Rheumatoide Arthritis - KrankenPflege

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Rheumatoide Arthritis - KrankenPflege
Rheumatoide Arthritis: Aktuelle Einblicke in die Kombinationstherapie von TNF-alpha-Blockern plus MTX
Rheumatoide Arthritis
Aktuelle Einblicke in die Kombinationstherapie von
TNF-alpha-Blockern plus MTX
Düsseldorf (19. September 2014) - Bei der Behandlung der
rheumatoiden Arthritis ist Methotrexat (MTX) als Anchor Drug fester
Bestandteil der Therapie. Sowohl die EULAR-Empfehlungen1 als auch
die deutsche S1-Leitlinie2 empfehlen MTX in der Erstlinien- sowie der
Kombinationstherapie mit einem Biologikum. Wann und mit welcher
MTX-Dosis die Kombinationstherapie optimalerweise eingesetzt werden
sollte, wurde auf einem AbbVie-Symposium3 anlässlich des
Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)
diskutiert. Mit den Studien CONCERTO und MUSICA liegen nun
erstmals Daten zur Dosierung von MTX in Kombination mit dem
TNF-alpha-Blocker Adalimumab vor. 4,5
Grundsätzlich ist das Ziel in der Kombinationstherapie, die
MTX-Dosierung so niedrig wie möglich, aber doch so hoch wie nötig
anzusetzen. Es gilt, den positiven Effekt von MTX zu nutzen, bei so
geringen Nebenwirkungen wie möglich. Ziel der CONCERTO-Studie4
war es zu untersuchen, wie sich verschiedene MTX-Dosierungen auf
die Wirksamkeit und Sicherheit einer Kombinationstherapie mit dem
TNF-alpha-Blocker Adalimumab auswirken. Insgesamt wurden 395
Patienten mit früher aggressiver RA randomisiert, 358 Patienten (91 %)
schlossen die Studie ab. „Die Patienten waren allesamt MTX-naiv, um
Einflüsse durch eine MTX-Vortherapie auszuschließen“, begründete
Professor Gerd Burmester von der Berliner Charité die
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Patientenauswahl in seinem Vortrag. Die Patienten erhielten zusätzlich
zu der für Adalimumab üblichen Dosierung von 40 mg s.c. alle 14 Tage
in vier parallelen Studienarmen MTX-Dosierungen von 2,5 mg, 5 mg, 10
mg oder 20 mg wöchentlich. Als primärer Endpunkt wurde das
Erreichen einer niedrigen Krankheitsaktivität (DAS28-CRP<3,2) nach
Abschluss der 26-wöchigen Studiendauer definiert. Es zeigte sich eine
Verbesserung der Wirkung in Bezug auf Klinik, Hemmung der
radiologischen Progression und Verbesserung der körperlichen
Funktionsfähigkeit. Die Ergebnisse in der 10-mg- und der
20-mg-Gruppe waren hierbei vergleichbar.
So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig
Ähnliches wurde auch bei den Adalimumab-Plasmaspiegeln
beobachtet: In der Studie konnte gezeigt werden, dass bis zur
Dosierung von 10-mg MTX der Adalimumab-Plasmaspiegel anstieg.
Zwischen der 10- und 20-mg-MTX-Gruppe zeigte sich jedoch kein
nennenswerter Unterschied.
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In der CONCERTO-Studie wurde auch die
MTX-Polyglutamat-Konzentration in den roten Blutkörperchen
gemessen. Diese erhöhte sich parallel zur steigenden MTX-Gabe bis
zur 20-mg-Dosis. Laut Prof. Burmester gibt es Untersuchungen, die auf
einen Zusammenhang zwischen der MTX-Wirksamkeit und seiner
Polyglutamierung hinweisen. „Dies deutet darauf hin, dass die
vergleichbare klinische Wirksamkeit der 10mg- und 20mg-Studienarme
nicht unbedingt auf eine limitierte MTX-Resorption im 20mg-Arm
zurückzuführen ist“, so Burmester. „Möglicherweise spielen aber auch
noch unbekannte Mechanismen bei der MTX-Aufnahme und
Verstoffwechslung eine Rolle“.
MUSICA unterstreicht Ergebnisse der CONCERTO-Studie
In eine ähnliche Richtung wie CONCERTO weisen die Ergebnisse der
MUSICA-Studie.5 Geprüft wurde die Nichtunterlegenheit von 7,5 mg
MTX gegenüber 20 mg MTX in Kombination mit Adalimumab im
Hinblick auf die Krankheitsaktivität (DAS28-CRP< 3,2). Die Zugabe von
Adalimumab führte bei Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf
MTX in der Monotherapie zur Verbesserung der Krankheitsaktivität, der
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körperlichen Funktionsfähigkeit und der Beurteilung im Ultraschall. Der
primäre Endpunkt der Nichtunterlegenheit konnte zwar nicht erreicht
werden, der Unterschied zwischen den beiden Studienarmen war
hinsichtlich des ACR70-Ansprechens und der körperlichen
Funktionsfähigkeit gemäß Health Assessment Questionnaire Disability
Index (HAQ-DI)-Score allerdings nur minimal. Die Verträglichkeit der
Therapie war in beiden Studien in allen Dosierungen gut. Schwere
Nebenwirkungen traten nur sehr selten auf.4,5 „Aus den Ergebnissen
der beiden Studien CONCERTO und MUSICA kann geschlossen
werden, dass in der Kombinationstherapie eine MTX-Dosierung von 10
mg in den allermeisten Fällen ausreichend ist“ fasste Professor
Burmester zusammen. In den EULAR-Empfehlungen wird CONCERTO
mittlerweile als Referenz-Studie zitiert und ≥ 10 mg MTX/Woche in der
Kombinationstherapie mit einem Biologikum als angemessen und
effektiv empfohlen.1
Vorteile von MTX in der Kombinationstherapie
Die Therapie der rheumatoiden Arthritis folgt gemäß aktuellen
Leitlinien1,2 einem klar definierten Stufenplan. Erst kommt MTX in
Monotherapie, dann in Kombination mit weiteren DMARDs zum
Einsatz. Zeigt sich innerhalb von sechs Monaten kein ausreichendes
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Ansprechen, kann zusätzlich ein Biologikum verabreicht werden. „Die
Entscheidung, wann die Kombinationstherapie aus Biologikum und
MTX zum Einsatz kommt, ist allerdings immer auch eine individuelle.
So wird man etwa bei einem Patienten, dessen Arbeitsfähigkeit akut
gefährdet ist, früher zu einem Biologikum wie etwa einem
TNF-alpha-Blocker greifen“, führte Professor Krüger aus. Er verwies in
diesem Zusammenhang auf Ergebnisse der PREMIER-Studie6, die
zeigen, dass in der Kombination von MTX und Adalimumab von Beginn
an dauerhaft bessere Ergebnisse erzielt werden können als in der
Monotherapie mit MTX. „Diese Unterschiede können auch bei einem
späteren Umstieg auf die Kombinationstherapie nicht mehr
wettgemacht werden.“ „Vielleicht“, wagte Krüger einen Blick in die
Zukunft, „wird die Therapie der rheumatoiden Arthritis bald so
aussehen, dass wir mit der Kombinationstherapie TNF-alpha-Blocker
plus MTX starten, um eine möglichst schnelle, anhaltende klinische
Remission und davon ausgehend eine schrittweise
Therapiedeeskalation zu erreichen.“
Quellen
1.
2.
Smolen JS et al., Ann Rheum Dis 2014; 73(3): 492–509
Krüger K et al. AWMF-Register-Nr. 060 – 004
Lunch-Symposium anlässlich des 42.
Kongresses der Deutschen Gesellschaft für
Rheumatologie (DGRh).
„Kombinationsthera
3.
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pie der Rheumatoiden Arthritis –Wie? Wann?
Warum?“, 19. September 2014
Burmester GR et al., Ann Rheum Dis
2014. doi:10.1136/annrheumdis-2013-2047695
4.
Kaeley G et al., Ann Rheum Dis
2014; 73(Suppl 2)
5.
Keystone EC et al., J Rheumatol
2014; 41: 5–14
6.
Über die rheumatoide Arthritis (RA)
RA ist eine bisher nicht heilbare,
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chronisch-entzündliche Erkrankung, die
in der Regel in den Gelenken ihren
Anfang nimmt, meist in den kleineren
Gelenken der Finger, Hände und
Handgelenke. Im Gegensatz zur
häufigsten Gelenkerkrankung – der
Arthrose, einem Gelenkverschleiß –
handelt es sich bei der RA um eine
Autoimmunerkrankung, bei der das
fehlgesteuerte Immunsystem gesunde
Gelenke angreift. Die wichtigsten
Symptome umfassen Gelenkschmerzen,
Steifigkeit und Schwellungen.
Schätzungen zufolge leiden über
400.000 Deutsche an einer RA.1
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Quelle
1.
http://dgrh.de/fileadmin/media/Di
e_DGRH/Presse/Rheuma_in_Zahlen_pre
sse_aktual.pdf
Adalimumab (HUMIRA®) in der
Rheumatologie
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Das Biologikum Adalimumab
(HUMIRA®) ist ein rekombinanter,
vollständig humaner, monoklonaler
IgG1-Antikörper mit Zulassungen in zehn
Indikationen chronisch-entzündlicher
Erkrankungen, davon sechs allein im
Bereich des rheumatischen
Formenkreises: Rheumatoide Arthritis
(RA), Psoriasis-Arthritis (PsA),
polyartikuläre juvenile idiopathische
Arthritis (pJIA) ab zwei Jahren,
Enthesitis-assoziierte Arthritis ab 6
Jahren sowie axiale Spondyloarthritis
(AS und nr-axSpA).1 HUMIRA® bietet
ausgezeichnete Wirksamkeit und ein
belegtes Sicherheitsprofil in der
Rheumatologie.2,3 Mit HUMIRA® kann
bei Patienten mit mäßiger bis schwerer
rheumatoider Arthritis eine lang
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anhaltende klinische Remission, der
langfristige Erhalt der körperlichen
Funktionsfähigkeit und die Hemmung
der radiologischen Progression erzielt
werden.4,5 Damit wirkt HUMIRA® über
die Linderung der Symptome hinaus.1
HUMIRA® ist bei Patienten mit aktiver,
progressiver PsA umfassend wirksam
auf Haut und Gelenke.6 HUMIRA® ist
das erste Biologikum mit einer
Zulassung zur Behandlung der axialen
Spondyloarthritis und weist als einziges
Biologikum bei nr-axSpA Langzeitdaten
von mittlerweile über drei Jahren auf.7
Eine umfassende klinische Datenbank,
die auf mehr als 15 Jahren
Forschungsarbeit beruht, und die
Beobachtung von Patienten in klinischen
Studien von bis zu zehn Jahren schaffen
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eine solide Vertrauensbasis.3 Gestützt
wird dies durch die Erfahrung aus der
Behandlung mit HUMIRA® von mehr als
740.000 Menschen in 89 Ländern.8 Das
Medikament trägt dazu bei, Operationen
und andere mit der
Gesundheitsversorgung oder einer
Behinderung einhergehende Kosten zu
reduzieren.2,9-12
Quellen
1.
Fachinformation Humira®, Stand:
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September 2014
2.
Sfikakas P, CurrentDirections in
Autoimmunity 2010; 11: 180–210
3.
Burmester GR et al., Ann Rheum
Dis 2013; 72: 517–524
4.
Keystone EC et al., J Rheumatol
2013; 40(9): 1487–1497
5.
Keystone EC et al., Ann Rheum
Dis 2013; 72(Suppl 3): 227
6.
Mease PJ et al., Ann Rheum Dis
2009; 68(5): 702–709
7.
Sieper J et al., Ann Rheum Dis
2013; 72(6): 815–822
8.
AbbVie, Data on File
9.
van Vollenhoven RF et al.,
Arthritis Care Res 2010; 62: 226–234
10.
Bansback NJ et al., Ann Rheum
Dis 2005; 64: 995–1002
11.
Feagan BG et al.,
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Gastroenterology 2008; 135: 1493–1499
Kimball AB et al.,
Postervorstellung beim 67.
Jahrestreffen der American Academy
of Dermatology, 6.-10. März 2009, San
)
Francisco, Kalifornien (USA
12.
Über AbbVie
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AbbVie (NYSE:ABBV) ist ein
globales, forschendes
BioPharma-Unternehmen, das 2013
aus der Aufteilung von Abbott
entstanden ist. Ziel von AbbVie ist es,
mit seiner Expertise, seinem
einzigartigen Innovationsansatz und
engagierten Mitarbeitern innovative
Therapien für einige der
komplexesten und
schwerwiegendsten Krankheiten der
Welt zu entwickeln und
bereitzustellen. Aktuell beschäftigt
AbbVie weltweit etwa 25.000
Mitarbeiter und vertreibt seine
Medikamente in über 170 Ländern. In
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Deutschland ist AbbVie an seinem
Hauptsitz in Wiesbaden und seinem
Forschungs- und Produktionsstandort
in Ludwigshafen vertreten. Insgesamt
beschäftigt AbbVie Deutschland rund
2.400 Mitarbeiter. Weitere
Informationen zum Unternehmen
finden Sie unter www.abbvie.com
und
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Quelle: AbbVie Deutschland,
19.09.2014 (tB).
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