Geschäftsbericht 2014

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Geschäftsbericht 2014
Geschäftsbericht 2014
Finale an der BRUNA 2012
Inhaltsverzeichnis
Seite
4 1 Einleitung
5
2 Organisation
5
6
7
8
2.1 Organigramm
2.2 Organe des Verbandes
2.3 Die wichtigsten Zahlen im Überblick
2.4 Unsere Beteiligungen
10 3 Zucht
10 3.1 Herdebuchführung
10
3.1.1 Mitglieder- und Herdebuchbestand
10
3.1.2 Abstammungskontrollen
10 3.2 Milchleistungsprüfungen
11
3.2.1 Milchgehaltsanalysen
12
3.2.2 Oberkontrolle
12 3.3 Exterieurbeurteilung
12 3.3.1 Lineare Beschreibung und Einstufung
13
3.3.2 Zuchtfamilien- und Halteprämienschauen
13
3.3.3 Beurteilungskurse
14 3.4 Besamungszahlen der KB-Organisationen
14 3.5 Zuchtwertschätzung und genomische Selektion
14 3.5.1 Klassische Zuchtwertschätzung
15
3.5.2 Genomische Zuchtwertschätzung
16 3.6 Zuchtziel und Zuchtprogramm
16 3.6.1 Zuchtziel 2016 – die langlebige Eiweissrasse
17
3.6.2 Zuchtprogramm
18 3.7 Zuchtberatung
18 3.8 Gesundheitsdatenerfassung
19 4 Marketing / Verkauf
19 4.1 Ausstellungen
19 4.1.1 Ausstellungen Inland
19
4.1.2 Stierenmärkte
19
4.1.3 Ausstellungen Ausland
19 4.2 Verbandszeitschrift «CHbraunvieh»
20 4.3 Katalogdruck
20 4.4 Verbindungspersonen (VP)
21 4.5 Exporte
21 4.6 Elektronische Medien
21 4.7 Beratung GMF
22 5 Finanzen
22 5.1 Jahresrechnung
22 5.1.1 Bilanz per 31.12.2014
22
5.1.2 Erfolgsrechnung 2014
24
25
Bilanz per 31.12.2014
Erfolgsrechnung 2014
26 5.2 Bericht Kontrollstelle
27 6 Anhang
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
3
1 Einleitung
Markus Zemp,
Verbandspräsident
Lucas Casanova, Direktor
Der verregnete Sommer machte die Raufutterernte zu
einer grossen Herausforderung. Die Erträge im Pflanzenbau waren mengenmässig gut, aber die Raufutterqualität war je nach Erntewetter beeinträchtigt.
Die Preise bei Milch und Fleisch waren mit Ausnahme
des Milchpreisrückganges gegen Ende Jahr erfreulich.
Insgesamt gehörte das Jahr 2014 zusammen mit den
Jahren 2000, 2004 und 2008 zu den besseren Landwirtschaftsjahren seit der Jahrtausendwende.
Die nähere Betrachtung des Viehwirtschaftssektors
(Quelle: Agristat 15-01) zeigt, dass die Viehbestände
weiter rückläufig waren. Der Trend der letzten Jahre
von sinkenden Schlachtungen bei den Kälbern und
steigenden Schlachtungen beim Grossvieh setzte
sich auch im Berichtsjahr fort. In der Milchwirtschaft
wurde nach einem guten Start die Situation in der
zweiten Jahreshälfte immer schwieriger. Die Milchanlieferungen stiegen 2014 auf den Rekordwert von
mehr als 3.5 Millionen Tonnen Milch. Diese Menge
drückte zunehmend auf die Preise. Auch international ging die Nachfrage nach Milchprodukten bei
steigendem Angebot zurück. Dies verschlechterte die
Ausgangslage für die Schweizer Milchwirtschaft. Trotz
des schwierigen Jahresendes lagen die Milchpreise im
Jahresmittel jedoch auf einem erfreulichen Niveau.
Für viele Landwirtschaftsbetriebe war 2014 jedoch die
neue Agrarpolitik am wichtigsten. Die neue Ausrichtung der Direktzahlungen schuf sowohl Gewinner
wie auch Verlierer. Zu den Gewinnern gehörten in der
Regel Betriebe im Alpenraum und Jura mit überdurchschnittlich viel Fläche.
Neue Leistungsprüfung Gesundheit
Im Juli 2014 wurde auf Initiative der ASR die neue Leistungsprüfung Gesundheit in die Tierzuchtverordnung
aufgenommen. Dies ist ein wichtiger Meilenstein in
der Geschichte der Tierzuchtförderung in der Schweiz.
Wir haben einen Weg aufgezeigt, wie Mittel aus der
Förderung der Milchleistungsprüfung in die neue Leistungsprüfung umgelenkt werden können. Dies wird
längerfristig dazu führen, dass die Gesundheit unserer
Rindviehbestände auch züchterisch verbessert werden
kann. Dadurch kann die Wirtschaftlichkeit der Rindviehhaltung gesteigert werden. Schliesslich werden wir
damit den gesellschaftlichen Erwartungen an die Zucht
gerecht und können langfristig die Tierzuchtförderung
politisch besser abstützen. Bis es so weit ist, gilt es
noch viel Überzeugungsarbeit in den eigenen Reihen
zu leisten. Die bisherige Beteiligung der Züchter an der
Erfassung der Gesundheitsdaten muss sich in Zukunft
verbessern.
4
Neue Dienstleistungen
Im Rahmen der Agrarpolitik 2014–2017 wurden neue
Produktionssystembeiträge für graslandbasierte Milchund Fleischproduktion (GMF) eingeführt. Viele Braunviehbetriebe können die Anforderungen ohne grosse
Anpassungen erfüllen. Braunvieh Schweiz möchte
seinen Kunden bei der administrativen Abwicklung
helfen. Deshalb wurde eine neue Beratungsdienstleistung im Bereich GMF aufgebaut.
Seit Juni 2014 profitieren die Braunviehzüchter von
einem neuen Trächtigkeitstest. Dank FERTALYS von
Suisselab kann aus den Proben der Milchleistungsprüfung eine Aussage zum Trächtigkeitsstatus der laktierenden Kühe gemacht werden. Der neue Test wurde
von den Züchtern sehr gut aufgenommen.
Genom. Zuchtwerte für Original Braunvieh
Dank der Unterstützung aus dem OB-Förderprogramm
ist es Qualitas AG gelungen, eine genomische Zuchtwertschätzung für Original Braunvieh aufzubauen.
Damit steht diese neue Technologie für alle Braunviehtiere zur Verfügung. Neu gibt es auch genomische
Zuchtwerte für Fleischleistungsmerkmale und einen
Fleischwert. Damit kann das Original Braunvieh noch
effizienter für die Doppelnutzung Milch und Fleisch
gezüchtet werden.
Neue Zuchtwertschätzung Fruchtbarkeit
Die Fruchtbarkeit ist die häufigste Abgangsursache
für Milchkühe. In diesem Leistungsmerkmal sind auch
züchterische Verbesserungen notwendig. Qualitas
entwickelte eine neue Zuchtwertschätzung für Fruchtbarkeit. Als Folge davon wurden die Gesamtzuchtwerte
für Stiere angepasst und ein Weidezuchtwert für Stiere
entwickelt. Dieser erlaubt die einfache Auswahl von
geeigneter Weidegenetik für die Paarungsplanung.
Dank
Vorstand und Geschäftsleitung danken den Kunden für
das entgegengebrachte Vertrauen, allen Partnerorganisationen für ihren Einsatz zugunsten der Braunviehzüchter, den Behörden für die gute Zusammenarbeit
und die grosse Unterstützung sowie den Mitarbeitenden für die geleistete Arbeit. Sie alle haben zum
Erfolg unseres Unternehmens beigetragen.
Markus Zemp
Präsident
Lucas Casanova
Direktor
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Organisation 2
2.1 Organigramm
Stand: 31.12.2014
10 435
Herdebuchbetriebe
538 Braunviehzuchtgenossenschaften
4 Kollektivmitglieder
245 Einzelmitglieder
Delegiertenversammlung
Vorstand
Präsident M. Zemp
Kommissionen
Geschäftsausschuss
Präsident M. Zemp
Direktor
L. Casanova*
Assistentin der GL
M. Meier
Zentrale Dienste
M. Elmiger*
Beratung GMF
J. von Ah
Marketing / Verkauf
J. Hähni*
Zucht
M. Rust*
* Mitglieder der Geschäftsleitung Markus Zemp, Verbandspräsident
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Reto Grünenfelder, Vizepräsident
5
2 Organisation
2.2 Organe des Verbandes
Ehrenmitglieder
Brandenburger Carl, a. Vizepräs., Plantahof, Kantonsstrasse 17, 7302 Landquart (seit 19.11.2014)
Harder Markus, a. Vizepräs., Rebenstrasse 3, 8272 Ermatingen (verstorben am 17.07.2014)
Herzog Heinz, a. Dir., Eschenring 3, 6300 Zug
Meli Heinrich, a. Präsident, Flurweg 1, 7310 Bad Ragaz (Ehrenpräsident)
Zogg Martin, a. Dir., Thuraustrasse 24, 9500 Wil
Vorstand
Zemp Markus, Seeberg, 5503 Schafisheim (Präsident)
Altwegg Hansjürg, Bädlistrasse 40, 8583 Sulgen
Annen Walter, Chollerhof, 6300 Zug
Bachmann Gody, Rechtenberg, 4206 Seewen SO
Birchler Gerold, Kühlmattli 5, 8840 Einsiedeln
Brandenburger Carl, Plantahof, 7302 Landquart (Vizepräsident)
Bucher Anton, Hauptstrasse 26, 4655 Stüsslingen
Eggel Dominic, Postfach 17, Gewerbestrasse 41, 3911 Ried-Brig
Gruet Philippe, Sermuz, 1432 Gressy
Grünenfelder Reto, Rheinhofstrasse 11, 9465 Salez (Vizepräsident)
Käslin Bruno, Mittelbächli, 6375 Beckenried
Ledergerber Peter, Schlattstrasse 67, 8704 Herrliberg
Meier Pius, Oberschluen, 6315 Oberägeri
Müller Josef, Holzmatt, 6206 Neuenkirch
Pedrini Nicola, Nante, 6780 Airolo
Portmann Josef, Rütmatt, 6170 Schüpfheim
Preisig Martin, Sonnenfeld 153, 9063 Stein
Regli Sebastian, Oberalpstrasse 69, 6490 Andermatt
Schiesser Peter, Riedwald, 8783 Linthal
Walser Andreas, Sänder 1, 7023 Haldenstein
Winterberger Franz, Willigen, 3860 Meiringen
seit 17.11.1993
seit 19.11.2008
bis 19.11.2014
seit 19.11.2014
seit 19.11.2003
bis 19.11.2014
bis 19.11.2014
seit 18.11.2009
seit 17.11.1999
seit 22.11.2006
seit 21.11.2007
seit 20.11.2013
seit 19.11.2014
bis 19.11.2014
seit 23.11.2011
seit 19.11.2014
seit 17.11.2004
seit 22.11.2006
seit 23.11.2011
seit 19.11.2014
seit 18.11.2009
Geschäftsausschuss
Zemp Markus, Seeberg, 5503 Schafisheim (Präsident)
Brandenburger Carl, Plantahof, 7302 Landquart (Vizepräsident bis 19.11.2014)
Grünenfelder Reto, Rheinhofstrasse 11, 9465 Salez (Vizepräsident seit 25.11.2014)
Müller Josef, Holzmatt, 6206 Neuenkirch (bis 19.11.2014)
Walser Andreas, Sänder 1, 7023 Haldenstein (seit 25.11.2014)
Casanova Lucas, Brunnmatte 3a, 5647 Oberrüti (Direktor)
Rust Martin, Seeblick 5a, 6415 Arth (Vizedirektor)
Kontrollstelle
Segmüller Treuhand AG, Rothenring 22, 6015 Luzern
Stiftungsrat Personalvorsorgestiftung
Zemp Markus, Seeberg, 5503 Schafisheim (Präsident)
Annen Walter, Chollerhof, 6300 Zug (bis 31.12.2014)
Bucher Anton, Hauptstrasse 26, 4655 Stüsslingen (bis 31.12.2014)
Bapst Beat, Friedheimstrasse 2, 8820 Wädenswil
Richli Josef, Im Rank 122, 6300 Zug (bis 31.10.2014)
Hodel Stefan, Eichwaldweg 8, 6252 Dagmersellen (seit 01.11.2014)
Schuler Margrith, Eichstrasse 26, 6330 Cham
6
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Organisation 2
Geschäftsleitung
Casanova Lucas, Brunnmatte 3a, 5647 Oberrüti (Direktor)
Rust Martin, Seeblick 5a, 6415 Arth (Vizedirektor)
Elmiger Martin, Linggenstrasse 4, 6275 Ballwil (Fachbereichsleiter Zentrale Dienste)
Grüter Oskar, Allmendweg 13, 6330 Cham (Ressortleiter Leistungsprüfungen/Herdebuch)
Hähni Jörg, Feldstrasse 45, 5605 Dottikon (Fachbereichsleiter Marketing/Verkauf)
Personal
Per Ende 31.12.2014 beschäftigte Braunvieh Schweiz 13 weibliche und 21 männliche Angestellte, davon 13 in
Teilzeitarbeit. Dies ergab insgesamt 27.5 Vollzeitstellen. Das Durchschnittsalter der internen Belegschaft betrug
Ende Jahr 45.5 Jahre und lag damit um 2.5 Jahre tiefer als Ende 2013. Die Verjüngung ist auf Pensionierungen
und Neuanstellungen zurückzuführen.
Zusätzlich waren 9 externe LBE-Experten in einem Auftragsverhältnis für Braunvieh Schweiz tätig. Braunvieh
Schweiz hatte ebenfalls eine Lehrstelle für eine Kauffrau besetzt. Mit diesem Engagement in der Ausbildung leistet
Braunvieh Schweiz einen Beitrag zur Sicherung des Nachwuchses.
2.3 Die wichtigsten Zahlen im Überblick
Mitglieder- und Herdebuchtierbestand (31.8.2014)
BV Viehzuchtgenossenschaften und -vereine
538
Kollektivmitglieder
3
(Grauvieh, Hinterwälder, Jersey)
Aktive Herdebuchbetriebe Braunvieh
9872
Aktive Herdebuchbetriebe Grauvieh
287
Aktive Herdebuchbetriebe Hinterwälder
195
Aktive Herdebuchbetriebe Jersey
821
Weibliche Herdebuchtiere Braunvieh
188 954
Weibliche Herdebuchtiere Grauvieh
1151
Weibliche Herdebuchtiere Hinterwälder
869
Weibliche Herdebuchtiere Jersey
4381
Herdebuchstiere Braunvieh
712
Herdebuchstiere Grauvieh
5
Herdebuchstiere Hinterwälder
18
Herdebuchstiere Jersey
11
Exterieurbeurteilung
Kühe mit linearer Beschreibung/Einstufung
Stiere mit Beurteilung
Männliche Zuchtfamilienschau
Halteprämienschauen
Weibliche Zuchtfamilienschauen
36 991
358
1
4
146
Markierungen mit Ausweis
Kuhkälber (davon 6530 Mastremonten)
Stierkälber (davon 4679 Mastremonten)
63 321
9001
Milchgehaltsanalysen
Milchproben in Herdebuchbetrieben
Milchproben für Dritte
1 658 336
139 712
Viehexport
Exportierte Braunviehtiere
80
Milchleistungen (Kontrolljahr 2014 / 2015)
(Ø unkorrigierte Standardlaktationen mit 270 bis 305 Tagen)
164 574 Kühe mit Milchleistungsabschluss
Braunvieh 124 991 Standardlaktationen:
7059 kg Milch mit 4.03 % Fett und 3.40 % Eiweiss
Ausgewachsene Braunviehkühe im Talgebiet:
7945 kg Milch mit 4.05 % Fett und 3.42 % Eiweiss
Grauvieh 313 Standardlaktationen:
4453 kg Milch mit 3.71 % Fett und 3.22 % Eiweiss
Hinterwälder 136 Standardlaktationen:
3991 kg Milch mit 4.06 % Fett und 3.40 % Eiweiss
Jersey 2459 Standardlaktationen:
5641 kg Milch mit 5.26 % Fett und 3.78 % Eiweiss
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
7
2 Organisation
2.4 Unsere Beteiligungen
Braunvieh Schweiz bezieht einen wesentlichen Teil
seiner Dienstleistungen extern. Deshalb werden die
für das Tagesgeschäft wesentlichen Beteiligungen im
Geschäftsbericht erwähnt.
Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer
Rinderzüchter (ASR)
Die Genossenschaft ASR mit Sitz in Zollikofen ist die
Dachorganisation der Schweizer Rinderzüchter. Sie
koordiniert die Aufgaben der Zuchtorganisationen und
vertritt die Rindviehzuchtbranche nach aussen, insbesondere gegenüber den Bundesstellen.
Die ASR wird durch Nationalrat Andreas Aebi präsidiert. Braunvieh Schweiz war Ende 2014 durch Lucas
Casanova, Philippe Gruet und Franz Winterberger im
Vorstand vertreten. Braunvieh Schweiz stellt 9 von 25
Delegierten.
Swissgenetics
Die Genossenschaft Swissgenetics mit Sitz in Zollikofen ist mit Abstand die wichtigste KB-Organisation
in der Schweiz. Als solche hat sie eine herausragende
Bedeutung für die praktische Umsetzung des Zuchtprogramms. Braunvieh Schweiz war Ende 2014 durch
Bruno Käslin und Andreas Walser im Vorstand von
Swissgenetics vertreten. Braunvieh Schweiz hält eine
Beteiligung an Swissgenetics von 24.3 %.
Qualitas AG
Qualitas AG mit Sitz in Zug ist das Kompetenzzentrum
der schweizerischen Tierzucht für Informatikdienstleistungen und Zuchtwertschätzung. Braunvieh Schweiz
hält einen Anteil von 61 % am Aktienkapital und ist im
Verwaltungsrat durch Lucas Casanova (Präsident des
Verwaltungsrates) und Markus Zemp vertreten.
Qualitas ist verantwortlich für die Entwicklung und
Durchführung der Zuchtwertschätzung bei den drei
grossen Milchviehzuchtverbänden und beim Schweizerischen Ziegenzuchtverband. Die Dienstleistungen
im Bereich Zuchtwertschätzung sind im Kapitel Zucht
(Kapitel 3.5) beschrieben.
Qualitas betrieb im Berichtsjahr für Braunvieh Schweiz,
swissherdbook, die Schweiz. Milchschafzuchtgenossenschaft, den Schweiz. Schafzuchtverband sowie den
Schweiz. Ziegenzuchtverband die Informatik mit einer
tierzuchtspezifischen Datenbank inklusive Internetportal.
Neben der Sicherstellung des Tagesbetriebes realisierte Qualitas AG verschiedene Projekte für Braunvieh Schweiz und swissherdbook. Die Einführung des
Milch-Trächtigkeitstests FERTALYS im Sommer 2014
setzte eine Anpassung von verschiedenen Prozessen
voraus. Dadurch wird sichergestellt, dass die richtigen
Proben untersucht werden und die Ergebnisse zeitnah
via SMS und E-Mail zu den Züchtern gelangen.
Seit der Einführung der Gesundheitsdatenerfassung
via BrunaNet im Sommer 2013 wachsen die Datenbe-
Hansjürg Altwegg,
Sulgen TG,
Vorstandsmitglied
8
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Organisation 2
stände langsam aber kontinuierlich an. Deshalb wurde
im Berichtsjahr ein neuer Menüpunkt «Kennzahlen»
im BrunaNet entwickelt. Die verschiedenen Statistiken
geben dem Betriebsleiter einen Anhaltspunkt, wie sein
Betrieb bei den wichtigsten Behandlungsgründen im
Vergleich zur Gesamtrasse und zu ähnlich gelagerten
Betrieben steht. Weiter wurde die Abrechnung nach
Erstdiagnosen sowie die Gesundheitsdatenerfassung
via BrunaNet Mobile entwickelt.
Für die Abrechnung der Herdebuch- und Leistungsprüfungsbeiträge mit dem Bund gelten ab 2014 neue
Vorgaben. Die grössten Anpassungen erforderte die
Abrechnung der Herdebuchbeiträge. Die Zuteilung
der Tiere auf die drei Herdebuchstufen A, B und C war
namentlich bei Tieren mit unvollständigen Abstammungen oder mit Blutanteilen verschiedener Rassen
sehr komplex.
Schliesslich betreibt Qualitas das Druckzentrum für
die Tierzuchtbranche. Im Berichtsjahr wurden für alle
Kunden 675 000 Abstammungsausweise, 305 000
Begleitscheine für die MLP sowie 386 000 Etikettenbögen für die MLP gedruckt.
Suisselab AG
Suisselab AG mit Sitz in Zollikofen ist das Kompetenzzentrum der schweizerischen Tierzucht für Milchanalytik und veterinärmedizinische Diagnostik. Braunvieh
Schweiz hält einen Anteil von 39 % am Aktienkapital
und war Ende 2014 durch Lucas Casanova und Dominic
Eggel im Verwaltungsrat vertreten. Sie führt für alle
Schweizer Milchviehzuchtverbände die Milchanalytik
und im Auftrag des Bundes und der Milchbranche die
Milchprüfung bei der Verkehrsmilch durch. Der Bereich
veterinärmedizinische Diagnostik umfasst die MastitisDiagnostik und die Tierseuchenuntersuchungen in der
Tankmilch. Im 2014 führte Suisselab den Trächtigkeitstest FERTALYS ein. Die Details zur Milchgehaltsanalyse
sind im Kapitel 3.2.1 aufgeführt.
Gody Bachmann,
Seewen SO,
Vorstandsmitglied
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
9
3 Zucht
3.1 Herdebuchführung
3.1.1 Mitglieder- und Herdebuchbestand
Die Auflösung der vier VZG Schweizersholz,
Valendas, Dutgien-Durisch und Brienzwiler führten
zu einer Abnahme auf neu 538 aktive Braunviehzuchtgenossenschaften/-vereine. Dazu kommen als
Kollektivmitglieder der Schweizer Grauviehzuchtverein, der Schweizerische Hinterwälder Zuchtverein,
der Schweizer Jerseyzuchtverein sowie seit der Delegiertenversammlung 2014 der Milchviehzuchtverein
Schaffhausen.
Weiter sind 245 Einzelmitglieder registriert. Viele dieser
Betriebe halten eine andere Hauptrasse, sind aber mit
Braunvieh- oder Jerseytieren zusätzlich bei Braunvieh
Schweiz Mitglied.
Der Strukturwandel setzte sich weiter fort und wirkte
sich auf den Mitglieder- und Herdebuchbestand aus.
Etwas mehr als 300 Betriebe traten im Geschäftsjahr
aus dem Herdebuch aus. Die häufigsten Austrittsgründe waren Betriebsaufgaben oder die Aufgabe
der Milchviehhaltung. Dagegen konnten 32 neue,
grössere Herdebuchbetriebe mit Braunvieh aufgenommen werden. Die Gesamtzahl der HB-Betriebe
sank um 231 auf neu 10 435. Die Zahl der Betriebe mit
dem KB-Prüfvertrag sank um 217 auf 5139 Betriebe.
Das HB-Programm BRUNA-Basic verzeichnete einen
Rückgang von 169 Betrieben auf 3873. Die Zahl
der Betriebe mit dem HB-Programm Tradition stieg
dagegen um 139 an und verzeichnet 410 Betriebe.
Tabelle 1 zeigt den Mitglieder- und Herdebuchtierbestand per 31.08.2014.
Der Herdebuchbestand nahm um 4901 Tiere ab und
betrug Ende August 196 101. Der Grund für den Rückgang ist die Abnahme der Herdebuchbetriebe. Die Zahl
der registrierten Tiere, also der andersrassigen Kühe,
stieg um 73 auf 9341 Tiere an. Eine detaillierte Zusammenstellung des Mitglieder- und Herdebuchtierbestandes per 31.8.2014 ist im Anhang unter Tabelle A1
Tabelle 1: Mitglieder- und Herdebuchtierbestand* am 31.08.2014
Anzahl VZG / Kollektivmitglieder
Anzahl HB-Betriebe
BRUNA-Test
BRUNA-Tradition
BRUNA-Basic
BRUNA-Pedigree
Anzahl Nicht-HB-Betriebe
BRUNA-Service
BRUNA-Beef
Anzahl Herdebuchtiere
weibliche Tiere
männliche Tiere
Anzahl registrierte Tiere
* inkl. Grauvieh, Hinterwälder und Jersey
10
2014
541
10 435
5139
410
3873
1013
694
684
10
196 101
195 355
746
2013
545
10 666
5356
271
4042
997
700
687
13
201 065
200 256
809
Veränderung
–4
– 231
–217
+139
– 169
+16
– 6
– 3
–3
– 4964
– 4901
– 63
9341
9268
+73
zu finden. Die Zahl der Nicht-HB-Betriebe mit Bezug
von einzelnen Dienstleistungen blieb wie letztes Jahr
relativ konstant.
Bei den ausgestellten Abstammungs- und Leistungsausweisen (ALA) für Aufzuchtkälber sind die Zahlen
nach fünf Jahren wieder erstmals gestiegen. Im
Vergleich zum Vorjahr wurden 1099 ALA mehr ausgestellt. Beim Braunvieh wurden für 51 192 Kuh- und
3534 Stierkälber ALA verlangt. Für die Rasse Grauvieh
waren es ALA für 411 Kuh- und 143 Stierkälber. Weiter
bestellten Züchter der Rasse Hinterwälder für 319 Kuhund 141 Stierkälber einen ALA. Bei den Jerseytieren
waren es 1376 ALA für Kuh- und 95 für Stierkälber. Die
Zahl der ausgestellten Mastremontenausweise sank
um rund 550. Eine genauere Übersicht nach Kantonen
liefert die Tabelle A2 im Anhang.
3.1.2 Abstammungskontrollen
Die Abstammungskontrollen (AK) erfolgen bei Braunvieh Schweiz auf zwei verschiedene Arten. Einerseits
werden AK über die herkömmliche DNA-Typisierung
anhand von Haarproben im VHP-Labor in Belgien
durchgeführt. Auf diese Weise wurden so rund 700
Abstammungen kontrolliert und dafür von 900 Tieren
die DNA typisiert. Die Analysen betrafen mehrheitlich
KB-Stiere, ET-Spenderinnen, Stierenmütter, Kälber aus
Embryotransfers, Kälber aus Doppelbesamungen/
-belegungen mit verschiedenen Stieren und Kälbern
aus Geburten mit anormaler Trächtigkeitsdauer. Insgesamt wurden 7 Fälle entdeckt, bei welchen sich die
zuerst angenommene Abstammung als falsch erwies.
Bei allen am Stierenmarkt Zug gezogenen Stichproben
erwiesen sich die Abstammungen als richtig.
Anderseits werden Abstammungen auch bei den SNPTypisierungen kontrolliert, welche für die genomische
Selektion über die Qualitas AG erfolgen. Bei allen
2287 Tieren, für welche eine SNP-Typisierung erfolgte,
wurde routinemässig auch die Abstammung überprüft.
Sichere Aussagen können jedoch nur gemacht werden,
wenn die Ahnen ebenfalls SNP-typisiert wurden. Sind
beide Elternteile SNP-typisiert, kann bei der genomischen Selektion von Kälbern auf die traditionelle AK
verzichtet werden.
3.2 Milchleistungsprüfungen
Im Milchkontrolljahr 2014/2015 schlossen die bei
Braunvieh Schweiz betreuten Rassen insgesamt
164 574 Laktationen ab. Dazu kamen weitere 10 399
Abschlüsse von andersrassigen Nicht-Herdebuchkühen. Beim Braunvieh waren es total 159 886
Kontrollabschlüsse (Tabelle 2). Das ist eine Abnahme
von 4298 Abschlüssen gegenüber dem Vorjahr. Der
Hauptgrund für diesen Rückgang ist hauptsächlich
der Strukturwandel in der Landwirtschaft sowie der
damit verbundene Rückgang der Betriebe und die
Umstellung auf Mutterkuhhaltung. Die Zahl der StanBraunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Zucht 3
Gerold Birchler,
Einsiedeln SZ,
Vorstandsmitglied
dardabschlüsse hat um 3355 abgenommen. Die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh über alle Alters- und
Produktionsstufen ist im Kontrolljahr um 142 kg auf
7059 kg gestiegen. Es ist das erste Jahr, in dem die
Grenze von 7000 kg Milch überschritten wurde. Der
Fettgehalt sank um – 0.03 Prozent. Dagegen konnte
der Eiweissgehalt um +0.02 Prozent gesteigert werden.
50 Prozent der Braunviehkühe standen im Berggebiet
und 24 Prozent aller Kühe wurden im Sommer gealpt
(Tabellen A3 und A4).
Mit einer Durchschnittsleistung von 7632 kg Milch über
alle Laktationen lag dieses Jahr der Kanton Thurgau vor
dem Kanton Genf mit durchschnittlich 7591 kg Milch.
Der Kanton Aargau wies mit 7539 kg die dritthöchste
Durchschnittsleistung auf. Die Kantone Genf, Freiburg
und Waadt erzielten die höchsten Eiweissgehalte. In
den Kantonen Tessin, Uri und Graubünden werden
mehr als 76 Prozent der Kühe gealpt. Mit 34 912
Kontrollabschlüssen, oder 22 Prozent aller Laktationen,
ist St. Gallen der Kanton mit dem meisten Braunvieh.
Gegenüber dem Vorjahr gab es beim Original Braunvieh +196 mehr Standardabschlüsse (Tabelle 3). Total
wurden im Kontrolljahr 6207 Standardabschlüsse
verzeichnet. Beim Original Braunvieh stieg die Milchleistung ebenfalls um +79 kg Milch.
Die Rassendurchschnitte für Grauvieh, Hinterwälder
und Jersey sind in Tabelle A5 ersichtlich. Ein ausführlicher
Bericht über die Milchleistungsprüfungen im Kontrolljahr 2014/2015 befindet sich im «CHbraunvieh»
Nr. 8/2015.
Tabelle 2: Rassendurchschnitte Braunvieh insgesamt
3.2.1 Milchgehaltsanalysen
Braunvieh Schweiz weitere 139 712 Milchproben:
93 516 vom Schweizerischen Ziegenzuchtverband,
41 583 von Nichtherdebuchbetrieben (BRUNAService), 4289 im Rahmen unserer Oberkontrolle und
324 von diversen Kunden.
Im Berichtsjahr wurden 1 658 336 Milchproben der
Herdebuchbetriebe auf die Inhaltsstoffe Fett-%,
Eiweiss-%, Laktose-%, Harnstoff und Zellzahl untersucht. Zusätzlich analysierte Suisselab im Auftrag von
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Merkmal
Anzahl Kontrollabschlüsse
Anzahl Standardabschlüsse
Ø Standardlaktation alle Kühe:
Milch kg
Fett kg
Fett %
Eiweiss kg
Eiweiss %
LP
Persistenz %
Serviceperiode Tage
Ø Milch kg 4. ff. Laktation Tal
Kontrolljahr
2014/2015 2013/2014
159 886
164 184
124 991
128 346
7059
284
4.03
240
3.40
82
83
125
7945
6917
281
4.06
234
3.38
80
82
126
7772
Veränderung
zum Vorjahr
– 4298
– 3355
+142
+3
– 0.03
+6
+0.02
+2
+1
– 1
+173
Tabelle 3: Rassendurchschnitte Original Braunvieh
Merkmal
Anzahl Standardabschlüsse
Ø Standardlaktation alle OB-Kühe:
Milch kg
Fett kg
Fett %
Eiweiss kg
Eiweiss %
LP
Persistenz %
Serviceperiode Tage
Ø Milch kg 4. ff. Laktation Tal OB
Kontrolljahr
2014/2015 2013/2014
6207
6011
6209
242
3.90
207
3.33
73
84
115
7004
6130
240
3.91
203
3.31
73
84
115
6919
Veränderung
zum Vorjahr
+196
+79
+2
– 0.01
+4
+0.02
=
=
=
+85
11
3 Zucht
Bruno Käslin,
Beckenried NW,
Vorstandsmitglied
Von den Milchproben aus Herdebuchbetrieben
wurden 200 895 zusätzlich auf den Acetongehalt
untersucht. Im Vergleich zum Vorjahr sank diese Zahl
nur leicht. Dieser Parameter erlaubt Rückschlüsse auf
versteckte Ketose. Meldet sich ein Betrieb für diese
Dienstleistung an, werden die ersten zwei Milchproben einer laktierenden Kuh auf Aceton untersucht.
Mit MID bietet Suisselab eine Dienstleistung an,
welche es ermöglicht, die elf wichtigsten Mastitis
verursachenden Erreger oder Erregergruppen sowie
ein Penizillin resistentes Gen zu identifizieren. Die
Züchter haben die Möglichkeit, automatisch alle
Milchproben mit über 200 000 Zellen/ml oder gezielt
Milchproben von einzelnen verdächtigen Kühen
untersuchen zu lassen. Es wurden 2058 Proben von
Kühen aus BV-Betrieben im Rahmen der Dienstleistung MID untersucht; rund 600 Proben weniger als
im letzten Jahr.
Seit Juli 2014 bietet Suisselab den Trächtigkeitstest FERTALYS an. Dabei werden in der Milchprobe
Eiweissbausteine nachgewiesen, welche nur während
der Trächtigkeit produziert werden. Frühestens 60
Tage nach dem Abkalben und ab dem 28. Tag nach der
Besamung oder Belegung kann diese Trächtigkeitsuntersuchung gemacht werden. Im Berichtsjahr wurden
seit der Einführung des Tests 25 885 Milchproben im
Rahmen der Milchleistungsprüfung für Braunvieh
Schweiz analysiert. Weitere 209 Proben wurden für
den Schweizerischen Ziegenzuchtverband untersucht.
Insgesamt lauteten 76.6 % der Befunde «trächtig»
und 19.0 % «nicht trächtig». Bei 4.4 % der Proben
konnte kein eindeutiger Trächtigkeitsstatus ermittelt
werden. Der Befund hiess daher «nachtesten».
3.2.2 Oberkontrolle
Im Jahr 2014 führte Braunvieh Schweiz 195 (Vorjahr
177) Oberkontrollen durch. 41 Kühe überschritten
auf 23 Betrieben die Toleranzgrenze von +/–20 %.
Bei diesen Kühen wurden die Resultate der ordentlichen Milchkontrolle durch diejenigen der Oberkontrolle ersetzt. Die Abweichungen waren bei 14
Kühen positiv (Tagesmilchmenge bei der Oberkontrolle im Vergleich zur ordentlichen Milchkontrolle
höher) und bei 27 Kühen negativ. Bei 6 Betrieben
betrug die negative Abweichung beim Gesamtbestand mehr als die tolerierten 10 %. Folglich wurden
sämtliche Resultate der ordentlichen Milchkontrolle
durch diejenigen der Oberkontrolle ersetzt. Es wurden
insgesamt elf Verwarnungen ausgesprochen. Gründe
dafür waren das Nichteinhalten der integralen Bestandeskontrolle, die Verweigerung der Oberkontrolle,
Verwandtschafts- oder Abhängigkeitsverhältnisse bei
der Milchkontrolle sowie mangelhafte oder fehlende
Tierkennzeichnung. Über zwei Betriebe wurden
Sanktionen aufgrund vorsätzlicher Manipulationen
verhängt.
Tabelle 4: Durchschnittliche LBE-Einstufungsnoten Braunvieh
Laktation
1
2
3 ff.
12
Anzahl
Kühe
33 558
446
2987
Noten
Rahmen
80.9
85.4
90.5
Noten
Becken
80.1
84.9
89.4
Noten
Fundament
80.5
84.3
89.3
Noten
Euter
80.9
85.9
91.1
Noten
GesamtZitzen punktzahl
81.4
80.9
85.6
85.3
90.8
90.4
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Zucht 3
3.3 Exterieurbeurteilung
3.3.1 Lineare Beschreibung und Einstufung
Elf Experten haben beim Braunvieh an 844 Tagen
33 558 Kühe in erster Laktation, 446 Zweitmelkkühe
und 2987 Kühe in dritter oder höherer Laktation
beschrieben und eingestuft (Tabelle 4). Details zur
Verteilung nach Kantonen und Laktationen sind in der
Tabelle A7 im Anhang aufgeführt. Insgesamt wurden
1323 Kühe weniger beschrieben als im Vorjahr. Die
Zahlen pro Kanton sind nicht direkt miteinander
vergleichbar, weil die Reihenfolge der Regionen nicht
immer gleich ist. Ein Kanton kann einmal im Dezember,
ein anderes Jahr aber erst im Januar besucht werden. Die LBE-Experten von Braunvieh Schweiz haben zudem
129 Hinterwälder-, 45 Grauvieh- und 442 Jerseykühe
linear beschrieben und eingestuft. Im Weiteren wurden
auf den LBE-Touren 358 Stiere (Grauvieh 4, Hinterwälder 25, Jersey 9, BV 243, OB 77) beurteilt.
Pro Experte ergab sich ein Durchschnitt von 77 Beurteilungstagen und 3451 Tieren. Dabei wurden pro Tag
45 Tiere beurteilt. Um die total 37 965 Tiere zu begutachten, legten die Experten 143 450 km zurück. Dies
ergab im Mittel pro Experte 13 041 km pro Jahr und
170 km pro Beurteilungstag.
3.3.2 Zuchtfamilien- und Halteprämienschauen
Im April haben sechs Experten von Braunvieh Schweiz
146 weibliche Zuchtfamilien begutachtet und bewertet.
124 Familien entfielen auf das Braunvieh, 16 auf das
Original Braunvieh und sechs Nachzuchten gehörten
der Jersey-Rasse an. 95 (65 %) Familien wurden in der
begehrten Klasse A eingestuft. Die Zuchtfamilie Egochs
Poldi Samba von Peter Kälin, Egg SZ, egalisierte mit
93 Punkten das höchste Ergebnis in der Geschichte der
Zuchtfamilienschauen.
Gleichzeitig fanden die traditionellen männlichen
Zuchtfamilien- und Halteprämienschauen statt. Eine
männliche Zuchtfamilie (1 OB) und vier Halteprämien
(2 BV und 2 OB) wurden in diesem Frühjahr zur Begutachtung zusammengestellt.
In den letzten Jahren wurden von mehreren Stieren
gute und vielversprechende Halteprämien gezeigt.
Trotzdem konnte in diesem Jahr nur eine männliche
Zuchtfamilie beurteilt werden. Der OB-Stier Milan von
Markus Ackermann, Mädris-Vermol SG, präsentierte
17 Kühe und 9 trächtige Rinder, welche als solide und
funktionelle Alptiere mit 73 Punkten in der Klasse B
eingestuft wurden. Bei den vier Halteprämienschauen,
die dieses Jahr zusammengestellt wurden, konnte
ein Unterschied betreffend Produktion und Exterieur
festgestellt werden. Zwei Nachzuchten erreichten die
begehrte Klasse A und zwei Halteprämien wurden
in die Klasse B eingeteilt. Als Gewinner der diesjährigen Halteprämienschauen kann man den BV-Stier
Armani (Bruno Breitenmoser, Grub AR) und den
OB-Stier Olmo (Martin Schrepfer, Wald ZH)
bezeichnen. Beide Nachzuchten wurden mit 55
Punkten bewertet.
3.3.3 Beurteilungskurse
Für die LBE-Experten fanden Ende August ein dreitägiger und Mitte Dezember ein zweitägiger WeiterPeter Ledergerber,
Herrliberg ZH,
Vorstandsmitglied
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
13
3 Zucht
bildungskurs statt. Bei der praktischen Arbeit wurde
intensiv die Lineare Beschreibung und Einstufung
geübt und mit einer Prüfung getestet. Nebst dem fachlichen Training wurde im Jahr 2014 grosses Gewicht
auf die Weiterbildung der Sozial- und Selbstkompetenz
gelegt. Ein freundliches und sicheres Auftreten sowie
eine professionelle Kommunikation sind ein wichtiger
Bestandteil der korrekten LBE-Arbeit. Wie in den
Vorjahren erfolgten auch wieder Oberkontrollen von
Halbtagesprogrammen und Höchstnoten.
Im März fand in Aumont-Aubrac (Frankreich) ein internationaler Weiterbildungskurs für die Chefexperten
der LBE und die Verantwortlichen für die Tierbeurteilung auf europäischer Ebene statt. Die sehr interessanten und lehrreichen Zusammenkünfte mit Theorie
und praktischen Übungen in den Bereichen Rangieren
und Kommentieren dienen der internationalen Vereinheitlichung.
3.4 Besamungszahlen der KB-Organisationen
Tabelle 5 gibt einen Überblick über den Einsatz von
Braunviehstieren bei Swissgenetics und Select Star.
Der Anteil der künstlichen Besamung beträgt 93.0 %.
Insgesamt wurden von den beiden grössten Anbietern
202 380 (Vorjahr: 202 899) Besamungen mit Braunviehstieren durchgeführt. Der Inlandanteil ist weiter
gestiegen auf über 86 %. Die Prüfstierbesamungen
gingen leicht zurück auf 14.5 %. Der Anteil der Besamungen mit OB-Stieren hat leicht zugenommen und
steht bei 13.0 % bzw. 26 190 Besamungen. Weiterhin
auf sehr hohem Niveau verbleibt der Anteil der Besamungen mit Fleischrassenstieren auf Braunviehtiere.
Erfreulicherweise ist der Anteil gesexter Samendosen
erneut angestiegen auf 7.8 % (Vorjahr 6.4 %).
Die Besamungszahlen von Swissgenetics beziehen
sich auf das Geschäftsjahr 2013/14. Von den 168 829
(Vorjahr 172 346) Besamungen mit BV-Stieren
erfolgten 22 089 (Vorjahr 22 203) mit OB-Stieren.
Das breite Angebot von starken Schweizer Braunviehstieren führt zum rekordverdächtigen Inlandanteil von
91.4 % bei Swissgenetics. Die Prüfstierbesamungen
gingen insgesamt mit 25 699 gegenüber dem Vorjahr
zurück, wobei beim OB mit 3517 Besamungen sogar
eine leichte Zunahme zu verzeichnen war. Bemerkenswert ist die Zunahme um 2 % beim gesexten Sperma
(neu 13 670 Besamungen). Die Topliste der am meisten
eingesetzten Stiere führen wie im Vorjahr Fantastic und
Astro an, gefolgt von Egal, Ippo, Virestar und Bajazzo.
Bei den OB-Stieren wurden William OB, Held, Edual,
Monti, Rico und Verabil am stärksten eingesetzt.
Select Star meldete uns für das Berichtsjahr 33 551
verkaufte Samendosen (Vorjahr 30 553). Der Anteil
der Schweizer Stiere betrug dabei 60 %. Die Aufteilung nach Kategorien ergab rund 80 % mit geprüften
Stieren, 11 % mit Prüfstieren und 9 % mit Wartestieren. Die am häufigsten verkauften Stiere waren Jan,
Nirvana, Valentino, Payssli und Alonso. Beim Original
Braunvieh (4101 verkaufte Dosen) war erneut Veri am
gefragtesten, gefolgt von Roy und Janik.
Von TGS und Sexygen haben wir keine Angaben zu
den abgesetzten Samendosen erhalten.
3.5 Zuchtwertschätzung und genomische
Selektion
Die Routine- und Entwicklungsarbeiten im Bereich
Zuchtwertschätzung werden von der Tochterfirma
Qualitas AG ausgeführt. In dieser Funktion betreibt sie
für mehrere Schweizer Zuchtorganisationen die Informatik mit Datenbank, Internetportal und Druckzentrum. Qualitas ist verantwortlich für die Entwicklung
und Durchführung der Zuchtwertschätzung und der
genomischen Selektion bei den Schweizer Milchviehzuchtorganisationen.
3.5.1 Klassische Zuchtwertschätzung
Im Berichtsjahr wurden in drei Routineauswertungen
(April, August und Dezember) für Stiere und Kühe
neue Zuchtwerte für die Milchleistungsmerkmale (inkl.
Persistenz und Zellzahl) und die Lineare Beschreibung
und Einstufung (LBE) geschätzt. Die Stiere erhielten
jeweils auch neue Zuchtwerte für Nutzungsdauer,
Melkbarkeit, Fruchtbarkeit sowie für den Geburtsablauf.
Mit der jährlichen Anpassung der gleitenden Basis
im April wurde der Nullpunkt für die Darstellung der
Zuchtwerte (ZW) dem Zuchtfortschritt angepasst.
Für die drei Kuh-Jahrgänge umfassende Basispopulation wurden die 2005 geborenen Kühe durch jene
mit Geburtsjahr 2008 ersetzt. Dadurch sind die ZW
um durchschnittlich 43 kg Milch, 1.7 kg Fett, 1.7 kg
Eiweiss, 0.00 % Fett und 0.00 % Eiweiss gesunken.
Dies entspricht einer Reduktion beim Milchwert (MIW)
von 1.2 Indexpunkten. Für die Gesamt- und Teilzuchtwerte der Stiere sowie für den ZW Geburtsablauf
bildeten die Stiere mit Geburtsjahr 2004 bis 2006 und
für den ZW Nutzungsdauer der Stiere mit Geburtsjahr
Tabelle 5: Besamungsübersicht
Swissgenetics
Select Star
Total
14
Braunvieh- Anteil ImportBesamungen
sperma
168 829
8.6 %
33 551
40.0 %
202 380
13.8 %
Anteil PrüfAnteil OB- Anteil gesextes
besamungen Besamungen
Sperma (BV)
15.2 %
13.1 %
8.1 %
11.0 %
12.2 %
6.5 %
14.5 %
13.0 %
7.8 %
Anteil Fleischrassen
40.3 %
38.5 %
40.0 %
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Zucht 3
2002 bis 2006 die Basis. Der genetische Trend bei den
Milchleistungsmerkmalen hat sich gegenüber den
Vorjahren erfreulicherweise erhöht, liegt jedoch immer
noch deutlich unter den im Zuchtziel geforderten
60 kg. Wie die Trends bei den einzelnen Merkmalen
im Detail aussehen, ist den Grafiken zum Zuchtfortschritt auf der Homepage von Braunvieh Schweiz zu
entnehmen.
Neben den Routineauswertungen wurden 2014 eine
neue Zuchtwertschätzung für die Fruchtbarkeit eingeführt sowie die Gesamtzuchtwerte überarbeitet. Bei
der neuen Zuchtwertschätzung Fruchtbarkeit werden
neben den bisherigen Merkmalen Non-Return-Rate
56 (NR) bei Kühen und Rastzeit die Merkmale NR bei
Rindern sowie Verzögerungszeit bei Kühen und Rindern
berücksichtigt. Wie bei allen Fitnessmerkmalen sind
die Erblichkeiten für die Fruchtbarkeitsmerkmale sehr
niedrig und liegen beim Braunvieh in einem Bereich von
1.5 bis 6.3 %. Die genetischen Beziehungen zwischen
den einzelnen Merkmalen liegen deutlich unter 1. Dies
zeigt, dass die Merkmale unterschiedliche Aspekte der
Fruchtbarkeit beschreiben. Damit dem Züchter ein
einfaches Selektionskriterium zur Verfügung gestellt
werden kann, werden die fünf Einzelzuchtwerte für
die Publikation in einem Index kombiniert. Der Index
Fruchtbarkeit wird auf Mittelwert 100 und eine Standardabweichung von 12 skaliert. Der Vergleich von
Index und Einzelzuchtwerten zeigt, dass Töchter
von Stieren mit einem hohen Index Fruchtbarkeit in
allen Einzelmerkmalen bessere Durchschnittswerte
aufweisen als Töchter von Stieren mit einem niedrigen
Wert.
Ebenfalls geändert wurden 2014 die Merkmalszusammensetzungen und -gewichtungen für die Gesamtzuchtwerte (GZW) und Fitnesswerte (FIW) der Stiere.
Die Original Braunviehstiere erhielten erstmals einen
Tabelle 6: M
erkmalsgewichtungen in den Gesamt- und
Teilzuchtwerten der Stiere
Merkmal
Milchmenge
Eiweissmenge
Eiweissgehalt
Persistenz
Nutzungsdauer
Zellzahl
Fruchtbarkeit1
Milchfluss
Fleischleistung2
Becken
Fundament
Euter
Körpergewicht
GZW BV-Stiere
10 %
27 %
8 %
4 %
10 %
9 %
15 %
4 %
3 %
10 %
GZW OB-Stiere
8 %
17 %
5 %
3 %
10 %
8 %
14 %
20 %
5 %
4 %
6 %
WZW BV-Stiere
10 %
22 %
8 %
5 %
5 %
6 %
20 %
4 %
eigenen Gesamtzuchtwert mit Berücksichtigung der
Fleischleistung. Weiter wurde beim Braunvieh der
ökologische Gesamtzuchtwert durch den Gesamtzuchtwert Weide ersetzt (WZW). Der neue Gesamtzuchtwert Weide stellt ein Hilfsmittel für die Zucht
einer robusten Raufutterkuh mit einer hohen Milchproduktionseffizienz dar. In der Tabelle 6 sind die seit
August 2014 gültigen Merkmalsgewichtungen in den
Gesamt- und Teilzuchtwerten der Stiere aufgeführt.
4 %
6 %
10 %
FIW
13 %
28 %
25 %
4 %
5 %
Fruchtbarkeit = Index aus
ZW Non-Return-Rate 56
Rind, ZW Verzögerungszeit
Rind, ZW Non-Return-Rate
56 Kuh, Verzögerungszeit
Kuh und Rastzeit
3.5.2 Genomische Zuchtwertschätzung
Die genomische Selektion wurde im Verlaufe der
letzten Jahre erfolgreich ins Zuchtprogramm integriert.
Im Berichtsjahr wurden, mit Ausnahme von Geburtsablauf, für alle Merkmale genomische Zuchtwerte
geschätzt und publiziert. Mit jeder klassischen Zuchtwertschätzung wurden die SNP-Effekte neu ermittelt.
Ende 2014 flossen für die Produktionsmerkmale Zuchtwerte mit einem B % von mindestens 65 von knapp
6000 Tieren in die Effektschätzungen ein. Deutlich
Pius Meier,
Oberägeri ZG,
Vorstandsmitglied
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
15
3 Zucht
Nicola Pedrini,
Airolo TI,
Vorstandsmitglied
16
geringer war die Datenbasis bei Merkmalen, für die es
keinen Interbull-Zuchtwert gibt. Diese geringere Datenmenge wirkt sich negativ auf die Sicherheit und auch
auf die Stabilität der direkt genomischen Zuchtwerte
aus. Zur Überprüfung der Qualität der Effektschätzung
wurden jeweils die Lösungen für die einzelnen SNPs
sowie der gerechneten direkt genomischen Zuchtwerte
von zwei aufeinanderfolgenden Auswertungen miteinander verglichen. Die entsprechenden Korrelationen
lagen in einem Bereich von 0.94 bis 0.99. Diese Zahlen
zeigen, dass es zwar gewisse Veränderungen gibt, die
Schätzungen aber insgesamt stabil sind.
Ebenfalls drei Mal pro Jahr werden von Interbull die
Intergenomics-ZW geschätzt (international vergleichbare genomische Zuchtwerte). Per Ende 2014 standen
dazu über 16 000 Genotypen aus den an Intergenomics beteiligten Ländern zur Verfügung. Neben den
Listen mit den klassischen Zuchtwerten werden auf
der Homepage von Braunvieh Schweiz verschiedene
Top- und Gesamtlisten mit genomischen Zuchtwerten
bereitgestellt (national und Intergenomics).
Seit Frühjahr 2013 werden die DNA-Isolation und die
SNP-Typisierung bei GeneSeek Inc. in den USA durchgeführt. Als Standardchip wird seither ein sogenannter
LD-Chip (LD = low density) verwendet. Er ist zwar
kleiner, kann dafür aber deutlich günstiger angeboten
werden. Als weiterer Vorteil sind auf dem LD-Chip
neben den «normalen» SNP für die genomische Selek-
tion eine Reihe von Einzelgentests wie z. B. KappaKasein und SMA enthalten. Die Ergebnisse dieser Tests
werden via BrunaNet publiziert. Zur Vereinfachung
der Logistik werden jeweils am ersten Montag im
Monat die Proben zum Versand aufbereitet. Mitte des
folgenden Monats werden die Resultate dem Besitzer
und Auftraggeber zugestellt. Im Berichtsjahr wurden
von Braunvieh Schweiz im Routinebetrieb rund 2200
Tiere mit dem LD-Chip und 440 Tiere mit einem
grösseren Chip (50K, HD) typisiert. Dies entspricht
gegenüber 2013 einer Zunahme von rund 80 %.
Obwohl die Mehrheit der Proben mit dem LD-Chip
typisiert wird, basiert die genomische Zuchtwertschätzung weiterhin auf den 50K-Daten. Daher braucht es
das sogenannte Imputing. Es ergänzt die rund 20 000
SNP des LD-Chips zu einer 50K-Untersuchung. Dazu
werden zwei Informationsquellen genutzt: die Abstammung und die gesamte genotypisierte Population.
Die Daten aus der SNP-Typisierung können neben
der Zuchtwertschätzung für weitere Anwendungen
genutzt werden. In der Zwischenzeit sind bei verschiedenen Rassen mehrere Haplotypen mit Einfluss auf
die Fruchtbarkeit bzw. Überlebensfähigkeit bekannt.
Bei Braunvieh ist ebenfalls ein solches Phänomen
beschrieben: BH2 = Braunvieh Haplotyp 2. Tiere, die
den Haplotyp reinerbig tragen, werden tot geboren
oder gehen kurz nach der Geburt ab. Seit dem Herbst
2013 werden sämtliche typisierte Tiere auf BH2
getestet (Haplotypentest) und Trägertiere mit dem
Kürzel B2C gekennzeichnet.
Seit Sommer 2014 kann die genomische Selektion
auch für das Original Braunvieh angeboten werden.
Dank gezielter Typisierung von OB-Tieren und
der Anwendung eines populationsübergreifenden
Ansatzes mit BV/BS ist es gelungen, die Genauigkeit
der genomischen Zuchtwerte auf ein mit BV vergleichbares Niveau zu bringen. Neben den Routinearbeiten
und der erwähnten Einführung der genomischen
Zuchtwertschätzung für OB wurden 2014 im Bereich
genomische Selektion diverse Projekte bearbeitet: u. a.
Sequenzierungsprojekt und Untersuchungen zur
Verwendung von Kuh-Genotypen in der genomischen
Zuchtwertschätzung.
3.6 Zuchtziel und Zuchtprogramm
3.6.1 Zuchtziel 2016 – die langlebige
Eiweissrasse
Das Ende 2011 festgelegte Zuchtziel mit Zielhorizont
2016 ist weiterhin gültig. 2015 laufen die Vorarbeiten
zur Überprüfung und Neuformulierung des Zuchtziels.
Der Fokus steht auf einer weiteren Steigerung der
Leistungsbereitschaft. Das Braunvieh soll in Betrieben
mit einer guten Futtergrundlage konkurrenzfähig
bleiben. Daher orientiert sich das Zuchtziel in der
Milchmenge an dieser Betriebsgruppe. Als Zielgrösse
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Zucht 3
wird eine Laktationsleistung der ausgewachsenen Kuh
in der Talzone von 8500 kg und mehr angestrebt. Um
dieses Ziel zu erreichen, ist eine jährliche Steigerung
der Milchleistung von 100 – 200 kg notwendig. Dieses
hohe Ziel bedingt einen kompromissloseren Stiereneinsatz bezüglich ZW Milch. Konkret müssen die
eingesetzten Besamungsstiere im Durchschnitt einen
Zuchtwert von +800 kg Milch aufweisen. Im aktuellen
KB-Angebot finden sich zahlreiche Vererber, die dieses
Limit übertreffen und gleichzeitig auch in anderen
Merkmalen gute Eigenschaften aufweisen.
Das Braunvieh ist auch im Berggebiet oder in Betrieben
mit weniger guten Voraussetzungen zu Hause. Hier
bietet sich mit dem Original Braunvieh eine interessante Alternative an. Beim Original Braunvieh soll sich
der Leistungsanstieg im bisherigen Rahmen fortsetzen.
Der durchschnittliche Zuchtfortschritt soll für das
Original Braunvieh pro Jahr +30 kg betragen.
Der hohe Eiweissgehalt und die guten Verkäsungseigenschaften der Braunviehmilch sind wichtige Stärken
der Rasse. Diese Vorzüge gegenüber anderen Rassen
sollen unbedingt weiter gestärkt werden. Als Ziel wird
ein Gehalt von 3.5 % Eiweiss angestrebt. Ein weiteres
Markenzeichen des Braunviehs ist die ausgezeichnete
Nutzungsdauer. Die jährliche Zunahme der Kühe mit
3.6.2 Zuchtprogramm
Tabelle 7: Anzahl Prüfstiere 2014
KBO
Swissgenetics
Select Star
Total
CH-Stiere
53 95 %
11 100 %
64 96 %
Import-Stiere
3
5 %
0
0 %
3
4 %
Lebensleistungen von 100 000 kg macht es auch
sichtbar. Diese Stärke muss weiter züchterisch bearbeitet werden, da sie für die Wirtschaftlichkeit von
zentraler Bedeutung ist. Im Zuchtziel werden 35 000 kg
Lebensleistung für Tiere in der Talzone angestrebt (bei
Abgang). Beim Original Braunvieh liegt die Zielgrösse
bei 30 000 kg. Mit dem Zuchtwert Nutzungsdauer
steht ein ideales Hilfsmittel für die Stierenselektion zur
Verfügung.
Die verschiedenen Exterieurmerkmale haben alle einen
direkten oder indirekten Bezug zur Wirtschaftlichkeit.
Sie dienen als Hilfsmittel, um der Kuh eine hohe Leistung über viele Jahre zu ermöglichen. Vor allem jene
Positionen, welche eine enge Verbindung zur Wirtschaftlichkeit haben, sind züchterisch zu bearbeiten.
Der genetische Trend beim Braunvieh ist in praktisch
allen Merkmalen stark positiv.
Das Original Braunvieh wird als Zweinutzungsrasse
auf Milch und Fleisch gezüchtet. Diese Eignung zur
Doppelnutzung gehört zu den wichtigen Vorzügen
des Original Braunviehs. OB-Tiere sind deshalb für
die Mutterkuhhaltung und als Kreuzungspartner für
Fleischrassen bestens geeignet. Der Bemuskelung
der OB-Kühe wird darum bei der LBE Beachtung
geschenkt.
Total
56
11
67
Verschiedene Änderungen und Neuerungen in der
Zuchtwertschätzung schafften neue Möglichkeiten im
Zuchtprogramm. Die Einführung des Fruchtbarkeitsindexes hilft bei der zielgerichteten Zucht auf fruchtbare
Kühe. Mit der stärkeren Gewichtung im GesamtzuchtJosef Portmann,
Schüpfheim LU,
Vorstandsmitglied
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
17
3 Zucht
wert (15 %) wird der wirtschaftlichen Bedeutung
der Fruchtbarkeit Rechnung getragen. Im Weiteren
wird das Exterieur neu über das Fundament und
Euter einbezogen, um die Selektion auf grössere und
schwerere Kühe nicht zu fördern. Der Gesamtzuchtwert Weide ist ein Selektionsinstrument für Betriebe,
die gezielt auf eine mittelrahmige Kuh mit starken
Fitnesseigenschaften züchten wollen. Mit der Einführung der genomischen Zuchtwertschätzung beim
Original Braunvieh konnte ein Meilenstein gesetzt
werden.
Im Anschluss an die drei Zuchtwertschätzungen gab
der Fachausschuss Genetik insgesamt 9 neu geprüfte
Stiere von Swissgenetics für den Zweiteinsatz frei. Mit
Anibal und Blooming konnten zwei Stiere klassiert
werden, welche bereits als genomische Jungstiere
(Optimis) stark eingesetzt wurden. Sie konnten die
hohen Erwartungen erfüllen und weisen die höchsten
Gesamtzuchtwerte aller 2014 klassierten Stiere auf.
Von Glenn klassierten sich mit Blooming, Gusti und
Genox-Boy drei Söhne. Auch von Vigor konnte mit
Vileno ein weiterer Sohn klassiert werden, nachdem
2013 bereits vier Söhne in den Zweiteinsatz gelangten.
Die beiden Nesta-Söhne Nescardo und Calvin, Peter
Silverstone und Elevation Enrico komplettieren das
Stierenpalmares. Select Star schickte im Berichtsjahr
fünf neu nachzuchtgeprüfte Stiere in den Zweiteinsatz: Nesta Joe, Peter Janito, Glenn Charmeur, Zaster
Chalanger und den Vulkos-Sohn Valido OB.
Bei den Jungstieren meldete uns Swissgenetics den
Ankauf von 80 Stierkälbern (davon 8 OB). Als Selektionsgrundlage dienten 664 genomisch typisierte
BV-Stierkälber (Ankaufquote 1:9). Nicht alle der angekauften Stiere können den Testeinsatz absolvieren.
Neben der Samenqualität kann auch die ZuchtwertEntwicklung noch zu weiteren Selektionen führen. Die
häufigsten Väter der angekauften Kälber sind Salomon
(11), Fantastic (10), Nelgor (7), Jenor (5), Carter (4)
und beim Original Braunvieh William OB (2).
Select Star hat 15 Braunvieh- und 4 OB-Stierkälber
zur Prüfung angekauft. Häufigste Stierenväter waren
Vasient-P und Anibal. Acht der angekauften Stiere sind
genetisch hornlos (POC).
Für die Übersicht über das Prüfstierenangebot aller
KB-Organisationen (KBO) wurden die Jungstiere der
zweiten und dritten Serie der Zuchtsaison 2013/14
und die der ersten Serie der Zuchtsaison 2014/15
berücksichtigt. Insgesamt setzten die KBO 67 Prüfstiere, davon 8 OB-Stiere ein. Die genauen Zahlen
sind in der Tabelle 7 zusammengestellt. Am meisten
Söhne wurden wie im Vorjahr von Dally (7) getestet.
Auch von Einstein (6), Blooming und Payssli (je 4)
sowie Ajax, Huray, Present und Shottle (je 3) wurden
mehrere Söhne in den Testeinsatz geschickt. Bereits 18
Teststiere stammen von einem genomisch getesteten
Jungstier ab. Insgesamt wurden von 27 verschiedenen
18
Braunvieh- und 6 OB-Stieren Söhne getestet. Select
Star schickte mit Donald-P einen weiteren hornlosen
Stier in den Testeinsatz.
3.7 Zuchtberatung
Bereits seit 9 Jahren bietet Braunvieh Schweiz die
Dienstleistung «Zuchtberatung» an. Die Zuchtberatung unterstützt die Züchter bei der Definition des
Betriebszuchtziels und macht passende Anpaarungsvorschläge unter Berücksichtigung des gesamten
KB-Angebots.
Der Schwyzer Viehzuchtverband schuf 2014 einen
Anreiz zur Nutzung der Dienstleistung. Für Mitglieder
einer Schwyzer Viehzuchtgenossenschaft (bzw. eines
VZV) wurden die Kosten der Grundpauschale übernommen. Dies hat sicherlich auch zum Anstieg der
Anzahl Betriebe beigetragen. Die drei Zuchtberater
Samuel Cadalbert, Andreas Kocher und Martin Rust
haben 2014 für 197 Betriebe (Vorjahr: 181 Betriebe)
Paarungspläne erstellt. Dabei wurde die Mehrheit der
Betriebe besucht (115). In 82 Betrieben erfolgte die
Planung ohne Besuch im Geschäftsjahr. Ein interner
Kurs zur Weiterbildung und Vereinheitlichung der
Paarungsempfehlungen fand auf verschiedenen Betrieben im Zürcher Oberland statt.
3.8 Gesundheitsdatenerfassung
Seit Mitte 2013 kann das Behandlungsjournal elektronisch via BrunaNet geführt werden. Langsam aber
stetig nimmt die Erfassung zu. Ende 2014 waren
bereits über 36 000 Datensätze (Behandlungen)
von 22 000 Tieren erfasst worden. 54 verschiedene
Diagnosen wurden gewählt. Für die Entwicklung
von Gesundheitszuchtwerten ist eine möglichst
breite und lückenlose Erfassung von Behandlungen
notwendig. Im Berichtsjahr wurde erstmals die Erfassung der Daten mit einem Beitrag von Fr. 0.50 je Erstdiagnose entschädigt.
Mit der Erweiterung von BrunaNet Mobile ist neu die
Erfassung der Gesundheitsdaten schnell und einfach
mit dem Smartphone möglich. Damit können Behandlungen direkt im Stall erfasst werden.
Auch die Desktop-Version von BrunaNet wurde
ausgebaut. Unter dem Register «Kennzahlen» ist eine
Standortbestimmung mit Vergleichsbetrieben möglich.
So kann die Inzidenzrate (Häufigkeit) von z. B. Stoffwechselkrankheiten des eigenen Betriebes mit jener in
Betrieben gleicher Grösse und Leistungsklasse verglichen werden. Auch ein Vergleich mit dem Durchschnitt
aller Betriebe mit Datenerfassung ist möglich. Das
Gesundheitsblatt gibt schnell einen Überblick über die
wichtigsten Parameter (Fruchtbarkeit, Eutergesundheit, Behandlungen) des Einzeltieres pro Laktation. Es
wurde auch eine erste Jahresauswertung (Übersicht
aller Behandlungen) für den Zeitraum 1.07.2013 bis
30.06.2014 verschickt.
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Marketing / Verkauf 4
4.1 Ausstellungen
4.1.3 Ausstellungen Ausland
Um die Anliegen direkt an der Front zu vertreten und
gleich vor Ort Rassenpromotion sowie Dienstleistungswerbung zu betreiben, ist Braunvieh Schweiz
an Kantonal-, Regional- und Eliteschauen mit einem
Stand aufgetreten. Das Schwergewicht lag bei der
Swiss Expo und der IGBS-Eliteschau im Frühjahr sowie
der OLMA und der Expo Swissgenetics im Herbst. An
folgenden Ausstellungen war ebenfalls eine Standvertretung im Einsatz: SOREXPO in Zug, Bündner Braunviehtag in Cazis, Aargauer Eliteschau in Brunegg, BS
Junior Contest in Sargans, Braunviehschau Obwalden
in Sachseln, Regionale Rinder- und Erstmelkschau in
Benken, Regionalschau Rorschach-Rheintal in Oberriet, Gotthard Open in Ambri sowie Agrischa in Zernez.
Im vergangenen Jahr war Braunvieh Schweiz für
keinen Auslandauftritt direkt zuständig. Dafür wurden
im Rahmen der ASR-Basiskommunikation zusammen
mit den Genetik-Anbietern Ausstellungen in Europa
(Rumänien, Estland, Lettland, Litauen sowie die EuroTier in Hannover, Deutschland) besucht. Daneben
gab es aber auch weltweit Werbung für die Rasse
Braunvieh, und zwar in Indien, Ukraine, Armenien, der
World Dairy in Madison (USA) sowie der Royal Winter
Fair in Toronto (Kanada). Dabei wurden Infostände
mit Werbematerial bestückt. Mit Eloc Wagor Kandid
entschied erstmals eine Tochter eines Schweizer Stiers
die World Dairy Expo für sich. Die Reserve Champion
Brown Heaven Glenn Fantasy komplettierte den Erfolg
der Schweizer Genetik an der weltweit wichtigsten
Rinderausstellung.
4.1.2 Stierenmärkte
4.2 Verbandszeitschrift «CHbraunvieh»
Am 10./11. September fand in Zug der 124. Zuchtstiermarkt statt. Tabelle 8 zeigt einige Kennzahlen der
aufgeführten Stiere und den Vergleich zum Vorjahr. Am
Winterzuchtstiermarkt in Sargans vom 2. Dezember
gab es eine Auktion mit Rindern und Jungkühen,
welche durch die Markthallengenossenschaft SargansWerdenberg durchgeführt wurde.
Braunvieh Schweiz produzierte wie jedes Jahr 10
Ausgaben. Die deutsche Fassung hatte total 628
Seiten. Die durchschnittliche Auflage betrug 13 330
Exemplare. Für die franz./ital. Beilage benötigte es
insgesamt 416 Seiten bei einer Auflage von 1150
Exemplaren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten
insgesamt 137 Inserate-Seiten verkauft werden, was
4.1.1 Ausstellungen Inland
Sebastian Regli,
Andermatt UR,
Vorstandsmitglied
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
19
4 Marketing / Verkauf
Tabelle 8: Verbandszuchtstiermärkte Zug und Sargans
Stiere
Im Katalog verzeichnet
Aufgeführte Stiere
davon in 1. Kl. prämiert
davon nicht prämiert
Ø Milchleistung der
Mütter kg
Ø Fett % der Mütter
Ø Eiweiss % der Mütter
Verkauf inkl. Wiederverkauf in % der Auffuhr
Durchschnittspreis in Fr.
Auktion
Anzahl Rinder und Kühe
Durchschnittspreis in Fr.
Anzahl Kälber
Durchschnittspreis in Fr.
Peter Schiesser, Linthal GL, Vorstandsmitglied
ZM Zug
2014
2013
ZM Sargans
2014
2013
255
239
239
–
7789
255
233
233
–
7984
27
23
23
–
7790
45
40
40
–
7452
4.07
3.46
35
14.6
2766.–
4.08
3.45
43
18.5
2620.–
4.14
3.47
11
47.8
2518.–
4.02
3.43
10
25.0
2265.–
41
4161.–
2
2150.–
43
3883.–
3
2467.–
–
–
–
–
–
–
–
–
einer Abnahme von knapp 6 % gegenüber dem letztjährigen Insertionsvolumen entspricht. Gut 40 % der
Inserate kamen dabei aus dem Kreis der BV-Züchter
resp. BV-Organisationen.
4.3 Katalogdruck
Im Berichtsjahr erstellte Braunvieh Schweiz 186 Katalogvorlagen (Vorjahr 246) für Viehausstellungen,
-auktionen, VZG-Jubiläen und kantonale Tierschauen.
Zusätzlich sind 61 Kataloge (Vorjahr 66) gedruckt
worden. Weiter produzierte Braunvieh Schweiz für
Tierschauen über 1100 Stalltafeln (Vorjahr 1500)
4-farbig im A3-Format.
Qualitas druckte für Braunvieh Schweiz die Auktionsund Ausstellungskataloge schwarz/weiss in den
Formaten A5 und A4 bis 100 Seiten. Zwei grosse,
4-farbige Kataloge mit über 100 Seiten Inhalt und
hohen Auflagen wurden ausser Haus gedruckt. Braunvieh Schweiz hat dabei die Gestaltung und das Layout
übernommen. Total wurden rund 18 000 Tierkataloge
von der Qualitas im Auftrag von Braunvieh Schweiz
gedruckt. Die Seitenzahl variiert dabei zwischen 12
und 100 Seiten. Insgesamt druckte Qualitas im Auftrag
von Braunvieh Schweiz über 943 000 A4-Seiten.
An Landwirtschaftsschulen, Neumitglieder, Betriebsleiter, Lernende und Studenten wurden über 400 Dokumentenmappen mit Informationsmaterial über die
Tierzucht und die Tätigkeiten von Braunvieh Schweiz
abgegeben. Dabei wurden acht verschiedene Themenbereiche in A4- und A5-Broschüren zusammengefasst: Exterieurbeurteilung, Herdebuchanforderungen,
Herdebuch à la carte, Milchleistungsprüfungen,
Zuchtfamilien und Halteprämien, Zuchtwertschätzung,
Gesundheitsdatenerfassung und Richten an Ausstellungen.
4.4 Verbindungspersonen (VP)
Zur Unterstützung ihrer Aufgaben erhalten die VP
jährlich Übersichtslisten der aktuellen HB-Tiere,
Adressverzeichnisse und diverse Unterlagen. Zum 7.
Mal erfolgten Anfang Jahr die Info-Tagungen mit guter
Beteiligung. An 19 Veranstaltungen informierten sich
324 VP über die Verbandstätigkeiten. Dies entspricht
einer Beteiligung von 60 % (Info-Tagung 2012: 67 %).
Dabei konnten die Anliegen und Wünsche gemeinsam
besprochen werden.
Die VP pflegen den Kontakt zu den Mitgliedern. Die
Organisation der Genossenschafts- oder Gemeindeschauen obliegt meist ihnen, vor allem der administrative Bereich. Die Betreuung der Mitglieder durch die
VP bewährt sich gut. Die Anwerbung neuer BraunviehHerdebuchbetriebe hat in verschiedenen Gebieten
etwas nachgelassen. Der Kontakt zwischen Braunvieh
Schweiz und den VP wird das ganze Jahr hindurch
telefonisch gepflegt. An Ausstellungen und Kantonalschauen erfolgt er direkt. Damit wird die Verbindung
20
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Marketing / Verkauf 4
zur Basis in der ganzen Schweiz sichergestellt und
vertieft.
4.5 Exporte
Im Berichtsjahr 2014 wurden gerade mal 80 Braunviehtiere (Vorjahr 100) exportiert. Der tiefe Vorjahreswert
wurde unterschritten. Die Nachfrage nach Schweizer
Braunviehtieren ist zwar nach wie vor vorhanden.
Doch die meisten Exportabschlüsse scheiterten schlussendlich an den fehlenden Exportbeiträgen sowie am
starken Frankenkurs und den hohen Administrativkosten. Exportiert wurden vor allem Jungtiere im
oberen Qualitätssegment. Österreich sowie Italien
und Deutschland waren die Hauptabnehmer. Daneben
gingen noch vereinzelte Tiere nach Frankreich/England.
Erfreulich ist die Zunahme beim Genetik-Export. Die
Genetik-Anbieter exportierten gemäss Zollstatistik
knapp 610 000 Spermadosen oder rund 97 100 Dosen
mehr als im Vorjahr. Die Wertschöpfung stieg dabei
auf CHF 2.1 Mio. Die Spitzenposition im Export gehört
dabei klar dem Braunvieh.
4.6 Elektronische Medien
Die Webseite «braunvieh.ch» wurde im vergangenen Jahr total 154 598 (Vorjahr 162 545) aufgerufen. Die Zugriffe erfolgten neben der Schweiz v. a.
aus folgenden Ländern: Deutschland, Österreich und
Italien. Dabei wurden insgesamt über 1.6 Mio. Seiten
angeschaut. Die beliebtesten Themen waren «News»,
«Bilder-Galerie» und «Links» sowie die ZW-Resultate.
Insgesamt 10 Kurzumfragen wurden durchgeführt,
wobei sich immer zwischen 150 und 250 Personen
daran beteiligten.
Zusätzlich versandte Braunvieh Schweiz monatlich
einen Newsletter an rund 500 Abonnenten. Vor allem
Informationen und Beschlüsse rund um die Vorstandssitzungen sowie wichtige Infos zu Herdebuchführung,
Zuchtwertschätzung, Ausstellungen und Dienstleistungen wurden dabei mitgeteilt.
Die Facebook-Seite von Braunvieh Schweiz im Bereich
Social Media wird immer beliebter. Per 31. Dezember
2014 haben 3404 (Vorjahr 1981) Personen die Seite
«Braunvieh Schweiz» mit «gefällt mir» markiert und
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
werden so über Aktuelles informiert. Während des
Geschäftsjahres wurden insgesamt über 195 (Vorjahr
204) Meldungen via Facebook abgesetzt. Im Verlauf
des Jahres haben im Durchschnitt 2336 (Vorjahr
900) verschiedene Personen einen verfassten Beitrag
gesehen. Am beliebtesten waren schöne Stimmungsund Ausstellungsbilder von Alpabfahrten und traditionellen Herbstviehschauen sowie der GP von Sargans
bei den Jungen. Spitzenreiter war dabei die Alpabfahrt
Schüpfheim mit 16 112 Zugriffen.
4.7 Beratung GMF
Anfang März wurde diese neue Dienstleistung lanciert.
Mit der Beratung konnten sich die Betriebsleiter in
erster Linie Klarheit verschaffen, ob ihr Betrieb die
Anforderungen für die Teilnahme am Direktzahlungsprogramm graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) erfüllt. Es wurden fast 7400 HB-Betriebe
mit einem Werbebrief angeschrieben. Über 700 Mal
erhielten Bauern zum Thema GMF Auskunft. Für 512
Betriebe wurde anschliessend anhand der erhaltenen
Betriebsdaten eine sogenannte Planfutterbilanz erstellt.
Damit sahen die Kunden, wie gross der Prozentanteil
an Wiesenfutter, übrigem Grundfutter (Mais, Rübenschnitzel usw.) und Kraftfutter in ihrer Fütterung ist.
Daraus fiel der Entscheid, ob die Anforderungen erfüllt
sind oder nicht. 5 % davon haben die Anforderungen
nicht auf Anhieb erfüllt. Bei 71 Betrieben war bereits
nach telefonischen Abklärungen klar, dass sie die
Anforderungen erfüllen. Es war keine Planbilanz nötig.
In einem zweiten Schritt boten wir unseren Kunden
an, dass sie die Futterbilanz kombiniert mit der Suisse
Bilanz bei uns berechnen lassen können. Diese beiden
Bilanzen dienen als Nachweis für die Betriebskontrolle.
Nach Abklärungen bei verschiedenen kantonalen
Landwirtschaftsämtern hat sich herausgestellt, dass
wir für die Kantone Schwyz und Zürich keine Kontrollbilanzen erstellen dürfen. Diese Kantone wollen ihre
Bilanzen selber rechnen.
Ende Jahr wurden 456 Kunden angeschrieben und
eingeladen, die aktuellen Betriebsdaten zu liefern.
Diese Daten sind erforderlich, um die Kontrollbilanzen
zu berechnen.
21
5 Finanzen
5.1 Jahresrechnung
Braunvieh Schweiz präsentiert ein gutes Jahresergebnis
2014. Das erfreuliche Ergebnis ist infolge der betrieblichen Nebenerfolge zustande gekommen.
5.1.1 Bilanz per 31.12.2014
Andy Walser,
Haldenstein GR,
Vorstands- u. GA-Mitglied
22
Die Bilanz zeigt, dass die Vermögenslage bei Braunvieh
Schweiz nach wie vor sehr gut ist. Auf der Aktivseite
nahm das Umlaufvermögen zu. Das Anlagevermögen
hat abgenommen, weil Abschreibungen auf den
Sachanlagen getätigt wurden. Zudem erfolgten Teilrückzahlungen von Darlehen an Nahestehende (Tochterfirmen Suisselab AG und Qualitas AG) und es wurde
eine Finanzanlage zurückbezahlt.
Die Passivseite zeigt einen tieferen Bestand an kurzfristigem Fremdkapital (weniger Kreditoren). Das
langfristige Fremdkapital nahm zu, weil die Wertschwankungsreserve mit den Bucherfolgen geäufnet
und eine Rückstellung für die Renovation von
Gebäuden gebildet wurde.
Im Jahr 2014 betrug das Investitionsvolumen CHF
305 000.– (Vorjahr CHF 1 009 000.–).
Investiert wurde hauptsächlich in die Informatik
(Erfassung Gesundheitsdaten, Fotoarchiv, FERTALYS,
Mobile-Version BrunaNet und die Zuchtwertschätzung). Der grösste Teil des Verbandshauses und der
Einrichtungen sind abgeschrieben. Die angegebenen
Brandversicherungswerte geben einen Hinweis auf die
Neuwertpreise der Liegenschaften und Einrichtungen.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die
Bilanz per 31.12.2014 eine sehr gute Liquidität, zum
grossen Teil abgeschriebene Sachanlagen und eine
vollständige Eigenfinanzierung ausweist.
5.1.2 Erfolgsrechnung 2014
Die wichtigste Ertragsposition ist der Ertrag aus den
Milchleistungsprüfungen. Im Vergleich zum Vorjahr
ging die Anzahl untersuchter und abgerechneter
Milchproben leicht zurück. Der Anteil zur Prüfmethode AT4 hat weiter auf 74.9 % (Vorjahr 73.6%)
zugenommen. Die Herdebuchtiere wurden erstmals
nach der neuen Tierzuchtverordnung (Blutanteil BV
> 87.5 %, höherer Ansatz) abgerechnet. Dies führte
zu deutlich weniger Herdebuchtieren als im Vorjahr.
Die neue Abrechnungsform führte zu leicht höheren
Erträgen bei den Herdebuchtieren. Der Hauptgrund
für die höheren Erträge beim Herdebuchwesen war
die Einführung der Dienstleistung FERTALYS. Der
Laborertrag stieg gegenüber dem Vorjahr leicht an,
weil mehr Analysen für Dritte durchgeführt wurden.
Der Umsatz aus der genomischen Selektion hat zugenommen, weil deutlich mehr Untersuchungen zu
durchschnittlich tieferen Tarifen durchgeführt wurden.
Der übrige Ertrag verzeichnet eine Zunahme, als Folge
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Finanzen 5
des neuen Geschäftsfeldes Beratung GMF. Die Ausstellungen umfassten im 2014 die Stierenmärkte Zug und
Sargans. Unter dem Strich schlossen die Ausstellungen
leicht besser ab als im Vorjahr.
Der externe Personalaufwand setzt sich aus den Vergütungen an die Milchkontrolleure und LBE-Experten
zusammen. Der Aufwand für die Milchkontrolleure ist
gesunken. Die Gründe hierfür lagen bei der weiterhin
zunehmenden Anzahl Betriebe mit AT4-Prüfmethode
und einem Rückgang bei den Milchproben. Der
Aufwand für die LBE-Experten sank deutlich. Dies als
Folge der erhöhten Anforderungen und Anpassungen
bei den Testbetrieben.
Der interne Personalbestand und die Personalkosten
nahmen gegenüber dem Vorjahr zu. Die Zunahme von
1.6 Stellen erklärt sich mit den neuen Geschäftsfeldern
Beratung GMF und Braunvieh Akademie) sowie kurzfristiger Doppelbesetzungen infolge Pensionierungen.
Als Folge der jüngeren Belegschaft sanken die Sozialkosten trotz mehr Stellen leicht.
Der sonstige Betriebsaufwand war leicht tiefer. Die
Bereiche Informatik und Abschreibungen lagen deutlich unter dem Vorjahr. Erstmals wurde der Eigenmietwert als Aufwand verbucht.
Die Finanzanlagen verzeichneten ein erfreuliches
Ergebnis. Die Börsen und Aktienmärkte legten deutlich
zu. Der Liegenschaftserfolg stieg an, weil erstmals die
vollen Mieterträge zu Buche schlugen und der Eigenmietwert als Ertrag ausgewiesen wurde.
Franz Winterberger,
Meiringen BE,
Vorstandsmitglied
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
23
5 Finanzen
Bilanz per 31.12.2014
BILANZ
(in Tausend CHF)
AKTIVEN
Umlaufvermögen
a) Flüssige Mittel
Kassa
Postcheck
Bank
Wertschriften kurzfristig realisierbar
b) Forderungen
Forderungen aus Leistungen gegenüber Dritten
Andere kurzfr. Forderungen gegenüber Dritten
c) Vorräte
d) aktive Rechnungsabgrenzungen
Total Umlaufvermögen
Anlagevermögen
a) Finanzanlagen
b) Darlehen an Nahestehende
c) Mobile Sachanlagen (Anlagen, Mobiliar, Fahrzeuge)
d) Immobile Sachanlagen
Verbandshaus
Total Anlagevermögen
31.12.2014
14 450
24
15 096
5
6923
10
7999
841
6681
1063
6024
3201
2878
323
1941
1913
28
16
2023
19 690
21
1899
18 957
651
816
260
4304
1156
1100
312
4438
4304
Total AKTIVEN
PASSIVEN
Fremdkapital
a) Kurzfr. Verbindl. aus Lieferungen und Leistungen
Verbindl. aus Lieferungen und Leistungen g. Dritten
Kurzfr. Finanzverbindlichkeiten
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten
b) Passive Rechnungsabgrenzungen
c) Rückstellungen langfristig
Total Fremdkapital
31.12.2013
4438
6031
7006
25 721
25 963
1474
741
407
326
2095
1306
444
345
1374
1290
4138
1401
1050
4546
Eigenkapital
a) Verbandskapital
b) Reserven
c) Gewinnvortrag / Verlustvortrag
Total Eigenkapital
1730
20 281
– 428
21 583
1730
20 281
– 594
21 417
Total PASSIVEN
25 721
25 963
Brandversicherungswerte der Sachanlagen
Immobilien
Einrichtungen
18 924
1420
18 924
1420
Total Brandversicherungswerte
20 344
20 344
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Finanzen 5
Erfolgsrechnung 2014
ERFOLGSRECHNUNG
(in Tausend CHF)
Handelsertrag
Dienstleistungsertrag
– Milchleistungsprüfungen
– Gesundheitsdatenerfassung
– Herdebuchwesen
– Lineare Beschreibung und Einstufung
– Genomische Selektion
– Melkbarkeitsprüfungen
– Labor
– Zeitschrift
– Druckerei
– Foto
– Übriger Ertrag
Ausstellungen
Abgeltungen anderer Organisationen
Ertragsminderungen
Handelswarenaufwand
Dienstleistungsaufwand
Ausstellungen
Aufwand Waren und Dienstleistungen
BETRIEBLICHER ERFOLG
Erfolg Finanzanlagen
Erfolg Liegenschaften
Betriebliche Nebenerfolge
Auflösung Rückstellungen
Delkredere/Debitorenverluste
Ausserordentliche Erfolge
Bildung Arbeitgeberbeitragsreserven (AGBR)
Betriebsfremde Erfolge
A.o. Ertrag und Aufwand
2013
24
13 935
31
13 683
8426
5
3363
397
163
6
399
537
93
1
545
Ertrag aus Lieferungen und Leistungen
Personalaufwand extern
– Lohnaufwand
– Sozialleistungen
– Übriger Personalaufwand
Personalaufwand intern
– Lohnaufwand
– Sozialleistungen
– Übriger Personalaufwand
Raumaufwand
Unterhalt Sachanlagen
Fahrzeugaufwand
Energieaufwand
Verwaltungsaufwand
Informatikaufwand
Werbeaufwand
Übriger Betriebsaufwand
Abschreibungen
Sonstiger Betriebsaufwand
2014
8560
3019
426
142
8
395
546
101
486
230
433
– 232
220
447
– 10
14 390
14 371
25
3376
157
3558
43
3128
150
3321
5146
4889
191
66
5284
5023
198
63
3631
2776
736
119
3526
2675
743
108
270
25
193
33
628
560
141
267
244
2361
14
204
31
609
749
219
221
329
2376
– 306
– 136
384
435
819
287
203
490
6
– 1
10
– 340
10
– 330
9
24
Ergebnis vor Steuern
183
378
Steuern
– 16
– 16
VERBANDSERGEBNIS
167
362
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
25
5 Finanzen
5.2 Bericht Kontrollstelle
26
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Anhang 6
Tabelle A1: Mitglieder- und Herdebuchtierbestand Braunvieh per 31.8.2014
Kanton
VZG
Aargau
Appenzell AR
Appenzell AI
Baselland
Bern
Freiburg
Genf
Glarus
Graubünden
Jura
Luzern
Neuenburg
Nidwalden
Obwalden
Schaffhausen
Schwyz
Solothurn
St. Gallen
Tessin
Thurgau
Uri
Waadt
Wallis
Zug
Zürich
F. Liechtenstein
KB-Organisationen
Total 2014
Total 2013
Grauvieh (total)
Hinterwälder (total)
Jersey (total)
10
16
13
1
25
2
1
12
91
1
33
1
10
16
1
50
1
93
36
26
20
3
12
12
44
8
–
538
542
287 Betr.
195 Betr.
821 Betr.
Betriebe
204
403
327
49
468
48
3
221
1171
24
1074
32
263
422
11
881
75
1970
172
493
418
84
136
192
680
51
–
9872
10 037
5 HB-Stiere
18 HB-Stiere
11 HB-Stiere
männl.
6
54
16
5
44
3
0
12
28
2
32
0
10
17
1
75
11
144
0
31
6
5
1
21
55
3
130
712
782
Herdebuchtiere
weibl.
4751
8910
6354
1003
5719
669
96
4062
18 911
393
21109
387
4615
7377
260
13 940
1583
40 865
3408
14 224
4538
1173
2093
4827
16 291
1396
–
188 954
193 834
Total
4757
8964
6370
1008
5763
672
96
4074
18 939
395
21 141
387
4625
7394
261
14 015
1594
41 009
3408
14 255
4544
1178
2094
4848
16 346
1399
130
189 666
194 616
Reg.
Tiere
366
132
103
103
254
19
8
167
1275
21
1592
39
228
260
13
499
79
1753
229
727
135
52
143
190
747
105
–
9239
9156
1151 HB-Kühe
869 HB-Kühe
4381 HB-Kühe
Philippe Gruet,
Gressy VD,
Vorstandsmitglied
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
27
6 Anhang
Tabelle A2: Markierte Kälber mit Ausweis 2014 (alle Rassen)
Kanton
Aargau
Appenzell AR
Appenzell AI
Baselland
Bern
Freiburg
Genf
Glarus
Graubünden
Jura
Luzern
Neuenburg
Nidwalden
Obwalden
Schaffhausen
Schwyz
Solothurn
St. Gallen
Tessin
Thurgau
Uri
Waadt
Wallis
Zug
Zürich
F. Liechtenstein
Total 2014
Total 2013
Stierkälber
Zucht
123
164
65
21
410
24
1
72
635
15
379
11
57
83
2
362
41
776
46
240
81
35
90
73
440
76
4322
4088
Mast
126
118
153
21
163
4
0
80
540
19
615
3
114
162
4
265
21
849
129
538
73
12
47
123
408
92
4679
4842
Kuhkälber
Zucht
1419
2950
1654
395
2532
323
39
1205
5400
136
6120
159
1185
2228
94
4368
552
12 240
722
3934
1391
421
696
1487
4783
358
56 791
55 926
Mast
147
156
147
31
229
13
0
163
913
25
908
8
183
318
14
297
31
1296
107
608
105
24
71
135
500
101
6530
6916
Total
1815
3388
2019
468
3334
364
40
1520
7488
195
8022
181
1539
2791
114
5292
645
15 161
1004
5320
1650
492
904
1818
6131
627
72 322
71 772
Dominic Eggel,
Ried-Brig VS,
Vorstandsmitglied
28
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Anhang 6
Tabelle A3: Durchschnittsleistungen der Standardabschlüsse 2014/ 2015 für Braunvieh
Kanton
KontrollStandard%
Milch
abschlüsse abschlüsse gealpt
kg
Aargau
Appenzell AR
Appenzell AI
Baselland
Bern
Freiburg
Genf
Glarus
Graubünden
Jura
Luzern
Neuenburg
Nidwalden
Obwalden
Schaffhausen
Schwyz
Solothurn
St. Gallen
Tessin
Thurgau
Uri
Waadt
Wallis
Zug
Zürich
F. Liechtenstein
2014/2015
2013/2014
4206
7934
5556
802
4770
567
73
3423
13 164
379
18 881
359
3953
6126
283
11 361
1348
34 912
2805
12 838
3430
1054
1582
4355
14 498
1227
159 886
164 184
3298
6293
4171
637
3664
447
54
2608
9910
278
14 988
275
3140
4831
207
8787
1066
27 421
2029
10 408
2701
801
1162
3483
11 411
921
124 991
128 346
2
18
28
1
34
16
0
59
77
8
5
0
28
54
3
23
2
19
83
1
79
30
74
2
3
12
24
24
7539
7064
7180
6799
6507
6965
7591
6458
6806
6405
7046
6408
6613
6842
6885
6846
7330
7147
6515
7632
6450
7179
6905
7205
7326
6759
7059
6917
Fett
kg
%
305 4.04
283 4.02
292 4.07
275 4.04
260 4.00
286 4.11
314 4.13
256 3.97
273 4.02
250 3.91
285 4.05
251 3.93
265 4.02
274 4.02
279 4.05
274 4.01
297 4.05
287 4.02
265 4.06
307 4.04
258 4.00
290 4.05
271 3.94
293 4.06
295 4.03
269 3.97
284 4.03
281 4.06
Eiweiss
kg
%
260 3.45
241 3.42
246 3.42
225 3.31
218 3.34
244 3.51
268 3.54
213 3.30
225 3.29
214 3.34
243 3.45
217 3.39
220 3.33
230 3.36
232 3.36
230 3.36
250 3.41
244 3.41
217 3.32
266 3.49
213 3.29
252 3.51
229 3.31
247 3.43
250 3.42
226 3.35
240 3.40
234 3.38
LP
83
84
87
76
77
79
84
78
83
75
80
75
78
81
74
80
82
82
80
84
79
83
85
82
82
74
82
80
Pers. Kalbe- Service%
alter periode
83
82
83
82
81
83
92
82
84
82
82
82
81
82
83
82
83
83
82
84
81
84
84
83
83
82
83
82
57
58
56
60
58
54
56
59
59
60
58
57
57
59
61
59
58
57
60
59
58
55
57
58
59
62
58
57
133
118
127
126
123
148
138
117
123
126
125
143
123
125
139
124
136
123
133
131
121
142
132
129
127
142
125
126
Tabelle A4: Milchmenge und Anzahl Abschlüsse nach Produktionsstufen
und Laktationsnummern 2014/2015 für Braunvieh
Produktionsstufe
1. Lakt.
2. Lakt.
3. Lakt.
4. ff. Lakt.
Milch kg
Abschlüsse
Milch kg
Abschlüsse
Milch kg
Abschlüsse
6451
14 689
5892
1410
6137
4186
7401
12 980
6496
1035
6960
3544
7860
10 189
6841
673
7398
2751
4 (Berg 1 mit Alpung)
Milch kg
Abschlüsse
5750
1020
6360
798
5 (Bergzone 2)
Milch kg
Abschlüsse
Milch kg
Abschlüsse
Milch kg
Abschlüsse
Milch kg
Abschlüsse
Milch kg
Abschlüsse
Milch kg
Abschlüsse
6126
4693
5895
2964
6311
936
5897
3857
6207
33 755
6127
36 614
6903
3996
6453
2197
7097
707
6387
3038
7023
28 295
6886
28 432
1 (Talgebiet)
2 (Tal mit Alpung)
3 (Bergzone 1)
6 (Berg 2 mit Alpung)
7 (Bergzone 3)
8 (Berg 3 mit Alpung)
alle Kühe 2014/2015
alle Kühe 2013/2014
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
7945
20 084
6976
1105
7490
5483
alle Lakt.
2014/2015
7429
57 942
6475
4223
7002
15 964
alle Lakt.
2013/2014
7256
59 455
6428
4332
6863
16 266
6846
553
6969
966
6430
3337
6310
3317
7318
3113
6866
1568
7500
572
6713
2185
7468
21 604
7308
22 365
7400
5952
6998
2721
7398
1193
6738
3833
7567
41 337
7450
40 935
6937
17 754
6503
9450
7054
3408
6400
12 913
7059
124 991
6800
18 465
6406
9648
6825
3929
6306
12 934
6917
128 346
29
6 Anhang
Tabelle A5: Rassendurchschnitte Grauvieh, Hinterwälder und Jersey Kontrolljahr 2014/ 2015
Merkmal
Kontrolljahr
Anz. Stand.-Abschl.
Ø Standardlaktation
Milch kg
Fett kg
Fett %
Eiweiss kg
Eiweiss %
LP
Persistenz %
Serviceperiode Tage
Grauvieh
2014/2015
2013/2014
313
289
4453
165
3.71
143
3.22
54
79
109
Hinterwälder
2014/2015
2013/2014
136
125
4405
164
3.72
142
3.22
54
78
104
3991
161
4.06
135
3.40
47
80
94
3828
156
4.08
130
3.40
47
81
88
Jersey
2014/2015
2013/2014
2970
2795
5641
296
5.26
218
3.87
66
83
125
5466
289
5.30
209
3.84
64
82
123
Tabelle A6: Genomische Selektion 2014
Auftraggeber
KBO
Eliteprogramm
Privat (ausserhalb Eliteprogramm)
Typisierungen durch Braunvieh
Schweiz
Total
2014
871
95
998
323
2013
489
154
424
113
2287
1180
Tabelle A7: LBE nach Laktationsnummern 2014 (Braunvieh)
Kanton
Aargau
Appenzell AR
Appenzell AI
Baselland
Bern
Freiburg
Genf
Glarus
Graubünden
Jura
Luzern
Neuenburg
Nidwalden
Obwalden
Schaffhausen
Schwyz
Solothurn
St. Gallen
Tessin
Thurgau
Uri
Waadt
Wallis
Zug
Zürich
F. Liechtenstein
Total 2014
Total 2013
30
1. Lakt.
871
1886
1190
136
976
107
11
701
4384
37
3861
66
694
1181
7
2037
284
7720
366
2276
708
201
250
811
2631
166
33 558
35 055
2. Lakt.
17
12
11
7
25
8
0
8
58
0
36
1
10
13
0
33
6
76
14
18
19
11
9
11
39
4
446
471
3. ff. Lakt.
99
107
41
34
155
9
0
53
417
7
397
5
70
129
0
212
23
585
22
146
87
14
48
59
259
9
2987
2788
Total 2014
987
2005
1242
177
1156
124
11
762
4859
44
4294
72
774
1323
7
2282
313
8381
402
2440
814
226
307
881
2929
179
36 991
Total 2013
831
1848
1172
231
1412
154
35
729
2395
45
4360
117
796
1514
64
2735
340
9532
696
2962
947
293
459
1037
3378
232
38 314
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
Anhang 6
Tabelle A8: Verbandsexperten für Rangieren und Kommentieren (Stand Januar 2015)
Name
Stefan Hodel
(Chefexperte)
Emil Alder
Adrian Arnold
Enrico Bachmann
Josef BarmettlerZumstein
Armin Buchli-Dönz
Samuel Cadalbert
Paul Caduff
Wendelin Casutt
Beat Horat
Andreas Huber
Arnold Imfeld
Stefan Knecht
Josef Portmann
Angelo Pozzatti
Walter Rhyner
Cédric Schärz
Heini Stricker
Andreas WalserRoffler
Adresse
Braunvieh Schweiz
Ort
6300 Zug
E-Mail
[email protected]
Telefon
041 729 33 11
Waldschwil 476
Schächenmatt 1
Rechtenberg
9630 Wattwil
6460 Altdorf
4206 Seewen SO
071 988 15 47
041 871 33 34
061 911 15 00
Ennerberg
6374 Buochs
Isla 1
Davos Ual 12
Sum la Val 1
Chintguns 459,
Postfach 66
Rossbergstrasse 57
Burst 52
Dörflistrasse 17
Sandhof
Rütmatt
7405 Rothenbrunnen
7083 Lantsch/Lenz
7143 Morissen
7153 Falera
[email protected]
[email protected]
enrico.bachmann90@
bluewin.ch
seppsandrabarmettler@
sunrise.ch
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
8834 Schindellegi
9657 Unterwasser SG
6078 Lungern
8714 Feldbach
6170 Schüpfheim
Via Roma 49/D
Hoffeldstrasse 3
Droit des Convers 44
Paradies
Sänder 1
I-37026 Pescantina
9114 Hoffeld
2616 Renan
9402 Mörschwil
7023 Haldenstein
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
portmann-ruetmatt@
bluewin.ch
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
041 620 16 15
081 655 10 64
081 681 10 25
079 233 91 35
081 921 23 20
044 788 18 14
071 999 15 51
041 678 13 09
055 244 52 13
041 484 14 05
0039 335 677 63 96
071 370 00 79
032 940 72 48
071 866 16 18
081 353 87 27
Martin Preisig,
Stein AR,
Vorstandsmitglied
Braunvieh Schweiz – Geschäftsbericht 2014
31
Braunvieh Schweiz
Chamerstrasse 56, 6300 Zug
[email protected]