An einen ausgewählten Kreis von Damen und Herren, Freunden der
Transcrição
An einen ausgewählten Kreis von Damen und Herren, Freunden der
Carl - Elmar Schulte-Schulenberg,D-49143 Bissendorf . Am Reitplatz 18 A An einen ausgewählten Kreis von Damen und Herren, Freunden der Aufklärung aus meinen Internetkontakten. D-49143 Bissendorf, den 07.11.2005 E-Mail : [email protected] Homepage http://www.schulte-schulenberg.de/ Anrufbeantworter : +49 5402 -2517 FAX +49 89244358279 Handfeste Aufklärung & Internationale Vernetzung. Geneigte Leserschaft! Hi, verehrte Aufgeklärte! ;-) Gestern erreichte mich der neueste Bericht zu meinem Lieblingsthema „Aufklärung“ aus „meiner“ Schule in Tansania. Den Bericht hänge ich auszugsweise an diesen Brief an. Die Anfänge wurden 1868 in Afrika von den Spirituanern gemacht, wie die nachfolgende Darlegung von Dr. Anderl beginnt. Bei diesen Missionspatres habe auch ich - als Klosterschüler – bis zur Untertertia lernen dürfen. Bei solchen Männern lernt man nicht nur Caesars Schachtelsätze übersetzen und verstehen, dort übt man den Kartoffelanbau mit gleichem Fleiß. Und so handfest ist die Arbeit meiner Community (CIC) bis heute auch in Afrika geblieben. Aus Europa arbeiten dort beispielsweise seit vielen Jahren auch ein Deutscher, der ehem. Bauingenieur Dr. Bernhard Anderl, inzwischen längst Priester, den ich einstmals auf einer gemeinsamen Baustelle in Münster in Westfalen „im Schutt neben mir“ kennen lernte und ein Schweizer, Maurermeister, Toni Langenegger, der mich in grauer Vorzeit einmal durch die unverblümte Direktheit verblüffte, mit welcher er seinen ehemaligen Theologieprofessor vor versammelter Mannschaft auf dessen Glaubwürdigkeit ansprach, - inzwischen ebenfalls Priester und Lehrer. Wenn ich nur diese beiden „Männer vom Bau“ anführe, dann deshalb, weil ich selber an der Fertigstellung fast jeder Schule, (außer Audimax, Dortmund) in der ich lernen durfte, als Bauhilfsarbeiter mitgewirkt habe. Wir alle haben in unserem Leben erfahren, dass die eigenen Hände, neben Herz & Kopf unverzichtbar sind, „soll’s was werden“. Mit freundlichen Grüßen! (Carl-Elmar Schulte-Schulenberg) Das System "LITTLE CHARLY IS HELPING YOU" ist eine Erfindung des Doktors der Staatswissenschaften Franz V. Schulte genannt Schulenberg (*1897) und wird von seinem Sohn, dem Industrie-Kaufmann Carl-Elmar Schulte gen. Schulenberg angewendet. Die Programme bleiben unveräußerliches Familieneigentum.. ( © CIC. Nicht autorisierte, sozial intendierte Privatkopie. http://www.schulte-schulenberg.de/logkesoy.htm ) Herausgeber: GIZ Gesellschaft für Internationals Zusammenarbeit e.V. – Schulgraben 2,: D-83646 Bad-Tölz,. Tel. 08041/794198. E-Mail: [email protected] Bankverbindung: IntegraBank eG München. BLZ 701 902 00, Konto: 36200. EinÜberblick:Schulein Tansania von Dr. BernhardAnderl Der Anfang Angefangen hat die Schulausbildung im heutigen Sinn in Ostafrika erst mit dem Beginn der christlichenMission im19. Jahrhundert. Die Ersten waren auf dem Gebiet des heutigen Tansania die ursprünglich aus Frankreich und dem Elsasskommen- sammengehören,und ihre Umsetzung in vielen Missionsschulenim ganzen Land führte dazu. dass bis heute ein großer Teil aller Staatsbeamtenin Tansania Christen sind, obwohl ihr Bevölkerungsanteil nicht höher ist als derer, die sich zum Islam rechnen. Unterrichtin der Mission in Bagamoyoum 1890 den Heilig-Geist-Vätermit ihrer Niederlassung in Bagamoyo im Jahr 1868. Sie haben gleich in den ersten Jahren Kinder und Jugendliche von der Sklaverei freigekauft und anschließend im Schreiben,Lesen, Rechnenund in Religion unterrichtet. Dann folgte eine Ausbildung in einem Handwerksberuf. Auch für die anderen nach und nach folgenden Missionsgesellschaftenwar es klar, dass ohne eine, wenn auch bruchstückhafte, allgemeine Schulbildurg, die die Grundlage fürjede spätere Enhvicklung ist, die Glaubensverkiirdigurg ins Leere läuft. Diese Erkenntnis. die ja im Grunde aussagt, dass Glaube und praktisches Leben zu- Die etwa ab 1888 ausgeübteKolonialherrschaft durch das deutscheKaisen reich brachte in den entwickelteren Gebieten auch die ersten Staatsschulen, die von der Bevölkerung bis heute noch als der beste Teil der sonst ungeliebten Kolonialzeit betrachtet werden. Durch Geldmangelund den bald einsetzenden Ersten Weltkrieg kam es aber nie zu einem auch nur annähernd flächendeckendenAusbau des Schulsystems. Großbritannien,das nach dem Krieg die Kolonie als Völkerbundsmandat übernahm, hat das englische Schulsystem eingeführt, jedoch nie echt in seinen Ausbau investiert, sodasseine staatliche Schulausbildungdas Privileg weniger blieb. Von der Missionsschulezur sozialistischen Schule So kam es, dass 1961 beim Übergang in die Unabhängigkeit von Tanganjika die kleine Führungsschicht mit ihrem charismatischen Führer Julius Nyerere ihre Ausbildung nach wie vor überwiegend den Missionsschulenverdankte. Präsident NyererebeimZiegelherstellen Nyerere war selbst Lehrer und hat als den zentralen Programmpunkt seiner Regierung die allgemeine Schulbildung für alle Kinder formuliert und das Ziel der hundertprozentigen Alphabetisierung mit Elan angegangen.In großer Eile wurden Grundschulen bis in den lelzlen Winkel des Landes errichtet. Parallel dazu sollten die Schulen bei dem Volk, das durch koloniale Grenzziehungen aus ca. 120 Stämmen entstanden war, zlur Bildung eines Nationalgefühls beitragen und der Verbreitung des afrikanischen Sozialismus dienen. Vor allem in den ersten Jahren konnten dabei große Erfolge erzielt werden. In Bezug auf die nationale Identität und das friedliche Zusammenleben von Religionen, Stämmen und verschiedenenHautfarben stellt das einen nicht zu unterschätzenden, bleibenden Wert dar. Die uns über den ehemaligen europäischen Ostblockgut bekannten Schwächen des sozialistischenStaatsmodells ließen es jedoch auch in Tansania nicht zu, die hochgestecktenZiele ganz zu erreichen, und führten auf längere Sicht zwar zur Verbreiterung, aher auch zu einem beträchtlichen Abfall des Niveaus der Schulbildung. Die Notwendigkeit der Reformen ist deshalb heute im Lande durchwegs bewusst. Ujamaa-Bewegung in den späten60erlahren: Schüler helfenbeimSchulbau. Aufbauder Herbert-Wallbrecher-Schule Ziel und Nameder Schule Unsere langj ährigen Erfahrungen in Tansania mit dem Schwerpunkt Handwerks-. Landwirtschafts- und Hauswirtschaftsausbildung haben gezeigl, dass vielfach die Basis für eine solche Ausbildung sehr schwach ist. Die in den vorhergehenden Seiten angesprochenen Probleme sind, wenn die Schüler schon 1'7-20 Jahre alt sind, nicht durch Nachhilfe zu lösen. Deshalb bauen wir seit 4 Jahren die Ausbildung vom Kindergarten über die Grund- schule (Primary School)in Mikese auf. Den Namen,,Herbert-WallbrecherSchule" haben sich die Verantwortlichen der Catholic Integrated Community in Tansania gewünscht, da Dr. Herbert Wallbrecher (+1997) das Engagement der Katholischen Integrierten Gemeinde in Tansania von L977 an sowohl finanziell als auch durch praktische Beratung ermöglicht hat. wir möchten in der neuen Schule versuchen, den Stoff so gründlich zu lehren, dass schon in den ersten Jahren die Grundzusammenhängeverstanden werden und der Schüler dann darauf aufbauen kann. Folgende Maßnahmen sollen dazu beitragen: haben50 und maximalbis 35 Schüler(auchvielePrivatschulen 1. Klassenstärken mehr Schüler). 2. SucheerfahrenerLehrer,die auchdurch ordentlicheBezahlungmotiviertsind. ist Suaheli,da auch viele Kinder diese sprache erst gut 3. Unterrichtssprache lernenmüssän,jedochwird schonab dem Kindergartender Schwerpunktauf Englischals Fremdsprachegelegl. 4. Einführungder kybernetischenMethode im Rechnen,sodasssichfür die Kinder sehr früh eln Zugang zum Dezimalsystemeröffnet' 5. AngemesseneBerücksichtigungder musischenFächer,um die schöpferF schenMöglichkeitender Kinder zu entwickeln. ln all diesen Bereichenhilft uns sehr die reiche Erfahrungdes st. Anna schulund zwei crundschulen verbundsin München.EinGymnasium,eine Realschule katholischenwelteines Grundlage der auf gehören dazu sie werden geführt fruchtbareBeund enge eine besteht schulen Mit diesen ünd Menschenbildes. ziehung. Die Herbert-Wallbrecher-Schule befindet sich seit der offiziellen Eröffnung im zweiten Schuljahr mit derzeit drei Jahrgangsstufen. Es dauert also noch 4 Jahre. bis die Endausbaustufe mit der siebten Klasse erreicht wird. Sie ist die er- ste private Grundschule im Bezirk Morogoro-Land. Die Schulgebühr von 30€ pro Jahr ist so angesetzt,dass sie auch für Dorfbewohner erschwinglich ist. Allerdings sind wir bis jetzt noch auch auf Zuschüssevon Europa angewiesen' Kindergarten und Grundschule Gruppenfoto der Schülerund Lehrerder Herbert-Wallbrecher-Schule am Endedes Schuliahres2004 Die gute Schulbildungist von höchstemWert In Tansania ist es das größte Anliegen der Eltern, dass ihre Kinder eine gute Ausbildung erhalten. Sie stellt die fast einzige Möglichkeit dar, sich etwas emporzuarbeiten. Dafür werden auch viele Anstrengungen unternommen und Opfer gebracht. Interessanterweise melden überdurchschnittlich viele Massai-Eltern ihre Kinder an. Dieser nomadische Hirtenstamm hatte bisher den Wert der Erziehung nicht sehr hoch eingeschätzt.Jetzt bringen sie häufig gleich mehrere Geschwisterauf einmal, auch Mädchen, die nach den bisherigen Sitten spätestensmit 15 Jahren verheiratet wurden und deshalb ihrem Eindruck nach überhaupt keine Bildung notwendig hatten. Auch alle Kinder selbst sind sich des hohen Wertes einer Ausbildung bewusst. Sie sind deshalb sehr eifrig und von der Disziplin her leicht zu führen. Hier hilft auch das Gesellschaftssystem, das als Grundpfeiler die Achtung vor Erwachsenen und älteren Personen von der Familie her mitgibt. Negative Einflüsse durch die Globalisierung sind vorerst nur in den Großstädtenbemerkbar. - Die Beziehung zwischen Schule und Pfarrei, Lehrern und Eltern hatte sich von Anfang an sehr positiv entwickelt, da ja sowohl der Kindergarten als auch die Schule auf eine deutliche Bitte der Pfarreimitglieder zurückgeht. Vor kurzem besuchten die Inspektoren der Schulbehördevon Morogoro die Schule und waren sehr angetan vom Aussehen und der Ausstattung der Schule.Dabei ist eigentlich noch ziemlich viel zu bauen und einzurichten. Trotzdem fällt der Unterschied zu den Staatsschulen auf.