Unbekanntes Galizien August 2014 Flyer
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Unbekanntes Galizien August 2014 Flyer
Unbekanntes Galizien 7-tägige Flug-/Bus-Studienreise vom 19.08. bis 25.08.2014 Leitung: Wilfried Knuth Galizien ist eine Landschaft im Süden Polens (Westgalizien) und im Westen der Ukraine (Ostgalizien). 1772 an das Haus Österreich gelangt, wurde Galizien 1804 zum Bestandteil des Kaisertums Österreich erklärt und war 1867 bis 1918 Kronland der westlichen Reichshälfte Österreich-Ungarns. Um diese inzwischen fast vergessene Region zu erkunden, fliegen wir nach Lemberg (Lviv) und reisen von dort mit dem Bus durch Galizien. Der Rückflug erfolgt wieder von Lemberg. Opernhaus Lviv (Foto: Oleksandr Samolyk) Eingeschlossene Leistungen: • Linienflug von Frankfurt nach Lemberg und zurück in der Touristenklasse (je 1 Stopp) 6 x Übernachtung mit Frühstück und Abendessen in 3*- und 4*-Hotels (nach Landeskategorie) • Moderner, klimatisierter Reisebus ab/bis Lemberg Flughafen • sämtliche Eintrittsgelder • Stadtführungen in Lemberg (Lviv), Brody, Czernowitz, Kamjanez-Podilskyj,Kolomyja und Drohobych • diverse Gespräche mit Vertretern unterschiedlicher Gruppen • Gruppentrinkgeld für örtliche Reiseleiter und Busfahrer • Reiseversicherungspaket (obligatorisch) • Reisesicherungsschein Das folgende Programm ist vorgesehen: 1. Reisetag: Dienstag, 19.08.2014 Wir fliegen von Frankfurt nach Lemberg um 07:15 Uhr mit Lufthansa über München. Schätzungsweise um die Mittagszeit kommen wir nach Lviv. Nach der Unterbringung im Hotel und einer kurzen Mittagspause machen wir erste Bekanntschaft mit dieser eindrucksvollen Stadt. Mit unserem deutschsprachigen Cityguide machen wir einen Stadtrundgang durch die Stadtmitte von Lviv. Selten hat eine Stadt Kultur pur in so einer geballten Form zu bieten. Lemberg blickt auf eine äußerst wechselhafte Geschichte zurück, in der viele Völker zur Entwicklung der Stadt beigetragen haben, was natürlich der Stadt eine kulturelle Mannigfaltigkeit gebracht hat. Die gesamte Innenstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Bei einem geführten Bummel entdecken wir die Vielfalt der architektonischen Baustile an historischen Kirchen und Bürgerhäusern, besuchen das armenische und das jüdische Viertel, den Marktplatz sowie das berühmte Opernhaus. Am Abend treffen wir uns mit einem Lviver Historiker und Journalisten und besprechen mit ihm die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation im Lande. 2. Reisetag: Mittwoch, 20.08.2014 Natürlich hat Lviv noch mehr zu bieten. Während einer Stadtrundfahrt vervollständigen wir unser Mosaikbild über die Geschichte und Gegenwart dieser einst viertgrößten Stadt der Doppelmonarchie. Dabei machen wir uns genauer mit dem Christentum sowohl in Lemberg als auch in der Ukraine bekannt und diskutieren darüber. Die Ukraine, besonders die Westukraine mit Lviv, ist für die Vielfalt des christlichen Glaubens bekannt. Hier sind Römisch-Katholische, Griechisch-Katholische, Armenische, Ukrainische und Russische orthodoxe Kirchen vertreten. Nach der Mittagspause fahren wir nach Brody. Unsere Route bietet unterwegs viel Sehens- und Wissenswertes. Unter anderem das Schloss Oles‘ko, das älteste der Region Galizien, erhebt sich auf einem 50 m hohen Hügel im südöstlichen Teil der Buska-Schlucht. Seine Geschichte war eng mit dem politischen Kampf zwischen Polen, Litauen und Ungarn verbunden. Natürlich bekommen wir die Zusammenhänge erklärt und hören dazu noch eine sagenumwobene Geschichte von der Geburt eines polnischen Königs in diesem Schloss. Etwa hundert Kilometer entfernt liegt das Städtchen Brody, wo im damaligen Ostzipfel der k.u.k.-Monarchie der Schriftsteller Joseph Roth 1894 zur Welt kam. Früher mal Versammlungsort des Vier-LänderWaads, das war der jüdische Gerichts- und Verwaltungsrat von Groß- und Kleinpolen, ist Brody heute eine ukrainische Provinzstadt und zugleich ein Ort, von dem man dank Roth in der weiten Welt gelesen oder gehört hat. Wir besuchen das Gymnasium, wo Roth zur Schule gegangen ist, die Ruinen der größten Synagoge Galiziens, wo Israel Ben Elisier angeblich seine erste Frau heiratete, und den alten jüdischen Friedhof, erfahren vom Stadtteil Schwaby, wo die Nachkommen schwäbischer Siedler wohnten. 3. Reisetag: Donnerstag, 21.08.2014 Wir fahren weiter Richtung Czernowitz und erreichen diese Stadt um die Mittagszeit. Eine stilvolle Stadt am Prut lädt uns zu einem Stadtrundgang ein. Mit unserem deutschsprachigen Cityguide werden wir diese damals östlichste Metropole der Doppelmonarchie auskundschaften, in der es früher mal mehr Büchereien als Bäckereien gab. Wir besichtigen die ehemalige Metropolitenresidenz – einst das Gebäude der östlichsten deutschsprachigen Universität, Kulturhäuser der verschiedenen Nationen, spazieren durch die Herrengasse – nach wie vor eine Flaniermeile dieser Stadt mit unzähligen Jugendstilhäusern, sehen das Geburtshaus von Paul Celan, den Ringplatz mit dem Rathaus. Mit etwas Glück hören wir noch vom Rathausturm den letzten Trompeter der Ukraine. Anschließend treffen wir uns mit dem Germanisten, Literaturwissenschaftler, namhaften Übersetzer deutschsprachiger Czernowitzer Literatur Petro Rychlo und hören einen Vortrag zum Thema „Literaturstadt Czernowitz“. Literarisch hat diese Stadt unheimlich viel zu bieten, denn mit ihrem Namen ist das Schaffen der Schriftsteller und Dichter von überregionaler Bedeutung verbunden: Paul Celan, Moses Rosenkranz, Karl Emil Franzos, Rose Ausländer, Selma Meerbaum-Eisinger, Olga Kobyljans’ka, Mihai Eminescu, Itzig Manger, Elieser Steinbarg und Gregor von Rezzori. 4. Reisetag: Freitag, 22.08.2014 Am Vormittag machen wir uns auf Spurensuche nach der jüdischen Kultur in der Stadt. Unter anderem besuchen wir das Haus der jüdischen Kultur, die Geburtshäuser von Rose Ausländer und Paul Celan, das ehemalige Gettogelände, das jüdisches Museum, den jüdischen Friedhof und die Synagoge in der Brauhausgasse. Mit dem Rabbiner dieser Synagoge sprechen wir über die gegenwärtige Situation der jüdischen Gemeinde in Czernowitz und generell über das Leben der Juden in der Ukraine. Ende des 19. bis Anfang des 20. Jhs. machten die Juden fast die Hälfte der Stadtbevölkerung aus. Dabei sollte man zwischen der assimilierten, städtischen jüdischen Bevölkerung und den Anhängern von Chassidismus unterscheiden, die sich im Vorort Sadagora niedergelassen haben. Diesen Vorort besuchen wir am Nachmittag. Nahe der Herrengasse befindet sich der jüdische Wohltätigkeitsverein „Hesed Shushana“, der alten, kranken und allein stehenden Juden hilft. Dort sprechen wir mit den Vertretern der Gemeinde, unter anderem auch mit dem Leiter des seit 2001 bestehenden „Orchesters der jüdischen Musik“. 5. Reisetag: Samstag, 23.08.2014 Frisch, munter und ausgeruht machen wir uns auf den Weg durch Podolien, durchqueren die leicht wellige Landschaft. Nach etwa über einer halben Stunde unterwegs – erreichen wir in einer wald- und wildreichen Umgebung das Städtchen Chotyn am Fluss Dnister. Der Verdauungsspaziergang bringt uns zu der am Dnister liegenden Festung. Die heutige Befestigungsanlage wurde im 16. Jahrhundert errichtet und diente zum Schutz des Dnister Überganges. Da spürt man regelrecht die Faszination der glorreichen Geschichte, denn die Festung war mehrmals Schauplatz vieler wichtiger Schlachten. Nur 30 km weiter liegt Kamjanets-Podilskyj, nicht minder beeindruckend ist der Gang durch die gewaltige mittelalterliche Stadtanlage, mit der Polen einst seine Südostgrenze schützte. Außerordentlich reizvoll ist die Lage von Kamjanets-Podilskyj – um den historischen Stadtkern macht der Fluss Smotrych einen lyraförmigen Bogen; ein wahres Naturwunder ist sein Canyon. Viele Bevölkerungsgruppen haben die Stadt bewohnt und ihre Spuren in der Architektur hinterlassen. Wir sehen den polnischen, den ukrainischen und den armenischen Markt, das Rathaus sowie die Befestigungsanlage. Ein weiteres Unikum ist die Gottesmutterstatue auf dem Minarett. Am Abend erreichen wir das Städtchen Kolomyja. 6. Reisetag: Sonntag, 24.08.2014 Im knappsten Lederschurz, begleitet vom feurigen Tanz mit Peitschen hat Sängerin Ruslana einen Song „Wild Dance“ hingelegt und hat damit große Erfolge geerntet, unter anderem auch den 1. Platz beim ESC 2004. Die mitreißende Musik ist der Volksmelodie der Huzulen nachempfunden. Und an diesem Tag gehen wir diesem Volk auf die Spur, fahren durch bewaldete Karpatendörfer – das Domizil der Huzulen. Im Städtchen Kolomyja besuchen wir das Osterei-Museum (Pysanka-Museum). Die Kunst des Bemalens von Ostereiern hat in der Ukraine eine jahrhundertelange Tradition. Im Westen des Landes hat man diesen Brauch besonders gepflegt und die Huzulen haben diese Kunst vervollkommnet. Außerdem sind bemalte Ostereier typische Mitbringsel aus der Ukraine. In der Huzulensiedlung Verkhovyna besichtigen wir das ethnographische Museum mit einer bemerkenswerten Sammlung altertümlicher Kleidungstücke, Haushaltsgegenstände und Kunsthandwerk der Huzulen. Der Museumsbesitzer präsentiert stolz seine Sammlung einheimischer Musikinstrumente und führt diese vor. Unterwegs können wir kurz am Souvenirmarkt in Jaremche vorbeischauen, voll von reichverzierten Schnitzwerken, Keramik, Stickereien und unterschiedlichen Antiquitäten. In einem lokalen Gasthof mit huzulischem Kolorit lassen wir uns zur Mittagspause nieder und kosten Spezialitäten dieser Region. Wir fahren weiter durch das Territorium des Nationalparks Karpaten, wo es noch die letzten Urwälder gibt, in denen sich seltene Tiere und Vögel aufhalten. Am Abend erreichen wir Drohobych. 7. Reisetag: Montag, 25.08.2014 Ab dem 14. Jh. entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum der Salzgewinnung. Mit der Erdölgewinnung in der benachbarten Gegend und den westeuropäischen Investoren ist auch die Blütezeit der Stadt gekommen. Heute bleiben die Investoren erst mal aus, somit ist Drohobych zu einer provinziellen Stadt geworden, die doch einiges zu bieten hat. Bekannt ist Drohobych als Geburtsort von Bruno Schulz, der sich mit seinen „Zimtläden“ in das Buch der Geschichte eingetragen hat. Die sowjetischen Funktionäre haben viel darauf gesetzt, diesen Namen aus dem Gedächtnis des Volkes zu tilgen. Wir gehen ihm aber auf die Spur und besuchen noch den letzten Bruno-Schulz-Schüler Professor Adolf Schreyer. Am Rande der Stadt besichtigen wir noch eine der ältesten Holzkirchen in der Region – die Kirche des heiligen Georg, die im August 2013 in die Liste des Weltkulturerbes eingetragen wurde. Um die Mittagszeit verlassen wir Drohobych und fahren zurück zum Flughafen von Lemberg. Um 16:05 Uhr Rückflug nach Frankfurt (Austrian über Wien). Aus organisatorischen Gründen sind Änderungen bei der Reihenfolge der Besichtigungen möglich Reisepreis: Der Reisepreis beträgt 1.399,00 € pro Person im Doppelzimmer (EZ-Zuschlag 150,00 €). Anmeldung Bei der Anmeldung ist eine Anzahlung von 280,00 €/Person fällig, die restliche Gebühr ist bis spätestens 18.7.2014 zu bezahlen. Bei späterer Anmeldung ist der Gesamtbetrag zu entrichten. Die Anmeldung ist ab sofort in der Geschäftsstelle der Volkshochschule Wiesbaden, Alcide-de-Gasperi-Straße 4, 65197 Wiesbaden möglich. Sie können die Zahlung auch auf das Konto 100 003 449 bei der Nassauischen Sparkasse Wiesbaden, BLZ 510 500 15 überweisen. Über eine endgültige Teilnahme entscheidet die Reihenfolge der eingehenden Zahlungen. Zahlungen per Einzugsermächtigung sind bei Reisen nicht möglich. Auskünfte erhalten Sie unter 0611 – 9889-0 zu den Service-Zeiten der Geschäftsstelle: mo, di, do 9:00 – 13:00 Uhr und 14:00 – 18:00 Uhr, fr 9:00 – 12:00 Uhr oder unter 0611 – 9889-161 (Fachbereich Kultur in der Villa Schnitzler). Rücktrittsbedingungen Bei Rücktritt bis 45 Tage vor Reisebeginn wird eine Stornogebühr von 30%, bei Rücktritt innerhalb 44 – 31 Tagen von 50 %, von 30 – 15 Tagen vor Beginn 75% des Reisepreises, 14 – 0 Tage vor Beginn 100 % des Reisepreises fällig, wenn der/die Teilnehmer/in nicht rechtzeitig eine geeignete Ersatzperson finden kann. Bei Nichtantritt sind ebenfalls 100 % fällig. Umbuchungen auf Ersatzpersonen machen eine Bearbeitungsgebühr von € 80,- erforderlich. Weitere Reisebedingungen und Hinweise Die Mindestteilnehmerzahl für die Durchführung der Reise ist 15. Die Reise muss abgesagt werden, wenn die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht oder keine Sonderregelung getroffen werden kann. In diesen Fällen werden gezahlte Beträge ohne weitergehende Verpflichtungen von uns zurückgezahlt. Die Reisebedingungen erkennt der/die Teilnehmer/in durch seine/ihre Unterschrift auf dem vhs-Reiseformular bzw. der formlosen Anmeldung an. Für die Einreise in die Ukraine ist ein Reisepass erforderlich, der noch mindestens 1 Monat nach Beendigung des Aufenthaltes gültig sein muss. Die Reise findet als Kooperation der Volkshochschulen Bingen und Wiesbaden statt. Veranstalter im Sinne des Reiserechts ist die Land & Leute Reiseagentur, Rochusallee 20 B, 55411 Bingen (Tel. 06721-921325, [email protected]). Begrenzte Teilnehmerzahl – Bitte rechtzeitig anmelden Anmeldenummer H29015R Stand 10.02.2014