Welches Öl für welchen Motor - bei luetz

Transcrição

Welches Öl für welchen Motor - bei luetz
Welches Öl für welchen Motor
1 VISKOSITÄT Die wird in den SAE Klassen gemessen.
Dabei sagt die Zahlenfolge mit dem "W" in der Mitte etwas über die Viskosität =
Zähflüssigkeit bei bestimmten Öltemperaturen aus.
1.1 Die Zahl vor dem W Die Zahl VOR dem W (z.B. 5W...) gibt an, wie "dünnflüssig" das Öl bei ca. -15°C
Öltemperatur ist.
Je kleiner die Zahl, desto dünnflüssiger ist das Öl, wobei 20W.. am
Dickflüssigsten und 0W.. am Dünnflüssigsten ist.
Je dünnflüssiger das Öl ist, desto kürzer ist die sog. "Durchölungszeit", die Zeit
also, die benötigt wird von der ersten Umdrehung des Motors, bis das Öl
vollumfänglich im Motor verteilt ist.
Die Durchölungszeit spielt also beim Kaltstartverschleiß eine Rolle; der
Verschleiß beim Kaltstart entspricht etwa 200 gefahrenen Autobahnkilometern.
Der Unterschied zwischen 0W... und 15W.. macht sich allerdings erst unterhalb
von -5/-10°C bemerkbar, weshalb der Wert für Sommer-Saison- und
Rennfahrzeuge eher unwichtig ist.
1.2 Die Zahl nach dem W Die Zahl NACH dem "W" (z.B. ...W40) sagt etwas darüber aus wie "dünnflüssig"
das Öl bei 100°C ist.
Auch hier gilt, je kleiner die Zahl, desto dünnflüssiger ist das Öl, wobei ..W60 am
Dickflüssigsten und ..W30 am Dünnflüssigsten ist.
Je dünnflüssiger das Öl ist, desto schlechter ist der Öldruck bei höheren
Öltemperaturen.
Daraus lässt sich erkennen, wann man was nimmt:
– 10W60:
getunte Motoren, hohe Drehzahlen, Rennfahrzeuge, viel Autobahn,
Sommer, kein Ölkühler etc.
– 0W30:
Wintersaisonfahrzeug, viel Kurzstrecke, Neuwagen, NUR Synthetik Öl
gefahren!! (Reinigungsadditive)
Grundsätzlich schreiben alle Hersteller heute geringere Viskositäten vor, weil
– dadurch der Spritverbrauch dadurch
(schnellere Durchölung = weniger Reibung= weniger Verbrauch)
– hohe Öltemperaturen kaum mehr vorkommen (zu viel Verkehr, ÖlWasserwärmetauscher usw.)
– sie über die Pflicht, Garantie und bestimmte Markenbindung viel Geld
damit verdienen
2 VOLL-­‐SYNTHETIK oder MINERALISCHES ÖL? Öle mit einer Viskosität von
– 15W40 sind fast alles "mineralische" Öle.
Das heißt sie sind werden aus fossilen Brennstoffen (Erdöl) hergestellt.
Diese Öle verbrennen nicht rückstandsfrei und führen zu
Ölkohleablagerungen im Brennraum und ggf. auch ähnlichen
Ablagerungen im Ölkreislauf.
– 10W40 sind sog. "teil-synthetische" Öle, also ein mineralisches Öl mit
synthetischen Zusätzen.
– 5W30, 5W40, 0W30, 10W60, etc. sind "voll-synthetische" Öle,
vollständig künstlich hergestellt sind.
3 MISCHBARKEIT Per Gesetz MÜSSEN alle Öle miteinander mischbar sein.
Jedoch wird eine solche Mischung eher "schlechte" Eigenschaften haben!
4 Kann man zwischen Ölen wechseln ? Grundsätzlich sollte man möglichst bei der Art von Öl bleiben die der Motor
"gewöhnt" ist.
4.1 Synthetisch auf Mineralisch? Ein Umstieg von vollsynthetischem Öl auf mineralisches geht ohne Risiko, nur
danach nicht wieder zurück.
4.2 Mineralisch auf synthetisch? NICHT EMPFEHLENSWERT !
Jedes vollsynthetische Öl enthält Reinigungsadditive die Ölschlamm verhindern
und Ablagerungen lösen.
Wurde zuvor mineralische Öl gefahren und dann auf synthetisches Öl
gewechselt, kann (muss aber nicht) das Lösen von Ablagerungen zur Folge
haben.
Die Konsequenzen können dann sein:
– Kompression sinkt (Ablagerungen hatten zuvor Kolbenringe abgedichtet)
– Kompression sinkt oder geht verloren (Ablagerungen hatten
Auslassventile abgedichtet)
– Motor verbrennt mehr ÖL (Kolbenringe undicht)
– Motor verliert ÖL (Ablagerungen hatten Dichtungen abgedichtet)
5 FAZIT Vollsynthetische Öle sind in der Summe der Eigenschaften besser als
mineralische Öle.
Wie zuvor beschrieben ist vollsynthetisches Öl nicht unbedingt notwendig, jedoch
hat es mehr Sicherheitsreserven sowohl beim Kaltstart als auch bei hohen
Betriebstemperaturen.
Wenn man nicht weiß womit ein Motor zuvor betrieben wurde, ist es besser
mineralisches oder eventuell noch teilsynthetisches Öl verwenden
6 ÖL-­‐ Qualität Diese ist NICHT mit der Viskosität zu verwechseln!
Sie wird sie in API Klassen gemessen:
6.1 BENZINER: –
–
–
–
SB (Niedrigste Klasse, entspricht dem Stand von 1930)
SC (entspricht dem Stand bis 67)
SD (entspricht dem Stand bis 1971)
SE (entspricht dem Stand bis 1980)SF (entspricht dem Stand nach 1980)
Je höher der Index nach dem "S" desto hochwertiger!
6.2 DIESEL: –
–
–
–
CA (Dieselsauger 1940 bis 1950)
CB (Dieselsauger 1950 bis 1960)
CC ( leicht aufgeladenen Diesel ab 1961)
CD (aufgeladener Diesel ab 1955)
Je höher der Index nach dem "C" desto hochwertiger!