, darunter Optionsscheine, Zertifikate und Fonds. All diese Produkte sind so gestaltet, dass sie Ihnen eine sinnvolle Ergänzung Ihres Depots ermöglichen. Je nach Höhe des Kapitalschutzes werden sie durch drei unterschiedliche Farbcodes gekennzeichnet. So sehen Sie auf einen Blick, welche unserer durchdachten Lösungen passt — zu Ihrem Depot, zu Ihrer Strategie und vor allem zu Ihnen. CitiFirst — get there first. www.citifirst.com CitiFirst Protection CitiFirst Performance CitiFirst Opportunity Voller Kapitalschutz Teilweiser Kapitalschutz Kein Kapitalschutz © 2008 Citigroup Global Markets Limited. All rights reserved. Citi and Arc Design is a trademark and service mark of Citigroup Inc., used and registered throughout the world. focus First | Januar 2009 Zertifikatecheck ENI — weltweit im Geschäft mit Öl und Gas n Der niedrige Ölpreis lässt vielerorts Begehrlichkeiten wachsen. Mancher Anleger wittert hier die schnelle Mark beziehungsweise den leicht verdienten Euro. Dass Geld nicht auf den Bäumen wächst, sollte dabei eigentlich jedem klar sein. Und so gibt es auch im Fall eines Direktinvestments in Öl einen Pferdefuß. Selbst bei einem starken Kursgewinn des Spot-Preises, also des tatsächlichen täglich gehandelten Kurses am Rohstoffmarkt, kann es sein, dass die Performance eines Zertifikats negativ ausfällt. Das Problem: Rollverluste. Zertifikate werden auf Basis des Future gerech net, der bei Fälligkeit verkauft werden muss. Der Erlös wird dann wieder in einen neuen, länger laufenden Future investiert. Da Futures auf Öl meist im Contango handeln — das heißt, je länger die Laufzeit eines Future, desto teurer ist er —, entsteht bei jedem Rollvorgang ein Verlust. Wer sich also keine Lagerhalle anmieten will und nicht gern Ölfässer durch die Gegend karrt, um direkt von der vollen Spot-Preissteigerung zu profitieren, sollte sich nach Alternativen umsehen. Wenn gewisse Hindernisse ein Direktinvestment unattraktiv machen, kann man versuchen, vom Kuchen zu naschen, indem man sich in dessen näherem Umfeld engagiert. Im Fall von Öl sind dies die Förder- und Energiegesellschaften. Hier bieten wir Ihnen beispielsweise Zertifikate auf ENI. Das italienische Unternehmen engagiert sich weltweit im Geschäft mit Öl und Gas. Dies umfasst die Suche nach neuen Quellen, die Produktion, die Aufbereitung sowie den Transport von Öl und Gas. Wenn Sie der Meinung sind, die künftige Preisentwicklung der Energieträger wirke sich positiv auf Basiswerte aus dem Energiesektor aus, können wir Ihnen diverse attraktive Anlagemöglich keiten bieten. Der Basiswert ENI notiert momentan bei ungefähr 18 Euro. Falls Sie nicht damit rechnen, dass er bis Ende 2009 die Untergrenze von 12,50 Euro verletzt, könnten Sie mittels einer Capped Bonus Struktur einen Betrag von mindestens 27 Euro erzielen, was einer annua lisierten Rendite von 41,3 Prozent entspricht. Dies ist nicht zuletzt den derzeitig hohen Volatilitätsniveaus geschuldet, die einen erheblichen Einfluss auf Optionspreise haben und sowohl bei Discount- als auch bei Capped Bonus Zertifikaten für attraktive Konditionen sorgen. Ein Discountzertifikat bietet Ihnen dabei eine Seitwärts rendite von 16,9 Prozent p. a., und das selbst noch, wenn der Kurs der ENI-Aktie 33 Prozent seines momentanen Niveaus verliert. Erst ab diesem Kursverlust müssten Sie auch Einbußen im Zertifikat hinnehmen. n Fälligkeit Barriere Bonus Cap Capped Bonus Zertifikat 19. 12. 2009 12,5 27 Discountzertifikat 23. 6. 2009 — — Discountzertifikat 19. 6. 2009 — — Stand: 16. Dezember 2008 Risikopuffer/ Discount Bonus/ Seitwärtsrendite p. a. 29 30,1 % 41,3 % 12 37,9 % 16,9 % 18 16,2 % 39,1 % 25 26 Bärmann + Bullinger First | Januar 2009 Heiß diskutiert: Das Für und Wider von Konjunkturprogrammen Bärmann: Hallo Bullinger, schön, Sie zu sehen. Ich wünsche Ihnen nachträglich ein gutes neues Jahr. Na, sind Sie denn gut rübergerutscht? Bullinger: Nö, Bärmann, ich hatte keine Lust auf große Party. Oder können Sie mir einen Grund zum Feiern nennen? An den Börsen herrscht miese Stimmung, die Wirtschaft ist weggebrochen und die Unternehmen entlassen Mitarbeiter. Und kürzlich gab auch noch mein Fernseher den Geist auf. Bärmann: Was bei Ihrem Bauchumfang gar nicht so leicht sein dürfte. Aber im Ernst, ich denke, es wird weniger schlimm kommen, als viele Leute gegenwärtig befürchten. Die Zinssenkungen in den vergangenen Monaten werden die Konjunktur stimulieren. Außerdem vertraue ich auf die Konjunkturpakete, mit denen die Staaten weltweit die Wirtschaftskrise bekämpfen wollen. Bullinger: Mit den Zinsen mögen sie vielleicht Recht haben, aber das mit den Konjunkturprogrammen ist doch Unsinn. Haben solche Maßnahmen schon einmal etwas gebracht? Das einzig Dauerhafte an solchen Programmen ist eine höhere Staatsverschuldung. Bärmann: Aber mein alter Freund, so negativ kenne ich Sie ja gar nicht. Waren Sie es nicht selbst, der mir geraten hat, das Leben doch positiv zu sehen? Ich zitiere: „Es gibt keine halb leeren Gläser, nur halb volle.“ Bullinger: Mag ja richtig sein, Bärmann, aber leider sind die Prognosen für 2009 nun mal nicht dazu angetan, in Euphorie zu verfallen. Wir werden wohl alle den Gürtel enger schnallen müssen. Bärmann: Jetzt liegen Sie aber falsch, Bullinger. Denken Sie doch an den „New Deal“ in den USA unter Präsident Roosevelt in den Dreißigerjahren. Mit einem gewaltigen Bündel von Wirtschafts- und Sozialprojekten gelang es damals, die Binnenkonjunktur wieder anzukurbeln. Damals wurde erstmals das Konzept einer nachfrageorientierten Fiskalpolitik von John Maynard Keynes umgesetzt. Wie Sie vermutlich wissen, entwickelte Keynes unter dem Bärmann + Bullinger First | Januar 2009 Eindruck des Börsencrashs von 1929 die These, dass es zwar auf den Märkten durchaus eine Tendenz zum Gleichgewicht gibt, sich dieses aber auch als Gleichgewicht von niedriger Produktion, fehlender Investition und hoher Unterbeschäftigung einstellen kann. Um die rückläufige Nachfrage bei Unternehmen und Privathaushalten zu kompensieren, sollte der Staat daher als Nachfrager auftreten. Bullinger: Zukünftige Generationen in Japan werden Ihre Bullinger: Diese Theorie habe ich noch nie gemocht. Denn Bärmann: Und die wären? sie unterstellt, dass der Staat in schlechten Zeiten die Verschuldung hochfährt, um die Maßnahmen zu finanzieren. „Deficit Spending“ wird das genannt. Bullinger: Schon mal was von „Crowding Out“ gehört? Damit Bärmann: Sie tun Keynes Unrecht. Er selbst widersprach der Idee, die Konjunktur durch übermäßige Staatsverschuldung zu beleben. Aber abgesehen davon: Legt die Konjunktur als Folge erhöhter Staatsausgaben tatsächlich wieder zu, kann die Schuldenlast ja wieder zurückgefahren werden. Bullinger: Das Dumme ist nur, dass das in der Praxis so gut wie nie passiert, weil die Politik mögliche Mehreinnahmen meistens schon für andere Zwecke verplant hat. Zumindest konnte in der Vergangenheit eine staatliche Tendenz zu einem Abbau des öffentlichen Schuldenstands in Zeiten besserer Konjunktur so gut wie nie beobachtet werden — günstigstenfalls kam es zu einer geringeren Neuverschuldung. positive Einschätzung nicht teilen. Deren Spielräume sind durch den staatlichen Schuldenberg ganz schön eingeschränkt. Die Verschuldung ist aber nur ein Aspekt, mein lieber Bärmann. Es gibt noch eine ganz Reihe von Argumenten, die gegen eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik sprechen. wird die Verdrängung privatwirtschaftlicher Nachfrage durch staatliche Aktivitäten bezeichnet. Dies kann auf mehreren Ebenen erfolgen — etwa auf der Zinsebene. Wenn die staat liche Kreditaufnahme auf den Finanzmärkten zu einem Zinsanstieg führt, kann dies eine Reduzierung privater zinsabhängiger Ausgaben zur Folge haben, etwa bei kredit finanzierten Investitionen. Ein anderer Aspekt ist die Gefahr, dass die zusätzliche öffentliche Nachfrage zu Preissteigerungen führt, die sich in der Regel ebenfalls negativ auf die private Nachfrage auswirken. Manche Volkswirte halten auch ein erwartungsbedingtes Crowding Out für möglich. Die steigende Staatsverschuldung führt demnach zu einem Rückgang der privaten Ausgaben, weil die Unternehmen und Konsumenten in Zukunft verschärfte Konsolidierungs bemühungen erwarten — etwa durch Steuererhöhungen oder Ausgabenkürzungen. Bärmann: Denken Sie an die USA unter der Regierung Clinton, die in den Neunzigerjahren den defizitären Haushalt saniert und sogar Überschüsse erwirtschaftet hat. Bärmann: Mein Gott, Bullinger, das hört sich ja ganz nett an, Bullinger: Jetzt denken Sie mal an Japan. Dort rutschte die Bullinger: Halt, Bärmann, ich bin noch nicht fertig. Ein Haupt- Wirtschaft nach dem Platzen der Immobilienblase vor 20 Jahren in eine schwere Krise. Statt auf die Selbstheilungskräfte des Markts zu vertrauen, wurde in den folgenden Jahren ein Konjunkturpaket nach dem anderen an den Start gebracht. Einmal wurden sogar Einkaufsgutscheine ausgegeben, so wie es jetzt auch in Deutschland von einigen Politikern gefordert wird. Abgesehen von wenigen kurzen Strohfeuern blieb Nippons Wirtschaft aber über Jahre hin schwach. 1998 und 1999 gab es sogar eine schwere Rezession. problem der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik ist außerdem der „Time Lag“. Eigentlich soll der staatliche Konjunkturimpuls antizyklisch wirken, aber dadurch, dass es eine ganze Weile dauert, bis die Vorhaben ausdiskutiert, beschlossen und in die Tat umgesetzt sind, kann es passieren, dass sie erst dann zu wirken beginnen, wenn sich die Wirtschaft schon wieder im Aufschwung befindet. Bärmann: Daran hatte aber auch die Asienkrise Schuld. Bullinger: Trotzdem, wohin eine solche Ausgabenpolitik führen kann, ist erschreckend. 1992 lag die Staatsverschuldung in Japan noch unter einer Marke von 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Diese Quote erhöhte sich sprunghaft. Mittlerweile beträgt die Staatsverschuldung fast 200 Prozent. Das ist doch Irrsinn. Bärmann: Manchmal heiligt der Zweck die Mittel. So hat sich die japanische Wirtschaft seit 2002 doch ganz passabel entwickelt. aber . . . Bärmann: Einen Moment, Bullinger, so lassen Sie mich doch ausreden. „Crowding Out“ und „Time Lag“ — das ist doch alles hypothetisch. Wollen Sie tatenlos zusehen, wie wir offenen Auges in eine schwere Rezession rennen? Ich bin davon überzeugt, dass der Staat handeln muss, wenn nötig auch mit schuldenfinanzierten Nachfrageprogrammen. Aber ich gebe Ihnen Recht, übertriebener Aktionismus ist fehl am Platz. Die Zeiten sind ernst und erfordern eine ernste Politik. Bullinger: Stimmt, aber die Ausgabe von Einkaufsgutscheinen gehört bestimmt nicht dazu — auch wenn es ziemlich verlockend klingt, vom Staat etwas spendiert zu bekommen. Etwa einen neuen Fernseher. Bärmann: Ach, Bullinger, den können Sie sich doch bestimmt noch selbst leisten. 27 28 solutions First | Januar 2009 Platow Analyse des Monats Adidas steht vor einem Jahr ohne sportliche Highlights Oliver Stilz (Platow Börse) solutions First | Januar 2009 Auch der Sportartikelhersteller Adidas konnte sich trotz sportlicher Grossereignisse 2008 nicht dem allgemeinen Markttrend entziehen. -' ,' +' *' )' (' ' AXe )''/ =\Y Diq 8gi DX` Ale n Ein spannendes Sportjahr liegt hinter Adidas. Mit der Fußballeuropameisterschaft und den Olympischen Spielen in Peking präsentierte sich das Unternehmen aus Herzogenaurach gleich auf zwei Weltbühnen. So blickt der Sportartikelhersteller auf erfolgreiche erste neun Monate des Geschäftsjahres zurück. Trotz schwächelndem Einzelhandel durch sinkenden Privatkonsum stieg der Konzernumsatz währungsbereinigt um 11 Prozent auf 8,23 Mrd. Euro. Zweistellige Wachstumsraten bei den Erlösen fuhr Adidas in allen Regionen außer Nordamerika ein. Sorgenkind bleibt Reebok (— 2 Prozent), das sich in einem „herausfordernden Marktumfeld“ bewegt. Die Marke soll zukünftig stärker als Fitnessausrüster für Frauen und als Sportlabel wahrgenommen werden. Zum Ende des dritten Quartals lag der Auftragsbestand bei Reebok 13 Prozent unter Vorjahresniveau, während die Marke Adidas 4 Prozent zulegte. Einige Orders waren an die Europameisterschaft geknüpft gewesen. Das Konzern-EBIT kletterte auf 963 Mio. Euro (+ 8 Prozent), das verwässerte Ergebnis je Aktie (EPS) stieg um 13 Prozent auf 2,78 (Vorjahr 2,46) Euro. Langfristige Partnerschaft mit Sportverbänden Immerhin haben sich die Franken die weltweiten Sponsorenrechte des Internationalen Leichtathletikverbands IAAF gesichert. Bis zum Jahr 2019 wird Adidas offizieller IAAF-Sponsor und liefert Lizenzprodukte. Im kommenden Jahr begleitet der Konzern zudem die Leichtathletikweltmeisterschaften in Berlin. Die Partnerschaft soll Adidas einen hohen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Daneben konnte der Sportartikelhersteller den russischen Fußballverband bis 2018 an sich binden. Dies ist ein cleverer Schachzug, da Russland ein schnell wachsender Markt ist und ein junges aufstrebendes Nationalteam besitzt. Schon heute betreibt Marktführer Adidas dort über 300 eigene Stores. Neben Fußball setzen die Franken verstärkt auf den Golfsport. Dafür wurde jüngst der kalifornische Spezia list Ashworth (im Jahr 2007 Umsatz von 202 Mio. US-Dollar) Alc 8l^ J\g Fbk Efm ;\q übernommen, der zur 100-Prozent-Tochter von TaylorMadeadidas Golf wird. Die Akquisition hat ein Volumen von rund 54 Mio. Euro. Ashworth stellt vorwiegend Golfbekleidung her. Weltwirtschaft macht Prognose hinfällig Für das Geschäftsjahr 2008 bleibt die Gesellschaft bei ihrer Prognose. So soll der Umsatz währungsbereinigt um einen hohen einstelligen Prozentsatz wachsen (Vorjahr 10,3 Mrd. Euro). Reebok, wofür Adidas im Jahr 2006 gut 3 Mrd. Euro hingeblättert hatte, dürfte aber höchstens den Vorjahreswert erreichen. Der Periodenüberschuss soll überproportional um 15 Prozent zulegen. Für das Jahr 2009 hat Adidas seine Finanzprognosen wegen des „weltwirtschaftlichen Umfelds“ jedoch zurückgenommen. Bislang wurde ein Umsatzplus von mindestens 10 Prozent in Aussicht gestellt. Auch wenn im kommenden Jahr keine wirklichen sportlichen Highlights anstehen, sollte Adidas (Marktkapitalisierung derzeit 4,7 Mrd. Euro) auf Kurs bleiben. Dafür wollen die Herzogenauracher weiter in die Kernsegmente investieren, gleichzeitig aber an der Kostenschraube drehen. Zumindest CEO Herbert Hainer und CFO Robin Stalker sehen positiv in die Zukunft. Sie haben sich jeweils für rund 100.000 Euro Adidas-Aktien ins Privatdepot gelegt. Analysten trauen den Franken ein 09er-EPS von 3,27 Euro zu, was ein günstiges KGV von 7,3 ergibt. Gleichwohl deutet sich im Chart noch keine Bodenbildung an, weshalb ein Direkteinstieg in die Aktie wohlüberlegt sein will. Eine gute Alternative könnte ein Discountzertifikat der Citi sein. Notiert die Adidas-Aktie am 24. April 2009 bei 20 Euro (dort ist der Cap) oder höher, streichen Zertifikate-Inhaber die Maximalrendite von gut 12 Prozent (beziehungsweise rund 40 Prozent Jahresrendite) ein. In die Verlustzone rutschen Anleger zum Laufzeitende nur, wenn die Aktie gegenüber ihrem aktuellen Kursniveau mehr als 24 Prozent an Wert einbüßt. Positionen im Zertifikat sollten mit einer Stop-Loss-Order bei 14,50 Euro abgesichert werden. n 29 30 trader First | Januar 2009 Armin Schmitz Dem Trend folgen — aber mit System Die Turtle Traders nutzten einfache Trendfolgesysteme mit geringen Trefferquoten. Konsequentes Management brachte sie aber auf die Erfolgsspur. n Mit einem karo Ass und einer Pik 5 auf der Hand gewann Peter Eastgate am 11. November letzten Jahres als jüngster Spieler überhaupt die World Series of Poker 2008. Der 22-Jährige strich dabei ein Preisgeld von mehr als 9 Mio. US-Dollar ein. Zahlreiche Pokerprofis gehörten auch zur Gruppe der sogenannten Turtle Traders, deren Geschichte durch den Film „Die Glücksritter“ mit Eddie Murphy verewigt wurde. Die beiden Toptrader Richard Dennis und Bill Eckhardt hatten Anfang der Achtzigerjahre um einen Dollar gewettet, dass es möglich ist, ihre eigenen erfolgreichen Handels methoden anderen Tradern beizubringen. Über eine große Anzeige in der amerikanischen Tageszeitung „The New York Times“ suchten sie 1983 talentierte Nachwuchshändler. Diese „Schüler“ bekamen von Dennis den Namen trader First | Januar 2009 S&P 500 lieferte mustergültiges Signal für die Turtle-Technik (%,-' (%,+' (%,)' (%,'' 8ljjk`\^jj`^eXc (%+/' (%+-' (%++' (%+)' <`ejk`\^jj`^eXc (%+'' (%*/' (%*-' (%*+' Diq )''/ 8gi „Turtles“ (Schildkröten) in Anlehnung an die Schildkröten, die nach dem Schlüpfen aus dem Ei am Sandstrand versuchen, das Meer zu erreichen. Nach einer Ausbildung von zwei Wochen stellten Richard Dennis und Bill Eckhardt den 21 Männern und zwei Frauen 1 Mio. US-Dollar als Kapital zur Verfügung. Damit sollten sie nach der erlernten Methode live traden. Eine der wichtigsten Regeln war, nie mehr als 2 Prozent des Gesamt kapitals in einem Trade zu riskieren. Entwickelte sich die Position positiv, steigerten sie ihren Einsatz. Tatsächlich waren viele der Turtles sehr erfolgreich und verdienten zwei- bis dreistellige Millionenbeträge. Wie auch beim Pokern zählten hier Disziplin und ein striktes Moneymanagement. Anders lässt sich dieser Erfolg nicht erklären, obwohl die Trefferquote nur bei 35 Prozent liegt. Die Gruppe konnte ihre Handelsmethode lange Zeit unentdeckt einsetzen. Auch über das Ende des Experiments 1988 hinaus hatten sich die Turtles verpflichtet, Stillschweigen über die Handelsmethode zu bewahren. Erst Anfang der Neunzigerjahre wurden die ersten Einzelheiten bekannt. Die Turtles handelten mit Terminkontrakten zwei unterschiedliche Breakout-Systeme, die dem Donchian’s Breakout-System ähnlich sind. Ein Kurzfristsystem basierte auf einer 20-TageAusbruch-Strategie. Ein Langfristsystem setzte auf ein 55-TageBreakout-Konzept. Die Trader diversifizierten ihre Strategie über mehrere Märkte. Dabei wurden unterschiedliche Assetklassen vom Aktienmarkt bis zu den Rohstoffen gehandelt. Bei dem ersten System gingen die Turtles eine Position ein, wenn der Kurs das Hoch oder das Tief der vorangegangenen 20 Tage über- oder unterschritt. Wenn der Preis also ein neues 20-Tage-Hoch erreichte, öffneten die Trader eine Long-Position; erzielten sie ein neues 20-Tages-Tief, gingen sie eine Short-Position ein. War der vorherige Trade allerdings ein Gewinntrade, wurde das neue Signal ignoriert. Dabei war es egal, in welcher Richtung der letzte Ausbruch erfolgte. War die vorherige Position allerdings ein Verlusttrade, musste beim nächsten Signal eine Position eingegangen werden. DX` Ale Bei dem Langfristsystem wurde korrespondierend zu dem 20Tage-Ausbruch bei einem Ausbruch über das 55-Tage-Hoch eine Long-Position eingegangen. Auf der anderen Seite eröffneten sie eine Short-Position, wenn das 55-Tage-Tief getriggert wurde. Die Turtles berücksichtigten zur Bestimmung der Positionsgröße die Marktvolatilität, um das Risiko der entsprechenden Märkte zu bewerten. Die Turtles vergrößerten bei einem positiven Verlauf des Trades rasch die Position. Allerdings wurden nie mehr als vier Einheiten pro Markt gehandelt. Eine Einheit setzte sich zusammen aus 1 Prozent des Tradingkapitals in Abhängigkeit von der Volatilität des Markts. Die Ausbruchssysteme wandelten sich dann in Trendfolgesysteme, wenn die Position lief. Die Turtles nutzten ein konsequentes Management und setzten enge Verlust-Stops. Diese orientierten sich an der Marktvolatilität und dem Gesamtrisiko ihres Depots. So wurden, wie bereits oben erwähnt, nie mehr als 2 Prozent des Gesamtportfolios als Risiko eingegangen. Die Turtles nutzten strenge Ausstiegssysteme. Es heißt, dass sie für die Kurzfriststrategie ebenfalls ein Ausbruchssystem nutzten, allerdings unter umgekehrten Vorzeichen. Unterschritt der Kurs bei einer Long-Position das 10-Tage-Tief, wurde die Position geschlossen. Überschritt der Kurs bei einer ShortPosition das 10-Tage-Hoch, wurde die Position geschlossen. Bei dem 55-Tage-System wurden die 20-Tage-Hochs und –Tiefs genutzt. Tatsächlich waren viele der Turtles mit diesen Strategien sehr erfolgreich. Gerüchte wollen wissen, dass der ehemalige Turtle Jerry Parker mehr als 500 Mio. US-Dollar mit dieser Strategie verdient hat. Pokerkönige wie der zu Anfang erwähnte Peter Eastgate müssen dahingehend noch einige Jahre spielen, um einen Gewinn in dieser Größenordnung zu erreichen. n 31 32 Chart First | Januar 2009 Chart-Check WWWGODMODETRADERDE www.Godmode-Trader.de DAX mit Chance auf weitere Kurserholung n Nachdem sich der DAX bis Ende Oktober ausgehend von 4.015 Punkten erholen konnte, schlug die Stimmung bereits im November wieder um. Die sich zuspitzende Krise der US-Autobauer riss die Notierungen erneut in die Tiefe. Der Index rutschte dabei ausgehend von der Unterkante eines bereits verlassenen Abwärtstrendkanals sowie am Widerstand bei 5.244 Punkten nach unten ab. Im Zug eines auch weiter einbrechenden Bankensektors, welcher mit JPMorgan einen der letzten vergleichsweise stabilen Bankentitel auf ein neues Tief führte, rutschte der DAX dann bis unter die 4.015 Punkte zurück. Zum Ende des Monats konnte dort dynamisch eine Erholung gestartet werden. Anfang Dezember scheiterte der DAX im Bereich des mittelfristig maßgebenden Abwärtstrends um 4.700 Punkte und lief dort zunächst seitwärts. Die Notierungen drohten dort zu scheitern und der Index rutschte schnell wieder auf die bei 4.308 Punkten liegende Unterstützung ab. Dieser Rückfall erfolgte vor allem nach schwachen USWirtschaftsdaten und im Vorfeld des als sehr schlecht eingeschätzten Arbeitsmarktberichts für den November. Dieser fiel dann noch negativer aus als erwartet, was aber keinen weiteren Abverkauf ausgelöst hat. Ausbleibende Verkäufe bei schlechten Nachrichten bieten die Chance auf steigende Kurse, und diese Chance wurde mit einem dynamischen Anstieg über 4.700 Punkte sowie den steilen Abwärtstrend der Vormonate genutzt. Damit bietet sich im DAX die Möglichkeit einer Fortsetzung der Erholung. Der Index besitzt somit Potenzial auf der Oberseite bis in den Bereich des bei 5.150 Punk ten liegenden Abwärtstrends. Dort muss erneut mit Abgaben gerechnet werden. Sollte sich der Ausbruch über die 4.700 Punkte allerdings als Bärenfalle darstellen und der Index schnell wieder unter 4.308 Punkte zurückfallen, dann muss auch mit dem Unterschreiten von 4.000 Punkten gerechnet werden. n DAX .%,'' .%''' -%+*. -%,'' -%(-) -%''' ,%,'' ,%)++ ,%''' +%-0* +%,'' +%*'/ +%'(, +%''' DX` )''/ Ale Alc 8l^ J\g Fbk Efm ;\q chart First | Januar 2009 Allianz SE noch mit Kurspotenzial, wenn . . . n Die beginnende Finanzkrise führte auch die Aktien der Allianz seit Mitte 2007 abwärts. Nach dem Anstieg der vergangenen Jahre ging es zuletzt bis knapp über das Bärenmarkttief aus dem Jahr 2003 bei 43,49 Euro zurück. Der Kursrückgang gewann dabei ab Oktober nach der Aufgabe der 100,00 Euro an Schärfe. Nach einer Zwischenerholung konnte im November das Tief noch einmal erfolgreich getestet werden, seitdem springt die Aktie wieder an und kann auch die bei 71,83 Euro liegende Widerstandszone überwinden. Allianz SE (/' (/'#)0 (-' (+' ()' (''#' ((.#,' ('' -(#//0#/-)* /' Bleibt Allianz auch auf Wochenschlusskursbasis über den 71,83 Euro, dann eröffnet sich Folgepotenzial bis auf 84,00 Euro. Mittelfristig wären auch 89,86 Euro möglich. Eine nachhaltige Bodenbildung stellt der leichte Anstieg über den Bereich 71,83 Euro aber bisher noch nicht dar. n */#).)#./.. .(#/* -' '#'+,#(, +*#+0 +' Fbk AXe )''. 8gi Alc Fbk AXe 8gi )''/ Alc Fbk Amazon mit dynamischer Gegenbewegung, aber . . . n Vor allem ab Mitte 2006 konnte Amazon noch einmal einen massiven Aufwärtsschub starten. Es ging ausgehend von 25,76 bis auf 101,09 US-Dollar nach oben. Die Aktie hielt sich dann auch lange im schwachen Gesamtmarkt. Erst ab September gerieten die Notierungen ausgehend von 86,00 US-Dollar massiv ins Rutschen, sodass es zu einem Ausbruch aus dem langfristigen Aufwärts trend und zwischenzeitlich zu einem Rückfall unter die bei 43,25 US-Dollar liegende Unterstützung kam. Mit dem Gesamtmarkt gelingt der Aktie jetzt eine Gegenbewegung. Amazon ('' ('(#'0 0' /' .' -(#(, -' ,' +*#), Der Kursverlauf erreicht bisher nur den gebrochenen Aufwärtstrend, darüber bilden die 61,15 US-Dollar eine massive Widerstandsmarke. Es muss einkalkuliert werden, dass Amazon unterhalb von 61,15 US-Dollar noch einmal deutlich nach unten abdrehen wird. Ob dann bereits im Bereich 35,00 bis 40,00 US-Dollar eine Bodenbildung gelingt, bleibt abzuwarten. n +' *' ),#.8l^ Efm )''- =\Y DX` )''. 8l^ Efm =\Y DX` )''/ 8l^ Efm 33 34 CHART First | Januar 2009 Deutsche Bank AG — Erholungspotenzial noch nicht ausgeschöpft n Besonders stark gerieten während des Abverkaufs in diesem Jahr die Aktien aus dem Bankensektor unter Druck. So kam es denn auch bei der Aktie der Deutschen Bank zu einem drastischen Kurseinbruch. Nachdem mit dem Rückfall unter die 80,74 Euro eine Trendwende ausgelöst wurde, fielen die Notierungen, den Trend langsam verschärfend, bis auf 47,48 Euro ab. Ab September kam es dann zu einer nochmaligen Zunahme der Abwärtsdynamik, der auch das Tief des Jahres 2003 bei 32,97 Euro nichts entgegenzusetzen hatte. Ausgehend von 18,59 Euro kann sich die Aktie nun stabilisieren. Für eine Bodenbildung gibt es bisher keine Anzeichen. Die angelaufene Kurserholung kann allerdings zunächst noch bis in den Bereich 32,97 bis 36,26 Euro fortgesetzt werden, bevor dort erneut mit Abgaben zu rechnen ist. n Deutsche Bank AG ()' ((/#,( ('' /'#.+ /' (''#'-+#/+ -' -(#/+.#(.), +.#+/ ,'#'+(#.(, +' */#) *-#),., *)#0. )' '#'(/#,0 ;\q DXi )''. Ale J\g ;\q DXi )''/ Ale J\g ;\q Siemens AG in interessanter Ausgangslage Siemens AG (()#(' ((' ('' 0' .0#0. /' (''#'.0#/' .' -(#/-(#0*.-/ -,#/' -' ,'#',-#+) ,)#-- */#),'#0')*) ,' +' '#'**#'+ *)#() ;\q DXi )''. Ale J\g ;\q DXi )''/ Ale J\g ;\q n Die Aktie von siemens konnte im Jahresverlauf 2007 noch bis auf 112,10 Euro ansteigen, bildete dort aber eine Trendwende aus. Vor allem der Rückfall unter die 80,00 Euro im Zug einer Gewinnwarnung löste im März ein umfassendes Verkaufssignal aus. Die Aktie konnte sich dann noch einmal auf 80 Euro erholen, was das Verkaufssignal aber nur bestätigte. Der dann folgende Einbruch führte Siemens bis über die Tiefs in 2003 bei 32,12 Euro zurück. Seitdem kann sich die Aktie unterhalb von 50,90 Euro stabilisieren. Diese Kursmarke stellt dann auch eine wichtige Hürde dar. Ein Anstieg darüber auf Wochenschlusskursbasis würde weiteres Erholungspotenzial bis in den Bereich 56,42 Euro, mittelfristig bis auf 61,94 Euro, bieten. Ein Rückfall unter 40,00 Euro sollte nun möglichst vermieden werden. n RUNNEr First | Januar 2009 Anatomie der Bärenmärkte . . . . . . und was wir daraus lernen können. n Unter Anlegern herrscht die gängige Meinung, dass auf verheerende Marktzusammenbrüche schnell große Börsentiefs folgen, die einmalige Kaufchancen bieten. Russell Napier zeigt jedoch in seinem Buch, dass große Bärenmärkte eine hohe Lebenserwartung haben; das Schlüsselelement zur Identifizierung extremer Unterbewertung liegt seiner Meinung nach darin, eine Zeitperiode zu finden, in der die Entwicklung von Aktienkursen nicht mit dem Wirtschafts- und Einkommenswachstum Schritt hält. Der Autor untermauert seine Ansichten anhand zahlreicher Beispiele aus der jüngeren Geschichte und zeigt, welche Investmentchancen sich auf Bärenmärkten für den Anleger ergeben und wie man sie konsequent nutzt. Gerade jetzt sei ein guter Zeitpunkt, um sich dem Finanzbären zu widmen, denn die aktuelle Finanzkrise zeigt durchaus Parallelen mit der Vergangenheit. War der plötzliche starke Rückgang der Kurse auf die US-Aktien im März des Jahres 2000, der 2002 langsam seinen Schluss fand, das Ende des Bärenmarkts? Experten waren darüber geteilter Meinung, sogar bis zum Herbst 2005, als die Aktien weit über ihren Tiefstständen verharrten. Begann im Jahr 2002 ein neuer Bullenmarkt oder handelt es sich lediglich um einen Sprung nach oben in einem länger andauernden Bärenmarkt? Wie sieht es heute im Jahr 2008 nach dem Crash der Finanzmärkte aus? Glaubt noch irgendjemand an einen Bullenmarkt? Es gibt kaum wichtigere Fragen in der modernen Finanzwelt, und dieses Buch hält durch die Betrachtung all der vergangenen großen Bärenmärkte, die auf Perioden extremer Überbewertung folgten, eine Antwort bereit. In den einzelnen Kapiteln schildert Russell Napier sehr ausführlich und detailliert die Ursachen, welche zum jeweiligen Bärenmarkt der jeweiligen Epoche geführt haben. Der Autor nimmt insgesamt vier große Bärenmärkte unter die Lupe: 1921, 1932, 1949 und 1982. Danach gibt er einen Überblick und eine Zusammenfassung der Gemeinsamkeiten und Gründe für die langen Abwärtsphasen an den Börsen. Zum Schluss erklärt Napier verschiedene Strategien, wie Anleger in Bärenmärkten erfolgreich handeln können. Abgerundet wird das Buch mit einem umfangreichen Glossar. Fazit Russell Napier hat mit „Anatomie der Bärenmärkte“ seine Erkenntnisse über den US-Finanzmarkt einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Das Buch bietet viel Stoff zum Nachdenken, denn wenn Aktienkurse zwischen Über- und Unterbewertung schwanken, gilt dies ebenso für andere Anlagemärkte wie Immobilien, Rohstoffe und Anleihen — und dies national wie international. Aber dieses Buch konzentriert sich auch auf die äußerst lukrativen Perioden in der Geschichte, als Aktienkurse weit unter den fairen Wert gedrückt wurden und die Gegenbewegung unmittelbar bevorstand. Wer wissen will, wann ein Bärenmarkt endet, wie viel tiefer die Börse noch fällt und welche Ereignisse dabei helfen können, den Zeitpunkt zu bestimmen, wann der Markt seinen Tiefpunkt erreicht hat, sollte dieses Buch lesen. Äußerst lesenswert und lehrreich — für jeden Kapitalanleger! n Russell Napier Anatomie der Bärenmärkte . . . . . . und was wir daraus lernen können. 29,90 Euro (D), 30,80 Euro (A), 48,50 Schweizer Franken (CH) ISBN 978-3-89879-332-2 405 Seiten Hardcover mit Schutzumschlag FinanzBuch Verlag, München 2008 35 36 History First | Januar 2009 Der Goldstandard und Bretton Woods n Lange Zeit gab es ihn — den Goldstandard. Zwar in verschiedenen Ausprägungen, allgemein versteht man jedoch darunter die Bindung einer Währung an den Wert von Gold. Das heißt, eine Währung wird in festen Paritäten zum Gold gewicht definiert. Über lange Zeiten hinweg waren Goldmünzen an sich in Umlauf. Eine andere Form des Goldstandards ist beispielsweise die Ausgabe von Geldscheinen durch die Zentralbank. Diese Geldscheine berechtigen dann den Besitzer, bei Bedarf das Geld in einen festgelegten Anteil des bei der Zentralbank hinterlegten Golds einzutauschen. Entstehung des Goldstandards Ausgangspunkt des Goldstandards war Großbritannien und eine Kuriosität der Geschichte. Isaac Newton, in seiner Eigenschaft als Münzmeister seiner Majestät, legte einen zu niedrigen Goldpreis für Silber fest. Dies hatte zur Folge, dass das Silber aus dem Geldumlauf verschwand. Denn es war verhältnismäßig teuer im Vergleich zu Gold. Silber wurde gehortet und Gold blieb in Umlauf und wurde zum Bezahlen genutzt. Später verschwand das Silber auch offiziell schrittweise aus dem Zahlungsverkehr, was dem Gold endgültig den Weg ebnete. First | Januar 2009 Zu diesem Zeitpunkt, im 18. Jahrhundert, war Großbritannien jedoch das einzige Land, das einen Goldstandard besaß. Andere europäische Länder hatten entweder eine Silberwährung, wie Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland, oder eine Doppel währung aus Gold und Silber, wie dies beispielsweise in Frankreich der Fall war. Gerade die Doppelwährung aus Gold- und Silbermünzen brachte zahlreiche Probleme mit sich. Zum einen die bereits geschilderte Verdrängung innerhalb eines Landes, wenn das Umtauschverhältnis von Gold zu Silber nicht den wahren Wert (tatsächlichen Marktwert) widerspiegelt. Hinzu kommen aber auch Effekte von Angebot und Nachfrage. So führten beispielsweise große Goldfunde 1848 plötzlich zu einer starken Ausweitung des Angebots und schickten den Goldpreis auf Talfahrt. Eine Einladung an Arbitrageure, die Gold billig einkauften und in Ländern mit Doppelwährung teuer gegen Silber eintauschten. Mit dem Aufstieg Großbritanniens zur führenden Wirtschaftsmacht der Welt wurden die Geld- und Währungspolitik Londons sowie der Goldstandard für die Handelspartner immer wichtiger. Im Lauf des 19. Jahrhunderts führten immer mehr Länder ebenfalls den Goldstandard ein. Deutschland beispielsweise im Jahr 1873 und die USA im Jahr 1900. Das Pfund Sterling wurde in dieser Zeit zur wichtigsten Reservewährung der Welt. Trügerische Sicherheit Der Goldstandard, welchen die meisten Länder einführten, besagte, dass das von der Zentralbank ausgegebene Geld mit Gold hinterlegt werden musste. Im Grund genommen bedeutete dies, dass man jederzeit das Geld gegen den entsprechenden Wert in Gold umtauschen konnte. Doch bereits in Zeiten früherer Krisen oder Kriege bemerkten die Regierungen, dass die Bürger von diesem Recht nur wenig Gebrauch machten. So wurde der Deckungsgrad immer weiter verwässert, also mehr Geld in Umlauf gebracht, als Gold bei der Zentralbank hinterlegt war. Und notfalls war es ein Leichtes, die Verpflichtung zur Einlösung einfach per Gesetz auszusetzen, wie es in Deutschland zu Beginn des Ersten Weltkriegs auch tatsächlich geschah. Die Reichsbank war seit dem 4. August nicht mehr dazu verpflichtet, Banknoten jederzeit in Gold umzutauschen und konnte Papiergeld ohne Deckung ausgeben. Die Zwanzigerjahre Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs war es den meisten Regierungen nicht möglich, die Probleme in den Griff zu bekommen, welche durch die massive Geldschöpfung zur Finanzierung der Kriegskosten verursacht worden waren. Der Anfang der Zwanzigerjahre war weltweit geprägt von hohen Inflations raten. In Deutschland herrschte 1923 sogar Hyperinflation. Die Erfahrung mit freien Wechselkursen, Inflation und Zusammenbrüchen der Geldwirtschaft ließ einige Länder den Goldstandard wieder einführen. Doch der zweite Anlauf funktionierte nicht mehr so wie der erste. Die Gewichte in der Weltwirtschaft hatten sich geändert. Die weltweiten Wirtschaftsbeziehungen waren mit denen des 19. Jahrhunderts nicht mehr vergleichbar. History Das Ende des zweiten Goldstandards Die 1929 ausgebrochene Weltwirtschaftskrise brachte das Ende des zweiten Goldstandards. Viele Banken gerieten im Zug des Abschwungs in Schwierigkeiten. Die Zentralbanken versuchten, das Bankensystem zu stützen, was jedoch zur Verringerung ihrer Reserven führte. Der Mindestreserveanteil der Reichsbank reichte Anfang der Dreißigerjahre nicht mehr aus, um die gesetzlichen Verpflichtungen zu decken. Im Klartext bedeutete dies, dass das vorhandene Gold nicht mehr ausreichte, um das ausgegebene Geld zurückzunehmen. Der Goldstandard wurde in Deutschland ein weiteres Mal ausgesetzt. Viele andere Länder handelten ähnlich. In der Folge kam es international zu massiven Kapitalverkehrskontrollen und Handelsbarrieren. Schnell setzte sich die Auffassung durch, dass man der Situation multilateral begegnen müsse. Einige Konferenzen und ein Abkommen zwischen Großbritannien, Frankreich und den USA führten schließlich am 22. Juli 1944 zur Konferenz von Bretton Woods. Bretton Woods Ziel der Konferenz war die Schaffung einer internationalen Finanzverfassung mit stabilen Wechselkursen. Der US-Dollar und das britische Pfund wurden zu Reservewährungen erklärt. Die US Federal Reserve verpflichtete sich im Abkommen von Bretton Woods, den Dollar an einen Goldstandard zu binden. Sie erklärte sich bereit, jederzeit Gold von ausländischen Zentralbanken für 35 US-Dollar pro Unze anzukaufen oder an sie zu verkaufen. Andere Währungen wurden mit festen Wechselkursen an den US-Dollar gebunden. Eine Schwankungsbreite von einem Prozent wurde erlaubt. Im Zug der Konferenz wurden außerdem der Internationale Währungsfonds sowie die Weltbank gegründet. Das Problem fester Wechselkurse liegt in der Aufgabe einer eigenen Geldpolitik. Denn die übrigen Zentralbanken mussten quasi auf die Politik der Fed reagieren. Der Vietnamkrieg führte in den USA zu einer Ausweitung der Geldmenge. Um die Wechselkurse stabil zu halten, mussten die durch das Abkommen eingebundenen Zentralbanken US-Dollars kaufen und bezahlten diese mit ihrer eigenen Währung. Dies führte zu einem Import der US-Inflation. Die fehlende Disziplin der Hauptentscheidungsträger brachten das System zu Fall. Das Ende von Bretton Woods wurde schließlich 1969 eingeläutet. Frankreich wollte seine US-Dollar-Reserven bei der Fed in Gold eintauschen. Da die Goldreserven der USA nicht einmal ausreichten, um die Forderung eines einzigen Landes zu erfüllen, brach das Währungssystem daraufhin zusammen. Bis zum Jahr 1973 gaben die meisten Länder die Kopplung ihrer Währung an den US-Dollar auf. Keine der Perioden eines Goldstandards konnte sich langfristig behaupten. Die größten Probleme für den Goldstandard sind wohl letztlich seine schleichende Aufweichung sowie die Möglichkeit, ihn nach Gutdünken auszusetzen. Ob das monetäre Währungssystem, welches wir derzeit haben, das bessere ist, wird erst die Zukunft zeigen. n 37 38 Runner First | Januar 2009 Wichtige Termine im Januar Konjunkturdaten 1. 1. 6. 1. 20:00 8. 1. 14:30 9. 1. 14:30 14. 1. 14:30 15. 1. 13:45 14:30 14:30 14:30 DE — Xetra geschlossen US — Börsen geschlossen US — Federal Reserve Bank Offenmarkt-Ausschuss US — Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe US — Arbeitslosenquote US — Einzelhandelsumsatz EU — EZB Sitzungsergebnis EU — EZB Pressekonferenz US — Erzeugerpreisindex US — Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe 16. 1. Woche Dezember Dezember 19. 1. 22. 1. 27. 1. 28. 1. 29. 1. 15:15 15:15 14:30 14:30 10:00 20:15 14:30 US — Industrieproduktion US — Kapazitätsauslastung US — Börsen geschlossen US — Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe US — Wohnbaubeginne/-genehmigungen DE — ifo Geschäftsklimaindex US — Federal Reserve Bank Offenmarkt-Ausschuss US — Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Dezember Dezember Woche Dezember Januar Woche Dezember Woche Unternehmensdaten 1. 1. 2. 1. 5. 1. 7. 1. 8. 1. 12. 1. 14. 1. 15. 1. 19. 1. 20. 1. ThyssenKrupp Unilever Merck & Co. Wal-Mart Wyeth Renault L’Oréal General Motors Hewlett-Packard Qualcomm Gap Wal-Mart Novartis Advanced Micro Devices JPMorgan Chase Ahold Xilinx ASML Air Liquide Intel Motorola FANUC ConocoPhillips eBay Juniper Networks Pfizer Motorola Johnson & Johnson International Business Machines DIV DIV DIV DIV DIV A A A DIV DIV A A Q4 Q4 Q4 A Q3 Q4 A Q4 DIV Q3 Q3 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 21. 1. 22. 1. 23. 1. 26. 1. Hoya Nippon Steel Abbott Nokia Microsoft ThyssenKrupp Nintendo JAFCO Daiwa Securities General Electric Xerox Philips Kyocera Advantest NEC KOBE STEEL Sumitomo Mitsui Financial Group Toshiba NTT DoCoMo Amgen Altria Amazon.com Google Gilead Sciences Merck & Co. SanDisk Texas Instruments VeriSign Yahoo Q3 Q3 Q4 Q4 Q2 HV Q3 Q3 Q3 Q4 Q4 Q4 Q3 Q3 Q3 Q3 Q3 Q3 Q3 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 Q4 27. 1. 28. 1. 29. 1. 30. 1. 31. 1. Siemens Dutch Telecom Carrefour EMC Siemens Takeda Pharmaceutical Sharp Gap Starbucks Symantec SAP Royal Dutch Shell Canon Nissan Fujitsu Honda Nomura Celgene Eastman Kodak Wyeth MIZUHO FINANCIAL XEROX A = Absatzzahlen DIV= Dividende HV = Hauptversammlung Q = Quartalszahlen Z = Zahlen für das Geschäftsjahr HV Z A Q4 DIV Q3 Q3 DIV Q1 Z Q4 Q4 Z Q3 Q3 Q3 Q3 Q4 Q4 Q4 Q3 DIV Runner First | Januar 2009 Hotline 069 1366-1540 8.00 bis 18.00 Uhr börsentäglich SMS-Kursabfrage Für alle Mobilfunknetze: Senden Sie Euwax(Leerzeichen)wkn an die 82444 (0,49 Euro pro SMS) n-tv, Seiten 630 bis 674; N24, Seite 630 ff. 0180 5452000 (DeTeMedien, 0,12 Euro/Minute) www.citiwarrants.com CITIDE ID<WKN>Go 85, CITF Citigroup Global Markets Deutschland AG & Co. KGaA Frankfurter Welle, Reuterweg 16, 60323 Frankfurt am Main Telefon 069 1366-1540, Telefax 069 1366-1377 Teletext Ansagedienst Kurse Internet Reuters Seite Bloomberg Telekurs Investdata Weitere Informationen unter Impressum Infolines Herausgeber: Citigroup Global Markets Deutschland AG & Co. KGaA („die Bank“), Reuterweg 16, 60323 Frankfurt Verantwortlicher Redakteur/Anzeigenleiter: Danny Treffer Mitarbeit an dieser Ausgabe: Tobias Späth, Wilhelm Weber Design und Realisation: VON OERTZEN GROUP, Hamburger Allee 45, 60486 Frankfurt am Main Bildnachweis: adidas — Seite 28; avenue images — Titel, Seiten 8, 10, 18, 19, 20, 25, 38, 40; iStockphoto — Seiten 4, 6, 7, 12, 24, 26, 30, 32, 33, 34, 35, 36; photocase — Seiten 5, 12, 16, 39. Cartoon: ©Beck/www.schneeschnee.de Sales/Marketing Disclaimer Alle Rechte an dieser Produktinformation und ihrem Inhalt liegen bei der Bank. 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Sie sollten zudem genau prüfen, ob das Produkt angesichts Ihrer Erfahrung, Ziele, finanziellen Möglichkeiten und anderer relevanter Faktoren für Sie eine geeignete Anlage darstellt und ob Sie die damit verbundenen Risiken auch während der Laufzeit des Produkts überwachen können. Bei den Produkten handelt es sich überwiegend um Investitionen mit hohem Risiko. Eine Anlage in diese Produkte beinhaltet häufig insbesondere das Risiko, den anfänglich bezahlten Kapitaleinsatz gänzlich zu verlieren. Die spezifischen Risiken der Produkte werden im jeweiligen Verkaufsprospekt dargestellt. Sollten Sie Unterstützung bei der Beurteilung der Bedingungen oder Risiken der dargestellten Produkte benötigen, sollten Sie vor dem Erwerb der jeweiligen Produkte einen kompetenten Berater, zum Beispiel einen Anlageberater, zurate ziehen. Schließlich sollten Sie beachten, dass für die hier aufgeführten Produkte in aller Regel ausschließlich der Emittent oder ihm nahestehende Unternehmen An- und Verkaufspreise stellen. Die Preisstellung erfolgt nicht in jedem Fall fortlaufend; insbesondere bei Marktschwankungen kann es zu zeitweisen, auch länger andauernden Aussetzungen kommen. In dieser Zeit können Kauf- und Verkaufsaufträge in den hier aufgeführten Produkten möglicherweise nicht ausgeführt und dadurch ein möglicher finan zieller Verlust nicht rechtzeitig begrenzt werden. Besonderer Hinweis für Emissionen der Allegro Investment Corporation S.A., Luxemburg: Die Allegro Investment Corporation S.A. („Allegro“) ist ein Unternehmen mit beschränkter Haftung, das sich auf den Ankauf von Anlagen, den Abschluss von Derivategeschäften und die Emission von entsprechenden Verbindlichkeiten mit eingeschränktem Rückgriff spezialisiert hat. Alle Verpflichtungen der Emittentin im Rahmen der Zertifikate sind durch Swaps abgesichert. Die von Allegro emittierten Zertifikate unterliegen nicht dem deutschen, sondern dem englischen Recht, Gleiches gilt für die abgeschlossenen Swap-Geschäfte. Neben dem vollen Ausfallrisiko des Emittenten tragen die Anleger auch das Ausfallrisiko seines jeweiligen Swap-Kontrahenten. Deutschland Ein Verkaufsprospekt mit allen Informationen zu jedem in dieser Produktinformation erwähnten Produkt, mit den allein verbindlichen Bedingungen des jeweiligen Produkts und einer ausführlichen Beschreibung der mit dem jeweiligen Produkt verbundenen Risiken, ist oder wird bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hinterlegt. Der Erwerb des jeweiligen Produkts sollte ausschließlich auf Basis der in dem vorgenannten Verkaufsprospekt enthaltenen Informationen erfolgen. Der Verkaufsprospekt steht bei der Citigroup Global Markets Deutschland AG & Co. KGaA, Att. New Issues Department, Reuterweg 16, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe zur Verfügung. 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Wir weisen auch darauf hin, dass wir eigene Positionen im Zusammenhang mit dem Produkt oder den zugrunde liegenden Wertpapieren eingehen können, wie zum Beispiel Hedge-Geschäfte, die sich nachteilig auf den Marktpreis, Kurs, Index oder andere Faktoren des Produkts und somit auch auf den Wert des Produkts auswirken können. Alle Angaben nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr. DAX® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG. DivDAX® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG. Dow Jones EURO STOXX 50® ist Eigentum der STOXX Limited, Zürich. Der Name des Index ist ein Dienstleistungszeichen der Dow Jones & Company, Inc. Seine Verwendung ist dem Emittenten im Rahmen einer Lizenzvereinbarung gestattet. © 1998 by STOXX Limited. All rights reserved. Dow JonesSM, Dow Jones Industrial AverageSM und DJIASM sind Dienstleistungszeichen der Dow Jones & Company, Inc., deren Nutzung der Citigroup Global Markets Deutschland AG & Co. KGaA für bestimmte Zwecke in einem Lizenzvertrag gestattet wurde. Die auf den Dow Jones Industrial AverageSM bezogenen Optionsscheine der Citigroup Global Markets Deutschland AG & Co. KGaA werden von Dow Jones weder verbürgt, verkauft noch gefördert. Dow Jones gibt keine Zusicherungen oder Garantien hinsichtlich der Angemessenheit einer Anlage in den Optionsscheinen. Nasdaq®, Nasdaq-100® und Nasdaq-100 Index® sind Warenzeichen der Nasdaq Stock Market, Inc., deren Nutzung der Citigroup Global Markets Deutschland AG & Co. KGaA für bestimmte Zwecke in einem Lizenzvertrag gestattet wurde. Die auf den Nasdaq-100 Index® bezogenen Optionsscheine der Citi group Global Markets Deutschland AG & Co. KGaA werden von der Nasdaq Stock Market, Inc., weder verbürgt, verkauft noch gefördert. Die Nasdaq Stock Market, Inc. gibt keine Zusicherungen oder Garantien hinsichtlich der Angemessenheit einer Anlage in den Optionsscheinen. 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