Die schönen Seiten des Internet Die schönen Seiten des
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Das Magazin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen Nachrichten 01/2013 ISSN 1430-6204 Alkoholmissbrauch im Alter Dokumentaiton Nr. 35 Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. Dokumentation JA zum Alter! mit Messe SenNova 10. Deutscher Seniorentag 2012 t 10. Deutscher Seniorentag mit Messe SenNova 3. bis 5. Mai 2012 in Hamburg Dokumentation erschienen Ältere im Bundesfreiwilligendienst Die schönen Seiten des Internet ? Das neue Bild vom Alter Der Senioren Ratgeber bietet weitreichende, nutzwertige w Gesundheits-Informationen, G die ganz auf die Bedürfnisse der älteren Generation zugeschnitten sind praktische Tipps zu Bewegung und gesunder Ernährung viele Ratschläge, die den v Alltag erleichtern und die A Lebensqualität verbessern Ausgezeichnet mit dem A Gütesiegel der BAGSO für G besondere Lesefreundlichkeit, Verständlichkeit und Lebensnähe. Jeden Monat NEU in der Apotheke! An alle Senioren-Einrichtungen: Als wertvolle Informationsquelle sollte zu jedem eingelösten Rezept der Senioren Ratgeber aus der Apotheke gehören! 2 www.senioren-ratgeber.de BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Editorial Wissenschaftsjahr 2013: Die demografische Chance D as Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat 2013 zum „Wissenschaftsjahr demografischer Wandel“ erklärt und möchte mit einer Vielzahl von Aktionen die Chancen, die der demografische Wandel mit sich bringt, herausstellen. Auch die BAGSO nimmt sich dieses Themas an. Unsere Gesellschaft in Deutschland und in ganz Europa wird in den nächsten 20 Jahren kleiner, bunter und älter. Immer weniger Kinder werden geboren – trotz aller familienpolitischen Maßnahmen. Das hat viele Gründe; vor allem aber ist bereits jetzt schon die Generation der 25- bis 45-Jährigen, die eine Familie gründen könnten, so ausgedünnt, dass wir mit einem weiteren Geburtenrückgang rechnen müssen. Prävention, nämlich Vorsorge und Vorbeugen, ist eine der Leitideen unserer Arbeit in naher Zukunft. Was kann der Einzelne in Eigenverantwortung dazu beitragen, möglichst gesund alt zu werden? Bewegung, körperliche Aktivität, Sport – und sei es nur der 30-minütige tägliche Spaziergang – gehören dazu. Aber auch die geistige Aktivität darf nicht mit zunehmendem Alter nachlassen, unsere grauen Zellen wollen bewegt werden! Nicht umsonst spricht man von „Gehirn-Jogging“. Es gilt, auch im hohen Alter noch interessiert und informiert zu bleiben. Wie viel Kreativität schlummert in Seniorinnen und Senioren, die nur geweckt werden will? Ebenso sollte das Internet für alle älteren Menschen erschlossen werden – auch ein Ziel der BAGSO. Unsere Lebenserwartung steigt und steigt. Freuen wir uns darüber! Schließlich ist es seit Menschengedenken das Ziel, das menschliche Leben zu verlängern. Und schließlich kommt es darauf an, soziale Kontakte zu pflegen, mit anderen Menschen zusammen zu sein, sich auszutauschen, zu diskutieren, etwas gemeinsam zu unternehmen. Doch wir müssen alles tun, um möglichst gesund alt zu werden, um möglichst selbstständig und selbstbestimmt auch im hohen Alter leben zu können. Hierin sieht die BAGSO eine große Herausforderung, mit ihren Verbänden dazu beizutragen. Welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erleichtern einen gesunden Lebenswandel? Wie sieht es mit Sportstätten, Schwimmbädern aus – wie mit Angeboten für lebenslanges Lernen? Und wie können wir Mitverantwortung entwickeln? Wie werden soziales BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Engagement und Partizipation gefördert? Wie können wir „Sorge und Mitverantwortung in der Kommune – Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften“ (so der Titel des 7. Altenberichtes) vorantreiben? Wohnen und Pflege im Alter sind weitere Themen, die uns bewegen. Welche Wohnformen kommen für ältere Menschen in welcher Lebenssituation in Frage? Wie muss das Wohnumfeld beschaffen sein, damit es lange Selbstständigkeit ermöglicht? Welche Barrieren in unserer dinglichen Umwelt erzwingen geradezu Unselbstständigkeit, hindern Mobilität? Hier gilt es auch, die Situation in ländlichen Gegenden zu analysieren und zu verbessern. Wie weit können z. B. Telekommunikation und -medizin weiterhelfen? Und nicht zuletzt wird bei einem Blick in die Zukunft auch die Frage der nachberuflichen Tätigkeiten der „Silver-worker“ eine Rolle spielen. Ein reichhaltiges Programm für die nächsten Jahre! n Mit den besten Wünschen für ein gesundes und erfolgreiches 2013 Ihre Prof. Dr. Ursula Lehr BAGSO-Vorsitzende 3 Inhalt EditorialDer Wegweiser richtet sich sowohl an Menschen, die ins Internet 3 Verbraucherinteressen Inhalt Wenn die Musik wichtige Informationen übertönt30 einsteigen möchten, als auch an diejenigen unter ihnen, die bereits mailen oder auch surfen und tiefer in die digitale Welt eintauchen möchten. Und nun wissen wollen: Wie kann ich buchen, bestellen, einkaufen …? 4 Begeben Sie sich ohne Gefahr auf eine Reise durch diese neue Welt, bei der Sie nicht allein sind, denn Sie lernen das Ehepaar NochNicht Seniorenarbeit und Seniorenpolitik und Frau EigentlichAber kennen und werden von Herrn AlterHase und Verbraucherempfehlung der BAGSO Frau WageMut sicher begleitet. „Aktiv im Alter“ Gute Reise! – Ergebnisse einer Nacherhebung zur ProgrammVerankerung in Kommunen5 Gesundheit gefördert vom Erster Qualifizierungslehrgang KUNSTgeragogik 7 aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages Quartiermanagement: Was es wirklich ist und kann8 Immer weniger bezahlbare Wohnungen in Großstädten 9 Organspende im Alter32 WEGWEISER DURCH DIE DIGITALE WELT Sucht im Seniorenalter33 FÜR ÄLTERE BÜRGERINNEN UND BÜRGER HÖRFASSUNG FÜR BLINDE UND SEHBEHINDERTE MENSCHEN Seite 25 Sicherheit bei Arzneimitteltherapie35 Akustische Reise ins Internet: Der Wegweiser durch die digitale Welt im DaisyFormat für blinde und sehbehinderte Menschen kann kostenfrei bei der BAGSO bestellt werden. Gesund beginnt im Mund finanzversteher.de38 Verbesserung im Gemeinnützigkeitsrecht © Foto: Sean_Warren - istockphoto.com Internet – (k)eine Frage des Alters?10 Soziale Netzwerke – was ist daran neu? 12 BAGSO-Verbände nutzen das Internet13 Lern@Haus – Nie zu alt für‘s Internet15 Bundesweite Online-Ringvorlesung17 Konferenzen im Web18 Mit dem Smartphone ins Internet20 Seite 30 Wenn die Musik wichtige Informationen übertönt … ist das für viele Menschen ein Ärgernis. Barrierefreiheit durch neue Medien21 © Foto: Dalmatin.o - Fotolia.com Die BAGSO-InternetWoche24 Tipps und Internet-Sicherheitsbriefe25 26 Seite 35 Ältere Menschen im Bundesfreiwilligendienst27 Auf der sicheren Seite: Die richtige Einnahme von Arzneimitteln „Endlich etwas Sinnvolles tun“28 Sprechstunde Internet 29 Europäisches Jahr 2012 Neues aus geförderten Projekten40 Erfolgreiche Abschlussveranstaltung des EJ 2012 41 Senioren weltweit Verleihung des Generationengerechtigkeitspreises42 Das EJ 2012 aus europäischer Sicht43 Fenster der Chancen öffnen 44 Tina Schuster, Spiele-Autorin Sicheres Einkaufen im Internet23 Engagement 39 Porträt Der akustische Wegweiser ins Internet22 Glosse: „Alles! Wirklich alles!“ 37 Finanzen Titel: Die schönen Seiten des Internet Verbrauchermobilisierung über neue Medien19 31 Der Wort&Bild Verlag unterstützt mit dem SENIOREN RATGEBER 45 Informationen aus der BAGSO Neu in der BAGSO: Gesellschaft für Prävention e.V. 46 Der neue BAGSO-Vorstand stellt sich vor 47 Im Alter in Form: Schulungsangebote für Multiplikatoren 49 Projekte und Positionen der BAGSO-Verbände 50 Impressum 54 Neu: Dokumentation des 10. Deutschen Seniorentages 55 RATGEBER die Arbeit der BAGSO. 4 BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Seniorenarbeit und Seniorenpolitik „Aktiv im Alter“ – Ergebnisse einer Nacherhebung zur Programm-Verankerung in Kommunen I m Zeitraum von 2008 bis 2010 hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Programm „Aktiv im Alter – Alter schafft Neues“ durchgeführt. 150 Kommunen in ganz Deutschland haben eine Förderung von jeweils 10.000 € erhalten, um die Mitwirkungsmöglichkeiten älterer Menschen in Kommunen zu verbessern. Aufgrund der großen Resonanz auf die Ausschreibung haben das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen weitere 20 und der Zukunftsfonds der Generali Deutschland Holding AG zusätzliche fünf Standorte gefördert. Das Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze) hat das Gesamtprogramm wissenschaftlich begleitet. Bereits während der Laufzeit des Programms zeichnete sich ab, dass es eine Weiterentwicklung in den Kommunen im Kontext des demografischen Wandels fördert. Insgesamt wurden während der Projektlaufzeit 524 lokale Bürgerforen zur Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern mit mehr als 27.000 Teilnehmenden durchgeführt, 878 Projekte realisiert, 403 neue Gremien geschaffen (Arbeitsgruppen, Runde Tische, Projektgruppen) und über 3.700 Freiwillige zur Mitarbeit in den Projekten und Gremien gewonnen. BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Silke Marzluff und Susanne Kern präsentieren Ergebnisse der Arbeitsgruppen Nachdem bei Begegnungen mit beteiligten Menschen an ehemaligen Standorten immer wieder deutlich wurde, dass viele Aktivitäten fortgeführt werden, hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Nacherhebung unterstützt mit dem Auftrag, den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit fördernde Faktoren zu legen. Alle Verantwortlichen an den ehemaligen Standorten wurden schriftlich befragt und mit der Beteiligung von 73 % wurde ein sehr hoher Rücklauf erzielt. Folgende Faktoren wurden für eine nachhaltige Verankerung als förderlich identifiziert: Politik und Verwaltung einbeziehen und aktivieren: Mit den Bedarfserhebungen, lokalen Bürgerforen und einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit wurden Mit- arbeitende in Verwaltung und Gemeinderäten sowie Bürgermeister/ Landräte für die mit dem demografischen Wandel einhergehenden Fragestellungen sensibilisiert. Vernetzung vorantreiben: In den Kommunen wurden Informationsaustausch und Kooperationen als wertvolle Instrumente erlebt. Auch nach Projektende wurde die Zusammenarbeit in den ehemaligen Standorten ausgeweitet. Maßnahmen in das Gesamtkonzept einbetten: Dass es hilfreich war, von Beginn an auf bereits bestehende Kooperationsstrukturen bzw. Anlaufstellen zur Engagementförderung zurückgreifen zu können, bestätigen 87 der Befragten der insgesamt 175 Kommunen. Sie raten anderen Kommunen, Struk5 Seniorenarbeit und Seniorenpolitik turen enger miteinander zu ver- Fazit: Ein erfolgreiches Programm knüpfen und isolierte Maßnahmen Die Konzeption des Programms ist zu vermeiden. aufgegangen und hat über den unmittelbaren Projektzeitraum hinaus Hauptamtliche Strukturen tra- nachhaltige Wirkungen gezeigt: gen zur Verstetigung freiwilligen Projekte, Netzwerke und politische Engagements bei: Wie auch aus Aufmerksamkeit haben sich in vieanderen Bereichen bekannt und len Standorten gefestigt. inzwischen zum Glaubenssatz der Förderung bürgerschaftlichen En- „Aktiv im Alter“ gab Anstöße: gagements verdichtet: Engagement Über 340 Projekte wurden fortgebraucht verlässliche Strukturen und führt oder neu entwickelt, über taudies gerade auf kommunaler Ebene. send Freiwillige nach Abschluss des Viele Engagierte haben an Projekt- Projektzeitraums gewonnen. „Aktiv standorten eine verantwortliche Rol- im Alter“ hat in beispielhafter Weile übernommen und ihre Ressourcen se Entwicklungen in Kommunen und Kompetenzen eingebracht. Am angestoßen, die darauf gerichtet ehesten gelingt dies dort, wo auch sind, den demografischen Wandel eine hauptamtliche Ansprechperson zu thematisieren und die Potenziaund Begleitung verfügbar sind. le älterer Menschen zu nutzen. Das Alter ist zum Thema für die KomFolgefinanzierung / weitere Res- munalverwaltung geworden. sourcen gewährleisten: Obwohl zahlreiche Maßnahmen auch ohne Beteiligung ist gefragt und quafinanzielle Mittel fortgesetzt wer- lifiziert: Das Memorandum „Mitden konnten, stellt sich oft die Frage gestalten und Mitentscheiden“ hat nach Möglichkeiten der Beschaf- einen besonderen Akzent auf die fung finanzieller Ressourcen. In den politische Beteiligung älterer MenKommunen wurden hierbei vielfäl- schen gelegt. Es geht nicht nur um tige Wege beschritten. Wichtig ist, Projekte, um Engagement, es geht dass ein Bewusstsein dafür entsteht, auch um Beteiligung älterer Menwelche Leistungen auch in ihrem schen und die Entwicklungen des Interesse selbst durch bürgerschaft- Gemeinwesens und dies durchaus liche Projekte erbracht werden. in einem kommunalpolitischen Sinne. Verbunden mit der neuen Seniorenrat/Seniorenbeauftragte Offenheit mancher Kommunalverspielten eine wichtige Rolle: Die waltungen haben die am Programm Teilnahme an „Aktiv im Alter“ wur- „Aktiv im Alter“ Mitwirkenden erde bei einem Viertel der Standorte lebt, dass Beteiligungsoptionen erdafür genutzt, einen kommunalen öffnet, verstetigt und verschiedene Seniorenrat bzw. eine Seniorenver- Formen der Bürgerbeteiligung fest tretung aufzubauen oder bereits etabliert wurden. bestehende Gremien durch neue Impulse, veränderte Ausrichtungen Aktive Alte sorgen sich um Jüngeund vor allem neue Mitstreiterin- re und Intergenerativität: Als Pronen und Mitstreiter zu beleben. gramm spricht „Aktiv im Alter“ die 6 Älteren an, aber nicht in einer egoistischen Weise, sondern durchaus auch mit Blick auf die nachfolgenden Generationen. Die zahlreichen Projekte, die intergenerativ ausgerichtet waren und sind, machen deutlich, dass das Programm auch generationenübergreifende Wirkung entfalten kann, die bei möglichen Fortschreibungen noch stärker in den Mittelpunkt gerückt werden könnte. Alter und Engagement als „gesetzte“ Prioritäten der Kommunalpolitik? Die häufig ungenutzten Potenziale Älterer, die doppelte Sinnhaftigkeit des Engagements und der Partizipation älterer Menschen an öffentlichen Belangen sowie die Notwendigkeit systematischer Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sind An- und Herausforderungen des demografischen und sozialen Wandels. Die zukunftsweisende Programmatik von „Aktiv im Alter“ möchte dies aufgreifen und „Trendthemen“ für die Kommunen setzen. Die Erfahrungen zeigen auf, wie diese Themen mit einem vergleichsweise geringen Aufwand in produktiver und nachhaltiger Weise bearbeitet werden können. Anfang 2013 erscheint ein Praxisleitfaden, in dem die Ergebnisse der Nacherhebung ausführlicher dargestellt werden. n Kontakt: Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze) Silke Marzluff Prof. Dr. Thomas Klie Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg [email protected] www.zze-freiburg.de BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Seniorenarbeit und Seniorenpolitik KUNSTgeragogik – Erfolgreicher Abschluss des ersten Qualifizierungslehrgangs M it KUNSTgeragogik hat die Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel eine neue und in dieser Form einmalige Qualifizierung entwickelt, die Kulturschaffende für die qualitativ hochwertige künstlerische und kreative Arbeit mit älteren und alten Menschen ausbildet. Künstlerische Prozesse steigern nicht nur die Lebensqualität, sondern können Räume öffnen, sich mit individuellen und gesellschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen und das eigene Leben sowie die Gesellschaft mitzugestalten. Ziel der Qualifizierung ist die Befähigung, Menschen des dritten und vierten Alters den Zugang zur künstlerischen Praxis und damit zu ihrer Kreativität zu ermöglichen und sie zu weiterer gesellschaftlicher Teilhabe anzuregen. Gruppe des ersten Lehrganges in Altentageszentren und Seniorenheimen mit älteren Menschen zusammen, wobei auch intergenerationelle und interkulturelle Aspekte einfließen können. Die qualifizierten KUNSTgeragoginnen und -geragogen gestalten somit das Zusammenleben der Menschen in einer Region mit und leisten einen entscheidenden BeiNach fast einem Jahr berufsbe- trag zur Gestaltung des demogragleitender Qualifizierung erhielten fischen Wandels mit Kultur. die ersten 17 KUNSTgeragoginnen und -geragogen das Zertifikat Die dafür notwendigen KenntnisKUNSTgeragogik in der Bilden- se und Fähigkeiten, wie geragogiden Kunst oder im Tanz. Sie ar- sches und gerontologisches Wissen beiten zukünftig in Projekten, sowie spezifische kunst- und tanzWorkshops und Stadtteilzentren, pädagogische Methoden, wurden in theoretischen Einheiten und künstlerischer Praxis vermittelt. Ein Zur Person Team aus Praktikern, WissenschaftDr. Sabine Baumann konzipierte lern und Künstlerinnen begleitete und leitet die Qualifizierung KUNSTdie Entwicklung von Projekten der geragogik an der Bundesakademie biografischen bis hin zur künstlerifür kulturelle Bildung Wolfenbüttel. schen Arbeit mit demenziell veränSie ist dort seit 1996 Leiterin des derten Menschen. Unterstützt und Programmbereichs Bildende Kunst. beraten wird es durch den KoopeBAGSO-Nachrichten n 01/2013 rationspartner, das Forschungsinstitut Geragogik (FoGera). Die Qualifizierung wird fortgeführt: Der zweite Lehrgang startete im Oktober 2012, für diesen gab es mehr als doppelt so viele Anmeldungen wie zur Verfügung stehende Plätze. Diese Tatsache beruht sowohl auf der gesellschaftlichen Relevanz der Qualifizierung und dem sich daraus ergebenden Bedarf als auch auf dem Erfolg des ersten Lehrgangs, von den Abgängern gab es bereits Rück- und Erfolgsmeldungen, sowohl was das Interesse und den Bedarf von Einrichtungen angeht als auch im Hinblick auf die Durchführung einzelner Projekte mit Älteren. n Weitere Informationen unter: www.bundesakademie.de Dr. Sabine Baumann Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel 7 Seniorenarbeit und Seniorenpolitik „Nicht jede Aktivität im Stadtteil ist gleich Quartiermanagement“ Quartiermanagement ist zurzeit in aller Munde. Zahlreiche Kommunen verfolgen inzwischen diesen Ansatz zur Stadtentwicklung, während viele Bürger oft gar nichts oder nur sehr wenig damit anzufangen wissen. Was sich genau dahinter verbirgt, erklärt Dr. Gaby Reinhard vom Institut für Stadtteilentwicklung der Universität Duisburg-Essen, die die Fragen von Ines Jonas beantwortete. Was ist Quartiermanagement eigentlich genau? Mit dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“, das im Juli 1999 startete, hat in der Bundesrepublik ein neuer Politikansatz der Entwicklung und Förderung integrierter, gebietsbezogener Problemlösungsstrategien für eine ganzheitliche Stadtentwicklung an Bedeutung gewonnen. In diesem Zusammenhang wird immer wieder von Quartiermanagement gesprochen. Nach meinem Verständnis ist Quartiermanagement ein strategischer Ansatz in der integrierten Stadtteilentwicklungspolitik. teilarbeit oder wie es Prof. Lothar Stock aus Leipzig nennt: einfach „alter Wein in neuen Schläuchen“? Begriffe sind wehrlos und werden häufig nicht präzise genug verwandt. So entsteht möglicherweise der Eindruck, dass nahezu jede Tätigkeit im Stadtteil – denn Quartier meint nichts anderes als Stadtteil – als Quartiermanagement bezeichnet wird. Das ist aber völlig unzureichend und wird dem anspruchsvollen Konzept nicht gerecht. Was kann Quartiermanagement denn erreichen? Es zielt darauf ab, in benachteiligten Wohnquartieren Lebensbedingungen zu verbessern bzw. Es ist also nicht nur ein neues zu stabilisieren. Ziel des Ansatzes Mode-Wort für die gute alte Stadt- ist eine systematische und verpflichtende Kooperation über alle Zur Person Ressortgrenzen der Stadtverwaltung hinweg, eine gebietsbezogene Dr. Gaby ReinBündelung der vorhandenen Mithard ist Getel sowie eine möglichst breite Beschäftsführerin teiligung von Wohnbevölkerung, des Institutes ortsansässigen Institutionen, für Stadtteilentwicklung, SozialVereinen, Verbänden und der loraumorientierte kalen Wirtschaft. Durch die unArbeit und Beratung (ISSAB) terschiedlichen Ansprechpartner der Universität Duisburg-Essen. in der Verwaltung, von beteiligten Ihre Forschungs- und HandInstitutionen und möglichst von lungsschwerpunkte sind SozialStadtteilbüros vor Ort haben die raumorientierung, integrierte Bewohner die Chance, ihre InterStadtteilentwicklung und Quartieressen und Bedürfnisse zu formumanagement (www.issab.de). lieren und gemeinsam für eine 8 Verbesserung ihrer Lebenssituation einzutreten. Wie können ältere Menschen davon profitieren? Gerade für Ältere bietet ein solcher Ansatz die Chance, sich an vielfältigen Aktivitäten und Maßnahmen im Wohnviertel zu beteiligen, ihre eigenen Ideen zu äußern und Mitstreiter zur Umsetzung zu gewinnen. Gleichzeitig können sie auf strukturelle Benachteiligung im Quartier hinweisen und diese mit unterschiedlichen Fachleuten diskutieren. So kann es etwa darum gehen, niederschwellige Angebote für demenziell erkrankte Menschen einzurichten, Stadtteilspaziergänge und Fitnessangebote zu initiieren, Spieletreffs mitzugestalten und vieles mehr. Die Erfahrungen verschiedener Projekte in Deutschland zeigen, dass besonders ältere Menschen von den unterschiedlichen Aktivitäten profitieren und sich ihre Lebensqualität verbessert. Vor allem Aspekte wie Zugehörigkeit, Kreativität, Spaß, Gesundheit und auch materielle Absicherung und Anerkennung können und konnten gestärkt werden. Eindrucksvolle Beispiele liefert hier das Projekt WohnQuartier4 – die Zukunft altersgerechter Quartiere gestalten (www.wohnquartier4.de). n BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Seniorenarbeit und Seniorenpolitik Immer weniger bezahlbare Wohnungen in Großstädten Deutschland hat eine neue Wohnungsnot. Insbesondere in Großstädten, Ballungszentren und Universitätsstädten hat sich – so das Pestel-Institut in Hannover – die Situation auf dem Wohnungsmarkt deutlich zugespitzt. Hier gibt es einen massiven Mangel an bezahlbaren Mietwohnungen. Davon betroffen sind oft ältere Menschen. Helga Walter, ehemalige Bezirksstadträtin für Soziales und Gesundheit in Berlin-Köpenick und bis 2012 Stellvertretende BAGSO-Vorsitzende, schildert die Situation in der Hauptstadt. n Berlin ist die Lage auf dem Wohnungsmarkt sehr angespannt. 2012 ist der Zuschuss vom Senat für Sozialwohnungen weggefallen. Das heißt, für die mit öffentlichen Mitteln geförderten Wohnungen können die Vermieter jetzt nach Lust und Laune die Miete erhöhen. In unserem Bezirk Treptow-Köpenick, in dem schon circa ein Viertel der Bevölkerung über 60 Jahre alt ist, konnte ich Mieterhöhungen bis zu 100 % beobachten. Die Mieter sind aber gar nicht in der Lage, diese zu bezahlen. Gegen die Mietsteigerungen ist zwar auch unser Bürgermeister vorgegangen, aber er konnte nur erreichen, dass die Menschen etwas mehr Zeit erhielten, um sich eine andere Wohnung zu suchen. Nur wo? Denn wir haben festgestellt: Es gibt kaum noch preiswerte leer stehende Wohnungen, erst recht keine barrierearmen, z. B. für Rollstuhlfahrer. Der Berliner Senat hat daraufhin beschlossen, dass den Wohnungsbaugesellschaften günstiges Bauland zur Verfügung gestellt werden soll, damit sie dort Wohnungen errichten, die sich auch sozial benachteiligte Menschen leisten könBAGSO-Nachrichten n 01/2013 nen. Dabei herausgekommen sind aber Mieten bis zu 8 € pro qm. Das kann jemand, der wenig Geld zur Verfügung hat, nicht bezahlen. Und im Zentrum von Berlin zeichnet es sich immer mehr ab, dass schöne Luxus-Wohnungen wie Lofts gebaut werden. Dazu werden die Häuser modernisiert und vergrößert und die bisherigen Mieter verdrängt – in die noch einigermaßen preiswerten Außenbezirke wie Marzahn und Hellersdorf. Bei den verdrängten Mietern handelt es sich oft um alte Menschen, die fast ihr ganzes Leben in der bisherigen Wohnung verbracht haben und die im Zentrum, in ihrem vertrauten Umfeld, wohnen bleiben möchten. © Foto: Christian Nitz - Fotolia.com I In vielen Großstädten entstehen immer mehr Luxus-Wohnungen, die sich immer weniger Menschen leisten können. dass Berlin nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde. Und nun sind wir diejenigen, die verjagt werden und benachteiligt sind.“ Das kann Das gilt auch für Treptow-Köpe- nicht sein. nick. Gerade alte Menschen, die nicht mehr so mobil sind, verlie- Die Seniorenvertretung hat daren beim Umzug in einen fremden her die Bezirksverordneten und Bezirk Freunde und Bekannte, ihr den Senat von Berlin aufgefordert, gesamtes soziales Netzwerk. Das Bedingungen zu schaffen, damit ist ein Drama. Jeder weiß doch: Mieter mit wenig Einkommen Wenn man vereinsamt, wird man nicht verdrängt werden. Aber das schneller krank und damit wahr- ist, als ob man in den Wind pustet. scheinlich auch schneller pflege- Wir stehen hier vor einem noch bedürftig. Viele alte Menschen völlig ungelösten Problem. n sind regelrecht verbittert: „Wir sind die, die dafür gesorgt haben, Helga Walter 9 Titel – Die schönen Seiten des Internet Internet – (k)eine Frage des Alters? „Von wegen Ältere verschwinden im weltweiten Netz, weil sie versehentlich die Tasten ‚Alt‘ + ‚Entf(ernen)‘ gedrückt haben.“ Mit diesen Worten kommentierte die agile 85-jährige Ilse Siebert-Oehlrich aus Wiesbaden 2006 ihre Auszeichnung als älteste Teilnehmerin unserer Internetkurse für Seniorinnen und Senioren. Weniger als 6 % der Frauen in der Altersgruppe 70plus nutzten 2006 das Internet. ersten Flächenland in dieser Reihe: Baden-Württemberg (18,9 %). Damit erhalten wir einen weiteren Hinweis auf die Merkmale der Nichtnutzung in Deutschland: Während die Nutzung in Orten mit 5.000 bis 50.000 Einwohnern steigt, nimmt sie in Landgemeinden und ländlichen Kleinstädten ab. Und der Nutzungsanteil in der Gruppe mit formal einfacher Bildung stagniert ebenso wie in größeren Haushalten, bei Berufstätigen und bei einem Einkommen über 1.000 €. Ein Tipp hilft weiter Basiszahlen für Deutschland 2012 Im Jahr 2012 waren nach Angaben des (N)ONLINER Atlas1 fast 76 % der Bevölkerung in Deutschland über 14 Jahre im Internet mehr oder weniger aktiv. Innerhalb von zehn Jahren ist das Internet zum Alltagsmedium für gut 53 Millionen Menschen geworden. Der Zuwachs war aber mit mageren 0,9 Prozentpunkten der geringste jemals gemessene Wert. Ist der Boom beendet? Werden die über 17 Millionen Offliner auch zukünftig weder beruflich noch privat die vielfältigen Informations-, Kommunikations- und Beteiligungsmöglichkeiten im Internet nutzen wollen oder können? Bei den 14- bis 49-Jährigen scheint die Sättigungsgrenze erreicht: Über 90 % der Frauen und fast 95 % der Männer sind online. Signifikante Zuwächse um drei Prozentpunkte verzeichneten daher „nur“ noch die Altersgruppen ab 50 Jahren: Mit knapp 47 % sind nicht einmal die Hälfte der Frauen, aber fast zwei Drittel der Männer (63,7 %) im Internet. In den östlichen Bundesländern (Ausnahme: Berlin) und im Saarland liegt der Anteil der sogenannten „überzeugten“ Offliner bei über 25 %. Den geringsten Wert mit 17,3 % weist Berlin auf, gefolgt von Bremen und Hamburg sowie dem Außenseiter und Gelegenheitsnutzer In der Studie „Digitale Gesellschaft“2 beschreibt die Initiative D21 seit 2009 jährlich sechs Nutzertypen im Hinblick auf ihre Kompetenz und ihr Wissen zu IT-Anwendungen, die technische Ausstattung, Nutzungsgewohnheiten sowie die grundlegenden Überzeugungen und Haltungen zu technischen Angeboten und Entwicklungen. Nur 38 % waren 2011 digital souverän: Sie können umfassend die Angebote und Möglichkeiten privat und beruflich nutzen. Die dazu gehörenden Trendnutzer (21 %), digitalen Profis (12 %) und die digitalen Avant- 1 Initiative D21: (N)ONLINER Atlas 2012. Basiszahlen für Deutschland. Eine Typografie des digitalen Grabens durch Deutschland. Nutzung und Nichtnutzung des Internets, Strukturen und regionale Verteilung, Berlin 2012, www.nonliner-atlas.de 2 Initiative D21: Digitale Gesellschaft 2011. Die digitale Gesellschaft in Deutschland – Sechs Nutzertypen im Vergleich 10 BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Titel – Die schönen Seiten des Internet gardisten (5 %) sind Mitte dreißig, mehrheitlich männlich mit mittlerer bis hoher formaler Bildung, berufstätig mit höherem Einkommen und leben weniger in Singlehaushalten als in Partnerschaften und Familien. fahren: Vor 1939 Geborene zählen zu einer frühtechnischen Generation, die noch viel mit den Händen arbeitete3. Den Generationen „Waschmaschine“ und „Fernseher“ folgte ab 1964 die Computerund Internetgeneration mit der epochemachenden Digitalisierung des Alltags. Mit den Technikerfahrungen der bis 1949 Geborenen ist die neue digitale Welt nicht mehr zu erschließen und der Computer wird als „fremd“ wahrgenommen. Damit wird ausgerechnet das, was die vielen Internetbegeisterten schätzen, zur Barriere für Ältere: viel Information, schnelle Veränderung, wenig Struktur, fremdartige Zeichen und Bilder, unverständliche Begriffe. Die Herausforderung besteht also darin, die vorhandenen Technikerfahrungen und -kenntnisse älterer Frauen und Männer für die Gestaltung und Inhalte von Angeboten im Internet zu erschließen. In der Weiterbildung und der Öffentlichkeitsarbeit müssen die realen Lebens- und Erfahrungswelten aufgegriffen werden, damit die Internet- und Medienkompetenz erhöht werden kann. Den höchsten Altersdurchschnitt mit 62,5 Jahren weisen die digitalen Außenseiter auf, die zusammen mit den Gelegenheitsnutzern (46,5 Jahre) und den Berufsnutzern (47,8 Jahre) die mit 61 % große Gruppe der „digital wenig Erreichten“ bilden. Sie sind mit 26 % nach den Gelegenheitsnutzern (28 %) die zweitgrößte Gruppe (Berufsnutzer: 7 %): 73 % der digitalen Außenseiter sind nicht berufstätig. Mit geringer formaler Bildung und geringem Einkommen sehen diese Menschen keinen Vorteil in digitalen Medien, zeigen große Zurückhaltung gegenüber technischen Neuheiten und reagieren auf die gebotene Vielfalt eher ängstlich. Die Folge sind eine sehr eingeschränkte Nutzung und ein geringer Wissensstand. Das Leben in Ein- bis Zweipersonenhaushalten bietet darüber hinaus nur wenige Erfahrungsmöglichkeiten im privaten Umfeld. Das Internet für alle wird erst dann möglich sein, wenn tatInternet erfahren sächlich alle Alters- und BevölÄltere Frauen und Männer ha- kerungsgruppen die vielfältigen ben in ihrem Leben eine Vielzahl Informations-, Kommunikationstechnologischer Neuerungen er- und Beteiligungsmöglichkeiten Zur Person Birgit Kampmann, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums TechnikDiversity-Chancengleichheit, entwickelt und leitet Projekte zur digitalen Integration und Medienkompetenz. für sich nutzen und gestalten können. Mit der Initiative „Internet erfahren“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) haben wir gemeinsam mit der BAGSO Service GmbH und der Stiftung Digitale Chancen seit 2009 gezielte und passgenaue Angebote für unterschiedliche Zielgruppen erprobt und erfolgreich durchgeführt. Dabei stehen der persönliche Nutzen und der voraussetzungslose, individuelle Zugang zum Internet in lebensweltnahen Erlebnis- und Erfahrungsräumen im Vordergrund. www.internet-erfahren.de. Die Ergebnisse der Projekte und weitere Beiträge aus Wissenschaft, Marktforschung, Unternehmen und der Sicht der Generation 50plus im Internet sind in „Die Alten und das Netz“4 veröffentlicht. n Birgit Kampmann [email protected] 3 Vgl. Sackmann, Reinhold (1996): Technik und Generationen – Technikgenerationen. In: Gräbe, Sylvia (Hg.): Vernetzte Technik für private Haushalte. Intelligente Haussysteme und interaktive Dienste aus Nutzersicht, Frankfurt/New York 1996, S. 15 – 33 4 Kampmann, Birgit/Keller, Bernhard/Knippelmeyer, Michael/Wagner, Frank (Hrsg.): Die Alten und das Netz. Angebote und Nutzung jenseits des Jugendkults. Strategien zur Gewinnung der Zielgruppe 50plus für das Internet, Wiesbaden 2012, 360 Seiten, ISBN: 978-3-8349-2859-7 BAGSO-Nachrichten n 01/2013 11 Titel – Die schönen Seiten des Internet Soziale Netzwerke – was ist daran neu? © Foto: LaCatrina - Fotolia.com das Anbahnen, Herstellen und Pflegen sozialer Kontakte. Sie sind damit in erster Linie ein Abbild der sozialen Netzwerke, die in der Realität bereits bestehen, aber sie ermöglichen darüber hinaus eine Vielzahl neuer Verbindungen, die ohne digitale Unterstützung nicht zu bewältigen wären. Das ist in privater wie in beruflicher Hinsicht wertvoll. „ S oziale Netzwerke“, „Soziale Medien“ oder englisch „Social Networks“, „Social Media“ sind Begriffe, die seit einiger Zeit in aller Munde sind. Und es vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht mit Zeitungsartikeln zu „Facebook-Partys“, „1.000 Freunden“ oder gar einem „Shitstorm“, einer Welle von Beleidigungen nach einer öffentlichen Äußerung in sozialen Medien, konfrontiert wird. Doch was ist wirklich dran an den sozialen Netzwerken? Das Prinzip der sozialen Netzwerke ist einfach. Man stellt sich dort vor, indem man ein persönliches Profil anlegt. Damit kann man den Kontakt zu anderen – bekannten oder unbekannten – Menschen herstellen. Je mehr persönliche Informationen man preisgibt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, andere Menschen kennenzulernen oder zu treffen, die die gleichen Interessen hegen. Hier liegt die Chance, aber auch die Herausforderung im Umgang mit sozialen Netzwerken. Wer sich dort anmeldet und das Profil niemandem zugänglich macht, der wird in seinem sozialen Netzwerk genauso einsam bleiben wie derjenige, der sich in seiner Wohnung einschließt. Wer sich öffnet, muss sich gut überlegen, wem er welche Informationen gibt. Ein für alle öffentliches Profil kann wie eine Wohnung mit gläsernen Wänden wirken – jeder kann alles sehen, was dort geschieht. Die meisten Menschen haben soziale Kontakte zu ihren Freunden, Nachbarn oder Kollegen, sie sind Teil eines oder mehrerer gesellschaftlicher Netzwerke. Im Internet bezeichnet man mit diesem Begriff Webangebote oder auch Plattformen, die zunächst einmal „digital“ und nicht „sozial“ sind. Mit verschiedenen Funktionalitä- Heute ist Facebook das soziaten unterstützen diese Plattformen le Netzwerk mit den meisten 12 Nutzerinnen und Nutzern weltweit, daneben gibt es eine Vielzahl von Anbietern, die sich an die Allgemeinheit richten, z. B. Wer-kennt-wen, oder spezifische Teilöffentlichkeiten suchen – wie Senioren auf Feierabend.de oder regionale Gruppen bei den Lokalisten, www.lokalisten.de. Alle sozialen Netzwerke bieten ihren Mitgliedern die Möglichkeit, Privatsphäreeinstellungen vorzunehmen, die dem individuellen Bedürfnis entsprechen. Zugegebenermaßen sind die Nutzungsvereinbarungen und allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht leicht zu verstehen, aber das ist beim Kaufvertrag für ein Auto oder beim Mietvertrag für eine Wohnung auch nicht anders. Hier haben wir uns daran gewöhnt und begegnen der Herausforderung mit Erfahrungswissen oder holen uns Unterstützung. Zur Person Jutta Croll ist Geschäftsführerin und Mitglied des Vorstands der Stiftung Digitale Chancen, einer gemeinnützigen Organisation unter der Schirmherrschaft des BMWi und des BMFSFJ. Die Stiftung arbeitet an dem Ziel der Digitalen Integration von Bevölkerungsgruppen, die bei der Internetnutzung bisher unterrepräsentiert sind. Sie entwickelt Projekte und innovative Strategien zur Förderung der Medienkompetenz. BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Titel – Die schönen Seiten des Internet Mit den sozialen Netzwerken hat das Internet für viele Menschen, die bisher Computer nur als technische Spielerei angesehen haben, neuen Reiz gewonnen, der sie zum Ausprobieren ermutigt. Doch sie betreten hier Neuland und dabei ist es sinnvoll und legitim, sich durch erfahrene Nutzerinnen und Nutzer oder Einrichtungen, die über entsprechendes Wissen verfügen, beraten zu lassen. Die Stiftung Digitale Chancen hat gemeinsam mit der BAGSO Service GmbH und dem Kompetenzzentrum Technik – Diversity – Chancengleichheit von 2009 bis 2011 im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie die Initiative Internet erfahren durchgeführt. Dabei wurden u.a. mehr als 1.200 hauptund ehrenamtliche Mitarbeitende in öffentlichen Büchereien und sozialen Einrichtungen wie Gemeindezentren oder Seniorentreffs auch zu Fragen der Nutzung von sozialen Netzwerken geschult. Machen Sie die Probe aufs Exempel – unter www.digitalechancen.de/einsteiger finden Sie auch in Ihrer Nähe kompetente Ansprechpartner. n Jutta Croll Anzeige www.seniorbook.de Mit Sicherheit in guter Gesellschaft. seniorbook – das Netzwerk für ... Freude. Wertschätzung, Kontakte. Lebenserfahrung, Leidenschaft. Teilen. Lernen. Wissen, Entdeckung, Einsatz. Nach deutschem Datenschutzgesetz. Sicherheit und Privatsphäre sind mir nicht nur im wirklichen Leben wichtig. Sondern auch online. Jetzt kostenlos mitmachen! (Regine Meier zu Verl, seniorbook-Mitglied) Mit Sicherheit in guter Gesellschaft. BAGSO-Verbände nutzen das Internet ViLE-Treffpunkt für weiterbildungsinteressierte Menschen, real und übers Netz W eb 2.0, Facebook, soziale Netzwerke im Internet…, zieht das an den Alten vorbei, ist das nur etwas für Junge? Die Mitglieder des ViLE-Netzwerks sind da anderer Meinung. Vor zehn Jahren gründeten sie den Verein „Virtuelles und reales Lern- und Kompetenznetzwerk älterer ErBAGSO-Nachrichten n 01/2013 wachsener“ (ViLE), der zum Ziel hat, ältere (und jüngere) Menschen mit ähnlichen Interessen über das Netz zusammenzuführen. Es wurde damit die Möglichkeit geschaffen, sich mit Unterstützung der neuen Medien gegenseitig zu informieren, miteinander zu lernen und in Projekten zusam- menzuarbeiten. Das bedeutet, im Netzwerk vorhandene Kompetenzen anderen zur Verfügung zu stellen, von Kompetenzen anderer zu profitieren, gemeinsam Neues zu entdecken und sich als Ältere in gesellschaftliche Fragen einzubringen. Das Internet ist dabei ein unverzichtbares Arbeits-, Kom13 Titel – Die schönen Seiten des Internet munikations- und Kooperationsinstrument, das themenorientiert Menschen zusammenführt, die nicht am selben Ort wohnen, und auch die einbezieht, die aus verschiedenen Gründen mobilitätseingeschränkt sind. Auf der ViLE-Plattform finden sich ganz unterschiedliche Zugänge zum gemeinsamen internetgestützten Tun. Von Mitgliedern werden virtuelle Lernkurse angeboten, z. B. zur Interneterschließung („Mein 1. PC“) oder zur thematischen Bear- beitung eines Themas: („Literatur lesen (lernen)“. Mitglieder führen selbst gestaltete, kooperative virtuelle Projekte durch (derzeit „Erneuerbare Energien“, „Frauengeschichte“ und „Jüdische Friedhöfe in Deutschland“) und arbeiten projektbezogen übers Netz, auch mit Schulklassen und Seniorengruppen aus anderen Ländern zusammen. ViLE gibt das OnlineMagazin LernCafé heraus, das von über 25 Senior-Online-Redakteurinnen und -Redakteuren aus ganz Deutschland gestaltet wird. Die ViLE-Mitglieder kennen sich über die persönlichen Kurzvorstellungen im Mitgliederbereich und die Zusammenarbeit an selbst gewählten Themen, aber vor allem auch durch gemeinsame Präsenzseminare, Reisen und Regionaltreffen, die Verbindung von „real“ und „Internet“ bringt’s! Schauen Sie doch einfach vorbei oder machen Sie als Gast mit: www.vilenetzwerk.de. n Carmen Stadelhofer Vorsitzende des Vereins ViLE e.V. Vertrauliche Beratung im Internet D ie Arbeiterwohlfahrt (AWO) bietet seit 2011 eine bundesweite und kostenlose Online-Pflege- und Seniorenberatung an. Das Portal www.awo-pflege-beratungonline.de informiert und berät sowohl pflegende Angehörige, Pflegebedürftige, Seniorinnen und Senioren als auch weitere Interessierte rund um das Thema Pflege und Alter(n): Leistungsansprüche aus der Pflegeversicherung, Krankenversicherung, Sozialhilfe Pflegerische Dienstleistungsangebote Möglichkeiten der aktiven Lebensgestaltung im Alter Sonstige Fachthemen wie Demenz und Vorsorge Es gibt zwei Möglichkeiten, auf der Internetseite Rat zu finden. Es kann eine vertrauliche Anfrage an die Pflegeexperten des 14 AWO-Bundesverbandes gestellt werden, dies erfolgt als verschlüsselte Mailberatung. Die Nachricht wird hierbei nicht als herkömmliche E-Mail verschickt, sondern nur direkt in einem individuellen Briefkasten hinterlegt. Das bietet maximale Sicherheit und Anonymität. Eine erste Reaktion auf die Anfrage erhält die ratsuchende Person innerhalb von 48 Stunden. Neben der Mailberatung gibt es auf der Internetseite einen Pflegeratgeber mit wichtigen Hinweisen zu den Themen Pflege und Alter(n). Ein enger Kooperationspartner ist die psychologische Online-Beratung für pflegende Angehörige pflegenund-leben.de. Speziell pflegende Angehörige können sich hier ihre Probleme von der Seele schreiben. Eine Antwort erhalten sie innerhalb von zwei bis vier Werktagen von kompetenten Fachleuten. n Anja Roloff Referentin für Online-Pflege- und Seniorenberatung BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Titel – Die schönen Seiten des Internet Neue Medien: Vielseitige Potenziale für den Sport D ie Bedeutung sozialer Netzwerke nimmt stetig zu und bei über 40 Millionen aktiven Sportlerinnen und Sportlern in Deutschland ist klar, dass auch der deutsche Sport in den sozialen Netzwerken ein großes Thema ist. Dies betrifft den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als Dachverband ebenso wie seine Mitgliedsorganisationen und ihr Umfeld. Facebook dabei über das Maskottchen Trimmy eher als eine Art Infotainment-Kanal genutzt wird, auf dem sich sportpolitische Themen nur schwer platzieren lassen, hat sich Twitter für den DOSB zu einem bedeutsamen Werkzeug auch in der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit entwickelt. So wurde aus 140 Zeichen in den neuen Medien schon mal eine Geschichte in den „klassischen“. In der Kommunikation heißt das für den DOSB, dass er sich auch auf den sozialen Plattformen aktiv am Dialog beteiligt – sei es mit Sportlern, Verbänden, Medien und auch Kritikern. Während Die Olympischen Spiele in London haben gezeigt, dass Sportfans gerade zu Großereignissen in den sozialen Medien aktiv werden. Dieses Potenzial ist eine große Chance für jeden Verband, seine Kommu- nikation durch konsequente Vernetzung und emotionale Bindung nachhaltig zu gestalten – auch abseits des Spitzensports. n Jens Behler, DOSB [email protected] Links www.deutsche-olympiamannschaft.de www.splink.de www.facebook.com/trimmy www.twitter.com/dosb Lern@Haus – Nie zu alt für‘s Internet U nter diesem Motto lernten von November 2011 bis Ende April 2012 über 150 Seniorinnen und Senioren die Welt von Computer, Internet und Co. auf eine neue Art und Weise kennen. Von zu Hause aus, vor dem eigenen Rechner oder Laptop und zu den Zeiten, die ihnen am besten passten, konnten sie den Umgang mit dem Computer von Grund auf lernen: das Verwalten von Dateien, die Gestaltung von Briefen und Präsentationen, das kostenlose Online-Telefonieren und Online-Buchen von Reisen. Dabei wurden sie von ehBAGSO-Nachrichten n 01/2013 renamtlichen Online-Tutorinnen und -Tutoren so gut betreut, dass sie den Kurs mit Erfolg absolvieren konnten. spielraums Älterer durch den Erwerb von IKT-Kompetenzen ging es darum herauszufinden, inwieweit neue Formen des Lernens in Mehrgenerationenhäusern angeBasis dieses Pilotprojektes, das siedelt werden können. vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Friedel Müller, Teilnehmerin des gemeinsam mit dem Institut für Grund- und Aufbaukurses, und Lerninnovation (ILI), Universität Indra Vogel, Online-Tutorin, beide Erlangen-Nürnberg, bundesweit aus dem MGH Lüneburg, standen in 13 Mehrgenerationenhäusern uns für ein Interview zur Verfü(MGH) durchgeführt wurde, wa- gung. Bei Frau Müller lief zeitlich ren die erprobten eLearning-Kur- manches anders als geplant und se für Senioren, kurz eLSe. Neben ihre Zeit wurde knapper. „Da war der Erweiterung des Handlungs- es ein besonderes Glück, dass ich 15 © Foto: Institut für Lern-Innovation Titel – Die schönen Seiten des Internet Gemeinsam gelingt der Einstieg leichter auch zu ‚nachtschlafender‘ Zeit ins Programm einsteigen, ja sogar im Forum Fragen stellen und Mitteilungen machen konnte. Häufig hatte ich schon am nächsten frühen Morgen eine Antwort! Das gefiel mir sehr. Hätte der Kurs zu festen Zeiten stattgefunden, wäre er für mich schnell beendet gewesen.“ Für Frau Müller war die Bildbearbeitung besonders wichtig. „Da hab ich viel gelernt und ich nutze dieses Wissen auch weiter, aber auch in der Mail- und Word-Anwendung gab es viel zu lernen. Da mir nach längerer Anwendungspause leider immer wieder bestimmte Lösungswege entfallen, ist es besonders schön, dass wir eine CD zum ‚Erinnern‘ erwerben konnten. Es gab auch Dinge, die mich gar nicht interessierten. Doch war es kein Problem, sie zu überspringen, ich musste mich dafür auch gar nicht rechtfertigen!“ Den Online- und Vor-Ort-Tutoren gelang es, die Gruppen durch das 16 ausfordernd, die Teilnehmenden nun ‚virtuell‘ in ihrem Lernen zu begleiten. Obwohl wir örtlich doch weit voneinander entfernt waren, konnten wir Nähe und Vertrautheit aufbauen.“ Sie erzählte uns eine bewegende Erfolgsgeschichte aus ihrer Online-Betreuungstätigkeit: „Eigentlich hatten eine Teilnehmerin und ich uns nur zu einem kurzen Videotelefonat auf Skype verabredet, da sie einmal ausprobieren wollte, wie das funktioniert. Daraus wurde ein zweistündiges Telefonat, das uns beide sehr berührt hat, weil es so unerwartet vertraut war. Wir sprachen über ihre Erfahrungen als junge Mutter, die in den 50er Jahren mit ihrem gerade geborenen Sohn aus Ostdeutschland geflohen war, und darüber, dass mein Mann und ich uns wohl nie kennengelernt hätten, wäre die Mauer nicht gefallen.“ Lernen fachlich zu unterstützen, zu motivieren und zu ermutigen. „Das nette und kompetente Team hat uns sowohl in den Foren online als auch vor Ort am eigenen Notebook oder PC bei den verschiedensten Problemen sehr geholfen. Sie hatten manch guten Tipp, konnten immer raten, welche Sachen bei den freien Downloads sicher und gut sind und welche wir besser meiden sollten. Das PCCafé im Mehrgenerationenhaus bietet uns weiterhin beste Hilfe. Falls sich nochmals die Gelegenheit zu einem Online-PC-Kurs für Senioren anbieten würde, wäre ich sofort dabei“, so Frau Müller. Die Zufriedenheit der Teilnehmenden schätzt Frau Vogel als sehr groß ein: „Viele meldeten zurück, dass sie sicherer im Umgang mit dem PC geworden seien. Sie fanden es toll, stets innerhalb weniger Stunden eine Antwort auf ihre Forumsbeiträge zu erhalten. Als Verbesserungsvorschlag wurden mehr praktische Übungen genannt.“ Frau Vogel hatte während ihres Studiums schon mehrere Kurse im MGH Lüneburg angeboten. Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie in Kiel und konnte durch Lern@Haus die Lüneburger Seniorinnen und Senioren von ihrem Schreibtisch aus betreuen. „Das fand ich großartig. Es war spannend und her- Der überzeugendste Beweis für die außerordentliche Akzeptanz und den Erfolg dieses neuartigen Angebotes ist der Prozentsatz der erfolgreichen Kursabschlüsse: Von den 170 Teilnehmenden der Grundund Aufbaukurse schied nur einer vorzeitig wegen einer Familienangelegenheit aus – eine schier unBAGSO-Nachrichten n 01/2013 Titel – Die schönen Seiten des Internet glaubliche Erfolgsquote für ein eLearning-Angebot. Maßgeblichen Anteil haben unsere ehrenamtlichen Tutorinnen und Tutoren. rung des Pilotprojektes ebenfalls gewinnbringend. Es gelang ihnen – von der Akquisition der Teilnehmenden, der Betreuer bis hin zur Organisation und Durchführung Aus der Sicht der Mehrgenerati- der Kurse –, das neue Angebot in onenhäuser war die Durchfüh- ihre Strukturen einzubetten. n Elena Coroian Institut für Lern-Innovation, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Weitere Informationen unter www.lernhaus.net und www.el-se.org Bundesweite Online-Ringvorlesung zum Thema „Altern“ © Foto: ZAWiW A ktives Alter(n) heißt auch, sich weiterzubilden, um „am Ball“ zu bleiben. Das wollen die über 40.000 Älteren, die an über 50 Universitäten und Hochschulen in Deutschland als „Seniorstudierende“ Veranstaltungen in Bereichen ihrer Interessen besuchen: Geschichte, Kunst, Politik, Literatur, Umwelt und vieles mehr. Längst gehört das Internet zu den Arbeitsinstrumenten, die viele von ihnen für Information, Recherche und Austausch nutzen. Aber es kann auch Seniorengruppen ganz verschiedener Hochschulen in Deutschland zusammenführen, die sich für dasselbe Thema interessieren, z. B. in der Online-Ringvorlesung (ORV) zum Thema „Altern“, in der sich im Sommersemester 2012 Seniorstudierende verschiedener Hochschulen mit dem Altern aus unterschiedlichen Wissenschaftsperspektiven auseinandersetzten. Carmen Stadelhofer begrüßt die Zuhörer der bundesweite Online-Ringvorlesung aus Ulm. (BAG WiWA) in der Deutschen Gesellschaft für Wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudien (DGWF) ihre Veranstaltungsreihe zu wichtigen gesellschaftlichen Themen fort. Dieses Mal standen die gesellschaftlichen Bedingungen und Konsequenzen des demografischen Wandels im Mittelpunkt. Beteiligt waren 13 universitäre EinMit dieser ORV führte die Bun- richtungen der wissenschaftlichen desarbeitsgemeinschaft Wissen- Weiterbildung Älterer, von Kiel bis schaftliche Weiterbildung Älterer Ulm und von Trier bis Chemnitz. BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Eröffnet wurde diese fünfteilige Vortragsreihe zum Lernen im Alter in Zeiten des demografischen Wandels durch Prof. Dr. Horst Siebert von der Universität Hannover. Weitere Vortragsthemen waren: Arbeitsplatz der Zukunft, Herausforderungen und Chancen altersgemischter Zusammenarbeit (Prof. Thomas Ellwart, Uni Trier), Alter und bürgerschaftliches Engagement (Dr. Henning von Vieregge, Uni Mainz), Alter, Lebenslauf 17 Titel – Die schönen Seiten des Internet und Gesellschaft (Prof. Michael Corsten, Uni Hildesheim) und das Internet als Kooperations- und Lernmedium für Ältere (Carmen Stadelhofer/Markus Marquard, Uni Ulm). Die Vorträge wurden jeweils von der Heimatuniversität der Vortragenden per InternetVideokonferenz in die Hörsäle der beteiligten Einrichtungen übertragen. Im Anschluss daran konnten von allen Standorten aus und für alle Standorte hör- und sichtbar vertiefende Fragen gestellt und Meinungen geäußert werden. Der jeweilige Vortrag wurde im Anschluss an die Veranstaltung auf der Website der ORV als Videodatei zur Verfügung gestellt. Die ORV wurde generationenübergreifend nicht nur von Seniorstudierenden, sondern auch von Mitarbeitenden und Studierenden besucht. An verschiedenen Hochschulen wurden zudem Begleitseminare angeboten. Zielsetzung der ORV ist es nicht nur, das Themenspektrum der beteiligten Einrichtungen über das Angebot an der eigenen Hochschule hinaus zu erweitern, sondern auch gemeinsam neue Lernwege und -formen mit Hilfe des Internets zu erproben. Die beteiligten Seniorinnen und Senioren fanden die Vorträge und ihre Vermittlungsform anregend. Nach wie vor ziehen die meisten den Vortrag vor Ort dem Online-Vortrag vor, aber einige begannen zu überlegen, wie es wohl sei, wenn sie im Alter physisch nicht mehr so mobil sind, ob dann nicht das Internet und ORV helfen könnten, von zu Hause aus „am Ball“ zu bleiben! Die ORV wurde 2008 vom ZAWiW der Universität Ulm initiiert. Mehr über diese und frühere OnlineRingvorlesungen und alle bisherigen Vorträge als Videodatei finden Sie unter www.online-ringvorlesung.de. n Markus Marquard Carmen Stadelhofer ZAWiW der Universität Ulm Konferenzen im Web S enioren-L er nen- On l i ne.de nutzt für die Kommunikation mit seinen Teilnehmern unterschiedliche Programme, mit denen man eine Konferenz im Internet z. T . kostenlos durchführen kann. Dabei definieren wir nach Erwin Bratengeyer Webkonferenzen als „(fast) verzögerungsfreie Übertragung von Ton und auf Wunsch auch bewegten Bildern“. Die Entwicklung der Video- zur Webkonferenz erfolgte in vier Schritten. So gab es in Deutschland schon 1936 den ersten öffentlichen „Bildfernsprechdienst“. In den 1960er Jahren kamen dann erste Prototypen auf und in den 1980er Jahren erste kommerzielle Systeme. Ab den 1990er Jahren verbreiteten sich 18 diese Dienste in vier technischen „Entwicklungs-Wellen“. Während lange Zeit Webkonferenzen nur in festen hochtechnisierten Konferenzräumen durchführbar waren, kann man sie heute leicht vom heimischen Computer aus starten. Solche virtuellen Treffen kann man in verschiedene Arten unterteilen: Führt ein Lehrer eine Präsentation vielen Zuhörern bzw. Zuschauern vor und sind diese meistens stumm geschaltet und können sich nur über einen Chat beteiligen, spricht man von einem „Webinar“. Unterhalten sich mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer miteinander und arbeiten gemeinsam an Dokumenten, passt der Begriff Webkonferenz am besten. Es können aber auch nur zwei Menschen miteinander kommunizieren und dann spricht man oft von „skypen“, nach dem Programm, das zurzeit am häufigsten verwendet wird. Zeichnet man ein Webinar auf, sendet es sofort und speichert es auch, sodass es auf dem Computer aufgerufen und wieder abgespielt werden kann, wird es als „Webcast“ bezeichnet. Wollen sich die Konferenzteilnehmer nicht nur unterhalten, sondern auch zusammen an Dokumenten oder Präsentationen arbeiten, so kann man zusätzlich ein Programm aufrufen, mit dem man die Desktop-Oberfläche der beteiligBAGSO-Nachrichten n 01/2013 Titel – Die schönen Seiten des Internet ten Computer wechselseitig sehen kann, das sogenannte Desktopsharing. Man kann dafür auch spezielle Gruppenräume im Internet aufsuchen, in denen die Kommunikation und der Austausch über den Bildschirm unterstützt werden. bei Adobe connect entsprechend der Teilnehmerzahl gestaffelt sind. Das Programm Adobe connect Pro wird besonders in der Lehrerfortbildung eingesetzt. Im Internet kann man z. B. die Aufzeichnung einer solchen Sitzung verfolgen. Informationen über verschiedeWebkonferenzen lassen sich auch ne Programme und Kosten findet aufgrund der Kommerzialisie- man unter http://webconferencingrung der Anbieter unterscheiden. test.com/de/webkonferenzhome. Es gibt im Internet sowohl „Telefonprogramme“, die kostenfrei Kleine Gruppen wie unsere Orgagenutzt werden können, als auch nisation können Webkonferenzen kostenpflichtige Angebote, die von einfach und kostenfrei nutzen. Softwarefirmen vertrieben und Voraussetzung ist wie bei allen gewartet werden. Bei einer kom- solchen Programmen, dass sich merziellen Nutzung kauft man jeder potenzielle Teilnehmende die Software bzw. Lizenzen. Meist die entsprechende Software auf wird dafür ein hoher Standard seinen eigenen Computer herunvon Hardware vorausgesetzt. Die terlädt. Danach muss sich jeder reKosten werden z. B. bei der Tele- gistrieren und meistens auch einen kom nach Minuten und Teilneh- Sound- und/oder Video-Check merzahl abgerechnet, während sie durchführen und man muss sich natürlich zu einem bestimmten Termin im weltweiten Netz verabreden – dabei sollte man nicht vergessen, auf Zeit-Unterschiede zu achten. Eine Tabelle der von uns getesteten Telefon- bzw. Video-Programme und weitere Kooperations-Programme, mit deren Hilfe man im Internet gemeinsam arbeiten kann (Desktopsharing), ist unter www.bagso.de in der Rubrik Publikationen, BAGSO-Nachrichten 1.2013 zu finden, ebenso die Quellenangaben. Ein kürzlich erstelltes Video von Senioren-Lernen-Online.de zeigt beispielhaft, wie man die neue Möglichkeit eines „Hangout on Air“ bei Google+ nutzen könnte. n Uta Krope und Barbara Leisner [email protected] E gal ob über soziale Netzwerke, Foren, Blogs oder Kurznachrichtendienste: die Entwicklung des Internets zum Mitmachportal (Web 2.0) bietet neue Möglichkeiten bei der Vertretung und Durchsetzung von Verbraucherinteressen. Aufgrund der Geschwindigkeit, in der sich Nachrichten via Internet öffentlich verbreiten lassen, können bereits einzelne Stimmen gehörige Aufmerksamkeit erlangen. Findet ein Anliegen breite Unterstützung, lassen sich so schnell Stimmungen ablesen BAGSO-Nachrichten n 01/2013 oder gar erzeugen. Nie war es für Verbraucherinnen und Verbraucher einfacher, sich und ihren Anliegen Gehör zu verschaffen. Dass sie auch gewillt sind, von ihren neuen Möglichkeiten Gebrauch zu machen, hat manches Unternehmen bereits unmittelbar zu spüren bekommen. Erinnert sei nur an den Fall eines Mobilfunkkonzerns, der Beschwerden über die Verfügbarkeit und Qualität seiner Dienste offenbar als Einzelfälle abkanzelte. Erst als ein Kunde via Internetaufruf Tausende gleich © Foto: cirquedesprit - Fotolia.com Verbrauchermobilisierung über neue Medien Ob Stromanbieter Preiserhöhungen ankündigen oder Gesetze „am Bürger vorbei“ beschlossen werden sollen: Mit den neuen Medien haben Verbraucherinnen und Verbraucher auch eine neue Macht. 19 Titel – Die schönen Seiten des Internet gelagerter „Einzelfälle“ anderer Kunden zusammengetragen hatte, lenkte das Unternehmen ein und gelobte Besserung. Aber auch andere Beispiele zeigen: Unternehmen müssen damit rechnen, dass kundenunfreundliches Anbieterverhalten durch imagebedrohende Protestlawinen im Netz abgestraft wird. Online-Appell zu mobilisieren. Die Unterzeichnenden forderten den Bundesrat auf, dem Gesetz zur Fortentwicklung des Meldewesens in der vom Bundestag beschlossenen Form nicht zuzustimmen. Dieser wollte die Weitergabe von Meldedaten ohne Zustimmung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger ermöglichen. Insgesamt konnten knapp 200.000 Unterschriften Doch nicht nur bei der Auseinan- an den Bundesrat übergeben werdersetzung mit Unternehmen hat den, der dem Gesetz später die Zudie Stimme der Verbraucherin- stimmung verweigerte. nen und Verbraucher durch das Web 2.0 mehr Gewicht bekom- Auch die Verbraucherzentrale men. Auch bei der Entstehung NRW greift bei der Erfüllung ihneuer Gesetze wird kräftig mitge- rer satzungsgemäßen Aufgaben mischt. So gelang es dem Aktions- auf die Möglichkeiten der neuen bündnis „Meine Daten sind keine Medien zurück. Neben der allgeWare“, bestehend aus dem Kam- meinen Verbraucherinformation pagnennetzwerk Campact, dem über Kanäle wie Facebook und Datenschutz- und Bürgerrechts- Twitter gibt es spezielle Angebote, verein FoeBuD, der Deutschen sich zu beteiligen. Über das Forum Vereinigung für Datenschutz und unter vz-nrw.de/Lockvogel köndem Verbraucherzentrale Bun- nen Lockvogelangebote gemeldesverband (vzbv), im Sommer det werden. Per Phishing-Radar 2012 binnen 24 Stunden rund unter www.vz-nrw.de/phishing100.000 Unterstützer für einen radar-aktuelle-warnungen wird vor E-Mails krimineller Versender gewarnt, die das Ziel verfolgen, Passwörter und Geheimnummern der Verbraucherinnen und Verbraucher „abzufischen“. Empfänger von Phishing-Mails können diese dorthin melden. Als im November 2012 die Stromanbieter Preiserhöhungen ankündigten, forderte die Verbraucherzentrale betroffene Kunden auf, die entsprechenden Anbieterschreiben zur Prüfung einzuschicken. Dem Aufruf kamen binnen kurzer Zeit knapp 1.000 Menschen nach. Die bisherigen Erfahrungen mit der Mobilisierung von Verbraucherinnen und Verbrauchern über das Internet stimmen durchaus positiv und lassen erwarten, dass sie sich auch zukünftig auf diesem Wege erfolgreich Gehör verschaffen werden. n Thomas Bradler, Rechtsanwalt Gruppe Verbraucherrecht Verbraucherzentrale NRW Mintropstr. 27, 40215 Düsseldorf Mit dem Smartphone bequem und sicher ins Internet S chaut man sich auf der Straße um, fällt einem schnell auf, dass immer mehr Menschen ein Smartphone in der Hand halten. Diese Beobachtung wird durch Zahlen des Bundesverbands Digitale Wirtschaft bestätigt: 31 Millionen Menschen in Deutschland sind im 20 Besitz eines Smartphones. Dabei sind diese modernen Telefone weit mehr als klassische Handys. Neben größeren Displays, den sogenannten Touchscreens, ermöglichen Smartphones die mobile Nutzung des Internets. Vor allem die einfache und intuitive Handhabung verschafft dem Smartphone einen entscheidenden Vorteil im Vergleich zu älteren Mobiltelefonen. Das Herzstück der Smartphones bilden die sogenannten Apps. Zusammen mit der in vielen mobilen Geräten verbauten Technik wie BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Titel – Die schönen Seiten des Internet Datentarif wie eine Datenflatrate für das Smar tphone beim Mobilf u n k a nbieter zu buchen. Ansonsten können sehr hohe Kosten entstehen. Lagesensoren, GPS oder WLAN bieten sie unzählige Nutzungsmöglichkeiten. Dabei sind Apps nichts anderes als kleine Anwendungen, englisch Applications, wie man sie auch vom Computer kennt. Von komplexen Programmen wie Reiseauskünften bis zu simplen Anwendungen wie Taschenlampen: Apps gibt es für jeden Bedarf und Geschmack. Zusammen mit der Nutzung von Internetdiensten über das Smartphone bieten sie eine große Zahl an Funktionen, die das Leben in vielen Situationen erleichtern können. Damit man in den Genuss von mobilen Diensten kommen kann, sollte man aber unbedingt darauf achten, einen passenden behalten, um Nutzen und Kosten für sich persönlich abwägen zu können. Es empfiehlt sich daher, die Datenschutzbestimmungen bei der Installation einer App zu lesen und Berechtigungen zu hinterfragen. Dann ist das Smartphone in der Hosentasche nicht nur smart und bequem, sondern auch sicher. n Hat man eine passende Datenverbindung, ist die Installation von Florian Preßmar Apps denkbar einfach: Virtuelle [email protected] Einkaufsläden wie der Google Play Store oder der App Store von Apple Zur Person halten je nach Betriebssystem eine Vielzahl an Programmen für den Florian Preßmar ist Referent bei Mobilfunkkunden bereit. Häufig der Landeszentrale für Medien und sind Apps für Smartphone-NutKommunikation Rheinland-Pfalz zer kostenlos, allerdings müssen und koordiniert das Projekt „Silver Surfer – Sicher online im Alter“. Das sich auch diese Angebote refiBildungsprojekt, das gemeinsam mit nanzieren. In den meisten Fällen der Verbraucherzentrale Rheinlandgeschieht dies über Werbeflächen Pfalz und dem Landesverband der in der jeweiligen Anwendung. Zu Volkshochschulen in Rheinlandbeachten ist, dass Apps auch Daten Pfalz veranstaltet wird, richtet sich wie Kontaktlisten und Standortspeziell an ältere Onlinerinnen und daten von Smartphones auslesen Onliner, die gern mehr zum Thema können. Bei der Installation einer Internet erfahren möchten. App sollte man dies im Hinterkopf Grenzenlos Lesen – Barrierefreiheit durch neue Medien Ä lterwerden ist schön! Wenn die Gesundheit mitspielt, dann ist dieser Satz sicher nicht in Frage zu stellen. Leider spielt sie nicht immer mit und so sind wir mit zunehmendem Alter BAGSO-Nachrichten n 01/2013 auch mit Einschränkungen konfrontiert. Ein Thema ist dabei zweifelsfrei das Sehvermögen, das mehr und mehr abnimmt. Wer gern liest und sich auf dem Laufenden halten will, sieht sich mit neuen Barrieren konfrontiert. Wenn die Brille nicht mehr weiterhilft, so kann das Hörbuch eine nützliche Alternative sein. Spe21 Titel – Die schönen Seiten des Internet Computer und das Internet bieten heute aber noch weiterführende Angebote für Menschen mit Seheinschränkungen. Am PC kann der Anwender mittels einer Sprachausgabe, einer Vergrößerungssoftware oder einer Braillezeile hören bzw. nachlesen, was auf dem Bildschirm angezeigt wird. Auf diese Art und Weise lassen sich Texte schreiben, E-Mails verfassen und Einkäufe im Internet tätigen. Voraussetzung dafür ist, dass das Internetangebot den Richtlinien der Barrierefreiheit entspricht. Barrierefreiheit im Internet bedeutet, dass der Anwender sowohl mit der Maus als auch mit der Tastatur die Seite bedienen kann, dass Bilder beschriftet sind und der Webauftritt übersichtlich und ansprechend gestaltet ist. In letzter Zeit erfreuen sich E-Books wachsender Nachfrage, die auf mobilen Endgeräten wie Smartphone oder Tablet-PC angezeigt werden können. Viele der modernen digitalen Lesebücher bieten dem Anwender die Möglichkeit, sich den Text vorlesen zu lassen oder die Darstellung der Seite seinen Sehgewohnheiten entsprechend anzupassen. Wer sich einmal mit den neuen Geräten beschäftigt und die Vielzahl der Angebote im Bereich E-Books durchstöbert hat, will diese Form des bequemen und komfortablen Lesevergnügens trotz Seheinschränkungen nicht mehr missen. Damit die Anwender die neuen Möglichkeiten kennenlernen und ausprobieren können, bietet die DZB einen Beratungsdienst LOUIS (Leipziger Online-Unter- © Foto: tirc83 - istockphoto.com zielle Bibliotheken wie die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) bieten seit vielen Jahren ein umfangreiches Angebot an hörbarer Literatur an. Hörbücher im praktischen DAISY-Format erlauben es dem Anwender, im Buch zu blättern und zu stöbern. Ein Buch passt dabei auf eine CD und diese CDs können auf speziellen Abspielgeräten wiedergegeben werden, die in ihrer Handhabung einfach sind. Übrigens ist die Nutzung der DZB für Personen kostenfrei, die eine erhebliche Einschränkung ihres Sehvermögens z. B. durch ein ärztliches Attest nachweisen können. stützungs- und Informationsservice für Blinde und Sehbehinderte) an. Per E-Mail oder Telefon gibt der Experte gern Auskunft, welche Geräte und Angebote besonders geeignet sind und wie man den Umgang mit Tablets und Co. erlernen kann. n Dr. Thomas Kahlisch Direktor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) Mitglied des Präsidiums des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes (DBSV) [email protected] Akustische Reise ins Internet: der Wegweiser für blinde und sehbehinderte Menschen I n Deutschland verfügen 100.000 Personen über weniger als 2 % Sehkraft, gemäß der Definition des deutschen Sozialrechts gelten sie als blind. 65.000 Menschen mit 22 einer Sehkraft von maximal 5 % sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation hochgradig sehbehindert. Und weitere 1,1 Mio. Betroffene nehmen maximal 30 % dessen wahr, was ein Mensch mit normaler Sehkraft erblickt. Mit der höheren Lebenserwartung der Bevölkerung nahm auch die BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Titel – Die schönen Seiten des Internet Zahl der Sehbehinderungen zu, Der Wegweiser richtet sich sowohl an Menschen, die ins Internet einsteigen möchten, als auch an diejenigen unter ihnen, die bereits im mailen Zeitraum von 1990 bis 2002 oder auch surfen und tiefer in die digitale Welt eintauchen möchten. Und nun wissen wollen: Wie kann ich buchen, bestellen, stieg sie…?etwa um 80 %. Bei etwa einkaufen Begeben Sie sich ohne Gefahr aufist eine Reise diese neuedes Welt, 2 Mio. Menschen diedurch Stelle bei der Sie nicht allein sind, denn Sie lernen das Ehepaar NochNicht und Frau EigentlichAber kennen und werden von Herrn AlterHase und schärfsten Sehens in der Netzhaut, Frau WageMut sicher begleitet. Reise! die GuteMakula, geschädigt. Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) bei Personen ab 50 Jahren verursacht 32 % der jährlichen Neuerblindungen. BAGSO erneut mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista), die den Text der Schwarzschrift redaktionell ergänzte. gefördert vom aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages Für Menschen, deren Sehvermögen sich verschlechtert oder kaum mehr ausgebildet ist, bietet das Internet neue Informations- und Kommunikationswege. Statt Zeitungen im Kleindruck lesen sie Nachrichten vergrößert am Monitor. Der Screenreader, ein Programm, das den Bildschirminhalt vorträgt, verwandelt Lektüre für die Augen in eine für die Ohren. Das Internet mit seinen Tipps und Ratschlägen zu Gesundheit, bar- WEGWEISER DURCH DIE DIGITALE WELT FÜR ÄLTERE BÜRGERINNEN UND BÜRGER HÖRFASSUNG FÜR BLINDE UND SEHBEHINDERTE MENSCHEN rierefreiem Reisen, Einkauf und Bankgeschäften ist für Personen mit Mobilitätseinschränkungen ein lohnender Ort für Recherche und ein hilfreiches Instrument, den Lebensalltag zu meistern. Die Audiofassung wurde dank der Förderung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) im DAISY-Format realisiert. Mit einem entsprechenden Abspielgerät kann man im Text navigieren. Auch mit gängigen CD-Playern lässt sich die CD anhören, sofern sie MP3-fähig sind. n Die CD kann kostenfrei bei Gründe genug, auch die neues- der BAGSO bestellt werden. te Auflage der Broschüre „Weg- Bonngasse 10, 53111 Bonn weiser durch die digitale Welt“ in E-Mail: [email protected] einer akustischen Version herauszugeben. Hierbei kooperierte die Vera Klier, Projektkoordinatorin D er Einkauf über das Internet ist einfach und bequem. Unabhängig von Uhrzeit und Wetterverhältnissen können alle erdenklichen Waren mit wenigen Mausklicks nach Hause bestellt werden. Um Gefahren bei der Abwicklung zu vermeiden, sollte man sich seinen Geschäftspartner aber sorgfältig aussuchen. Verfügt ein Anbieter über ein unabhängiges Gütesiegel, kann man als Verbraucher bedenkenlos „zuschlagen“. Unter www.inter- BAGSO-Nachrichten n 01/2013 net-guetesiegel.de finden sich die von der „Initiative D21“, einem gemeinsamen Projekt von Wirtschaft und Politik, empfohlenen Siegel. Diese erhalten nur überprüfte Online-Shops, die neben den gesetzlichen auch Anforderungen an die Nutzerfreundlichkeit erfüllen. Hierzu zählen das Siegel von Trusted Shops und das Safer Shopping-Siegel des TÜV Süd. Doch Vorsicht: Unseriöse Anbieter verwenden die Siegel un- den Seiten des Siegelanbieters, ob berechtigt auf ihrer Internetseite. der betroffene Händler das Siegel Am besten erkundigt man sich auf zu Recht trägt. 23 © Foto: vektorisiert - Fotolia.com Sicheres Einkaufen im Internet Titel – Die schönen Seiten des Internet Hat man als Kunde die Wahl, sollte man sich für den Kauf auf Rechnung entscheiden. Dann muss man die Ware erst nach Erhalt und Prüfung bezahlen. Auch bei Zahlung per Lastschrift droht kein Verlust, denn dieser kann im Fall der Fälle bei der Bank noch mindestens sechs Wochen lang ohne Angabe von Gründen widersprochen werden. Bei allen anderen Zahlungsarten läuft man seinem Geld im Streitfall hinterher. Dies sollte man vor allem im Falle der Vorauskasse per Überweisung bedenken. mittelbar nach Vertragsabschluss per Widerrufsbelehrung in Textform (z. B. Brief, Fax, E-Mail) informieren. Belehrt er zu spät, beträgt die Frist einen Monat ab Erhalt der Belehrung, belehrt er nicht oder falsch, gibt es gar keine Frist. Wird innerhalb der vereinbarten Lieferfrist keine, die falsche oder eine mangelhafte Ware geliefert, sollte man dem Anbieter eine im Einzelfall angemessene Nachfrist setzen. Verstreicht diese ebenfalls erfolglos oder wird in dieser Frist die mangelhafte Ware nicht ersetzt Kommt die Ware an, haben Ver- bzw. repariert, kommt der Rückbraucherinnen und Verbraucher tritt vom Vertrag in Betracht. regelmäßig zwei Wochen Zeit, den Vertrag ohne Angabe von Grün- Besondere Vorsicht ist im Internet den zu widerrufen. Über die ge- vor gefälschten E-Mails geboten. nauen Bedingungen und Folgen In diesen sogenannten Phishingmuss der Anbieter spätestens un- Mails erwecken Kriminelle den Die BAGSO-InternetWoche A nlässlich des Internationa- Workshops und Tage der offenen len Internettages startete die Tür zu den folgenden Themen BAGSO am 29.10.2012 die BAG- statt: SO-InternetWoche, in der die BAGSO und die Mitwirkenden Einstieg ins Internet und vielseitige Angebote und Aktivisicherer Umgang damit täten rund um das Internet prä- Partizipation und sentierten. ehrenamtliches Engagement soziale Netzwerke und Es wurden regionale und bundesDatenschutz weite Aktionen sowie dauerhafte Mobilität und E-Book Angebote im Rahmen dieser Öf- Einkaufen und Fotografie fentlichkeitskampagne vorgestellt. Pflegeberatung und Des Weiteren fanden WettbewerHeimverzeichnis be, Informationsveranstaltungen, Demenzerkrankungen 24 Anschein, es handele sich um die Nachricht eines seriösen Unternehmens, sie lenken den Empfänger auf gefälschte Internetseiten und fordern dort zur Eingabe von Passwörtern auf. Fragen Sie im Zweifel beim Absender einer E-Mail nach, ob diese tatsächlich von ihm stammt. Die Verbraucherzentrale NRW informiert und warnt vor aktuellen Gefahren unter www.vz-nrw.de/phishingradar-aktuelle-warnungen.de. Wie beim Vertragsabschluss per Handschlag gibt es auch beim Internethandel keine 100 %ige Sicherheit. Wer weiß, worauf es ankommt, muss sich den Spaß aber nicht verderben lassen. n Thomas Bradler, Rechtsanwalt Gruppe Verbraucherrecht bei der Verbraucherzentrale NRW Unsere Partner der BAGSO-InternetWoche: Eröffnet wurde die BAGSO-InternetWoche in Berlin mit der Preisverleihung des Wettbewerbs „Wir zeigen es Euch – Die schönen Seiten des Internets“. Die BAGSO, Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) und Google Deutschland interessierten sich dabei besonders BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Titel – Die schönen Seiten des Internet für die Erfahrungen der älteren Generationen. 51 Seniorinnen und Senioren haben in Erfahrungsberichten ihre ersten Netzschritte beschrieben, in Filmen und Tonbeiträgen ihr erarbeitetes Wissen dokumentiert, ihre eigene Internetpräsenz beschrieben und vor allem andere Ältere motiviert, selbst auszuprobieren, mitzugestalten und Hindernisse zu überwinden. Aus über 60 Einsendungen wählte eine Jury Gewinner in drei Kategorien und einen Sonderpreis aus. Die Preisträger und weitere Informationen finden Sie unter www.bagso.de/aktuelle-projekte/ internetwoche/wettbewerb.html. Im Vorfeld der BAGSO-InternetWoche fand am 23.10. und 24.10.2012 die Fachtagung „Internet ohne (Alters-)Grenzen“ für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren statt, über 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich über aktuelle Themen wie soziale Netzwerke, Online-Einkaufen, Gesundheitsinformationen im Netz und mobiles Internet. Gemeinsam diskutierten Expertinnen und Experten über Wege, die die kompetente Internetnutzung älterer Menschen steigern können. Die Fachtagung wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Auch 2013 wird die BAGSO wieder mit der InternetWoche aufzeigen, wie sich Ältere im Netz bewegen, welche Chancen sie sehen und wie sie mit Technik- und Sicherheitsfragen umgehen. n „Das Internet ist gerade für ältere Menschen eine große Chance. Es bietet die Möglichkeit, auch bei nachlassender Mobilität teilzuhaben an vielfältigen Aktivitäten, sich zu informieren, Kontakte zu pflegen und einzukaufen. Darüber hinaus ist es gerade im Hinblick auf die weitere Entwicklung, z. B. in der Telemedizin, unverzichtbar.“ MinDir Dieter Hackler, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ihre Ansprechpartnerin: BAGSO Service Gesellschaft Stefanie Chowaniec [email protected], 0228 / 55 52 55-53 Weitere Informationen: www.bagso.de/aktuelle-projekte/ internetwoche.html Tipps und Internet-Sicherheitsbriefe F ür die BAGSO und Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) ist die Vermittlung von Kompetenzen für einen sicheren Umgang mit dem Netz. Deswegen erscheinen regelmäßige Tipps und Internet-Sicherheitsbriefe: BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Tipps zum Suchen im Internet Tipps zu sozialen Netzwerken Tipps für den sicheren Umgang mit dem Internet Internet-Sicherheitsbrief „Sicheres Passwort“ Internet-Sicherheitsbrief „Sicheres Bezahlen“ Internet-Sicherheitsbrief „Online Reisen buchen“ Internet-Sicherheitsbrief „Unterwegs sicher ins Netz“ Sie finden die Dateien unter www.bagso.de/verbraucherthemen/ internet.html 25 Titel – Die schönen Seiten des Internet V or fast 20 Jahren schrieb ein Verlag in der Ankündigung eines neuen Buches: „Der Stadtbewohner des nächsten Jahrhunderts ist ein Flaneur im Internet. Arbeit und Geschäft, Einkauf und Unterhaltung, der virtuelle Raum ersetzt die reale Stadt“. Kürbismarmelade gesucht und dabei gleich noch Mandelhörnchen nachgeschlagen (ihre fallen immer so auseinander). Ulrike mailt quer durch die Weltgeschichte (und mailt auch gleich die thematisch passenden Mails anderer Leute mit – ob die wollen oder nicht). „Internet ist Wahnsinn! Wo sonst kann ich in so kurzer Zeit so viele Leute kennenlernen?“, jubelt eine Leserbriefschreiberin 2012. Ich brauche so was alles nicht. Ich schreibe meine Briefe per Hand. Das ist meine Rache an den Behörden (speziell Finanz-) für ihre unverständlichen Formulierungen. Mandelhörnchen sind ungesund. Rimski-Korsakow will ich nicht zum Geburtstag gratulieren und Sägen benötigen bei mir nur die Leute, die zum Sägen kommen. Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe keins! Ich will keins! Ich brauche keins! Und überall lese ich, was man mit diesem Wunderwerk der Technik alles kann. ALLES! Jedenfalls fast! Kochen muss man noch allein. Ich frage mich durch meinen Bekanntenkreis – kein bisschen repräsentativ: Sven sucht schon seit 2 ½ Stunden nach einer günstigen Säge (und fährt am nächsten Tag dann doch zum Baumarkt). Berit hat gerade das Geburtsdatum von Rimski-Korsakow nachgeschlagen, äh … nachgeklickt (vielleicht wollte sie ihm gratulieren…). Stefanie hat ein Rezept für Zur Person Prof. Dr. Christine Swientek ist Autorin mehrerer Bücher über das Älterwerden, u. a. „Letzter Ausweg Selbstmord. Was alte Menschen in den Tod treibt.“ 26 Zum Reisebuchen gehe ich in mein Reisebüro, wo ich sehr gut beraten werde. Und dazu Kaffee bekomme. Leute lerne ich – glücklicherweise nicht massenhaft – im Urlaub kennen. Nirgendwo erfährt man so viel Interessantes und Intimes wie auf langen Bahnfahrten zu zweit im Abteil. © Foto: Quanthem - Fotolia.com Alles! Wirklich alles! meiner „alten“ Sekretärin an und dann surfen wir so richtig durch die Statistiken, Tabellen und Abartigkeiten. Das Schärfste beim letzten Treff war die Seite mit den Samenspendern: Ukrainer, 35, 1,86, schwarzhaarig, blauäugig, Ingenieur (sind sie alle!), gesund, muskulös … Da kann man doch zu zweit vor der Kiste so richtig lachen und Kaffee gibt es auch noch. Ich ziehe mit einem Stapel Papier von hinnen. Sie hat ihr Taschengeld aufgebessert und wir hatten zusammen einen schönen Nachmittag. Kann es sein, dass das gepriesene Internet einen nicht geringen Beitrag zur Vereinsamung leistet? Ich hab’s lieber face-to-face und ansonsten habe ich eine Bibliothek, Für mein „banking“ fahre ich die auch Mandelhörnchen und zu meiner Bank, die den Vorteil Musikerleben beinhaltet. n hat, neben einem gut sortierten Buchgeschäft zu liegen. Einen der Für heute bin ich dennoch Schalterbeamten kenne ich seit [email protected] seiner Lehrlingszeit. PS.: Und wenn mal der Strom ausfällt? Und wenn es mal gar nicht anders gehen sollte, melde ich mich bei Prof. Dr. Christine Swientek BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Engagement Ältere Menschen im Bundesfreiwilligendienst Mit dem Ende des Zivildienstes im Juni und der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes zum 1.7.2011 eröffnete sich auch für ältere Menschen ein neues Betätigungsfeld, denn die Einsatzplätze der Zivis gibt es immer noch, nur stehen sie jetzt Menschen jeden Alters offen. Eine Altersgrenze nach oben gibt es dabei nicht. W ährend man anfangs noch unsicher war, wie sich dieses neue Engagement-Angebot entwickeln und ob nicht die Abschaffung des Zivildienstes eine große Lücke in der Sozialbetreuung hinterlassen würde, hat sich der Bundesfreiwilligendienst (BFD) zum Erfolgsmodell entwickelt. Es gibt mehr Bewerber als Stellen. Bereits im Februar 2012 hatten 35.000 Freiwillige ihre Verträge unterschrieben, damit war das Stellen-Kontingent, für das vom Bund pro Jahr 254 Millionen € bereitgestellt werden, ausgeschöpft. „Wir haben einen enormen Erfolg, mit dem so niemand gerechnet hat. Der Zivildienst ist rechnerisch vollständig kompensiert worden“, sagt Dr. Jens Kreuter, Leiter des Arbeitsstabs Freiwilligendienste im Bundesfamilienministerium, gegenüber der Deutschen Welle. Trotz der großen Nachfrage ist es aber nicht vorgesehen, die Mittel für 2013 aufzustocken. ter 27-Jährigen liegt, die damit oft die Zeit bis zum Studienbeginn überbrücken und erste praktische (Berufs-)Erfahrungen sammeln wollen, finden sich auch in den Altersgruppen ab 51 Jahre zahlreiche „Bufdis“. Auffallend ist die im Vergleich zu anderen Altersgruppen geringe Zahl Freiwilliger über 65 Jahre. Für diese Gruppe braucht es daher weiterhin passgenaue Ange- es im Osten mehr ältere Arbeitslobote. se, die in den BFD gehen, um über diesen Weg möglicherweise wieInnerhalb der Altersgruppe der der in ein festes Arbeitsverhältnis 51- bis 65-Jährigen fällt Sachsen zu kommen. Bei den über 65-Jähzahlenmäßig aus dem Rahmen. rigen können es nur zwei Gründe Überhaupt liegen die Zahlen in sein: als Rentner noch etwas Sinnden östlichen Bundesländern im volles zu tun und die Rente etwas Vergleich zu denen im Westen in aufzubessern.“ dieser Altersgruppe relativ hoch. Dazu Roland Hartmann vom Die Älteren seien in allen BereiBundesamt für Familie und zivil- chen zu finden, verstärkt aber bei gesellschaftliche Aufgaben, das für kulturellen Einrichtungen, im die Durchführung des Bundesfrei- Natur- und Umweltschutz, bei willigendienstgesetzes zuständig den Tafeln und in Mehrgeneratiist: „Da eine Evaluierung des BFD onenhäusern, so Hartmann weierst im nächsten Jahr vorgesehen ter. n Während der größte Anteil der ist, sind wir hier auf Vermutungen Stelleninhaber zwar bei den un- angewiesen. Wahrscheinlich gibt Ines Jonas Der Bundesfreiwilligendienst Die Regeldauer des Bundesfreiwilligendienstes beträgt 12 Monate. Man kann den Dienst aber auch auf 6 Monate verkürzen oder auf 18 Monate verlängern, maximal möglich sind 24 Monate. Für ihre Leistungen erhalten die Freiwilligen ein Taschengeld. Die Einsatzstellen entscheiden, wie hoch dieser Betrag ist. Die Höchstgrenze liegt bei 336 €. Die Einsatzstelle zahlt auch die Beiträge zur Renten-, Unfall-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Die Freiwilligen werden während ihres Dienstes von einer Fachkraft angeleitet und haben ein Anrecht auf kostenlose Weiterbildungsseminare. Nähere Informationen zum BFD gibt es bei der Informationshotline des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben: 0221 / 36 73 0 [email protected]. 27 Engagement „Endlich etwas Sinnvolles tun“ © Foto: Stephan Boness Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) eröffnet auch Menschen über 50 Jahre neue Möglichkeiten Gerd Breitmoser ist bei der Marli GmbH in der Werkstattgruppe Montage- und Verpackung tätig und schwärmt: „Die Menschen, die ich hier betreue, geben mir mehr zurück, als ich ihnen geben kann.“ W ir bei Marli machen beste Erfahrungen mit älteren Menschen im Bundesfreiwilligendienst. Die Lebens- und Berufserfahrung, die sie einbringen, sind unschätzbare Güter, sagt Stephan Boness, Sprecher der Marli GmbH in Lübeck. Bei dieser handelt es sich um ein großes Unternehmen für Menschen mit Behinderung, das noch zwei Tochtergesellschaften unterhält. Gemeinsam bieten sie ein breites Spektrum für Menschen mit Leistungseinschränkungen und Behinderungen in Schleswig-Holstein an. „Bei Marli engagieren sich zurzeit 15 Freiwillige“, so Boness, „von denen drei über 50 Jahre alt sind. Als die Zivis wegfielen, waren wir sehr skeptisch. Aber diese Skepsis ist schnell verflogen und das liegt vor allem an unseren älteren Bundesfreiwilligen, denn sie gehen wesentlich angstfreier und ohne 28 Berührungsängste mit den behin- zurück und arbeitet dazwischen in derten Menschen um als früher einer Werkstatt mit. Hillmann erhofft sich danach bessere Chancen die Zivis.“ auf dem Arbeitsmarkt, während So wie der 55-jährige Gerd Breit- Breitmoser davon ausgeht, nach moser aus Lübeck, der seit Septem- seinem BFD-Einsatz erst einmal als ber 2011 in einer der Werkstätten Hausmann tätig zu sein. mitarbeitet und die Gruppenleiter bei allen Betreuungsaufgaben un- Ganz anders sieht es bei Sabiterstützt. Sein Dienst endet im Fe- ne Eichholz-Ouwerkerk aus. Die bruar 2013, denn er hat sich einen 65-Jährige, die für ihre Tätigkeit „Nachschlag“ geholt. Die Verlän- bei Marli eine An- und Rückfahrtgerung wollte der gelernte Groß- strecke von jeweils 35 Kilometern und Außenhandelskaufmann, der in Kauf nimmt, war dort ein Jahr vor seinem Marli-Einsatz länger bis Ende Juli 2012 tätig. Nachdem arbeitssuchend war, weil ihm die sie zwei Monate ausgesetzt hatte, Arbeit so viel gibt. „Das ist eine wollte auch sie eine Verlängerung echte Bereicherung. Die Men- und ist nun wieder dabei, allerschen, die ich hier betreue, geben dings „nur“ noch für ein halbes mir mehr zurück, als ich ihnen ge- Jahr. „Mehr macht mein Mann ben kann. So eine Ehrlichkeit und nicht mit“, erklärt die gelernte Offenheit habe ich im Berufsleben Bankkauffrau. „Mit 64 bin ich vornie erlebt.“ Breitmoser, der vorher zeitig in Rente gegangen und plötznie mit Menschen mit Behinde- lich fehlte mir etwas. Als ich dann rungen zu tun gehabt hat, emp- vom Bundesfreiwilligendienst in findet große Dankbarkeit dafür, der Zeitung gelesen habe, habe ich „endlich einmal etwas Sinnvolles mich bei Marli gemeldet.“ Nun ist sie an drei Tagen in der Woche von zu tun“. 9 bis 15 Uhr für tagesstrukturieGenauso sieht es Roland Hillmann: rende Maßnahmen für etwa zwölf „Nichts erfüllt mehr als die Ar- Menschen zuständig: Einkaufen, beit mit behinderten Menschen“, Kochen, Basteln, Ausflüge und viesagt er. Der gelernte Fachlagerist les mehr stehen auf dem Programm ist zwar erst 43, aber seit zwei Jah- – kein Problem für die zweifache ren arbeitslos trotz einiger weiterer Mutter, die vorher keine Kontakte Qualifikationen, die er vorzuweisen zu behinderten Menschen hatte. hat. Da er nicht länger zu Hause he- „Man muss kreativ sein. Und ich rumsitzen wollte, engagiert er sich habe jeden Tag das Gefühl, etwas jetzt bei Marli im Fahrdienst. Er Sinnvolles getan zu haben.“ n holt die behinderten Menschen zu Hause ab, bringt sie abends wieder Ines Jonas BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Engagement Sprechstunde Internet: (N)onliner willkommen! Seniorenbüros bieten individuelle Beratung für Senioren C omputerkurse und InternetSprechstunde Internet in Ihrer Nähe: Cafés für Senioren sind seit Informationen zum Angebot Ihrer Anlaufstelle vor Ort finden Sie auf Jahren dem beliebt, doch für manche eingelegten Beiblatt. ältere Menschen, die das Internet Die Adressen aller teilnehmenden noch nicht nutzen, ist die Hürde, Seniorenbüros und Senioren-Initiativen Sie auf www.seniorenbueros.org, en Zugang sich zum fürfinden einen Kurs anzumelden, www.bmfsfj.de und e Bundesarbeitswww.programm-altersbilder.de üros (BaS) immer mit noch zu hoch. Sei es, dass ndesministeriums uen und Jugend man gar nicht weiß, wozu das Ine Internet initiiert. ternet eigentlich gut sein soll, oder die bereits ehrennicht mobil genug ist, um an regelfür Ältere entwikhaben, unter das nternet ein. mäßigen Angeboten teilnehmen zu können. ernet Menschen über 65 gerade wenn irchwerlicher wernimmt, bietet das n, am alltäglichen, ben teilzunehmen tändig zu bleiben. Mehr als 80 Seniorenbüros und -Initiativen bundesweit sind bereits beteiligt, weitere sind willkommen. Die „Sprechstunde Internet“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend BMFSFJ gefördert. Sprechstunde Internet ist initiiert von der Bundesarbeitsgemeinschaft Doch das Internet bietet geraSeniorenbüros e.V. (BaS) Gabriella de Senioren Hinn viele Möglichkeiten, Bonngasse 10 · 53111 Bonn selbstständig am alltäglichen, Tel.: 0228 / 61 40 74 E-Mail: [email protected] kulturellen und sozialen Leben www.seniorenbueros.org teilzunehmen. Deshalb hat die büros und e auf Seww.bmfsfj.de Bundesarbeitsgemeinschaft der.de niorenbüros (BaS) die Aktion achen Sie mit! „Sprechstunde Internet“ initiiert, deren Ziel es ist, Angebote zu fördern, die individuelle Beratung für Ältere bieten von Senioren für Senioren gestaltet werden und auf ehrenamtlicher Basis stattfinden. Gefördert vom Bildnachweis: shutterstock.com, Gestaltung: www.nadine-schwarz.de fgabe, te zu fördern iefern re Seniorenaten ter den anisieren tsarbeit Sprechstunde Internet „Herzlich Willkommen!“ Die Anlaufstelle in Ihrer Nähe... Einige Beispiele von vielen: Das Seniorenbüro Celle unterstützt Senioren beim Einrichten eines Internetanschlusses und hilft bei den ersten Schritten im Netz. In Ingolstadt bieten ehrenamtliche Helfer eine Fragestunde im Altenheim an. Beim Oldies-Computer-Club in Ahlen treffen sich Senioren in geselliger Atmosphäre, um sich zu Themen rund ums World Wide Web auszutauschen. Interessierte können einfach dazu kommen und ihre Anliegen äußern – nach dem Motto „Es gibt keine dummen Fragen!“ Seniorenbüros und andere Senioren-Initiativen bieten bereits vielfältige Hilfen an, um älteren Menschen den Zugang ins Internet zu erleichtern. Ältere Freiwillige, die im Umgang mit dem Internet geübt sind, geben ihr Wissen an diejenigen weiter, die mit dem World Wide Web noch nicht so Mit der Aktion „Sprechstunde Invertraut sind. ternet“ unterstützt die BaS nicht BAGSO-Nachrichten n 01/2013 nur Seniorenbüros, sondern auch andere Senioren-Initiativen, solche Angebote weiterzuentwickeln. Dabei liefert sie thematische Impulse und relevante Informationen für die Initiativen und bietet begleitende Öffentlichkeitsarbeit und Fachberatung sowie Erfahrungsaustausch unter den Beteiligten. Die aktuelle Adressliste ist unter www.seniorenbueros.org und www.bmfsfj.de zu finden. n Weitere Informationen: Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros e.V. Gabriella Hinn, Agnes Boeßner Bonngasse 10 53111 Bonn Tel.: 0228 / 61 40 74 [email protected] www.seniorenbueros.org Die Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BaS) ist ein Zusammenschluss der Träger von Seniorenbüros. Mit ihren zahlreichen Projekten unterstützt sie die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen. 29 Verbraucherinteressen Wenn die Musik wichtige Informationen übertönt © Foto: Peter Maszlen - Fotolia.com Radio-Interviews, Wetterberichte, Verkehrsnachrichten mit Musikuntermalung – und im Fernsehen Berichte, die aus dramaturgischen Gründen mit Musik unterlegt sind: diese sog. „Musikbettung“ ist für viele ein Ärgernis. Ines Jonas befragte dazu Carsten Ruhe vom Deutschen Schwerhörigenbund (DSB). ...die Fernbedienung immer griffbereit, um die Lautstärke zu regulieren. Handelt es sich hier um Einzelfälle oder kann man bei der „Musikbettung“ von einem Trend sprechen? Das sind leider keine Einzelfälle, sondern das ist eine „Masche“, die nach meiner Erinnerung bei den privaten Sendern begonnen hat und inzwischen längst auch auf die öffentlich-rechtlichen Anstalten übergegriffen hat. Ich bin oft mit dem Auto unterwegs und bisweilen finde ich einen Sender, der seine Verkehrsnachrichten nicht in Musik bettet. Zumindest für den norddeutschen Raum ist mir aufgefallen, dass die Nachrichten und auch der Wetterbericht häufig ohne „Musikbettung“ gesendet werden, sobald dann aber die Verkehrsnachrichten kommen, geht der Lärmterror los. Die – meist jüngeren – Redakteure machen 30 sich offenbar keine Gedanken darüber, wie sehr die „Musikbettung“ die Sprachverständlichkeit beeinträchtigt und wie viel Prozent der Hörer – nicht nur die mit Hörproblemen – davon „genervt“ sind. Und sie machen sich offenbar auch nicht klar, dass viele Verkehrsinformationen eben nicht nur „Informationen“ sind, sondern Warnungen vor Gefahren für Leib und Leben. Wenn sie nicht verstanden werden, dann verfehlt solch eine Verkehrsmeldung ihren Zweck. leiser als die tiefen. Diese hohen Töne übertragen aber mit den Zisch- und Explosivlauten die wesentliche Information der Sprache, während die tieffrequenten Anteile der Vokale lediglich die Lautstärke bewirken. Will man wichtige Nachrichten wahrnehmen, dann entsteht durch diese schlechtere Sprachverständlichkeit Hörstress. Wenn jetzt aber zusätzlich und unnötigerweise die Informationen noch in Musik gebettet werden, dann ist für Schwerhörende nichts mehr zu verstehen. Hat sich der Deutsche Schwerhörigenbund diesbezüglich schon an die Sendeanstalten gewandt? Der DSB hat – gemeinsam mit dem Deutschen Gehörlosenbund (DGB) und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) – von der ARD die Möglichkeit erhalten, an der Entwicklung barrierefreier Angebote der ARD-Sendeanstalten mitzuwirken. Dabei geht es im Wesentlichen um Untertitelung, Gebärdensprachen-Einblendung und Audiodeskription. Bei den Sitzungen mit Wie wirkt sich die „Musikbet- der ARD wird gebetsmühlenartig tung“ auf hörgeschädigte Men- immer wieder von uns darauf hinschen aus? gewiesen, wie schädlich die „MuSchwerhörende Menschen hören sikbettung“ für Schwerhörende ist. nicht nur alles leiser, sondern sie hören vor allem anders, über 90 % Das Hauptproblem liegt nach hören die hohen Töne wesentlich meiner Auffassung darin, dass BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Verbraucherinteressen sich die Verantwortlichen der Sendeanstalten nicht vorstellen können, wie „merkwürdig“ Menschen mit Hörschädigungen hören und welche immense Erschwernis für sie das Hören mit Störgeräuschen bedeutet. Das Angebot, dies einmal mit einem Hörversuch zu demonstrieren, wurde bisher vom NDR, in dessen Sendebereich ich wohne, noch nicht angenommen. n DSB-Referat-BPB@ schwerhoerigen-netz.de www.schwerhoerigen-netz.de Zur Person Der Dipl.-Ing. Carsten Ruhe ist im Referat „Barrierefreies Planen und Bauen“ des Deutschen Schwerhörigenbundes (DSB) tätig. Verbraucherempfehlung der BAGSO D ie Swiss Life AG Niederlassung für Deutschland erhielt die BAGSO-Verbraucherempfehlung für das Versicherungsprodukt „Pflege- & Vermögensschutz“ und „Pflege- & Vermögensschutz Sofort“ erstmalig mit Wirkung zum 1.11.2012. Bei dem von der BAGSO ausgezeichneten Produkt handelt es Folgende Aspekte sind als seniosich um eine sogenannte Pflege- rengerecht zu bewerten: rentenversicherung. Das heißt, die Beiträge können bei plötzlichem Die vereinfachte Gesundheitsprüfung beim Aufbauplan in Kapitalbedarf zurückerstattet Form einer Gesundheitserkläwerden. Verstirbt die versicherte rung (2 Fragen). Für den SofortPerson, so wird das angesparte Kaschutz ist eine Gesundheitsprüpital an die Erben ausgezahlt. fung (16 Fragen) erforderlich. Wichtig ist: Bei dem erstgenannten Produkt hat man eine zehn- Die Entwicklung einer Pflegerentenversicherung, die sich jährige Ansparphase und ist erst gezielt an ältere Menschen richdann bei Pflegebedürftigkeit abtet und auch in höherem Alter gesichert. Im Fall des „Pflege- & abgeschlossen werden kann. Vermögensschutz Sofort“ gilt die Absicherung nach einer Einmal Beim Eintreten des Versichezahlung sofort. rungsfalles entfällt die Beitragszahlungspflicht. BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Nach eingehender Prüfung ist das Produkt „Swiss Life Pflege& Vermögensschutz“ aus unserer Sicht als „verbrauchergerecht und zielgruppenorientiert“ zu bewerten. Grundsätzlich ist der Abschluss einer privaten, kapitalerhaltenden Vorsorge zusätzlich zur gesetzlichen Pflegeversicherung zu empfehlen. n Nähere Informationen: Nicola Röhricht BAGSO Service GmbH [email protected] 31 Gesundheit „Meine Organe kann doch niemand mehr gebrauchen“ Organspende ist heute in jedem Lebensalter möglich und sinnvoll D ass auch ältere Menschen von Transplantationen profitieren und als Empfänger eines Spenderorgans nicht nur von Leiden befreit werden, sondern dadurch auch viele schöne Lebensjahre gewinnen können, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Bei der Organspende dagegen herrscht häufig noch die Vorstellung, dass man möglichst jung sterben muss, um noch „brauchbare“ Organe spenden zu können. Eine völlig falsche Annahme, denn 50 Jahre nach den ersten erfolgreichen Transplantationen hat sich vieles geändert: Herzen werden heute von über 70-jährigen, Nieren von über 80-jährigen und Lebern von über 90-jährigen Spendern erfolgreich Jüngeren transplantiert. Das Wissen, Organe auch noch nach einem langen Leben spenden zu können, das man so beenden darf, wie man es sich vielleicht in seiner Patientenverfügung wünscht, hat bei vielen älteren Menschen neues Interesse am Thema Organspende geweckt. Die in Deutschland viel zu niedrigen Spenderzahlen sowie bekannt gewordene Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe der wenigen zur Verfügung stehenden Organe haben zu strengeren Kontrollen geführt, aber auch zu einer intensiveren Förderung der Organspende in der Öffentlichkeit und in den Krankenhäusern, die in die Lage versetzt werden müssen, 32 die gewünschten Organspenden auch durchzuführen. Dabei hilft ihnen und den Angehörigen ein vorhandener Spenderausweis, den jeder ausfüllen kann. Dies kann unabhängig vom Alter oder von bestehenden Erkrankungen erfolgen, von denen die meisten eine Spende nicht ausschließen. Auf der Rückseite des Ausweises kann angekreuzt werden, welche Organe gespendet bzw. nicht gespendet werden sollen. In Folge einer seit November 2012 geltenden Gesetzesänderung müssen die gesetzlichen Krankenkassen nun ihre Versicherten bis Ende Oktober 2013 über das Thema informieren und ihnen einen Ausweis schicken. Ob und wie die einzelnen Versicherten darauf reagieren, liegt ganz im individuellen Ermessen. Die medizinische Beurteilung, ob ein Organ geeignet ist, erfolgt erst zum Zeitpunkt der Spende. Da Organspenden nur nach dem Tod auf einer Intensivstation möglich sind, liegen dem Arzt dann ausreichend Untersuchungsbefunde vor, sodass der Betroffene sich vorher darüber nicht den Kopf zerbrechen muss. Der Ausweis ist gültig, sobald man ihn unterschrieben hat, er bedarf keiner Registrierung. Wenn es eine Patientenverfügung gibt, sollte ein entsprechender Vermerk hinzugefügt werden, da auch nach einer begrenzten Intensivbehandlung Organspenden möglich sind, sobald das Gehirn seine Funktion aufgegeben hat. Ohne diese Voraussetzung dürfen keine Organe entnommen werden, auch wenn die lebenserhaltenden Maßnahmen schon beendet wurden. Der Hirntod markiert den Zeitpunkt, von dem an Wiederbelebungsmaßnahmen sicher nicht mehr erfolgreich sein können; auch wenn künstliche Beatmung und Kreislaufunterstützung weitergeführt werden, ist eine Rückkehr ins Leben nicht mehr möglich. Deshalb ist der Hirntod weltweit die Voraussetzung für Organspenden und von allen großen Religionen anerkannt. n Für weitere Informationen wenden Sie sich an: Dr. Peter Petersen Tel.: 07071 / 2 98 03 22 E-Mail: peter.petersen@ med.uni-tuebingen.de Zur Person Dr. Peter Petersen ist Transplantationschirurg und Leitender Transplantationsbeauftragter des Universitätsklinikums Tübingen. Er leitet die Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit im Aktionsbündnis Organspende Baden-Württemberg, einem Zusammenschluss aller Transplantationszentren und Patientenselbsthilfegruppen unter der Schirmherrschaft des Sozialministeriums (organspende-bw.de). BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Gesundheit „Hinter jeder Sucht steckt eine Sehnsucht“ – Sucht im Seniorenalter A bhängigkeiten in den unterschiedlichsten Formen treten in jedem Lebensalter auf, ebenso im Rentenalter. In ihrem Bericht weist die Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dyckmanns darauf hin, dass suchtartiges Trinken von Alkohol zunehmend ein Altersphänomen ist, und stellt fest, dass „schädlicher Suchtmittelkonsum und Abhängigkeit im Seniorenalter bisher zu wenig beachtet wird“. Aktuelle Zahlen belegen, dass 17 % der Frauen und 28 % der Männer über 60 Jahre in „gefährlichen“ Mengen trinken. 2011 wurden 12.345 über 60-Jährige mit einer Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert. Bei etwa 2 % aller über 60-Jährigen (400.000 Frauen und Männer) besteht das Vollbild einer behandlungsbedürftigen ausgeprägten Alkoholabhängigkeit. Dyckmanns fordert daher eine engere Zusammenarbeit von professioneller Suchthilfe, Altenheimen und anderen SeniorenEinrichtungen, um die Betroffenen dort abzuholen, wo sie sind. Man dürfe nicht darauf warten, dass ältere Menschen aus eigenem Antrieb zur Suchtberatung kommen. dung seelischer Schmerzen). Der anspruchnahme therapeutischer Suchtkranke sucht in seinem Sucht- Hilfe. Wesentliche Gründe sind mittel das, was ihn zu dem macht, u. a.: was er gern sein möchte, es aber aus sich selbst heraus nicht vermag. Es wird kein Antrag auf statio„Eine Sucht entsteht allemal dort, näre oder ambulante Suchtbewo gesucht, aber nicht gefunden handlung bei der GKV gestellt. Ärzte wissen oft zu wenig über wird!“ (Alexander Mitscherlich). das ambulante und stationäre Ein besonderes Problem stellt die Suchthilfesystem. reduzierte Verträglichkeit von Das Versorgungssystem der Alkohol bei Älteren dar. Sie reAltenhilfe verfügt i.d.R. über agieren empfindlicher als Jüngere, wenig Kompetenz im Umgang „vertragen“ nicht mehr so viel wie mit Suchtproblemen, obwohl in früheren Jahren. Bei gleicher zwischen 7 und 10 % der BeTrinkmenge ist die Blut-Alkoholwohner betroffen sind. Konzentration erhöht, d. h. der Verdrängung und stillschweiFettanteil im Gewebe ist größer gende Duldung der Alkoholproals der Anteil von Körperwasbleme durch die Angehörigen ser. Trinkt der Ältere aus frühe(„Co-Abhängigkeit“). rer Gewohnheit ähnliche Mengen Gewöhnungseffekt der Umwie zuvor, riskiert er gravierenwelt („Er/sie hat schon immer de Folgen wie einen schnelleren getrunken“). Rauschzustand, schwere Stürze, zunehmende Verwirrtheit. Formen des Alkoholmissbrauchs Mit dem Eintritt in das Rentenalter häufen sich Grenzsituationen und Lebenskrisen wie: Verlust des Lebenspartners, vermehrte Todesfälle im Freundes- und Verwandtenkreis, Verlust des beruflichen Status, verstärkte Abhängigkeit von anderen, Nachlassen der körUrsachen von Abhängigkeit perlichen und geistigen Kräfte und im Alter Das Entscheidende ist nicht die Art vermehrte Erkrankungen. des Suchtmittels, sondern dessen Funktion. Die Frage ist: Welche Fehlende Inanspruchnahme Lücke füllt es aus? Es geht um die von Hilfe Erwartung der Suchtmittelwirkung Es besteht ein deutliches Missver(Erleichterung, Vergessen, Vermei- hältnis zwischen Bedarf und InBAGSO-Nachrichten n 01/2013 im Alter Bei älteren Menschen mit Alkoholproblemen wird zwischen drei Formen unterschieden: 1. „Early-onset-Gruppe“, die FrühAnfänger haben bereits lange vor dem 60. Lebensjahr mit dem Trinken begonnen (50 bis 60 % der Alkoholabhängigen). 2. Late-onset-Gruppe“, die SpätAnfänger, die erst nach dem 60. Lebensjahr mit abhängigem Trinken beginnen (20 bis 40 % der älteren Suchtkranken). 33 Gesundheit ist häufig nicht mehr in der Lage, selbstständig den ersten Schritt zu wagen. Therapieziele bei älteren Patienten sind u. a. Entwurf von Perspektiven für den weiteren Lebensweg (evtl. betreutes Wohnen oder Seniorenheim) Erarbeitung einer gesunden Lebensführung und einer sinnvollen Freizeitgestaltung Auseinandersetzung mit Krankheit, dem eigenen Sterben und Tod Thematisierung von Sinnfragen aus religiöser Sicht (Seelsorge) Verbesserung von Konzentration und Merkfähigkeit durch tägliches Gedächtnistraining Überprüfung der eigenen Bedürfnisse nach Nähe, Zärtlichkeit und Sexualität Herstellen neuer Kontakte und Reaktivierung vertrauter sozialer Beziehungen Erhöhung der Mobilität Gewinnung neuer Lebensfreude © Foto: EJ White - Fotolia.com 3. „Rezidiv-Gruppe“, die rückfälligen Trinker, etwa 2 bis 5 %, die im mittleren Lebensalter chronisch getrunken haben, Therapien durchliefen, über längere Zeit abstinent lebten und dann unter den Belastungen des Alters rückfällig wurden. zu erreichen als bei den anderen. Sie weisen i.d.R. eine stabile Behandlungsmotivation auf, da sie erstmals eine Entwöhnung beanspruchen. Beste Therapieerfolge weisen stationäre Suchteinrichtungen auf, die die Patienten in altershomogenen Gruppen zusamBei Spät-Anfängern ist ein Thera- menfassen. Das Zugehörigkeitspieerfolg häufig deutlich schneller gefühl zur eigenen Altersgruppe, erlebte Solidarität und geteilte Lebenserfahrungen wirken sich Zur Person günstig auf die TherapiemotivaWerner Brück, tion aus. Mit einem altersspeziDipl.-Pädagoge, fischen Konzept erreichen ältere Dipl.-Sozialarbeiter, Patienten mindestens ebenso hohe Dipl.-Heilpädagoge Abstinenzquoten wie jüngere. mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung, 30-jährige Leitung der Bundesfachklinik des Blauen Kreuzes für Abhängigkeitserkrankte, Radevormwald Suchtmittelabhängigkeit im Seniorenalter ist zwar ein zunehmend ernst zu nehmendes Problem, das vorhandene gut vernetzte professionelle und ehrenamtliche Die Therapiemotivation bei Älte- Suchthilfesystem bietet jedoch ren erfolgt primär durch andere, Erfolg versprechende Heilungsalso Partner oder Kinder, die die chancen.* n Situation offen ansprechen und auf Abhilfe drängen. Der Betroffene Werner Brück * Darauf verweist der 35 Jahre im Suchtbereich erfahrene Verfasser in besonderer Weise durch die zahlreichen ermutigenden Beispiele in seinem Buch „Das schaffen wir – Von Alkoholabhängigen und ihren Angehörigen“ (Blaukreuz-Verlag). 34 BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Gesundheit D ie richtige Einnahme von Medikamenten sorgt immer wieder für große Verunsicherungen, besonders bei denjenigen, die viele Medikamente nehmen müssen. Oftmals werden sie – z. B. nach der Lektüre des Beipackzettels – aus Angst vor Nebenwirkungen abgelehnt, vielfach wird ihre Einnahme schlicht vergessen. 1. Mehrere Medikamente müssen untereinander abgestimmt werden Ein wesentlicher Grund für mögliche Schäden durch Medikamente besteht darin, dass sie aus drei unterschiedlichen Quellen kommen können: vom Hausarzt, von verschiedenen Fachärzten, aus der Apotheke zur Selbstmedikation. Das Problem: Untereinander nicht abgestimmte Medikamente können folgenschwere Wechselwirkungen haben. Bislang gibt es in unserem Gesundheitssystem niemanden, der diese so wichtige Abstimmung aller Medikamente untereinander angepackt hätte. So weiß der eine Facharzt oft nicht, was der andere verordnet. Zum Glück setzt sich die Erkenntnis, dass eine bessere Abstimmung wichtig ist, zunehmend durch. Unter Fachleuten spricht man von „integrierter Versorgung“. Im Juni 2012 wurde daher die Abstimmung aller Medikamente eines Patienten durch den Apotheker in BAGSO-Nachrichten n 01/2013 die neue Apothekenbetriebsordnung aufgenommen, Stichwort: Medikations-Management. Das bedeutet konkret: Machen Sie mit der Apotheke Ihres Vertrauens einen Termin aus, zu dem Sie alle Ihre Medikamente mitbringen, die von Ihren Ärzten verordneten und die selbst gekauften. Nur so können diese vollständig auf mögliche Wechselwirkungen untereinander geprüft werden. Eine Rücksprache des Apothekers mit den Ärzten kann dann zweckmäßig sein, wenn sich der Austausch eines potenziell gefährlichen Medikaments gegen ein anderes, eine andere Dosierung bzw. sogar das Weglassen empfehlen. Weiterhin sollte bei älteren Patienten die Eignung der Medikamente für Senioren anhand der Priscus-Liste geprüft werden (www.priscus.net). Das Ergebnis sollte in Form eines Medikationsplans für Sie schriftlich dokumentiert werden. Diesen legen Sie dann Ihren Ärzten vor, die Ihre Verordnungen so viel besser abstimmen können. 2. Die Einnahme zum richtigen Zeitpunkt ist wichtig für Sie Ein Medikationsplan liefert ein zweites Ergebnis: die richtigen Einnahmezeitpunkte. Ein einfaches „morgens – mittags – abends“ reicht dabei nicht! Es gibt Medikamente, die müssen unbedingt mit genügend großem Abstand vor einer Mahlzeit genommen © Foto: Birgit Reitz-Hofmann - Fotolia.com Arzneimitteltherapie-Sicherheit und wie Sie diese erreichen können Wichtig: Medikamente müssen mit genügend Flüssigkeit genommen werden, d. h. mit einem vollen Glas Wasser (ca. 200 ml)! werden, andere wiederum wirken erst dann richtig, wenn sie zu einer Mahlzeit oder erst danach eingenommen werden. Ein Beispiel: Schilddrüsen-Patienten bekommen oft L-Thyroxin verschrieben, das unbedingt mit hinreichendem Abstand vor dem Frühstück genommen werden muss, weil u. a. das Calcium in Milch und Joghurt, aber auch Kaffee die Wirkung beeinträchtigen! Die Folge: Beim nächsten Arztbesuch haben sich die Werte nicht verbessert, sodass eine höhere Dosierung verordnet wird. Dieses „Spiel“ geht dann nicht selten weiter bis zur Höchstdosierung! Es gibt viele 35 Gesundheit © Foto: Gina Sanders - Fotolia.com kurzer Zeit entdeckt wurde. Das stetig zunehmende Wissen um solche Zusammenhänge ist ein Grund mehr, sich fachkundig und aktuell beraten zu lassen. Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt oder Apotheker und lassen Sie sich die richtigen Einnahmezeitpunkte in einem Medikationsplan schriftlich und möglichst präzise dokumentieren! Beispiele, in denen Patienten zu hohe Dosierungen mit entsprechendem Nebenwirkungspotenzial verordnet werden, aber nicht wegen der eigentlichen Erkrankung, sondern wegen der Nichtbeachtung der richtigen Einnahmezeitpunkte. Interessanterweise findet sich im Beipackzettel von L-Thyroxin noch kein Hinweis auf die Beeinträchtigung durch Calcium, weil dieser Zusammenhang erst vor relativ Sie sollten Ihre Medikamente unbedingt so einnehmen oder anwenden, wie Ihre Ärzte es vorgesehen haben, damit Sie Ihre Therapieziele erreichen und Schäden vermeiden! stellt man fest: Ohne ein System, das auf einfache Weise unterstützt, geht es nicht. Viele nehmen Tablettendosen oder Wochendosiersysteme, oft sind diese aber wieder nur in „morgens – mittags – abends“ unterteilt. Dies reicht nicht, siehe oben! Es können sonst in einem Fach zugleich Medikamente landen, die Sie aus gutem Grund z. B. vor bzw. nach dem Frühstück nehmen müssen. Erkundigen Sie sich nach Systemen, die Ihre individuell richtigen Einnahmezeitpunkte berücksichtigen. Sie sollten darauf achten, dass dabei der erforderliche Licht- und Feuchtigkeitsschutz gewährleistet ist. n Wenn man viele Medikamente nehmen muss, ist es gar nicht so leicht, sich immer zu erinnern: Habe ich meine Pillen schon genommen oder noch nicht? Schnell Angelika Schulten Apothekerin Seniorengerechte Apotheke, BAGSO-geprüft Tel.: 0172 / 62 200 28 www.dorf-apotheke-dortmund.de 3. Wie setze ich den Medikationsplan praktisch um? „Entlastung für die Seele“ – Die BAGSO-Nachrichten… Ratgeber für pflegende Angehörige Ende Januar erscheint die 4. Auflage der 60-seitigen Broschüre, die die BAGSO in Kooperation mit der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung erarbeitet hat. Sie kann bei der BAGSO bestellt werden. … erscheinen alle drei Monate. Sie können die Öffentlichkeitsarbeit der BAGSO unterstützen, indem Sie die BAGSO-Nachrichten abonnieren – für 16 € im Jahr bzw. für nur 12 €, wenn Sie Mitglied eines BAGSO-Verbandes sind. Wenn Sie interessiert sind, wenden Sie sich bitte an Susanne Wittig in der BAGSO-Geschäftsstelle: 0228 / 24 99 93 11 und [email protected] 36 BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Gesundheit Gesund beginnt im Mund – mehr Genuss mit 65 plus! 4.Mundschleimhaut- und Tumorerkrankungen, aber auch Entzündungen der Mundschleimhaut, die durch schlecht sitzende Prothesen verursacht werden. © Foto: Tommaso Lizzul - Fotolia.com Bekannt ist heute, dass Allgemeinerkrankungen und zahlreiche Medikamente Einfluss auf die Mundgesundheit und dass Erkrankungen des Mundes negative Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit haben können. S eit 1991 richtet der bundesweite Aktionskreis „Tag der Zahngesundheit“, dem neben Zahnärzten, Krankenkassen und dem öffentlichen Gesundheitsdienst viele weitere Organisationen angehören, jeweils am 25. September den Tag der Zahngesundheit aus. Unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – mehr Genuss mit 65 plus!“ wandte er sich 2012 erstmalig an die Altersgruppe, die in der Gesellschaft und in der Zahnarztpraxis einen immer größeren Raum einnimmt: Menschen in fortgeschrittenem Lebensalter. Bei Senioren ist gehäuft eine Reihe von Erkrankungsformen zu beobachten: 1. Parodontalerkrankungen, also Entzündungen des Zahnhalteapparates 2. spezielle Formen von Karies, wie Sekundär- und Wurzelkaries 3.Mundtrockenheit, die durch eine verminderte Speichelproduktion und reduziertes Trinkbedürfnis ausgelöst wird und auch als Nebenwirkung einer Medi ka mentenbeha nd lung oder als Folge von Erkrankungen (Diabetes, Krebs) eintritt Die tägliche Mund- und Prothesenpflege, die Nutzung fluoridierter Zahnpasta und fluoridierten Speisesalzes, verbunden mit einer regelmäßigen zahnärztlichen Kontrolle, sind die wichtigsten Faktoren für den Rückgang von Karies und Zahnbetterkrankungen (Parodontitis). n Dr. Hans Peter Huber Weitere Informationen: Deutsche Gesellschaft für AlterszahnMedizin e.V. www.dgaz.org und www.tagderzahngesundheit.de 1. Nehmen Sie regelmäßig Kontrolltermine beim Zahnarzt wahr und berichten Sie von sich aus über Veränderungen (Krankheiten, Medikamente, besondere Lebensumstände). 2. Halten Sie kontinuierlich die gute Mundhygiene zu Hause ein und lassen Sie sich bei aufkommenden Problemen in der Praxis Tipps geben, z. B. zu anderen Mundhygiene-Techniken oder besonderen Mundhygiene-Hilfsmitteln. 3. Vergessen Sie bei der Mundhygiene die Prothesen-Hygiene nicht. Lassen Sie den Zahnersatz regelmäßig auf Passform, versteckte Bakterienbeläge und Stabilität überprüfen. 4. Nutzen Sie – je nach Entwicklung der Mundgesundheitssituation in dazu angepassten Abständen – eine professionelle Zahnreinigung, um Zahnstein und weiche Beläge sorgfältig beseitigen zu lassen. BAGSO-Nachrichten n 01/2013 37 Finanzen Finanzversteher.de Warum steht die Geld- und Anlageberatung in der Kritik? Steigt der Dollar, fällt der Dollar? Welche Auswirkungen hat das auf meine Altersvorsorge? – Mit Werbebotschaften wie dieser wollen Banken Anleger in ihre Filialen ziehen. Dort werden dann häufig Produkte angeboten, die nicht selten nur ein Ziel haben: den Ertrag der Bank zu maximieren. So die Kritik von Verbraucherschützern und der Stiftung Warentest. Deren Beratungstests und auch die Kritik der Gewerkschaft ver.di an den Verhältnissen am Bankschalter belegen, dass Berater in vielen Banken und Sparkassen heute oftmals als Verkäufer agieren müssen, die Vertriebsvorgaben zu erfüllen haben. Die Folge ist ein Interessenkonflikt der Bankmitarbeiter. Einerseits wollen sie den Kunden gut beraten, andererseits haben sie die konkreten Vertriebsvorgaben ihres Arbeitgebers im Nacken. Der Kunde hat dabei im Zweifelsfall das Nachsehen, denn je höher die Provisionen für die Bank, desto schlechter das Anlageergebnis für den Kunden. Finanzen selbst in die Hand nehmen Doch warum nehmen viele Menschen ihre Finanzen immer noch nicht selbst in die Hand? Die vermeintliche Komplexität des Themas Geldanlage sowie intransparente Anlageprodukte stehen der Eigenverantwortung im Weg. Dabei sind die meisten Finanzent38 scheidungen bei weitem nicht so kompliziert, wie sie oft dargestellt werden. Wer ein paar Grundregeln beachtet und sich auf transparente Finanzprodukte konzentriert, kann seine Finanzen leicht selbst steuern, ohne dafür gleich zum Finanzexperten werden zu müssen. Für Anleger, die Geld sparen und bei ihren eigenen Finanzen durchblicken wollen, bietet das Finanzportal www.finanzversteher.de die richtigen Inhalte. Auf dem Portal findet man Tipps, Videos und Rechenwerkzeuge, mit denen man schnell einen Überblick über die eigenen Finanzen und die damit einhergehenden Fragen und Antworten bekommt. Finanzversteher.de ist ein Angebot der ING-DiBa. Denn die INGDiBa profitiert als Direktbank von Kunden, die ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen. Was macht finanzversteher.de besonders? Auf finanzversteher.de erfahren die Nutzer Dinge, die ihnen ihre Bank- und Finanzberater gern verschweigen, z. B. dass die Tilgung von Krediten immer die beste Geldanlage ist. Gerade ältere Menschen finden hier wertvolle Anleitungen, wie man mit Vermögen richtig umgeht, welche Risiken es im Alter zu beachten gilt, und natürlich wird auf die Gretchenfrage aller älteren Immobilienbesitzer eingegangen: Soll diese verkauft oder gehalten werden? Zahlreiche namhafte Medien haben auf das Online-Portal positiv reagiert. So schrieb „Die Zeit“: „Auf finanzversteher.de kann man tatsächlich mehr über Geld erfahren als in manch einem persönlichen Gespräch.“ n Thomas Bieler Zur Person Thomas Bieler leitet seit 2009 das Ressort „Externe Kommunikation“ bei der ING-DiBa und betreut das Portal www.finanzversteher.de. Zuvor war er 20 Jahre lang als Finanzexperte und Leiter der Gruppe Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale NRW tätig. BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Finanzen Verbesserung im Gemeinnützigkeitsrecht Am 8.11.2012 wurde der Entwurf des Gemeinnützigkeitsentbürokratisierungsgesetzes (kurz: GemEntBG) auf die parlamentarische Reise geschickt. Läuft alles wie geplant, so wird das Gesetz zum 1.1.2013 in Kraft treten. Der Übungsleiterfreibetrag (§ 3 Nr. 26 EStG) wird von 2.100 € auf 2.400 € und der Ehrenamtsfreibetrag (§ 3 Nr. 26a EStG) von 500 € auf 720 € im Jahr erhöht. Diese deutliche Anhebung ist zu begrüßen. Eine Ausweitung des Anwendungsbereichs des Freibetrags nach § 3 Nr. 26 EStG erfolgt (leider) nicht, so kann er weiterhin als „Übungsleiterfreibetrag“ bezeichnet werden. prüft und kann viele Jahre später Für zweckfremde Verwendungen durch den Wegfall der Gemeinvon Spendenmitteln haftet zu- nützigkeit zu erheblichen Steuerkünftig nur noch, wer diese Ver- folgen führen. wendung vorsätzlich oder grob fahrlässig veranlasst hat. Bisher An das Feststellungsverfahren erfolgte die Haftung unabhängig anknüpfend, können zukünftig von der Frage einer Verschuldung. Zuwendungsbestätigungen („SpenDies mindert das Risiko für den denbescheinigungen“) ausgestellt ehrenamtlichen Vorstand. werden, wenn der Feststellungsbescheid nicht älter als zwei Jahre Künftig soll durch den neuen ist oder ein Freistellungsbescheid – § 60a AO ein gesondertes Fest- nicht älter als drei Jahre – vorliegt. stellungsverfahren über die satzungsmäßigen Voraussetzungen Die Frist für die Verwendung der der Gemeinnützigkeit entschei- Mittel der Körperschaft soll von eiden. Dieser bindende Bescheid nem Jahr auf zwei Jahre verlängert löst die sog. „Vorläufige Beschei- werden. Soweit Rücklagen gebilnigung“ ab. Ergeht ein ableh- det werden dürfen, müssen diese nender Bescheid, so kann man nicht zeitnah verwendet werden. hiergegen nunmehr – anders als Die Anforderungen an eine Rückfrüher – direkt vorgehen. Die tat- lagenbildung werden neu geordsächliche Geschäftsführung, also net, es wird zudem ein Zeitraum ob man so handelt, wie es die ei- bestimmt, in dem die Organe der gene Satzung einem vorgibt, wird Körperschaft über die Bildung der weiterhin erst im Nachhinein ge- Rücklagen entscheiden müssen. BAGSO-Nachrichten n 01/2013 © Foto: Denis Junker - Fotolia.com Die wichtigsten Änderungen im Überblick: Zudem kommt es über den Titel des Gesetzes hinaus zu Änderungen in anderen Bereichen. So kommt es zu weiteren Haftungserleichterungen im Vereinsrecht (BGB). Die Bezeichnung „gGmbH“ für eine gemeinnützige GmbH wird, nachdem das OLG München dies anders gesehen hatte, gesetzlich als zulässig erachtet (GmbHG). n Volkmar Heun Tel.: 0 22 51 / 700 980 [email protected] www.dhpg-euskirchen.de Zur Person Volkmar Heun Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, persönlich haftender Gesellschafter der DHPG Dr. Harzem & Partner KG, Euskirchen 39 Europäisches Jahr 2012 Neues aus geförderten Projekten Im Rahmen des EJ 2012 wurden insgesamt 45 Projekte durch das Bundesfamilienministerium gefördert. Wir möchten Ihnen drei ausgewählte Projekte vorstellen. © Foto: Gerlinde Ehehalt eingeladen und regen durch die Gegenstände im Koffer zu einem Der Bürgerverein Degerlocher interessanten, unterhaltsamen GeFrauenkreis mit über 1.000 Mit- spräch an. gliedern startete das neue Projekt „Kultur-Koffer“ im März 2012. Anke Böhm, M.A., KUNSTgeragogin Neun Frauen und ein Mann nah- www.degerlocherfrauenkreis.de men an der Weiterbildung für diesen kulturellen Besuchsdienst teil. Jeweils im Team haben die zehn „Tag der Generationen“ Ehrenamtlichen vier verschiede- während der Leichtathletikne Koffer zu den Themen „Hei- Senioren-EM in Zittau mat Degerloch“, „Gesundheit für Der Deutsche Leichtathletik-VerKörper, Geist und Seele“, „Sport“ band (DLV) hat mit Unterstützung und „S´Ländle, Länder und tech- des BMFSFJ und des Deutnischer Fortschritt“ gepackt. Er- schen Olympischen Sportbundes gänzend zum schon vorhandenen (DOSB) im August 2012 eine VerBesuchsdienst können jetzt kultur- anstaltung besonderer Art im Zitinteressierte Gastgeber, die nicht tauer Weinaupark durchgeführt: mehr mobil genug sind, um am Es ging um generationenübergreikulturellen öffentlichen Leben teil- fende sportliche Aktivität. zunehmen, besucht werden. Die „Kultur-Koffer-Träger“ werden in Der „Tag der Generationen“ hat Privathaushalte und Kleingruppen Familien angesprochen, die sich gemeinsam als Team aus drei Generationen betätigen konnten. Angeboten wurden Bewegungsmodule, die spannend, attraktiv und herausfordernd waren, z. B. Speerwurf, SMS-Hüpfen, AirJump, Bungee Run und SprintBiathlon. Ziel war es, die Generationen durch Sport zu verbinden und zum gemeinsamen Sporttreiben Anke Böhm (l.), Karin Schlenker-Gutbrod zu animieren. DLV-Vizepräsident 40 © Foto: Benjamin Heller „Kultur-Koffer“ kommt zu Besuch Dr. Matthias Reick zog eine positive Bilanz: „Der Bogen zwischen Jung und Alt sowie Breiten- und Spitzensport wurde gespannt. Der DLV hat es geschafft, die Faszination der Leichtathletik mit all ihren Facetten den vielfältigen Zielgruppen zu präsentieren.“ Meike Billig Weitere Infos unter www.leichtathletik.de/ tagdergenerationen Die EU: Auslauf- oder Zukunftsmodell? Wie erfahren Senioren und junge Menschen Europa in ihrem Alltag? Was erwarten sie von der Europäischen Union? Über diese Fragen haben sich in Saarbrücken 96 Senioren, Studenten, Azubis und Schüler aus dem Saarland, aus Lothringen, Luxemburg und Belgien in einem deutsch-französischen Workshop ausgetauscht: hier die Älteren, die Krieg, Nachkriegszeit und Ost-West-Konflikt BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Europäisches Jahr 2012 noch erlebt haben und für die Europa ein in Schritten gewachsenes Friedensprojekt ist, dort die jungen Leute, die in einer „entgrenzten“, multimedialen Welt aufwachsen, in der viele europapolitische Errungenschaften selbstverständlich sind. Die Diskussion zeigte, wie unterschiedlich die Erfahrungen und wie ähnlich die Erwartungen an Europa sind. Das gemeinsame Fazit: Die EU hat große Vorteile, aber die Informationspolitik ist stark verbesserungsbedürftig. Viele Strukturen und Entscheidungen sind nicht zu verstehen, nicht transparent. Bürgernähe wird vermisst. Bürokratie und unflexibler Arbeitsmarkt, zu starke nationale Interessen der 27 Länder und vor allem zu wenig Transparenz sind die Kritikpunkte. Ansonsten könnte man begeistert „Ja“ zu Europa sagen. Wenn man nur über die Finanzkrisen spricht und liest, dann geht die Erfolgsgeschichte Europas unter. Jung und Alt sind sich an diesem Tag nähergekommen und haben beschlossen, im nächsten Jahr auf der Mosel mit der „Marie Astrid“, auf der das Schengener Abkommen Edgar Spengler, Marie-Luise Wollbold, Roman Krieger unterzeichnet wurde, diese Begegnung zu vertiefen. Marianne Granz Präsidentin von Europ´age – Aktiv Älter werden in Saar-Lor-Lux e.V. www.europ-age.eu Erfolgreiche Abschlussveranstaltung des Europäischen Jahres 2012 A m 10.12.2012 fand in Berlin die Abschlussveranstaltung zum EJ 2012 statt, zu der das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eingeladen hatte. Am Vormittag kamen zunächst die Verantwortlichen der im Rahmen des EJ 2012 geförderten 45 Projekte zu einem fachlichen Austausch zusammen. Sie berichteten in drei Workshops mit den Titeln „Bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen“, „Generationen miteinander – füreinander“ und „Aktives Altern – Schlüssel zu mehr individueller Lebensqualität“ von ihren Projekten und diskutierten lebhaft Erfolgsfaktoren und TransferBAGSO-Nachrichten n 01/2013 Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer aus den geförderten Projekten möglichkeiten ihrer Erfahrungen bevor Vertreterinnen und Vertreter und Ergebnisse. von Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Kommunen und EU-Kommission Zum öffentlichen Teil der Abschluss- in einer Podiumsdiskussion und veranstaltung kamen rund 230 einem moderierten Gespräch aus Personen. Zu Beginn wurden die Er- ihrer Sicht Bilanz zogen und einen gebnisse der Workshops vorgestellt, Blick in die Zukunft warfen. 41 Senioren weltweit Dieter Hackler, Leiter der Abteilung „Ältere Menschen“ im BMFSFJ, Prof. Dr. Ursula Lehr, Prof. Dr. Naegele, Leiter der Forschungsgesellschaft für Gerontologie (FfG) Abschließend schaute Ministerialdirektor Dieter Hackler auf die Aktivitäten des Jahres zurück, dankte allen Mitwirkenden für ihr großes Engagement und zeigte Ausstellung zu den geförderten Projekten Diskussionsbeiträge aus dem Publikum auf, wie die Themen Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen u. a. im Rahmen der Demografiestrategie der Bundesregierung und von Modellprojekten des BMFSFJ weitergeführt werden. Mit einem kabarettistischen Ausblick auf das Altern, den Bill Mockridge mit Herz und Verstand gestaltete, ging die Veranstaltung humorvoll zu Ende. n Es wird eine ausführliche Tagungsdokumentation geben. Christine Massion Dr. Claudia Kaiser Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen verlieh zum 6. Mal den Generationengerechtigkeitspreis A usgewählt wurden aus den In Workshops wurden die vorBewerbungen durch die Jury: gestellten Arbeiten diskutiert. Die jungen Ökonomen sprachen Heiko Burret (28 Jahre) mit der von einem „außerparlamentarischen Denkzettel für GeneArbeit „Die deutsche Schulrationengerechtigkeit“ und von denbremse als Panazee (Wun„Verherrlichung der Gegenwart dermittel)? – Eine Analyse im und Vernachlässigung der ZuKontext“ als erster Preisträger Lea Grohmann (23 Jahre) kunft“. Das Bewusstsein der Be„Generationengerechte Finanz- völkerung müsse sich endlich politik im Bundesstaat – ohne darauf einrichten, damit auszuAussicht auf Erfolg?“ kommen, was man einnehme. Lea Grohmann und Heiko Burret Die Laudatio sprach Dr. Gisela sprachen von der Betroffenheit der Meister-Scheufelen aus Baden- jungen Generation, der gewaltige Württemberg und übergab die Lasten aufgeschultert werden. Sie Preisgelder in Höhe von 6.000 und sehen große Lücken im Ausbau 4.000 €, die die Stiftung Apfel- der Infrastruktur und den Ausbilbaum zur Verfügung stellte. dungsmöglichkeiten. 42 „Es ist nicht einfach, in Luxus aufzuwachsen“, sagte Lea Grohmann, „denn zu selbstverständlich wird der materielle Wohlstand angenommen und mit der Staatsverschuldung vernichtet.“n Barbara Elvira Sawade BAGSO BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Senioren weltweit Das Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen – aus europäischer Sicht E uropa stehe „am Rand einer demografischen Revolution, sagte Ralf Jacob, Referatsleiter „Soziale und Demografische Analysen“ der Europäischen Kommission anlässlich einer Veranstaltung in der bayerischen Vertretung in Brüssel. Konflikte zwischen den Generationen scheinen programmiert. „Wichtig ist“, so Jacob, „nicht nur für gute Lebensbedingungen für Ältere zu sorgen, sondern auch für den wirtschaftlichen Erfolg der Jüngeren.“ Über das EJ hinaus will die Europäische Kommission daher mit der Vision einer „altersfreundlichen EU 2020“ die Öffentlichkeit für den Beitrag, den ältere Menschen für die Gesellschaft leisten können und sollen, sensibilisieren. „Aktives Altern“, vor allem verstanden als ein möglichst langes Verbleiben auf dem Arbeitsmarkt, aber auch als engagiertes Leben im Ruhestand, gilt dabei als ein Schlüssel für den Erhalt der Solidarität zwischen den Generationen. TOWARDS AN AGE-FRIENDLY EU 2020 Zentral für das EJ ist die im Beschluss postulierte Erwartung der Europäischen Union an Entscheidungsträger auf allen Ebenen der Politik, sich im Rahmen dieses Jahres zu konkreten Maßnahmen und Strategien für aktives Altern zu verpflichten. So wurden unter dem Dach der Europäischen Innovationspartnerschaft „Aktives und gesundes Altern“ im BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Juli 2012 in Brüssel verschiedene Aktionsgruppen mit dem Ziel gebildet, einen Aktionsplan zu entwickeln. Vorgestellt wurde dieser am 20.11.2012 im Seminar „Creating Age-Friendly Environments“ in Brüssel. Beleuchtet wurde dabei die Rolle der regionalen und lokalen Gebietskörperschaften. Außerdem wurden Beispiele von Produkten und Dienstleistungen, die den Bedürfnissen aller Altersgruppen entsprechen, präsentiert. Das Themenspektrum reichte von neuen Fitness- und Mobilitätskonzepten bis zu internetbasierten Innovationen zur Förderung unabhängigen Lebens im Alter. Das Seminar war das letzte in einer Serie, die die AGE-Platform für den Ausschuss der Regionen mit organisiert hat. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für die Entwicklung einer langfristig angelegten Strategie für ein alter(n)sfreundliches Europa 2020 dienen. Website, die nicht nur die Beiträge der nationalen Koordinierungsstellen, sondern auch zahlreiche Aktionen der engagierten Zivilgesellschaft bekannt machte. Wettbewerbe und Preise spiegelten die drei Aspekte Beschäftigung, soziale Teilhabe und selbstbestimmtes Leben des Ansatzes für aktives Altern wider, die während des EJ gefördert werden sollten. Zwei Journalistenpreise (print, audiovisuell) sowie weitere Preise in den Kategorien: generationenübergreifende Begegnungen in Schulen – Lebenswerk – Unternehmer der Sozialwirtschaft – altersgerechte Umgebungen – Arbeitsplätze für jedes Alter – motivierten über 1.300 Bewerber aus ganz Europa, unter ihnen über 300 aus Deutschland. Die im November 2012 mit einem ersten Preis ausgezeichneten Beiträge (vom Seifenkistenprojekt über Co-Housing-Modelle bis hin zu einer Artikelserie über „Generationenkluft“) lassen die Verbreitung guter Beispiele in Bedeutung erkennen, die die europäischen Juroren dem Aufgreifen Europa: Virtuelle Plattform, intergenerationeller FragestellunWettbewerbe, Broschüren Europäische Veranstaltungen, Stu- gen beimaßen. dien und Broschüren sollen darüber aufklären, welche Rolle die EU Nationale Plattformen und im Bereich „Aktives Altern“ spielt, intergenerationelle Dialogforen welche gesetzlichen, strategischen – Beispiele aus Europa und förderpolitischen Instrumen- Konferenzen, Debatten, Festivals te ihr zur Verfügung stehen und und Projekte unter Beteiligung wie sie diese nutzen will. Einblick unterschiedlicher Generationen in das gesamte Geschehen wäh- prägten die Aktivitäten in vielen rend des EJ verschaffte eine mehr- Ländern Europas. Der lange umsprachig gestaltete europäische strittene und schließlich um den 43 Senioren weltweit Aspekt der „Solidarität zwischen den Generationen“ erweiterte Titel führte in einigen Mitgliedsstaaten zur Bildung gemeinsamer nationaler Plattformen und intergenerationeller Dialogforen zwischen Organisationen der Zivilgesellschaft. Mit zahlreichen Aktionen und gemeinsamen Erklärungen wurde überall in Europa auf die Notwendigkeit und die Chancen praktizierter Solidarität zwischen den Generationen aufmerksam gemacht. „An older wisdom, a younger vision – Europe’s recovery through intergenerational solidarity“ lautete der Titel einer Konferenz in Dublin, die Third Age Ireland am 1.10.2012 zusammen mit dem Irischen Büro des Europäischen Parlamentes durchführte. Hauptsprecher war László Andor, Europäischer Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration. Third Age Ireland feierte 2012 die Eröffnung des 50. „Welcome In“ Centers. Ältere Freiwillige unterrichten dort 1.200 Migranten aus aller Welt in englischer Sprache. In Anlehnung an die »EY2012 Stakeholders‘ Coalition« in Brüssel (AGE-Platform Europe und über 40 angeschlossene europäische Organisationen) initiierte die AGE-Platform Frankreich ein „Collectif VASI“, auf der sich über 75 französische Organisationen zusammenschlossen. „Für einen neuen Pakt der Generationen“, so lautet ihre gemeinsame Botschaft. Auch in den Niederlanden gründeten mehr als 30 Verbände eine Plattform unter dem Titel „Festival der Generaties“. Mit der EU-Konferenz „From Visions to Actions“ ging am 10.12.2012 in Nicosia ein ereignisreiches Jahr zu Ende, das – vor dem Hintergrund der tiefsten Krise der Europäischen Union seit ihrer Gründung – am 18.1.2012 unter dänischer Präsidentschaft in Kopenhagen gestartet war. EU-Kommissar László Andor gab in seiner Rede „Increasing older people‘s opportunities“ einen Ausblick auf die weiteren Pläne zur Entwicklung einer alternsfreundlichen EU 2020 basierend auf: einer Erklärung des Rates zum EJ mit gemeinsamen Leitprinzipien für „Aktives Altern“ (6.12.2012) dem Einsatz eines „Active ageing index“, entwickelt mit der Regionalkommission der UN für Europa und dem Europäischen Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung in Wien der Planung eines gemeinsamen Projektes mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Einsetzung eines Europäischen „Age-Friendly Cities Netzwerkes“ der Unterstützung der Mitgliedsstaaten bei der Entwicklung von Strategien zur Förderung des aktiven Alterns durch Veröffentlichung eines Aufrufes für Projekte. n Weitere Informationen unter http://europa.eu/ey2012 Elke Tippelmann Nationale Projektkoordinatorin des EU-Projektes „WeDO – Für Würde und Wohlbefinden älterer Menschen“, BAGSO Fenster der Chancen öffnen Ergebnisse eines europäischen Projektes zum bürgerschaftlichen Engagement und zur Bürgerbeteiligung älterer Menschen D as europäische Bildungsprojekt „tool-fit, Kommunen als Lernorte für bürgerschaftliches Engagement und der Bürgerbeteiligung älterer Menschen“ sammelte Beispiele gelungener Praxis in Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Italien Österreich und in der Tschechischen Republik. Es wurde 44 gefördert durch die Europäische Union, Programm Lebenslanges Lernen, Grundtvig Lernpartnerschaften. Eine Broschüre ist abrufbar unter www.kifas.org. Weitere Informationen über das bürgerschaftliche Engagement und die Partizipation älterer Menschen in Europa sind bei dem Projektkoor- dinator (bernhard. [email protected]) erhältlich. Bernhard Eder, kifas gemeinnützige GmbH Waldmünchen, Projektleitung, Kompetenzfeldverantwortlicher bürgerschaftliches Engagement BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Porträt „Spiele sind ein Schlüssel zur Seele eines Menschen“ Dass Großeltern auf die eine oder andere Weise großen Einfluss auf ihre Enkelkinder haben können, ist nichts Neues. Bei Tina Schuster wirkte sich die Lebenssituation ihrer Großmutter auf ihren beruflichen Werdegang aus. D ie 39-Jährige ist heute SpieleAutorin, sie entwickelt und vertreibt Spiele und Aktivierungsmaterialien speziell für Senioren und Menschen mit demenziellen Veränderungen. Tina Schuster erinnert sich, wie sie dazu kam: „Meine Großmutter war zeitlebens eine sehr aktive Frau und traf im hohen Alter bewusst die Entscheidung, in ein Heim zu ziehen. Doch nun fielen wichtige Aufgabenbereiche ihres Lebens weg und sie begann, sich zu langweilen. Es fehlten ihr einfach die richtigen Anregungen.“ Also begann die gelernte Requisiteurin und Veranstaltungsmanagerin, Spiele für sie zu konzipieren. „Meine Großmutter hat sie dann in ihrem Seniorenheim gespielt, sie machten auch den anderen Bewohnern und den Mitarbeitenden Freude.“ Freude beim Spiel: Sibille Mergler und Tina Schuster Thematik die Anregung der Sinne und des Gemeinschaftssinns im Vordergrund. Dabei handelt es sich nicht nur um Spiele im klassischen Sinn, so sind die „LebensSchätze“* ein persönliches Erlebnis- und Biografiebuch. Es gibt Spiele, die man sowohl zu zweit als auch in der Gruppe spielen kann und die neben der Kommunikation auch Kompetenzen erhalten und fördern, z. B. beim „Lexikaner“, einem kreativen Assoziationsspiel, oder bei „Los Florados“, das aus zwölf Metalldöschen besteht, die mit Kräutern und Gewürzen gefüllt sind. Hier geht es darum, diese am Duft oder durch Ertasten zu erkennen sowie magnetische Pflanzenfotos, Namensetiketten und weitere Informationen richtig zuzuordnen. Geprägt von ihrer eigenen Berufslaufbahn und dem damit verbundenen Wunsch, Sinnesanregungen für Menschen zu schaffen, die nicht mehr an Veranstaltungen teilnehmen können, gab Tina Schuster der Spieleentwicklung neben ihrem eigentlichen Beruf mehr Raum und gründete ein eigenes Unternehmen. Alle ihre Spiele haben verschiedene Schwierigkeitsstufen und lassen sich so individuell anpassen. Bei der Entwicklung steht neben der senio- „Sobald ich einen Einfall habe, rengerechten Gestaltung und der schreibe ich ihn in mein Ideenar- chiv. Schon in der Entwicklungsphase lasse ich erste Prototypen herstellen und teste sie, dann tausche ich mich mit Fachleuten aus, gehe in Pflegeeinrichtungen und lasse sowohl die alten Menschen als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter damit spielen. Auf der Grundlage ihrer Rückmeldungen passe ich die Spiele nochmals an“, berichtet Tina Schuster, die auch Workshops zum Thema Spiele und Aktivierung anbietet. „Spiele sind ein Schlüssel zur Seele und bieten eine gute Möglichkeit, Zugang zu den Menschen zu finden – für mehr Freude und Abwechslung im Alltag.“ n (ij) Informationen und Kontakt: Tina Schuster An der Waidmaar 10 50226 Frechen www.haptikon.de * Zehn Exemplare der „LebensSchätze“ werden verlost, Seite 54 BAGSO-Nachrichten n 01/2013 45 Informationen aus der BAGSO Neu in der BAGSO: Gesellschaft für Prävention e.V. © Foto: Monkey Business - Fotolia.com Wandels der Gesellschaft. Neue, pädagogisch ausgerichtete Wege machen den Zielgruppen die gesundheitliche Prävention begreifbar, nur so lassen sich die Inhalte für eine zukunftsfähige Lebensqualität in das eigene Lebensumfeld integrieren. Raus an die frische Luft – davon profitieren Alt und Jung I m November 2007 haben 50 Gründungsmitglieder aus Medizin, Politik, Industrie und Verbänden den gemeinnützigen Verein „Gesellschaft für Prävention e.V. – gesund älter werden“ aus der Taufe gehoben. Ihr Hauptziel ist es, Prävention und Gesundheitsförderung als wichtige Säulen der Gesundheit im Gesundheitssystem und für jeden Einzelnen zu etablieren. Sie fördert den Dialog rund um das Thema Prävention und sorgt für einen regen Austausch zwischen den Leistungserbringern aus Medizin und gesundheitlicher Versorgung, den Entscheidern aus Gesellschaft und Politik sowie der Bevölkerung – unter Berücksichtigung des demografischen Wandels. 46 In der Bundesrepublik Deutschland gibt es ca. 20 Millionen Mitbürgerinnen und Mitbürger der Altersgruppe bis 25 Jahre mit ca. zwei Millionen Studentinnen und Studenten. Unter ihrem Vorstandsvorsitzenden Prof. mult. Dr. Walter Tokarski, Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln, ist die Gesellschaft für Prävention die Institution, die neue Standards für diese Zielgruppen setzt, überwacht und evaluiert, Forderungen bei Politik, Gesundheitsindustrie und Versicherungen durchsetzt, den Europäischen Präventionskongress ausrichtet sowie Anlaufstelle für Veranstalter und Veranstaltungen ist. Prävention im Alter verlangt komplexe Handlungsansätze, die das Zusammenwirken verschiedener Akteure und Interventionsebenen erfordern. Als Mitglied der BAGSO versteht sich die Gesellschaft für Prävention als aktives Bindeglied zwischen Jung und Alt, zum Wohl der Förderung des Dialogs der Generationen und mit konkreten Projekten, die eine Weiterentwicklung von generationenübergreifenden Angeboten der Prävention und Gesundheitsförderung auf Bundesebene zum Inhalt haben. n Kontakt: Gesellschaft für Prävention e.V. Benzenbergstr. 2 40219 Düsseldorf E-Mail: [email protected] www.gpev.eu Die Primär-Zielgruppen sind daher Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene – unter Einbeziehung der Kriterien des demografischen Univ.-Prof. mult. Dr. Walter Tokarski BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Informationen aus der BAGSO „Was ich durch meine Arbeit im BAGSO-Vorstand bewirken möchte …“ Am 23.10.2012 wählte die Mitgliederversammlung der BAGSO einen neuen Vorstand. Die alte und neue Vorsitzende, Prof. Dr. Ursula Lehr, äußert sich im Editorial zu ihren Plänen. Lesen Sie hier, was den weiteren Mitgliedern des Vorstandes wichtig ist. BAGSO Service GmbH. Ich möchte weiterhin mit dem starken Team vertrauensvoll zusammenarbeiten und die Arbeit auf Dauer sichern helfen. Ruth Brand Stellvertretende Vorsitzende Die neuen Vorstandsmitglieder stellen sich vor: v.l. Jobst Heberlein, Dr. Erika Neubauer, Frederike de Haas, Michael Griffig, Prof. Dr. Ursula Lehr, Katrin Markus, Ruth Brand Karl Michael Griffig Stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister Auch der Schutz des menschlichen Lebens von seinem Anfang bis zu seinem Ende liegt mir sehr am Herzen. Es braucht einen breiten gesellschaftlichen Konsens für die Würde jedes Menschen und gegen jede Art von Verfügbarkeit des Lebens. Als altersmäßig jüngstes Mitglied des neuen Vorstandes möchte ich mich besonders für den Dialog und die Solidarität zwischen den Generationen einsetzen. Dies wird in Zukunft eine große Herausforderung sein. In den Mitgliedsverbänden der BAGSO gibt Als Schatzmeister kümmere ich es zu dieser Thematik gute Ansät- mich um die Finanzen, sowohl ze, so auch beim Kolpingwerk. des BAGSO e.V. als auch der BAGSO-Nachrichten n 01/2013 In den meisten westlichen Industrieländern machen sich die Veränderungen im Bevölkerungsaufbau aufgrund des demografischen Wandels zunehmend bemerkbar. Das betrifft nicht nur den Arbeitsmarkt und die sozialen Sicherungssysteme, sondern auch das unmittelbare Lebensumfeld, in dem z. B. Wohnen und Verkehrsinfrastruktur noch wenig auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet sind. Die meisten unserer europäischen Nachbarländer stehen vor ähnlichen Problemen. Deshalb ist es für mich ein besonderes Anliegen, das Voneinander-Lernen in grenzüberschreitendem Austausch und die Zusammenarbeit anzuregen und zu fördern, vor allem auch unter dem Gesichtspunkt der Selbstbestimmung und Selbstentfaltung im Alter. Damit soll gleichzeitig ein Beitrag zum weiteren Zusammenwachsen in Europa und zum sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaften erbracht werden. 47 Informationen aus der BAGSO Beisitzerinnen und Beisitzer: Friederike de Haas Mit meiner Arbeit möchte ich erreichen, dass die Themen Arbeitsmarkt- und Personalpolitik nicht aus dem Blickfeld geraten. Denn für die „Enkel“-Generation wird es immer wichtiger werden, wie ihre Beschäftigungsfähigkeit durch entsprechende Maßnahmen erhalten werden kann, damit sie im Alter von einer auskömmlichen Rente leben kann. Deshalb wird auch die Rententhematik ein weiteres bedeutendes Arbeitsfeld sein. Es müssen Konzepte erarbeitet werden, wie der Altersarmut, vor allem von Frauen, entgegengewirkt werden kann. Daneben möchte ich mich migrations- und integrationspolitischer Themen annehmen. Interkulturelle Kompetenz im Umgang mit älteren Migrantinnen und Migranten wird an Bedeutung gewinnen, vor allem auf den Gebieten des altersgerechten Wohnens und der Gesundheit und Pflege. Jobst Heberlein Durch meine Arbeit in der Landesseniorenvertretung NRW setze ich folgende Schwerpunkte, die auch in Zukunft bei meiner Arbeit im BAGSO-Vorstand eine große Rolle spielen sollen: Wohnen im Alter, hier besonders die weitere Entwicklung neuer Wohnformen wie Leben 48 im Quartier. Als stellvertretender Vorsitzender im „Kuratorium Betreutes Wohnen in NRW“ kümmere ich mich um die Wohnverhältnisse behinderter Menschen. Endlich eine gesetzliche Grundlage des Begriffes „Betreutes Wohnen“ zu erreichen, ist für mich schon länger ein sehr wichtiges Ziel. Ein weiteres: Haushaltsnahe Dienstleistungen für behinderte, an ihre Wohnung gebundene Menschen zu schaffen. Diese beinhalten auch die Anwendung und Weiterentwicklung technischer Hilfsmittel. Durch meine Arbeit in der Pflege- und Gesundheitskonferenz des Kreises Lippe bin ich mit den Problemen der gesundheitlichen Versorgung im ländlichen Raum vertraut und möchte auf diesem Gebiet weiter tätig werden. liche Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse und Bedarfe dieser Personengruppe zu lenken und sie vom „Katzentisch“ an den „Familientisch“ zu holen. Dazu gehört auch, die strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen für die Pflege zu verbessern, um allen Menschen ein Altern in Würde zu ermöglichen. Dr. Erika Neubauer Als ehemalige Geschäftsführerin freue ich mich, dass sich die BAGSO prächtig weiterentwickelt und der 10. Deutsche Seniorentag ein großer Erfolg war. Ich möchte dazu beitragen, dass der Aufwärtstrend andauert und unsere Anliegen auf politischer Ebene nachhaltig Gehör finden und umgesetzt werden. Zusammen mit Frau Verhülsdonk habe ich die Fachkommission „Freiwilliges Engagement und gesellschaftliche Katrin Markus Durch mein ehrenamtliches En- Teilhabe“ geleitet. gagement im BAGSO-Vorstand möchte ich dazu beitragen, dass Unsere Arbeit in diesem Gremium dem Thema „Pflege“ aus Verbrau- war sehr erfolgreich, sodass ich sie chersicht mehr politische Auf- gern fortsetze. Schwerpunktmämerksamkeit und Stimmgewicht ßig möchten wir die Themen „Beverliehen wird. Der notwendige deutung von Geld im Ehrenamt“, Paradigmenwechsel in Bezug auf „Gestaltung von Übergängen“ soeine gleichberechtigte Partner- wie „Selbsthilfe älterer Menschen schaft im Zusammenwirken der heute“ behandeln und zusätzlich unterschiedlichen Akteure bei aktuelle Fragestellungen aufgreider ambulanten und stationären fen. Auf diese Weise wollen wir Betreuung älterer Menschen ist die BAGSO mit ihren Verbänden noch nicht überall in dem ge- auf die sich wandelnden Anfordewünschten Maß vollzogen. Hier rungen vorbereiten. n gilt es, die politische und fach- BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Informationen aus der BAGSO Schulungsangebote für Multiplikatoren in der Seniorenarbeit erweitert D ie Gesundheitsförderung älterer Menschen nimmt in der Seniorenarbeit einen immer höheren Stellenwert ein. Aus zahlreichen Gesprächen des Projektteams mit Teilnehmenden der Schulungen oder Fachtagungen, der anhaltend guten Nachfrage nach der IN FORM MitMachBox, vor allem aber auch aus den Rückmeldungen der Online-Umfrage im Frühjahr 2012 wird deutlich, dass bundesweit bereits ein vielfältiges Spektrum an gesundheitsfördernden Aktivitäten für ältere Menschen angeboten wird. Die in diesen Bereichen tätigen Multiplikatoren fragen gezielt Weiterbildungsmaßnahmen in den Themengebieten Ernährung, Bewegung und Mund- und Zahngesundheit nach. Im Sinne einer zielgruppengerechten Ausrichtung hat die BAGSO daher das Spektrum ihrer Schulungsangebote für haupt- und ehrenamtlich tätige Multiplikatoren erweitert. Zielgruppen sind in den Basisschulungen: Personen im Besuchs- oder Begleitservice für ältere Menschen im eigenen Wohnumfeld Intensivschulungen: Leiterinnen und Leiter von Gruppen älterer Menschen einschließlich älterer Multiplikatoren mit Migrationshintergrund Weiterbildungsschulungen: Fachkräfte in der stationären und ambulanten Altenpflege. BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung für einen gesunden Stoffwechsel sowie einer ausreichenden Bewegung für die Erhaltung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit ist wissenschaftlich vielfach bewiesen. Dies gilt auch für Menschen im hohen Alter! In den Schulungen werden Fragen der Teilnehmenden zu den verschiedenen Aspekten der Gesundheitsförderung älterer Menschen beantwortet und Lösungen erarbeitet, auf welche Weise man in der Seniorenarbeit diese Themen ansprechen kann. Ein Schwerpunkt ist die Erörterung der praktischen Umsetzung der Empfehlungen zur gesunden Ernährung, personengerechten Bewegung und zur Mund- und Zahnhygiene. Die Selbstbestimmung älterer Menschen, ihre Gewohnheiten und Vorlieben, aber auch ihre Hemmungen und Ängste sind bei der Umsetzung in den Lebensalltag stets mit zu berücksichtigen, außerdem der Genussfaktor. rellen Umfeldes und nicht zuletzt ihrer Tagesverfassung ist es gerade für Akteure in der Seniorenarbeit immer wieder spannend, die Informationsarbeit und die praktische Umsetzung so auszurichten, dass es den Teilnehmenden Freude macht, sich auf Anregungen einzulassen und mitzumachen. In diesem Prozess stehen die Multiplikatoren immer wieder vor neuen Herausforderungen, stoßen oftmals aber auch an Grenzen, die es zu akzeptieren gilt. Ausführliche Informationen zu den Schulungsangeboten und den Ergebnissen der Online-Umfrage erhalten Sie auf der Internetseite des Projektes www.bagso.de, wenn Sie das LOGO anklicken, oder bei der BAGSO, Tel.: 0228 / 24 99 93 22, [email protected]. n Unter Beachtung der Lebenser- Anne von Laufenberg-Beermann, fahrung der Älteren, ihres kultu- Projektleitern 49 Projekte und Positionen Projekte und Positionen der BAGSO-Verbände Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BaS) „GenerationErfahrung – Chance 50Plus“ erhält Auszeichnung Am 13.11.2012 fand bei der Europäischen Kommission in Brüssel die feierliche Verleihung der Preise des Europäischen Jahres statt, die in sieben Kategorien vergeben wurden: Social Entrepreneurs, Arbeitsplätze für jedes Alter, altersgerechte Umgebungen, generations@school, Lebensgeschichten-Wettbewerb sowie schriftliche und audiovisuelle Berichterstattung. Es wurden inspirierende Menschen und Initiativen gewürdigt, die wesentliche Beiträge zum aktiven Altern und zur Solidarität zwischen den Generationen leisten. teren Beschäftigten Orientierung bei der Gestaltung des Übergangs in die nachberufliche Phase geben, aufzeigen, welche Möglichkeiten es für freiwilliges Engagement gibt, Arbeitszufriedenheit und Gesundheit fördern und Empfehlungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege geben“ so Gabriella Hinn. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie aus Mitteln der Generali-Zukunftsfonds finanziell gefördert. 2013 sollen weitere Seniorenbüros und Initiativen qualifiziert werden. Insgesamt wurden mehr als 1.300 interessante Beiträge aus ganz Europa eingereicht. Die BaS hat den dritten Preis in der Kategorie „Arbeitsplätze für jedes Alter“ gewonnen. Die Urkunde wurde von László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration, an die Geschäftsführerin v.l.n.r.: Gabriella Hinn, EU- Kommissar László Andor, Moderatorin Mary McGabriella Hinn übergeben. Mit Caughey „GenerationErfahrung – Chance 50Plus“ geht die BaS völlig neue Weitere Informationen: Wege. Die im Rahmen des Projek- www.generation-erfahrung.org tes qualifizierten Seniorenbüros Bundesarbeitsgemeinschaft beraten kleine und mittelständi- Seniorenbüros e.V. sche Unternehmen, Stadtverwal- Bonngasse 10, 53111 Bonn tungen und soziale Organisationen Tel.: 0228 / 61 40 74 bei der Bewältigung des demogra- [email protected] fischen Wandels. „Wir wollen äl- www.seniorenbueros.org 50 Die Pressemitteilung der Europäischen Kommission zur Preisverleihung finden Sie unter http:// europa.eu/rapid/press-release_IP12-1210_de.htm Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) Neben dem Internet sind neue Medienangebote entstanden, die der KKV nutzt. Bei Xing handelt es sich um ein Business-Netzwerk. Es bietet eine sehr gute Foren- und Diskussionsfunktion und wird vor allem als Kontaktbörse genutzt. Der KKV verfügt hier über eine eigene Diskussionsplattform (Werte in Wirtschaft und Verwaltung), der Kurznachrichtendienst Twitter arbeitet mit Kurzmitteilungen bis 140 Zeichen. Er wird gern von Medien, Politikern und Verbänden genutzt. Fast 200 „followers“ folgen dem KKV dort, wir folgen rund 180 Menschen und Institutionen. Facebook ist das größte soziale Netzwerk mit hoher Aktivität und breiter Streuung. Beim KKV waren es zwischen 1.600 und 3.600 Seitenaufrufe pro Monat. Der Auftritt garantiert hohe Interaktivität. Das Angebot ist aber nicht unumstritten, auch was den Umgang mit Daten angeht. Facebook und Twitter sind über die Startseite des KKV einfach aufrufbar. Joachim Hüpkes, Geschäftsführer BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Projekte und Positionen Deutsche Alzheimer Gesellschaft Neue Broschüre: Sicher und selbstbestimmt. Technische Hilfen für Menschen mit Demenz gungsfreiheit von Menschen mit wickler sollten sich die folgenden Demenz aufrechtzuerhalten. Bei Fragen stellen: körperlicher Pflegebedürftigkeit erleichtern höhenverstellbare Bet- Wenn Grafiken ausgeschaltet werden, kann die Seite dann ten, Anti-Dekubitus-Matratzen im gleichen Umfang genutzt und viele andere Hilfsmittel die werden wie bei eingeschalteten Pflege. Die Kosten für viele techBildern? nische Hilfen und Pflegehilfsmittel werden von den Kranken- und Pflegekassen ganz oder teilweise Bieten alle Farbkombinationen einen ausreichenden Kontrast? übernommen. Die 88-seitige Broschüre gibt auch Hinweise zur oft nicht ganz einfachen Antragstel- Sind Navigationsleisten vorhanden und sind sie schlüssig und lung, sie kann für 4 € bestellt werkonsistent? den. © Foto: Yuri Arcurs - Fotolia.com Richtig eingesetzt können technische Hilfsmittel Menschen mit Demenz dabei helfen, länger selbstbestimmt zu leben, und gleichzeitig die dafür notwendige Sicherheit erhöhen. Welche technischen Hilfen es gibt und wie sie eingesetzt werden können, um die Lebensqualität Demenzkranker und ihrer Angehörigen zu verbessern, darüber informiert die neue Deutsche Alzheimer Gesellschaft Broschüre. e.V. Selbsthilfe Demenz Friedrichstr. 236, 10969 Berlin Tel.: 030 / 2 59 37 95-0 Fax: 030 / 2 59 37 95-29 [email protected] www.deutsche-alzheimer.de Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) Barrierefreies Webdesign Wie sollen Webentwickler, die zum ersten Mal vor den Anforderungen der Barrierefreiheit stehen, Menschen mit Demenz verges- dennoch einen barrierefreien Aufsen z. B., den Herd abzuschalten. tritt für eine möglichst große ZielDieser muss nicht gleich entfernt gruppe schaffen? werden, eine automatische Herdabschaltung oder ein Gasaus- Jan Eric Hellbusch vom Getrittsmelder können die Sicherheit meinsamen Fachausschuss für für die Betroffenen und ihre Nach- Informations- und Telekombarn erhöhen. Wenn Menschen, munikationssysteme beim die allein leben, in der Wohnung Deutschen Blinden- und Sehbestürzen, können Sturzdetektoren hindertenverband ist Berater für Alarm auslösen und Hilfe herbei- barrierefreies Webdesign. Er hat rufen. Außerhalb der Wohnung die wichtigsten Anforderungen helfen GPS-gestützte Personen- in einem gut verständlichen Arortungssysteme dabei, die Bewe- tikel zusammengestellt. WebentBAGSO-Nachrichten n 01/2013 Werden vor allem auf größeren Webangeboten Orientierungshilfen wie eine Hilfe oder eine Übersicht angeboten? Den vollständigen Artikel „Sieben Säulen des barrierefreien Webdesigns“ finden Sie unter www.barrierefreies-webdesign.de/ barrierefrei/ueberblick.html. Volker Lenk, Pressesprecher Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) Rungestr. 19, 10179 Berlin [email protected] www.dbsv.org Deutscher Turner-Bund Neues Projekt: Bewegung für Menschen mit Demenz und für ihre Angehörigen Demenz gilt als eine Erkrankung des höheren Lebensalters, die eine der größten Herausforderungen unserer heutigen und zukünftigen Gesellschaft darstellt. Neueste wissenschaftliche For51 Projekte und Positionen Evangelisches Seniorenwerk (ESW) ESW ist beim ERF-Online präsent schungsergebnisse zeigen, dass Sport und Bewegung sowohl den Ausbruch als auch den Verlauf und die Symptome dieser fortschreitenden Erkrankung positiv beeinflussen können. Allein in Frankfurt am Main sind schätzungsweise 10.000 Menschen davon betroffen. Der Deutsche Turner-Bund hat sich mit Sportvereinen und Senioren- sowie Sozialverbänden zusammengeschlossen und ermöglicht mit finanzieller Unterstützung der Stadt ein Bewegungsangebot für Menschen mit Demenz, die zu Hause leben und dort betreut werden – es ist das erste dieser Art in Frankfurt. Bundesweit einmalig ist, dass zeitgleich ein Gesundheitssportkurs speziell für die betreuenden Angehörigen stattfindet, die durch die Pflege des Demenzkranken körperlich und psychisch sehr stark belastet sind. Sie haben so gut wie keine Zeit, etwas für sich selbst und ihre Gesundheit zu tun. Deshalb er52 möglicht das neue Angebot ihnen, den von Demenz Betroffenen zum Sport zu bringen und dann – zwei Türen weiter – selbst aktiv zu werden. Im Gesundheitssportkurs, der speziell für die Angehörigen konzipiert und durchgeführt wird, können diese gezielt den Rücken kräftigen, die Schulter-NackenPartie lockern und sich durch Bewegung aktiv entspannen. Das Projekt wird vom Deutschen Turner-Bund koordiniert. Beteiligt sind viele weitere Partner: das Sportamt, das Amt für Gesundheit, das Amt für Jugend und Soziales der Stadt Frankfurt am Main, das Bürgerinstitut e.V., der Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe sowie die Caritas Frankfurt. Alle haben sich zum Frankfurter Netzwerk Aktiv bis 100 zusammengeschlossen. Abgesehen von seinem Portal www.evangelisches-seniorenwerk.de ist das mittlerweile in Berlin ansässige ESW auch im Online-Dienst des Evangeliums-Rundfunks ERF Wetzlar vertreten. Lange Zeit produzierten beide gemeinsam das Portal „erfahrungsreich.de“ mit Zeugnissen des Glaubens im Alter, mit Erfahrungen aus einem langen Leben und mit Vorstellungen von einem zufriedenstellenden und würdevollen Alter. Besonders beliebt war die dort vorgestellte Reihe „Frauengestalten der Bibel“. Mittlerweile hat ERF seinen Dienst neu strukturiert. Beiträge des ESW erscheinen dort unter den Rubriken „Glaube im Alltag“, „Politik & Gesellschaft“ sowie „Familie & Beziehung“. Zuletzt wurde mit hoher Resonanz der Nutzer der ESWBeitrag „Den Zerfall ausbremsen“ zur zunehmenden Hochaltrigkeit eingestellt. Prof. Kurt Witterstätter Kneipp-Bund „Mit Kneipp zum gesunden Erfolg“ – Kneipp-Bund engagiert sich für Betriebsgesundheit Stress, übermäßige Arbeitsbelastung und die Gefahr von Burn-out sind zu einem konkreten Gesundheitsrisiko geworden, dem es mit gezielten MaßnahWeitere Informationen erhalten men zu begegnen gilt. Dabei bieSie bei Petra Regelin unter petra. tet das Fünf-Elemente-Konzept nach Kneipp eine neue und [email protected] BAGSO-Nachrichten n 01/2013 © Foto: Kneipp-Bund e.V. Projekte und Positionen mat wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Der SoVD informiert seit über einem Jahr mit einem barrierearmen TV-Kanal über aktuelle politische Themen. Die Beiträge erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Hauptgrund dafür ist das barrierearme Format: Eine klare Grafik, einfache Größen- und Lautstärkenverstellbarkeit sowie leichte Bedienbarkeit ermöglichen die Nutzung z. B. für sehbehinderte Menschen. Zudem wurde viel Wert auf eine verständliche Sprache gelegt. Unter den Rubriken „Politik und Soziales“, „Verband und Leben“, „Service“ und „Recht“ werden neben Einschätzungen und Bewertungen auch praktische Tipps und Hilfestellungen gegeDie Teilnehmenden der ersten Weiterbildung zum Kneipp-Trainer für Betriebsben. Dazu gehören Berichte über gesundheit lauschen den Erörterungen von Ursula Uhlemayr (links) im Kurpark. das Verbandsleben ebenso wie Statements zur Rente, Gesundheit, heitliche Herangehensweise. Die geber werden sich der Bedeutung zu Menschen mit Behinderungen Weiterbildung zur Kneipp-Trai- des betrieblichen Gesundheitsma- und Pflege. Die Video-Clips sind nerin bzw. zum Kneipp-Trainer nagements für ihr Unternehmen kostenfrei abrufbar. für Betriebsgesundheit vermit- bewusst. Betriebliches Gesundtelt gesundheitswissenschaftliche heitsmanagement verfolgt das Ziel, Grundlagen sowie gesundheitspo- in den Bereichen Organisation, litische, rechtliche und wirtschaft- Arbeit und Mitarbeitende diejeliche Rahmenbedingungen. Neben nigen Faktoren zum Positiven zu Handlungshilfen der betrieblichen verändern, die Einfluss auf die GeGesundheitsförderung werden sundheit der Belegschaft nehmen. Der Erfolg des Konzeptes spiepraktische Beispiele für die Ge- Weitere Informationen finden Sie gelt sich auch in verschiedenen Auszeichnungen wider. So wurde sundheitsförderung nach den fünf unter www.kneippbund.de. SoVD TV im Mai 2012 mit dem Kneipp-Elementen thematisiert. Deutschen Preis für OnlinekomDer strukturelle Wandel der ArSozialverband Deutschland munikation ausgezeichnet, es wird beitswelt, alternde Belegschaften, (SoVD) von der Berliner Produktionsfirma zunehmender Wettbewerb sowie „dasprogramm“ realisiert. Unter deren Auswirkungen auf die Be- TV-Angebot für ältere Menschen schäftigten sind gesamtgesell- In den Räumen des Berliner „Pfle- www.sovd-tv.de und bei youtube/ schaftliche Herausforderungen, gewerkes“ fiel im Mai 2011 der sovd TV stehen die Filmbeiträge denen mit betrieblicher Gesund- Startschuss für ein barrierearmes zum Download bereit. heitsförderung entgegengewirkt TV-Programm. Seitdem steigt die werden kann. Immer mehr Arbeit- Beliebtheit von SoVD TV. Das For- Benedikt Dederichs BAGSO-Nachrichten n 01/2013 53 Impressum Mitmachen und gewinnen Verlosung Die LebensSchätze, das persönliche Erlebnis- und Biografiebuch D ie LebensSchätze richten sich an alle, die von und für Menschen Wertvolles festhalten und zusammenführen möchten. Es ist die Vorlage zur Darstellung des ganz persönlichen Lebensweges. Anhand von Rahmenfragen, Vorschlägen und Anregungen führt das Werk durch Themenbereiche zu Person, Umfeld, familiären Besonderheiten, Erinnerungen sowie Vorlieben, Abneigungen und Werten. Eigene Fotos, Bilder und Brie- fe können die persönlichen Aufzeichnungen ergänzen und bieten so viele Anlässe zu Gesprächen und gemeinsamen Erinnerungen. Sie können eines der zehn Exemplare, die uns Haptikon zur Verfügung gestellt hat, gewinnen, wenn Sie sich an der Verlosung beteiligen. Bitte senden Sie bis zum 15. Februar 2013 eine E-Mail, ein Fax oder eine Postkarte mit dem Stichwort „Verlosung – LebensSchätze“ an: BAGSO Verlosung „LebensSchätze“ Bonngasse 10, 53111 Bonn [email protected] Fax: 02 28 / 24 99 93 20 Impressum BAGSO-Nachrichten 21. Jg., Nr. 1/2013 Zeitschrift für Aktive in Seniorenarbeit und Seniorenpolitik (ISSN 1430-6204) Erscheinungsweise: vierteljährlich Redaktionsschluss der Ausgabe 2/2013: 18.2.2013 Redaktion Dr. Guido Klumpp, Geschäftsführer (V.i.S.d.P.) Ursula Lenz, Pressereferentin Ines Jonas, Dipl.-Päd./Journalistin Herausgeber Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) Bonngasse 10, 53111 Bonn Tel.: 02 28 / 24 99 93 0 Fax: 02 28 / 24 99 93 20 E-Mail: [email protected] www.bagso.de Der Vorstand der BAGSO e.V. Vorsitzende: Prof. Dr. Dr. h. c. Ursula Lehr 1. Stellvertreter, Schatzmeister: Karl Michael Griffig Der Vorstand der BAGSO e.V. 2. Stellvertreterin: Ruth Brand Beisitzer/innen: Frederike de Haas Jobst Heberlein Katrin Markus Dr. Erika Neubauer Ehrenvorsitzende: Roswitha Verhülsdonk Vertreterin im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA): Dr. Renate Heinisch * Vertreterin beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv): Irmtraut Pütter * Anzeigen Dr. Barbara Keck Tel.: 02 28 / 55 52 55 0 E-Mail: [email protected] Ursula Lenz Tel.: 02 28 / 24 99 93 18 E-Mail: [email protected] Korrektorat Helga Vieth Fotonachweis Titel © SilviaJansen - istockphoto.com (Titelbild) © aletia2011 - Fotolia.com (linke Spalte, oben) Abonnement 16 € inkl. MwSt. jährlich 12 € inkl. MwSt. für Mitglieder eines BAGSO-Verbandes Hinweis Layout Bernd Kreuder Köslinstraße 40 53123 Bonn www.kreuder.eu Produktion Druckerei Engelhardt Eisenerzstr. 26 53819 Neunkirchen Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Autoren sind im Sinne des Presserechtes für den Inhalt selbst verantwortlich. Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Beiträge zu kürzen und zu überarbeiten. Der Nachdruck von Textbeiträgen ist gegen Quellenangabe und Belegexemplar kostenfrei gestattet, die Nutzung von Fotos nur nach Rücksprache mit der BAGSO. * kooptierte Vorstandsmitglieder 54 BAGSO-Nachrichten n 01/2013 Dokumentation 10. Deutscher Seniorentag erschienen D Nr. 35 Das Buch enthält eine Zusammenstellung aller Reden der zentralen Veranstaltungen, Mitschriften der Podiumsdiskussionen sowie eine Zusammenfassung der Veranstaltungsreihen und EinzelveranstalAuf rund 330 Seiten wird die Viel- tungen. n fältigkeit des Großereignisses beschrieben. Neben Anregungen Sie können die DIN A5für eine aktive Lebensgestaltung Publikation kostenfrei bestellen: gibt die Dokumentation einen BAGSO, Bonngasse 10 Überblick, wo und wie ältere Men- 53111 Bonn schen sich engagieren. Tel.: 0228 / 24 99 93 0 Fax: 0228 / 24 99 93 20 [email protected] Dokumentaiton ie ausführliche Dokumentation zum 10. Deutschen Seniorentag „JA zum Alter!“, der vom 3. bis 5. Mai 2012 in Hamburg stattfand, ist erschienen. Medienpartner SENIOREN RATGEBER JA zum Alter! mit Messe SenNova Wir danken für die Unterstützung von Dokumentation In Kooperation mit 10. Deutscher Seniorentag 2012 Veranstaltung gefördert von Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. 10. Deutscher Seniorentag mit Messe SenNova 3. bis 5. Mai 2012 in Hamburg Anzeige BAGSO-Nachrichten n 01/2013 183x123_BAGSO_Nachrichten.indd 1 55 18.12.12 08:25 Schenken Sie Lebensfreude. Am besten, Sie nehmen gleich Kontakt auf. Tiere helfen Menschen e.V. Kontakt: Graham Ford Münchener Straße 14 97204 Höchberg Tel. 0931-4042120 Fax 0931-4042121 [email protected] www.thmev.de ✃ Für andere Menschen etwas tun, ihnen mit kleinen Dingen eine große Freude bereiten – diesen Wunsch haben viele Menschen. Für Hundehalter ist das ganz einfach. Schon einmal wöchentlich ein Besuch mit dem eigenen Hund bei alten Menschen kann neue Lebensfreude schenken. Wenn Sie sich also sozial engagieren möchten, kommen Sie zu uns, dem Verein „Tiere helfen Menschen“. Wir engagieren uns ehrenamtlich besonders im Bereich Besuchsdienste in Seniorenheimen. Wir schaffen Kontakte zwischen Ihnen und Seniorenheim-Bewohnern, organisieren Besuchsdienste bundesweit. Teilen Sie die Freude, die Ihnen Ihr Hund schenkt, mit anderen. Sie werden sehen, sie verdoppelt sich. Pedigree unterstützt den Verein „Tiere helfen Menschen“ unter anderem bei Fortbildungsveranstaltungen und durch die Finanzierung dieser Anzeige. Eine Marke von