libanon - Medair
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LIBANON DIE MEISTEN FLÜCHTLINGE PRO KOPF WELTWEIT WARUM LIBANON? Der Bürgerkrieg in Syrien, die anhaltende Instabilität und die politische Unbeständigkeit in der Region haben zu fast vier Millionen Flüchtlingen geführt. Die Nachbarländer wie der Libanon haben ihre Belastungsgrenze durch die Unterstützung der mehreren Hunderttausend syrischen Flüchtlinge, die in ihr Land geströmt sind, bereits überschritten. Denn der Libanon hat die höchste Flüchtlingsrate pro Kopf weltweit, mehr als 1,1 Millionen Flüchtlinge, und durch die Krise zirka 2,5 Milliarden Dollar eingebüßt. Ständige Zusammenstöße und zunehmendes Auftauchen von bewaffneten Gruppierungen an der Grenze zu Syrien im Norden des Landes haben zu Instabilität geführt. Die politische Zersplitterung im Libanon hat zur Folge, dass die Kämpfe in Syrien sich auf das libanesische Staatsgebiet ausgedehnt und nur noch mehr Leid und Elend unter Flüchtlingen und Libanesen verursacht haben. Zunehmende soziale Spannungen zwischen den Libanesen und den Flüchtlingen spalten die Gesellschaft weiter. Schwächere Gruppen werden kaum mit der Situation fertig und mühen sich ab, um das Nötigste für ihre Grundbedürfnisse zusammenzubekommen. Die Hilfsorganisation haben mit einem Mangel an Hilfsgeldern zu kämpfen sowie mit Spannungen zwischen der einheimischen Bevölkerung und den Flüchtlingen und extremen Witterungsbedingungen im Winter und Sommer. In der Bedarfsanalyse für Syrien der Organisation ACAPS wurde festgestellt, dass eine weitere Zuspitzung der humanitären Krise wahrscheinlich ist. Der Analyse zufolge werden bis zu weitere vier Millionen Menschen im ersten Halbjahr 2015 auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. WO WIR ARBEITEN? Medair hat ihre Zentrale in Beirut und leistet Nothilfe im Hochland des Bekaa-Tals, wo mehrere Hunderttausend Flüchtlinge Zuflucht gesucht haben und in notdürftigen Unterkünften auf gemietetem Ackerland von libanesischen Bauern leben. Medair unterstützt seit 2012 Opfer der Syrienkrise im Libanon. BESCHREIBUNG DER PROJEKTE Unterstützung durch Bausätze für Unterkünfte Tausende Flüchtlinge im Libanon leben in dünnen Zelten in inoffiziellen Siedlungen auf Ackerland. Medair rüstet die Flüchtlinge mit Bausätzen für Unterkünfte aus, die u.a. Vinylfolien, Holz, Plastikplanen und Nägel enthalten, um die Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit der Zelte zu verbessern. Außerdem werden besondere Eingriffe vorgenommen und Bausätze für Flüchtlinge verteilt, die in heruntergekommenen Gebäuden leben, um sie zum Schutz vor dem Wetter abzudichten. In gewissen Fällen wird der Zugang und die Sicherheit von Zelten für ältere Menschen und Behinderte verbessert. Außerdem werden in den Siedlungen nach Bedarf Schulungen zur Vermeidung von Bränden abgehalten und Hochwassersoforthilfe-Sets verteilt, um den Flüchtlingen zu helfen, ihre Zelte sicher und trocken zu halten. Einsatz von Technologie zum Erreichen der Bedürftigsten Zur Verbesserung der Effizienz unserer Nothilfemaßnahmen legt Medair den Fokus auf Innovation und Technologie. Wir nutzen Geoinformationssysteme (GIS-Technologie), um inoffizielle Flüchtlingssiedlungen zu identifizieren und zu kartieren. Die Flüchtlingssiedlungen können aus einigen Hundert bis zu mehr als tausend Menschen bestehen. Die Medair-Teams führen monatliche Kartierungsaktionen im Bekaa-Tal durch und erhalten Daten über Siedlungen in anderen Landesteilen von anderen Hilfsorganisationen. Diese Daten werden dann an das Flüchtlingshilfswerk der UNO weitergeleitet, das sie in eine Google Earth App hochlädt. Diese App erleichtert der UNO und den humanitären Hilfsorganisationen in der Region die Koordination ihrer Arbeit und das Nachverfolgen ihrer Aktionen. Medair nutzt außerdem das von World Vision entwickelte Softwarepaket „Last Mile Mobile Solutions (LMMS)“, um die Bedarfsabschätzung zu beschleunigen und den Verteilungsprozess zu organisieren. Ein Tablet-Computer wird zur elektronischen Speicherung der Personendaten der Hilfeempfänger und zur Erstellung eines Personalausweises mit Foto und Barcode eingesetzt. Bei den Verteilungsaktionen scannen die Teams dann den Barcode ein und geben die Hilfsgüter direkt aus. Dadurch wird die Rechenschaftslegung verbessert und das umständliche Papiersystem abgeschafft. Medair Lebanon | Hazmieh, Baabda- Mt. Lebanon | Tel +961 7141 7639 | [email protected] | website medair.org LIBANON DIE MEISTEN FLÜCHTLINGE PRO KOPF WELTWEIT Sauberes Wasser und sanitäre Anlagen für Siedlungen auf Ackerland Für die Flüchtlinge in den inoffiziellen Siedlungen ist der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen äußerst begrenzt, was zu ernsthaften Krankheitsrisiken und Gesundheitsproblemen führt. Viele Siedlungen werden leicht überschwemmt und haben keine gut funktionierenden Latrinen oder regelmäßige Müllentsorgung. Deshalb arbeitet Medair mit den Menschen in diesen Siedlungen zusammen, um die Dränage von Wasser und die sanitären Anlagen zu verbessern, Abfälle einzusammeln, die Hygiene zu fördern und Trinkwasser-Sets (u. a. mit Wasserfiltern und -tanks) zu verteilen. Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge und Einheimische Viele Flüchtlinge im Libanon haben Schwierigkeiten, Zugang zu einer grundlegenden Gesundheitsversorgung zu bekommen. Die existierenden Gesundheitseinrichtungen sind vollkommen überfordert. Häufig ist nur die Notversorgung gewährleistet. Medair unterstützt zusammen mit der libanesischen Regierung vier Krankenhäuser, die medizinische Grundversorgung bieten, um die Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge und gefährdeten libanesischen Familien zu verbessern. Die Medair-Zuschüsse decken die Kosten für Behandlung und Arzneimittel, um eine erschwingliche Gesundheitsversorgung und -schulung für Libanesen und Syrer zu garantieren. Medair hat außerdem Mobilisierungsspezialisten und freiwillige Helfer im Einsatz, die Unterernährungs-Screenings durchführen, die Familien über Gesundheitsdienstleistungen informieren und Schulungen für Mütter über die Bedeutung des Stillens sowie der Schwangerschaftsvor- und nachsorge durchführen. Die Flüchtlinge, denen wir helfen „Der letzte Tag, an dem ich zur Schule ging, war der schlimmste meines Lebens. Ich spielte während des Sportunterrichts draussen und hatte Spaß beim Herumrennen mit meinen Freunden. Im Bruchteil einer Sekunde fiel eine Bombe auf unsere Schule, das Dach stürzte ein und alles war chaotisch und laut. Mein Mathelehrer kam dabei ums Leben, der Schulleiter starb ̶ und auch viele meiner Freunde starben an diesem Tag.“ - Haya (18), Leiterin einer Siedlungsgemeinschaft im Bekaa-Tal „Wir sind Bettler, weil wir Geld brauchen. Niemand gibt uns Arbeit. Der Mann da warnt uns vor dem Polizeiauto, damit wir wegrennen können. Aber wir haben keine Angst. Die Polizei tut uns nichts. Sie tut gar nichts. Die Polizisten jagen uns nur weg, um uns ein bisschen Angst einzujagen. Aber wir schaffen es immer, uns vor ihnen zu verstecken.“Fajar (9), Straßenkind im Bekaa-Tal Unsere Unterstützer: Organisationen, private Spender und Finanzierungspartner Generaldirektion für Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der EU-Kommission (ECHO), ERIKS Development Partner, Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR), Welternährungsprogramm der UNO, Lancaster Foundation sowie großzügige private Spender. Kontakt für Medien und Journalisten: Interviews, Fotos und Berichte stehen auf Englisch und Arabisch zur Verfügung. Für weitere Auskünfte und Interviews mit Mitarbeitern vor Ort wenden Sie sich bitte an: Megan Fraga, Communications Officer, (Englisch) [email protected] +961 71 41 76 39 Hiba Fares, Communications Assistant (Englisch, Arabisch) [email protected] +961 3 912 706 Weitere Informationen erhalten Sie bei: Abigail Woodcock, Mitarbeiterin Pressestelle Schweiz (Englisch) [email protected] +41 (0)78 635 30 95 Website: www.medair.org | Twitter: https://twitter.com /MedairInt & https://twitter.com /Medair_SYR | Facebook: www.facebook.com/pages/Medair/ Medair Lebanon | Hazmieh, Baabda- Mt. Lebanon | Tel +961 7141 7639 | [email protected] | website medair.org LIBANON DIE MEISTEN FLÜCHTLINGE PRO KOPF WELTWEIT Team beim Erfassen der Hilfeempfänger mit LMMSTechnologie und Abgabe eines Personalausweises mit Foto und Barcode. ©Medair/Megan Fraga Syrische Flüchtlinge helfen mit bei Arbeiten zur Verbesserung ihrer Siedlungen im Libanon durch Anlage von Dränagegräben und sanitären Anlagen. ©Medair/Megan Fraga Flüchtlingskinder erhalten nach einem schlimmen Schneesturm im Winter Decken von Medair. ©Medair/Megan Fraga Medair Lebanon | Hazmieh, Baabda- Mt. Lebanon | Tel +961 7141 7639 | [email protected] | website medair.org