„Totale Ruhe“ zum Schluss
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„Totale Ruhe“ zum Schluss
BERGSTRASSE UND NECKAR Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 59 / Seite 3 LOKALREDAKTION SCHRIESHEIM So erreichen Sie die Lokalredaktion: Tel. Redaktion: Fax Redaktion: E-Mail: Fanfaren erklangen zum Abschluss des Mathaisemarkts 0 62 21 - 51 92 87 0 62 21 - 51 92 85 [email protected] Montag, 10. März 2008 Heizöl-Klau am BDS-Gewerbezelt? Schriesheim. (cab) Am Samstagmorgen fiel die Heizung im Zelt der Leistungs schau aus. Schriesheims Chef des Bundes der Selbstständigen (BDS), Horst Kolb, sah nach dem Rechten und stellte fest, dass in einem der drei Tanks rund 200 Li ter Heizöl fehlten. Kolb tippte auf Dieb stahl. Im Gespräch mit der RNZ sagte er: „Das war eine so große Menge! Das kann einfach kein Verbrauchsunterschied in der Heizungstechnik sein. Die Tanks wa ren vorher alle gleich voll, und auch die Verbrennung war gleich.“ Kolb vermutet, dass Unbekannte das Öl in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch abgezapft haben. Stadtbibliothek. 10 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr geöffnet. VHS. 10 bis 12 Uhr geöffnet. Ausschuss für Technik und Umwelt. 18 Uhr Sitzung, Rathaus, Zimmer 202. MGV Eintracht. Kinder und Jugendtanz gruppe: 17.30 Uhr Jüngere, 18.15 Uhr Äl tere, Vereinsheim. OWK. Bis 18 Uhr, OWKKasten: Anmel dung zur Frühlingswanderung. Blaues Kreuz. 19.30 Uhr Clubabend, evangelisches Gemeindehaus West. Evangelische Kirchengemeinde Schries heim. 17.30 Uhr Gebetsgemeinschaft. 18.30 Uhr Frauenkreis, GHO. 19.30 Uhr Posaunenchor (Altbläser), Wichernsaal. Katholische Kirchengemeinde Schries heim. 19 Uhr Frauen „Mittendrin“, gro ßer Pfarrsaal. „Das hier ist kein Partyzelt“ Was wird aus Gastro im BDS-Zelt? Von Carsten Blaue NOTDIENSTE Apothekennotdienst. Apotheke am Markt, Heiligkreuzsteinach, Pfarrweg 1, Telefon 0 62 20 / 92 40 00. Si Mehr aus Schriesheim ... ... im Inneren des Lokalteils. Die „Pfalz“ soll größer werden Schriesheim. (cab) Der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) wird sich in seiner heutigen Sitzung mit der Bauvor anfrage für einen Um und Erweiterungs bau des Hotels „Zur Pfalz“ in der Römer straße beschäftigen. Geplant ist ein dreigeschossiger An bau mit 20 bis 25 Hotelzimmern auf der OstSeite des HotelAnwesens. Im Erdge schoss ist ein Wintergarten mit Tagescafé vorgesehen. Mit einem Biergarten will „Pfalz“Wirt Jürgen Opfermann sein Ho tel zudem an die Umgebung anbinden. Und die wird bekanntlich völlig neu gestaltet, denn dabei handelt es sich um die Reste des OEGAreals, die nicht für den neuen Bahnhof gebraucht werden. Zurzeit planen fünf Architekturbüros so wie Studenten der Uni Stuttgart in einem IdeenWettbewerb an der städtebauli chen Zukunft dieses Geländes, das zwi schen der B 3, der Schillerstraße, der Pas seinZufahrt zur B 3 sowie der Römer straße liegt. Opfermanns Hotel liegt also auch in diesem Areal, für das ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden soll. Theoretisch sind die Planer in ihren Ideen für die Gestaltung dieses Gebiets völlig frei – abgesehen von den Vorgaben der Stadt für einen Mix aus Wohnen, Han del und Gewerbe. Opfermanns Signal ist aber eindeutig. Er plant für die Zukunft seines Hotels in der Römerstraße. Schriesheim. (cab) Seit 32 Jahren sind farbenfrohe Fanfarenzüge zu Gast beim Mathaisemarkt. Ihr Treffen ist traditionell der Höhepunkt des zweiten Fest-Wochenendes. Dabei stellen sie sich dem musikalischen Wettstreit im Festzelt und in einem Umzug durch die Straßen der Innenstadt, der gestern wieder Tausende nach Schriesheim lockte. Elf Fanfarenzüge aus Süddeutschland sorgten für den klangvollen Abschluss des Mathaisemarkts, der abends mit dem Brillantfeuerwerk über der Strahlenburg endete. Viele Fanfarenzüge halten dem Fest schon seit Jahrzehnten die Treue. Mit dabei war auch wieder der Bürgerwehr-Spielmannszug aus Endingen. Dieser hat in seinen Reihen übrigens einen guten Freund der Schriesheimer Winzergenossenschaft, nämlich den Betriebsleiter des Badischen Winzerkellers in Breisach, Georg Kaufmann. Die Endinger reisten bereits am Samstag an und erfüllten schon im Dunkel jenes Abends die Nebenstraßen des Mathaisemarkts mit ihrem Spiel. Sie marschierten in den Zehntkeller zu einem Ständchen. Auch gestern waren die Endinger gut drauf und gewannen in der Klasse 4. Der Fanfarenzug aus Sulzbach/Murr machte in der Klasse 3 den besten Eindruck. In Klasse 1 war es der Fanfarenzug der Stadt Osterburken. Die „Hendsemer Herolde“ waren in Klasse 2 alleine auf weiter Flur. Sie spielten quasi genauso außer Konkurrenz wie der Fanfarenzug des KSV Schriesheim. Insgesamt waren es zehn Musikgruppen, die beim 32. Fanfarenzugtreffen spielten. Wobei die Dertinger (Foto: Dorn) am treuesten sind. Sie waren schon 31 Mal dabei. „Totale Ruhe“ zum Schluss Mehr Gäste am zweiten Mathaisemarkt-Wochenende – Sicherheitskräfte vermelden kaum Zwischenfälle Von Carsten Blaue Schriesheim. Die Straußwirtschaften wa ren nochmal richtig voll, und auch die Schausteller freuten sich über bessere Umsätze als am ersten Wochenende: Der Mathaisemarkt ging für sie gestern ver söhnlich zuende. Auch die Sicherheits und Rettungskräfte waren mit dem End spurt des Volksfestes zufrieden. Klaus Landwehr vom Roten Kreuz (DRK) sprach von einem „sehr ruhigen“ Wochenende. Sogar „totale Ruhe“ hatte Oliver Scherer empfunden. Der Feuer wehrkommandant hatte höchstens noch ein paar GulliDeckel zu vermelden, die irgendwer in diverse Vorgärten geworfen hatte. Die Feuerwehr schloss die Abläufe wieder, und das war es dann auch schon mit der Bilanz der Kameraden. Polizeipostenleiter Klaus Krischke verwies zunächst darauf, dass am Freitag und Samstag zwar mehr los gewesen sei in den Straßen des Mathaisemarkts, aber immer noch weniger als im Vorjahr. In Zahlen: Laut Krischkes Aufzeichnungen besuchten das Volksfest am Freitag rund 12 000 Gäste (im Vorjahr waren es am gleichen Tag rund 15 000) und am Sams tag etwa 15 000 (Vorjahr: 25 000 Besu cher). Gestern waren es beim Fanfaren zugtreffen zudem wieder einige Tausend, die die Straßen säumten und den Rum mel dicht bevölkerten. Am Freitag habe die Polizei mehr zu tun gehabt als am Samstag, so Krischke. Im Protokoll der Beamten sind für Frei tagabend neun Schlägereien verzeichnet, die meisten davon vor dem Festzelt. Bis her liege aber nur eine Anzeige vor. Im Zelt selbst habe es kleine Rangeleien ge geben. Ein Beteiligter habe sich am Wo chenende zudem geweigert, seine Perso nalien herauszugeben. Schwer verletzt habe sich niemand bei den Zwischenfällen, so Krischke, der höchstens von ein paar „blutigen Nasen“ sprach. Der Samstag sei dagegen verhält nismäßig ruhig gewesen. Am Einlass ins Festzelt gebe es zwar immer wieder mal Probleme, aber gravierend sei das nicht, so Krischke, der sich gleich in mehrfa cher Hinsicht sehr zufrieden zeigte. Die Straußwirtschaften hätten die Sperrzei ten ohne Druck eingehalten und immer pünktlich zugemacht. Und die vier Mitar beiter der RNV am OEGBahnhof hätten stets den Überblick gewahrt, wenn es da rum ging, für die vielen Fahrgäste einen weiteren Zug nach Schriesheim zu be kommen. Und dann war da ja noch die Allge meinverfügung gegen das Rucksacktrin ken. Dazu Krischke: „Auf dem Festgelän de haben wir keine Flaschen mehr gese hen am zweiten Wochenende.“ Die Allge meinverfügung habe sich bewährt, wies Krischke darauf hin, dass auch Wein heim, Hirschberg und Dossenheim in Er wägung ziehen würden, dem Schrieshei mer Beispiel zu folgen. Und was hatte Krischke noch ver zeichnet? „Ein paar zerkratzte Autos im Bereich Edelsteinstraße, ein paar kaput te Spiegel. Das Übliche eben“. Eher unüb lich – zumindest für Altenbacher Verhält nisse – ist aber das, was sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ereignet hat: Im Ortsteil wurden vier Autos aufgebro chen. Dabei dachte man immer, in Alten bach sei die Welt noch in Ordnung. Die Kundschaft will Energie sparen Umweltbewusstsein lohnt sich: Rundgang durch das BDS-Zelt mit dem Landtagsabgeordneten der Grünen, Uli Sckerl Schriesheim. (kaz) An der ersten Station im Gewerbezelt dauert’s schon mal etwas länger. Uli Sckerl, Landtagsabgeordne ter der Grünen, ist zum Rundgang gekom men und interessiert sich für gasbetriebe ne Autos, die Geldbeutel und Umwelt schonen. Diese stellt das Autohaus Geh rig aus Dossenheim vor. Sie sollen bis 2018 „steuerbegünstigt“ bleiben. Momen tan kostet der Liter Autogas im Vergleich zu Benzin die Hälfte. Die Grünen würden Wort halten und für die regionale Wirtschaft über den Wahlkampf hinaus Interesse zeigen, weiß es Schriesheims Chef des Bundes der Selbstständigen (BDS), Horst Kolb, zu schätzen, dass die Grünen schon zum drit ten Mal ihren Rundgang durch das Ge MdL Uli Sckerl (Vierter von links) und Schriesheims Grüne interessierten sich auch für gasbetriebene Autos. Im Bild rechts: Schriesheims BDS-Chef Horst Kolb. Foto: Dorn werbezelt machen. Am Stand des Augen zentrums gibt’s Frotzeleien, ob der Mat haisemarkt künftig nicht unter der Über schrift „Gesundheits und WellnessWo chen“ firmieren sollte. Jene Branchen wa ren dieses Jahr stark vertreten. Und schon ist die Delegation bei der Raumausstattung Bock aus Leutershau sen, die das „SchlafTablet“ anbietet (mit dem man sich quasi in den Schlaf schaukeln kann) und den „Schnarchstop per“. Der wird angelegt wie eine Arm banduhr, verursacht bei allzu lautem Schnarchen angeblich so etwas wie „ein leichtes Streicheln“, das den Verursacher nicht wecken, sondern nur zum Aufdie Seitedrehen bewegen soll. In Mannheim ist „Pro Casa“ als Fachunternehmen für erneuerbare Energien wie Geothermie und Photovoltaik ansässig. Geschäftsfüh rer Klaus Derengowski begrüßt Sckerl mit Handschlag und meint pragmatisch, das Handwerkliche sei sein Job, und der Landtagsabgeordnete müsse sich betreffs alternativer Energien um entsprechende Gesetze kümmern. Was dieser völlig in Ordnung findet. Beim Rundgang haben die Grünen auch das MesseAngebot von ElektroEichler betrachtet, der selbst nach einigen Jahren in Schriesheim noch zu den „Jungunternehmern“ gerechnet werden darf. Aber auch „alte Hasen“ der Branche wissen: Die Kundschaft wird im mer umwelt und preisbewusster, wenn es um den Energieverbrauch von Elektro geräten geht. Schriesheim. MesseAtmosphäre und Par tystimmung vertragen sich nicht immer. Das zeigte sich dieses Jahr wieder im Zelt der Leistungsschau des Bundes der Selbstständigen (BDS). Gerade die Fir men und Institutionen, die im hinteren Teil in direkter Nachbarschaft zum Gas troBereich standen, sahen ihren Kon takt zum Kunden als erschwert an. „Dabei haben sie sich dieses Jahr mit der Musik noch zurückgehalten“, lobte Klaus Derengowski von „Pro Casa“ den WeldeStand. Für ihn war trotzdem klar: „Hier gehört eine Familiengastronomie her. Diese Party hat hier nichts verloren.“ Derengowski stand dieses Jahr auf der Seite des Weinhauses Bartsch: „Und das ist wie Urlaub. Wir standen vorher da, wo jetzt die Sozialstation ist, und da ha ben wir um 16 Uhr dicht gemacht.“ Trinken unter Markisen Rainer Näher, der Geschäftsführer der Kirchlichen Sozialstation, war direkt neben dem BrauereiBereich nicht glück lich: „Wir sind abends alle heiser. Bera tung ist in diesem Umfeld schwer. Wir wollen die Welde nicht weg haben. Aber wir müssen nach anderen Lösungen su chen.“ Auch Lutz Groß vom „Reha Team“ nebenan wäre froh, wenn es die gä be: „Die Leute standen mit ihren Bier Gläsern direkt vor uns. Und äußerst unan genehm ist der Zigarettenqualm.“ Die kombinierten Wirtshausdüfte würden wochenlang in seinen Ausstel lungsmaterialien hängen, bekräftigte Me tallbauer Matthias Kreis: „Wir kommen zwar seit 30 Jahren her und wissen, wie es ist. Aber das hier ist nun mal ein Ge werbe und kein Partyzelt“, schlug er vor, den Ausstellungs vom GastroBereich künftig mit einer Zwischenwand abzu koppeln. Sie gebe sich mit der Situation zufrie den, sagte dagegen Monika Stein vom De koputzHandel „Wollanja“: „Wenn man den Stand hier direkt gegenüber hat, muss man damit rechnen, dass hier was abgeht. Ich arrangiere mich damit“. Posi tiv sah es Valentina Pfeifer von „airco tec“: „Es ist alles nicht so gravierend. Dass die Leute feiern, ist normal. So kom men sie wenigstens hierher und sehen un sere Werbung.“ Bernhard Bischof von „mm Markisen“ machte seinen Stand je den Abend rund eine Stunde früher zu als nötig: „Sonst sitzen hier später wel che mit ihren Biergläsern unter meinen Markisen und trinken weiter“, grinste er. Schriesheims BDSChef Horst Kolb kennt das Problem. Gestern sagte er auf RNZAnfrage: „Ich verstehe die Kritik voll und ganz. Ich muss mal in mich ge hen und überlegen, was eine gute Lösung sein könnte. Der Sprach und Geräusch pegel ist eben sehr hoch. Wir müssen auch über die Möglichkeit eines zweiten Zelts mit einer Verbindung zur Gewerbe schau nachdenken.“ Nur eines ist für Kolb klar: Wenn die Gastronomie ganz aus dem BDSZelt verschwinde, wäre die Leistungsschau „eventuell tot“. Für Fritz Haas gab es ein Kinderbuch Rundgang der Stadträte über den Mathaisemarkt – Höfer dankte dem scheidenden Marktmeister Schriesheim. (cab) Normalerweise ist es ja Isolde Nelles, die Ehrenbürger Peter Hartmann in ihrem kleinen silbernen Smart zu Terminen chauffiert – zum Bei spiel zu öffentlichen Gemeinderatssitzun gen. Auf dem Rummel des Mathaise markts ist aber bekanntlich vieles an ders. Also war es CDUFraktionschef und ExPolizist Paul Stang persönlich, der im Autoscooter auf die Sicherheit des Ehrenbürgers achtete. Dabei fuhren ande re schneller, als die Polizei erlaubt. Ja, beim MathaisemarktRundgang der Stadträte am Samstagmittag war Freude angesagt. Doch eine fehlte am Treffpunkt im Festzelt, wo man sich erst mal mit Maultaschensuppe vom „Göcke lesmaier“ stärkte: Weinkönigin Marie Luise. Krank war sie, 40 Fieber. Dafür war ihr Vater, Dr. Horst Fleck, da. Bürgermeister Hansjörg Höfer begrüß te die parteiübergreifende Runde aller Couleur: neben Stang und Nelles bei spielsweise Rainer Dellbrügge und Karl Heinz Schulz (SPD), Dieter Knopf und Heinz Kimmel (FW), Johannes Scharr und Bernd Molitor (GL). Auch einige Alt Stadträte waren dabei, ebenso Ehrenbür ger Peter Riehl, die Weinprinzessinnen Katharina und Lena sowie die ehemali gen Weinhoheiten Målin Well und San dra Gutfleisch. Höfer ließ den Mathaise markt Revue passieren. Dann ging’s ins Gewerbezelt, in dem er beim Stelzenlau fen am Stand der Zimmerei Grüber keine Probleme mit der Balance hatte. An den Tischen des Weinhauses Bartsch verab schiedete der Bürgermeister zuvor Fritz Haas. Für den Marktmeister, der den Ru hestand anstrebt, gab es ein „Familienge schenk“, nämlich ein Kinderbuch. Auf dem Rummel genossen die Kom munalpolitiker den Blick aus dem Riesen rad, fuhren BoxAuto oder drehten ihre Runden in der „Raupenbahn“. Später kehrten sie dann noch im Weingut Weh weck ein und stärkten sich beim traditio nellen Knöchelessen. Gaudi auf dem Rummel für Stadträte, Weinhoheiten und natürlich auch Ehrenbürger Peter Hartmann: In der „Raupenbahn“ ging es rund. Foto: Dorn