Rundbrief im August 2006 zwischendurch
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Rundbrief im August 2006 zwischendurch
die Menge. So laut und ehrlich ist selten jemand. Kinder ließen sich fesseln durch die exotischen Gegenstände: Zähne, Krokodilhaut, Drahtspielzeugauto, u.a. Ich denke, dass sie auch beeindruckt waren von der Armut der malawischen Kinder. Als ich beim Zeigen eines Bildes, auf dem ein Junge ein Spielzeugauto vor sich her schob, fragte: „und wie viel Spielzeuge habt ihr?“ antwortete ein Junge wie aus der Pistole geschossen: „Millionen!“ Liebe Freunde und Beter, in Kürze geht der einjährige Heimataufenthalt in Deutschland zu Ende. Es war ein Jahr mit Tausenden von gefahrenen Kilometern, vielfältigen Begegnungen, dem Kennenlernen neuer Gemeinden und dem Auftanken nach Geist, Seele und Leib. Der Heimataufenthalt, der mit seinen vielen Terminen anfänglich wie ein Berg vor mir stand, war eine sehr gute Zeit, in der ich viele neue Leute kennenlernen konnte. Der Wiedereinsteigerkurs der Liebenzeller Mission im September war eine große Hilfe, um diesem großen Berg die Spitze zu nehmen. Die zurückgekehrten Missionare erhielten Hilfestellung, wie sie ihre Vorträge gut strukturieren und ansprechend halten können. Ich musste mich darauf einstellen, dass mein Daheimsein in Pfuhl anders sein würde als bisher. Ich kam als Exot, der nicht regelmäßig an Gemeindeveranstaltungen teilnehmen konnte. Die Gemeindemitglieder stehen in ihrem Alltag und setzen sich in der Gemeinde ein. So passte ich irgendwie nicht richtig dazu. Aber vielleicht geht das jedem Missionar im ersten Heimataufenthalt so? Dankbar bin ich trotzdem für die Begegnungen mit Euch Pfuhlern. Wenn ich in der Gemeinde war oder Euch auf privater Ebene getroffen habe, merkte ich, dass ich dazu gehöre. Es war sehr interessant, viele Gemeinden zu besuchen. Ich habe alles angetroffen: von vergessener Organisation bis hin zum Wochen vorher geplanten Missionsnachmittag. Die Bandbreite von Kinderstunden bis Seniorenkreise halten, war für mich eine willkommene Abwechslung. Gefreut habe ich mich, wo Menschen sehr offen und interessiert Anteil genommen haben an der Arbeit in Malawi und dem, was Gott dort tut. Die größte Herausforderung war vor 240 Konfirmanden bei Bremen zu sprechen. Gott hat es geschenkt, dass sie eine Stunde ruhig waren. Die Küsterin meinte nachher, dass es das volle Evangelium gewesen sei. Na, das hat mich dann auch gefreut. In einer Missionsstunde mit ca. 25 älteren Leuten gab ein Mann folgenden, für alle Anwesenden hörbaren Kommentar zu einem Bild. Darauf abgebildet war eine zuhörende Afrikanerin: „Ja, die ist aber hübsch!“, rief er in Auch wenn das übertrieben ist, so macht es doch den Unterschied zwischen Deutschland und Malawi deutlich: hier haben die meisten Überfluß und dort haben die Menschen manchmal nicht das Nötigste zum Leben. Viele der Unterschiede wurden mir bei der Akademie für Weltmission in Korntal deutlich. Drei meiner belegten Kurse befassten sich mit Kultur, unterschiedlichen Wertvorstellungen, den Lernstilen in anderen Kulturen und den daraus resultierenden Anforderungen, die sich für den Missionar im Umgang und im Unterrichten der Einheimischen ergeben. Obwohl ich ursprünglich skeptisch war und Korntal nicht meine erste Wahl für Fortbildung gewesen war, bin ich heute sehr dankbar für alles, was ich dort gelernt habe. Eine größere Praxisorientierung hätte ich mir nicht wünschen können. In Malawi hatte ich zwar schon erkannt, dass ich einen Dieb nicht mit deutscher Vorgehensweise von seiner Tat überführen kann, aber warum das so ist, wurde mir erst in Korntal verständlich. Die Mischung aus Fortbildung, Reisediensten und wochenweise genommenem Urlaub half mir, das gefüllte Jahr nicht nur gut zu überstehen, sondern auch zu genießen – in vielerlei Hinsicht. Ausblick: Gebetsanliegen: - Ich kehre wieder nach Malawi zurück und werde dort auch wieder Chichewa sprechen. Diese zwei Dinge verändern sich nicht. Aber es erwartet mich viel Neues und Unbekanntes: - - - - ein neuer Wohnort namens Balaka. Ein Haus ist für uns noch nicht gefunden. Balaka ist 35 km von Liwonde entfernt. eine neue Kollegin: Damaris Rostan. Ich habe sie seit Mai etwas näher kennengelernt und freue mich auf sie. Sie arbeitete vorher in der Kinder- und Jugendzentrale in Bad Liebenzell. Damaris kommt für Kinderarbeit. eine neue Arbeit unter noch unbekannten Frauen in dem großen Bezirk Balaka. Hier hat die EBCM (Evangelikale Baptisten Kirche Malawi) zehn Kirchen. Die Frauen dort hatten bisher noch nie die Möglichkeit durch Schulungsmöglichkeiten von außen in ihrem Glauben zu wachsen. ein verändertes Liebenzeller Team: Wir schrumpfen von 4 Familien und 3 ledigen Frauen auf 1 Familie und momentan noch 4 Frauen. Michael Volz wird als neuer Feldleiter vielen Herausforderungen gegenüber stehen. - - guter Flug am 17.8.06 und dass das Gepäck sofort ankommt Finden eines Hauses in Balaka Gutes Zusammenleben mit Damaris Gute Kontakte zu den Einheimischen und zu dem in Balaka ansässigen Bezirkspastor Waluma und seiner Frau. Sie wird mir zeigen, wo sich die Kirchen befinden. Wegweiser gibt es nur in Form von Bäumen und Hütten. Gottes Leitung wie das biblische Schulungsprogramm für die Frauen aussehen soll. Weitere Fortschritte in Chichewa und tieferes Verstehen ihres Weltbildes und ihrer animistischen Wurzeln, von denen das Christentum durchzogen ist. Daraus folgend wünsche ich mir die Fähigkeit so zu unterrichten, dass es dem vorigen Punkt gerecht wird und Gott noch viele Malawier frei macht von den Ängsten, die aus ihrer traditionellen Religion stammen. Mögen sie Jesus Christus kennenlernen als den, der stärker ist als jeder Zauber und wirkliche Nachfolger von ihm werden. Herzlichen Dank für Eure Gebete hier in Deutschland und auch wieder in Afrika. Gott segne Euch für alles treue Geben, damit die Arbeit der Liebenzeller Mission dort weiterhin getan werden kann. In Jesus Christus verbunden Eure Marion Engstler Rundbriefversand: Michaela + Werner Schmidtke Eschenweg 24 89174 Altheim/Alb Tel.: 07340 929530 e-mail: [email protected] Wer meine Arbeit in Malawi gerne finanziell unterstützen möchte: Förderstiftung der Liebenzeller Mission Vermerk: Arbeit Marion Engstler Sparkasse Pforzheim Calw Konto-Nr. 155 55 BLZ 606 510 70