Zubehör - Trekkingbike

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Kaufberatung / Helme /
Die bunte Welt
der Helme
Wer oben ohne Rad fährt, ist selbst schuld. Sicheren und komfortablen
Kopfschutz gibt es mittlerweile für jeden Geschmack und Geldbeutel.
Text
Armin Herb
Fotos
Daniel Simon
Wer beim Radfahren einen geeigneten
Helm trägt, der schützt sich bei einem
Unfall vor schweren Kopfverletzungen
und deren Folgen. Diese Erkenntnis gilt
mittlerweile als Binsenweisheit. Und
laut Umfrage des renommierten Institutes für Demoskopie Allensbach finden
es daher die Hälfte aller deutschen Radfahrer wichtig, im Straßenverkehr einen
Helm zu tragen. Soweit die Theorie. In
der Praxis setzt allerdings nur ein Fünftel der Radler tatsächlich regelmäßig
einen Helm auf. Warum eigentlich? An
den Fahrradhelmen an sich kann das
heute kaum noch liegen. Alle Helme
mit der Europa-Norm 1078, die in
Deutschland verkauft werden dürfen,
sind technisch geprüft und sicher. Die
Formen und Farben der Modelle sind
so vielfältig, dass jeder Typ seinen persönlichen Kopfschutz finden kann, von
gediegen über sportlich bis modisch
und jugendlich cool. Manche sportlich
orientierte Radhelme sind so leicht und
luftig, dass sie auf dem Kopf kaum
noch zu spüren sind. Selbst Damen, die
um ihre Frisur fürchten, werden fündig
beim so genannten Airbag-Helm, der
sich nur bei einem Sturz blitzartig aufbläst, allerdings mit einem Preis von fast
400 Euro schon so viel wie ein billiges
Fahrrad kostet. Viele der guten, modernen Fahrradhelme sind jedoch durchaus
erschwinglich und beginnen bei rund
40 bis 50 Euro. Das zeigt auch unsere
Auswahl auf den folgenden Seiten. Nur
eines gilt für alle Helme: Er muss passen,
gefallen und komfortabel sitzen, sonst
wird er nicht getragen! Deshalb sollte
man den Fahrradhelm im Fachgeschäft
vor dem Kauf stets aufprobieren. Zur
Anprobe am besten auch die Brille und
eventuell eine Unterziehmütze mitnehmen. Nicht zu vergessen: Auch moderne
Helme haben nach 4 bis 5 Jahren ihre
Halbwertszeit erreicht, dann sollten sie
gegen einen neuen ausgetauscht werden.
Zubehör
Nützliche Accessoires machen den Fahrradhelm wind- und wasserdicht und besser sichtbar in der Dunkelheit.
Ein Helmüberzug, z. B. für 9,95 Euro
von Vaude, schützt zuverlässig den Kopf
vor Regen und kaltem Wind.
Gegen Auskühlen des Kopfes hilft
eine Unterziehmütze mit Windschutz,
z. B. der Skull Hat von Craft.
Reflexions-Klebestreifen für eine
bessere Sichtbarkeit im Dunkeln
gibt’s in jedem Baumarkt.
Wer seinen teuren Helm sicher
aufbewahren möchte, kauft sich einen
Helmkoffer, z. B. den Uvex Helmcase.
2-2014 TREKKINGBIKE
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Gut + günstig
scott Wit-R
Rennrad pur! Mit seinem geringen
Gewicht von 230 Gramm und den
großen Belüftungsöffnungen
richtet sich der Scott-Helm eindeutig an die schnelle StraßenradFraktion. Preislich liegt er im
Mittelfeld.
+ leicht und luftig
— ohne Hautschutz am Verschluss
Preis: 109,95 Euro;
www.scott-sports.com
Die Allrounder unter den Fahrradhelmen sind heute so
ausgereift, dass selbst einige der günstigeren Marken-Modelle
hohen Sicherheits- und Komfortansprüchen genügen.
met 20 Miles
Ein guter komfortabler Helm muss nicht
teuer sein. Der MET „20 Miles“ bietet
sogar ein rotes Sicherheits-Blinklicht
im Drehknopf und ein Insektengitter im
Frontbereich. Mit nur 290 Gramm zählt er
schon fast zu den Leichtgewichten.
+ sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
— kein Kinnschutz
Preis: 49,99 Euro; www.met-helmets.com
alpina D-Alto
Sportlich
+ leicht
Dieser Top-Helm aus deutscher Produktion richtet
sich in erster Linie sich an die Geländeradler. Ein
ausgereiftes Modell mit einfach funktionierender
Anpassung und guter Belüftung. Auf die Waage
bringt er nur luftig-leichte 230 Gramm.
+ einfache Anpassung, geringes Gewicht
Preis: 119,95 Euro; www.alpina-sports.de
Die leichtesten Fahrradhelme wiegen
nicht mal 200 Gramm und verwöhnen vor
allem Rennradfahrer. Die MountainbikeModelle bieten dagegen einen erweiterten
Schutz für Nacken und Schläfen.
abus Lane-U
Diese Abus-Modell wurde schon in mehreren Tests mit „gut“ und
„sehr gut“ bewertet. Zu den Kaufargumenten zählen der vergleichsweise günstige Preis und das geringe Gewicht von 260 Gramm.
+ Drehknopf mit Rücklicht; Insektenschutz im
Frontbereich
— Hautschutz am Verschluss etwas fummelig
Preis: 64,95 Euro; www.abus.com
cratoni Velon
Mit nur 250 Gramm zählt der
„Velon“ schon zu den wirklich
leichten Mountainbike-Helmen.
Der günstige Preis bedingt leider
eine nicht ganz überzeugende
Verarbeitungsqualität.
+ preisgünstiger Sporthelm mit
komfortablem Kinnschutz
— Verarbeitung
Preis: 79,95 Euro;
www.cratoni.de
Bell Muni
alpina Mythos
Das Lieblingsmodell einiger TrekkingbikeRedakteure. Der Helm-Klassiker bietet sehr
guten Allround-Komfort und überzeugende
Verarbeitungsqualität. Das Gewicht liegt
mit 250 Gramm schon im sportlichen
Bereich.
+ sehr guter Tragekomfort
Preis: 89,99 Euro;
www.alpina-sports.de
Bei mehreren Tests hat dieses Modell eine gute
Bewertung (Schulnote 2) erreicht. Vor allem die
Sichtbarkeit in der Dämmerung mittels Reflexelementen konnte überzeugen. Mit 320 Gramm zählt
der Helm schon zur schwereren Kategorie.
+ guter Ratschenverschluss
— kein Kinnschutz
Preis: 69,95 Euro; www.bellhelmets.com/cycling
Im Detail
Oft sind es nur kleine Dinge, die den Komfort und die Sicherheit des Fahrradhelms deutlich verbessern.
uvex Quatro
Dieser Komforthelm in zum Teil
kräftigen Farben wurde speziell
für Mountainbiker entwickelt.
Angenehm ist das vielseitige
Anpassungssystem. Interessant
für Hobbyfilmer: Als Zubehör
gibt es eine Halterung für Helmkameras.
+ Hautschutz am Verschluss,
Anpassungssystem
Preis: 99,95 Euro;
www.uvex-sports.de
met Kaos Ultimalite
abus In-Vizz
Das Notlicht im Feststellknopf ersetzt
zwar nicht die Fahrradbeleuchtung,
macht den Radfahrer aber besser
sichtbar, z. B. am Abus Lane-U.
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TREKKINGBIKE 2-2014
Viele Allround- und Sportmodelle haben
eine Sonnenblende. Falls sie das Sichtfeld stört, nimmt man sie einfach ab,
z. B. bei diversen Alpina-Modellen.
Komfort unter dem Kinn: Ein FleeceSchutz um den Halteriemen bewahrt
die Haut vor Reizungen und Aufscheuern, z. B. am Casco Urbanic TC.
Ein Ratschenverschluss erlaubt eine
schnelle, kleine Regulierung der Halteriemen unterwegs, z. B. an Alpina-,
Bell-, Uvex- und Cratoni-Helmen.
Ein nagelneues Sportmodell
mit Schutzbrille, die bei Bedarf
ein- oder ausgeklappt werden
kann. Dafür erhielt der innovative
Helm den Eurobike Award in Gold.
Inklusive Brille wiegt der In-Vizz
300 Gramm.
+ Schutzbrille mit UV-Filter
— etwas schwer für einen Sporthelm
Preis: 129,95 Euro;
www.abus.com
Der „Kaos“ ist voll auf sportliche
Fahrer getrimmt. Der nimmt auch
die spartanische Polsterung gerne in
Kauf für eine gute Belüftung und ein
geringes Gewicht von 240 Gramm.
+ Gel-Pads an der Stirn
— etwas fummeliger Verschluss
Preis: 129,90 Euro;
www.met-helmets.com
2-2014 TREKKINGBIKE
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Schick + mod ern
Neue Formen und neue Farben möchte der Fahrradfahrer von heute. Der Helm muss oder darf nicht
sofort als solcher erkenntlich sein. Das Design steht im Vordergrund, während bei hohem
Sicherheitsstandard das Gewicht und die Belüftung auch mal nur zweitrangig sein können.
InTerview
Für den
besonderen
Anspruch
rockinoggins
Wenn der Radhelm nicht sofort als
solcher erkannt werden soll. Der
schicke Helmhut, den es in diversen
Designs gibt, wird auf ein einheitliches Grundmodell gestülpt. Ein
Kopfschutz für Stadtradler.
+ große Auswahl an modischen Modellen
— wenig Klimakomfort
Preis: Helmhut/Helmmütze 30 Euro; Grundhelm 70 Euro;
www.rockinoggins.com
Wenn der Kopfschutz
besonders groß, superleicht
oder selbst im Dunkeln
weithin sichtbar sein soll.
poc Receptor
Commuter
Das Design ist Trumpf, deshalb
ist der „Receptor Commuter“ ein
beliebtes Modell bei Kids und coolen Typen. Aufgrund des Gewichts
und des mäßigen Klimakomforts
eignet sich der Helm vor allem für
kürzere Strecken.
+ gute Verarbeitung
— schwer und mäßig belüftet
Preis: 119,95 Euro;
www.pocsports.com
Michael Fröhlich,
Helmberater beim ADFC Heidelberg
Wie gut sind die neuen
modischen Helme?
Prinzipiell schützen diese Helme
genauso wie die bisherigen auch.
Allerdings sollte man auf das Prüfzeichen EN1078 achten, da einige
Modelle auf dem Markt sind, die
nicht speziell als Fahrradhelm deklariert sind und die gesetzliche Sicherheitsnorm umgehen.
Die Helmtragequote unter Radfahrern lässt noch zu Wünschen
übrig. Wie kann man „ObenOhne-Radler“ überzeugen?
Der erhobene Zeigefinger hilft auf
Dauer nicht weiter. Der ADFC Heidelberg veranstaltet monatlich eine
Helmberatung, bei der Interessierte
unter 90 aktuellen Modellen ein
passendes Exemplar auswählen und
dann beim nächsten Händler kaufen
können. Außerdem wünschen wir uns
noch mehr positive Berichterstattung
zum Fahrradhelm in den Medien.
Was ist das Wichtigste, damit ein
Helm auch wirklich schützt?
Der Helm muss passen und waagerecht auf dem Kopf sitzen. Er darf
nicht drücken, aber beim Schütteln
auch nicht runterfallen. Wenn der
Kinnriemen geschlossen ist, dürfen
maximal zwei Finger zwischen Riemen und Kinn passen.
Wichtig: Nach 4 bis 5 Jahren sollte
ein Helm ausgetauscht werden. Wenn
er mal runtergefallen ist, auch früher.
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TREKKINGBIKE 2-2014
nutcase Mellow Swirl
Die Nutcase-Helme im Skater-Look sprechen
vor allem junge und junggebliebene Stadtradler an. Die vielfältige Design-Palette reicht
von uni-matt über farbenfroh bis kurios. Für
längere Touren sind die mit 480 Gramm sehr
schweren Modelle jedoch weniger geeignet.
+ witzige Design-Ideen; gute Anpassung
— schwer und minimal belüftet
Preis: 69,90 Euro;
www.nutcasehelmets.com
extraGross
Standard-Helme enden meist bei Kopfumfang 62 cm. Aber viele Hersteller,
wie Abus, Casco, Cratoni, Uvex, KED etc.
produzieren heute auch XL-Modelle,
wie den Alpina Mythos mit 59-65 cm.
superLeicht
abus Cyclonaut
Wenn es etwas gediegener sein soll, aber der Kopfschutz nicht wie
ein klassischer Helm aussehen darf. Der „Cyclonaut“-Cityhelm
lässt sich genau, aber etwas fummelig einstellen. Die Passform ist
gut, aber der Tragekomfort ließe sich durchaus optimieren.
+ gute Anpassungsmöglichkeit
— schlechte Belüftung
Preis: 109,95 Euro; www.abus.com
Yakkay Tokyo Pink Jazz
Vielfalt ist Trumpf. Wer einen anderen Style auf dem Kopf
wünscht, kauft sich einfach ein neues Helmcover.
Eine interessante Idee für modisch bewusste City-Radfahrer.
+ große Auswahl an nicht alltäglichen Modellen
— mäßige Belüftung
Preis: Helmcover 47 Euro; Grundhelm 69 Euro; www.yakkay.de
cratoni C-Loom
Für Stadtradler und E-Biker. Das Modell „C-Loom“,
das ein bisschen an Helme für Motorroller erinnert,
überrascht mit seiner Form und einem annehmbaren
Gewicht von 290 Gramm. Interessant für Langhaarige:
Das Anpassungssystem erlaubt auch die Fahrt mit
Pferdeschwanz.
+ schnittiges Design; Notlicht am Heck
— nur zwei Größen
Preis: 99,95 Euro; www.cratoni.de
Ist der Fahrradhelm auch noch so schick
und trendy, in Deutschland muss er immer
die Sicherheitsnorm EN 1048 erfüllen.
casco Urbanic TC
Die Feuerwehr lässt grüßen. Mit dem „Urbanic
TC“ in Neongelb wird wohl niemand übersehen im
Straßenverkehr. Optional gibt’s gegen Aufpreis
unterschiedliche Helmcover sowie ein Regen- und
Winterkit. Ein guter, preisgünstiger Helm, bei dem
nur die Belüftung zu wünschen übrig lässt.
+ gute Polsterung und Passform
— etwas fummeliger Verschluss; Belüftung
Preis: 79,95 Euro; www.casco-helme.de
Der Specialized „Prevail“ ist so leicht
und luftig (185 g), dass ihn sogar die
Radprofis gerne benutzen. Ein Spitzenhelm mit entsprechendem Preis von
229,90 Euro. www.specialized.com
Reflektierend
scott Torus
Wenn der Fahrradhelm stilvoll
und edel wirken soll, kommt der
„Torus“ ins Spiel. Mit seiner
matt-anthraziten Optik inklusive
Fischgrät-Muster-Applikationen
dürfte er jeden Business-Radler
standesgemäß schmücken.
+ gute Passform; stilvolle Optik
— kein Hautschutz am Kinn; fummeliger Verschluss
Preis: 99,95 Euro;
www.scott-sports.com
Der Vollreflex-Helm stammt vom deutschen Hersteller KED. Das Sondermodell des Klassikers „Certus“ reflektiert
Licht auf der ganzen Fläche. Preis:
64,95 Euro; www.ked-helmsysteme.de
2-2014 TREKKINGBIKE
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© Foto: Daniel Simon
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