Risiken
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Risiken
Risikomanagement 1 Gründe, warum Projekte fehlschlagen • • • • • • • Projektergebnis wird nicht mehr benötigt Zeitrahmen des Projektes wurde überschritten Projektkosten übersteigen die Planung Nicht vorhersehbare technische Schwierigkeiten treten auf Wechsel beim Auftraggeber Auftragnehmer existiert nicht mehr ... 2 Risiken 2.1 Definition Projekte werden beeinträchtigt oder schlagen fehl durch das Eintreten von Risiken Risiken sind Ereignisse, die ein Projekt vom geplanten Verlauf abweichen lassen: • Abweichung von der „Best Case“ Planung • Risiken haben einen negativen Einfluss auf ein Projekt, andernfalls sind es Chancen. • Eintrittswahrscheinlichkeit: 0 < p < 1 • Es gibt erkannte und nicht erkannte Risiken. Definition von Risiken: ein gewichtetes Muster möglicher Ereignisse und der damit verbundenen Folgen. Risikomanagement_V1.3.docx 1/5 Dr. Stefan von der Decken Prof. Dr.-Ing. Dagmar Meyer Seite 2 zu "Risikomanagement" 2.2 • • • Folgen des Eintretens von Risiken: Nacharbeiten müssen durchgeführt werden. Zusätzliche Arbeit entsteht. Zuvor nicht notwendige Arbeitsschritte / Vorgänge werden durch das Eintreten eines Risikos nötig. Andere Teilbereiche des Projektes stocken: Es entstehen Wartezeiten, die einen Terminverzug und / oder weitere Kosten nach sich ziehen. Projektabbruch Kundenunzufriedenheit, die zu Verlust von Folgeaufträgen führt ... • • • • • • Mögliche Ursachen für Risiken Ressourcen: zu spät, ungeeignet, ausfallend Zulieferung: zu spät, ungeeignet Abschätzungen/Einschätzungen: Aufwand, Realisierbarkeit Aufgabenstellung: Veränderung, Eindeutigkeit Planung: Genehmigungen, Zulassungen, Patente, Machbarkeit ... • • • 2.3 3 Risikomanagement Mit einem Risikomanagement können Risiken aggressiv angegangen werden. Risikomanagement minimiert die Kosten für Schutzmaßnahmen Ziel des Risikomanagements ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen, Ursachen auszuschalten oder zu verringern und Folgen abzumindern. Das Risikomanagement muss sehr diszipliniert geführt werden. Um Risiken erfolgreich managen zu können, müssen folgende Schritte durchgeführt werden: Risikomanagement_V1.3.docx 2/5 Dr. Stefan von der Decken Prof. Dr.-Ing. Dagmar Meyer Seite 3 zu "Risikomanagement" 3.1 Risikoidentifikation Allgemeine Kernrisiken: • Fehlerhafter Zeitplan • Inflation der Anforderungen • Mitarbeiterfluktuation • Spezifikationskollaps • Mangelnde Arbeitsleistung Methoden der Risikoentdeckung / -identifikation: • Brainstorming • „was wären wenn ...“ Szenarien durchdenken • Benennen von Katastrophen („mein Alptraum ist ...“) • Rückwärtsanalyse vom möglichen Schaden zur Ursache • Benennen von „Spielverderbern“ Nicht alles, was einen Projektverlauf 'stören' könnte, kann als ein Risiko angesehen werden. Hierzu gehören z.B. • die Änderung der Aufgabenstellung (Change Request, Umplanung) und • die Unterstützung vom Vertrieb und Schwesterprojekten. Dieses ist planerisch zu berücksichtigen 3.2 Risikobewertung • Größe des Schadens • Eintrittswahrscheinlichkeit • Verantwortlichkeit Das Produkt aus Schadengröße und Eintrittswahrscheinlichkeit liefert ein Maßstab zur Bewertung von Maßnahmen. 3.3 Risikoverminderung Durch die Durchführung einer Maßnahme zur Risikoverminderung wird die Wahrscheinlichkeit des Risikoeintritts verringert oder das Risiko wird sogar beseitigt. Die Maßnahmen werden unabhängig von einem Eintreten eines Risikos zuvor durchgeführt. Schritte zur Planung der Risikoverminderung: • Mögliche Methoden/Maßnahmen zur Risikoverminderung beschreiben • Potential zur Risikoverminderung bestimmen Risikomanagement_V1.3.docx 3/5 Dr. Stefan von der Decken Prof. Dr.-Ing. Dagmar Meyer Seite 4 zu "Risikomanagement" • • • Aufwand je Maßnahme bestimmen Priorisierung der Maßnahmen durchführen Festgelegte Maßnahmen durchführen 3.4 Eventualfallplanung Um für den Fall eines Risikoeintritts den Schaden klein zu halten, werden mögliche Maßnahmen im Voraus geplant. Die Maßnahmen werden ergriffen, wenn das Risiko eintritt oder sicher eintreten wird. Schritte der Eventualfallplanung: • Mögliche Maßnahmen beschreiben • Zu erwartende Schadensminderung/-begrenzung je Maßnahmen bestimmen • Aufwand je Maßnahme bestimmen • Priorisierung der Maßnahmen durchführen 3.5 Eintrittsindikatoren Für jedes identifizierte Risiko müssen Indikatoren bestimmt werden, die die zuvor geplanten Maßnahmen zur Schadensreduzierung steuern. Bestimmen der Eintrittsindikatoren: • Brainstorming zum Erkennen von Indikatoren • Kriterium: frühzeitiges Erkennen des Risikoeintritts • Kriterium: hohe Sicherheit des Risikoeintritts • Indikatoren aufgrund der Kriterien festlegen • Indikatoren projektbegleitend beobachten 3.6 Dokumentation der Risiken Um die Risiken bewerten zu können, gibt es aus der Praxis die Hilfestellung einer Risikotabelle. In dieser werden die Risiken, Kosten und Eintrittswahrscheinlichkeit aufgelistet. Die Bewertung kann durch Erfahrungswerte, Vergleiche mit ähnlichen Projekten oder eine Abschätzung erfolgen. Neue Risiken sollten in der Risikotabelle hinzugefügt werden, die somit einer regelmäßigen Pflege unterliegt. Aus der Risikotabelle lässt sich ein Finanzbedarf für die Bewältigung der Risiken ableiten. Risikomanagement_V1.3.docx 4/5 Dr. Stefan von der Decken Prof. Dr.-Ing. Dagmar Meyer Seite 5 zu "Risikomanagement" 4 Kostenplanung für Risiken Die geplanten Kosten für ein Projekt, das Budget, berücksichtigen in der Regel nicht die benötigte Finanzsumme zur Risikobewältigung, in dem Fall, dass alle Risiken eintreten. Die 'normalen' Projektkosten und die Risikokosten ergeben dann die gesamten 'realen' Projektkosten. Diese ändern sich im Laufe eines Projektes durch hinzukommende und wegfallende Risiken. Eine reine Umrechnung von Risiken in Kosten ist nicht sinnvoll, da zum Beispiel für einen durch ein Risiko anfallenden Mehraufwand dann nicht nur ein Etat, sondern auch die passenden Ressourcen zur Verfügung stehen müssen. Dieses ist in der Planung zu berücksichtigen. 5 Risiken während des Projektverlaufs Erfahrungsgemäß treten im Projektverlauf stets neue Risiken zu Tage. Zusätzlich werden Risiken zu Null gesetzt, wenn durch den Projektfortschritt ein Eintreten nicht mehr möglich ist. Deshalb ist es notwendig, den Risikoworkshop rollierend durchzuführen, in dem die Risiken neu bewertet und neue oder veränderte Maßnahmen entwickelt werden. Risikomanagement_V1.3.docx 5/5 Dr. Stefan von der Decken Prof. Dr.-Ing. Dagmar Meyer